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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Nachweis
der Permeabilität in Kontaktbereichen zwischen dem Wirtsgestein
eines anstehenden Gebirges und dem Ausbaumaterial eines Verschlussbauwerk
in bergmännisch aufgefahrenen Hohlräumen.
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Bei
der Errichtung von Bauwerken zur Abdichtung von Strecken und Tunneln
in Bergwerken stellt der Kontaktbereich zwischen dem Baukörper des
Verschlussbauwerkes und dem angrenzenden Wirtsgestein eine besondere
Schwachstelle dar. Der Nachweis der Dichtheit des direkten Kontaktbereiches,
und insbesondere des angrenzenden aufgelockerten und geschädigten
Nahfeldes im Gebirge – aufgelockerte Zone um die Hohlraum-
und Tunnelauffahrungen, ist zur Gewährleistung der Funktion des
gesamten Verschlussbauwerkes und anderweitiger Untertagebauwerke
von großer Wichtigkeit.
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Insbesondere
bei schwierigen geologischen Verhältnissen z. B. in Form
von geringmächtigen Schichten mit stark unterschiedlichen
geomechanischen Eigenschaften (Toneinlagen, Anhydritbänder, Kieseritschnüren
z. B. im Steinsalz) und bei horizontalem bzw. schwach geneigtem
Hohlraumverlauf ist ein Nachweis der Dichtheit des Grenzbereiches
zwischen dem querschnittsdichtenden Bauwerk und dem Gebirge zur
Gewährleistung der Funktionsfähigkeit der gesamten
Konstruktion unabdingbar. Dieser Nachweis muss erfolgen, da es schon
bei sehr kleinen örtlich begrenzten Wegsamkeiten im Kontaktbereich
zwischen dem Ausbaumaterial eines Verschlussbauwerk und dem Wirtsgestein
des anstehenden Gebirges zu erheblichen, nicht akzeptierbaren Umströmungen
der Dichtung kommen kann.
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Es
ist bereits allgemein bekannt, dass mit Hilfe von Volumenstrom-
und/oder Druckabfallmessungen die Dichtheit resp. die Permeabilität
eines Körpers ermittelt werden kann. Derartige Verfahren wurde
daher schon zur Lösung unterschiedlichster Aufgaben erfolgreich
eingesetzt.
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So
wird beispielsweise zur Bestimmung der Durchlässigkeit
(Permeabilität) eines durch eine Bohrung aufgeschlossenen
Bodenkörpers nach
DE
43 19 976 A1 , der Bodenkörper mit dem Druck eines
geeigneten Prüfmediums beaufschlagt und aus der eintretenden
Druckänderung die Permeabilität bestimmt. In einer
weiter verbesserten Ausführungsvariante dieses Verfahrens
wird zwischen dem Bodenkörper und einem definierten Volumen
plötzlich ein Druckausgleich erzeugt und über
dessen Verlauf die Durchlässigkeit des Bodenkörpers
bestimmt.
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Aus
dem Bau nachträglich vorgespannter Betonauskleidungen im
Druckstollenbau sind ferner Verfahren bekannt, nach denen zuerst
der Felsstoß bzw. Gebirgsstoß zur Verhinderung
der Haftung des Betonausbaues am Gebirge mit Trennmitteln angesprüht
oder mit einer Kunststofffolie verkleidet wird. Anschließend
werden meist ringförmig verlegte Injektionsleitungen auf
den Fels bzw. auf den Spritzbeton aufgebracht. Diese Injektionsleitungen
besitzen gleichmäßig verteilte Manschettenventile, über
welche das flüssige Injektionsgut sich in die künstlich
geschaffenen Kontaktfugen ausbreiten kann. Zur Verbesserung der
Druckwirkung in der Anfangsphase und zum besseren Aufreisen des
Ringspaltes wird eine rund 20 cm breite Folienhülle über
die Injektionsleitung geschoben. Die Injektion erfolgt somit gezielt in
die Kontaktfuge, die durch den Injektionsdruck zusätzlich
geöffnet wird. Nach Beendigung der Injektion härtet
der Zement aus, so dass der innere Betonausbaudruck vorgespannt
bleibt –
AT 265 980 und
AT 284 014 ,
Stein,
D; Niederehe, W.: „Instandhaltung von Kanalisationen",
2. Auflage, 1992 Ernst und Sohn, Verlag für
Architektur und Technische Wissenschaften, Seeber/Enke.: „Druckstollen
und Druckschächte", Enke im Georg Thieme Verlag Stuttgart New
York 1992.
