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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Dichten von zwischen den Rändern von
Platten gebildeten Fugen, insbesondere bei Boden- und Wandplatten,
wobei an den Rändern
der Platten umlaufende Dichtringe aus gummi-elastischem Material befestigt werden,
und wobei eine dieser Platten neben eine ebenso ausgestattete andere
Platte so gelegt wird, dass jeweils zwei nebeneinander liegende
Dichtringe aneinander gepresst werden und zusammen die gewünschte Fuge
bilden.
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Beim
Verlegen von Platten, insbesondere von Boden- und Wandplatten, wird üblicherweise
die Fuge, die nach dem Verlegen der Platten zwischen zwei nebeneinander
liegenden Platten entsteht, mit einer speziellen Fugenmasse ausgefüllt. Dieser
Vorgang ist sehr zeit- und damit auch sehr kostenaufwändig. Nach
dem Aushärten
sind solche Fugenmassen oftmals relativ brüchig und die Fugen neigen daher
zu Rissbildungen. Darüber
hinaus ist dieses Verfüllen
von Fugenmasse notwendigerweise mit Aushärtungszeiten verknüpft.
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Ferner
sind Verlegesysteme für
Bodenplatten bekannt, bei denen die Platten auf Auflagerahmen aufliegen,
die mit Steckprofilen verbunden werden. An diesen Auflagerahmen
sind Ansätze
zur Aufnahme von Dichtungsprofilen ausgebildet. Der Nachteil derartiger
an den Auflagerahmen befestigten Dichtungsprofilen besteht darin,
dass zumeist die Fuge nicht wasserdicht ist und durch das Eindringen von
Feuchtigkeit zwischen den Rändern
der Platten und den Dichtungsprofilen die Gefahr von Schimmelbildung
und Beschädigung
des Bodens besteht.
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE
199 62 812 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Schließen
von Fugen bekannt, bei der die Ränder
der Platten mit Randprofilen versehen werden und zwischen diesen
Randprofilen Abdeckprofile eingesetzt werden. Der Nachteil einer
derartigen Vorrichtung besteht darin, dass die Verzahnung der Abdeckprofile und
der Randprofile zeitaufwändig
an der Baustelle hergestellt werden muss und hierdurch ein hoher Zeit-
und Kostenfaktor auftritt.
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Aus
dem Schweizer Patent
CH
508 792 A ist ein Verfahren zum Abdichten von Fugen zwischen Bauelementen
und Dichtung zur Durchführung
des Verfahrens bekannt. An den Rändern
jeder Platte werden Dichtungen aus gummi-elastischem Material angebracht.
Diese Dichtungen werden in gegenüberliegende
Randausnehmungen der beiden Bauelemente eingesetzt. Dies ist ein
zusätzlich
auszuführender
Verfahrensschritt, nämlich
Randausnehmungen an der jeweiligen Platte herzustellen, bevor die Dichtung
eingesetzt wird.
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Ferner
ist es ein wesentliches Merkmal des in
CH 508 792 A beschriebenen Verfahrens, dass
die beiden Dichtungen aufeinander gedrückt werden, bis sie sich unter
Verschmelzung der aufeinander liegenden Teile der Außenschichten
zu einer Zwillingsdichtung vereinigen. Die so hergestellten Dichtungen sind
am Boden der Fuge angebracht und bilden nicht die Endoberfläche. Der
Nachteil dieses in dieser Patentschrift beschriebenen Verfahrens
besteht darin, dass der beschriebene zusätzliche Verfahrensschritt zur
Herstellung der Randausnehmungen durchgeführt werden muss, dass die benachbarten
Dichtungen miteinander verschmelzen, verkleben oder ähnliches
und dass die Dichtungen nicht die Endoberfläche bilden.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren
der eingangs genannten Art vorzuschlagen, bei dem auf einfache Weise die
Fugen zwischen den Platten nach dem Verlegen dicht sind.
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Diese
Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen beschriebene Erfindung
gelöst.
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Gemäß Anspruch
1 wird aus gummi-elastischem Material ein Dichtring in Form gespritzt
oder gezogen. Die Form dieses Dichtringes entspricht dem umlaufenden
Rand der zu verlegenden Platte. Dieser Dichtring wird um die Platte
gespannt und an den Rändern
der Platte befestigt, vorteilhafterweise an die Ränder der
Platte geklebt.
