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Gegenstand
der Erfindung ist ein Ausleger für Arbeitsgerüste
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Ein
Arbeitsgerüst ist ein hochbauendes Gerüst, welches
in der Regel aus zwei vertikalen, parallel zueinander angeordneten,
Rahmenteilen besteht und jedes Rahmenteil hierbei aus zwei zueinander parallelen
Holmen besteht, die durch horizontal verlaufende Sprossen miteinander
verbunden sind.
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Die
Rahmenteile sind in gegenseitigem Abstand angeordnet und dazwischen
sind entsprechende Streben zur Versteifung, Diagonalstreben zur
weiteren Verstärkung und auch Plattformen angeordnet, welche
verschiedene Arbeitsebenen für einen die Plattform betretenden
Benutzer bilden.
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Solche
Arbeitsgerüste müssen leicht zerlegbar ausgebildet
sein, und es besteht das Bedürfnis, bei hochbauenden Arbeitsgerüsten
mindestens einen Ausleger an mindestens einem Rahmenteil zu befestigen,
um die Umfallsicherheit des Arbeitsgerüstes zu verbessern.
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Bisher
war es lediglich bekannt, solche Ausleger in der Griffweite des
auf dem Erdboden stehenden Benutzers anzubringen. Hierbei ist es
ferner bekannt, einen Beschlag in einer Höhe von etwa bis maximal
2 m vom Erdboden aus berechnet, am Rahmenteil anzubringen und an
diesem Beschlag – der eine relativ niedrige Höhe über
dem Erdboden hat – einen geeigneten Ausleger zu befestigen.
Solche Beschläge zum Befestigen eines Auslegers waren als Klemmbeschläge
ausgebildet, an denen das obere Ende des Auslegers in einer Drehverbindung
fest aufgenommen wurde. Eine solche Drehverbindung besteht z. B:
aus einem im Beschlag angeordneten Bolzen, der eine zugeordnete
Bohrung im Ausleger durchquert, so dass der Ausleger schwenkbar
auf dem Bolzen angeordnet ist.
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Wichtig
hierbei ist, dass der Beschlag für die Befestigung des
Auslegers am Rahmenteil des Arbeitsgerüstes stets fest
am Rahmenteil befestigt war und dass auch der Ausleger stets fest
an diesem Beschlag verbunden war.
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Damit
war es zwar sehr leicht möglich, einen solchen Auslegerbeschlag
am Rahmenteil des Arbeitsgerüstes zu montieren, weil der
Beschlag in Griffweite des Benutzers montiert wurde.
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Mit
dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 202 00 729 U1 ist eine Gerüstkupplung
zur Verbindung von Gerüstrohren an Steckrahmen offenbart, wobei
die Kupplung eine Ober- und Unterschale aufweist, die mit einem
Gelenk verbunden sind und wobei an der Unterschale ein Steckteil
befestigt ist, welches in ein entsprechendes Gerüstrohr
einschiebbar und verriegelbar ist und die Kupplung mittels einem Befestigungselement
fest verschließbar, wenn diese ein Gerüstrohr
umgreift.
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Nachteilig
bei diesem Gebrauchsmuster ist, dass bei der Montage, Demontage
oder Nachjustierung von Gerüstrohren, wie zum Beispiel
ein Ausleger die Kupplung mit einem relativ hohen Montageaufwand
auf dem Gerüstrohr befestigt bzw. gelöst werden
muss, was eine Montage einer derartigen Befestigungskupplung in
einer maximalen Greifhöhe eines Monteurs zulässt,
ohne das ungesichert Gerüst zu besteigen und zusätzlich
zu einem Mehraufwand an Montagezeit führt.
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Bei
manchen Anforderungen an Arbeitsgerüste ist jedoch die
Umfallsicherheit nicht mehr gegeben. Es besteht daher das Bedürfnis,
dass man einen sehr viel längeren Ausleger verwendet und
den Befestigungsbeschlag zur Befestigung des Auslegers am Rahmenteil
außerhalb der Griffweite des Benutzers montiert. Damit
können wesentlich längere Ausleger verwendet werden,
und die Umfallsicherheit des Arbeitsgerüstes wird verbessert.
