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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Stärke (lat.
Amylum) ist eine organische Verbindung und zwar ein Polysaccharid
mit der Formel (C6H10O5)n, das aus Glucose-Einheiten
besteht. Das– Makromolekül zählt daher
zu den Kohlenhydraten. Stärke
ist einer der wichtigsten Inhaltsbestandteile pflanzlicher Zellen.
Landpflanzen und Grünalgen speichern
ihre überschüssige Energie
als Reserve. Der Sinn der Stärkebildung
ist hierbei die Speicherung der Glucose in unlöslicher Form.
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Samenkörner, Knollen,
Wurzeln, Früchte oder
Mark dienen den Pflanzen als Speicherorgane. Dort sind jeweils viele
Stärkemoleküle zu Stärkekörnern zusammengefasst.
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Stärkemoleküle bestehen
aus D-Glucose-Einheiten, die über
glykosidische Bindungen miteinander verknüpft sind. Stärke besteht
zu
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bis 30% aus Amylose: Lineare Ketten mit helicaler (Schrauben-)Struktur,
die nur α-1,4-glycosidisch
verknüpft
sind und zu
- • 70
bis 90% aus Amylopektin: Stark verzweigten Strukturen, mit α-1,4-glycosidischen Verknüpfungen.
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Stärke ist
das wichtigste Kohlenhydrat in der Ernährung von Mensch und Tier.
Darüber
hinaus besitzt Stärke
auch für
die technische Industrie eine große Bedeutung. Weil dabei zunehmend
fossile Rohstoffe ersetzt werden, zählt man Stärke auch zu den nachwachsenden
Rohstoffen.
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Man
kann davon ausgehen, dass heute etwa zwei Drittel der erzeugten
Stärke
auf dem Nahrungsmittelsektor und der Rest auf verschiedenen technisch-industriellen
Sektoren verwendet wird.
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Stärke wird,
abhängig
vom geographischen Produktionsgebiet, aus den unterschiedlichsten
Rohstoffen gewonnen. Zu den stärkehaltigen
pflanzlichen Rohstoffen zählen
Mais, Reis, Gerste, Weizen, Sago, Roggen, Hafer, Hirse, Maniok,
Kartoffeln, Süßkartoffeln,
Yamswurzel, Pfeilwurz, Wasserbrotwurzel, Canna und Tannia.
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Mais
ist der wichtigste pflanzliche Rohstoff für die Stärkegewinnung. Über 82%
der weltweit produzierten Stärke
wird aus Mais gewonnen. Weizenstärke
und Kartoffelstärke
machen dagegen 9% bzw. nur 6% der weltweiten Stärkeproduktion aus. Alle anderen
Rohstoffe haben zusammengenommen nur einen Anteil von 2% an der
globalen Stärkeproduktion. Die
Maniokwurzel ist der wichtigste Rohstoff für Stärke im südostasiatischen Wirtschaftsraum.
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AUFGABENSTELLUNG
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Im
Rahmen der Herstellung von Stärke
aus Mais wird entweder frischer Mais mit einer Feuchtigkeit bis
zu 30% (Nassmais) oder getrockneter Mais mit einer Feuchtigkeit
bis zu 15% als Rohstoff eingesetzt. Nassmais ist im Vergleich zu
Trockenmais günstiger,
allerdings nur wenige Tage lagerfähig. Bei Lagerung von Nassmais
bilden sich Milchsäurebakterien,
welche den Zucker im gelagerten Mais abbauen, wodurch es zu Lagerverlusten
kommt. Des Weiteren werden bei zu langer Lagerung zu hohe Milchsäurekonzentrationen
in den nachfolgenden, Verarbeitungsprozess eingebracht, wo sie nicht
mehr kontrolliert werden können
und Schaden verursachen. Die Lagerzeiten von Nassmais im Rahmen
der Herstellung von Stärke
aus Mais betragen daher lediglich wenige Tage.
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Im
Zuge der Herstellung von Stärke
aus Mais ist es ferner üblich,
dem Prozessgut Schwefeldioxid zuzugeben, um die Milchsäureentwicklung
in dem Verarbeitungsprozess zu kontrollieren. Allerdings kann es
vorkommen, dass Schwefeldioxid von dem pflanzlichen Rohstoff aufgenommen
wird, was unerwünscht
ist. Ferner darf z. B. sogenannte Biostärke kein Gehalt an aufgenommenem
Schwefeldioxid aufweisen. Zudem ist die zulässige Schwefeldioxidgabe bei
einer starken Infektion mit thermophilen Milchsäurebakterien nicht immer ausreichend,
um die Milchsäureentwicklung
in gewünschtem
Maße zu kontrollieren
und Ausbeuteverluste sowie Beeinträchtigungen im Folgeprozess
durch übermäßige Milchsäurebildung
zu verhindern. Schließlich
kann die Zugabe von Schwefeldioxid zu einer Geruchsbeeinträchtigung
führen.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur
Verfügung
zu stellen, welches die vorgenannten Probleme und Schwierigkeiten
vermeidet.
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ERFINDUNG
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Die
vorstehende Aufgabe wird bei dem gattungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, dass
während
des Herstellungsverfahrens eine Wirksubstanz auf der Basis von Hopfen
und/oder Baumharz (Kolophonium) und/oder einer Fettsäure und/oder
eines Gemisches davon zugegeben wird. Die vorgenannte Wirksubstanz ist
in der Lage, die Milchsäureproduktion
zu beeinflussen und stellt daher ein besonders geeignetes Mittel
für das
vorliegende Verfahren dar.
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Besonders
vorteilhaft wirkt sich der Einsatz der Wirksubstanz bei der Lagerung
von Mais, insbesondere bei ungetrocknetem Mais (frischem Mais oder
Nassmais), aus. Durch Zugabe der Wirksubstanz zu Mais während der
Lagerung desselben kann die Entwicklung von Milchsäurebakterien
wirksam unterdrückt
werden. Aufgrund dessen können
Lagerverluste aufgrund Milchsäurebakterien-bedingtem Zuckerabbau
vermieden werden. Ebenso kann der Eintrag von Milchsäurebakterien
in den nachfolgenden Verarbeitungsprozesses limitiert, um eine kontrollierte
Milchsäuregärung während des
Quellprozesses zu gewährleisten.
