DE102007022750A1 - Verfahren zum Zerfasern von chemisch behandeltem lignocellulosischem Rohstoff - Google Patents

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Abstract

- Herstellen einer Chemikalienlösung mit weniger als 25% Sulfit (berechnet als Na<SUB>2</SUB>SO<SUB>3</SUB>) bezogen auf die otro Menge des lignocellulosischen Rohstoffs - Mischen der Chemikalienlösung mit lignocellulosischem Rohstoff in einem vorgegebenen Flottenverhältnis - Erwärmen der Chemikalienlösung und des lignocellulosischen Rohstoffs auf eine Temperatur über Raumtemperatur und anschließend - entweder (1. Alternative) Entfernen frei fließender Chemikalienlösung und Aufschließen des lignocellulosischen Rohstoffs in der Dampfphase - oder (2. Alternative) Aufschließen des lignocellulosischen Rohstoffs in flüssiger Phase und Separieren der frei fließenden Chemikalienlösung und des lignocellulosischen Rohstoffes, dadurch gekennzeichnet, dass der aufgeschlossene lignocellulosische Rohstoff einer ersten Zerfaserung unterzogen wird, wobei - beim Aufschluss von Nadelholz bis zu 5% des aufgeschlossenen Nadelholzes nach dem ersten Zerfasern nicht die Sortierung passieren, - beim Aufschluss von Laubholz bis zu 3% des aufgeschlossenen Laubholzes nach dem ersten Zerfasern nicht die Sortierung passieren, und Aufschluss von Einjahrespflanzen bis zu 2% der aufgeschlossenen Einjahrespflanzen nach dem ersten Zerfasern nicht die Sortierung passieren.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zerfasern von chemisch behandeltem, lignocellulosischen Rohstoff.
  • Fasern aus lignocellulosischem Rohstoff werden vielfältig, insbesondere zur Herstellung von Pappe und Papier, eingesetzt. Sie werden ungebleicht, für hochwertige Verwendungen aber vor allem auch gebleicht eingesetzt. Bei der Herstellung von Faserstoff wird ein Gleichgewicht angestrebt, bei dem aus dem eingesetzten lignocellulosischen Rohstoff mit einem Minimum an Ausbeuteverlust ein Maximum an Fasern vorgegebener Qualität erzeugt wird. Die Faserqualität wird definiert über verschiedene Eigenschaften der erzeugten Faser, insbesondere die Festigkeit der Faser, die Bleichbarkeit der Faser und/oder faseroptische Eigenschaften wie z. B. das spezifische Volumen der Fasern.
  • Ein weiterer wesentlicher Parameter der Faserherstellung, der zunehmend die Wirtschaftlichkeit der Faserproduktion bestimmt, ist der Energieverbrauch beim Zerfasern bzw. beim Mahlen der Fasern zum Entwickeln des Bindungspotentials. Im Zusammenhang mit dieser Erfindung wird vorrangig der Energieverbrauch zum Zerfasern betrachtet. Ziel des Zerfaserns ist es, Einzelfasern und keine Faserbündel zu erzeugen, die z. B. in der Papierproduktion eingesetzt werden können. Zu große Faserbündel werden in der Sortierung, die der Zerfaserung nachgeschaltet ist, aussortiert. Sortiert wird z. B. mit Schlitz- oder Lochsieben, die typischerweise einen Durchmesser von weniger als 0,5 mm, meist von 0,2 mm oder weniger aufweisen. Fasern und Faserbündel, die diese Siebe passieren, werden als Gutstoff bezeichnet und als Ausbeute erfasst. Faserbündel, die hier zurückgehalten werden, werden als Rejekt bezeichnet und bei Verfahren nach dem Stand der Technik mindestens einer zweiten Mahlung oder Zerfaserung unterzogen, da ansonsten die Ausbeute der bekannten Verfahren nicht in einem wirtschaftlichen Bereich liegt.