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Bei
solchen Beschlägen besteht jedoch der Nachteil, dass bei
der nachträglichen Montage eines solchen Beschlages der
Benutzer gezwungen ist, ungesichert das Rahmenteil des Arbeitsgerüstes
empor zu klettern, um dort in luftiger Höhe den Auslegerbeschlag
zu befestigen. Damit besteht hohe Unfallgefahr.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Arbeitsgerüst
mit einem Beschlag für die Befestigung eines Auslegers
so weiterzubilden, dass ein sehr langer Ausleger unfallsicher an
dem Arbeitsgerüst befestigt werden kann.
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Zur
Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch
gekennzeichnet, dass der Kupplungsbeschlag für die Befestigung
des Auslegers am Arbeitsgerüst außerhalb eines
auf dem Erdboden stehenden Benutzers am Rahmenteil befestigt ist und
dass der Ausleger mit einer lösbaren Kupplung an diesem
Kupplungseschlag befestigt ist.
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Mit
der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der wesentliche Vorteil,
dass es nun erstmals möglich ist, solche Befestigungsbeschläge
für die Befestigung des Auslegers bereits von vornherein
an einem Rahmenteil zu befestigen und diesen Beschlag nun weit außerhalb
der Griffebene des Benutzers am Rahmenteil zu befestigen. Beispielsweise
ist es nun erstmals möglich, einen solchen Beschlag auf der
zweiten Arbeitsebene (gerechnet vom Erdboden, welcher die erste
Arbeitsebene darstellt) zu befestigen, ohne dass der Benutzer gezwungen
ist, zum Befestigen des Auslegers ungesichert an dem Rahmenteil
des Arbeitsgerüstes empor zu klettern, um dort den Ausleger
im Beschlag zu befestigen.
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Dank
der Anordnung eines lösbaren Kupplungsbeschlages zwischen
Ausleger und dem am Arbeitsgerüst befindlichen Beschlag
ist es nun erstmals möglich, den Ausleger vom Boden aus
zu montieren, wobei der Beschlag am Arbeitsgerüst weit
außerhalb der Griffweite des Benutzers liegt.
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Damit
ist es erstmals möglich, sehr lange Ausleger zu montieren,
die z. B. eine Länge von 3 bis 8 m aufweisen, ohne dass
es notwendig ist, dass der Benutzer jemals zur Befestigung dieses
Auslegers das Arbeitsgerüst ungesichert betritt.
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Dank
der Ausbildung dieses Beschlages als lösbarer Kupplungsbeschlag
ist es nun einfach möglich, dass ein Benutzer diesen Ausleger
mit der Hand ergreift, das obere Ende gegen den gerüstseitigen Beschlag
führt und dort eine Kupplungsverbindung herstellt, die
nachträglich dann gesichert wird, um ein erneutes, unbeabsichtigtes
Ausdrehen zu verhindern.
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In
einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass
dieser Kupplungsbeschlag als Bajonettverbindung ausgebildet ist,
so dass es ausreicht, das Auslegerende als Bajonettöffnung auszubilden,
welche auf eine zugeordnete Bajonettkupplung am gerüstseitigen
Beschlag eingedreht wird.
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Statt
einer Bajonettverbindung können jedoch andere lösbare
Drehkupplungen oder Schiebekupplungen verwendet werden. Als Drehkupplung kommen
noch sogenannte Exzenterkupplungen in Betracht, wobei an einer Scheibe
exzentrisch ein Bolzen angeordnet ist, der in eine zugeordnete schlüssellochförmige Öffnung
am gerüstseitigen Beschlag einhängbar ist.
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Ebenso
gibt es Klinkenverschlüsse, die ebenfalls lösbar
ausgebildet sind und alle anderen lösbaren Verbindungen,
die geeignet sind, von unten her – und zwar von einem auf
dem Erdboden stehenden Benutzer – betätigt zu
werden.
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Selbstverständlich
sieht die Erfindung vor, dass dem Ausleger, sofern er einmal an
dem erfindungsgemäßen Kupplungsbeschlag befestigt
ist, eine entsprechende Aushängesicherung zugeordnet wird,
um zu verhindern, dass er unabsichtlich aus dem Kupplungsbeschlag
ausgelöst wird. Solche Sicherungen können in verschiedener
Weise ausgebildet sein und hängen vom Typ der verwendeten
Kupplung ab.
