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Die
Erfindung betrifft das Vorsehen einer Anzapfung in einer Wicklung
eines elektrischen Bauteils. Insbesondere betrifft die Erfindung
elektrische Hochleitungstransformatoren oder -drosseln mit einer
verbesserten Anzapfungsstruktur.
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Elektrische
Bauteile umfassen Wicklungen, um magnetische Felder zu erzeugen,
oder um elektromagnetische Felder in Leistung umzuwandeln. Die Haupteinsatzgebiete
derartiger Bauteil mit Wicklungen sind Transformatoren, die mittels
Primär-
und Sekundärwicklungen
Spannungs- und Stromumwandlungen ermöglichen. Ferner werden Wicklungen
in Drosseln eingesetzt, um durch den Auf- und Abbau von magnetischen
Feldern den Stromfluss als Phasenschieber zu beeinflussen. Die genannten Bauteile
dienen der Beeinflussung des Flusses elektrischer Leistung, wohingegen
beispielsweise Elektromagneten und elektrische Maschinen als weitere Beispiele
für Bauteile
mit Wicklungen dazu verwendet werden, elektrische Leistung in mechanische Leistung
beziehungsweise Kraft umwandeln.
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Die
Erfindung wird vornehmlich in Transformatoren eingesetzt. Diese
umfassen Primärwicklungen,
die ein magnetisches Wechselfeld in einem Magnet erzeugen, das in
Sekundärwicklungen
eine Spannung induziert. Ein weiteres Einsatzgebiet der Erfindung
liegt auf dem Bereich der elektrischen Maschinen, in denen mittels
Wicklungen, durch die Strom fließt, ein Magnetfeld erzeugt
wird, welches eine Drehbewegung eines Rotors hervorruft. In umgekehrter
Wirkungsrichtung kann eine elektrische Maschine auch mechanische
Rotation in elektrische Leistung umwandeln. Ferner dient die Wicklung
in einem Hubmagneten der Zeugung eines magnetischen Feldes, das
eine lineare Bewegung eines magnetischen Gegenstands hervorruft.
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Stand der Technik
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Zur
Reduktion der Baugröße und Konzentration
des magnetischen Feldes wird der Leiter, der den elektrischen Strom
führt,
in der Form einer Spule aufgewickelt, beispielsweise um einen Hohlraum
herum oder vorzugsweise um einen magnetischen Werkstoff, der als
Magnetkern ausgebildet ist, um das magnetische Feld zu führen.
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Im
Allgemeinen weist eine Wicklung die Form eines Rings mit rechteckigem
Querschnitt auf, der durch einen vielfach umlaufenden und gleichmäßig verteilten
Leiter gebildet wird. Neben den beiden Endanschlüssen des Leiters ist es in
vielen Bereichen zweckmäßig, den
Leiter auch an einer Stelle zwischen den Enden. mittels einer Anzapfung
zu kontaktieren, beispielsweise zum flexiblen Betreiben mit verschiedenen
Betriebsspannungen/-strömen, als
Redundanz, falls ein Wicklungsabschnitt ausfällt, zum Zuweisen von verschiedenen
Funktionen zu verschiedenen Wicklungsabschnitten, oder aus ähnlichen
Gründen.
Um solche Anzapfungen anzubringen, wird der Wicklungsvorgang, der
auf dem Drehen eines Wicklungskörpers
oder einer Drahtführung
basiert, zum Kontaktieren des Leiters zwischen den zwei Leiterenden
unterbrochen. Die oberste Windung, das heißt die Leiterstelle, die dem
Leiterabschnitt am nächsten
ist, der zuletzt gewickelt wurde, wird daraufhin mit einem Anzapfungsleiter
verlötet und
die Lötstelle
wird elektrisch isoliert, bevor der Wicklungsvorgang fortgesetzt
wird.
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Dieser
diskontinuierliche Arbeitsablauf führt zu längeren Pause während des
Wicklungsvorgangs und somit zu ineffektiven Ausnutzung der Wickelmaschinen,
wodurch sich hohe Herstellungskosten ergeben.
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Es
ist daher in der Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Mechanismus
zur Anzapfung von Wicklungen elektrischer Bauteile vorzusehen, mit dem
der Wicklungsvorgang verbessert werden kann.
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Abriss der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch das elektrische Bauteil nach Anspruch 1, das Verfahren nach Anspruch
8, die Wickelvorrichtung nach Anspruch 14 und die Steuerungseinrichtung
nach Anspruch 15.
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Die
Erfindung beruht auf dem erfinderischen Konzept, demnach der Leiter,
der die Wicklung bildet, an der Anzapfstelle auch als zumindest
Teil des Anzapfleiters zu verwenden und dementsprechend an der Abzapfstelle
geneigt zum sonstigen Wicklungsverlauf zu krümmen. Erfindungsgemäß verlässt der Leiter
in einem Kontaktabschnitt, an dem die Anzapfung erfolgen soll, die übliche dort
bestehende Umlaufrichtung um eine geschlossene oder offene Schleife
zu bilden, und folgt nach dem Kontaktabschnitt dem Wicklungsverlauf
in der vorgegebenen Umlaufrichtung. Auf diese Weise bildet der Leiter,
der zur Ausbildung der Wicklung verwendet wird, innerhalb des Kontaktabschnitts
einen Teil des Anzapfleiters, der aus der Wicklung herausgeführt wird.
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Dadurch
können
Anzapfungen nur durch spezielle Führung des Leiters während des
Wicklungsvorgangs vorgesehen werden. Das Einbringen von Anzapfungen
erfordert so nur Arbeitsschritte, Maßnahmen oder Werkzeuge, die
bereits beim Wickeln verwendet werden. Die Unterbrechung des Wicklungsvorgangs
ist dadurch minimal und es ist nicht erforderlich, während des
Wickeln spezielle Werkzeuge zum Ausführen der Anzapfung zu verwenden,
beispielsweise Lötgeräte, Schweißgeräte, Vorrichtungen
zum Isolieren der Anzapfung, Schraub- oder Bohrvorrichtungen, Geräte zum Anbringen
von Klemmen oder ähnliches.
Die Umsetzung der Erfindung erfordert lediglich eine modifizierte
Betätigung
der Wickelvorrichtung, die den Leiter um die Wicklung beziehungsweise
um den Wicklungskern führt,
um spezielle radiale und/oder axiale Bewegungen auszuführen, mittels
derer die Anzapfung gebildet werden.
