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Die Erfindung betrifft eine transportable Einrichtung zur Feinstaub- und Rauchabsaugung gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1, sowie eine Ladestation gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 9 und eine Verwendung gemäß den Patentansprüchen 10 und 11.
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Der Nichtraucherschutz insbesondere in Gaststätten und öffentlichen Gebäuden und Plätzen ist mittlerweile von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus ist aber auch die Nebenstrombeaufschlagung im häuslichen Alltag ein Thema von zunehmendem Interesse.
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Seit geraumer Zeit werden bereits Maßnahmen dahingehend ergriffen, dass es in Gaststätten und öffentlichen Gebäuden und Anlagen Raucher- und Nichtraucherzonen gibt. Nicht in jedem Fall aber gibt es ausreichende Belüftungen, die diese Zonen tatsächlich nicht nur optisch, sondern auch belastungsmäßig voneinander trennen. Belüftungseinrichtugen geeigneter Art sind aber teuer und nicht in jedem Fall effizient.
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Dies ist in der Allgemeinheit bekannt, und so entbrennen heftige Diskussionen über weiterreichende Restriktionen.
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Aus der
DE 694 20 857 T2 ist eine Vorrichtung bekannt, die den Seitenstrom von Zigaretten auffangen soll.
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Aus der
GB 2 298 351 A ist ein geruchsreduzierter Aschenbecher bekannt. Der Aschenbecher ist in einem Gehäuse angeordnet, derart, dass oberhalb des Aschenbechers eine Art Rauchabzug über der abgelegten Zigarette angeordnet ist. Der von der abgelegten Zigarette aufsteigende Rauch wird über ein Gebläse abgesaugt, innerhalb des Gehäuses über Filtermittel gereinigt und durch seitliche Öffnungen wieder ausgeblasen. Diese Einrichtung ist darauf appliziert ausschließlich den Rauch von der im Aschenbecher abgelegten Zigarette anzusagen und im Umluftbetrieb zu filtern. Die seitlichen Öffnungen liegen relativ nahe an dem Ansaugschirm oberhalb des Aschenbechers. Strömungstechnisch bewirkt dies, dass sich eine Art Strömungsvorhang zwischen Austrittsöffnung und Ansaugöffnung legt. Für die ledigliche Filterung des Rauches der abgelegten Zigarette ist dies hinreichend. Soll jedoch ermöglicht werden, dass die von Rauchern erzeugte ausgeatmete Exhalationsluft auch mit abgesaugt und gefiltert werden kann, so behindert der besagte sich bildende Strömungsvorhang zwischen seitlicher Austrittsöffnung und oben angeordneter Ansaugöffnung genau diesen Vorgang. Außerdem bläst die seitlich abströmende Luft dem in der Nähe sitzenden Raucher gerade entgegen, so dass die Exhalationsluft kaum mit abgesaugt werden kann. Aus der
DE 694 08 661 T2 ist eine Filtereinrichtung für Raucher bekannt, nachteilig ist hierbei, dass der Raucher in ein Mundstück einblasen muss. Dies ist unkomfortabel im Umgang.
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Aus der
NL 1 024 662 C ist eine Art Sonnenschirm bekannt, der dachseitig einen Rauchabzug aufweist. Diese Einrichtung ist baulich aufwändig und groß bauend.
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Der Seitenstrom der glimmenden, liegenden Zigarette sondert in der Tat hohe Anteile von Feinstaub und Schadstoffen ab, weil er aus einem Bereich aufsteigt, der bei weitem nicht auf so hohem Temperaturniveau liegt, wie der Hauptstrom innerhalb der Zigarette, wenn der Raucher daran saugt um den Rauch zu inhalieren. Im Hauptstrom sind anfänglich die Temperaturen so hoch, dass bestimmte Schadstoffe chemisch gecrakt werden, bevor der Raucher sie direkt einatmet. Jedoch im besagten Nebenstrom verlassen die Zigarette Schadstoffe die aufgrund der niedrigeren Temperaturen nicht gecrakt sind und das Umfeld enorm belasten.
