DE102007010159B4

DE102007010159B4 - Kraftfahrzeugsitz

Info

Publication number: DE102007010159B4
Application number: DE102007010159.9A
Authority: DE
Inventors: Klaus-Dieter Habedank; Mareike Krahn-Lau
Original assignee: Faurecia Automotive GmbH
Current assignee: Faurecia Automotive GmbH
Priority date: 2007-03-02
Filing date: 2007-03-02
Publication date: 2016-06-02
Anticipated expiration: 2027-03-03
Also published as: DE102007010159A1; WO2008107100A1

Abstract

Kraftfahrzeugsitz (1) mit einer gegenüber einer Sitzrahmenstruktur (3) aus einer etwa vertikalen Gebrauchsposition in eine Tischposition um eine Schwenkachse (A) vorklappbaren Rückenlehne (2), wobei der Sitz (1) um eine zweite Schwenkachse (B) gegenüber der Karosserie zur Aufstellung in eine Ladeposition schwenkbar angebracht ist und wenigstens ein ein Sitzpolster tragendes Strukturelement (4) aufweist, wobei das Strukturelement (4) mit der Karosserie koppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Strukturelement (4) in der Gebrauchsposition der Rückenlehne (2) unterhalb der ersten Schwenkachse (A) an der Rückenlehne (2) angelenkt ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen faltbaren Kraftfahrzeugsitz, wie er z. B. aus DE 102 57 601 A1 , DE 693 04 145 T2 und DE 10 2004 039 246 B4 bekannt ist. Die genannten Sitze weisen eine relativ zum Sitzteil vorklappbare Rückenlehne auf. Die bekannten Sitze sind faltbar, so dass sich Rückenlehne und Sitzteil zusammenfalten und zusammen in eine senkrechte Ladeposition aufstellen lassen.
Insbesondere lässt sich bei dem aus DE 10 2004 039 246 B4 bekannten Sitz die Rückenlehne eines Fondsitzes in einer ersten Verstellstufe in eine Tischposition und in einer zweiten Stufe aus der Tischposition in die Ladeposition umklappen. Um die zweite Position zu erreichen, ist der Sitz im in Fahrtrichtung hinteren Bereich an relativ zur Fahrtrichtung verschiebbaren Verstellschienen angelenkt und im in Fahrtrichtung vorderen Bereich mit der Karosserie fest verbindbar ausgebildet. Zum Einstellen der Ladeposition wird zunächst die Rückenlehne in die Tischposition geklappt, wobei das Sitzteil zur Vermeidung einer Polsterpressung abgesenkt wird. Anschließend wird die Arretierung zwischen Sitz und Karosserie im vorderen Bereich des Sitzes gelöst und der zusammengefaltete Sitz kann in die Ladeposition geklappt werden, in der Sitzrahmenstruktur und Rückenlehne etwa vertikal zur Fahrtrichtung angeordnet sind. Vor dem hochgeklappten Sitz entsteht dadurch ein Zwischenraum zum Vordersitz, der durch Vorschieben des hochgeklappten Sitzes längs der Verstellschiene geschlossen werden kann, um hinter dem so vorgeschobenen Sitz zusätzlichen Stauraum freizugeben.
Diese Lösung erfordert neben dem Umklappmechanismus einen Schienenverstellmechanismus, welcher zum einen mehr Bauraum und zum anderen mehr Bauteile erfordert.
Auch die übrigen Verstellmechanismen für Faltsitze weisen einen komplizierten Aufbau auf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Kraftfahrzeugsitz der eingangs genannten Art anzugeben, welcher demgegenüber platz- und bauteilsparend ausgebildet ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
Erfindungsgemäß ist das das Sitzpolster tragende Strukturelement zum einen mit der Karosserie koppelbar und zum anderen an der Rückenlehne in der Gebrauchsposition unterhalb der Schwenkachse angelenkt. Hierdurch wird das Sitzteil beim Vorklappen der Rückenlehne in die Tischposition zum einen abgesenkt und nach hinten (entgegen der Fahrtrichtung) bewegt. Hierdurch wird mit wenigen Bauteilen eine kompakte, stauraumsparende und einfach ausgeführte Sitzgestaltung ermöglicht. Bevorzugt ist ein mit dem Strukturelement gekoppelter Lenker zur Kopplung des Strukturelements mit der Karosserie vorgesehen, dessen Schwenkachse mit der zweiten Schwenkachse des Fahrzeugsitzes zusammenfällt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiels schematisch näher erläutert.
1 – zeigt den erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz in Gebrauchsposition,
2 – zeigt den erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz mit vorgeklappter Rückenlehne,
3 – zeigt den Kraftfahrzeugsitz mit vorgeklappter Rückenlehne in aufgestellter Position.
Der in den Figuren gezeigte erfindungsgemäße Kraftfahrzeugsitz 1 weist ein Sitzstrukturteil 3 auf, an welchem eine Rückenlehne 2 um eine erste Schwenkachse A schwenkbar angeordnet ist. Das Sitzstrukturteil 3 ist im in Fahrtrichtung vorderen Bereich über ein Sockelelement 7 mit der Karosserie zu verbinden, so dass der Sitz 1 bzw. das Sitzstrukturteil 3 sich am Sockelelement 7 gegenüber der Karosserie des Fahrzeugs um eine zweite Schwenkachse B schwenken lässt. Zur Arretierung des Sitzes 1 bzw. des Sitzstrukturteils 3 an der Karosserie ist bevorzugt im hinteren Bereich des Sitzes 1 bzw. Sitzstrukturteil 3 eine Rastvorrichtung 6 vorgesehen, bei der ein Rastelement 6b lös- oder entsperrbar mit einem entsprechenden Gegenstück 6a zusammengreift.
In Gebrauchsstellung des Sitzes 1 ist das eine Ende 4a eines Strukturelements 4 bezüglich des Fahrzeugbodens unterhalb der ersten Schwenkachse A an der Rückenlehne 2 angelenkt. Das Strukturelement 4 trägt ein (nicht dargestelltes) Sitzpolster und ist im gezeigten Beispiel in Form eines Kniehebels ausgebildet, dessen einer, kürzerer Schenkel mit seinem Ende 4a an der Rückenlehne 2 angelenkt ist. Das Ende 4b des Strukturelements 4 ist über einen Lenker 5 mit der Karosserie bzw. dem karosseriefest zu montierenden Sockelelement 7 gekoppelt. Im gezeigten Beispiel sind der Lenker 5 wie auch das Sitzstrukturteil 3 um die gemeinsame Schwenkachse B schwenkbar mit dem Sockelelement 7 gekoppelt.
Wird die Rückenlehne 2 (vgl. 2) nach vorne geklappt, so umläuft die Anlenkachse des Strukturelements 4 die Schwenkachse A im Uhrzeigersinn und verlagert sich in Fahrtrichtung betrachtet nach hinten. Dadurch wird auch das Strukturelement 4 nach hinten verlagert und bewirkt gleichzeitig die Verlagerung des Sitzpolsters und des Lenkers 5 nach hinten, wobei sich der Anstellwinkel des Lenkers 5 zur Horizontalen (Fahrtrichtung) verringert. Hierdurch wird das Strukturelement 4 und damit das Sitzpolster abgesenkt. Damit wird unter anderem die Polsterpressung zwischen Rückenlehne 2 und Sitzpolster verringert bzw. vermieden. Gleichzeitig wird verhindert, dass das Sitzpolster bei vorgeklappter Rückenlehne 2 über deren oberen (vorderen Rand) hinausragt, so dass diese Lösung besonders platzsparend ist.
So lässt sich der vorgeklappte bzw. gefaltete Sitz 1 – wie in 3 gezeigt – in die Ladeposition aufstellen, indem die Rastvorrichtung 6, 6a, 6b gelöst und das Sitzstrukturteil 3 in Fahrtrichtung um die Schwenkachse B nach vorne geklappt wird. Aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung sind hierzu außer der Entsperrung der Rastvorrichtung 6 keine weiteren Verstellungen am Sitz 1 erforderlich.