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Vorzugsweise
entspricht der Verlauf des Leiters in dem Kontaktabschnitt einer
zumindest teilweise geschlossenen Kurve, beispielsweise einem U,
einem Kreisabschnitt oder einem Ellipsenabschnitt. Der Leiter kann
innerhalb des Kontaktabschnitts auch abschnitsweise verschiedene
Formen aufweisen, wobei Abschnitte des Leiters parallel zueinander angeordnet
sein können.
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Die
Stelle, an dem die Neigung des Leiters beginnt, das heißt das eine
Ende des Kontaktabschnitts, ist vorzugsweise nur um einen geringen
Abstand von dem anderen Ende des Kontaktabschnitts, beziehungsweise
von der Stelle, an der die Wicklung fortgeführt wird, entfernt. Die so
gebildete Schleife oder Lasche weist vorzugsweise eine Länge auf,
die das Herausführen
eines Teiles der Schleife beziehungsweise Lasche aus der Wicklung
heraus erlaubt. Somit steht nach Fertigstellung der Wicklung ein
Teil der Schleife zur externen Kontaktierung zur Verfügung. Alternativ
kann die Wicklung an dem einen Ende des Kontaktabschnitts um einen
Abstand zu der Wicklung an dem anderen Ende des Kontaktabschnitts
versetzt sein, der sich im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse
der Wicklung erstreckt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Kurve einen Abschnitt mit einer Gesamtkrümmung von
270 Grad oder mehr auf. Dieser Abschnitt wird durch Abwinklungsstellen
begrenzt, die die Krümmung
in diesen Abschnitt einleiten beziehungsweise die den Leiterverlauf
von dem Abschnitt, der eine Gesamtkrümmung von 270 Grad aufweist,
in einen Verlauf entlang der Umlaufrichtung der Windung überführen. Die
Gesamtkrümmung
innerhalb des Abschnitts kann auch mehr als 270 Grad betragen, beispielsweise
wenn der Leiter innerhalb des Kontaktabschnitts die Form eines großen griechischen
Omegas aufweist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist der Leiter innerhalb des Kontaktabschnitts einen Verlauf auf,
der senkrecht zum üblichen
Leiterverlauf ist, das heißt
zumindest abschnittsweise senkrecht zum Verlauf des Leiters direkt
vor dem Kontaktabschnitt ausgerichtet ist. Außerhalb des Kontaktabschnitts verläuft der
Leiter tangential zur Umlaufrichtung des Leiters und senkrecht zu
der Achse, die durch das Umlaufen des Leiters gebildet wird. Innerhalb
des Kontaktabschnitts steht der Leiter zumindest abschnittsweise
radial zu dieser Achse von dem elektrischen Bauteil ab. Alternativ
verläuft
der Leiter innerhalb des Kontaktabschnitts abgewinkelt beziehungsweise
zumindest abschnittsweise senkrecht zum Verlauf des Leiters außerhalb
des Kontaktabschnitts und parallel zu der Achse, die der Leiter
außerhalb des
Kontaktabschnitts umläuft.
Innerhalb des Kontaktabschnitts verläuft der Leiter somit angewinkelt zum
Verlauf des Leiters außerhalb
des Kontaktabschnitts und zumindest abschnittsweise senkrecht oder
parallel zu einer Symmetrieachse, das heißt einer Achse, die durch den
Umlauf der Wicklung definiert ist.
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Im
Falle einer säulenförmigen Wicklung,
beispielsweise eine zylindrische Wicklung, bei der die Windungen
einen Hohlzylinder bilden, verläuft
somit der Leiter oder ein Abschnitt des Leiters innerhalb des Kontaktabschnitts
entweder senkrecht zur Umlauffläche
der Wicklung oder parallel zur Längsachse der
Wicklung (das heißt
tangential zur Umlauffläche), um
die Anzapfung zumindest teilweise auszubilden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
der Erfindung umfasst die Wicklung des erfindungsgemäßen elektrischen
Bauteils mindestens ein Stützelement,
das innerhalb des Kontaktabschnitts den Leiter stützt. Durch
das Stützelement
wird der Leiter innerhalb des Kontaktabschnitts in einer Schleifenform geführt, beispielsweise
in U-Form, wobei die Schleife radial zu einer Symmetrieachse der
Wicklung absteht. Alternativ kann das Stützelement auch parallel zu
einer Symmetrieachse der Wicklung vorgesehen sein, so dass in dem
Kontaktabschnitt der Leiter senkrecht zur Umlaufrichtung und parallel
zu einer Längsachse
der Wicklung verläuft
und teilweise aus einer Kopf- beziehungsweise Bodenfläche der
Wicklung hervorsteht. Durch die Verwendung des Stützelements
wird die mechanische Stabilität
innerhalb des Kontaktabschnitts verbessert. Ferner kann das Stützelement
zum Ausformen des Leiterverlaufs innerhalb des Kontaktabschnitts
im Zuge des Wickelvorgangs verwendet werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführung
der Erfindung wird der Wicklungsverlauf an einem Ende des Kontaktabschnitts
so fortgeführt,
wie es durch den Wicklungsverlauf an dem anderen Ende des Kontaktabschnitts
vorgesehen ist, beziehungsweise in der Form und an der Stelle, wie
es durch den Verlauf der Windung vor dem Kontaktabschnitt vorgegeben
ist. Alternativ kann der Wicklungsverlauf an einem Ende des Kontaktabschnitts
in axialer Richtung zum Wicklungsverfahren an dem anderen Ende des
Kontaktschnitts versetzt sein. Beispielsweise kann ein Ende des
Kontaktabschnitts in einer bestimmten Höhe zwischen einer Kopf- oder
Bodenfläche
vorgesehen sein, beispielsweise in der Mitte, während das andere Ende des Kontaktabschnitts
an der Kopf- oder an der Bo denfläche
der Wicklung vorgesehen ist. Dies wird beispielsweise erreicht,
indem vor dem Ausbilden der Anzapfung der Leiter in einer ersten
axialen Höhe
geführt
wird, daraufhin bei erreichen des Kontaktabschnitts die Anzapfung
durch entsprechende Führung
des Leiters ausgebildet wird, und nach dem Ausbilden der Anzapfung
die Wicklung in einer zweiten axialen Höhe fortgeführt wird, die sich von der ersten
unterscheidet. Zur Ausgleichung der dadurch entstehenden Wicklungslücke kann
darauf hin ein Wicklungsabschnitt, beispielsweise mit der Dicke
einer Windung, in dieser Wicklungslücke eingeführt werden.