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Somit bedarf der Nebenstrom der Zigarette einer besonderen Beachtung, wenn es um effizienten Nichtraucherschutz geht.
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Aus dem besagten Dokument
DE 694 20 857 T2 aus dem Stand der Technik besteht eine Variante darin, dass die glimmende Zigarette in eine Art Rohr eingeschoben wird, die einen Kamin darstellt, indem die Gase und Rauchbestandteile aufsteigen und gefiltert werden.
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Diese Anordnung befasst sich aber ausschließlich nur mit der Beseitigung des Nebenstromes, und zwar in einer hinsichtlich der Benutzung unpraktischen Weise.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzubilden, dass sowohl der Nebenstrom als auch der exhalierte, d. h. ausgeamtete Rauch gleichermaßen und auf einfache abgesaugt und gereinigt wird.
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Die gestellte Aufgabe ist bei einer Einrichtung der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 8 angegeben.
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In Anspruch 9 ist eine erfindungsgemäße Ladestation als Sammelladestation angegeben, eine Verwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung ist in den Ansprüchen 10 und 11 angegeben.
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Kern der Erfindung ist es, dass die Schirmanordnung auch aufklappbar und im Querschnitt somit erweiterbar ist. Dabei wird sowohl der Nebenstromrauch der glimmenden Zigarette als auch der exhalierte Hauptstrom des ausgeatmeten Rauches in ein und demselben Gehäuse eingesaugt und gereinigt.
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Optional können Aktivfilterelemente bspw. Aktivkohle vorgesehen und auch befeuchtet sein, was den Filterwirkungsgrad weiter erhöht.
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Um dies in besonders einfacher Weise zu realisieren enthält das Gehäuse integral eine Zigarettenablage oder -aschenbecher. Damit liegt die glimmendende und Nebenstrom erzeugende Zigarette direkt an der Absaugung, kann dort zur Inhalation kurzzeitig entnommen werden, und wieder abgelegt werden, wobei der Nebenstrom direkt abgesaugt und gleichzeitig auch die Exhaltionsluft, die der Raucher in Richtung der Einrichtung pustet abgesaugt wird.
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Zum Betrieb der Absaugung enthält das Gehäuse auch ein Gebläse welches in vorteilhafter Ausgestaltung in einem Standfuß des Gehäuses bzw. der Einrichtung integriert ist. Dabei ist das Gebläse so darin angeordnet, dass seine Gebläseachse senkrecht zur Unterlagefläche angeordnet ist. Bei der Verwendung eines Lüfterrades liegt dies sozusagen in Standfuß, und wird so betrieben, dass es von oben den Rauch ansaugt und durch eine Filtereinrichtung ansaugt und gereingt unten am Boden des Standfußes wieder ausbläst.
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Alternativ dazu ist auch ein Walzenlüfter vorteilhaft einsetzbar, so dass das Gebläse in einem integralen Standfuß bezüglich seiner Gebläseachse horizontal, bzw. parallel zur Unterlagefläche angeordnet ist.
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In einer Ausführung ist angegeben, dass oberhalb der Zigarettenablage eine bezüglich dem Gehäuse dort im Querschnitt erweiterte Ansaugöffnung durch eine Schirmanordnung gebildet ist. Dabei wird ermöglicht, dass sowohl der besonders schädliche Nebenstromrauch direkt über der abgelegten glimmenden Zigarette abgesaugt wird, als auch der in Richtung der Einrichtung geblasene exhaltierte Rauch. Damit werden beide Belastungen in einer Einrichtung einfach und effizient beseitigt.
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Dabei ist es so wie oben bereits ausgeführt, dass die gereinigte Umluft am Gehäuse bodenseitig entlüftet werden kann. Dabei sind dort entsprechende Entlüftungsöffnungen angeordnet.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, dass das Gehäuse integrale Befüllungsvolumen für befeuchtbare Aktivfilterelemente oder Aktivfilterstoffe enthält. Entweder wird der Aktivfilterstoff als angefeuchtetes Schüttgut dort eingefüllt, oder aber es können Patronen sein, die einfach ausgewechselt werden und vor dem Wechsel feucht gemacht werden.