  • Bekannt sind bisher Fasern, die mechanisch durch Mahlen hergestellt werden. Sie werden in hoher Ausbeute von ca. 75% bis 98% bezogen auf den otro eingesetzten Rohstoff erzeugt, weisen aber nur ein geringes Festigkeitspotential von bis zu 3,5 km Reißlänge auf, das durch weiteres Mahlen der Fasern nicht gesteigert werden kann. Zur Herstellung dieser Fasern ist eine spezifische Mahlenergie von bis zu 3.500 kWh/t bezogen auf otro Faserstoff erforderlich. Bei leicht zu zerfasernden Rohstoffen kann auch bereits eine spezifische Mahlenergie von 1.000 kWh/t genügen.
  • Um das Zerfasern zu erleichtern, und um Fasern besserer Qualität zu erzeugen, wird der lignocellulosische Rohstoff vor dem Zerfasern meist mit Chemikalien behandelt. Die Chemikalienbehandlung erstreckt sich von einer einfachen Imprägnierung über Aufschlussverfahren, die Ausbeuten von ca. 80% bezogen auf den otro Rohstoff erzeugen bis zu Aufschlussverfahren, die Ausbeuten von ca. 45% bis 55% bezogen auf den otro Rohstoff ergeben. Bei den so erzeugten Fasern kann das Festigkeitspotential der Fasern durch Mahlen, also durch Aufwenden von mehr Energie, weiter erschlossen werden.
  • Bei den Verfahren, die eine Imprägnierung des Rohstoffs, aber keinen Aufschluss vorsehen, beispielsweise CTMP, BCTMP oder APMP, wird das Fasergefüge des Rohstoffs lediglich geschwächt bzw. erweicht, aber kaum gelöst. Die Ausbeute dieser chemomechanischen Verfahren liegt bei 75% bis 95% bezogen auf den otro Rohstoff, die zum Zerfasern benötigte Energie liegt bei mindestens 1.000 kWh/t spezifischer Mahlenergie. Erst nach Aufwand dieser spezifischen Mahlenergie ist der Rohstoff in Faserbündel, zum geringeren Teil in Einzelfasern zerlegt, die die Sortierung passieren. Für diese Einzelfasern und keineren Faserbündel ist dann z. B. eine weitere Verarbeitung zu Papier möglich.
  • Einen Schritt weiter geht man mit dem Einsatz von Chemikalien bei den so genannten semi-chemical pulps; man lässt die Chemikalien intensiver, bei höherer Temperatur und über längere Zeit auf den lignocellulosischen Rohstoff einwirken. Das Fasergefüge wird wiederum geschwächt bzw. erweicht und in gewissem Umfang auch gelöst. Die Ausbeute dieser semi-chemical pulps beträgt nach dem Zerfasern zwischen 65% und 90% bezogen auf den otro Rohstoff. Auch hier erfolgt zunächst ein Zerlegen des Roh stoffs in Faserbündel und Einzelfasern. Teilweise kann ein Zerfasern in einzelne Faser mit einer spezifischen Mahlenergie von Ca. 1.000 kWh/t erreicht werden. Das Festigkeitsniveau des zerfaserten Stoffs ist noch gering. Erst nach Aufwand weiterer Mahlenergie liegen erreichbare Faserfestigkeiten über den vorbeschriebenen Verfahren, gehen aber nicht über ein Niveau von 5 km Reißlänge bis 7 km Reißlänge, je nach Holzart und Aufschlussbedingungen hinaus. Allerdings lassen sich auch diese semi-chemical-pulp-Fasern noch nicht auf Weißgrade von über 70% ISO bleichen. Damit können auch diese Fasern nur eingeschränkt für solche Anwendungen eingesetzt werden, für die ungebleichte Fasern einsetzbar sind.
  • Das Zerfasern der vorgenannten Rohstoffe erfolgt nach dem Aufschluss durch mechanische Aggregate, die in der Regel in mehreren Stufen, den gewünschten Faserstoff erzeugen. Die Ausbeute nach der ersten Zerfaserung beträgt zwischen 50% und 95% des aufgeschlossenen Rohstoffs. Das heißt, maximal 95% des aufgeschlossenen Rohstoffs sind so weit vereinzelt, dass sie die Sortierung passieren. Nur dieser Faserstoff ist also für die weitere Verarbeitung z. B. zu Papier, geeignet.