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Die
Anwendung dieser Verfahren für den Nachweis der Permeabilität
im Kontaktbereich zwischen dem Verschlussbauwerk und dem anstehenden
Gebirge erfordert eine Vielzahl von Bohrungen, die in Längsachse
des Bauwerkes verlaufen. Die Bohrungen sind nach Fertigstellung
des Bauwerkes einzubringen und müssen nach der Messung
wieder hochqualitativ verschlossen werden, da jedes Bohrloch die
Kontaktfuge bzw. den Kontaktbereich punktförmig anschneidet.
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Ähnliche
Probleme treten bei Anwendung des Verfahrens nach
DE 102 08 768 A1 zur Überprüfung
der Dichtheit von hydraulischen Sperren in ausgebauten Bohrungen
auf. Auch bei diesem Verfahren müssten eine Vielzahl von
Bohrungen, die in Längsachse des Bauwerkes verlaufen, eingebracht
und nach Abschluss der Messungen wieder hochqualitativ verschlossen
werden, wobei die Statik des Verschlussbauwerkes durch die Perforationen
der Bohrungen in nachteiliger Weise beeinflusst wird.
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Zum
Schutz des Grundwassers sind bei der Errichtung von Deponien umfangreiche
Dichtungsmaßnahmen zutreffen, die das Eindringen von kontaminiertem
Oberflächenwasser in die unter der Deponie befindliche
Bodenschichten verhindern. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen
ist während des Betreibens der Deponien und in darüber
hinausgehende Zeiträume ständig zu überwachen
und zu kontrollieren –
DE 41 34 380 A1 ,
DE 43 17 537 A1 ,
DE 699 16 020 T2 und
DE 195 14 067 A1 .
Der Gegenstand der vorgeschlagenen Lösungen beziehen sich
auf die Detektion des zu überwachenden Fluides in einer Prüfinstallation
und nicht auf Messverfahren mit denen die Permeabilität
im Kontaktbereich zwischen einem Bauwerk und den angrenzenden geologischen Strukturen
ermittelt und nachgewiesen werden kann.
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Aus
DE 198 59 377 A1 ist
eine Vorrichtung zur Materialprüfung und Überwachung
der Formstabilität von mehrteilig aufgebauten festen Körpern, insbesondere
der Radreifen/Räder von Hochgeschwindigkeitszügen
bekannt, nach der symmetrisch zur Radachse vier mit Drucksensoren
ausgestattete Druckkammer im Radreifen vorgesehenen und über Kanäle
miteinander verbunden sind. Die Druckkammern und die Kanäle
sind unter Druck mit einem Gas oder einer Flüssigkeit schlüssig
gefüllt. Sinkt infolge von Haarrissen im Material oder
durch Materialverschleiß der Druck in den Druckkammern
wird durch den Druckabfall eine Signaleinrichtung ausgelöst
und auf den Materialfehler hingewiesen. Eine sachgemäße Übertragung
und Anwendung dieser Lösung für den Nachweis der
Permeabilität in Kontaktbereichen zwischen dem Wirtsgestein
eines anstehenden Gebirges und dem Ausbaumaterial eines Verschlussbauwerk
ist aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedingungen
für die Durchführung von Messungen nicht möglich.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln,
mit dem die Durchlässigkeit/Permeabilität des
gefährdeten Kontakt- bzw. Grenzbereiches an Untertage-Verschlussbauwerken
in situ geprüft werden kann und aus dem eindeutige Aussagen über
die Permeabilität und zu eventuell notwendigen Nachbesserungsmaßnahmen zur
Erhöhung der Dichtheit des Kontaktbereiches abgeleitet
werden können.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch ein Verfahren und eine Einrichtung nach den Merkmalen
von Anspruch 1 und 5 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis
4 und 6 bis 13.
