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Die
Erfindung betrifft eine Sortiervorrichtung, mit einer einenends
aufgehängten,
in einer Sortierebene um den Aufhängungsbereich verschwenkbaren Sortierweiche,
die einen von zwei längsverlaufenden Seitenflächen begrenzten
Sortierkanal für
den Durchtritt zu sortierender Objekte definiert und eine zu dem
Aufhängungsbereich
beabstandete Ausgabeöffnung
für die
Objekte aufweist.
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Eine
in Verbindung mit dem Sortieren von Münzen bekannte Sortiervorrichtung
dieser Art geht aus der
DE
93 02 907 U1 hervor. Diese beinhaltet eine insgesamt starr
ausgebildete längliche
Sortierweiche, die einenends über
ein Filmscharnier verschwenkbar aufgehängt ist und die in einer Sortierebene
verschwenkt werden kann, um Münzen
nach gewissen Sortierkriterien in ausgewählte Aufnahmeschächte abzugeben,
die entlang des Schwenkbereiches der Ausgabeöffnung verteilt sind. Dieses
System mag für
zu sortierende Münzen
geeignet sein, die mit relativ geringer kinetischer Energie in dem Sortierkanal
entlanglaufen. Bei größeren oder schwereren
Objekten, insbe sondere wenn diese mit hoher Geschwindigkeit herangefördert werden,
ist bei dieser Art von Sortiervorrichtung mit einem relativ hohen
Verschleiß an
den Seitenflächen
des Sortierkanals zu rechnen, und auch die Objekte können unter
Umständen
Beschädigungen
erfahren.
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Aus
der
DE 20 2006
006 115 U1 ist ein zur Kraftabgabe dienendes Gerät bekannt,
das eine Kraftabgabestruktur beinhaltet, die zwei V-förmig aufeinander
zulaufende federelastische Seitenwangen enthält, die durch an ihnen angelenkte
Koppelstreben miteinander verbunden sind. Beispielsweise um einen
Vortrieb im Wasser hervorzurufen oder auch um eine Betätigungskraft
zum Festhalten von Teilen auszuüben,
kann in die Seitenwangen mittels einer Aktuatoreinrichtung eine
Stellkraft eingeleitet werden, die ein seitliches Auslenken zur
Folge hat. Anwendungen in Verbindung mit dem Sortieren von Objekten
sind allerdings nicht beschrieben.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sortiervorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die auch bei hoher Sortiergeschwindigkeit
einen für
die Objekte und die Vorrichtungsbestandteile schonenden Sortiervorgang
zulässt.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass die beiden Seitenflächen des
Sortierkanals an je einer von zwei sich unter gegenseitiger Annäherung ausgehend
von dem Aufhängungsbereich
in Richtung der Ausgabeöffnung
trichterähnlich
aneinander annähernden,
federelastisch biegbaren Seitenwangen angeordnet sind, die über an ihnen
angelenkte, in der Längsrichtung
der Seitenwangen beabstandete, quer verlaufende biegesteife Koppelstreben
miteinander verbunden sind, wobei an der die Seitenwangen und die
Koppelstreben umfassenden Weichenstruktur eine bei ihrer Aktivierung
ein das Verschwenken der Sortierweiche bewirkendes gleichsinniges
Auswölben
der Seitenwangen hervorrufende Aktuatoreinrichtung angreift.
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Auf
diese Weise erfolgt das Verschwenken der Sortierweiche nicht durch
eine ausschließliche Schwenkbewegung
um ein ortsfestes Schwenkzentrum. Die besondere Struktur aus über biegesteife Koppelstreben
miteinander verbundenen Seitenwangen hat zur Folge, dass bei durch
die Aktuatoreinrichtung erfolgender Krafteinleitung ein gleichgerichtetes Auswölben der
Seitenwangen in der Sortierebene stattfindet, sodass der Sortierkanal
insgesamt eine Krümmung
erfährt.
