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Die
Erfindung betrifft einen Steckverbinder gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Steckverbinder,
die einen elektrischen Kontakt aufweisen, dienen dazu, eine elektrisch
leitende Verbindung zwischen zwei oder mehreren Bauelementen herzustellen.
Die mechanische Verbindung der elektrischen Kontakte wird in lösbar,
bedingt lösbar und unlösbar unterteilt. Lösbare
elektrische Verbindungen können nach dem Verbinden durch
eine mechanische Kraft wieder getrennt werden. Beispielsweise durch
Herausziehen eines Steckverbinders aus einer Steckeraufnahme. Bedingt
lösbare elektrische Verbindungen sind zum Beispiel verlötete Kontaktpins,
welche zum Trennen ausgelötet werden müssen. Elektrische
Verbindungen, welche unlösbar sind, werden u. a. beim Verlöten
oder Verschweißen eines elektrischen Kontakts mit einer
Leiterplatte oder mit einem Kabel erzeugt.
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Sind
lösbare elektrische Verbindungen steckbar, so wird die
entsprechende Anordnung als Steckverbindung bezeichnet. Ein Beispiel
hierfür ist die Steckverbindung einer Federleiste mit einer
Messerleiste, welche beliebig oft lösbar ist.
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Mehrere
elektrische Kontakte in einer Steckverbindung, welche die Funktion
eines Stromleiters haben, müssen gegeneinander elektrisch
isoliert sein. Hierfür werden die elektrischen Kontakte
in einen Isolierkörper eingebracht, der üblicherweise
aus hochohmigen Kunststoff besteht. Die Einbautoleranz der elektrischen
Kontakte, welche hier als Kontaktpins ausgebildet sind, in den Isolierkörper
muss so gewählt werden, dass diese bei einer Steckverbindung
steckbar sind.
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Für
das Einbringen der Kontaktpins in den Isolierkörper gibt
es mehrere Lösungen. Bei einer Lösung werden die
Kontaktpins in den Isolierkörper oder in einen Trägerisolierkörper
kraftschlüssig gepresst, wobei der Trägerisolierkörper
anschließend in ein Gehäuse eingebracht wird.
Bei einer weiteren Lösung, werden die Kontaktpins durch
einen Spritzgießprozess mit dem Isoliermaterial, z. B.
Kunststoff, umspritzt.
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Ein
Steckverbinder kann neben der Steckverbinderfunktion noch weitere
Funktionen aufweisen. So bildet der Isolierkörper des Steckverbinders beispielsweise
ein Gehäuse für elektronische Baugruppen aus,
womit diese ebenfalls elektrisch isoliert und gegen Umwelteinflüsse
geschützt sind. Beispiele für elektronische Baugruppen
sind elektronische Schaltungsträger, wie mit elektronischen
Bauelementen bestückte Leiterplatten.
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Eine
Untergruppe der Steckverbinder, die ein zusätzliches isolierendes
Gehäuse haben, sind die Steckverbinder, welche abgewinkelte
Kontaktpins aufweisen.
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Ein
derartiger Steckverbinder ist in
DE 197 07 421 C2 offenbart. Diese Druckschrift
zeigt ein rechteckiges Gehäuse aus thermoplastischem Kunststoff
zur Aufnahme einer Leiterplatte, an welchem rechtwinklig gebogene
Kontaktpins ausgebildet sind. Die Kontaktpins werden durch einen
Spritzgießprozess in den Steckverbinder eingebracht.
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Weitere
Lösungen sind in
DE 10 2004 024 718 A1 und
DE 201 12 595 U1 gezeigt.
Die gewinkelten Kontaktpins werden hier, ebenfalls mit einem Spritzgießprozeß in
den Isolierkörper angeordnet.
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Die
Gehäuse in den oben genannten Dokumenten bilden im Bereich
der Steckanschlüsse der Kontaktpins einen Steckverbinderkragen
aus, so dass entsprechende Gegenstecker aufgenommen werden können.
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Ein
Nachteil derartiger Lösungen sind die hohen Fertigungskosten,
die bei kleineren und mittleren Produktionsmengen entstehen. Ändert
sich beispielsweise die relative Lage der Leiterplatte zum Gehäuse
und somit die Lage der Anschlüsse für die Kontaktpins
und die Lage der Steckanschlüsse, so muss die Länge
des gestanzten Kontaktpins und der Abwinkelbereich entsprechend
angepasst werden. Dies erfordert in vielen Fällen neue
Stanzwerkzeuge zum Ausstanzen der gestreckten Kontaktpins und neue
Werkzeuge für das anschließende Biegen der Kontaktpins.