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Nach
der vorgeschlagenen Lösung sind im Verschlussbauwerk im
Bereich der Kontaktfuge zwischen dem Verschlussbauwerk und dem anstehenden
Gebirge punkt- und/oder ringförmige Messkammern, in Form
ringförmig verlegter Rohre, die über die gesamte
Umfangslänge des Verschlussbauwerkes verteilt sind, oder
eine Ringleitung, die in bestimmten Abständen perforiert
ist, angeordnet und über Zuleitungen mit einer Bezugsquelle
für ein fließfähiges Prüfmedium,
vorzugsweise ein Gas, und mit einer Rechnerstation verbunden. Nach
Fertigstellung des Verschlussbauwerkes wird in diese Messkammern
ein Prüfmedium unter Druck eingeleitet und an Hand eines
Strömungsmodells aus dem Druckabfall des Prüfdruckes
und/oder aus der Einpressrate an Prüfmedium die Permeabilität
in der direkten Kontaktzone zwischen Verschlussbauwerk und Gebirge und/oder
im Bereich des aufgelockerten und geschädigten Nahfeldes
im Gebirge über numerische Modellansätze unter
Annahme verschiedener Randbedingungen bestimmt.
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In
Abhängigkeit davon, ob die Permeabilität im Bereich
der Fuge zwischen Verschlussbauwerk und Gebirge oder die Permeabilität
des aufgelockerten und geschädigten Nahfeldes im Bereich
der Kontaktzone ermittelt werden soll, wird das Prüfmedium in
Richtung der Längsachse des Verschlussbauwerkes oder radial
zur Längsachse des Verschlussbauwerkes in Richtung des
anstehenden Gebirges eingepresst.
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Um
die Permeabilität im Bereich der Fuge zwischen Verschlussbauwerk
und Gebirge zu bestimmen, münden die Messkammern, in Form
einzelner, verteilt angeordneter Rohre, in die Kontaktzone aus und
bilden punktförmige Messkammern mit einer in der Längsachse
des Verschlussbauwerkes liegenden Messrichtung. Durch die Anordnung
einzelner Messkammern im Bereich der Kontaktfuge ist eine zielgerichtete
Druck- bzw. Volumenstrombeaufschlagung zur Prüfung der
Permeabilität möglich, wobei durch die Messungen
im Bereich der Kontaktfuge insbesondere das Anbindeverhalten des
verwendeten Baustoffs an die Gebirgskontur ermittelt und bestimmt
werden kann.
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Gemäß einer
Weiterbildung dieser Ausführungsform ist in die Kontaktzone
eine Bohrung eingebracht und in diese Bohrung ein Rohr eingeführt.
Der in die Bohrung befindliche Abschnitt des Rohres ist perforiert,
wobei die Perforationen so angeordnet sind, dass die Messrichtung
beispielsweise auf die Kontaktzone in Richtung der Längsachse
des zwischen dem Verschlussbauwerk und der Kontaktzone orientiert
ist.