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Das
elektrische Bauteil kann ein Hochleistungstransformator sein, der
beispielsweise drei Wicklungen umfasst, die ein Drehstromsystem
bilden. Vorzugsweise umfasst der Hochleistungstransformator eine
Oberspannungsseite und eine Unterspannungsseite, die jeweils drei
Wicklungen umfassen, und die jeweils in Dreieck- oder Sternschaltung zusammengeschaltet
sind. Neben den Wicklungen umfasst der Hochleistungstransformator
ferner einen Eisenkern, der als Joch zur magnetischen Verbindung
der Wicklungen dient. In einer bevorzugten Ausführung ist das elektrische Bauteil
ein Hochleistungstransformator mit drei Wicklungsblöcken, in
deren Inneren sich jeweils ein magnetischer Kern befindet, wobei
die Kerne über
jeweils ein Joch an deren Ober- beziehungsweise Unterseite miteinander
verbunden sind. Ein Wicklungsblock eines Transformators umfasst
eine äußere Oberspannungs-Wicklung und
eine innere Unterspannungs-Wicklung die konzentrisch den jeweiligen
Magnetkern umgreift. In einer bevorzugten Ausführung ist zwischen der Oberspannungs-Wicklung
und der Unterspannungs-Wicklung ein ringförmiger Raum für axiale
Kühlkanäle vorgesehen.
In diesen Kühlkanälen können die
Anzapfungen und die zu den Anzapfungen führenden Leiter vorgesehen sein,
wobei die Anzapfungen aus Leitern der Oberspannungs-Wicklung oder
der Unterspannungs-Wicklung oder aus beiden Wicklungen gebildet
sind.
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In
einer weiteren Ausführung
ist das elektrische Bauteil als eine Drossel vorgesehen, die von der
Wicklung gebildet wird. Die Drossel kann aus einer Wicklung mit
einem Kern oder aus drei Wicklungen mit einem Kern ausgebildet sein.
Je nach Beschaltung können
Wicklungsteile als Drossel geschaltet sein, die parallel oder seriell
mit dem Hochleistungstransformator zusammengeschaltet sind.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das elektrische Bauteil ein elektrischer Hochleistungsmagnet
oder eine elektrische Hochleistungsmaschine. Im Falle des Magneten
ist die Wicklung vorzugsweise in Ringform mit rechteckigem Querschnitt
entlang einer Ebene, die parallel zur Längsachse verläuft (Längs-Querschnitt),
wobei die Wicklung über
die oben beschriebene Anzapfungsstruktur in verschiedene Abschnitte
unterteilt werden kann, um verschiedene Betriebsspannungen oder Betätigungsstärken zu
ermöglichen.
Obwohl sich die Wicklungsstruktur von elektrischen Maschinen prinzipiell
von der Wicklungsstruktur von Transformatoren, Drosseln oder Magneten
unterscheiden kann, ist es auch bei elektrischen Maschinen möglich, eine
Anzapfung wie oben beschrieben auszuführen. An die Stelle der Umlaufrichtung
tritt in diesem Fall die an dem Kontaktabschnitt bestehende Wicklungsrichtung,
falls die Wicklungen nicht in der Form eines Ringes mit rechteckigem
Längs-Querschnitt
ausgebildet sind.
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Die
oben genannten Drosseln, Transformatoren, elektrischen Magnete oder
elektrische Maschinen sind vorzugsweise für Hochleistungen von mehr als
1 kVA, vorzugsweise für
Leistungen größer als
10 kVA und insbesondere für
Leistungen größer als
250 kVA vorgesehen. Die Nenn-Betriebsspannung, bei Transformatoren
die Oberspannungsseite, beträgt mindestens
230 V, vorzugsweise mindestens 1 kV und insbesondere mindestens
10 kV.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum
Herstellen eines elektrischen Bauteils vorgesehen, welches eine
Wicklung mit Anzapfung umfasst, wobei der Leiter um eine Drehachse
gewickelt wird und einer Anzapfung hinzugefügt wird, indem der Leiter in
eine Richtung geführt
wird, die geneigt zu der Umlaufrichtung ist, die während des
Aufwickelns des Leiters verwendet wird.
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Eine
Anzapfung kann demnach wie oben beschrieben dadurch vorgesehen werden,
dass der Leiter zu einer Schleife gebogen wird. Vor und nach dem Erzeugen
der Schleife wird der Leiter um eine Drehachse aufgewickelt. Vorzugsweise
wird dies vorgesehen, indem der Leiter entsprechend exzentrisch
um eine Drehachse geführt
wird, das heißt
periodisch zwischen einem oberen Axialende und einem unteren Axialende,
wobei der Radialabstand zur Achse stetig zunimmt. In einer Ausführung wird
ein feststehender Wicklungskörper
verwendet, um den herum, radial zu einer Drehachse beabstandet, der
Draht geführt
wird. Die Drahtführung
führ so
eine Drehung radial beabstandet zu einer Drehachse aus, wobei sich der
radiale Abstand langsam und kontinuierlich vergrößert, um der im Durchmesser
zunehmenden Wicklung Rechnung zu tragen. Gleichzeitig wird der Draht
periodisch in axialer Richtung zwischen einem oberen und einem unteren
Ende hin- und hergeführt wird.
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Alternativ
führt die
Führung
des Drahts keine Drehbewegung aus, sondern es wird ein sich drehender
Wicklungskörper
für die
entsprechende Wicklung verwendet, und die Drahtführung führt lediglich die oben beschriebene
periodische axiale und langsame stetig radiale Bewegung durch. In
einer weiteren Ausführung
führt die
Führung
des Drahts nur die periodische axiale Bewegung durch, wobei die
Halterung des entstehenden Wicklungskörpers zumindest eine weitere
der oben beschriebenen Bewegungen in entsprechender Weise ausführt. In
einer weiteren Ausführungsform
wird der Leiter mittels einer feststehenden Führung ausgewickelt, wobei eine
Wicklungsvorrichtung die oben genannten Bewegungskomponenten übernimmt.