Diese Werkzeuge haben bei kleineren und mittleren Stückzahlen
eine niedrige Auslastung, woraus überdurchschnittlich hohe
Abschreibungskosten entstehen.
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Eine
andere Lösung sieht vor, den Isolierkörper in
ein Gehäuse und in einen Trägerisolierkörper aufzuteilen.
In den Trägerisolierkörper werden die Kontaktpins
fest eingebracht, anschließend wird das Gehäuse
mit diesem bestückt. Hierbei werden die Kontaktpins, welche
parallel beabstandet auf dem Trägerisolierkörper
angeordnet sind, in entsprechend parallel beabstandete Pinkanäle
des Gehäuses vom Gehäuseinneren her eingetaucht
und durch das Gehäuse hindurch nach Außen geführt.
Die Beabstandung, bzw. die Anordnung der Pinkanäle darf
hierbei nicht zu stark von der entsprechenden Anordnung der Kontaktpins
abweichen, da diese sonst nicht mehr gerade durch die Pinkanäle
hindurchgetaucht werden können. Aus diesem Grund müssen
enge Fertigungstoleranzen eingehalten werden, die zu hohen Herstellungskosten
führen.
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Demgegenüber
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Steckverbinder zu
schaffen, der kostengünstig herstellbar und einfach montierbar ist.
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Dies
wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass der
Steckverbinder ein isolierendes Gehäuse hat, in dem eine
elektrische Kontaktstruktur mit zumindest einem Kontaktpin aufgenommen
ist, dessen Abschnitte zur Kontaktierung aus dem Gehäuse
herausgeführt sind, wobei der Kontaktpin eine Vielzahl
von Kontaktelementen hat, die durch Pressverbindungen miteinander
verbunden sind.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Kontaktelemente werden beispielsweise durch Einsetzen in das Gehäuse
miteinander verbunden. Hierbei werden die Kontaktelemente vorzugsweise
winkelig zueinander angeordnet. Durch die mehrteilige Ausführung
der Kontaktelemente ist bei dessen Herstellung kein Biegewerkzeug,
welche die Kontaktpins abwinkeln würde, mehr nötig,
wodurch Kosten gespart werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass aus
wenigen Kontaktelementgruppen, welche sich beispielsweise durch
ihre Länge unterscheiden, eine Vielzahl von gewinkelten
Kontaktpins mit unterschiedlicher Geometrie ausgebildet werden können.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform des Steckverbinders hat
dieser ein Steckkontaktelement, welches eine Pressöffnung
aufweist, in die ein Presspfosten eines Anschlusskontaktelementes
rechtwinklig zu dem Steckkontaktelement kraftschlüssig
eingepresst wird.
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Von
Vorteil ist, wenn die Pressöffnung des Steckkontaktelements
kreisförmig ist und der Presspfosten des Anschlusskontaktelements
einen rechteckförmigen Querschnitt hat, wobei die Kanten
des Presspfosten abgerundet oder abgefast sind. Durch die abgerundeten
Kanten des Presspfostens kann Spanbildung während des Einpressens
des Presspfostens in die Pressöffnung vermieden werden.
Die Pressöffnung wird entsprechend der Umfangsform des
Presspfostens beim Einpressen abschnittsweise plastisch und elastisch
verformt, wodurch eine feste kraftschlüssige Verbindung
erzielt.
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Anstelle
eines Presspfostens kann auch als Einpresstechnikanschluß,
im Folgenden der Einfachheit halber als Kontaktanschluss bezeichnet,
ausgestaltet sein.
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Vorzugsweise
ist an der Pressöffnung des Steckkontaktelementes ein kreisförmiger
Vorsprung ausgebildet. Beim Einpressen des Presspfosten in die Pressöffnung
wird der Bereich des Vorsprungs und der Presspfosten hauptsächlich
elastisch verformt, wodurch eine Restelastizität in der
Einpresszone erhalten bleibt, um thermische, chemische, klimatische
und mechanische Beanspruchungen, die der kraftschlüssigen
Verbindung schaden können, entgegenzuwirken.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel hat das Steckkontaktelement
einen rechteckförmigen Presspfosten mit abgerundeten Umfangskanten
und das Anschlusskontaktelement eine kreisförmige Pressöffnung.