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Im
bevorzugten Ausführungsfall – bei der Ausbildung
als Bajonettverbindung – reicht es aus, den Ausleger drehfest
auszubilden. Zu diesem Zweck ist es vorgesehen, dass am unteren,
erdbodennahen Ende des Auslegers eine Strebe drehfest am Ausleger
verbunden ist, die ihrerseits drehfest wiederum mit dem Arbeitsgerüst
verbunden ist. Auf diese Weise wird mit der Herstellung dieser Strebenverbindung
der Ausleger drehfest in dem Kupplungsbeschlag gehalten und kann
nicht mehr unbeabsichtigt ausgelöst werden.
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Sollen
jedoch Klinkenverschlüsse oder Drehverschlüsse
anderer Art verwendet werden, muss sich die Aushebesicherung des
Auslegers dieser besonderen Formgebung des Kupplungsbeschlages anpassen.
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Der
Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern
auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche
untereinander.
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Alle
in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten
Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche
Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit
sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der
Technik neu sind.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg
darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei
gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche
Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es
zeigen:
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1:
perspektivische Ansicht eines Arbeitsgerüstes mit montiertem
Ausleger,
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2:
die Ansicht des Kupplungsbeschlages am Arbeitsgerüst kurz
vor der Kupplung mit einem Ausleger,
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3:
eine gegenüber 2 fortgeschrittene Bewegungsrichtung,
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4:
eine Kupplung des Auslegers mit dem gerüstseitigen Beschlag
kurz vor Vollendung der Kupplung,
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5:
die hergestellte Kupplung zwischen dem Ausleger und gerüstseitigen
Beschlag,
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6:
die Ansicht des bodennahen Endes des Auslegers.
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In 1 ist
allgemein ein Arbeitsgerüst 1 dargestellt, welches
im wesentlichen aus zwei zueinander parallelen Rahmenteilen 2, 3 besteht,
die ihrerseits aus Holmen bestehen, die untereinander mittels Sprossen
verbunden sind.
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Im
Arbeitsgerüst 1 sind zwei in gegenseitigem Abstand
voneinander angeordnete Plattformen 4, 5 eingehängt,
wobei eine untere Arbeitsebene 6 durch den Erdboden selbst
gebildet wird, während die mittlere Arbeitsebene 7 durch
die Plattform 4 und die obere Arbeitsebene durch die Plattform 5 gebildet wird.
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Zur
Verbesserung der Umfallsicherheit des Arbeitsgerüstes 1 wird
zu diesem Zweck ein Ausleger 8 verwendet, der eine beträchtliche
Länge aufweist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
hat er etwa eine Länge von 4 m. Dies hat den wesentlichen
Vorteil, dass er das Arbeitsgerüst im Bereich der mittleren
Arbeitsebene 7 gegen Umfallen abstützt, was eine
wesentlich bessere Stützwirkung hat als vergleichsweise
bekannte Ausleger, die so kurz sind, dass eine Abstützung
nur unterhalb der Plattform 4 und der mittleren Arbeitsebene 7 stattfindet.
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Zu
diesem Zweck sieht die Erfindung vor, dass in dem Bereich oberhalb
der Plattform 4 ein Kupplungsbeschlag 9 angeordnet
ist, der eine lösbare Verbindung mit dem oberen Ende des
Auslegers 8 bewerkstelligt.
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Der
Fuß 10 des Auslegers steht hierbei auf der unteren
Arbeitsebene 6. Der Ausleger 8 ist drehfest dadurch
gesichert, dass ein erster drehfester Beschlag 22 zwischen
einer Strebe 11 und dem Ausleger 8 vorgesehen
ist und ein zweiter drehfester Beschlag 12 an der Strebe 11 und
einem Holm des Rahmenteils 3.
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Die 2 und 3 zeigen
die Ausbildung der Bajonettkupplung des Kupplungsbeschlages 9.
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Der
Kupplungsbeschlag 9 ist hierbei als Klemmbeschlag ausgebildet,
der einen Holm 16 des Rahmenteils 3 klemmend umgreift,
wobei von diesem Kupplungsbeschlag 9 lediglich die eine
Seite mit dem Grundkörper 13 und eine in den Grundkörper
in ein Scharnier 15 eingreifende Pratze 14 des
gegenüberliegenden Teils gezeigt ist.