Prinzipiell können
die oben genannten Bewegungskomponenten der Führung der Leitung oder der
Bewegung der Wicklung einzeln und teilweise oder vollständig zugeordnet
werden. Erfindungsgemäß kann eine
Vorrichtung verwendet werden, die zwischen der Leiterführung und
der entstehenden Wicklung beziehungsweise deren Halterung zur Führung des
Leiters eingefügt
wird und die eingerichtet ist, die zur Ausführung der Anzapfung, das heißt die Schleifenbildung
notwendigen Bewegungen der Leiterführung und/oder des Wicklungskörpers auszuführen. So
kann beispielsweise die entsprechende Wicklung lediglich eine Drehbewegung
ausführen
und eine Leiterführung
eine periodische axiale und stetige Radialbewegung ausführen, um
die Wicklung auszubilden, wobei eine zwischen Wicklung und Leiterführung vorgesehene
Vorrichtung die axialen und/oder radialen Bewegungen ausführt, um eine
Schleife zu formen, die sich zumindest teilweise radial von der
Längsachse
der Wicklung weg erstreckt, oder die sich zumindest teilweise parallel
zur Längsachse
erstreckt.
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Bei
dem Wicklungsvorgang von Hochleistungstransformatoren führt die
bereit entstandene Wicklung keine Rotationsbewegung durch, um zu vermeiden,
dass das hohe Gewicht und somit die Schwungmasse der entstandenen
Wicklung die Steuerung des Wicklungsvorgangs und die mechanische
Spannung der aufgewickelten Leitung nicht nachteilig beeinflusst.
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In
einer bevorzugten Ausführung
des Verfahrens wird zum Ausbilden der Anzapfung der Leiter in einer
Richtung geführt,
die zum einen senkrecht zur örtlichen
Umlaufrichtung ist. Zum anderen wird gleichzeitig der Leiter in
eine Richtung geführt,
die senkrecht zur Umlaufrichtung, parallel zur Umlaufrichtung, oder
eine Linearkombination dieser Richtungen ist.
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In
einer weiteren Ausführung
des Verfahrens wird zum Herstellen einer Wicklung, die in axialer Richtung
begrenzt ist, die Anzapfung vorgesehen, indem der Leiter parallel
zur Drehachse und geneigt zur örtlichen
Umlaufrichtung über
eine Stelle hinausgeführt
wird, die die Grenze der Wicklung in axialer Richtung markiert.
Eine derartige Grenze wird beispielsweise durch ein Kopfende, eine
Kopffläche oder
eine Bodenfläche
der Wicklung markiert. Auf diese Weise kann die Anzapfung kontaktiert
werden, ohne die fertig gewickelte Wicklung verändern zu müssen.
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In
einer weiteren Ausführung
wird die Anzapfung vorgesehen, indem der Leiter in radialer Richtung über einen
Abstand hinausgeführt
wird, der der Außenfläche der
Wicklung nach Fertigstellung entspricht. Hierdurch wird ebenfalls
erreicht, dass die Anzapfung ohne Änderung der Wicklung beispielsweise
an eine Anzapfungsleitung angeschlossen werden kann.
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Vorzugsweise
ist die Anzapfung zwischen den beiden Enden der Leitung vorgesehen,
die zur Wicklung geformt wird. Alternativ kann jedoch auch das in
radialer Richtung innen liegende Ende und/oder das außen liegende
Ende als erfindungsgemäße Anzapfung
vorgesehen werden.
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In
einer bevorzugten Ausführung
umfasst das Bauteil zwei konzentrische Wicklungen, die jeweils ein
Wicklungsende an der Wicklungsseite aufweisen, die zu der anderen
Wicklung benachbart ist, das heißt an der Stelle, an der beide
Wicklungen aufeinander treffen oder über einen Kühlkanal getrennt sich gegenüberliegen.
In dieser bevorzugten Ausführung
sind diese beiden innen liegenden Wicklungsenden ebenfalls als Anzap fung
ausgeführt,
indem deren Leiter zur Umlaufrichtung geneigt ausgebildet sind.
In diesem Fall ist die Anzapfung jedoch nicht als teilweise geschlossene
Kurve sondern als zur Umlaufrichtung quer verlaufender Leitungsabschnitt ausgebildet.
Vorzugsweise verläuft
in diesem Fall der Leiter als Anzapfung senkrecht zur örtlichen
Umlaufrichtung und parallel zur Längsachse des Bauteils.
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Gemäß einer
weiteren Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst der Schritt des Hinzufügens
einer Anzapfung das Einfügen
eines Stützelements,
das in mechanischen Kontakt zu dem Leiter gebracht wird.
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Das
zugrunde liegende erfinderische Konzept, das darin besteht, den
Leiter, welcher die Wicklung bildet, auch zur Ausformung einer Anzapfung
zu verwenden, wird ferner mittels einer Wickelvorrichtung realisiert,
die eingerichtet ist, ein elektrisches Bauteil gemäß der Erfindung
herauszustellen.
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Das
erfinderische Konzept kann ferner mittels einer Steuerungseinrichtung
umgesetzt werden, die eine steuerbare Wickelvorrichtung derart steuert, dass
das erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt wird.
Insbesondere bei Verwendung von in ihren Bewegungen frei programmierbaren
Wickelvorrichtungen wird das erfinderische Konzept durch die Software
realisiert, die eingerichtet ist, in einer Steuerungseinrichtung
ablaufen zu können.
Diese Software kann in Form eines Datenträgers vorgesehen sein, der derart
mit der Steuerungseinrichtung und der Wickelvorrichtung zusammenwirkt,
dass das erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt
wird und/oder ein erfindungsgemäßes elektrisches
Bauteil hergestellt wird. Abhängig
von der Steuerungseinrichtung und der Wickelvorrichtung kann die
Software somit aus Befehlen in Kombination mit Bewegungsparametern
oder nur aus Bewegungsparametern bestehen, beispielsweise Koordinaten,
Geschwindigkeiten, Vektorangaben, Beschleunigungsinformation und/oder
zugeordnete Steuerkodes.
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Als
Leiter wird vorzugsweise ein Kupfer- oder Aluminiumdraht vorgesehen,
der auf einer Rolle gelagert ist und von dieser gefördert wird.
Der Leiter umfasst ferner eine äußere Isolationsschicht,
beispielsweise aus Kunststoff, Glasfasergewebe, Karbongewebe, Harze,
beispielsweise Epoxydharze, oder eine Kombination hiervon. In einer
bevorzug ten Ausführung
ist der Leiter mit einer Ummantelung der thermischen Klasse H isoliert.