Die Zeitspanne der Lagerung von Mais, insbesondere Nassmais (ungetrockneter
Mais), kann verlängert
werden. Aufgrund der Reduzierung der Milchsäureentwicklung während der
Lagerung kann die im nachfolgenden Herstellungsprozess, z. B. Quellprozess,
einzusetzende Menge an Schwefeldioxid reduziert werden.
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Zweckmäßigerweise
wird die Wirksubstanz auf den zu lagernden Mais aufgesprüht, um die
einzelnen Maiskörner
möglichst
vollständig
mit Wirksubstanz im gelagerten Zustand zu bedecken.
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Erfolgt
das Aufsprühen
der Wirksubstanz während
des Befüllens
des Lagerbehälters
mit Mais, kann in vorteilhafter Weise ein Schichtenaufbau von mit
Wirksubstanz bedeckten Maiskörnern
innerhalb des Lagerbehälters
erzielt werden.
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Alternativ
kann der Mais auch durch ein geeignetes Tauchbad geleitet werden.
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Die
Wirksubstanz kann auch in einem nach der Lagerung stattfindenden
Weiterverarbeitungsprozess alternativ oder zusätzlich zur Zugabe bei der Lagerung
hinzugegeben werden.
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Insbesondere
kann bei der Verarbeitung von Mais die Zugabe von Schwefeldioxid
bzw. schwefeldioxidhaltigen Verbindungen durch die Zugabe der vorgenannten
Wirksubstanz reduziert werden und aufgrund der reduzierten Menge
die positiven Eigenschaften von Schwefeldioxid genutzt, jedoch die
negativen Eigenschaften bei zu hohem Schwefeldioxid beseitigt werden.
Die vorgenannte Wirksubstanz eignet sich daher in ganz hervorragender
Weise für
einen kombinatorischen Einsatz mit Schwefeldioxid.
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Alternativ
ist die Wirksubstanz im Bedarfsfall auch in der Lage, Schwefeldioxid
vollständig
zu ersetzen. Dieses ist insbesondere für die Herstellung von sogenannter
Biostärke
von ganz besonderer Bedeutung.
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Zweckmäßigerweise
handelt es sich bei der einzusetzenden Wirksubstanz insbesondere
um Alpha-Säuren,
Beta-Säuren,
Iso-alpha-Säuren,
Dihydroiso-alpha-Säuren, Tetrahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydro-beta-Säuren, Kolophonium,
Fettsäuren
insbesondere Myristinsäure
oder ein Gemisch davon.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung
von Stärke
unter Einsatz von Mais mit folgenden Verfahrensschritten
- (a) Zurverfügungstellung
des Rohstoffs,
- (b) Versetzen des Rohstoffs mit einem Quellmittel,
- (c) Lager des Rohstoffs mit dem Quellmittel in einem Behälter, wobei
der Rohstoff einem Quellvorgang ausgesetzt ist,
- (d) Hinzufügung
einer Wirksubstanz zur Kontrolle der Milchsäureproduktion während des
Quellvorgangs auf der Basis von Hopfen und/oder Baumharz und/oder
einer Fettsäure
und/oder eines Gemisches davon,
- (e) Abziehen des Quellmittels,
- (f) Entfernen des gequollenen Rohstoffs,
- (g) Weiterverarbeitung des gequollenen Rohstoffs.
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Es
hat sich überraschenderweise
herausgestellt, dass mit einer Wirksubstanz auf der Basis von Hopfen
und/oder Baumharz und/oder einer Fettsäure bzw. eines Gemisches davon
eine kontrollierte Milchsäuregärung im
Quellwasser durchgeführt
werden kann. Hierbei kann der Quellprozess aufgrund der Hinzufügung der
vorgenannten Wirksubstanz mit einem im Vergleich zu herkömmlichen
Verfahren deutlich reduzierten Schwefeldioxidanteil vorgenommen werden.
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Alternativ
kann auf die Schwefeldioxidzugabe auch vollständig verzichtet werden, insbesondere zur
Herstellung von so genannter Biomaisstärke.
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Die
Wirksubstanz wird hierbei zweckmäßigerweise
auf den Rohstoff, vorzugsweise während des
Befüllens
des Behältnisses
zur Durchführung des
Quellprozesses aufgesprüht.
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Der
Quellvorgang findet bei einem pH-Wert im Bereich von 3,0–5,5 statt.
Die Temperatur liegt im Bereich von 35°C–65°C, vorzugsweise 40°C–60°C. Bei dem
vorgenannten pH-Wertbereich und Temperaturbereich können thermophile
Milchsäurebakterien
wachsen. Hierfür
ist der Einsatz der Wirksubstanz besonders geeignet.
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Zweckmäßigerweise
wird die Wirksubstanz am Quellmitteleintritt in den Behälter zugegeben
werden. Alternativ ist allerdings auch eine je nach Milchsäureentwicklung
beliebige Stelle entlang des Verlaufs einzelner Behälter möglich. Die
Zugabe der Wirksubstanz kann gezielt und kontrolliert an jeder Stelle
und zu jedem beliebigen Zeitpunkt des Quellprozesses vorgenommen
und damit die Milchsäureentwicklung
beeinflusst werden, d. h. kontrolliert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren den Einsatz der Wirksubstanz
zur Verbesserung der Konditionen bei der Zwischenlagerung von Stärkemilch,
die im Rahmen des Herstellungsverfahrens von Stärke anfällt.
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Auch
hierbei kann die Zugabe der Wirksubstanz als Ersatz oder zumindest
Teilersatz von Schwefeldioxid und schwefeldioxidhaltigen Verbindungen
erfolgen. Als Wirksubstanz kommen in vorteilhafter Weise Verbindungen
wie Alpha-Säuren,
Beta-Säuren,
Iso-alpha-Säuren,
Dihydroiso-alpha-Säuren,
Tetrahydroiso-alpha-Säuren,
Hexahydroiso-alpha-Säuren,
Hexahydro-beta-Säuren, Kolophonium, Fettsäuren insbesondere
Myristinsäure
oder ein Gemisch davon zum Einsatz.
