DE102007012014A1 - Verfahren zum Ein- und Ausbau eines Rührgeräts in eine Biogasanlage und Tragarmverlängerung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Ein- und Ausbau eines Rührgeräts in eine Biogasanlage und Tragarmverlängerung zur Durchführung des Verfahrens Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ein- und Ausbau eines Rührgeräts durch eine Seitenwand eines Fermenterbehälters einer Biogasanlage, wobei das Rührgerät (8) einen in den Fermenterbehälter (2) durch eine Montageöffnung (6) einsteckbaren Tragarm (14) aufweist, der einerseits im Bereich der Montageöffnung (6) lösbar an der Fermenterwand (4) befestigbar ist und an dem andererseits Rührflügel (11) mit einem Drehantrieb (10) angeordnet sind. Erfindungsgemäß wird zum Einbau des Rührgeräts (8) der Tragarm (14) mit einer Tragarmverlängerung (36) verbunden und über den Bereich der Befestigungsvorrichtung hinaus verlängert. Die Tragarmverlängerung (36) wird mit einer Hebeeinrichtung verbunden und die lösbare Einheit aus dem Tragarm (14) und der Tragarmverlängerung (36) wird mit der Hebeeinrichtung angehoben. Ein an der Tragarmverlängerung (36) angebrachter Ausgleichsgewichts-Behälter (39) wird so lange mit Ausgleichsgewichten beschwert, bis die Einheit an der Hebevorrichtung etwa horizontal ausgerichtet ist und so in seine Montageposition eingeführt wird, wo der Tragarm (14) an der Fermenterwand (4) befestigt wird. Die Tragarmverlängerung (36) wird dann gelöst und aus dem Bereich der Montageöffnung (6) entfernt. Für einen Ausbau des Rührgeräts (8) wird in umgekehrter Reihenfolge verfahren.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ein- und Ausbau eines Rührgeräts durch eine Seitenwand eines Fermenterbehälters einer Biogasanlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Tragarmverlängerung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 3.
  • Ein Rührgerät, das zum Ein- und Ausbau durch eine Seitenwand eines Fermenterbehälters einer Biogasanlage bestimmt ist sowie ein Verfahren zum Ein- und Ausbau sind aus EP 1 619 239 3 bis 5 bekannt. Das Rührgerät weist hier einen in den Fermenterbehälter durch eine Montageöffnung einsteckbaren Tragarm auf, der einerseits im Bereich der Montageöffnung über eine Befestigungsvorrichtung lösbar an der Fermenterwand befestigbar ist und an dem andererseits Rührflügel, hier am gegenüberliegenden Tragarmende mit einem Drehantrieb angeordnet sind. Der Tragarm ist als Schwingenarm ausgeführt, wobei im Bereich der Befestigungsvorrichtung ein Schwingengelenklager mit einer im eingebauten Zustand etwa horizontalen Achse liegt. Zudem ist der Schwingenarm mittels einer lösbaren Betätigungseinrichtung im montierten Zustand höhenverstellbar in unterschiedlichen Schwenkpositionen festlegbar. Konkret umfasst die Betätigungseinrichtung eine hydraulisch betätigbare Stellzylinder-Kolben-Einheit, die einerseits am Schwingenarm angelenkt ist und sich andererseits an der Fermenterseitenwand unter dem Schwingenarm abstützt und dort für eine Demontage aus einer Vertikalschiene nach oben ausschiebbar ist.
  • Das hier dargestellte Verfahren zum Ein- und Ausbau des Rührgeräts besteht darin, dass ein Traktor mit einer Frontladevorrichtung verwendet wird, an der der Tragarm als Schwingenarm mit seinem Gelenklager, dem Drehantrieb und den Rührflügeln in etwa horizontaler Ausrichtung an einer Ladegabel der Frontladevorrichtung befestigt wird. In dieser Position wird der Schwingenarm zusammen mit der Ladegabel in die Wartungsöffnung eingefahren, bis der Schwingengelenklagerarm an einem dort fest mit der Fermenterseitenwand verbundenen Halterahmen anliegt. Nach der Befestigung des Schwingengelenklagers am Halterahmen wird zudem die Stellzylinder-Kolben-Einheit angeschlossen und in ihre horizontale Stützposition eingestellt, wodurch der Schwingenarm in seiner horizontalen Lage gehalten und abgestützt ist. Danach ist die Abstützung durch die Frontladevorrichtung entbehrlich und der Traktor kann weggefahren werden.