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Besonders vorteilhaft ist hierbei der Einsatz des Aktivfilterstoffes Aktivkohle.
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Weiterhin ist vorteilhaft ausgestaltet, dass die Einrichtung mit einem aufladbaren Akkumulator betreibbar ist, der in das Gehäuse integriert ist.
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Ein mögliche vorteilhafte Sonderausgestaltung ist, dass die Einrichtung als miniaturisierte Einrichtung in ein Mobilfunkhandy integriert ist. Da die Bauweise an sich einfach aber die beschriebene Doppelfunktion wirkungsvoll ist, eignet sich diese auch zu dieser praktischen Integration ins Handy oder als eine direkt an der Person tragbare Einrichtung.
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Für den professionellen Betrieb in Gaststätten eignet sich in diesem Zusammenhang ganz besonders die Ausgestaltung, bei der für die erfindungsgemäßen Einrichtung eine Ladestation ggf. als Sammelladestation ausgebildet ist, die eine Mehrzal von Aufladeplätzen aufweist, an die die Einrichtung angehängt und der Akkumulator mit elektrischer Energie wiederaufladbar ist.
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Immer dann, wenn ein Gast die Gaststätte betritt, kann er zum Rauchen eine solche Einrichtung ordern, die dann frisch mit elektrischer Energie geladen von der Sammelladestation entnommen wird, gebraucht wird, und danach wieder abgegeben und sofort wieder an die Ladestation gebracht werden kann. Damit ist die Einrichtung als solche von hohem Nutz- und Gebrauchswert und damit vor dem Hintergund des Nichtraucherschutzes von erheblichem Nutzen.
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Weiterhin ist eine sehr vorteilhafte Verwendung angegeben, bei welcher die Einrichtung in Kraftfahrzeugen, in Flugzeugen oder in Wasserfahrzeugen eingesetzt ist und an das bordeigene Gebläsesystem des Fahrzeuges, des Flugzeuges oder des Wasserfahrzeuges angeschlossen ist. Dabei kann das Gebläse entweder den Rauch abziehen und gefiltert nach außen entlüften, oder aber es kann im Umluftbetrieb betrieben werden, wobei die gereinigte Exhalationsluft gereinigt wieder in den Innenaum eingeblasen wird.
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Optional können dabei der gereinigten Exhaltionsluft oder dem gereinigten Zigarettennebenstrom Duftstoffe beigegeben werden.
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Im Hinblick auf eine besonders vorteilhafte Verwendung ist die Einrichtung in einer Lampe integriert, wobei entweder die Lampe insgesamt oder die damit verbundene Einrichtung in eine geeignete Position teleskopierbar ist. Damit kann in Gaststätten oder in Fahrzeugen jeder Art am jeweiligen Sitzplatz für eine stationäre Absaugung gesorgt werden. Mit der Teleskopierbarkeit kann der Raucher die Einrichtung direkt an sich heranziehen und somit in einen technisch optimal wirksamen Arbeitsabstand bringen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend noch näher beschrieben.
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Es zeigt:
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1: erste Ausgestaltung der Erfindung
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2: Seitenansicht zu 1
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3: Ladestation für Erfindungsgemäße Einrichtung
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1 zeigt eine erste Ausführungsform der Erfindung. Dabei besteht das Gehäuse 1 aus einer Art fuß- oder sockelähnlichen Partie 2 in welcher das Umluftgebläse 3 integriert ist. Auf dieser Partie ist in diesem Ausführungsbeispiel ein Aschenbecher 4 integriert auf dem die glimmenden Zigaretten abgelegt werden können. Oberhalb bzw. seitlich aus dieser Partie kommend ist eine weitere ringförmige Partie 5 angeformt. Innerhalb dieser sind Füllräume 9 für Filtermittel oder Aufnahmeräume für Filterpatronen, sowie desweiteren Ansaugkanäle angeordnet. Oberhalb des Aschenbechers 4 sind Ansaugöffnungen in der ringförmigen Partie angeordnet, so dass der Rauch direkt oberhalb des Aschenbechers abgezogen werden kann. Im Bereich der Ansaugöffnungen sind Querschnittserweiterungen in Form von Kugelsegmentsphären 6 angeordnet, um möglichst weiträumig Rauch ansaugen zu können. Die Raucher, die an einem Rauchertisch in einer Gaststätte sitzen, können nun die glimmenden Zigaretten dort ablegen, so dass der gefährliche Nebenstrom abgesaugt wird, und wenn sie an der Zigarette gezogen haben, blasen sie die Exhalationsluft in Richtung dieser Einrichtung und diese wird dann dort in gleicher Weise abgesaugt.