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Eine
weitere Ausgestaltung des vorliegenden Verfahrens betrifft die Herstellung
von Stärke
unter Einsatz eines natürlichen
Getreiderohstoffs, insbesondere Gerste, Roggen, Hafer oder Weizen
mit folgenden Verfahrensschritten
- (a) Zurverfügungstellung
des Rohstoffs, insbesondere in gemahlener Form,
- (b) Versetzen des Rohstoffs mit Wasser zur Herstellung einer
Paste,
- (c) ggf. Ruhephase der Paste,
- (d) Trennen der Stärke
und Gluten,
- (e) Weiterverarbeitung der Stärke,
wobei eine Wirksubstanz
auf der Basis von Hopfen und/oder Baumharz und/oder einer Fettsäure oder eines
Gemisches davon im Bereich der Verfahrensschritte (a)–(e) hinzugegeben
wird. Das Verfahren gewährleistet
eine Verhinderung oder zumindest Kontrolle der Milchsäurebildung
bei der Zubereitung und/oder Weiterverarbeitung der Rohstoffpaste
(z. B. Weizenmehlpaste oder Weizenmehlslurry).
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Die
Zugabe der Wirksubstanz auf Basis von Hopfen und/oder Baumharz und/oder
einer Fettsäure oder
eines Gemisches davon kann an jedem der Verfahrensschritte (a)–(e) je
nach Notwendigkeit vorgenommen werden.
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Insbesondere
kann die Zugabe der vorgenannten Wirksubstanz auch zur Verhinderung
einer Milchsäurebildung
bei der Verzuckerung der sogenannten B-Stärke
durchgeführt
werden.
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Die
Zugabe der Wirksubstanz ermöglicht den
Ersatz von in diesem Bereich bevorzugt eingesetztem Chlordioxid.
Chlordioxid ist korrosiv und muss üblicherweise in einer auf dem
Gelände,
d. h. lokal vorgesehenen Anlage mit hierfür geschultem Personal erzeugt
werden. Ebenso kann der Einsatz von Carbamaten vermieden werden,
die gesundheitsbedenklich sind.
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Ebenso
kann die Zugabe der Wirksubstanz als Ersatz oder Teilersatz von
Schwefeldioxid und schwefeldioxidhaltigen Verbindungen erfolgen.
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Als
Wirksubstanz wird zweckmäßigerweise Alpha-Säuren, Beta-Säuren, Iso-alpha-Säuren, Dihydroiso-alpha-Säuren, Tetrahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydro-beta-Säuren, Kolophonium,
Fettsäuren
insbesondere Myristinsäure
oder ein Gemisch davon zugegeben.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung
von Stärke
unter Einsatz eines pflanzlichen Rohstoffs, insbesondere der Kartoffel
oder Tapiokapflanze oder der Cassavapflanze, wobei dem pflanzlichen
Rohstoff eine Wirksubstanz auf der Basis von Hopfen und/oder Baumharz
und/oder einer Fettsäure
oder eines Gemisches davon zugegeben wird.
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Zweckmäßigerweise
kann die Zugabe der Wirksubstanz im Rahmen der Zugabe von Wasser zur
Verbesserung der Pumpfähigkeit
der zerkleinerten Kartoffelstücke
(Reibsel) erfolgen bzw. im Rahmen der Zugabe von Wasser zur Verbesserung
der Pumpfähigkeit
der verkleinerten Knollenstücke
der Tapiokapflanze bzw. der Cassavapflanze erfolgen.
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Die
Zugabe der Wirksubstanz stellt ein Verfahren zur Verminderung der
Kontaminanten während
der Lagerung der Kartoffel, Kartoffelstücke bzw. Knollenstücke der
Tapiokapflanze bzw. der Cassavapflanze dar.
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Die
Zugabe der Wirksubstanz bewirkt die Unterdrückung grampositiver Anaerobier
(Clostridien), mikroaerophiler und/oder fakultativ anaerober Kontaminanten
(Milchsäurebakterien,
Bazillen).
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Auch
kann die Wirksubstanz in vorteilhafter Weise zur Kontrolle der Milchsäureentwicklung
zugegeben werden.
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Nachstehend
wird die Erfindung anhand einzelner Beispiele wiedergegeben.
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BEISPIEL 1: LAGERUNG VON NASSMAIS
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Die
wirtschaftliche Größe von Maisstärkefabriken
liegt zwischen 500 und 200 Tonnen Maisverarbeitung pro Tag. Mais-
und Weizenstärkefabriken produzieren
365 Tage im Jahr. Im Gegensatz dazu arbeiten Kartoffelstärke- oder
Zuckerfabriken nur während
einer Kampagne unterschiedlicher Länge, da diese Rohstoffe nur
begrenzt lagerfähig
sind. Für die
Stärkeproduktion
wird überwiegend
Gelbmais der Qualitätsstufen
US-Yellow Nr. 2 und 3 verwendet. Meist wird getrockneter Mais mit
einer Feuchtigkeit von 15% als Rohstoff eingesetzt, da dieser mehrere Jahre
ohne Schädigung
lagerfähig
ist. Stärkefabriken in
Maisanbaugebieten verarbeiten während
der Erntezeit auch häufig
frischen, ungetrockneten Mais mit bis zu 30% Feuchtigkeit, da dieser
preisgünstiger
zu beziehen ist. Dieser Mais ist nur wenige Tage lagerfähig.
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Zur
Lagerung von ungetrocknetem Mais vor der Verarbeitung wird dieser
mit einer Wirksubstanz in Form eines Extrakts aus Hopfenharzen,
aus Kiefernharz, einer Fettsäure
oder Gemisches davon versetzt. Hierzu können insbesondere Alpha-Säuren, Beta-Säuren, Iso-alpha-Säuren, Dihydroiso-alpha-Säuren, Tetrahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydro-beta-Säuren, Kolophonium, Fettsäuren insbesondere
Myristinsäure oder
das Gemisch davon eingesetzt werden.
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Gemäß 1A wird
Mais einem Elevator 7 zugeführt und von diesem in einen
oberhalb eines Lagerbehälters 1 befindlichen
Kettenförderer 3 überführt. Im
Bereich der Überführung des
Mais vom Elevator 7 zum Kettenförderer 3 ist eine
Sprüheinrichtung 2 vorgesehen,
die den in den Kettenförderer 3 fallenden
Mais mit Wirksubstanz 5 besprüht. Die mit Wirksubstanz 5 besprühten Maiskörner durchlaufen den
Kettenförderer 3 und
fallen von diesem in den Lagerbehälter 1.
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Hierdurch
werden die einzubringenden Maiskörner
umfänglich
mit Wirksubstanz bedeckt und hierdurch innerhalb des Lagerbehälters 1 ein
Schichtenaufbau 6 mit mit Wirksubstanz behandelten Maiskörnern geschaffen.
