-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Grubenabdeckung mit einem auf
die Grube aufsetzbaren Rahmen und mit einem zwecks Abdeckung der
Grube in den Rahmen einlegbaren Deckel, wobei der Deckel einen mit
einer Betonfüllung versehenen, gusseisernen Ring, sowie
ein formschlüssig am Ring verankertes, teilweise einbetoniertes
Kunststoffelement umfasst.
-
Eine
als Grubenabdeckung nutzbare, die vorstehenden Merkmale aufweisende
Schachtabdeckung ist bekannt aus der
DE 299 21 532 U1 .
-
Eine
Grubenabdeckung unterscheidet sich für das ungeschulte
Auge von einer Schachtabdeckung nicht. Beide halten dieselben, genormten
Abmessungen ein. Der Unterschied besteht im Wesentlichen in der
Belastbarkeit: Schachtabdeckungen sind deutlich tragfähiger
und deshalb auch für den Einsatz in Verkehrsflächen
zugelassen. Grubenabdeckungen werden demgegenüber dort
eingesetzt, wo kein rollender Verkehr zu erwarten ist, sondern lediglich
Aufstand durch Personen. Grubenabdeckungen weisen i. d. R. keine
Belüftungsöffnungen auf, denn sie werden häufig
zum Abdecken von übel riechenden Kanalisationsbauwerken
oder Sickergruben verwendet. Schließlich sind Grubenabdeckungen aufgrund
ihrer geringeren Belastbarkeit auch preiswerter als Schachtabdeckungen.
-
Die
standardmäßige Ausführung einer Grubenabdeckung
besteht aus einem gusseisernen Ring mit einer Betonfüllung,
die sowohl oben wie unten den Ring verschließt.
-
Zur
Erzielung der Belastbarkeit befindet sich in jeder Grubenabdeckung
eine Stahlbewehrung, die etwa in der Mitte der Betonfüllung
zur Anlage kommt und von dieser allseits umschlossen ist.
-
Bei
der eingangs genannten Schachtabdeckung handelt es sich um ein Verbundgussbauteil
mit einem gusseisernen Ring und einer Betonfüllung, welche
den Ring verschließt. Um die Belastbarkeit der Betonfüllung
zu erhöhen, schlägt das zitierte Gebrauchsmuster
vor, ein plattenförmiges Bewehrungselement aus Kunststoff
in dem Ring zu verankern und einzubetonieren. Zweck des Bewehrungselementes ist
die Steigerung der Festigkeit des Betons. Es wird angestrebt, das
Kunststoffelement so anzuordnen, dass es an der Oberseite der Schachtabdeckung
zumindest teilweise sichtbar ist. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist das Bewehrungselement auch von unten von Beton umschlossen,
so dass dieser aus dem Schacht heraus sichtbar ist.
-
Ein
Nachteil der bekannten Schachtabdeckung liegt in ihrem Fertigungsaufwand.
Da das Bewehrungselement prinzipbedingt allseitig von Beton umschlossen
sein muss, um die Bewehrung zu gewährleisten, tendiert
der frisch eingefüllte Beton dazu, auf der Unterseite des
Rings herauszulaufen. Während des Einführens muss
der Ring folglich auf eine ebene Platte gepresst werden; hierdurch
wird verhindert, dass der oben eingeführte Beton unten wieder
herausfließt. Somit kommt die unter dem Ring angeordnete
Platte direkt mit Beton in Kontakt, verschmutzt und muss nach dem
Abbinden des Betons und Entfernen des Deckels gesäubert
werden. Das Säubern und die Verweilzeiten des Deckels auf
der Platte stellen einen fertigungstechnischen Aufwand dar.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
den Deckel so weiter zu bilden, dass er einfacher und damit kostengünstiger
zu fertigen ist.
-
Gelöst
wird diese Aufgabe dadurch, dass der Ring seiner Unterseite mit
dem Kunststoffelement komplett verschlossen wird, dergestalt, dass
Ring und Kunststoffelement eine Wanne für die Betonfüllung
bilden.
-
Die
Erfindung beruht auf dem Gedanken, das Kunststoffelement nicht zur
Bewehrung des Betons zu gebrauchen, sondern zum Zurückhalten
des noch flüssigen Betons im Ring während der
Fertigung zu nutzen. Nach Abbinden des eingefüllten Betons
verliert das Kunststoffelement seine Funktion, verbleibt jedoch
einbetoniert im Ring, wo es nicht weiter stört. Während
des Einfüllens des Betons in die Wanne wird das Kunststoffelement
unterstützt. Es ist so steif konzipiert, dass es den beim
Einfüllen und nachfolgenden Verdichtungsvorgang (Vibrieren) auftretenden
Kräften standhält.