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Hierbei
kann an der Pressöffnung des Anschlusskontaktelements ebenfalls
ein kreisförmiger Vorsprung ausgebildet sein, welcher die
gleiche Funktion erfüllt wie beim oben beschriebenen Steckkontaktelement.
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Das
Steckkontakelement hat anstelle eines Presspfostens vorzugsweise
einen Kontaktanschluss.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat das Anschlusskontaktelement
einen Kontaktanschluss oder einen Presspfosten oder einen Lötpfosten,
zum Verbinden mit einem Schaltungsträger bzw. mit einer
Leiterplatte. Hierdurch kann der Schaltungsträger ohne
zusätzliche Haltemittel mit dem Gehäuse verbunden
werden.
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Vorzugsweise
ist das Anschlusskontaktelement oder das Steckkontaktelement im
Verbindungsbereich zum Presspfosten oder Kontaktanschluss abgestuft.
Die Stufe kann dabei als Anschlag beim Zusammenpressen der beiden
Kontaktelemente dienen und somit die Einpresstiefe des Presspfostens festlegen.
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Das
Gehäuse zum Aufnehmen eines Kontaktelements hat üblicherweise
eine Anschlusskontaktelementführung und eine Steckkontaktelementführung,
die senkrecht zueinander überkreuzt angeordnet sind und
einen gemeinsamen Kreuzungsbereich aufweisen.
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Die
Anschlusskontaktelementführung und die Steckkontaktelementführung
können die Kontaktelemente anliegend umfassen. Es ist eventuell
sogar möglich, dass zwischen den Führungen und
den Kontaktelementen eine Presspassung erfolgt, womit die Kontaktelemente
noch fester in den Steckverbinder eingebracht sind.
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Bevorzugterweise
befinden sich im Kreuzungsbereich der Führungen die Pressöffnungen
der Anschlusskontaktelemente oder der Steckkontaktelemente.
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Die
Anschlusskontaktelemente und Steckkontaktelemente werden erfindungsgemäß bis
zum Führungsanschlag in die Führungen eingetaucht.
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Der
Steckverbinder lässt sich weiter verbessern, wenn eine
Anschlusskontaktelementführung ein offenes Ende aufweist.
Dieses offene Ende kann dabei als Sichtkontrollfenster dienen, um
damit die Verbindung der Kontaktelemente zu prüfen.
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Der
Schaltungsträger hat vorteilhafter Weise Ausnehmungen zur
Aufnahme der Kontaktanschlüsse oder der Presspfosten oder
der Lötpfosten der Anschlusskontaktelemente.
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Beispielsweise
liegt der Schaltungsträger an einer inneren Umfangsstufe
des Gehäuses an.
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Es
kann von Vorteil sein, wenn das Innenvolumen des Gehäuses
durch eine Gehäuserippe geteilt wird. Hierdurch kann eine
räumliche Trennung der Bauelemente auf einer Leiterplatte
bzw. auf einem Schaltungsträger erreicht werden und die
Steifigkeit des Gehäuses erhöht werden.
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An
der Steckelementkontaktseite des Gehäuses ist vorzugsweise
ein Steckerkragen ausgebildet, wobei dieser die Steckkontaktelemente
umrahmt.
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Bei
Kontaktelementen, welche an der Pressöffnung einen kreisförmigen
Vorsprung ausbilden, werden die entsprechende Anschlusskontaktelementführung
und die Steckkontaktelementführung des Gehäuses
vorteilhafterweise mit einer weiteren Führungsausnehmung
ausgestaltet, um den Vorsprung aufzunehmen.