  • Ersichtlich ist für einen Einbau eines solchen Rührgeräts eine sehr genaue Positionierung der Befestigungselemente am Rührgerät und den zugeordneten Befestigungselementen an der Fermenterseitenwand erforderlich, insbesondere eine fluchtende Ausrichtung von Bohrungen und Gewindebohrungen zur Anbringung von Schrauben. Nachteilig an dem vorstehenden Ein- und Ausbauverfahren reagiert jedoch ein Traktor und damit eine Ladegabel einer Frontladevorrichtung stark auf Fahrbahnunebenheiten durch eine entsprechende unerwünschte Verlagerung beim Einfahren des Rührgeräts in die Montageöffnung. Schon geringe Fahrbahnunebenheiten bewirken dabei an den lange nach vorne abragendem Rührgerät und der Ladegabel wesentlich größere Verlagerungen. Daher ist die erforderliche Justierung zwischen den Befestigungselementen am Schwingenarm und den Befestigungselementen an der Fermenterseitenwand, insbesondere eine fluchtende Ausrichtung von Bohrungen und Gewindebohrungen zur Anbringung von Schrauben schwierig und zeitraubend. Zudem kann durch solche Verlagerungen die Arbeitssicherheit eines Monteurs, der die Justierung kontrolliert, beeinträchtigt sein.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Ein- und Ausbau eines Rührgeräts durch eine Seitenwand eines Fermenterbehälters einer Biogasanlage vorzuschlagen, das einfach, preisgünstig, genau und mit hoher Arbeitssicherheit ausführbar ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Tragarmverlängerung aufzuzeigen mit der das Ein- und Ausbauverfahren einfach und kostengünstig durchführbar ist.
  • Die Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Gemäß Anspruch 1 wird zum Einbau des Rührgeräts der Tragarm mit einer Tragarmverlängerung mittels einer lösbaren Verbindungseinrichtung verbunden und über den Bereich der Befestigungsvorrichtung hinaus verlängert. Weiter wird die Tragarmverlängerung über ein Anschlusselement der Tragarmverlängerung mit einer Hebeeinrichtung, insbesondere mit einem Kranseil eines Krans verbunden. Anschließend wird die lösbare Einheit aus dem Tragarm und der Tragarmverlängerung mit der Hebeeinrichtung vorzugsweise einem Autokran angehoben. Beabstandet und bezüglich der Verbindungseinrichtung gegenüberliegend zum Anschlusselement ist an der Tragarmverlängerung ein Ausgleichsgewicht-Behälter angebracht. Der Ausgleichsgewichts-Behälter wird, ggf. zum Teil bereits vor dem Anheben, so lange mit Ausgleichsgewichten beschwert, bis die Einheit an der Hebevorrichtung, vorzugsweise an einem Kranseil hängend, in einem zur Einführung in die Montageöffnung geeigneten Winkel hängt, vorzugsweise etwa horizontal austariert und ausgerichtet ist. Anschließend wird der Tragarm mit den Rührflügeln in die Montageöffnung mittels der Hebevorrichtung insbesondere durch einen genau zu steuernden Kran in seine Montageposition eingeführt. In dieser Montageposition wird der Tragarm mit der Befestigungsvorrichtung befestigt und dadurch gehalten und festgelegt. Eine Abstützung und Halterung des Tragarms über die Tragarmverlängerung und die Hebevorrichtung ist nach der Befestigung nicht mehr erforderlich. Dadurch kann nun die Verbindungseinrichtung, zweckmäßig nach Entfernen der Ausgleichsgewichte, gelöst und die Tragarmverlängerung, vorzugsweise noch an der Hebevorrichtung hängend aus dem Bereich der Montageöffnung entfernt werden. Anschließend wird die Montageöffnung mit einem Deckel dicht verschlossen. Damit ist der Einbau des Rührgeräts beendet.
  • Für eine Wartung oder Reparatur kann das Rührgerät mit den vorstehenden Verfahrensschritten in umgekehrter Richtung und umgekehrter Reihenfolge wieder einfach ausgebaut werden.
