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Die
Erfindung betrifft eine Domstrebe zur Verbindung von Federbeindomen
eines Kraftfahrzeugs, mit einem die Federbeindome verbindenden Querträger.
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Im
Stand der Technik sind Abstützvorrichtungen bekannt, die
Federbeindome von Kraftfahrzeugen verbinden, insbesondere die Federbeindome
einer Vorderachse eines Kraftfahrzeugs. Diese dienen zur Versteifung
des Karosserievorbaus bei selbsttragenden Karosserien. Sie sind üblicherweise
als starre Rohrverbindungen mit Aufnahme- und Abstützvorrichtungen
endseitig zur Befestigung an den Federbeindomen ausgebildet. Derartige
Aufnahme- und Abstützvorrichtungen zur Aufnahme der Domstrebe an
Federbeindomen können auch variabel ausgestaltet sein,
wie dies beispielsweise in der
DE 92 07 011.6 U1 vorgeschlagen wird. Andere
Ausführungsformen zur Verwendung im Zusammenhang mit einer Fahrzeugkarosserie
schlägt die
EP
1 388 486 A2 vor. Zur Verwendung im Rallyesport mit Aufnahmepunkten
für Hosenträgergurte und zur Versteifung der hinteren
Fahrwerkspartie wird in der
DE
85 26 894.1 U1 ebenfalls eine eine Domstrebe aufweisende
Konstruktion vorgeschlagen.
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An
diesen Konstruktionen ist nachteilig, dass die Domstrebe lediglich
ihre Funktion als Zug- und Druckabstützorgan ausübt
und hierbei Bauraum beansprucht, insbesondere im Motorraum des Kraftfahrzeugs.
Dies ist insbesondere dann nachteilig, wenn der Motorraum ohnehin
wenig freien Bauraum aufweist, beispielsweise durch die Anordnung
der Brennkraftmaschine, der Nebenaggregate und von Betriebsstoffbehältern.
Insbesondere Betriebsstoffbehälter und Nebenaggregate,
wie beispielsweise Kühlmittelbehältnisse, Bremsflüssigkeitsbehälter, Scheibenwaschwasserbehälter
und so weiter werden in ihrer Handhabung häufig durch die
Anordnung von Domstreben behindert.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Domstrebe zur Verbindung von Federbeindomen
eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen, die die genannten Nachteile
vermeidet.
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Hierzu
wird eine Domstrebe zur Verbindung von Federbeindomen eines Kraftfahrzeugs,
mit einem die Federbeindome verbindenden Querträger, vorgeschlagen,
wobei der Querträger mindestens einen Betriebsstoffaufnahmehohlraum
aufweist. Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten
Domstreben, die im Wesentlichen als endseitig offene oder lediglich
durch ihre Aufnahmevorrichtungen abgeschlossene Rohre ausgebildet
sind, weist die erfindungsgemäße Domstrebe einen
zwischen diesen Aufnahmevorrichtungen befindlichen Querträger
auf, der mindestens einen Betriebsstoffaufnahmehohlraum aufweist.
Die Domstrebe verbindet somit ihre Abstützvorrichtung mit
einem weiteren Zusatznutzen, nämlich der Aufnahme mindestens
eines Betriebsstoffes. Selbstverständlich kann der Querträger
mehrere Betriebsstoffaufnahmehohlräume aufweisen, abhängig
davon, ob die jeweilige Einbausituation dies gestattet und/oder
erfordert, und ob der in dem Querträger zur Verfügung
stehende Hohlraum für die Aufnahme der erforderlichen Menge
an Betriebsstoff ausreicht.