Das elektrische Bauteil umfasst vorzugsweise eine Isolation von
Wicklungslagen und/oder einer äußeren Kapselung
der Wicklung aus glasfaserarmierten Epoxydharzformstoff der thermischen
Klasse F.
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In
einer weiteren Ausführung
ist das elektrische Bauteil als Hochleistungstransformator mit einer
Oberspannungsseite und einer Unterspannungsseite vorgesehen, wobei
die Unterspannungsseite eine Unterspannungswicklung umfasst, die
aus Aluminium- oder Kupferband besteht, das als Windungsisolation
Prepreg der thermischen Klasse F aufweist. In dieser Ausführung kann
die Oberspannungsseite und die Unterspannungsseite einer Phase auf
dem gleichen Schenkelwinkel zentrischer Weise angeordnet sein, wobei
die zur Unterspannungsseite gehörende
Wicklung innen vorgesehen ist, und durch eine Unterspannungsseite-Isolationsschicht,
einem Kühlkanal
und einer inneren Oberspannungsseite-Isolationsschicht von der außen liegenden
Wicklung durch einen konstanten Abstand getrennt ist, die der Oberspannungsseite
zugeordnet ist. Statt einer Oberspannungs- und/oder Unterspannungswicklung
können
mehrere Oberspannungs- und/oder
Unterspannungswicklung sein. Vorzugsweise hat der Leiter eine Querschnittsfläche von
mehr als 0,5 mm2, beispielsweise > 1 mm2, > 2 mm2 oder
5–10 mm2. Insbesondere beträgt die Querschnittsfläche vorzugsweise zwischen
10 mm2 und 40 mm2,
25 mm2–80
mm2 oder mehr als 80 mm2.
Die Querschnittfläche
bemisst sich nach dem Stromfluss und der zu erwartenden Wärmeentwicklung,
abhängig
von der Nennleistung und dem Einsatzgebiet. Bei Leistungstransformatoren werden
vorzugsweise Leiter mit kreisförmigem
Querschnitt und einem Leiterdurchmesser von mehr als 0,75 mm, mehr
als 1 mm, mehr als 1,5 mm, mehr als 2 mm oder mehr als 3 mm verwendet
auf der Oberspannungsseite verwendet.
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Vorzugsweise
umfasst das elektrische Bauteil selbstlöschende oder brandhindernde
Materialien, beispielsweise als Leiterisolation und/oder als Isolationszwischenlage.
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Der
Leiter innerhalb einer Wicklung kann aus miteinander mechanisch
und/oder elektrisch verbundenen Leiterabschnitten oder aus einem
einteilig ausgebildeten Leiter bestehen. Der Leiter weist vorzugsweise
einen konstanten Querschnitt auf, wobei der Wicklungsquerschnitt
vorzugsweise rund ist und im Falle einer Bandwicklung einen fla chen
rechteckigen Querschnitt aufweist. Alternativ kann der Leiter auch
quadratisch oder trapezoid Hochleistungstransformator sein. Die
Wicklung des elektrischen Bauteils weist vorzugsweise einen rechteckigen
Querschnitt entlang der Längachse
auf. Vorzugsweise ist der Querschnitt quer zur Längsachse der Wicklung kreisförmig. Im
Falle eines rechteckigen Jochs kann die Innenseite der Wicklung
die Form einer rechteckigen Säule
aufweisen. Die tangentiale Außenfläche der Wicklung
ist vorzugsweise zylindrisch. Das elektrische Bauteil kann neben
den oben beschriebenen Beispielen Transformator, Drossel, elektrische
Maschine oder Elektromagnet auch jedes anderen induktionsbasierte
Bauteil sein, beispielsweise eine Induktionsofenspule oder ähnliches.
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Das
erfindungsgemäße elektrische
Bauteil oder die Wicklung des Bauteils ist vorzugsweise als diskretes
Element ausgeführt,
welches körperlich
getrennt von weiteren Schaltungselementen, Bauteilen oder Wicklungen
ist.
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In
dieser Anmeldung bezeichnet die Umlaufrichtung den momentanen örtlichen
Vektror, das heißt
Richtung, entlang dem sich der Leiter an der betrachteten Stelle
erstreckt. Im Falle einer zylindrischen Wicklung erstreckt sich
der Kontaktabschnitt entlang eines Kreisabschnitts, der sich über einen Winkel
von 0,5–5
Grad erstreckt. Die Umlaufrichtung ist somit die Tangentiale des
Kreises an dem Ort, an dem der Leiter betrachtet wird. Erstreckt
sich der Kontaktabschnitt über
einen nicht zu vernachlässigenden
Winkelbereich, so wird die Wicklung des Leiters in der Richtung
an einem Ort, beispielsweise an einem Ende des Kontaktabschnitts,
fortgesetzt, in der sich die Tangentiale an diesem Ort erstreckt,
und nicht entlang der Tangentialen entlang des entgegen gesetzten
Endes des Kontaktabschnitts.
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In
dieser Anmeldung bedeutet der Verlauf des Leiters die Ortskurve
der Mittellinie des Leiters. Im Falle eines kreisförmigen Querschnitts
ist dies der Mittelpunkt des Querschnitts, bei rechteckigen oder bandförmigen Leitern
kann dies die Mitte oder eine Kante des Leiters sein.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die
Figuren zeigen Ausführungsformen,
die gemäß der Erfindung
ausgebildet sind.
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Die 1 zeigt
einen Querschnitt durch eine Wicklung eines erfindungemäßen Bauteils
in einer Schnittebene, in der eine Längsachse des Bauteils verläuft.
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Die 2 zeigt
ein erfindungsgemäßes elektrisches
Bauteil mit einer inneren und einer äußeren Wicklung in einer Schnittebene
senkrecht zur Längsachse
des elektrischen Bauteils, wobei die innere und die äußere Wicklung
jeweils eine Anzapfung aufweisen.
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Die 3 zeigt
den Verlauf eines Leiters entlang des Kontaktabschnitts im Detail.
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Die 4 ist
eine perspektivische Ansicht einer Wicklung mit zwei verschiedenen
Anzapfungen.
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Die 1 ist
eine Schnittansicht durch ein erfindungsgemäß elektrisches Bauteil in einer Schnittebene,
in der die Längsachse 2 des
elektrischen Bauteils liegt. Der äußere Umriss 4 der
Wicklung ist im Wesentlichen rechteckig. Die Wicklung ist aus einzelnen
Leitern 6 ausgebildet, von denen nur diejenigen dargestellt
sind, die an die umlaufende Außenfläche der
Wicklung stoßen
beziehungsweise dieser am nächsten
sind. Die 1 zeigt somit einen Längsschnitt
durch eine säulenförmige Wicklung, beispielsweise
eine zylinderförmige
oder quaderförmige
Wicklung. Ein möglicher
Hohlraum im Inneren der Wicklung, durch den die Längsachse
der Wicklung verläuft,
ist nicht dargestellt.