  • Mit den vorstehenden Verfahren kann das Rührgerät über Ausgleichsgewichte in der geeigneten Einführlage austariert werden. Zudem kann eine Hebevorrichtung, insbesondere ein Autokran verwendet werden, mit dem im Stillstand und ohne Fahrbewegungen, nur durch eine genau ausführbare Bewegung eines Auslegers das Rührgerät in die Montageöffnung millimetergenau eingebracht und für eine Befestigung justiert werden kann. Unkalkulierbare, durch Bodenunebenheiten verursachte Verlagerungsbewegungen sind hier ausgeschlossen, so dass auch die Arbeitssicherheit für einen Monteur an der Montageöffnung erhöht ist. Das Verfahren ist zudem schnell, einfach, genau und preisgünstig durchführbar. Ein Autokran steht überall kurzfristig und kostengünstig zur Verfügung und kann hier millimetergenau ohne Gefahr arbeiten. Anstelle eines Autokrans können auch andere ortsfest arbeitende Hebevorrichtungen mit ähnlicher Funktion eingesetzt werden.
  • Bei einer Weiterbildung des Verfahrens nach Anspruch 2 ist der Tragarm als Schwingenarm eines höhenverstellbaren Rührgeräts ausgebildet. Der Schwingenarm weist dabei ein Schwingen-Gelenklager im Bereich der Seitenwandbefestigung auf und ist mittels einer lösbaren Betätigungseinrichtung im mon tierten Zustand höhenverstellbar in unterschiedlichen Schwenkpositionen festlegbar. Die Betätigungseinrichtung kann beispielsweise aus einer hydraulisch betätigbaren Zylinderkolbeneinheit als Stütze oder aus einem Seilzug einer Zugeinrichtung bestehen. Bei einer solchen Ausführung mit einem Schwingenarm ist dieser nach Einführung in die Montageöffnung sowohl an der Fermenterwand als auch an die Betätigungseinrichtung anzuschließen. Die Betätigungseinrichtung ist dabei vorzugsweise etwa in eine Horizontallage für den Schwingenarm einzustellen, so dass dieser dadurch in der Einführposition gehalten und abgestützt ist. Anschließend kann somit auch hier die Tragarmverlängerung gelöst und entfernt werden.
  • Die Aufgabe der Erfindung wird hinsichtlich der Tragarmverlängerung zur Durchführung des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 3 gelöst.
  • Gemäß Anspruch 3 weist die Tragarmverlängerung ein Längsträgerteil auf, wobei an einem Ende eine Verbindungseinrichtung angebracht ist, mit der ein Tragarm, insbesondere ein Schwingenarm eines Rührgeräts für einen seitlichen Einbau in eine Biogasanlage lösbar verbunden und damit verlängert werden kann. Gegenüberliegend zu dieser Verbindungseinrichtung ist am Längsträgerteil ein Ausgleichsgewicht-Behälter angebracht, in oder an dem Ausgleichsgewichte anbringbar sind. Im Bereich zwischen der Verbindungseinrichtung und dem Ausgleichsgewicht-Behälter ist am Längsträgerteil ein Anschlusselement für eine Hebeeinrichtung insbesondere für einen Kranhaken eines Kranseils angeordnet.
  • Mit einer so ausgebildeten Tragarmverlängerung kann eine Einheit aus einem Rührgerät und der Tragarmverlängerung hergestellt werden, die an einer Hebeeinrichtung hängend durch Ausgleichsgewichte vor dem Einführen in eine Montageöffnung etwa in eine waagerechte Position austariert werden kann. Das Einbringen dieser Einheit in die Montageöffnung ist damit einfach und schnell durchführbar. Nach Befestigung und Abstützung des Tragarms kann die Tragarmverlängerung gelöst und vorzugsweise noch an der Hebeeinrichtung hängend wieder entfernt werden.
  • Das Längsträgerteil der Tragarmverlängerung ist nach Anspruch 4 stabil in der Art einer Längsschiene oder vorzugsweise als Längsrahmenteil auszuführen.