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In
einer weiteren Ausführungsform sieht die Domstrebe einen
Befüllanschluss für den Betriebsstoff vor, insbesondere
einen Befüllstutzen, der mit dem Hohlraum verbunden ist. Über
den Befüllanschluss, insbesondere in stutzenartiger Ausbildung, kann
der Betriebsstoffhohlraum sehr einfach mit dem Betriebsstoff befüllt
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform weist die Domstrebe mindestens
einen Zulauf- und/oder Entnahmestutzen für den Betriebsstoff
auf, der mit dem Betriebsstoffaufnahmehohlraum verbunden ist. Über solche
Zulauf- und/oder Entnahmestutzen für den Betriebsstoff
kann dieser auf einfache Weise dem Betriebsstoffaufnahmehohlraum
entnommen und wieder zugeführt werden, insbesondere zur
Ausbildung eines Betriebsstoffkreislaufes zum Betrieb mit oder beim
Betrieb des Kraftfahrzeugs.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist der Querträger
als Hohlprofil ausgebildet, dessen Hohlraum den Betriebsstoffaufnahmehohlraum
bildet. Der Betriebsstoffaufnahmehohlraum ist folglich nicht als
separates Bauteil vorgesehen, das beispielsweise in den Querträger
einzubringen ist, sondern der wird durch das Hohlprofil des Querträgers selbst
ausgebildet. Beispielsweise ist vorgesehen, den Querträger
als Rohr auszubilden, insbesondere als Leichtmetallrohr, dessen
Hohlraum den Betriebsstoffaufnahmehohlraum bildet.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Hohlprofil
Enden auf, die dicht, insbesondere druckdicht, verschlossen sind.
Der druckdichte Verschluss des Hohlprofils lässt sich beispielsweise
durch Verschweißen, Verpressen oder durch eine kombinierte
Bearbeitung erzielen, ebenso wie durch Anbringen von druckdichten
Endstücken. Die Endstücke können insbesondere
auch an der oder über die Aufnahmevorrichtung ausgebildet
sein, mittels derer das Hohlprofil des Querträgers mit
den Federbeindomen verbunden wird. Bei Ausbildung von druckdichten
Betriebsstoffaufnahmehohlräumen ergibt sich ein vielfältig
erweiterter Einsatzbereich insbesondere auch für die Verwendung
in in sich geschlossenen, druckdichten Betriebsstoffkreisläufen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Betriebsstoffaufnahmehohlraum,
insbesondere das Hohlprofil, mit mindestens einem Sichtfenster zur
Füllstandskontrolle versehen. Auf diese Weise kann leicht
der Füllstand des Betriebsstoffes ermittelt werden, ohne
dass beispielsweise der Befüllstutzen abgeschraubt werden
muss. Insbesondere vorteilhaft ist es, für jeden Betriebsstoffaufnahmehohlraum
mindestens ein Sichtfenster vorzusehen, so dass bei Ausführung
der Domstrebe mit mehreren Betriebsstoffaufnahmehohlräumen
auch Sichtfenster in jeweiliger Anzahl vorhanden sind.
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Als
Betriebsstoff sind bevorzugt ein Schmiermittel, ein Kühlmittel
und/oder ein Reinigungsmittel für Scheiben und/oder Scheinwerfer
vorgesehen. Diese Betriebsstoffe sind in der Handhabung relativ unkritisch,
insbesondere bei Handhabung durch den Fahrzeugführer selbst.
Selbstverständlich ist es auch möglich, andere
Betriebsstoffe in dem Betriebsstoffaufnahmehohlraum zu bevorraten,
beispielsweise eine Bremsflüssigkeit oder eine Hydraulikflüssigkeit, beispielsweise
für eine Servolenkung oder Additive, zum Beispiel Flüssigkeiten
für die Abgasnachbehandlung.
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Weiter
ist erfindungsgemäß die Verwendung einer Domstrebe,
insbesondere nach einer oder mehreren der vorstehend beschriebenen
Ausführungsformen, als Betriebsstoffaufnahmebauteil vorgeschlagen.
Die Verwendung einer aus dem Stand der Technik bekannten Domstrebe
als Betriebsstoffaufnahmebauteil weist den Vorteil von Bauraumeinsparung
und insbesondere auch von Einsparung weiterer, bislang erforderlicher
separater Bevorratungsbauteile auf. Die Ausbildung der Domstrebe
als Betriebsstoffaufnahmebauteil kann leicht in den vorstehend beschriebenen
Arten erfolgen, wobei kein besonderer zusätzlicher Aufwand
entsteht, jedenfalls aber der zusätzlich entstehende Aufwand
gering ist im Vergleich zu den eingesparten Bauteilen, insbesondere
zu Betriebsstoffbevorratungsbauteilen.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen
oder aus Kombinationen derselben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
und Figuren näher erläutert.