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Anstelle
der Rohre, die in das Verschlussbauwerk eingebunden sind und einzelne
punktförmige Messkammern bilden, kann in die Fuge zwischen dem
Verschlussbauwerk und der Kontaktzone eine ringförmige
Messkammer angeordnet werden. Die ringförmige Messkammer
besteht aus einer perforierten Ringleitung, die teilweise in das
Verschlussbauwerk eingebunden ist. Die Perforationen dieser Ringleitung
sind wiederum so ausgebildet und angeordnet, dass die Messstrahlen
den Bereich der Fuge zwischen dem Verschlussbauwerk und der Kontaktzone
erfassen, um beispielsweise vorrangig die Fugendurchlässigkeit
zu bestimmen und/oder sind auf das geschädigte Nahfeld
der Kontaktzone gerichtet, um vorrangig die Gebirgsdurchlässigkeit
in Richtung des anstehenden Gebirges oder in Richtung des Verschlussbauwerkes
zu bestimmen. Mit den Messungen im Bereich der Kontaktzone werden
vorrangig die charakteristischen Eigenschaften des aufgelockerten
und geschädigten Nahfeldes ermittelt, um daraus gegebenenfalls
Maßnahmen zur Vergütung/Verfestigung dieser Zonen
abzuleiten.
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In
Kombination beider Ausführungsvarianten können
sowohl einzelne Rohre, die einzelne, punktförmige Messkammern
bilden, als auch eine perforierte Ringleitung im Verschlussbauwerk
bzw. im geschädigten Nahfeld der Kontaktzone angeordnet werden.
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Um
die Prüfreichweite der Messeinrichtung zu erweiten, ist
es von Vorteil, in die Kontaktzone einen Schlitz einzubringen und
in diesen Schlitz eine perforierte Ringleitung zu verlegen. Analog
zu der Ausführungsvariante mit den in die Kontaktzone eingebrachten
Bohrungen und den in diese Bohrung hineingeführten Rohre,
deren Rohrenden perforiert sind, kann mit dieser Anordnung vorrangig
die Durchlässigkeit der Kontaktzone in Richtung des anstehenden
Gebirges und Richtung des Verschlussbauwerkes bestimmt werden.
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In
Weiterbildung dieser Ausführungsform ist die in einem Schlitz
in der Kontaktzone verlegte, perforierte Ringleitung in Segmente
unterteilt und jedes Segment mit der Bezugsquelle für das
Prüfmedium verbunden und an die Rechnerstation angeschlossen.
Mit dieser Einrichtung lässt sich auf relativ einfache
Weise die Permeabilität der Fuge zwischen Verschlussbauwerk
und Kontaktzone und der Kontaktzone selbst innerhalb bestimmter
Prüfsektoren bestimmen.
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Die
Perforationen der Ringleitung und der Endabschnitte der Rohre sind
mit speziellen Manschetten abgedeckt, die das Eindringen fremder
Medien in die Messkammern verhindern. Die Manschetten besitzen eine
unterschiedliche Materialhärte bzw. Eigensteifigkeit, so
dass sie bei unterschiedlich hohen Innendrücken öffnen.
Mit Hilfe der unterschiedlichen Eigensteifigkeit der Manschetten
und der unterschiedlichen Druckbeaufschlagung ist ebenfalls eine Bestimmung
der Permeabilität innerhalb bestimmter Prüfsektoren
möglich.
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Die
in Längsachse des Verschlussbauwerkes verlegten Zuleitungen
für das Prüfmedium zu den Messkammern sind vorzugsweise
so angeordnet und ausgebildet, dass sie nach Anschluss der Messprozesse
auf bekannte Weise überbohrt und diese Bohrungen anschließend
dicht verschlossen werden können.
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Auf
der Basis des Volumenstromes und/oder des Druckabfalls können
mit Hilfe der erfindungsgemäßen Lösung
exakte Messungen zur Bestimmung der Permeabilität in den
für eine Umströmung besonders gefährdeten
Bereichen des geschädigten Nahfeldes der Kontaktzone und
der Fuge zwischen Verschlussbauwerk und Kontaktzone resp. dem anstehenden
Gebirge durchgeführt werden.