-
Ein
besonderer Fertigungsvorteil ergibt sich daraus, dass dank des Kunststoffelements
der in der Wanne befindliche Beton auf einer Vibrationsplatte verdichtet
werden kann. Durch Vibrieren der auf der Vibrationsplatte stehenden
Wanne verdichtet sich der Beton, so dass seine Tragfähigkeit
gesteigert wird. Da der eingefüllte Beton nicht mehr mit
der Vibrationsplatte in Kontakt kommt, kann dieses kostspielige
Betriebsmittel rationell eingesetzt werden.
-
Ein
besonders geeignetes Verfahren zur Herstellung eines Deckels besteht
somit darin, zunächst das Kunststoffelement in den Ring
einzulegen, so dass der Ring an seiner Unterseite vom Kunststoffelement
verschlossen ist, und den derart verschlossenen Ring auf eine Vibrationsplatte
aufzulegen, dass dann frischer Beton in die von Kunststoffelement
und Ring gebildete Wanne eingefüllt wird, dass der Ring
mittels der Vibrationsplatte vibriert wird, um den Beton zu verdichten,
und dass man schließlich den Beton abbinden lässt.
Dabei ist es ratsam, den Ring während des Vibrationsvorganges
zu fixieren. Die abschließende Aushärtung des
Betons kann dann im Fertigteillager erfolgen. Hierzu werden die
Deckel sofort nach Beendigung des Verdichtungsvorganges in einen
entsprechenden Rahmen eingelegt und in das Fertigteillager transportiert. Während
des Aushärtens benötigt der von dem Kunststoffelement
gestützte Beton keinerlei Unterstützung.
-
Ein
besonderer Vorteil des Deckels der erfindungsgemäßen
Grubenabdeckung besteht im Übrigen in seinem hohem Betonanteil.
Der hohe Betonanteil resultiert aus der geringen Wandstärke
des Kunststoffelements und der Ringöffnung. Ein hoher Betonanteil
ist nicht nur wegen des geringeren Preises von Beton gegenüber
Gusseisen anzustreben, sondern auch wegen seiner geringeren Dichte:
Das spezifische Gewicht des Betons beträgt lediglich ein Viertel
des Gusseisens, bei den Rohstoff- und Verarbeitungspreisen liegt
das Verhältnis noch weiter auseinander. Somit werden nicht
nur die Fertigungs- und Handhabungspreise gesenkt, sondern auch
die Rohstoffkosten.
-
Bei
dem Kunststoffelement handelt es sich vorzugsweise um eine verrippte
Folie. Folien sind relativ preisgünstig, jedoch aufgrund
ihrer Flexibilität schwer handhabbar. Es wird somit vorgeschlagen, die
Folie zu verrippen, so dass ein im Wesentlichen ebenes Kunststoffelement
mit der Materialstärke der Folie entsteht.
-
Zur
Gestaltung des Kraftschlusses zwischen Ring und Folie ist es vorteilhaft,
in der Folie Ausstülpungen vorzusehen, welche aufwärts
gerichtete Zinnen am Ring umschließen. Die Zinnen sind
demnach Bestandteil des gusseisernen Ring und entstehen beim Giessen
desselben. Die Ausstülpungen können in einem Arbeitsgang
mit der Verrippung der Folie geformt werden, z. B. durch Tiefziehen.
-
Vorzugsweise
werden die Ausstülpungen gleichmäßig
am Umfang der Folie verteilt und über spinnennetzartig
angeordnete Rippen untereinander verbunden. Da die Folie beim Einfüllen
des Betons radial auf Zug beansprucht wird, werden die Verankerungspunkte
entsprechend am Unfang verteilt. Wenn die Rippen spinnennetzartig,
also im Wesentlichen radial verlaufend und in Umfangsrichtung miteinander
verbunden, mit den Verankerungspunkten fixiert werden, entsteht
insgesamt eine erstaunlich steife Folie, die den Druck des eingefüllten
Betons standhält.
-
Vorzugsweise
sollte das Kunststoffelement an seinem Umfang zwei parallele Kanten
aufweisen, an denen es jeweils von einer geraden Wand des Rings
flankiert wird. Diese Flankierung erleichtert das Einsetzen des
Kunststoffteils in den Ring, eine Ausrichtung der Verankerungspunkte
zueinander ist dann nicht mehr erforderlich. Durch diese Gestaltung wird
somit die Fertigung des Rings vereinfacht.