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Es
zeigen
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1 die
Anordnung einer einen Betriebsstoffaufnahmehohlraum aufweisenden
Domstrebe im Motorraum eines Kraftfahrzeugs und
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2 eine
Detaildarstellung einer solchen Domstrebe.
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1 zeigt
einen Querschnitt durch einen Motorraum 1 eines Kraftfahrzeugs 2,
nämlich eines Personenkraftwagens 3. Das Kraftfahrzeug 2 weist eine
selbsttragende Karosserie 4 auf, die in ihren vorderen,
unteren Seitenbereichen 5 Achskonstruktionen 6 aufweist,
die Räder 7 des Kraftfahrzeugs 2 für den
Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs 2 aufnehmen. Diese werden
von einer in dem Motorraum 1 befindlichen Brennkraftmaschine 8 über
ein hier nicht dargestelltes Getriebe angetrieben. Die Achskonstruktionen 6 weisen
zur Abfederung von Bodenunebenheiten und zum Ausgleich fahrdynamischer
Einflüsse Stoßdämpfer 9 und
Federbeine 10 auf. Die Stoßdämpfer 9 und
Federbeine 10 sind in Radläufen 11, nämlich
in Radkästen 12, angeordnet und oberseitig in
Federbeindomen 13 gelagert. Die Federbeindome 13 sind
aus Karosseriematerial 14, insbesondere aus Blech 15 ausgebildet.
Die Stoßdämpfer 9 und Federbeine 10 treten
oberseitig der Federbeindome 13 in geringem Umfange aus
und sind dort in Federbeindomdurchtrittsbereichen 16 im
Regelfall über Schraubverbindungen befestigt. Die Federbeindome 13 dienen
hierbei der oberseitigen Abstützung des Federbeins 10 und
des Stoßdämpfers 9, wobei die unterseitige
Abstützung an der jeweiligen Achskonstruktion 6 erfolgt.
Zwischen beiden Federbeindomen 13 ist als Zug-/Druckstütze 17 eine
Domstrebe 18 angeordnet. Diese weist einen als Hohlprofil 19 ausgebildeten
Querträger 20 auf, der an seinen Enden 21 dicht,
insbesondere druckdicht, verschlossen ist. An den Enden 21 sind
zur Befestigung des Querträgers 20 an den Federbeindomen 13 Ringaufnahmen 22 ausgebildet,
die mit einer in ihnen befindlichen Ausnehmung im Federbeindomdurchtrittsbereich 16 auf die
Federbeindome 13 aufgelegt und mit diesen verschraubt werden.
Das Hohlprofil 19 der Domstrebe 18 ist hierbei
durch seine endseitigen Abschlüsse als Hohlraum 23,
nämlich als Betriebsstoffaufnahmehohlraum 24 ausgebildet.
Der Betriebsstoffaufnahmehohlraum 24 dient der Aufnahme
eines hier nicht dargestellten Betriebsstoffes, der über
einen Befüllstutzen 25, der oberseitig an der
Domstrebe 18 ausgebildet und fluidtechnisch mit dem Betriebsstoffaufnahmehohlraum 24 verbunden
ist, eingefüllt wird. Der Befüllstutzen 25 dient
hierdurch als manuell bedienbarer Befüllanschluss 26.
Die Domstrebe 18 weist ferner einen Zulaufstutzen 27 und
einen Entnahmestutzen 28 auf, die unterseitig an der Domstrebe 18 ausgebildet
und fluidtechnisch mit dem Betriebsstoffaufnahmehohlraum 24 verbunden
sind. Über eine Verschlauchung 29, die flexibel
oder starr ausgeführt sein kann, dienen sie der Ab- und
Zuführung des nicht dargestell ten Betriebsstoffes zu einem hier
nicht dargestellten Betriebsstoffkreislauf des Kraftfahrzeugs 2.
Zur einfacheren Kontrolle des Füllstandes des Betriebsstoffes
weist die Domstrebe 18 ein mit dem Betriebsstoffaufnahmehohlraum 24 verbundenes,
dichtes Sichtfenster 30 auf. Selbstverständlich
ist auch eine andere Ausgestaltung denkbar, insbesondere eine solche,
der die Domstrebe 18, insbesondere das Hohlprofil 19,
mehrere Unterteilungen umfasst, so dass mehrere Betriebsstoffaufnahmehohlräume 24 für
jeweils denselben oder für unterschiedliche Betriebsstoffe
ausgebildet werden, wobei jedem Betriebsstoffaufnahmehohlraum 24 dann
ein eigener Befüllanschluss 26 und/oder eigene
Zulaufstutzen 27 und/oder Entnahmestutzen 28 zugeordnet sind.