  • Es bleiben zwischen 50% und mindestens 5% des aufgeschlossenen Rohstoffs, die nicht unmittelbar weiter verarbeitet werden können, und die deshalb in der Regel mindestens einer zweiten Zerfaserung zu unterziehen sind. Auf diese zweite Zerfaserungsstufe wird aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nicht verzichtet. Allerdings sind nicht nur die Kosten für die Installation der zweiten Zerfaserungsstufe sondern auch der laufend zu erbringende Energieaufwand beträchtlich.
  • Es besteht daher die Aufgabe, ein wirtschaftliches Verfahren zum Zerfasern von lignocellulosischem Rohstoff, insbesondere von Rohstoff mit hohem Ligningehalt vorzuschlagen.
  • Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren zum Herstellen von Faserstoff aus lignocellulosischem Rohstoff mit den Schritten
    • – Herstellen einer Chemikalienlösung mit weniger als 25% Sulfit (berechnet als NaS2O3) bezogen auf die otro Menge des lignocellulosischen Rohstoffs
    • – Mischen der Chemikalienlösung mit lignocellulosischem Rohstoff in einem vorgegebenen Flottenverhältnis
    • – Erwärmen der Chemikalienlösung und des lignocellulosischen Rohstoffs auf eine Temperatur über Raumtemperatur und anschließend
    • – entweder (1. Alternative) Entfernen frei fließender Chemikalienlösung und Aufschließen des lignocellulosischen Rohstoffs in der Dampfphase
    • – oder (2. Alternative) Aufschließen des lignocellulosischen Rohstoffs in flüssiger Phase und Separieren der frei fließenden Chemikalienlösung und des lignocellulosischen Rohstoffes, dadurch gekennzeichnet, dass der aufgeschlossene lignocellulosische Rohstoff einer ersten Zerfaserung unterzogen wird, wobei
    • – beim Aufschluss von Nadelholz bis zu 5% des aufgeschlossenen Nadelholzes nach dem ersten Zerfasern nicht die Sortierung passieren,
    • – beim Aufschluss von Laubholz bis zu 3% des aufgeschlossenen Laubholzes nach dem ersten Zerfasern nicht nicht die Sortierung passieren, und
    • – beim Aufschluss von Einjahrespflanzen bis zu 2% der aufgeschlossenen Einjahrespflanzen nach dem ersten Zerfasern nicht die Sortierung passieren.
  • Der erfindungsgemäß hergestellte Faserstoff lässt sich beim ersten Zerfasern nahezu vollständig in Einzelfasern oder kleine Faseraggregate zerlegen, die die Sortierung passieren. Ein Rest von bis zu 5% des aufgeschlossenen lignocellulosischen Rohstoffs, der die Sortierung beim ersten Zerfasern nicht passiert, ist – verglichen mit dem Stand der Technik – vernachlässigbar gering.
  • Die weitgehende und sehr gleichmäßige Zerfaserung ist Resultat des Aufschlusses, der mittels Sulfit durchgeführt wird, und der zu einer Ausbeute von mehr als 75%, maximal 98%, bezogen auf den lignocellulosischen Rohstoff führt. Von diesen 75% bis maximal 98% Ausbeute sind mindestens 95% des jeweiligen aufgeschlossenen Rohstoffs für eine weitere Verarbeitung geeignet.