Hierbei wird der die Ausgabeöffnung
aufweisende, von dem Aufhängungsbereich entfernte
Bereich der Sortierweiche um einen größeren Betrag verschwenkt als
die näher
bei dem Aufhängungsbereich
liegenden Abschnitte. In den Sortierkanal eintretende Objekte können von
den gewölbten
Seitenflächen
schonend umgelenkt und geführt
werden, sodass sie nur wenig beansprucht werden. Auch ein geringerer
Verschleiß an
den Seitenflächen
des Sortierkanals ist zu erwarten. Da nicht die gesamte Sortierweiche
als starre Einheit verschwenkt werden muss, kann überdies
eine hohe Schwenkfrequenz bei geringen Aktuatorkräften gewährleistet
werden, was mit relativ geringem Aufwand eine hohe Sortierleistung
zur Folge hat.
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Mit
der Sortiervorrichtung lassen sich Objekte beliebiger Art sortieren.
Beispielsweise können
die Objekte nach gewissen Kriterien in Aufnahmeschächte ausgegeben
werden, die entlang des Schwenkbereiches der Ausgabeöffnung verteilt
sind. Ein Einsatz ist sowohl mit vertikaler als auch mit horizontaler
Ausrichtung und dementsprechend vertikaler oder horizontaler Sortierebene
möglich.
Bei horizontalem Einsatz ist beispielsweise an ein Sortieren von
Postsendungen in Brief- oder Paketverteilzentren zu denken.
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Die
Aktuatoreinrichtung kann prinzipiell an beliebiger Stelle der sich
aus den beiden Seitenwangen und den Koppelstreben zusammensetzenden Weichenstruktur
angreifen. Als besonders zweckmäßig wird
allerdings ein Angriff an mindestens einer und zweckmäßigerweise
an beiden Seitenwangen angesehen. Es ist insbesondere daran zu denken, zum
Verschwenken der Sor tierweiche gleichzeitig in beide Seitenwangen
geeignet orientierte Aktuatorkräfte
einzuleiten. Des Weiteren wird es als zweckmäßig angesehen, die Krafteinleitung
der Aktuatoreinrichtung in die Weichenstruktur in dem Aufhängungsbereich
vorzunehmen. Dies ermöglicht
es unter anderem auch, die Aktuatoreinrichtung problemlos außerhalb
des Schwenkbereiches der Sortierweiche unterzubringen.
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Vorteilhafte
Maßnahmen
gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
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Eine
besonders kompakte Bauform ergibt sich, wenn die Seitenflächen des
Sortierkanals unmittelbar von den Seitenwangen selbst gebildet sind. Unabhängig davon
wäre es
aber prinzipiell möglich, die
Seitenflächen
des Sortierkanals an eigenständigen
flexiblen Seitenwandelementen vorzusehen, die mit den Seitenwangen
bewegungsgekoppelt sind.
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Für die Seitenwangen
empfiehlt sich insbesondere eine blattfederartige Gestaltung. Die
Koppelstreben können
hierbei jeweils an einem Randbereich der Seitenwangen angelenkt
sein, sodass sie den Sortierkanal überspannen und auch größeren Objekten
einen ungehinderten Durchtritt durch den Sortierkanal ermöglichen.
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Die
Ausgabeöffnung
befindet sich insbesondere stirnseitig an der Sortierweiche. Hierbei
kann sie in der Längsrichtung
des Sortierkanals orientiert sein.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die beiden
Seitenwangen in einem zu dem Aufhängungsbereich beabstandeten
Stabilisierungsbereich in ihrer Längsrichtung verschiebesteif miteinander
verbunden. Für
die Verbindung kann jede geeignete Stabilisierungsstruktur verwendet werden.
Durch die Stabilisierungsstruktur können die Seitenwangen bei Bedarf
auch auf Abstand zueinander gehalten werden, um die Ausgabeöffnung zu
definieren.
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Die
die Seitenwangen gelenkig miteinander verbindenden Koppelstreben
sind insbesondere zwischen dem Stabilisierungsbereich und dem Aufhängungsbereich
angeordnet.
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Bei
einer derartigen Weichenstruktur kann durch ein relativ zueinander
in der Längsrichtung
erfolgendes Verschieben der beiden Seitenwangen relativ einfach
das angestrebte Durchwölben
der Seitenwangen mit daraus resultierendem Verschwenken der Sortierweiche
erreicht werden. Es sind lediglich durch die entsprechend ausgebildete
Aktuatoreinrichtung die erforderlichen Stellkräfte in die Seitenwangen einzuleiten.