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Die
Ränder
der Platten sind nach der Durchführung
der genannten Fertigungsarten mit gummi-elastischem Material umgeben.
Beim Transport und beim Verlegen einer derartigen Platte schützen die
Dichtringe die Ränder
der Platte gegen Stöße, wodurch
ein weiterer Vorteil der Erfindung gegeben ist.
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Anschließend wird
eine dieser Platten neben eine ebenso ausgestattete andere Platte
so gelegt, dass die Dichtringe dieser beiden Platten aneinander gepresst
werden. Auf diese Weise ist die Fuge gedichtet. Da das gummi-elastische
Material der Dichtringe ineinander greift, wird hierdurch die Dichtung gewährleistet.
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Um
eine noch höhere
Dichtigkeit zu erreichen, werden vor dem Verlegen der Platten die
Dichtringe mit Nanotechnik behandelt. Hierdurch wird ein noch tieferes
Ineinandergreifen des gummi-elastischen Materials ermöglicht.
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Da
die Dichtringe an den Rändern
der Platten befestigt sind, ist die Dichtigkeit zwischen dem Dichtring
und den Rändern
der Platte gegeben. Das Eindringen von Feuchtigkeit bzw. von Wasser
an den Fugen ist so auf sichere Weise verhindert.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird der Dichtring derartig geformt, dass an den Ecken des Dichtringes
zur Verstärkung Wülste ausgebildet
werden. Auf einfache Weise werden die Stoßecken der Platte somit stärker abgedeckt
als es mit einem gleichmäßig dicken
Dichtring der Fall wäre.
Die mittlere Dicke des den Dichtring bildenden gummi-elastischen
Bandes entspricht der halben Dicke der gewünschten Fugenbreite, so dass bei
dem Aneinanderlegen von zwei mit Dichtringen versehenen Platten
die beschriebene Dichtung gegeben ist und die gewünschte Fugenbreite
entsteht.
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Ferner
ist es auch möglich,
zwischen den gummi-elastischen Bändern
(bzw. Dichtringen) zusätzlich
einen Einleger anzuordnen, der auf optische Weise die Ausgestaltung
des Plattenbelags verbessern kann, z. B. kann dies ein Farb-, Chrom-
oder Lichteinleger sein, mit dem die Ausgestaltung verändert werden
kann. Beispielsweise kann mit dem Lichteinleger ein Weg gezeigt
werden, der über
den Plattenbelag zu gehen wäre
(Wegweiser). Für
Notsituationen (Brand, Feuer) kann der noch mögliche Fluchtweg angezeigt
werden.
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Die
Erfindung betrifft auch Boden- bzw. Wandplatten, die mit dem beschriebenen
gummi-elastischen Band bzw. Dichtring versehen sind. Diese Platten
können
auf übliche
Weise oder mit einem gängigen
Klick-System verlegt werden. Die Fuge zwischen den mit jeweils einem
Dichtring versehenen Platten ist abgedichtet, da das ineinander greifende
Gummimaterial sicher dichtet. Darüber hinaus entsteht kein Spalt
zwischen dem Dichtring und dem Rand einer Platte, da jeder Dichtring
an dem Rand einer Platte fixiert ist. Durch die Ausgestaltung der
Erfindung ist gewährleistet,
dass die Platte an allen vier Seiten die gewünschte Dichtung zeigt und keine
ungewünschten
Spalten entstehen.
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Die
Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine Platte mit Dichtring,
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2 mehrere
nebeneinander gelegte Platten mit Dichtringen und
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3 den
Querschnitt durch eine Platte, einen Dichtring und einen Einleger
(in teilweiser perspektivischer Ansicht).
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1 zeigt
die Draufsicht auf eine Platte 1, um die der Dichtring 2 gelegt
ist. Der Dichtring 2 ist umlaufend an den Rändern der
Platte 1 befestigt. Vorzugsweise wird er an die Ränder der
Platte 1 geklebt. Bei der Ausgestaltung dieses Dichtrings 2 wurden
Wülste 4 ausgeformt,
die die Stoßecken 3 der Platte 1 umspannen
und diese beim Verlegen der Platte 1 verstärken.