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Bei
einem bevorzugten Verfahren zur Herstellung eines Steckverbinders
mit einem elektrischen Gehäuse, in dem eine elektrische
Kontaktstruktur mit zumindest einem Kontaktpin aufgenommen ist,
dessen Endabschnitte zur Kontaktierung aus dem Gehäuse
herausgeführt sind, kann mit folgenden Schritten ausgeführt
werden. Es werden zwei Kontaktelemente des Kontaktpins in das Gehäuse eingeführt
und anschließend miteinander verpresst. Üblicherweise
werden die Kontaktelemente von unterschiedlichen Gehäusestirnflächen
her eingesetzt.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1a eine
perspektivische Ansicht eines Steckverbinders gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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1b eine
perspektivische Ansicht eines Steckverbinders gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
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2 eine
Querschnittansicht des Steckverbinders gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung;
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3a eine
perspektivische Ansicht von Kontaktelementen gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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3b eine
perspektivische Ansicht von Kontaktelementen gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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4 eine
Querschnittansicht eines Steckverbinders gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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5 eine
perspektivische Ansicht der Kontaktelemente gemäß dem
zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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6a eine
perspektivische Ansicht der Kontaktelemente gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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6b eine
perspektivische Ansicht eines Vorsprungs der Kontaktelemente gemäß dem
dritten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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7a eine
perspektivische Ansicht der Kontaktelemente gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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7b eine
perspektivische Ansicht eines Vorsprungs der Kontaktelemente gemäß dem
vierten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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8a eine
perspektivische Querschnittansicht eines Steckverbinders gemäß einem
fünften Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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8b eine
perspektivische eines Steckverbinders gemäß dem
fünften Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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9 eine
perspektivische Ansicht eines Steckverbinders gemäß dem
dritten Ausführungsbeispiel.
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In 1a wird
aus einer perspektivischen Ansicht ein erstes Ausführungsbeispiel
des Steckverbinders 1 gezeigt, welcher aus einem Gehäuse 2 und einer
elektrischen Kontaktstruktur 4 besteht. In 1b wird
der Steckverbinder 1 aus 1a von
einem anderen Betrachtungswinkel dargestellt. Das Gehäuse 2 ist
in diesen Figuren quaderförmig ausgebildet und zu einer
Leiterplattenseite 6 hin offen. Die Kanten des Außenumfangs
des Gehäuses 2 sind abschnittsweise abgerundet.
Ein Endabschnitt 8 der Kontaktstruktur 4 ist zur
Kontaktierung aus dem Gehäuse 2 herausgeführt
und wird von einem Steckerkragen 10, welcher an einer Steckkontaktelementseite 12 des
Gehäuses 2 ausgebildet ist, umrahmt. Der Rahmen
des Steckerkragens 10 weist dabei einen O-förmigen
Umfang auf, der entsprechend ausgeführt ist, um einen bestimmten,
auf seine Abmessungen abgestimmten Gegenstecker aufnehmen zu können.
Der andere Endabschnitt 14 der Kontaktstruktur 4 liegt
innerhalb des Gehäuses 2, ist parallel zur Steckkontaktelementseite 12 etwas
beabstandet angeordnet und wird durch die Leiterplattenseite 6 begrenzt.
Die Kontaktstruktur 4 ist in diesem Steckverbinder 1 mit
Kontaktpins 16 aufgebaut, die jeweils aus einer Vielzahl
von Kontaktelementen gebildet werden.
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In 2 ist
eine Schnittansicht des Steckverbinders 1 des ersten Ausführungsbeispiels
abgebildet, wobei die Schnittfläche senkrecht zu Leiterplattenseite 6,
entlang der Linie A aus 1a verläuft.
Es wird der Aufbau der Kontaktstruktur 4 aus 1a sichtbar,
die hier aus drei Kontaktpins 16 besteht. Ein Kontaktpin 16 weist
dabei jeweils zwei Kontaktelemente 18, 20 auf,
nämlich ein Steckkontaktelement 18 und ein Anschlusskontaktelement 20.
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Diese
Kontaktelemente 18, 20 werden in dem Gehäuse 2 über
entsprechende Führungen 22, 24 aufgenommen.
Das Steckkontaktelement 18 wird dabei in die Steckkontaktelementführung 24 eingebracht,
die zu der Steckkontaktelementseite 12 hin offen ist und
parallel zur Leiterplattenseite 6 verläuft. In
der Anschlusskontaktelementführung 22 befindet sich
das Anschlusskontaktelement 20, wobei diese von der Leiterplattenseite 6 in
Richtung der Gehäuseoberseite 3 eingebracht wird.