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Vorzugsweise
ist die Aktuatoreinrichtung so ausgeführt, dass ein gleichzeitiges
gegensinniges Verschieben der beiden Seitenwangen möglich ist. Dadurch
kann der Sortierkanal besonders reaktionsschnell durchgebogen werden.
Man erreicht überdies einen
relativ hohen Schwenkwinkel für
den die Ausgabeöffnung
aufweisenden Bereich der Sortierweiche.
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Um
die Seitenwangen derart zu betätigen, greifen
an ihnen zweckmäßigerweise
jeweils zwei Aktuatoren mit einander entgegengesetztem Richtungssinn
an. Hierbei können
jeder Seitenwange zwei eigene Aktuatoren zugeordnet werden oder man
wählt eine
Variante, bei der jeweils ein gemeinsamer Aktuator mit entgegengesetztem
Richtungssinn gleichzeitig auf beide Seitenwangen einwirkt.
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Die
Aktuatoreinrichtung kann vielfältig
ausgeführt
sein. Neben einer elektrischen Aktuatorik empfiehlt sich vor allem
eine fluidbetätigte
und hierbei insbesondere eine pneumatisch betätigte Aktuatoreinrichtung.
Letzteres ermöglicht
besonders schnelle Verstellvorgänge
und somit Sortiervorgänge mit
höchster
Dynamik.
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Als
fluidbetätigte
Aktuatoren sind insbesondere auch Kontraktionsaktuatoren empfehlenswert, wie
sie exemplarisch aus der
WO
00/61952 A1 bekannt sind.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In
dieser zeigen:
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1 eine
bevorzugte erste Bauform der erfindungsgemäßen Sortiervorrichtung in einer
schematischen Vorderansicht und in der Ausgangsstellung,
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2 und 3 unterschiedliche
Betriebsphasen beim Einsatz der Sortiervorrichtung mit nach entgegengesetzten
Seiten verschwenkter Sortierweiche und
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4 einen
Querschnitt durch die Sortierweiche gemäß Schnittlinie IV-IV aus 2.
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Die
in ihrer Gesamtheit mit Bezugsziffer 1 bezeichnete Sortiervorrichtung
umfasst eine ortsfeste Tragstruktur 2 beliebiger Gestalt
und Ausführung, die
beispielsweise von einem Vorrichtungsgestell, einem Vorrichtungsbett
oder, wie abgebildet, von einer Tragwand gebildet ist.
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Ein
Kernbestandteil der Sortiervorrichtung 1 ist eine bei 3 abgebildete,
eine Längserstreckung
mit längsverlaufender
Hauptachse 4 aufweisende Sortierweiche 3. Diese
definiert einen sich in Achsrichtung der Hauptachse 4 erstreckenden Sortierkanal 5 für nach bestimmten
Kriterien zu sortierende Objekte 6 beliebiger Art.
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Der
Sortierkanal 5 verfügt
einenends über eine
Eintrittsöffnung 7 für die zu
sortierenden Objekte 6 und andernends über eine Ausgabeöffnung 8,
an der die Objekte 6 nach dem Hindurchlaufen durch den
Sortierkanal 5 nacheinander ausgegeben werden.
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An
einem Endbereich, an dem sich vorzugsweise auch die Eintrittsöffnung 7 befindet,
ist die Sortierweiche 3 unter Vermittlung einer noch zu
erläuternden
Aktuatoreinrichtung 12 an der Tragstruktur 2 aufgehängt. Im
Betrieb der Sortiervorrichtung 1 kann die Sortierweiche 3,
veranlasst durch die Aktuatoreinrichtung 12, zu einer durch
einen Doppelpfeil angedeuteten Schwenkbewegung 13 angetrieben
werden. Die Sortierweiche 3 verschwenkt dabei in einer als
Sortierebene 15 bezeichneten Ebene, die in 1 bis 3 mit
der Zeichenebene zusammenfällt.
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Bei
der Schwenkbewegung 13 verlagert sich die zu der Eintrittsöffnung 7 beabstandete
und zweckmäßigerweise
stirnseitig an der Sortierweiche 3 angeordnete Ausgabeöffnung entlang
einer entsprechend gekrümmten
Sortierbahn. Hierbei kann die Ausgabeöffnung 8 durch entsprechende
Aktivierung der Aktuato reinrichtung 12 in ausgewählten Relativpositionen
bezüglich
einer im Schwenkbereich der Ausgabeöffnung 8 angeordneten
Aufnahmeschachtanordnung 16 positioniert werden. Letztere enthält beim
Ausführungsbeispiel
mehrere entlang der Schwenkbahn der Ausgabeöffnung 8 verteilte Aufnahmeschächte 17,
die beispielsweise zu Aufnahmebehältern führen oder gehören, wobei
die Ausgabeöffnung 8 selektiv
gegenüberliegend
jedem Einzelnen der Aufnahmeschächte 17 positionierbar ist.