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Innerhalb der Einrichtung saugt das Gebläse den Rauch in die besagten Kanäle und durch die Filtermittel. Dort wird der Feinstaub, sowie übrige gefährliche Bestandteile von dem feuchten Filtermittel absorbiert und das Gebläse entlüftet die weitestgehend gereinigte Luft durch bodenseitige Öffnungen im Gehäuse 1 bzw. der Bodenpartie 2. So entsteht ein Umluftsystem mit Luftreinigung.
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Als Filtermittel kann optional angefeuchtete Aktivkohle verwendet werden, die hoch wirksam ist.
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Das Gehäuse 1 d. h. die Bodenpartie 2 steht unten auf bodenseitig angeordneten Standfüßen, so dass die Umluft dort ungehindert ausgeblasen werden kann.
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Innerhalb des Gehäuses sind elektrische Akkumulatorelemente angeordnet, so dass die Einrichtung völlig autark ist.
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Aus praktischen Gründen, sind im oberen Bereich Halte- oder Hängemittel 7 am Gehäuse 1 angeordnet, sowie Ladekontakte 8, so dass diese mit einer Lade- oder Sammelladestation in Verbindung bringbar ist.
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2 zeigt die Ausführungsform gemäß 1 schematisch in Seitenansicht. Das Gehäuse 1 enthält eine bodenseitige Partie 2 mit Standfüßen, in welchem das Gebläse angeordnet ist. Auf der Bodenpartie 2 ist mittig der Aschenbecher oder die Zigarettenablage 4 angeordnet. Die ringförmige Partie 5 des Gehäuses 1 erstreckt sich nach oben. Dort sind hier nicht dargestellte Ansaug-Öffnungen ins Innere des Gehäuses dargestellt. Um hier einen effizienten Abzug zu erzielen, sind seitlich schirmartige Elemente als erweiterte Ansaugöffnung 6 angeordnet.
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3 zeigt eine Ladestation 10, bzw. eine entsprechend für die Einrichtung konzipierte Sammelladestation. Hierbei werden die Einrichtungen 1 eingehängt, wobei sie dort mit Kontaktstiften in der Ladestation in Verbindung kommen und der Ladevorgang beginnt, sobald dort die Einrichtung wieder plaziert ist. Auf diese Weise resultiert aus dieser Einrichtung eine auch für den Gaststättenbetrieb einfache und effektive Handhabung. Jeder Raucher der als Gast hineinkommt ordert eine solche Einrichtung, wobei eine solche Einrichtung für mehrere Raucher am Tisch wirksam ist. Beim Verlassen der Gaststätte werden die Einrichtungen wieder an der Ladestation abgegeben und neu aufgeladen. Dies ist extrem einfach in der Handhabung und ein wirklich wirksamer Schutz für Nichtraucher, bei welcher auf diese Weise die Diffusion von Rauch von der Raucherzone in die Nichtraucherzone effektiv vermieden wird. Dies ist für alle Beteiligten eine nutzvolle Konsequenz.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Bodenseitige Partie
- 3
- Gebläse
- 4
- Aschenbecher, Zigarettenablage
- 5
- Ringförmige Partie
- 6
- Erweiterte Absaugöffnung
- 7
- Hängeöse
- 8
- Elektrische Kontakte
- 9
- Aufnahmeraum für Filtermittel
- 10
- Ladestation