-
Ein
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung soll nun
anhand der beiliegenden Zeichnungen vorgestellt werden. Hierfür
zeigen:
-
1:
Wanne von oben;
-
2:
Schnitt entlang der Linie A-A;
-
3:
Schnitt entlang der Linie B-B;
-
4:
Wanne von oben;
-
5:
Schnitt entlang der Linie C-C.
-
Von
der erfindungsgemäßen Grubenabdeckung ist in den
Figuren lediglich ein gusseiserner Ring 1 und ein Kunststoffelement 2 dargestellt.
Die zur Vollendung des Deckels erforderliche Betonfüllung
ist ebenfalls nicht dargestellt.
-
Der
Ring 1 ist kreisförmig und weist eine Ringöffnung 3 auf,
die den Großteil der Gesamtfläche des Rings einnimmt.
Um die Ringöffnung 3 herum angeordnet sind eine
Vielzahl von Zinnen 4, die sich nach oben hin erstrecken.
Die Zinnen 4 sind am besten in den 2 und 3 erkennbar.
Dort ist zusehen, dass die Zinnen 4 sich nach oben verjüngen. Dies
ist eine gusstechnische Begebenheit, die ein Ausformen des Rings 1 erleichtert.
Insgesamt sind sechzehn Zinnen gleichmäßig voneinander
beabstandet um die Ringöffnung 3 herum angeordnet, also
einem Winkelabstand von gut 10°. Des Weiteren weist der
Ring 1 im Bereich der späteren Betonfüllung
zwei parallele Wände 5 auf, die sich eine wie eine
Kreissehne tangential zur Ringöffnung 3 erstrecken.
-
Das
Kunststoffelement 2 ist dafür bestimmt, die Ringöffnung 3 komplett
zu verschließen. Es handelt sich bei dem Kunststoffelement
um eine Folie 2, die mit einer Mehrzahl von Rippen 6 verrippt
ist. Das Kunststoffelement 2 ist im Wesentlichen eben und verschließt
die Ringöffnung 3, wie insbesondere in 5 erkennbar.
An seiner Peripherie steht das Kunststoffelement 2 über
den Rand der Ringöffnung 3 hinweg, Ring 1 und
Folie 2 überlappen sich dort. Dies ist insbesondere
in 2 und 3 erkennbar. Die Folie 2 ist
in ihren Randbereichen mit Ausstülpungen 7 versehen,
deren Anzahl der Anzahl der Zinnen 4 entspricht. Wie die
Zinnen 4 sind auch die Ausstülpungen 7 über
den Umfang der Folie 2 verteilt. Durch Aufsetzen der Ausstülpungen 7 auf
Zinnen 4 wird eine formschlüssige Verbindung zwischen
Ring 1 und Kunststoffelement geschaffen. Die Folie 2 ist auf
diese Weise über die Ausstülpungen 7 in
den Zinnen 4 verankert.
-
Des
Weiteren weist das Kunststoffelement 2 an seinem Umfang
zwei parallele Kanten 8 auf, die von den geraden Wänden 5 des
Rings 1 flankiert sind. Die Rippen 6 sind wie
die Ausstülpungen 7 direkt aus der Kunststofffolie 2 geformt,
beispielsweise durch Tiefziehen. So erkennt man in dem in 3 gezeigten
Schnitt B-B, dass die Wandstärke der Folie 2 im
Bereich der Rippe 6 nicht größer ist
als in anderen Bereichen.
-
Die
Rippen 6 verlaufen radial von den Ausstülpungen 7 zum
Zentrum der Folie 2 hin und sind auf drei Durchmessern
mit Kreisrippen 9 untereinander verbunden. Die radial vom
Zentrum fortlaufenden Rippen 6 bilden zusammen mit den
Kreisrippen 9 eine spinnennetzartige Struktur. Diese versteift
die Folie 2, so dass sie einfach handhabbar ist und zusätzlich
die Gewichtskraft der frischen Betonfüllung zu tragen vermag.
Deren Gewicht wird von den Rippen 6 in die Ausstülpungen 7 und
von dort über die Zinnen 4 in den Ring 1 eingeleitet.
-
In 5 ist
zu erkennen, dass der Ring mit eingelegten Kunststoffelement 2 eine
nach oben geöffnete, jedoch nach unten komplett geschlossene Wanne 10 bilden.
Diese Wanne 10 wird später der Beton bis zur Oberkante
des Rings 1 eingefüllt werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-