Dies führt
zu einer Verhinderung des Milchsäurebakterienwachstums
und damit zu der Möglichkeit
der Verlängerung
der Lagerzeiten ohne die eingangs genannten Nachteile und zur Verhinderung
von Lagerverlusten.
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Alternativ
kann, wie aus 1B ersichtlich, die Wirksubstanz 5 auf
die Maiskörner
auch mittels eines geeigneten Tauchbads aufgebracht werden. Hierzu
verläuft
ein Schneckenförderer 8 z.
B. durch das Tauchbad 4, in dem sich die Wirksubstanz 5 befindet,
hindurch.
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Die
Wirksubstanz wird beispielsweise in einer wässrigen alkalischen Lösung eingebracht,
beispielsweise einer wässrigen
alkalischen Lösung
von Kolophonium.
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Für die Lagerung
von Nassmais haben sich als Wirksubstanz Tetrahydro-iso-alpha-Säuren als ganz
besonders geeignet herausgestellt.
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Im
Inneren des mit Mais befüllten
Lagerbehälters
(Silo) herrschen unterhalb der Oberfläche üblicherweise anaerobe Verhältnisse,
so dass die Wirksubstanz in vorteilhafter Weise keinem Oxidationsprozess
ausgesetzt ist.
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BEISPIEL 2: HERSTELLUNG VON STÄRKE AUS MAIS
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Lagerfähige getrocknete
Maiskörner
sind zu hart, um in ihre technologischen Bestandteile aufgetrennt
werden zu können.
Daher wird der vorgereinigte Mais zunächst einem Quellprozess unterworfen. Dieser
ist der wichtigste und zugleich komplizierteste Vorgang bei der
Maisstärkegewinnung,
da von ihm die Wirksamkeit der Auftrennung aller im Maiskorn vorliegenden
Stoffe bestimmt wird.
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Der
gereinigte Mais wird während
30–50 Stunden
mit 48°C–50°C warmer
Wasser behandelt. Bereits nach 8–12 h nimmt er seinen höchsten Wassergehalt
von 42%–45%
an. Gleichzeitig mit der Wasseraufnahme diffundieren die löslichen
Substanzen und biochemisch löslich
gewordene Stoffe (Zucker, Peptide und Aminosäuren, Phytate, Mineralstoffe
und Milchsäure)
aus dem Mais in das Quellwasser. Bei einem pH-Wert von 3,8–4,5 und 48°C–50°C können thermophile
Milchsäurebakterien wachsen.
Durch sie werden aus dem im Maiskorn enthaltenen Zucker etwa 0,8%–1,5% Milchsäure gebildet.
Damit bei der Quellung keine unkontrollierten Abbauvorgänge ablaufen,
gibt man dem Quellwasser (Prozesswasser aus späteren Abschnitten der Stärkegewinnung)
0,1%–0,3%
Schwefeldioxid zu. Schwefeldioxid lässt in dieser Konzentration
nur noch eine kontrollierte Milchsäuregärung in Quellwasser zu. Das
zugesetzte Schwefeldioxid und die mikrobiologisch gebildete Milchsäure steuern
die beim Quellprozess ablaufenden Reaktionen. Dazu gehören vor
allem der teilweise Abbau des Maisproteins und die Auflockerung
der Proteinmatrix im hornigen Endosperm. Die Auflockerung dieser
Matrix ist Voraussetzung für
eine wirksame Trennung von Stärke
und Protein.
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Die
Schwefeldioxidaufnahme durch den Mais ist unerwünscht und insbesondere im Bereich der
Biostärken
problematisch. Darüber
hinaus ist die zulässige
Schwefeldioxidgabe bei einer starken Infektion mit thermophilen
Milchsäurebakterien
nicht immer ausreichend, um die Milchsäureentwicklung in gewünschtem
Maße zu
kontrollieren und Ausbeuteverluste sowie Beeinträchtigungen im Folgeprozess durch übermäßige Milchsäurebildung
zu verhindern.
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Gemäß der Erfindung
wird eine Kontrolle der Milchsäureentwicklung
während
der Quellung von Mais durch Zugabe eines Extraktes aus Hopfenharzen,
aus Kiefernharz, einer Fettsäure
oder Gemisches davon erreicht. Dabei werden insbesondere Alpha-Säuren, Beta-Säuren, Iso-alpha-Säuren, Dihydroiso-alpha-Säuren, Tetrahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydro-beta-Säuren, Kolophonium,
Fettsäuren
insbesondere Myristinsäure
oder das Gemisch davon direkt dem Quellwasser zugegeben.
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Hierdurch
lässt sich
die Menge an Schwefeldioxid reduzieren oder völlig ersetzen.
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Technisch
wird die Quellung in großen,
runden Behältern
aus Edelstahl durchgeführt,
die am Auslauf komisch zulaufen. Bei der semikontinuierlichen Quellung
werden meist mehrere Behälter
eingesetzt. Der Mais bleibt im Quellbehälter liegen. Das Prozesswasser
tritt von oben in den Quellbehälter ein,
in dem er sich am längsten
gequollenen Mais befindet und fließt kontinuierlich im Gegenstrom
zur Quelldauer des Maises. Das Quellwasser fließt dann durch ein Siebrohr
im konischen Teil des Quellbehälters
ab und wird zum nächsten
Behälter
gepumpt. Nach dem Passieren der gesamten Behälterbatterie tritt das Quellwasser
durch das Siebrohr des Quellbottichs mit frischem Mais aus und wird
in einer Eindampfanlage konzentriert. Dieses sogenannte schwere
Quellwasser wird als Bestandteil des Maisglutenfutters an Vieh verfüttert. Nach
der vorgegebenen Zeit wird der Behälter mit dem fertig gequollenen Mais
aus dem Quellschema herausgenommen und der Mais wird vermahlen.
Dieser Behälter
wird nun mit frischem Mais befüllt.
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Bei
einer kontinuierlichen Quellung in einem Behälter werden sowohl der Mais
als auch das Quellwasser im Gegenstrom bewegt. Der frische Mais
wird oben zugeführt
und unten als gequollener Mais entnommen. Das Quellwasser wird unten
zugeführt
und verlässt
oben als verbrauchtes Quellwasser den Behälter.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung erfolgt eine Kontrolle der Milchsäureentwicklung während des
Quellprozesses von Mais bei der Produktion von Biostärke und
eine Kontrolle der Milchsäureentwicklung
und Minimierung der Schwefeldioxidgabe während des Quellprozesses von
Mais durch Verwendung eines Extraktes aus Hopfenharzen, aus Kiefernharz,
einer Fettsäure
oder Gemischen davon.