Die Führungen 22, 24 sind somit senkrecht
zueinander überkreuzt angeordnet und haben einen gemeinsamen
Kreuzungsbereich 26. Die Querschnittsfläche der
Führungen 22, 24 entspricht der größten
Querschnittsfläche des jeweiligen aufgenommenen Kontaktelements 18, 20. Die
Kontaktelemente 18, 20 werden daher abschnittsweise
von den entsprechenden Führungen 22, 24 anliegend
umfasst. Es ist auch möglich die Querschnittsflächen
der Führungen 22, 24 etwas kleiner als
die Querschnittsflächen der Kontaktelemente 18, 20 auszugestalten,
um eine Pressung zwischen den Kontaktelementen 18, 20 und
den Führungen 22, 24 zu erzeugen, womit
eine zusätzliche kraftschlüssige Verbindung zwischen
dem Gehäuse 2 und den Kontaktelemente 18, 20 realisiert
werden würde.
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Die
Führungen 22, 24 weisen jeweils einen Führungsanschlag 28, 30 auf,
der die Eintauchtiefe der jeweiligen Kontaktelemente 18, 20 begrenzen kann.
Im Kreuzungsbereich 26 der Führungen 22, 24 befindet
sich eine Pressöffnung 32 des Steckkontaktelements 18,
womit gewährleistet ist, dass ein Presspfosten 34 des
Anschlusskontaktelements 20 in diese eintauchen kann. Die
Kontaktelemente 18, 20 bilden nach dem Zusammenpressen
eine Struktur, die in ihren physikalischen Eigenschaften einem aus
einem einzigen Stanzteil gebildeten Kontaktpin 16 sehr ähnlich
ist.
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Da
die Führungen 22, 24 die Kontaktelemente 18, 20 im
eingebauten Zustand umfassen, sind diese gegeneinander elektrisch
isoliert und beim Aufbringen äußerer, vor allem
axialer Kräfte durch die Ummantelung besser gegen Ausknicken
geschützt, als dies bei herkömmlichen Lösungen
der Fall ist. Anstatt einem rechten Winkel können die Führungen 22, 24 auch
mit einem anderen Winkel zueinander in das Gehäuse eingebracht
werden, wobei dann auch die Kontaktelemente 18, 20 diesen
Winkel beim Zusammenfügen aufweisen. Prinzipiell sind auch
gerade Kontaktpins 16 vorstellbar, welche dann aus einem Kontaktelement
bestehen würden.
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Gemäß 2 befindet
sich im Innenbereich des isolierenden Gehäuses 2 eine
Gehäuserippe 36, welche diesen in mehrere Bereiche
aufteilt. Somit können Bauteile die sich auf einem Schaltungsträger 38 befinden,
räumlich in dem Gehäuse 2 voneinander
getrennt werden. Des Weiteren ist in dem Gehäuse 2 eine
innere Umfangsstufe 40 ausgebildet, auf der dann der Schaltungsträger 38 anliegt.
Die Umfangsstufe 40 ist etwas beabstandet zur Anschlusskontaktelementführung 22 in
das Gehäuse 2 eingebracht und verläuft
parallel zur Gehäuseoberseite 42. Die Schmalseite 44 der
Gehäuserippe 36, die der Leiterplattenseite 6 zugewandt
ist, befindet sich etwa auf der gleichen Höhe wie die Umfangsstufe 40,
womit die Schaltungsträger 38 zusätzlich
durch die Rippe 36 gestützt wird. Es ist auch
möglich die Schmalseite 44 der Gehäuserippe 36 etwas
beabstandet zur Höhe der Umfangsstufe 40 auszubilden
und den Abstand zur Leiterplattenseite 6 zu vergrößern,
um eine Doppelpassung, bestehend aus Gehäuserippe 36 und
Umfangsstufe 40 in Verbindung mit dem Schaltungsträger 38,
zu verhindern.
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Nach
dem Montageprozess der Kontaktelemente 18, 20 in
das Gehäuse 2 hat man eine Struktur, die einem
abgewinkelten Kontaktpin 16 entspricht. Es ist somit kein
Biegewerkzeug mehr notwendig, welches die Kontaktpins 16 in
einem separaten Prozess abwinkeln würde. Die Kontaktelemente 18, 20 werden
durch ein Stanzwerkzeug hergestellt. Aufgrund der einfachen Geometrie
können die einzelnen Kontaktelemente 18, 20 durch
geringen Aufwand an unterschiedliche Applikationen angepasst werden.
Mit wenigen Kontaktelementtypen kann eine Vielzahl von unterschiedlichen
Kontaktstrukturen 4 gebildet werden.