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2 zeigt
eine abschnittsweise, vereinfachte Darstellung der vorstehend beschriebenen Domstrebe 18.
Die Domstrebe 18 weist an ihrem Ende 21 ein druckdicht
verschweißtes Endstück 34 auf, das seinerseits
die entsprechend den Anforderungen der Karosserie des jeweiligen
Kraftfahrzeugs formangepasste Ringaufnahme 22 zur Verschraubung
der Domstrebe 18 auf den hier nicht dargestellten Federbeindomen
(vergleiche 1) aufweist. Die Domstrebe 18 wird
von dem Hohlprofil 19, nämlich einem Leichtmetallrohr 31 gebildet,
das innenseitig durch den Hohlraum 23 den Betriebsstoffaufnahmehohlraum 24 ausbildet.
Oberseitig der Domstrebe 18 ist, fluidtechnisch mit dem
Betriebsstoffaufnahmehohlraum 24 verbunden, der als Befüllstutzen 25 ausgebildete
Befüllanschluss 26 angeordnet, wobei dieser mit
einem Deckel 32 zum dichten Abschluss des Betriebsstoffaufnahmehohlraums 24 verschlossen ist.
In einer Seitenwandung 33 des Hohlprofils 19, also
einer solchen, die nach einer Seite ausgerichtet ist, nicht nach
oben oder unten, ist das Sichtfenster 30 druckdicht eingebracht,
um die Kontrolle des Füllstandes des Betriebsstoffes innerhalb
des Betriebsstoffaufnahmehohlraums 24 zu ermöglichen.
Weiter sind unterseitig der Domstrebe 18 der Zulaufstutzen 27 und
der Entnahmestutzen 28 angeordnet, die zur Verbindung mit
einer hier nicht dargestellten Verschlauchung (vergleiche 1)
vorgesehen sind. Anstelle über das druckdicht verschweißte
Endstück 34 kann selbstverständlich das
Hohlprofil 19 auch anderweitig in die Ringaufnahme 22 übergehen,
beispielsweise durch Verquetschung und Verschweißung der
Enden 21 des Hohlprofils 19 und Anschweißen
an die Ringaufnahme 22 oder in ähnlicher, geeigneter
Art und Weise, die eine entsprechende Krafteinleitung von der Ringaufnahme 22 in
die Domstrebe 18 zur Funktion als Zug-/Druckstütze 17 sicherstellt.
Die hier gezeigte Ausführungsform ist lediglich als ein
Ausführungsbeispiel zu verstehen.
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- 1
- Motorraum
- 2
- Kraftfahrzeug
- 3
- Personenkraftwagen
- 4
- selbsttragende
Karosserie
- 5
- vorderer,
unterer Seitenbereich
- 6
- Achskonstruktion
- 7
- Rad
- 8
- Brennkraftmaschine
- 9
- Stoßdämpfer
- 10
- Federbein
- 11
- Radlauf
- 12
- Radkasten
- 13
- Federbeindom
- 14
- Karosseriematerial
- 15
- Blech
- 16
- Federbeindomdurchtrittsöffnung
- 17
- Zug-/Druckstütze
- 18
- Domstrebe
- 19
- Hohlprofil
- 20
- Querträger
- 21
- Ende
- 22
- Ringaufnahme
- 23
- Hohlraum
- 24
- Betriebsstoffaufnahmehohlraum
- 25
- Befüllstutzen
- 26
- Befüllanschluss
- 27
- Zulaufstutzen
- 28
- Entnahmestutzen
- 29
- Verschlauchung
- 30
- Sichtfenster
- 31
- Leichtmetallrohr
- 32
- Deckel
- 33
- Seitenwandung
- 34
- Endstück
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 9207011
U1 [0002]
- - EP 1388486 A2 [0002]
- - DE 8526894 U1 [0002]