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Dabei
können
insbesondere Alpha-Säuren, Beta-Säuren, Iso-alpha-Säuren, Dihydroiso-apha-Säuren, Tetrahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydro-beta-Säuren, Kolophonium,
Fettsäuren
insbesondere Myristinsäure
oder das Gemisch davon im Falle einer semikontinuierlichen Quellung
mit Hilfe einer Dosierpumpe dem Quellwasser je nach Milchsäureentwicklung
an jeder beliebigen Stelle des Flusses durch die Quellbottiche zugesetzt
werden. Im Falle einer kontinuierlichen Quellung können die
Hopfenharze mit Hilfe einer Dosierpumpe am Quellwassereintritt oder
an verschiedenen Stellen des Quellbottichs zudosiert werden. So
kann die Milchsäureentwicklung
gezielt und kontrolliert an jeder Stelle und zu jedem Zeitpunkt des
Quellprozesses beeinflusst werden.
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Der
gequollene Mais wird mittels Zahnscheibenmühlen grob vermahlen, so dass
die durch die Quellung elastisch gewordenen Keime möglichst
unversehrt freigelegt werden. Die abgetrennten Keime schwimmen in
der Stärkemilch
auf und werden im Oberlauf zweier hintereinander geschalteter Hydrozyklone
aufgefangen. Dagegen sinken die Stärke, die Fasern und das Mahlgut
ab und werden im Unterlauf der Hydrozyklone ausgeschwemmt.
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Die
restliche Stärke
wird durch Waschung auf Bogensieben von den Maiskeimen entfernt.
Anschließend
werden die Maiskeime entwässert,
getrocknet und der Ölgewinnung
zugeführt.
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Die
von Keimen befreite Maissuspension wird dann fein vermahlen. Durch
die Feinvermahlung wird die in Zellen eingeschlossene Stärke freigelegt. Danach
werden die gröberen
Schalen und Fasern in mehrstufigen Bogensiebstationen von der Mühlenstärke abgetrennt.
Das Faser- und Schalenmaterial wird dann nochmals auf Spaltsieben
mit Prozesswasser im Gegenstrom ausgewaschen, um die anhaftende
Stärke
möglichst
vollständig
auszuwaschen. Die Schalen und Fasern werden mit Schneckenpressen
auf ein Trockensubstanzgehalt von 45% entwässert. Danach erfolgt die Antrocknung
von konzentriertem Maisquellwasser auf die Maisfasern zur Herstellung
von Maisfutter. Bei der Trocknung werden üblicherweise starke Gerüche frei,
die von den Inhaltsstoffen, vor allem dem Schwefeldioxid des Maisquellwassers
herrühren.
Hierzu sind üblicherweise
verfahrenstechnische Einrichtungen notwendig, um die Geruchsbildung
zu verhindern. Die Erfindung erlaubt es, diese Geruchsbildung zu
verhindern oder zumindest erheblich zu reduzieren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit auch ein Verfahren zur Verminderung
des technischen Aufwandes zur Geruchseliminierung bereit, indem während des
Quellprozesses von Mais unter Verwendung eines Extraktes aus Hopfenharzen,
aus Kiefernharz, einer Fettsäure
oder Gemischen davon die Verwendung von Schwefeldioxid minimiert
werden kann.
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Nach
der Abtrennung der Schalen- und Faserbestandteile durchläuft die
Mühlenstärke zunächst einen
Entsandungszyklon. Anschließend
wird sie unter Ausnutzung des spezifischen Gewichtes mit Hilfe von
Multizyklonen in die drei Phasen Stärke, Gluten und Lösliches
aufgetrennt. Dabei gelangen Gluten und Lösliches als leichte Phase in
den Oberlauf und die Stärkemilch
wird als schwere Phase im Unterlauf abgetrennt.
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Das
Gluten wird in einem zweiten Schritt vorentwässert und aufkonzentriert.
Das abgetrennte Prozesswasser wird als Quellwasser für die Maisquellung
verwendet. Das konzentrierte Gluten wird weiter entwässert, getrocknet,
evtl. pelletiert und als Eiweißkomponente
in Tierfuttermischungen verwendet. Aus hochprozentigem Gluten werden
auch Suppenwürzen
und Glutaminsäurepräparate hergestellt.
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Die
Stärkemilch,
die nach der Primärseparation
des Glutens angefallen ist, wird in mehrstufigen Multizyklonanlagen
einem intensiven Waschprozess im Gegenstrom unterworfen. Durch den
Waschprozess wird der Proteingehalt auf 0,3% und der Aschegehalt
auf 0,1% reduziert und die Stärke
aufkonzentriert. Die raffinierte Stärkemilch enthält 40%–42% Trockensubstanz
und ist Rohstoff für
viele weitere Produkte, so z. B. native und modifizierte Stärken, Stärkeverzuckerungsprodukte,
Fermentationsprodukte wie Alkohol, Zitronensäure etc.. Nebenströme der Stärkeherstellung
sind daher, da sie nicht so sehr mit Milchsäurebakterien belastet sind,
leichter weiterverarbeitbar.
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Die
vorliegende Erfindung stellt gleichzeitig auch ein Verfahren zur
Verhinderung von Milchsäurebildung
bei der Zwischenlagerung von Stärkemilch vor
und während
der Weiterverarbeitung zu modifizierter Stärke, zu Stärkeverzuckerungsprodukten und
zu Fermentationsprodukten bereit, unter Verwendung eines Extraktes
aus Hopfenharzen, aus Kiefernharz, einer Fettsäure oder Gemisches davon die
Verwendung von Schwefeldioxid reduziert oder vermieden werden kann.
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Dabei
werden insbesondere Alpha-Säuren, Beta-Säuren, Iso-alpha-Säuren, Dihydroiso-apha-Säuren, Tetrahydroiso-apha-Säuren, Hexahydroiso-alpha- Säuren, Hexahydro-beta-Säuren, Kolophonium,
Fettsäuren
insbesondere Myristinsäure
oder das Gemisch davon in ausreichender Konzentration dem Zwischenlagertank
beigemischt.