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Zum
Ausbilden der Anzapfung 8 wird ein Stützelement 10 verwendet,
das aus einem Isolator, beispielsweise Kunststoff oder Keramik,
ausgebildet ist. Dieses Stützelement
ist nicht vollständig
umlaufend sondern ist lediglich in einem Kontaktabschnitt vorgesehen
und überstreicht
somit nur einen geringen Winkel oder geringen Teil eines Umlaufs.
Das Stützelement 10 umfasst
eine Bodenfläche 12 zum Abstützen gegenüber radial
nach innen, das heißt
in Richtung Längsachse,
versetzten Leiterwindungen 14. Das Stützelement ist radial nach außen in der Form
eines liegenden U geöffnet.
Das Stützelement 10 umfasst
somit einen Stützboden 16,
der die Anzapfung 8 trägt.
Die Anzapfung 8 geht an den beiden Enden des Kontaktabschnitts
in eine Windung über, die
im Vergleich zu den Leiterwindungen 6 tieferen Windungsschichten
zugeordnet ist, das heißt
den darunter liegenden abstützenden
Leiterbindungen 14. In einer Ausführung ist die zu der Anzapfung 8 gehörende Windung
die Windung, die sich einer der beiden äußeren Leiterwindungen der abstützenden Leiterbindungen 14 direkt
anschließt
oder dieser direkt vorausgeht.
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Bis
zu der Fertigstellung der Leiterwindungen 14 ist noch kein
Stützelement 10 eingefügt und die äußere tangentiale
Umlauffläche
der so teilweise fertig gestellten Wicklungen ist eben und weist
keine Vertiefung auf. Beispielsweise direkt nach dem Fertigstellen
der obersten der Leitwicklungen 14 wird das Stützelement 10 eingesetzt,
und die direkt darauf folgenden Windung durchläuft das Stützelement 10 derart,
dass es durch den Abstand des Stützbodens 16 zu
der Bodenfläche 12 um
einen Abstand radial nach außen
versetzt ist. Dadurch ergibt sich automatisch die erfindungsgemäße Neigung
des Leiters innerhalb des Kontaktabschnitts zur bestehenden örtlichen
Umlaufrichtung, wodurch die erfindungsgemäße Anzapfung vorgesehen wird.
In der in 1 dargestellten Ausführung bildet
der Leiter innerhalb des Kontaktschnitts eine Schleife, die im wesentlichen
radial nach außen
gekrümmt
ist, wobei die Schleife auch Abschnitte umfassen kann, die eine
zusätzliche Neigung
in einer Richtung parallel zur Längsachse 2 aufweisen.
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Auf
die Leiterwindung 8, mittels der in dem Kontaktabschnitt
die Anzapfung gebildet wurde, folgt eine weitere Windung, die an
die Stelle dieser Leiterwindung tritt beziehungsweise die auf diese
folgt. Dadurch ergibt sich außerhalb
des Stützelements
eine homogene Leiterdichte. Weitere Leiterwindungen werden aufgewickelt,
bis die gewünschte
Leiteranzahl beziehungsweise radiale Dicke der Wicklung erreicht
ist. Durch den Abstand zwischen der Stützfläche 16 und der Bodenfläche 12 weist
die Anzapfung 8 einen größeren radialen Abstand zur
Längsachse 2 des
Bauteils auf, als die Leiterwindungen der äußeren Windungsschicht 6.
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Zur
Kontaktierung der Anzapfung wird die Anzapfung mit einem Anschlussleiter
verbunden, beispielsweise mittels einer Lötverbindung, einer Schraubverbindung,
einer Klemmverbindung oder ähnlichem,
wobei vorzugsweise Teile des Stützelements
entfernt werden. Im Gegensatz zum Stand der Technik wird jedoch
erfindungsgemäß dieser
Anschlussleiter beziehungsweise Anzapfleiter nach dem vollständigen Abschluss des
Wicklungsvorgangs zumindest einer der Wicklungen des Bauelements
angeschlossen.
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Die 2 zeigt
einen Querschnitt durch ein elektrisches Bauteil senkrecht zu dessen
Längsachse.
Das elektrische Bauteil weist zwei Wicklungen 100, 110 auf,
die koaxial zueinander angeordnet sind. Zwischen der inneren Wicklung 106 und
der äußeren Wicklung 110 ist
ein Raum 120 vorgesehen, wobei die innere Wicklung 100 ferner
einen Innenraum 130 umschließt. In dem Innenraum 130 wird
vorzugsweise ein Transformatorbein beziehungsweise ein Joch vorgesehen.
Der Zwischenraum 120 zwischen der inneren Wicklung 100 und
der äußeren Wicklung 110 dient
vorzugsweise der Kühlung
und kann zur Verbesserung der Konvektion Luftführungsrillen (nicht dargestellt)
aufweisen, die sich in Ebenen erstrecken, die parallel zur Längsachse
des Bauteils radial verlaufen. Die innere Wicklung 100 weist
eine innere Anzapfung 140 auf, die sich in den Zwischenraum 120 erstreckt.
In gleicher Weise umfasst die äußere Wicklung 110 eine äußere Anzapfung 150.
Die innere Anzapfung 140 ist einer Windung zugeordnet,
die zwischen dem Zwischenraum 120 und dem Innenraum 130 in
der inneren Wicklung 100 vorgesehen ist. In gleicher Weise
ist die Anzapfung 150 einer Windung zugeordnet, die sich
in der äußeren Wicklung 110 zwischen
dem Zwischenraum 120 und dem Außenraum befindet. Die Zuordnung
der Anzapfungen zu der jeweiligen Windung ist dadurch vorgesehen,
dass der Leiterabschnitt, der die Anzapfung bildet, direkt in die
zugeordnete Windung übergeht.