  • Die Verbindungseinrichtung an einem Ende des Längsträgerteils ist nach Anspruch 5 in seiner Form an die Form des Tragarms an der Anschlussstelle anzupassen, dergestalt, dass eine Steck- und/oder Anlageverbindung herstellbar ist, die lösbar durch Schrauben oder Sprinte gesichert werden kann.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 6 ist der Ausgleichgewichts-Behälter ein mit Flüssigkeit vorzugsweise mit Wasser befüllbarer geschlossener Behälter mit einem in der Gebrauchslage oberen Einfüllstutzen und mit einem unteren, mit einem Ventil absperrbaren Auslaufstutzen. Damit kann der Ausgleichsgewicht-Behälter mit einem Wasserschlauch einfach und bequem soweit befüllt werden, bis die Einheit aus dem Rührgerät und der Tragarmverlängerung geeignet austariert ist. Ein Wasseranschluss steht im Bereich einer Biogasanlage problemlos zur Verfügung. Zudem kann die Austarierung sehr genau erfolgen. Nach dem Einbau oder Ausbau kann das Wasser einfach über den Auslaufstutzen wieder abgelassen werden. Besondere Ausgleichsgewichte brauchen somit hier weder bereitgestellt noch mitgeführt werden.
  • Alternativ dazu kann der Ausgleichsgewicht-Behälter nach Anspruch 7 aber auch wannenartig oder gestellartig aufgebaut sein zur Aufnahme oder zum Aufsetzen fester Ausgleichsgewichte. Beispielsweise könnte eine solche Wanne auch mit Sand für eine Austarierung gefüllt oder ein Gestellt mit Ziegelsteinen bestückt werden. Damit würde der gleiche Effekt erreicht, wobei jedoch die Ausführung mit dem Wasserbehälter bequemer handhabbar ist.
  • Als einfaches Anschlusselement ist nach Anspruch 8 eine Anschlussöse verwendbar, insbesondere für eine direkte oder indirekte Verbindung mit einem Kranseilhaken. Mit Anspruch 9 wird dazu weiter vorgeschlagen zwischen dem Längsträgerteil der Tragarmverlängerung und der Anschlussöse eine nach oben ragende Zugstrebe vorzusehen, wodurch der Schwerpunkt unter der Anschlussöse liegt und die Tragarmverlängerung insgesamt stabiler an der Hebevorrichtung insbesondere an einem Kranseil hängt.
  • Nach Anspruch 10 können zur Versteifung der gesamten Anordnung zwischen den Einzelteilen der Tragarmverlängerung Verstrebungen angebracht werden.
  • Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung weiter erläutert.
  • Es zeigen:
  • 1 zeigt eine Teilinnenansicht einer Fermenterseitenwand mit einem Rührgerät
  • 2 eine Ausschnittvergrößerung aus 1
  • 3 einen Autokran mit einer daran hängenden Einheit aus einem Rührgerät und einer Tragarmverlängerung, wobei das Rührgerät teilweise eingebaut ist, und
  • 4 als Stand der Technik ein alternatives Einbauverfahren mit der Ladevorrichtung eines Traktors.
  • In 1 ist eine Innenansicht einer Fermenterseitenwand 4 einer Biogasanlage mit einem Rührgerät 8 dargestellt. 2 stellt eine Ausschnittvergrößerung aus 1 dar.
  • Das Rührgerät 8 umfasst eine Betätigungseinrichtung 9, einen Drehantrieb 10 mit Rührflügeln 11, Schwingen-Gelenklager 12a, 12b, die eine Gelenklagerachse 13 definieren und einen Schwingenarm 14.
  • Der Schwingenarm 14 ist als dreieckiger Schwingenrahmen ausgebildet, wobei an einer Dreiecksspitze der Drehantriebe 10 mit den Rührflügeln 11 und an den Ecken eines Dreieckschenkels die Schwingengelenklager 12a, 12b angeordnet sind. Beim Drehantrieb 10 handelt es sich um einen Hydraulikmotor, der über Hydraulikleitungen 23 versorgt wird. Die Betätigungseinrichtung 9 als Halte- und Stelleinrichtung besteht aus einer hydraulischen Stellzylinder-Kolben-Einheit 24, die einerseits oben an einer Querstrebe 25 des Schwingenarms 14 lösbar angelenkt ist und andererseits an der Fermenterseitenwand 4 mit einem unteren Ende in einer Vertikalschiene 26 nach oben ausschiebbar gelenkig abgestützt ist. Die hydraulische Stellzylinder-Kolben-Einheit 24 wird über Hydraulikleitungen 27 in unterschiedliche Ausfahrstellungen über ein externes Steuergerät betätigt, wodurch die Rührflügel 11 in unterschiedliche Höhen im Fermenterbehälter 2 verstellt werden. Das Rührgerät 8 ist ersichtlich im oberen Bereich der Fermenterseitenwand 4 unterhalb einer Abdeckung beispielsweise unter einem Foliendach 5 oder einer Betondecke angeordnet. In der Fermenterseitenwand 4 ist in diesem oberen Bereich eine rechteckige Wartungsöffnung 6 als Durchbruch angebracht, auf deren Innenseite ein Halterahmen 28 als Begrenzung des Durchbruchs stabil und dauerhaft mittels Halteblechen 29 angeschraubt ist.