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BEISPIEL 3: HERSTELLUNG VON STARKE AUS WEIZENSTÄRKE
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Weizen
setzt sich aus dem Mehlkörper,
dem Keimling, den Aleuronzellen und der Samenschale zusammen. Der
Mehlkörper
macht beim Weizen ca. 83% aus und liegt dabei in der gleichen Größenordnung
wie beim Mais. Die Weizenstärke
ist im Mehlkörper
vertreten. Allerdings ist das Weizeneiweiß ebenfalls zum überwiegenden
Teil im Mehlkörper
eingelagert. Daher erfordert Weizen als Rohstoff für die Stärkegewinnung
einen völlig
anderen Prozess als Mais.
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Der
Weizen wird zunächst
trocken zu Mehl vermahlen. Dabei werden die Fasern und evtl. Keime soweit
sie möglich
müllereitechnisch
abgetrennt. Die anfallende Weizenkleie dient zur Futtererzeugung.
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Für die Stärke- und
Glutengewinnung kommt dann ein Nassverfahren zur Anwendung. Weizen
ist die einzige Getreideart, bei der Gluten in Verbindung mit Wasser
eine viskoelastische Masse bildet. Wenn man Weizenmehl mit Wasser
zu einem Teig knetet und diesen Teig unter Rollen mit Wasser auswascht, lässt sich
die Stärke
sehr leicht entfernen. Der Weizengluten (Kleber) bleibt als viskoelastische
Masse zurück.
Weizenkleber ist ein sehr hochwertiges Protein und wird deutlich
teurer bezahlt als Maisgluten. Für
die Ausbildung dieses Glutens und seine Abtrennung sind unterschiedliche
Verfahrenstechniken entwickelt worden. Im Gegensatz zur Maisstärke gibt
es bei der Weizenstärkegewinnung
noch keine einheitliche Prozessführung.
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In älteren MARTIN-Verfahren
wird dem Weizenmehl etwa 60% Wasser von 21°C–27°C zugesetzt. Anschließend wird
eine Teigruhezeit von ca. 30 Min. zur vollständigen Hydratisierung des Glutens eingehalten.
Die Trennung von Stärke
und Kleber erfolgt in sogenannten Teigextraktoren unterschiedlicher
Bauart. Während
des intensiven Knetens des Teiges im Wasser wird die gesamte Stärke ausgespült. Beim
MARTIN-Verfahren wird sehr viel Wasser benötigt (8 m3–12 m3 pro Tonne Weizenmehl).
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Im
heute üblichen
Slurry-Verfahren wird das Weizenmehl in speziellen kontinuierlichen
Mischmaschinen zu einem Slurry verarbeitet. Dabei wird dem Mehl
etwa 90% Wasser von maximal 55°C
zugesetzt. Der entstehende Slurry ist von pastenartiger, glatter Konsistenz.
Nach einer kurzen Teigruhezeit zur Agglomerisierung des Glutens
erfolgt die Trennung von Stärke
und Gluten in Hydrozyklonen oder Dekantern.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung erfolgt eine Verhinderung von Milchsäurebildung oder zumindest Kontrolle
der Milchsäurebildung
bei der Bereitung von Weizenmehlslurry zur Abtrennung von Weizenkleber
von der A-Stärke durch
die Verwendung eines Extraktes aus Hopfenharzen, aus Kiefernharz,
einer Fettsäure
oder Gemischen davon.
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Dabei
werden insbesondere Alpha-Säuren, Beta-Säuren, Iso-alpha-Säuren, Dihydroiso-alpha-Säuren, Tetrahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydro-beta-Säuren, Kolophonium,
Fettsäuren
insbesondere Myristinsäure oder
das Gemisch davon in ausreichender Konzentration dem Mischer beigegeben.
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Weizen
ist der einzige Stärkenrohstoff,
der zwei Fraktionen an Stärkekörnern besitzt.
Die großen Stärkekörner (25 μm–50 μm) werden
als A-Stärke
bezeichnet und machen ca. 90% aus, die kleinen Stärkekörner (2 μm–15 μm) werden
als B-Stärke bezeichnet
und machen ca. 10% aus. B-Stärke
enthält
außerdem
Pentosane und Hemicellulosen. Beim Slurry-Verfahren unterteilt man
daher die B-Stärke.
häufig
in die sogenannte A-minus Stärke
(kleine Stärkekörner) und
C-Stärke
(kleine Stärkekörner mit
Hemicellulosen und Pentosanen). Häufig werden bei der Herstellung
des Slurry Enzymmischungen eingesetzt (Hemicellulase, Pentosanase,
Xylanase), um den Prozess zu vereinfachen und bessere Stärkeausbeuten
zu erzielen.
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In
der ersten Trennstufe bildet A-Stärke die schwere Phase. Gluten
und B-Stärke
werden mit der leichten Phase ausgetragen.
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Nach
der Abtrennung der A-Stärke
werden restliche Glutenpartikel und Fasern aus der A-Stärkemilch
ausgewaschen und abgesiebt. In der Stärkeraffination wird die A-Stärkemilch,
die noch geringe Mengen Feinkornstärke, Protein, sowie Lösliches und
Feinfasern enthält,
einem intensiven Waschprozess sowie einer Konzentrierung unterworfen.
Durch den Waschprozess wird der Proteingehalt auf 0,3% und der Aschegehalt
auf 0,1% reduziert. In der letzten Stufe der Multizyklonbatterien
oder der Separatoren-Stationen wird Frischwasser zugegeben. Die Waschwassermenge
beträgt
ca. 2,5 m3 pro Tonne Weizenmehl. Die raffinierte
Stärkemilch
besitzt eine Konzentration von 40%–42% TS. Diese A-Stärkemilch
ist Rohstoff für
viele weitere Produkte: Native und modifizierte Stärken, Stärkeverzuckerungsprodukte,
Fermentationsprodukte etc.
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Die
Trennung zwischen Gluten und B-Stärke erfolgt auf einem Bogensieb.
Gluten bildet auf der Sieboberfläche
die typische viskoelastische Masse, während die B-Stärkemilch
das Sieb passiert.
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Häufig scheut
man den Aufwand zur Aufarbeitung der B-Stärke in A-minus-(Kleinkornstärke) und
C-Stärke.