  • Die außerordentlich hohe Ausbeute beim ersten Zerfasern des lignocellulosischen Rohstoffs hat zahlreiche wirtschaftliche Vorteile. So sind die Investitionskosten – und auch die Betriebskosten – für die Faserstoffsortierung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren geringer als beim Stand der Technik. Da im Wesentlichen eine erste Zerfaserung ausreicht, vereinfacht sich der Gesamtprozess der Faserherstellung. Es wird allenfalls eine kleine Rejekt-Aufbereitung benötigt. Der insgesamt zur Zerfaserung benötigte Energieaufwand verringert sich gegenüber dem Stand der Technik beträchtlich, da der Rohstoff weitgehend durch die erste Zerfaserung zerlegt wird.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nach dem ersten Zerfasern von Nadelholz nur bis zu 4%, bevorzugt bis zu 3%, vorzugsweise bis zu 2%, vorteilhaft bis zu 1,5% des aufgeschlossenen Nadelholzes in der Sortierung zurückgehalten, weil sie für eine weitere Verwendung zu große Abmessungen aufweisen. Nach dem ersten Zerfasern von Laubholz werden vorzugsweise nur bis zu 2%, bevorzugt bis zu 1,5% des aufgeschlossenen Laubholzes in der Sortierung zurückgehalten. Nach dem ersten Zerfasern von Einjahrespflanzen werden bevorzugt nur bis zu 1% der aufgeschlossenen Einjahrespflanzen in der Sortierung zurückgehalten. Es wird deutlich, dass das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung dieses Faserstoffs sich durch einen außerordentlich gleichmäßigen Aufschluss, insbesondere durch eine gleichmäßige, den Rohstoff homogen durchdringende Sulfonierung auszeichnet. Die Sulfonierung des lignocellulosischen Rohstoffs erfolgt offenbar vorwiegend im Bereich der Mittellamelle, da die Fasern sehr gleichmäßig separiert werden.
  • Es ist eine Frage der Wirtschaftlichkeit, ob die Teile des aufgeschlossenen lignocellulosischen Rohstoffs, die nach der ersten Zerfaserung den Siebkorb nicht passiert haben (Rejekte), wie erfindungsgemäß vorgeschlagen einer zweiten Zerfaserung zugeführt werden. Alternativ können die Rejekte zur Energiegewinnung verbrannt werden, insbesondere wenn sie einen Anteil von weniger als 3% an dem aufgeschlossenen lignocellulosischen Rohstoff haben. Die Rejekte tragen auch auf diese Weise zur Wirtschaftlichkeit des Verfahrens bei.
  • Nur der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass das Verfahren nach Anspruch 1 einen sehr hochwertigen Faserstoff erzeugt. Es handelt sich um einen Faserstoff mit einem Gehalt von mindestens 15% Lignin, bevorzugt mindestens 17% Lignin, vorteilhaft mindestens 19% Lignin, besonders vorteilhaft mindestens 21% bezogen auf otro Faserstoff für Nadelholz oder mit einem Gehalt von mindestens 14% Lignin, bevorzugt min destens 16% Lignin, besonders bevorzugt mindestens 18% Lignin bezogen auf otro Faserstoff für Laubholz.
  • Insbesondere handelt es sich um einen Faserstoff mit einem Gehalt von mindestens 15 Lignin bezogen auf otro Faserstoff für Nadelholz, der bei einem Mahlgrad von bis zu 15°SR eine Reißlänge von mehr als 8 km, bevorzugt von mehr als 9 km, vorteilhaft von mehr als 10 km aufweist, bzw. um einen Faserstoff mit einem Gehalt von mindestens 12 Lignin bezogen auf otro Faserstoff für Laubholz, der bei einem Mahlgrad von bis zu 20°SR eine Reißlänge von mehr als 5 km, bevorzugt von mehr als 6 km, besonders bevorzugt von mehr als 7 km aufweist.
  • Details der Erfindung werden nachfolgend an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
  • Die nachfolgenden Versuche wurden gemäß der folgenden Vorschriften ausgewertet:
    • – Die Ausbeute wurde durch Wägung des eingesetzten Rohstoffs und des nach dem Aufschluss erhaltenen Zellstoffs, jeweils bei 105°C auf Gewichtskonstanz (atro) getrocknet, berechnet.
    • – Die papiertechnologischen Eigenschaften wurden an Prüfblättern bestimmt, die nach Zellcheming-Merkblatt V/8/76 hergestellt wurden.
    • – Der Mahlgrad wurde nach Zellcheming-Merkblatt V/3/62 erfaßt.
    • – Das Raumgewicht wurde nach Zellcheming-Vorschrift V/11/57 ermittelt.
    • – Die Reißlänge wurde nach Zellcheming-Vorschrift V/12/57 bestimmt.