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Objekte 6,
die mittels einer nicht weiter gezeigten Zuführeinrichtung über die
Eintrittsöffnung 7 in
den Sortierkanal 5 eingeführt werden, können somit
durch entsprechende Schwenkpositionierung der Ausgabeöffnung 8 in
beliebiger Verteilung in die einzelnen Aufnahmeschächte 17 ausgegeben
werden.
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Die
Sortiervorrichtung 1 des Ausführungsbeispiels ist so angeordnet,
dass die Sortierebene 15 vertikal verläuft. Die zu sortierenden Objekte 6 fallen hier
von oben nach unten durch den Sortierkanal 5 hindurch und
treten über
die in Achsrichtung der Hauptachse 4 orientierte stirnseitige
Ausgabeöffnung 8 zu
der unterhalb der Sortierweiche 3 liegenden Aufnahmeschachtanordnung 16 aus.
In diesem Fall bedarf es zum Hindurchschleusen der Objekte 6 durch den
Sortierkanal 5 keiner gesonderten Fördereinrichtung. Die Objekte
bewegen sich allein aufgrund der Schwerkraft.
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Selbstverständlich kann
die Sortiervorrichtung 1 auch mit anders orientierter Sortierebene 15 eingesetzt
werden. Insbesondere ist eine Anordnung mit horizontaler Sortierebene 15 möglich. Hier
würde man
dann zum Hindurchschleusen der Objekte 6 durch den Sortierkanal 5 geeignete
Fördermittel
einsetzen, beispielsweise ein den Boden des Sortierkanals 5 definierendes
Förderband.
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Abweichend
vom Ausführungsbeispiel,
bei dem die Ausgabeöffnung
in der Achsrichtung der Hauptachse 4 orientiert ist, könnte die
Ausgabeöffnung 8 auch
seitlich am Sortierkanal 5 vorgesehen sein.
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Der
Sortierkanal 5 ist an sich in der Sortierebene 15 gegenüberliegenden
Längsseiten
von je einer sich von der Eintrittsöffnung 7 bis zur Ausgabeöffnung 8 erstreckenden
Seitenfläche 18 begrenzt.
Diese Seitenflächen 18 befinden
sich an je einer von zwei sich unter gegenseitiger Annäherung ausgehend
von dem Aufhängungsbereich 14 in
Richtung der Ausgabeöffnung 8 erstreckenden
und sich hierbei trichterähnlich
aneinander annähernden
ersten und zweiten Seitenwangen 22, 23, die in
der Sortierebene 15 quer zu ihrer Längsrichtung federelastisch biegbar
sind. Das Biegeverhalten ist mit demjenigen einer Blattfeder vergleichbar,
wobei die Seitenwangen 22, 23 zweckmäßigerweise
auch unmittelbar blattfederartig, mit streifenförmiger Gestalt, ausgebildet
sind. Die Hauptausdehnungsebenen der Seitenwangen 22, 23 erstrecken
sich rechtwinkelig zu der Sortierebene 15, wobei ihre rechtwinkelig
zu der Sortierebene 15 gemessene Breite vorzugsweise über die
gesamte Länge
hinweg konstant ist, durchaus aber auch variieren kann.
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Die 2 und 3 vermitteln
einen guten Eindruck über
die Federelastizität
der beiden Seitenwangen 22, 23. Sie sind derart
in der Sortierebene 15 biegbar, dass sie sich in der Sortierebene 15 wölben können. Nach
Wegnahme der entsprechenden Verformungskraft kehren sie wieder in
die aus 1 ersichtliche Grundstellung
zurück,
in der sie eine lineare Längserstreckung
aufweisen.