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Durch
die segmentförmige Ausbildung und Anordnung der ringförmigen
Messkammern, durch die unterschiedlichen hydraulischen Widerstände
der Manschetten, mit denen die Perforationen, und die Rohrenden
abgedeckt werden und durch die gezielte Anordnung von Messkammern
in besonders zu untersuchende Bereiche können auch Aussagen
zur Permeabilität von ausgewählten Bereichen der
Kontaktzone und der Fuge zwischen dem Verschlussbauwerk und dem
Gebirge getroffen werden.
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Im
Unterschied zu Überwachungs- und Prüfeinrichtungen
von Maschinen- und Fahrzeugteilen bzw. Rohren- und Schachtbauwerken
liegt ein Schwerpunkt der erfindungsgemäßen Lösung
auf der Auswertung der Messergebnisse im Hinblick auf den anstehenden
und komplex aufgebauten Gebirgskörper. Die Auswertung erfolgt
erfindungsgemäß über numerische Modellansätze
unter Annahme verschiedener Randbedingungen, wobei der komplexe
Gebirgskörper als Grenzbereich in die Auswertung einbezogen
wird. Im Gegensatz hierzu erfolgt im Maschinen- bzw. Ingenieurbau
auf der Grundlage von Druckabfall- oder Volumenstrommessungen ausschließlich
eine Prüfung von künstlich hergestellten Teilen
bzw. Konstruktionen.
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Die
Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. In den dazugehörigen
Zeichnungen zeigen:
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1 die
Anordnung einer ringförmigen und punktförmiger
Messkammern in der unmittelbaren Kontaktzone/Fuge zwischen dem Verschlussbauwerk
und dem anstehenden Gebirge,
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2 den
Schnitt A-A aus 1 durch die punktförmige
Messkammer in der direkten Kontaktzone/Fuge zwischen dem Verschlussbauwerk
und Gebirge,
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3 eine
Frontansicht auf die punktförmige Messkammer gemäß Schnitt
B-B in 1, die in die direkten Kontaktzone/Fuge ausmündet,
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4 die
Anordnung einer ringförmige Messkammer in der direkten
Kontaktzone/Fuge zwischen Verschlussbauwerk und Fuge entsprechend dem
Längsschnitt C-C in 1,
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5 den
Querschnitt durch die ringförmige Messkammer in der direkten
Kontaktzone/Fuge zwischen Verschlussbauwerk und Gebirge nach Schnitt D-D
in 1,
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6 die
Anordnung einer ringförmigen Messkammer in einem umlaufenden
Schlitz und die Anordnung einer punktförmigen Messkammer
in einer Bohrung die jeweils in die Kontaktzone eingebracht worden
sind,
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7 den
Schnitt E-E durch die punktförmige Messkammer entsprechend
der Anordnung und Ausbildung nach 6,
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8 den
Schnitt F-F durch die Anordnung und Ausbildung der ringförmige
Messkammer nach 6,
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9 die
schematische Darstellung einer in Segmente unterteilten ringförmigen
Messkammer, die in einem umlaufenden Schlitz in der Kontaktzone angeordnet
ist,
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10 Messapparatur
zur Messwerterfassung
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Wie
aus 1 ersichtlich, wurde in einem bergmännischen
aufgefahrenen Hohlraum eine Verschlussbauwerk 1 in Form
eines Dammes errichtet, um den Hohlraum 7, der beispielsweise
als Lagerstätte genutzt werden soll, vom übrigen
Teil des Hohlraumes zu trennen bzw. gegenüber diesem Teil
abzudichten. Für die Sicherung und Gewährleistung
der vollen Funktionsfähigkeit des Verschlussbauwerkes 1,
sind genaue Kenntnisse über die Permeabilität
in den häufig undichten Bereich der Fuge 27 zwischen dem
Verschlussbauwerk 1 und der Kontaktzone 2 des
anstehenden Gebirges 3, insbesondere des aufgelockerten
und geschädigten Nahfeldes der Kontaktzone 2 unerlässlich.