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Die
Pratze 14 ist hierbei mit einer nicht näher dargestellten
Klemmschraube auf der gegenüberliegenden Seite des Holmes
mit dem Grundkörper 13 verbunden, so dass dieser
klemmend am Holm aufgenommen und verschiebungssicher gesichert ist.
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Der
Grundkörper 13 bildet eine nach vorne offene Aufnahmeöffnung 17,
die durch zwei einander gegenüberliegende U-Schenkel 23, 24 gebildet
ist, wobei die beiden U-Schenkel in ihren vorderen Bereichen Einführschrägen
aufweisen.
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Die
Aufnahmeöffnung 17 wird von einem Querbolzen 18 durchgriffen,
welcher die Kupplung mit der gegenüberliegenden Bajonettöffnung 19 am vorderen,
freien Ende des Auslegers 8 erbringt.
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Mit
Hilfe der Einführöffnung 20 wird somit
der Ausleger 8 in axialer Richtung auf dem Querbolzen 18 geführt,
so dass dieser in die Einführöffnung 20 eintritt.
Dies ist in 3 dargestellt, wo der Ausleger in
Pfeilrichtung 25 in axialer Richtung gegen den Kupplungsbeschlag 9 geführt
wird.
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Die 4 zeigt
nun das Einführen der Einführöffnung 20 auf
den Querbolzen 18, und die 5 zeigt,
dass eine Drehbewegung in Pfeilrichtung 26 am Ausleger 8 stattfindet,
um den Querbolzen in den Bereich der Verriegelungsöffnung 21 zu
bringen.
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Damit
ist der Ausleger 8 verschiebungsgesichert in axialer Richtung
auf dem Kupplungsbeschlag 9 montiert und – sofern
er gegen weitere Verdrehung gesichert ist – kann er aus
dem Kupplungsbeschlag 9 nicht mehr gelöst werden.
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Zur
Verdrehungssicherung wird hierbei vorgeschlagen, dass die in Erdbodennähe
angeordnete Strebe 11 mit einem ersten Beschlag 22 den
Ausleger 8 umgreift und dass auf der Gerüstseite
der weitere Beschlag 12 ebenfalls verdrehgesichert ausgebildet
ist, so dass der Ausleger 8 nicht mehr in Gegenrichtung
zur Pfeilrichtung 26 verdreht werden kann, sofern nicht
die Strebe 11 vorher gelöst wurde.
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Selbstverständlich
ist die Erfindung nicht auf die Anordnung des Kupplungsbeschlages
als Bajonettverbindung beschränkt, wie im allgemeinen Teil erläutert
wurde.
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Die
Verbesserung der Arbeitssicherheit ergibt sich dadurch, dass nun
zum einen die Umfallsicherheit des Arbeitsgerüstes 1 wesentlich
verbessert wird, weil der Ausleger 8 in einer sehr großen
Abstützhöhe das Arbeitsgerüst 1 abstützt;
ferner wird die Unfallsicherheit des Arbeitsgerüstes dadurch
verbessert, dass es nun nicht mehr notwendig ist, dass ein Benutzer
ungesichert das Rahmenteil besteigt, um in luftiger Höhe über
dem Erdboden einen Befestigungsbeschlag zu montieren.
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- 1
- Arbeitsgerüst
- 2
- Rahmenteil
- 2a
- Sprosse
- 3
- Rahmenteil
- 3a
- Holm 3b
- 4
- Plattform
- 5
- Plattform
- 6
- untere
Arbeitsebene
- 7
- mittlere
Arbeitsebene
- 8
- Ausleger
- 9
- Kupplungsbeschlag
- 10
- Fuß
- 11
- Strebe
- 12
- Beschlag
- 13
- Grundkörper
- 14
- Pratze
- 15
- Scharnier
- 16
- Holm
- 17
- Aufnahmeöffnung
- 18
- Querbolzen
- 19
- Bajonett-Öffnung
- 20
- Einführöffnung
- 21
- Verriegelungsöffnung
- 22
- Beschlag
- 23
- U-Schenkel
- 24
- U-Schenkel
- 25
- Pfeilrichtung
- 26
- Pfeilrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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