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Das
Bestücken der Kontaktelemente 18, 20 mit
dem Gehäuse 2 erfolgt automatisch mit entsprechenden
Bestückungsautomaten. Da die Kontaktelemente 18, 20 von
außen in das Gehäuse 2 bestückt werden
können, ergibt sich insbesondere bei kleinen Gehäusen
dadurch mehr Bewegungsfreiheit für ein Bestückwerkzeug,
weswegen ein Bestückungsprozess einfacher und somit billiger
wird. Ein manuelles Bestücken des Gehäuses 2 ist
auch möglich, wobei für das Verpressen eine einfache
Vorrichtung genügt.
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In 3a und 3b werden
die Kontaktelemente 18, 20 des Steckverbinders 1,
gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
in einer perspektivischen Ansicht gezeigt. Das Steckkontaktelement 18 hat
hierbei einen langgestreckten lattenförmigen Aufbau, wobei
der Endabschnitt 46, welcher aus dem Gehäuse 2 hinausragt
(siehe 2), spitz verjüngt ist. Die Pressöffnung 32 ist
auf dem gegenüberliegenden Endabschnitt 48 kreisförmig
ausgebildet und erstreckt sich durch das Steckkontaktelement 18 hindurch.
Das Anschlusskontaktelement 20 bildet den Presspfosten 34 aus,
indem die Kontaktelementbreite im Presspfostenbereich abgestuft
ist. Der Übergang zwischen Presspfosten 34 und
einem Mittelteil 50 wird durch zwei Stufen 52, 54 ausgebildet,
die jeweils einen rechten Winkel aufweisen. In die Pressöffnung 32 wird
der Presspfosten 34 des Anschlusskontaktelementes 20 rechtwinklig
zu dem Steckkontaktelement 18 kraftschlüssig eingepresst.
Der Presspfosten 34 des Anschlusskontaktelementes 20 hat
einen rechteckförmigen Querschnitt und abgerundete oder
abgefaste Kanten 56, wobei der Querschnitt etwas größer
ist als der kreisförmige Querschnitt der Pressöffnung 32.
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Beim
Zusammenpressen der Steckkontaktelemente 18 mit den Anschlusskontaktelementen 20 werden
die Pressöffnung 32 und der Presspfosten 34 abschnittsweise
plastisch und elastisch verformt. Wird anstelle des rechteckförmigen
Querschnitts des Presspfostens 34 ein runder Querschnitt
ausgebildet, so werden durch das Übermaß des Presspfostens 34 wesentliche
höhere Einpresskräfte nötig, da der ganze
Umfang des Presspfostens 34 und die Pressöffnung 32 abschnittsweise
plastisch und elastisch verformt wird. Durch die Überpressung
der Kontaktelemente 18, 20 erfolgt eine sichere
elektrische und mechanische Verbindung. Es ist auch denkbar statt
einer kreisförmigen Pressöffnung 32 eine
rechteckförmige Pressöffnung 32 zu verwenden,
womit die Einpresskräfte wieder etwas sinken würden.
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Im
zusammengefügten Zustand kann die Stufenfläche 58 der
Stufe 52, 54 auf der Breitseite des Steckkontaktelements 18 im
Bereich der Pressöffnung 32 anliegen, wodurch
eine definierte Einpresstiefe des Anschlußkontaktelements 20 in
das Steckkontaktelement 18 realisiert werden kann.
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Nach
dem Zusammenfügen beider Kontaktelemente 18, 20 kann
das Steckkontaktelement 18 in seiner axialen Richtung stärker,
als das Anschlußkontaktelement 20, durch Zug-
und Druckkräfte belastet werden, da es formschlüssig
mit der Pressöffnung 32 den Presspfosten 34 des
Anschlußkontaktelement 20 umgreift. Das Anschlußkontaktelement 20 wird
bei axialer Krafteinwirkung dagegen nur kraftschlüssig
in der Pressöffnung 32 des Steckkontaktelements 18 gehalten.
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Die
Anschlusskontaktelemente 20 weisen an ihrem leiterplattenseitigen
Ende einen Kontaktanschluss 60 auf, mit welchem eine kraftschlüssige
Verbindung zu einem Schaltungsträger 38 bzw. einer Leiterplatte
(siehe 2), hergestellt wird. Statt eines Kontaktanschlusses 60 kann
an dem Anschlusskontaktelement 20 ein Presspfosten oder
ein Lötpfosten ausgebildet werden, je nach Anforderung. Bei
einem Lötpfosten wird der Schaltungsträger 38 mit
diesem verlötet und somit formschlüssig verbunden.