  • Aus den 3 und 4 ist ersichtlich, dass der Schwingenarm 14 von außen her so in die Wartungsöffnung 6 eingeschoben ist, dass er mit seitlich überstehenden Enden eines Rahmenschenkels 30 und den dort angebrachten (hier verdeckten) Schwingen-Gelenklagern 12a, 12b von außen her an den vertikalen Rahmenteilen des Halterahmens 28 anliegt und lösbar befestigt ist.
  • In 4 ist als Stand der Technik eine Montagemöglichkeit des Schwingenarms 14 mit dem Drehantrieb 10 und den Rührflügeln 11 dargestellt. Hier ist ein Vertikalschnitt durch einen Fermenterbehälter 2 dargestellt, der eine Abdeckung mittels einer Betondecke 31 aufweist und der mit seinen Fermenterseitenwänden 4 so in den Erdboden eingelassen, dass er mit einem Überstand das Bodenniveau 32 überragt. In diesem Überstand ist in der Fermenterseitenwand 4 die Montageöffnung 6 eingebracht, die in ihrer Höhe im Bereich einer Frontladevorrichtung 33 eines Traktors 34 liegt. Der Schwingenarm 14 ist in etwa horizontaler Ausrichtung an einer Ladegabel 35 der Frontladevorrichtung 33 befestigt und dieser Position in die Wartungsöffnung eingefahren bis die Schwingen-Gelenklager 18a, 18b am Halterahmen 28 anliegen. Nach der dortigen Befestigung der Schwingen-Gelenklager 12a, 12b wird die Stellzylinder-Kolben-Einheit 24 mit ihrem unteren Ende in die Vertikalschiene 26 eingeschoben und mit ihrem oberen Ende an der Querstrebe 25 des Schwingenarms 14 angeschlossen, wodurch der Schwingenarm 14 in seiner horizontalen Lage damit abgestützt ist. Danach ist die Abstützung durch die Frontladevorrichtung 33 entbehrlich und der Traktor 24 kann weggefahren werden.
  • Bei dieser Art der Montage bewirken bei der Fahrt des Traktors in Richtung der Montageöffnung bereits kleine Bodenunebenheiten offensichtlich große ungünstige Verlagerungen insbesondere am vorderen Ende des Schwingenarms in einer Querebene zur Fahrtrichtung. Dies erschwert eine genaue Justierung und Ausrichtung und kann zudem zu Beschädigungen an den Befestigungselementen sowie zu einer Gefahr für einen Monteur führen.
  • In 3 ist der Fermenteraufbau sowie der Aufbau des Rührgeräts 8 entsprechend dem Stand der Technik nach 4 gezeigt, so dass gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Es ist somit auch hier ein Fermenterbehälter 2 mit einer Betondecke 31 oder einem Foliendach 5 sowie mit einer Fermenterseitenwand 4 gezeigt, wobei diese eine Montageöffnung 6 oberhalb eines Bodenniveaus 32 aufweist. Das Rührgerät 8 besteht aus einem Schwin genarm 14, einem Drehantrieb 10 und Rührflügeln 11. Das Rührgerät 8 ist mittels einer Betätigungseinrichtung 9 als Stellzylinder-Kolben-Einheit 24 abgestützt und über Schwingengelenklager 12 und einer Befestigungsvorrichtung, die einen Halterahmen 28, Rahmenschenkel 30 und eine Vertikalschiene 26 umfasst, befestigt. Der Schwingenarm 14 ist über eine lösbare Verbindungseinrichtung 37 durch eine Tragarmverlängerung 36 verlängert. Die Tragarmverlängerung besteht aus einem Längsrahmenteil 38 an dessen freiem Ende ein Ausgleichsgewicht-Behälter 39 als geschlossener Wasserbehälter mit einem oberen Einfühlstutzen 40 und einem unteren, mit einem Ventil absperrbaren Auslaufstutzen 41 angebracht ist.