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2 zeigt
eine Ansicht eines Plattenbelags, bei dem vier Platten 1, 5, 6 bzw. 7 verlegt
sind. Jede dieser Platten ist mit einem Dichtring 2, 8, 9 bzw. 10 umgeben.
Diese Dichtringe 2, 8, 9 bzw. 10 wurden
in Form gespritzt und um die jeweilige Platte 1, 5, 6 bzw. 7 gespannt.
Die Dichtringe wurden jeweils in der Form hergestellt (gespritzt),
die der Form der umlaufenden Ränder
einer der Platten entspricht, die verlegt werden sollen. Die Dichtringe
wurden an den Rändern
der jeweiligen Platte befestigt, vorzugsweise sind die Dichtringe
an die Ränder
der Platte geklebt worden. Die Dicke und Form der Dichtringe 2, 8, 9 bzw. 10 ist
gleich. Jeweils zwei nebeneinander liegende Dichtringe bilden zusammen
die gewünschte
Fugenbreite zwischen zwei nebeneinander liegenden Platten.
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Die
Platten 1, 5, 6 bzw. 7 könnten auch
dadurch mit den jeweiligen umlaufenden Dichtringen 2, 8, 9 bzw. 10 versehen
worden sein, dass gummi-elastisches
Material an die Ränder
der jeweiligen Platte angeschäumt,
angespritzt oder angezogen wird. Auch bei dieser Fertigungsart entsteht
die in 2 dargestellte Ansicht mehrerer nebeneinander gelegten
Platten mit Dichtringen.
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In 3 ist
der Querschnitt der Platte 11 in teilweiser perspektivischer
Ansicht dargestellt. In dem Rand 21 dieser Platte 11 ist
eine Nut 14 angeordnet. Diese Nut 14 wird beispielsweise
auf übliche Weise
umlaufend in den Rand 21 der Platte 11 gefräst. Gemäß 3 ist
die Nut 14 im Querschnitt rechteckig, sie kann selbstverständlich auch
eine andere Form aufweisen. Der Dichtring 12 wird mit seinem
Vorsprung 15 in diese Nut 14 der Platte 11 eingelegt.
Der Querschnitt des Vorsprunges 15 dieses Dichtringes 12 entspricht
dem Querschnitt der Nut 14. Da der Dichtring 12 aus
gummi-elastischem Material hergestellt ist, kann der Vorsprung 15 in
die Nut 14 der Platte 11 eingedrückt werden,
wobei die Teile 16 und 17 des Dichtringes 12 nicht
in die Nut 14 gelangen, sondern an dem Rand 21 der
Platte 11 anliegen. Nachdem der Dichtring 12 auf
diese Weise an den Rand 21 und in die Nut 14 der
Platte 11 gelegt wurde, wird er befestigt, insbesondere
geklebt.
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Gemäß 3 weist
der Dichtring 12 seinerseits eine Nut 18 auf,
die in das Innere des Vorsprunges 15 ragt. Es wäre jedoch
auch möglich,
dass der Dichtring massiv aus gummi-elastischem Material hergestellt
wird. In der in 3 dargestellten Ausführungsform
ist in dem Dichtring 12 die Nut 18 eingeformt,
damit der Teilbereich 19 des Einlegers 13 in diese
eindringen kann. Auf der anderen Seite (nicht dargestellt) des Einlegers 13 befindet
sich analog ein Dichtring und eine Platte, die ebenso wie der Dichtring 12 und
die Platte 11 ausgestaltet sind. Der Einleger 13 weist
den Bereich 20 auf, der in die Nut dieses weiteren Dichtringes
eingelegt werden kann. Der Einleger 13 kann als Farb-,
Chrom- oder als Lichteinleger ausgebildet werden. Wird der Einleger
zwischen die Dichtringe gelegt, so entsteht eine entsprechend veränderte Oberfläche der
Fuge, sie erscheint glänzend
oder beleuchtet. Die Fuge zwischen der Platte 11 und der
daneben angeordneten Platte wird in dieser Ausführungsform durch die beiden
Dichtringe und den Einleger gebildet.