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In 4 wird
in einer perspektivischen Schnittansicht eines Steckverbinders 1 (gleiche Schnittebene
wie in 2) ein zweites Ausführungsbeispiel aufgezeigt.
Hierbei weist nicht das Steckkontaktelement 18 eine Pressöffnung
auf, wie im ersten Ausführungsbeispiel, sondern hier hat
das Anschlusskontaktelement 20 eine Pressöffnung 62. Hierdurch
kann das Anschlusskontaktelement 20 stärker, als
das Steckkontaktelement 18, auf Zug- und Druck belastet
werden.
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Außerdem ändert
sich die Bestückungsreihenfolge der Kontaktelemente 18, 20.
Es wird im Gegensatz zu dem ersten Ausführungsbeispiel
erst das Anschlusskontaktelement 20 in das Gehäuse
eingebracht und anschließend das Steckkontaktelement 18.
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In 5 werden
die Kontaktelemente 18, 20 des zweiten Ausführungsbeispiels
aus 4 vergrößert dargestellt.
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Eine
perspektivische Ansicht von Kontaktelementen 18, 20 eines
dritten Ausführungsbeispiels ist In 6a gezeigt.
Das Anschlusskontaktelement 20 bildet hier an seiner kreisförmigen
Pressöffnung 62 einen Vorsprung 64 aus,
welcher im zusammengefügten Zustand mit dem Steckkontaktelement 18, in
Richtung des Endes eines Kontaktanschlusses 22 des Steckkontaktelements 18 weist.
Durch seine spezielle Geometrie wird beim Zusammenpressen hauptsächlich
der Kontaktanschluss 66 elastisch verformt, während
die Pressöffnung 62 und der Vorsprung 64 unverformt
bleiben. Durch den Vorsprung 64 erfolgt eine größere Anliegefläche
zwischen der Pressfläche 68 der Pressöffnung 62 und
dem Kontaktanschluss 66 zur kraftschlüssigen Verbindung, wodurch
höhere Haltekräfte zwischen den Kontaktelementen 18, 20 übertragen
werden können. Somit bilden die beiden Kontaktelemente 18, 20 eine
hauptsächlich elastische Verbindung aus, welche als Funktionselement
bekannt und bestens beschrieben ist. Solche elastischen Verbindungen
sind sehr gut geeignet, um bei thermischen, chemischen, klimatischen
und mechanischen Umwelteinflüssen, eine stets feste Verbindung
zu bilden.
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Die
Pressöffnung 62 des Anschlusskontaktelements 20 ist
steckkontaktelementseitig mit einer inneren Umfangsphase 70 versehen,
welche in 6b durch den Ausschnitt A aus 6a dargestellt
wird. Am Ende des Kontaktanschlusses 66 des Steckkontaktelements 18 ist
eine pyramidenförmige Spitze 72 ausgebildet. Die
Umfangsphase 70 der Pressöffnung 62 und
die Spitze 72 dienen dazu, dass sich die Kontaktelemente 18, 20 beim
Zusammenfügen selbst zentrieren, wenn die Achse des Steckkontaktelements 18 innerhalb
des Kreises liegt, den der Außenumfang der Umfangsphase 70 bildet.
Derartige Spitzen 72 sind auch bei den anderen Ausführungsbeispielen
an den Kontaktelementen 18, 20 ausgebildet. Ein
weiterer Vorteil der Umfangsphase 70 ist, dass durch diese
die Spanbildung beim Einpressen erheblich reduziert wird.
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In 7a ist
ein viertes Ausführungsbeispiel der Kontaktelemente 18, 20 in
einer perspektivischen Ansicht offenbart. Hierbei weist das Steckkontaktelement 18 wie
in 3 eine Pressöffnung 62 auf.
An der Pressöffnung 62 ist ein Vorsprung 64 ausgebildet,
welcher in der Detailansicht des Abschnitts B in 7b gezeigt
wird und dem Vorsprung 64 aus 6a entspricht.
Die Anschlusselemente 18 weisen statt eines Presspfostens 34,
wie in 3a, ein Kontaktanschluss 74 auf.