In diesem Fall wird die B-Stärke
gemeinsam mit den Pentosanen und Fasern hydrolysiert um durch Fermentation
Alkohol zu gewinnen. Eine weitere Option ist die Klärung und
Eindampfung des unreinen Stärkesirups,
um ihn anschließend
als Futtermittel an die Weizenkleie anzutrocknen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird auch eine Verhinderung von Milchsäurebildung bei der Verzuckerung
der B-Stärke,
der Pentosane und der Fasern durch Zugabe eines Extraktes aus Hopfenharzen,
aus Kiefernharz, einer Fettsäure
oder Gemischen davon erreicht.
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Dabei
werden insbesondere Alpha-Säuren, Beta-Säuren, Iso-alpha-Säuren, Dihydroiso-apha-Säuren, Tetrahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydro-beta-Säuren, Kolophonium,
Fettsäuren
insbesondere Myristinsäure
oder das Gemisch davon in ausreichender Konzentration einem oder
mehreren Produktströmen
vor der Verzuckerung oder aber dem Verzuckerungstank beigegeben
(Ethanolprozess).
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Der
Feuchtkleber wird meist zu Vitalkleber getrocknet. Ähnlich wie
Stärke
wird auch Gluten enzymatisch und chemisch modifiziert zu diversen
Produkten verarbeitet, u. a. als Backzutat für die Suppenwürze-Industrie,
für Kälber-Aufzugsfutter und
als Klebstoff.
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Das
Prozesswasser, das bis zu 8% der Mehlstoffe enthalten kann, muss
im MARTIN-Verfahren einer anaeroben Abwasserbehandlung unterzogen werden.
Im Slurry-Verfahren ist der Anteil löslicher Stoffe so hoch, dass
sich das Prozesswasser auf 20%–25%
TS eindampfen lässt.
Dieses Konzentrat ist ein wertvolles Flüssigfutter. Alternativ kann
es an die Kleie aus der Vermahlung angetrocknet werden.
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BEISPIEL 4: HERSTELLUNG VON STARKE AUS KARTOFFELN
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Die
Kampagnezeit für
Kartoffelstärke
liegt bei ca. 120 Tagen. Als Rohstofflieferant für Stärke hat die Kartoffel eine
bedeutende Rolle. Kartoffelstärke wird
vor allem wegen ihrer besonderen physikalischen und kolloidchemischen
Eigenschaften gewonnen. Die chemische Zusammensetzung der Kartoffel schwankt
in weiten Grenzen. Kartoffeln enthalten durchschnittlich 19% Stärke, jedoch
können
die Stärkegehalte
zwischen 8%–30%
schwanken. Industriekartoffeln für
die Stärkegewinnung
sollen einen mittleren Stärke-Trockensubstanzgehalt
von 17%–19% aufweisen.
Solche Kartoffeln geben Ausbeuten zwischen 20% und 25% Stärke mit
einem handelsüblichen
Feuchtegehalt von 20%.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Verminderung der Kontaminanten während der
Lagerung von Kartoffeln durch Zugabe eines Extraktes aus Hopfenharzen,
aus Kiefernharz, einer Fettsäure oder
Gemischen davon erreicht.
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Dabei
werden insbesondere Alpha-Säuren, Beta-Säuren, Iso-apha-Säuren, Dihydroiso-apha-Säuren, Tetrahydroiso-apha-Säuren, Hexahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydro-beta-Säuren, Kolophonium,
Fettsäuren
insbesondere Myristinsäure
oder das Gemisch davon mittels einer Sprühvorrichtung während der
Aufschüttung
der Kartoffeln aufgesprüht.
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Nach
der Reinigung der Kartoffeln in Schwemmrinnen und Trommel- oder
Trogwäschen erfolgt
die Zerkleinerung der Kartoffeln fast ausnahmslos mit Sägeblattreiben.
Dabei sollen die Zellen geöffnet
werden, damit die Stärkekörner herausgewaschen
werden können.
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Dem
Reibsel wird üblicherweise
vielfach schwefeldioxidhaltiges Wasser zugesetzt, um die Pumpfähigkeit
zu verbessern und die Braunfärbung zu
verhindern. Durch Eindringen von Luftsauerstoff in die Kartoffelzellen
kann die pflanzliche Aminosäure Tyrosin
zum braunen Farbstoff Melanin umgesetzt werden. Alternativ dazu
kann die Verfärbung
durch Ausführen
des Reibens, der Fruchtwasserabtrennung und der Stärkeauswaschung
unter Vakuum verhindert werden.
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Nach
der Zerkleinerung wird das Kartoffelfruchtwasser möglichst
vollständig
abgetrennt, um den Frischwasserverbrauch und damit die Abwassermengen
so gering wie möglich
zu halten. Die Abtrennung des Fruchtwassers erfolgt häufig über einstufige
Dekanter. Das Kartoffelreibsel wird pro Tonne Kartoffeln mit 400
Liter Prozesswasser aus der Stärkeraffination
verdünnt.
Das verdünnte
Fruchtwasser wird stärkefrei
aus dem Reibsel als leichte Phase abgetrennt. Setzt man einen zweistufigen
Dekanter ein, erreicht man gleich hohe Abscheidegrade (94%) bei ca.
15% geringerer Verdünnung.
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Das
Fruchtwasser enthält
lösliches
Protein, das über
den pH-Wert koaguliert und ausgefällt werden kann. Es dient als
Viehfutter und ist wegen seines hohen Alkaloidgehaltes nicht für die menschliche Ernährung geeignet.
Nach der Eiweißgewinnung wird
das Fruchtwasser durch Umkehrosmose aufkonzentriert und das konzentrierte,
lagerfähige
Restfruchtwasser aufgrund seines hohen Stickstoff-, Phosphor- und
Kaliumgehaltes als Flüssigdünger verwendet
(PPL potato Protein liquid).
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Die
Auswaschung der Kartoffelstärke
aus der Faser (Kartoffelpülpe)
erfolgt auf Zentrifugalsieben. Die extrahierte Stärkemilch
verlässt
den Siebkorb als Filtrat, während
die Kartoffelpülpe
als Siebüberschlag
austritt. Die Auswaschstationen sind üblicherweise mehrstufig konstruiert.