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Die äußere Wicklung 110 weist
einen Kontaktabschnitt 160 auf, in dem die Anzapfung 150 angeordnet
ist. In gleicher Weise weist die innere Wicklung 100 einen
Kontaktabschnitt 170 auf, in dem die innere Anzapfung 140 vorgesehen
ist. Der Kontaktabschnitt entspricht nur einem geringen Teil eines Gesamtumlaufs
der Wicklung und somit nur einem Streckenabschnitt der im Vergleich
zum Gesamtumfang der jeweiligen Wicklung gering ist. Von der Längsachse
der konzentrischen Wicklungen aus betrachtet, nehmen die Kontaktabschnitte
nur einen geringen Winkelabschnitt ein, beispielsweise kleiner als 10
Grad, insbesondere kleiner als 5 Grad, beispielsweise lediglich
3–1 Grad
oder, insbesondere bei großen
elektrischen Bauteilen mit hohen Leistungen nur 0,1–1 Grad,
beispielsweise 0,2–0,5
Grad.
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In
einer nicht dargestellten Ausführungsform, die
der 2 ähnelt,
weißt
die äußere Wicklung
eine radial nach innen weisende Leiterschleife als Anzapfung auf,
die sich in den Zwischenraum 120 erstreckt. Die Anzapfung
der äußeren Wicklung
ist vorzugsweise zu der Anzapfung der inneren Wicklung um einen Winkel
versetzt, beispielsweise um einen Winkel von mehr als 10° oder von
mehr als 20°,
oder um einen Winkelbetrag von ca. 45°, 60°, 90° oder 180°.
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Die 3 zeigt
eine Anzapfung in Querschnitt durch eine Wicklung eines erfindungsgemäßen elektrischen
Bauteils senkrecht zur Längsachse der
Wicklung im Detail.
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In
der 3 ist ein Abschnitt eines Umrisses einer zylindrischen
Wicklung 200 dargestellt. Die Anzapfung 210 entspricht
einer Leiterwindung innerhalb eines Kontaktabschnitts 220.
Die Anzapfung 210 umfasst Abschnitte 230a, b,
in denen der Leiter in einer Richtung verläuft, die nur leicht geneigt
gegenüber der
Umlaufrichtung des Leiters außerhalb
des Kontaktabschnitts ist. Ferner fasst die Anzapfung 210 Knickbereiche 240a,
b, die sich direkt an die leicht geneigten Abschnitte 230a,
b anschließen
und in denen der Leiter eine Krümmung
von 70°–110°, beispielsweise
85°–95° durchläuft. Der
Krümmungsradius
wird vorzugsweise so gewählt,
dass der Querschnitt des Leiters nicht wesentlich verkleinert wird und
beträgt
beispielsweise das 2–4-fache
oder das 3-fache
des Leiterdurchmessers. An die Knickbereiche 240a, b schließt sich
ein Radialabschnitt 250a, b an, in dem der Leiter nahezu
senkrecht von der Wicklungsoberfläche absteht. Über zwei äußere Knickbereiche 260a,
b schließt
sich ein letzter Verbindungsteil 270 an, der entweder gradlinig
oder gemäß der sonstigen
Wicklungsoberflächen
gekrümmt
verläuft, und
der vorzugsweise zur Anzapfung verwendet wird.
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Die
mit dem Bezugszeichen 200 bezeichnete Linie gibt den Leitungsverlauf
wieder. Inherhalb des Kontaktabschnitts 220 gibt die Linie 200 die
Umlaufrichtung wieder, die ein Leiter an dieser Stelle haben würde, wenn
an dieser nicht als Anzapfung sondern als Windung ausgeführt wäre. Die
der Kern der Erfindung lässt
sich auch dadurch definieren, dass in dem Kontaktabschnitt zur Ausbildung
der Anzapfung der Leiter diese gedachte Linie 200 verlässt, die
eine dort vorliegende Windung haben würde und zu dieser Linie 200 zumindest
abschnittsweise geneigt verläuft.
Die über
der Konturlinie 200 liegenden Windungsschichten sind zur
besseren Darstellung nicht gezeigt. Vorzugswei se gehen die darüber liegenden Windungsschichten
in radialer Richtung nicht über den
Verbindungsteil hinaus, um eine einfache Kontaktierung der Anzapfung 210 zu
ermöglichen.
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Alternativ
kann an der Stelle 270 der Leiter aufgetrennt werden und
mittels einer Schraub-, einer Löt-
oder Klemmverbindung mit Anschlussdrähten verbunden werden, die
innerhalb oder außerhalb
der Wicklung oder des elektrischen Bauteils miteinander verbunden
sind. In diesem Fall ist die Leiterbindung, die die Anzapfung bildet,
kein teilweise geschlossene Kurve, sondern lediglich ein Windungsstück, das
sich senkrecht zur Umlaufrichtung benachbarter Wicklungsabschnitte
erstreckt. In diesem Fall erstrecken sich die Leiterabschnitte innerhalb
des Kontaktabschnitts im Wesentlichen senkrecht zur Wicklungsoberfläche oder
parallel zur Wicklungsoberfläche 200, jedoch
in jedem Fall im wesentlichen senkrecht zur Umlaufrichtung benachbarter
Leiterabschnitte beziehungsweise um einen Winkel von 80°–100° oder ca. 90° geneigt
zur Konturlinie 200, die den Windungsverlauf darstellt,
der sich ergeben würde,
wenn der Abschnitt 220 kein Kontaktabschnitt wäre.
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Die 4 zeigt
eine zylindrische Wicklung im Umriss mit zwei verschiedenartigen
Anzapfungen. Auf der Umlauffläche 310 der
Wicklung 300 ist eine erste Anzapfung 320 und
eine zweite Anzapfung 330 angeordnet. Wie auch in 3 sind
die Anzapfungen in 4 nur soweit dargestellt als
dass sie nicht vollständig
dem üblichen
Wicklungsverlauf entsprechen, wobei der übliche Wicklungsverlauf (kreisförmig tangential
um die Mittelachse der Wicklung herum) aus Klarheitsgründen nicht
dargestellt ist.
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Die
erste Anzapfung 320 und die zweite Anzapfung 330 werden
jeweils aus dem Leiter gebildet, aus dem die Windungen der Wicklung 300 geformt sind.
Innerhalb eines ersten Kontaktabschnitts 340 beziehungsweise
innerhalb eines zweiten Kontaktabschnitts 350 bildet dieser
Leiter jedoch die erste beziehungsweise zweite Anzapfung 320, 330.