Claims

Kraftfahrzeugsitz (1) mit einer gegenüber einer Sitzrahmenstruktur (3) aus einer etwa vertikalen Gebrauchsposition in eine Tischposition um eine Schwenkachse (A) vorklappbaren Rückenlehne (2), wobei der Sitz (1) um eine zweite Schwenkachse (B) gegenüber der Karosserie zur Aufstellung in eine Ladeposition schwenkbar angebracht ist und wenigstens ein ein Sitzpolster tragendes Strukturelement (4) aufweist, wobei das Strukturelement (4) mit der Karosserie koppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Strukturelement (4) in der Gebrauchsposition der Rückenlehne (2) unterhalb der ersten Schwenkachse (A) an der Rückenlehne (2) angelenkt ist.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Strukturelement (4) wenigstens ein Lenker (5) zur Kopplung mit der Karosserie vorgesehen ist.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Strukturelement (4) im Bereich von seinem einen Ende (4a) an der Rückenlehne (2) und im Bereich von seinem anderen Ende (4b) an dem wenigstens einen Lenker (5) am in Fahrtrichtung vorderen Bereich der Sitzrahmenstruktur (3) angelenkt ist.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlenkachse des wenigstens einen Lenkers (5) an der Sitzrahmenstruktur (3) mit der zweiten Schwenkachse (B) zusammenfällt.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass Lenker (5) und Sitzrahmenstruktur (3) zur Verbindung mit der Karosserie an einem Sockelelement (7) angelenkt sind.
Kraftfahrzeugsitz nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Strukturelement (4) die Form eines Kniehebels aufweist.
Kraftfahrzeugsitz nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der in Fahrtrichtung hintere Bereich der Sitzrahmenstruktur (3) ein Rastelement (6b) aufweist, welches als Teil einer Rastvorrichtung (6) mit einem karosseriefesten Gegenstück (6a) zur Arretierung der Sitzrahmenstruktur (3) an der Fahrzeugkarosserie lösbar zu verbinden ist.
Kraftfahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der in Fahrtrichtung hintere Bereich der Sitzrahmenstruktur (3) ein Gegenstück (6a) zur Aufnahme eines karosseriefesten Rastelements (6b) aufweist, wobei das Gegenstück (6a) als Teil einer Rastvorrichtung (6) mit dem Rastelement (6b) zur Arretierung der Sitzrahmenstruktur (3) an der Fahrzeugkarosserie lösbar zu verbinden ist.