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Die
Rohstärkemilch
aus der Extraktion enthält
neben den Stärkekörnern unlösliche Verunreinigungen,
wie Sand und Feinfasern und löslicher
Verunreinigungen, wie Proteine, Aminosäuren, Lipide und Salze. Zunächst wird
der Sand in Entsandungszyklonen als schwerste Komponente abgetrennt.
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Anschließend wird
die Rohstärkemilch
in Düsenseparatoren
oder einer Multizyklonanlage aufkonzentriert. Der stärkefreie
Oberlauf enthält
nur lösliche
Bestandteile und wird zur Verdünnung
des Kartoffelreibsels vor der Fruchtwasserabtrennung benutzt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Unterdrückung
grampositiver Anaerobier (Clostridien), mikroaerophiler und fakultativ
anaerober Kontaminanten (Milchsäurebakterien,
Bazillen) bei der Verarbeitung von Kartoffeln zur Kartoffelreibsel
unter Vakuum durch Zugabe eines Extraktes aus Hopfenharzen, aus
Kiefernharz, einer Fettsäure
oder Gemischen davon erreicht.
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Dabei
werden insbesondere Alpha-Säuren, Beta-Säuren, Iso-alpha-Säuren, Dihydroiso-apha-Säuren, Tetrahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydro-beta-Säuren, Kolophonium,
Fettsäuren
insbesondere Myristinsäure
oder das Gemisch davon dem Kartoffelreibsel oder der Rohstärkemilch
in ausreichender Konzentration beigegeben.
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Ferner
ermöglicht
die vorliegende Erfindung die Kontrolle der Milchsäureentwicklung
während
der Verarbeitung von Kartoffeln zur Kartoffelreibsel, unter Verwendung
eines Extraktes aus Hopfenharzen, aus Kiefernharz, einer Fettsäure oder
Gemischen davon.
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Dabei
werden insbesondere Alpha-Säuren, Beta-Säuren, Iso-alpha-Säuren, Dihydroiso-apha-Säuren, Tetrahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydro-beta-Säuren, Kolophonium,
Fettsäuren
insbesondere Myristinsäure
oder das Gemisch davon dem Kartoffelreibsel oder der Rohstärkemilch
in ausreichender Konzentration beigegeben.
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Danach
erfolgt die Stärkeauswaschung
in mehrstufigen Gegenstromsystemen aus Düsenseparatoren oder Multizyklonen.
Die Feinfasern und löslichen
Verunreinigungen werden mit dem Oberlauf ausgetragen. Die gereinigte
Stärkemilch
hat eine Konzentration von 40% TS. In einigen Fällen führt man mit Hilfe von 3 Phasen-Düsen Separatoren
eine Klassierung von Grob- und Feinstärkepartikeln im Verhältnis 3:1
durch. Bei der Raffination von Kartoffelstärke muss enthärtetes Wasser
verwendet werden, da verschiedene Eigenschaften der Kartoffelstärke von
einwertigen Kationen an den Phosphatestergruppen der Amylopektinfraktion
abhängen.
Diese einwertigen Ionen dürfen
nicht durch Calcium- oder Magnesiumionen ausgetauscht werden.
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Die
Feinfaser aus den Oberläufen
wird mit Zentrifugalsieben abgesiebt und nochmals auf Stärke ausgewaschen.
Die Feinfaser gelangt zur Pülpe und
die abgewaschene Stärke
wird in die Vorstufen der Stärkeauswaschung
zurück
geführt.
Die Kartoffelpülpe
wird über
Zentrifugalsiebe entwässert.
Sie kann als proteinreiches Viehfutter direkt verfüttert oder
sauer siliert werden.
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BEISPIEL 5: HERSTELLUNG VON STÄRKE AUS DER
TAPIOKAPFLANZE
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Tapioka-
oder Cassavastärke
wird aus den knollenförmigen
Wurzeln der Maniok- oder
Cassavapflanze gewonnen, die in tropischen und subtropischen Gebieten
angebaut wird. Zur Stärkegewinnung
werden die Wurzelstöcke
verwendet, die bis zu 1 m lang und 20 cm dick werden. Sie sind von
einer braunen Haut umgeben, unter eine 2 mm–3 mm dicke gelbliche Rinde
liegt. Man unterscheidet einen bitteren und einen süßen Maniok-Grundtyp.
Für industrielle
Zwecke wird das bittere Maniok angebaut, da diese mehr Stärke enthält. Bitterer
Maniok enthält außerdem das
Blausäureglykosid
Linamarin, bei dessen Zerfall giftige Blausäure frei wird. Bei der Herstellung
von Tapiokastärke
verflüchtigt
sich die Blausäure
im Laufe des Verfahrens. Der Tapiokastärkeprozess ist heute weitgehend
identisch mit dem der Kartoffelstärke.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Verminderung der Kontaminanten während der
Lagerung von Maniokknollen durch Zugabe eines Extraktes aus Hopfenharzen,
aus Kiefernharz, einer Fettsäure
oder Gemischen davon erreicht.
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Dabei
werden insbesondere Alpha-Säuren, Beta-Säuren, Iso-alpha-Säuren, Dihydroiso-apha-Säuren, Tetrahydroiso-apha-Säuren, Hexahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydro-beta-Säuren, Kolophonium,
Fettsäuren
insbesondere Myristinsäure
oder das Gemisch davon mittels einer Sprühvorrichtung während der
Aufschüttung
der Kartoffeln aufgesprüht.
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Ferner
ermöglicht
vorliegende Erfindung die Unterdrückung von grampositiven Kontaminanten bei
der Verarbeitung von Maniok zur Tapiokastärke ebenfalls durch Zugabe
eines Extraktes aus Hopfenharzen, aus Kiefernharz, einer Fettsäure oder
Gemischen davon.
-
Dabei
werden ebenfalls insbesondere Alpha-Säuren, Beta-Säuren, Iso-alpha-Säuren, Dihydroiso-apha-Säuren, Tetrahydroiso-alpha-Säuren, Hexahydroiso- alpha-Säuren, Hexahydro-beta-Säuren, Kolophonium,
Fettsäuren
insbesondere Myristinsäure
oder das Gemisch davon dem Maniokreibsel oder der Rohstärkemilch
in ausreichender Konzentration beigegeben.
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- 1
- Lagerbehälter
- 2
- Sprüheinrichtung
- 3
- Kettenförderer
- 4
- Tauchbad
- 5
- Wirksubstanz
- 6
- Schichtenaufbau
- 7
- Elevator
- 8
- Schneckenförderer