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Die
beiden Seitenwangen 22, 23 sind über in Richtung
der Hauptachse 4 zueinander beabstandete biegesteife Koppelstreben 24 gelenkig
miteinander verbunden. Jede Koppelstrebe 22, 23 ist
an je einer Verbindungsstelle an jeder der beiden Seitenwangen 22, 23 angelenkt.
Die Verbindungsstellen sind als Gelenkstellen 25 ausgeführt, mit
zumindest rechtwinkelig zu der Sortierebene 15 verlaufenden
Gelenkachsen 26. Die Koppelstreben 24 verlaufen
quer zur Längsrichtung
der Seitenwangen 22, 23 und mithin quer zu der
Hauptachse 4, hierbei vorzugsweise parallel zu der Sortierebene 15.
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Die
Seitenwangen 22, 23 und Koppelstreben 24 könnten an
den Gelenkstellen 25 nach Art von Filmscharnieren einstückig miteinander
ausgebildet sein. Gleichfalls möglich
ist eine gelenkige Verbindung mittels eigenständiger Scharniermittel beliebiger
Art.
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Vorzugsweise
sind die Koppelstreben 24 so angeordnet, dass sie in der
aus 1 ersichtlichen Grundstellung der Sortierweiche 3 rechtwinkelig
zu der Hauptachse 4 verlaufen. Die Hauptachse 4 bildet hierbei
die Winkelhalbierende zwischen den beiden V-ähnlich aufeinander zulaufenden
Seitenwangen 22, 23.
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Zwei
jeweils aufeinanderfolgende Koppelstreben 24 bilden mit
den zwischen ihnen verlaufenden Längenabschnitten der beiden
Seitenwangen 22, 23 jeweils ein trapezförmiges Feld.
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Beim
Ausführungsbeispiel
liegen die Koppelstreben 24 allesamt in einer gemeinsamen,
zu der Sortierebene 15 parallelen Ebene. Es ist jedoch
ohne weiteres möglich,
mehrere Koppelstreben 24 in unterschiedlichen Ebenen zu
platzieren, wenn besonders hohe Anforderungen an die gegenseitige
Abstützung
der Seitenwangen 22, 23 gestellt sind.
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Die
Koppelstreben 24 sind in allen Fällen zweckmäßigerweise so angeordnet, dass
sie den Sortierkanal 5 überspannen,
wie dies in 4 zum Ausdruck kommt. Beim Ausführungsbeispiel
ist der Sortierkanal 5 somit seitlich von den beiden Seitenwangen 22, 23 begrenzt
und zum anderen auf der einen Seite von den Koppelstreben 24 und,
letzteren mit Abstand gegenüberliegend,
auf der anderen Seite von einer Begrenzungsfläche 28, die von der Tragstruktur 2 definiert
ist. Bei horizontaler Sortierebene kann die Begrenzungsfläche 28 von
den oben erwähnten
Fördermitteln
definiert sein.
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Um
zu verhindern, dass Objekte durch die Zwischenräume zwischen den Koppelstreben 24 aus dem
Sortierkanal 5 herausfallen, können diese Zwischenräume durch
eine an der Weichenstruktur 27 angebrachte flexible Wandung
verschlossen sein, beispielsweise in membranartiger Ausführung.
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Die
beiden Seitenwangen 22, 23 bilden zusammen mit
der Koppelstrebe 24 einen als Weichenstruktur 27 bezeichneten
strukturellen Verbund. Die schon erwähnte Aktuatoreinrichtung 12 greift
derart an dieser Weichenstruktur 27 an, dass sie durch
Pfeile angedeutete Verstellkräfte 22a, 22b, 23a, 23b in die
Weichenstruktur 27 einleiten kann, die ein gleichsinniges,
gleichzeitiges Auswölben
der beiden Seitenwangen 22, 23 hervorrufen, woraus
die Schwenkbewegung 13 resultiert.
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An
welcher oder welchen Stellen der Weichenstruktur 27 die
Aktuatoreinrichtung 12 angreift, ist prinzipiell beliebig.