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Um
die Permeabilität in diesen gefährdeten Bereich
in situ ermitteln und bestimmen zu können, sind im Verschlussbauwerk 1 punktförmige
Messkammern 5, die über den Umfang des Verschlussbauwerkes 1 verteilt
angeordnet sind, und/oder ringförmige Messkammern 9 vorgesehen,
die jeweils mit einem fließfähigen Prüfmedium
beaufschlagt werden können. Die Messkammern 5 werden
durch Rohre 4, die im Bereich der Fuge 27 zwischen
dem Verschlussbauwerk 1 und der Kontaktzone 2 in
die Kontaktzone 2 ausmünden – 1, 2 und 3 – oder
durch eine perforierte Ringleitung 10 gebildet, die im
Bereich der Fuge 27 in das Verschlussbauwerk 1 eingebunden
ist – 1, 4 und 5. Die
Perforationen 26 der Ringleitung 10 und die Rohre 4,
die über Zuleitungen 6 mit einer Bezugsquelle 20 für
das Prüfmedium und mit einer Rechnerstation 22, 23 – 10 verbunden
sind, sind so eingebracht und angeordnet, das sich die Messstrahlen 21 in Richtung
der Längsachse des Verschlussbauwerkes 1 auf den
Fugenbereich zwischen Verschlussbauwerk 1 und Kontaktzone 2 erstrecken.
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Für
die Feststellung der Permeabilität wird über die
Messkammern 5; 9 ein fließfähiges
Prüfmedium, vorzugsweise ein Gas, welches in einem Gasbehälter 20 bereitgestellt
wird, verpresst und mittels Volumenstromzähler 18 die
Einpressrate und mittels Druckaufnehmer 16 die Druckentwicklung
in Abhängigkeit von der Zeit gemessen – 10.
Die Messwerte werden in einem Datenrecorder 22 protokolliert und
einem Rechner 23 zugeleitet. Auf der Grundlage eines speziellen
Strömungsmodells wird dann aus diesen Messwerten die Permeabilität
der Kontaktfuge 27 ermittelt.
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Eine
weitere Ausführungsform der Erfindung, mit der insbesondere
der Messbereich der Messeinrichtung erweitert wird und die Permeabilität in
der Kontaktzone 2 festgestellt werden kann, ist in den 6, 7 und 8 dargestellt.
Wie aus 6 ersichtlich, ist die ringförmige
Messkammer 9, die durch die perforierte Ringleitung 10 gebildet
wird, in einem Schlitz 12 installiert, der in die Kontaktzone 2 eingebracht
worden ist, während für die punktförmige
Messkammer 5 eine Bohrung 11 in der Kontaktzone 2 vorgesehen
und in diese Bohrung ein perforierter Rohrabschnitt 25 des
Rohres 4 hineingeführt ist, die die punktförmige
Messkammer 5 bildet. Die Perforationen 26 des
Rohrabschnittes 25 und der Ringleitung 10 sind
so ausgebildet und angeordnet, dass sich die Messstrahlen 21 in
Richtung der Längsachse des Verschlussbauwerkes 1 auf
die aufgelockerte Kontaktzone 2 erstrecken.
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Neben
der integralen Messung der Permeabilität im gesamten Bereich
der Fuge 27 und der Kontaktzone 2 mit Hilfe der
Messkammern 5 und 9 und den Messanordnungen nach 1 und 6,
ist aber auch eine Messung der Durchlässigkeit im Bereich
einzelner Prüfsektoren 13 möglich. Die
Messungen im Bereich einzelner Sektoren 13 wird vorzugsweise
dann eingesetzt, wenn nur bestimmte Teilbereiche, wie beispielsweise
an den Hohlraumstößen oder nur der Firstbereich
gesondert zu untersuchen sind. Eine solche Messeinrichtung ist in 9 dargestellt.
Diese Messeinrichtung kann natürlich auch für
Messungen eingesetzt werden, die den gesamten Querschnitt des Fugenbereiches
oder der Kontaktzone erfassen. Für die Messung in einzelnen Prüfsektoren 13 sind
die perforierte Ringleitung 10 in Ringkammersegmente 14 unterteilt
und die einzelnen Ringkammersegmente 14 über separate
Zugangsleitungen 15 an die Rechnerstation 22; 23 und an
die Bezugsquelle 17, 18, 19, 20 für
das Prüfmedium angeschlossen.