  • Am Längsrahmenteil 38 etwa in der Mitte zwischen der Verbindungseinrichtung 37 und dem Ausgleichgewichtbehälter 39 ist an einer Zugstrebe 42 eine Anschlussöse 43 für einen Kranseilhaken 44 angebracht. Zudem sind Verstrebungen 45 zwischen den Einzelbauteilen angeordnet.
  • Die Einheit aus dem Rührgerät 8 und der Tragarmverlängerung 36 ist in horizontaler Position am Kranseilhaken 44 an einem Ausleger 46 eines Autokrans 47 aufgehängt und in die Montageöffnung 6 in ihre Montageposition eingefahren.
  • Das Rührgerät 8 kann mit Hilfe des Autokrans 47 wie folgt eingebaut werden:
    Der Schwingenarm 14 des vor dem Fermenterbehälter 2 befindlichen Rührgeräts 8 wird über die Verbindungseinrichtung 37 mit dem Längsrahmenteil 38 der Tragarmverlängerung 36 verbunden. Bereits jetzt kann der Ausgleichsgewicht-Behälter 39 teilweise mit Wasser befüllt werden. Anschließend wird die zusammengebaute Einheit mit dem Autokran 47 angehoben und weiter Wasser so lange in den Ausgleichsgewicht-Behälter 39 zugeführt bis die Einheit horizontal austariert ist. Nun kann die Einheit gezielt und millimetergenau durch Bewegung des Auslegers 46 und des Seilantriebs in die Montageöffnung 6 eingeführt und in ihrer Montageposition justiert werden. Das Rührgerät 8 wird nun an der Fermenterseitenwand 4 und der Betätigungseinrichtung 9 befestigt, so dass es dadurch in der Montageposition abgestützt und festgelegt ist. Damit ist die Tragarmverlängerung 36 für eine Halterung des Rührgeräts 8 nicht mehr erforderlich und kann gelöst und aus der Montageöffnung 6 am Autokran 47 hängend entfernt werden. Nachdem die Montageöffnung 6 mit einem (nicht dargestellten) Deckel dicht verschlossen wurde, ist der Einbau des Rührgeräts 8 abgeschlossen. Für einen Ausbau des Rührgeräts 8 zu Reparatur- oder Wartungszwecken ist in der umgekehrten Reihenfolge vorzugehen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 1619239 [0002]

Claims (10)

  1. Verfahren zum Ein- und Ausbau eines Rührgeräts durch eine Seitenwand eines Fermenterbehälters einer Biogasanlage, wobei das Rührgerät (8) einen in den Fermenterbehälter (2) durch eine Montageöffnung (6) einsteckbaren Tragarm (14) aufweist, der einerseits im Bereich der Montageöffnung (6) über eine Befestigungsvorrichtung lösbar an der Fermenterwand (4) befestigbar ist und an dem andererseits Rührflügel (11) mit einem Drehantrieb (10) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einbau des Rührgeräts (8) der Tragarm (14) mit einer Tragarmverlängerung (36) mittels einer lösbaren Verbindungseinrichtung (37) verbunden und über den Bereich der Befestigungsvorrichtung hinaus verlängert wird, dass die Tragarmverlängerung (36) über ein Anschlusselement (43) der Tragarmverlängerung (36) mit einer Hebeeinrichtung, insbesondere mit einem Kranseilhaken (44) eines Autokrans (47) verbunden wird, dass die lösbare Einheit aus dem Tragarm (14) und der Tragarmverlängerung (36) mit der Hebeeinrichtung, vorzugsweise mittels eines Autokrans (47) angehoben wird, dass ein beabstandet und bezüglich der Verbindungseinrichtung (37) gegenüberliegend zum Anschlusselement (43) an der Tragarmverlängerung (36) angebrachter Ausgleichsgewicht-Behälter (39) solange mit Ausgleichsgewichten beschwert wird, bis die Einheit an der Hebevorrichtung, vorzugsweise an einem Kranseil hängend in einem zur Einführung in die Montageöffnung (6) geeigneten Winkel, vorzugsweise etwa horizontal ausgerichtet ist, dass der Tragarm (14) mit den Rührflügeln (11) in die Montageöffnung (6) mittels der Hebevorrichtung, insbesondere durch den Autokran (47), in seine Montageposition eingeführt wird, dass in dieser Montageposition der Tragarm (14) an der Fermenterwand (4) mit der Befestigungsvorrichtung befestigt wird, so dass der Tragarm (14) dadurch