Der geschilderte Aufbau der Weichenstruktur 27 führt aufgrund
der gegenseitigen gelenkigen Kopplung der Seitenwangen 22, 23 stets zu
dem gewünschten
gleichsinnigen Auswölben
der Seitenwangen 22, 23. Die Folge hiervon ist,
dass der Sortierkanal 5 beim Verschwenken der Sortierweiche 3 seinen
Verlauf ändert,
und zwar von dem in der Grundstellung gemäß 1 vorliegenden
geradlinigen Verlauf zu einem mehr und mehr gekrümmten Verlauf, je weiter die
Weichenstruktur 27 zur einen oder anderen Seite ausgelenkt
wird. Da die den Sortierkanal 5 definierenden Seitenflächen 18 somit
entsprechend gekrümmt
werden, wird der Sortierkanal 5 seitlich von in der Durchtrittsrichtung
der Objekte 6 gewölbten
Flächen
begrenzt, die in der Lage sind, die Objekte 6 mit sanfter
Richtungsänderung
zur Ausgabeöffnung 8 zu
leiten. Der Richtungswechsel der Objekte 6 beim Durchlaufen
des Sortierkanals 5 erfolgt also nicht schlagartig, sondern
allmählich,
was sowohl die Seitenflächen 18 als
auch die Objekte 6 selbst schont und vor Verschleiß oder Beschädigung schützt.
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Vorzugsweise
erfolgt die Krafteinleitung der Aktuatoreinrichtung 12 in
die Weichenstruktur 27 ausschließlich an einer oder beiden
Seitenwangen 22, 23. Bevorzugt wird eine auch
beim Ausführungsbeispiel
realisierte Krafteinleitung in beide Seitenwangen 22, 23,
wobei die Angriffspunkte zwischen Aktuatoreinrichtung 12 und
Seitenwangen 22, 23 vorzugsweise in dem Aufhängungsbereich 14 liegen, also
in dem Endbereich der Weichenstruktur 27, in dem die beiden
Seitenwangen 22, 23 den größten Abstand zueinander aufweisen.
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Die
Aktuatoreinrichtung 12 ist vorzugsweise so ausgebildet
und angeordnet, dass sie die beiden Seitenwangen 22, 23 relativ
zueinander in ihrer Längsrichtung
verschieben kann. Hierbei ist bevorzugt ein gleichzeitiges gegensinniges
Verschieben der beiden Seitenwangen 22, 23 möglich. In
dem Aufhängungsbereich 14 greifen
an jeder Seitenwange 22, 23 ein erster Aktuator 22', 23' und ein zweiter Aktuator 22'', 23'' an,
wobei der jeweils erste Aktuator 22', 23' eine bezogen auf die Hauptachse 4 von
der Ausgabeöffnung 8 weg
nach rückwärts gerichtete Verstellkraft 22a, 23a ausüben kann
und der jeweils zweite Aktuator 22'', 23'' eine entgegengesetzt und somit
vorwärts
gerichtete Verstellkraft 22b, 23b. Die Angriffspunkte 32 für die ersten
und zweiten Aktuatoren 22', 22''; 23', 23'' an
der jeweiligen Seitenwange 22, 23 liegen insbesondere
in unmittelbarer Nähe
zueinander.
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Andernends
greift jeder Aktuator 22', 23', 22'', 23'' an
einem Befestigungspunkt 33 an der Tragstruktur 2 an.
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Auf
diese Weise ist die Weichenstruktur 27 ausschließlich über die
Aktuatoreinrichtung 12 an der Tragstruktur 2 aufgehängt. Weiterer
Aufhängungsmaßnahmen
bedarf es nicht. Allerdings kann man bei Bedarf noch Abstützmaßnahmen
vorsehen, die die Weichenstruktur 27 rechtwinkelig zu der
Sortierebene 15 abstützen,
sodass keine unkontrollierten Querbewegungen auftreten können.
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In
einem zu dem Aufhängungsbereich 14 in Achsrichtung
der Hauptachse 4 beabstandeten Stabilisierungsbereich 34 sind
die beiden Seitenwangen 22, 23 zweckmäßigerweise
in ihrer Längsrichtung verschiebesteif
miteinander verbunden. Die Koppelstreben 24 befinden sich
ausschließlich
in dem axial zwischen dem Stabilisierungsbereich 34 und
dem Aufhängungsbereich 14 liegenden
Bereich der Weichenstruktur 27.
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Die
verschiebesteife Verbindung der beiden Seitenwangen 22, 23 übernimmt
eine Stabilisierungsstruktur 35, beispielhaft in Gestalt
zweier über Kreuz
verlaufender Stabilisierungsstreben, die endseitig an je einer der
beiden Seitenwangen 22, 23 befestigt sind. Auf
diese Weise bleibt die Relativlage der beiden Seitenwangen 22, 23 in
dem Stabilisierungsbereich 34 unabhängig vom jeweiligen Schwenkzustand
der Sortierweiche 3 unverändert.