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Die Öffnungen
der Rohre 4, die in die Kontaktzone 2 oder in
die Fuge 27 zwischen Verschlussbauwerk 1 und Kontaktzone 2 ausmünden
sowie die Perforationen 26 in den Rohrabschnitten 25 und
der Ringleitung 10 sind mit einer dehnbaren Manschette 8 abgedeckt,
die das Eindringen fremder Medien, wie beispielsweise Baustoff des
Verschlussbauwerkes 1, in die Messkammern 5 und 9 verhindern.
Die Manschetten 8 öffnen bei entsprechender Druckbeaufschlagung
durch den Prüfdruck und stellen so die Verbindung zum zu
prüfenden Kontaktbereich herstellt. Bevorzugt können
Manschetten 8 mit unterschiedlicher Härte bzw.
Eigenstabilität eingesetzt werden, die bei unterschiedlichen
Drücken öffnen. Auf diese, relativ einfach Weise
kann ebenfalls eine Prüfung der Permeabilität
in einzelnen Prüfsektoren 13 vorgenommen werden.
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Die
Prüfeinrichtungen nach 1, 6 und 9 werden
vor Einbau des Verschlussbauwerkes 1 an den entsprechenden
Positionen im Bereich der zwischen dem Verschlussbauwerk 1 und dem
Gebirge 3 und/oder in der Kontaktzone 2 installiert.
Mit der Errichtung des Verschlussbauwerkes 1 werden die
Prüfeinrichtungen fest in die Struktur des Bauwerkes 1 eingeschlossen.
Nach Durchführung der Messkampagnen können die
Zugangsleitungen 6, 15 mit geeigneten Verfahren überbohrt
und in die entstandenen Bohrungen Baustoff des Verschlussbauwerkes 1 verpresst
werden. Durch die nachträgliche Verpressung von Baustoff
in diese Bereiche entsteht ein weitgehend homogener Körper
des Verschlussbauwerkes 1.
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- 1
- Damm-
oder Verschlussbauwerk
- 2
- Kontaktzone
- 3
- Gebirge/Wirtsgestein
- 4
- Rohr
- 5
- punktförmige
Messkammer
- 6
- Zugangsleitung
- 7
- abzudichtender
Hohlraum/Tunnel
- 8
- Manschette
- 9
- ringförmige
Messkammer
- 10
- Ringleitung
- 11
- Bohrloch
- 12
- Schlitz
- 13
- Prüfsektor
- 14
- Ringkammersegment
- 15
- Zugangsleitung
- 16
- Druckaufnehmer
- 17
- Ventil
- 18
- Volumenstromzähler
- 19
- Ventil
- 20
- Gasbehälter
- 21
- Messrichtung
- 22
- Datenrecorder
- 23
- Rechner
- 24
-
- 25
- Rohrabschnitt
- 26
- Perforation
- 27
- Fuge
zwischen Damm- oder Verschlussbauwerk und Gebirge/Wirtsgestein
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4319976
A1 [0005]
- - AT 265980 [0006]
- - AT 284014 [0006]
- - DE 10208768 A1 [0008]
- - DE 4134380 A1 [0009]
- - DE 4317537 A1 [0009]
- - DE 69916020 T2 [0009]
- - DE 19514067 A1 [0009]
- - DE 19859377 A1 [0010]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Stein, D;
Niederehe, W.: „Instandhaltung von Kanalisationen", 2.
Auflage, 1992 [0006]
- - Ernst und Sohn, Verlag für Architektur und Technische
Wissenschaften, Seeber/Enke.: „Druckstollen und Druckschächte",
Enke im Georg Thieme Verlag Stuttgart New York 1992 [0006]