    • – Die Durchreißfestigkeit wurde nach DIN 53 128 Elmendorf ermittelt.
    • – Die Ermittlung von Tensile-, Tear- und Burst-Index erfolgte gemäß TAPPI 220 sp-96.
    • – Der Weißgrad wurde ermittelt durch Herstellung der Prüfblätter nach Zellcheming-Merkblatt V/19/63, gemessen wurde nach SCALA C 11:75 mit einem Datacolor elrepho 450 × Photometer; die Weiße ist in Prozent nach der ISO-Norm 2470 angegeben.
    • – Sämtliche % – Angaben in diesem Dokument sind als Gewichtsprozent zu lesen, soweit nicht im einzelnen anders angegeben.
    • – Die Angabe "otro" in diesem Dokument bezieht sich auf "ofentrockenes" Material, das bei 105°C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet wurde.
    • – Die Chemikalien für den Aufschluss sind in Gewichtsprozent als die jeweils verwendete Chemikalie angegeben, soweit nicht anders erläutert.
  • Beispiel 1 – Aufschluss von Fichtenholz-Hackschnitzeln in flüssiger Phase
  • Fichtenholz-Hackschnitzel werden nach einer Dämpfung (30 Minuten bei Sattdampf mit 105°C) mit einer Natriumsulfit-Aufschlusslösung bei einem Flottenverhältnis von Holz : Aufschlusslösung 1:3 versetzt. Der gesamte Einsatz an Chemikalien betrug 23,6 berechnet als Natriumsulfit, bezogen auf otro Fichtenholz-Hackschnitzel. Die mit Chemikalienlösung imprägnierten Fichtenholz-Hackschnitzel wurden über einen Zeitraum von 90 Minuten auf 170°C aufgeheizt und über 180 Minuten bei dieser maximalen Temperatur aufgeschlossen. Der Anfangs-pH-Wert stellte sich im Bereich von pH 8,0 bis 9,5 ein.
  • Die aufgeschlossenen Fichten-Hackschnitzel wurden zerfasert. 95,5% der aufgeschlossenen Fichtenholz-Hackschnitzel passierten den Siebkorb mit einer Schlitzweite von 0,2 mm. 4,5% des aufgeschlossenen Materials wurden hier zurückgehalten. Teilmengen des so erzeugten Faserstoffs wurden verschieden lang gemahlen, um die Festigkeit bei verschiedenen Mahlgraden zu ermitteln. Der Energieaufwand zum Zerfasern der teilweise aufgeschlossenen Fichtenholz-Hackschnitzel betrug weniger als 300 kWh/t Faserstoff.
  • Die Ausbeute beträgt 78,6% bezogen auf otro Faserstoff. Die Reißlänge wurde bei 14°SR mit 8 km gemessen, der Tear-Index mit 8,5 mN·m2/g. Der Weißgrad wurde nach dem Aufschluss mit 41% ISO bestimmt.
  • Beispiel 2, Beispiel 3
  • Birken-Hackschnitzel werden nach einer Dämpfung (90 Minuten bei Sattdampf mit 105°C) mit einer Natriumsulfit-Aufschlusslösung unter Zusatz von 0,1% Anthrachinon bei einem Flottenverhältnis von Holz:Aufschlusslösung 1:3 versetzt. Der gesamte Einsatz an Chemikalien betrug 16,5% berechnet als Natriumsulfit, bezogen auf otro Birken-Hackschnitzel. Die mit Chemikalienlösung imprägnierten Birken-Hackschnitzel wurden auf 170°C aufgeheizt und über 60 Minuten (Beispiel 2) bzw. über 80 Minuten (Beispiel 3) bei dieser maximalen Temperatur aufgeschlossen.
  • Nach dem Aufschluss wurden die Birken-Hackschnitzel zerfasert. 97,5% der aufgeschlossenen Birken-Hackschnitzel (Beispiel 2) passierten den Siebkorb mit 0,2 mm Schlitzweite. Es wurden also 2,5% Rejekte erfasst, die den Siebkorb nicht passierten. 99% der aufgeschlossenen Birken-Hackschnitzel (Beispiel 3) passierten den Siebkorb mit 0,2 mm Schlitzweite. Es wurden also 1% Rejekts erfasst, die den Siebkorb nicht passierten.