gehalten und festgelegt ist, dass die Verbindungseinrichtung (37), vorzugsweise nach Entfernen der Ausgleichsgewichte, gelöst und die Tragarmverlängerung (36) vorzugsweise an der Hebevorrichtung (47) hängend, aus dem Bereich der Montageöffnung (6) entfernt wird, dass die Montageöffnung (6) mit einem Deckel dicht verschlossen wird, und dass für einen Ausbau des Rührgeräts (8) die vorstehenden Verfahrensschritte in umgekehrter Richtung und umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragarm ein Schwingenarm (14) ist und die Befestigungsvorrichtung im Bereich eines Schwingen-Gelenklagers (12) mit etwa horizontaler Achse (13) liegt, wobei der Schwingenarm (14) mittels einer lösbaren Betätigungseinrichtung (9) im montierten Zustand höhenverstellbar in unterschiedlichen Schwenkpositionen festlegbar ist, und dass nachdem der Schwingenarm (14) in die Montageöffnung (6) mittels der Hebevorrichtung (47) in seine Montageposition eingeführt ist der Schwingenarm (14) sowohl an der Fermenterwand (4) als auch an die für diese Montageposition in Horizontallage für den Schwingenarm (14) eingestellte Betätigungseinrichtung (9) angeschlossen wird, so dass der Schwingenarm (14) dadurch gehalten und festgelegt ist.
  3. Tragarmverlängerung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragarmverlängeurng (36) ein Längsträgerteil (38) aufweist, dass an einem Ende des Längsträgerteils (38) eine Verbindungseinrichtung (37) angebracht ist, mit der ein Tragarm, insbesondere ein Schwingenarm (14) eines Rührgeräts (8) für einen seitlichen Einbau in eine Biogasanlage lösbar verbindbar und damit verlängerbar ist, dass gegenüberliegend zur Verbindungseinrichtung (37) am Längsträgerteil (38) ein Armgleichgewichts-Behälter (39) angebracht ist, in oder an dem Ausgleichsgewichte anbringbar sind, und dass im Bereich zwischen der Verbindungseinrichtung (37) und dem Ausgleichsgewicht-Behälter (39) am Längeträgerteil (38) ein Anschlusselement (43) für eine Hebeeinrichtung (43), insbesondere für einen Kranhaken eines Kranseils angeordnet ist.
  4. Tragarmverlängerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Längsträgerteil aus wenigstens einer Längsschiene und/oder aus einem Längsrahmenteil (38) besteht.
  5. Tragarmverlängerung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (37) in seiner Form an die Form des Tragarms (14) an der Anschlussstelle angepasst ist, dergestalt, dass eine mittels lösbarer Schrauben oder Splinter sicherbare Steck- und/oder Anlageverbindung herstellbar ist.
  6. Tragarmverlängerung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgleichsgewicht-Behälter (39) ein mit Flüssigkeit, vorzugsweise mit Wasser befüllbarer Behälter mit einem in Gebrauchslage oberen Einfüllstutzen (46) und mit einem unteren, mit einem Ventil absperrbaren Auslaufstutzen (41) ist.
  7. Tragarmverlängerung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgleichsgewicht-Behälter (39) wannenartig oder gestellartig aufgebaut ist zur Aufnahme oder zum Aufsetzen fester Ausgleichsgewichte.
  8. Tragarmverlängerung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement eine Anschlussöse (43) ist, insbesondere für eine direkte oder indirekte Verbindung mit einem Kranseilhaken (44).
  9. Tragarmverlängerung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement eine mit einer Längsschiene oder einem Längsrahmen (38) verbundene und in Gebrauchslage nach oben ragende Zugstrebe (42) umfasst an, deren oberem Ende eine Anschlussöse (43) angebracht ist.
  10. Tragarmverlängerung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an der Tragarmverlängerung (36) zur Krafteinleitung und -abstützung zwischen den Einzelteilen Verstrebungen (45) angebracht sind.
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