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Ein
fünftes Ausführungsbeispiel in einer perspektivischen
Schnittansicht des Steckverbinders 1 ist 8a dargestellt,
wobei der Schnitt dem aus 2 entspricht.
Hierbei weist die Anschlusskontaktelementführung 22 ein
offenes Ende 76 hin zur Gehäuseoberseite 42 auf.
In 8b wird ein ganzer Körper des Steckverbinders 1 gezeigt,
wobei die Öffnungen der Enden 76 der Anschlusskontaktelementführungen 22 sichtbar
sind, welche als Sichtkontrollfenster 78 dienen, womit
eine zuverlässige Fügung der Kontaktelemente 18, 20 überwacht
werden kann.
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In 9 wird
der Bestückungsprozess der Anschlusskontaktelemente 20 und
der Steckkontaktelemente 18 in das Gehäuse 2 des
dritten Ausführungsbeispiels aufgezeigt. Damit die Führungen 22, 24 (Führung 24 in 9 nicht
sichtbar) im Gehäuse den Vorsprung 64 des Anschlusskontaktelements 20 oder
des Steckkontaktelements 18 aufnehmen können (je
nach Ausführungsform), sind diese mit einer weiteren Führungsausnehmung 80 ausgestaltet.
Deren Querschnitt entspricht dabei dem des Vorsprungs 64 und
deren Länge ist gleich der Länge der Führung 22 oder 24.
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Bei
der Bestückung der Kontaktelemente 18, 20 werden
zuerst die Anschlusskontaktelemente 18, welche die Pressöffnungen 62 aufweisen,
mit diesen voraus in die jeweiligen Anschlusskontaktelementführungen 22 gesteckt.
Die Eintauchtiefe wird entweder durch den Anschlag 28 (siehe 2)
begrenzt, oder durch das Bestückungswerkzeug. Die Pressöffnung 62 befindet
sich nach dem Eintauchvorgang im Kreuzungsbereich 26 (siehe 2)
der beiden Führungen 22, 24. Anschließend
werden die Steckkontaktelemente 18 mit dem Kontaktanschluss 66 voraus
in die Steckkontaktelementführung 24 gesteckt und
in die Pressöffnung 62 des Anschlusskontaktelements 20 gepresst.
Die Eintauchtiefe wird durch den Anschlag 30 (siehe 2)
der Steckkontaktelementführung 24, oder durch
die Stufen 52, 54 oder durch das Bestückungswerkzeug
bestimmt.
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Offenbart
ist ein Steckverbinder mit einem isolierenden Gehäuse und
einer darin befindlichen elektrischen Kontaktstruktur, deren Endabschnitte aus
dem Gehäuse herausgeführt sind, wobei die Kontaktstruktur
aus mehreren Kontaktelementen besteht, welche über eine
Pressverbindung miteinander verbunden sind.
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- 1
- Steckverbinders
- 2
- Gehäuse
- 4
- Kontaktstruktur
- 6
- Leiterplattenseite
- 8
- Endabschnitt
- 10
- Steckerkragen
- 12
- Steckkontaktelementseite
- 14
- Endabschnitt
- 16
- Kontaktpins
- 18
- Steckkontaktelement
- 20
- Anschlusskontaktelement
- 22
- Anschlusskontaktelementführung
- 24
- Steckkontaktelementführung
- 26
- Kreuzungsbereich
- 28
- Führungsanschlag
- 30
- Führungsanschlag
- 32
- Pressöffnung
- 34
- Presspfosten
- 36
- Gehäuserippe
- 38
- Schaltungsträger
- 40
- Umfangsstufe
- 42
- Gehäuseoberseite
- 44
- Schmalseite
- 46
- Endabschnitt
- 48
- Endabschnitt
- 50
- Mittelteil
- 52
- Stufe
- 54
- Stufe
- 56
- Kanten
- 58
- Stufenfläche
- 60
- Kontaktanschluss
- 62
- Pressöffnung
- 64
- Vorsprung
- 66
- Kontaktanschluss
- 68
- Pressfläche
- 70
- Umfangsphase
- 72
- Spitze
- 74
- Kontaktanschluss
- 76
- offenes
Ende
- 78
- Sichtkontrollfenster
- 80
- Führungsausnehmung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19707421
C2 [0008]
- - DE 102004024718 A1 [0009]
- - DE 20112595 U1 [0009]