Innerhalb des jeweiligen Kontaktabschnitts 340 beziehungsweise 350 ist
der Leiter zu der dort zu erwarteten Umlaufrichtung geneigt. Mit
anderen Worten verlässt
der Leiter zwischen den jeweiligen Enden 344a, b, 345a,
b der jeweiligen Kontaktabschnitte 350, 340 die
dort für
Windungen zu erwartender Umlaufrichtung, um eine Anzapfung in der
Form einer Schleife auszubilden, die zu der Umlaufrichtung geneigt
ist. An den jeweili gen Enden 345a, b, 355a, b
des jeweiligen Kontraktabschnitts 350, 340 beginnt
die Neigung des Leiters zu der am Kontaktabschnitt bestehenden Umlaufrichtung,
wodurch der Leiter vom üblichen
tangentialen Verlauf abweicht.
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Innerhalb
des ersten Kontaktabschnitts verläuft der Leiter zur Ausbildung
der ersten Anzapfung 320 zum einen senkrecht zur Umlaufrichtung
sowie zumindest Abschnittsweise senkrecht zur Längsachse der Wicklung. Die
Anzapfung 320 steht somit radial von der Wicklung ab. Die
in 4 dargestellten Anzapfungen 320 und 330 sind
in der physischen Realisation der in 4 dargestellten
Ausführung
durch die oberen Schichten der Wicklung. verdeckt, jedoch zum Zwecke
der Klarheit vollständig
dargestellt.
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Die
zweite Anzapfung 330 verläuft ebenfalls senkrecht zur
im Kontaktabschnitt 350 zu erwartenden Umlaufrichtung des
Leiters, jedoch parallel zur Längsachse
der Wicklung, im Gegensatz zu der ersten Anzapfung 320.
An dem einen Ende 355a des Kontaktabschnitts 350 ist
der Leiter, der die Anzapfung 330 bildet, in einer Höhe bezogen
auf die Längsachse
der Wicklung angeordnet, die sich von der Höhe des Leiters an dem anderen
Ende 355b des Kontaktabschnitts 350 unterscheidet.
Mit anderen Worten ist der Leiter am Eintritt des Kontaktabschnitts 355a zu
dem Austritt des Leiters 355b aus dem Kontaktabschnitt 350 entlang
der Richtung der Längsachse
der Wicklung versetzt. In einer nicht dargestellten Ausführungsform
ist der Eintrittspunkt um einen anderen Abstand oder um einen Abstand
von 0 zu dem Austrittspunkt versetzt. Die Anzapfung 330 weist
ferner einen Abschnitt auf, der aus einer Bodenfläche 360 der
Wicklung heraustritt, um so einer einfachen Kontaktierung zu ermöglichen.
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In
einer nicht dargestellten Ausführung
ragt dieser Abschnitt aus der Kopffläche 370 der Wicklung heraus.
Der Kern oder der Innenraum der Wicklung 300 kann einen
rechteckigen, quadratischen, ellipsoiden oder kreisförmigen Querschnitt
aufweisen.
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Die
Anzapfung kann generell Leiterabschnitte umfassen, die anti-parallel
zueinander angeordnet sind und einen konstanten Abstand aufweisen.
Dieser Abstand kann so gering wie möglich gewählt werden, so dass diese beiden
Leiterabschnitte direkt aneinander stoßen und nur durch die jeweiligen
Isolationsschichten voneinander getrennt sind. In einer bevorzugten
Ausführungsform
sind die beiden Leiterabschnitte durch einen Ab standhalter voneinander
entfernt, der mit beiden Leiterabschnitten in mechanischem Kontakt
steht und somit einen stützenden
Effekt hat. Der Abstandhalter kann einteilig oder mehrteilig ausgebildet
sein. Ferner kann der Abstandhalter mit dem Stützelement, beispielsweise Stützelement 10,
in mechanischem Kontakt sein, beispielsweise über eine form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung.
In einer Ausführung
ist das Stützelement einteilig
mit dem Abstandhalter ausgeführt.
Der Abstandhalter und/oder das Stützelement kann eine teilweise
formschlüssige
Vertiefung oder eine Klemmverbindung aufweisen, die eingerichtet
ist, einen Reibungsschluss mit dem Verbindungsteil 270 der
Anzapfung beziehungsweise der Leitung herzustellen. Vorzugsweise
ist der Reibungsschluss in seiner Verbindungsstärke veränderlich, um während des
Wickelns eine starke Fixierung für
die Anzapfung vorzusehen und nach dem Wickeln bei der Kontaktierung
der Anzapfung nur eine geringe Stütze vorzusehen, um den Kontaktierungsvorgang
zu vereinfachen. Dies kann beispielsweise mit einer veränderlichen
Federkraft eines Abschnitts des Stützelements oder Abstandhalters
erreicht werden, wobei der Abschnitt dem Verbindungsteil 270 der
Anzapfung gegenüberliegt.
-
Die
in 1–4 dargestellten
Ausführungen
sind nicht maßstabgetreu.
Insbesondere die Abmessungen der Anzapfungen, beispielsweise deren Breite,
die Breite des Kontaktabschnitts, und der Maximalabstand der Anzapfung
von dem im Kontaktabschnitt zu erwartenden Leiterverlauf können frei
gewählt
werden. Die Umlaufrichtung des Leiters bezeichnet den Vektor, der
den Verlauf des Leiters, beispielsweise somit nicht nur lediglich
den Umlaufsinn, das heißt
die Drehrichtung des Verlaufs des Leiters, sondern auch den vektoriellen
Verlauf im dreidimensionalen Raum.
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- 2
- Drehachse,
Symmetrieachse
- 4,
200
- Wicklungsumriss
- 6,
14
- Leiter
- 8,
210
-
- 320,
330
- Anzapfung
- 10
- Stützelement
- 12
- Bodenfläche
- 16
- Stützfläche
- 100,
110
- innere, äußere Wicklung
- 120
- Zwischenraum
- 130
- Innenraum
- 140,
150
- innere, äußere Anzapfung
- 170,
160
- innere, äußerer Kontaktabschnitt
- 220,340
-
- 350
- Kontaktabschnitt
- 230a,
b
- leicht
geneigte Abschnitte
- 240a,
b
- Knickbereiche
- 250a,
b
- Radialabschnitte
- 260a,
b
- äußere Knickbereiche
- 270
- Verbindungsteil
- 300
- Wicklung
- 310
- Umlauffläche
- 345a,
b
-
- 355a,
b
- Enden
des Kontaktabschnitts
- 360
- Bodenfläche
- 370
- Kopffläche