  • Für Beispiel 2 wurden eine Ausbeute von 85,34% und ein Weißgrad von 68,81% ISO nach dem Aufschluss erfasst. Bei 20°SR werden für die Birke eine Reißlänge von 8, 4 km und ein Tear-Index von 6,9 mN·m2/g gemessen. Für Beispiel 3 wurden eine Ausbeute von 83,99% und ein Weißgrad von 69,82% ISO nach dem Aufschluss erfasst.

Claims (8)

  1. Verfahren zum Herstellen von Faserstoff aus lignocellulosischem Rohstoff mit den Schritten – Herstellen einer Chemikalienlösung mit weniger als 25% Sulfit (berechnet als Na2SO3) bezogen auf die otro Menge des lignocellulosischen Rohstoffs – Mischen der Chemikalienlösung mit lignocellulosischem Rohstoff in einem vorgegebenen Flottenverhältnis – Erwärmen der Chemikalienlösung und des lignocellulosischen Rohstoffs auf eine Temperatur über Raumtemperatur und anschließend – entweder (1. Alternative) Entfernen frei fließender Chemikalienlösung und Aufschließen des lignocellulosischen Rohstoffs in der Dampfphase – oder (2. Alternative) Aufschließen des lignocellulosischen Rohstoffs in flüssiger Phase und Separieren der frei fließenden Chemikalienlösung und des lignocellulosischen Rohstoffes, dadurch gekennzeichnet, dass der aufgeschlossene lignocellulosische Rohstoff einer ersten Zerfaserung unterzogen wird, wobei – beim Aufschluss von Nadelholz bis zu 5% des aufgeschlossenen Nadelholzes nach dem ersten Zerfasern nicht die Sortierung passieren, – beim Aufschluss von Laubholz bis zu 3 % des aufgeschlossenen Laubholzes nach dem ersten Zerfasern nicht nicht die Sortierung passieren, und Aufschluss von Einjahrespflanzen bis zu 2% der aufgeschlossenen Einjahrespflanzen nach dem ersten Zerfasern nicht die Sortierung passieren.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem ersten Zerfasern von Nadelholz bis zu 4%, bevorzugt bis zu 3%, vorzugsweise bis zu 2%, vorteilhaft bis zu 1,5% des aufgeschlossenen Nadelholzes nicht die Sortierung passieren.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem ersten Zerfasern von Laubholz bis zu 2%, bevorzugt bis zu 1,5% des aufgeschlossenen Laubholzes nicht die Sortierung passieren.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem ersten Zerfasern von Einjahrespflanzen bis zu 1% der aufgeschlossenen Einjahrespflanzen nicht die Sortierung passieren.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Sortierung zurückgehaltenen Teile des aufgeschlossenen lignocellulosischen Rohstoffs einer zweiten Zerfaserung unterzogen werden.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Faserstoff mit einem Gehalt von mindestens 15% Lignin, bevorzugt mindestens 17% Lignin, vorteilhaft mindestens 19% Lignin, besonders vorteilhaft mindestens 21% bezogen auf otro Faserstoff für Nadelholz oder mit einem Gehalt von mindestens 14% Lignin, bevorzugt mindestens 16% Lignin, besonders bevorzugt mindestens 18% Lignin bezogen auf otro Faserstoff für Laubholz hergestellt wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Faserstoff mit einem Gehalt von mindestens 15% Lignin bezogen auf otro Faserstoff für Nadelholz hergestellt wird, der bei einem Mahlgrad von bis zu 15°SR eine Reißlänge von mehr als 8 km, bevorzugt von mehr als 9 km, vorteilhaft von mehr als 10 km aufweist.
  8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Faserstoff mit einem Gehalt von mindestens 12% Lignin bezogen auf otro Faserstoff für Laubholz hergestellt wird, der bei einem Mahlgrad von bis zu 20°SR eine Reißlänge von mehr als 5 km, bevorzugt von mehr als 6 km, besonders bevorzugt von mehr als 7 km aufweist.
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