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Die
Ausgabeöffnung 8 ist
zweckmäßigerweise
in dem Stabilisierungsbereich 34 angeordnet. Die Stabilisierungsstruktur 35 kann
insbesondere so ausgebildet sein, dass sie die beiden Seitenwangen 22, 23 in
einem festen Abstand zueinander hält, sodass sie zwischen sich
die Ausgabeöffnung 8 definieren.
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Um
die Sortierweiche 3 in der Zeichnung nach links zu verschwenken
(2), wird durch gleichzeitige Aktivierung des an
der ersten Seitenwange 22 angreifenden ersten Aktuators 22' und des an
der zweiten Seitenwange 23 angreifenden zweiten Aktuators 23'' in dem Aufhängungsbereich 14 eine
rückwärts gerichtete
Verstellkraft 22a auf die erste Seitenwange 22 und
eine vorwärts
gerichtete Verstellkraft 23b auf die zweite Seitenwange 23 ausgeübt. Hierdurch
verschieben sich die beiden Seitenwangen 22, 23 in
dem Aufhängungsbereich 14 gegeneinander,
was aufgrund der durch die Stabilisierungsstruktur 35 in
dem Stabilisierungsbereich 34 hervorgerufenen Blockierung
der Verschiebebewegung zur Folge hat, dass beide Seitenwangen 22, 23 nach
rechts ausgewölbt
werden, mit dem gleichzeitigen Effekt eines Verschwenkens der Ausgabeöffnung 8 nach
links. Zum entgegengesetzten Verschwenken der Ausgabeöffnung 8 nach
rechts werden durch gleichzeitige Aktivierung der beiden anderen
Aktuatoren 22'', 23' die jeweils
entgegengesetzten Verstellkräfte 22b, 23a in
die beiden Seitenwangen 22, 23 eingeleitet.
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Während beim
Ausführungsbeispiel
zur Erzeugung jeder der vier Verstellkräfte ein eigener Aktuator vorhanden
ist, wäre
selbstverständlich
auch eine Bauform möglich,
bei der die gleichzeitig erforderlichen Verstellkräfte durch
jeweils ein und denselben Aktuator hervorgerufen werden. Hier könnte man dann
die Aktuatoren beispielsweise über
Seilzüge mit
den zugeordneten Angriffspunkten 32 verbinden.
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Für die aufeinander
abgestimmte Ansteuerung der Aktuatoren 22', 23', 22'', 23'' enthält die Sortiervorrichtung 1 zweckmäßigerweise
noch eine elektronische Steuereinrichtung 36.
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Beim
Ausführungsbeispiel
ist die Aktuatoreinrichtung
12 vom fluidbetätigten Typ.
Als Aktuatoren
22',
23',
22'',
23'' kommen
fluidbetätigte
Antriebe zum Einsatz, wobei sowohl Drehantriebe als auch, wie beim
Ausführungsbeispiel,
Linearantriebe verwendbar sind. Man kann sowohl Zugaktuatoren als auch
Druckaktuatoren einsetzen. Als besonders empfehlenswert erscheinen
aus heutiger Sicht Linearaktuatoren aus der Gattung der Kontraktionsaktuatoren,
wie sie in vorteilhafter Ausführungsform
beispielsweise in der
WO
00/61952 A1 beschrieben sind. Zur Vermeidung von Wiederholungen
wird auf die dortigen Ausführungen
verwiesen.
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Als
Antriebsfluid wird insbesondere Druckluft eingesetzt, wenngleich
auch jedes andere gasförmige
Medium oder auch flüssige
Medien verwendbar wären.
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Die
elektronische Steuereinrichtung 36 beinhaltet in diesem
Fall auch eine Steuerventileinrichtung, um das von einer Druckquelle 37 stammende Antriebsfluid
zuordnungsrichtig auf die einzelnen Aktuatoren zu verteilen.
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Selbstverständlich könnte auch
eine elektrische Aktuatoreinrichtung oder eine kombiniert elektrisch-fluidische
Aktuatoreinrichtung eingesetzt werden.