-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuerungseinheit zur Steuerung eines automatischen Abschaltvorgangs einer Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, und auf eine Steuerungseinheit zur Steuerung eines automatischen Einschaltvorgangs einer Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
-
Um Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionen zu reduzieren, werden derzeit Verfahren und Systeme entwickelt und zum Teil auch bereits eingesetzt, welche die Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs unter bestimmten Voraussetzungen bzw. bei Vorliegen vorgegebener Abschaltbedingungen automatisch abschalten und bei Vorliegen vorgegebener Einschaltbedingungen automatisch wieder einschalten. Derartige Verfahren und Systeme sind vor allem für den Stadtverkehr zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs geeignet, da im Stadtverkehr das Fahrzeug oft an Ampeln oder aufgrund des Verkehrs zum Stehen kommt und der Betrieb der Brennkraftmaschine nicht erforderlich ist.
-
So ist aus der
DE 101 61 343 A1 eine automatische Abschalt- und Einschaltsteuervorrichtung für einen Verbrennungsmotor bekannt, wobei die Steuervorrichtung entsprechende Maßnahmen zum Abschalten des Verbrennungsmotors vornimmt, wenn alle genannten Abschaltbedingungen erfüllt sind. Sind vorgegebene Anschaltbedingungen erfüllt, nimmt die Steuervorrichtung entsprechende Maßnahmen zum automatischen Einschalten des Verbrennungsmotors vor.
-
Prinzipiell können die vorgegebenen Abschaltbedingungen zum automatischen Ab- oder Einschalten der Antriebseinheit in Abschaltauffordererbedingungen und in Abschaltverhindererbedingungen aufgeteilt werden, wobei die Abschaltauffordererbedingungen derartige Abschaltbedingungen sind, die erfüllt sein müssen, um einen automatischen Abschaltvorgang einleiten zu können. Im Gegensatz dazu sind die Abschaltverhindererbedingungen derartige Abschaltbedingungen, die nicht erfüllt sein dürfen, um einen automatischen Abschaltvorgang einleiten zu können. Eine Abschaltverhindererbedingung wäre bspw. dann erfüllt, wenn der Ladezustand der Batterie unter einem vorgegebenen Grenzwert liegt. Entsprechend den Abschaltbedingungen können auch die Einschaltbedingungen in Einschaltaufforderungsbedingungen und Einschaltverhindererbedingungen aufgeteilt sein.
-
So offenbart die
DE 100 30 290 A1 ebenfalls ein Verfahren und ein System zum automatischen Abschalten und Einschalten eines Verbrennungsmotors. Hierbei wird ein automatisches Abschalten verhindert, wenn zwar alle fahrerseitigen Bedingungen erfüllt sind, aber der Ladezustand der Batterie des Fahrzeugs unterhalb einer vorgegebenen Sperrschwelle liegt. Diese Bedingung stellt eine Abschaltverhindererbedingung dar, die vom Fahrer nicht beeinflussbar ist. Als weitere Abschaltbedingungen werden noch überprüft, ob die Geschwindigkeit des Fahrzeugs Null ist, ob sich das Getriebe im Leerlauf befindet und ob sich das Gaspedal in Ruheposition befindet. Die als Verbrennungsmotor ausgestaltete Antriebseinheit wird automatisch wieder eingeschaltet, wenn während des Stillstands des automatisch abgeschalteten Verbrennungsmotors der Ladezustand der Batterie unter die vorgegebene Sperrschwelle fällt, oder wenn vorgegebene Maßnahmen zum automatischen Anschalten des Verbrennungsmotors vom Fahrer eingeleitet wurden, wie z. B. ein Einwirken auf das Getriebe, das Gaspedal oder das Kupplungspedal.
-
-
Die bekannten Verfahren und Systeme haben alle gemeinsam, dass der automatische Abschaltvorgang bzw. die Maßnahmen zum automatischen Abschalten der Brennkraftmaschine erst eingeleitet werden, wenn alle vorgegebenen Abschaltbedingungen derart erfüllt sind, dass sie dem Einleiten eines Abschaltvorgangs nicht entgegenstehen. Wird jede Abschalt- oder Einschaltbedingung einzeln abgefragt und bei Erfüllung ein entsprechendes Signal an eine den automatischen Stopp und/oder Start ausführende Einheit gesendet, benötigt die Steuerungseinheit sehr viel Speicherplatz und Rechenleistung, damit der automatische Start und/oder Stopp nicht unnötig verzögert werden. Insbesondere die Quervernetzung der einzelnen Bedingungen ist in singulärer Umsetzung höchst komplex, so dass der Aufbau der Steuerungseinheit sehr unübersichtlich werden kann.
-
Aufgabe der Erfindung ist es somit, eine Steuerungseinheit zur Steuerung eines automatischen Abschaltvorgangs und/oder eines Einschaltvorgangs anzugeben, bei der die oben genannten Probleme vermieden oder zumindest verringert werden.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Steuerungseinheit nach Patentanspruch 1 und Patentanspruch 2 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
-
Verfahren und Steuerungseinheiten zum automatischen Abschalten oder Einschalten der Brennkraftmaschine können in verschiedenen Fahrzeugfunktionen verwendet werden. So wird bspw. im Rahmen einer sog. „Automatischen Start Stopp Funktion“ die Brennkraftmaschine in Abhängigkeit von vorgegebenen Bedingungen und bei bestimmten Verkehrssituationen, z. B. an Ampeln, ab- und auch wieder eingeschaltet. Ebenso wird bei Fahrzeugen, die mit einer hybriden Antriebseinheit bestehend aus einer Brennkraftmaschine und einem Elektromotor ausgestattet sind, die Brennkraftmaschine teilweise abgeschaltet und wieder eingeschaltet um Kraftstoff zu sparen und Emissionen zu reduzieren.
-
Grundgedanke der Erfindung ist, die verschiedenen Abschaltbedingungen und/oder Einschaltbedingungen nach ihrer Ausgestaltung bzw. Bestimmung in verschiedene Klassen einzuteilen. Innerhalb dieser Klassen wird bereits für jede Klasse dezentral ermittelt, ob alle die dieser Klasse zugeordneten Abschaltbedingungen und/oder Einschaltbedingungen derart erfüllt bzw. nicht erfüllt sind, dass sie dem Einleiten eines automatischen Abschaltvorgangs oder dem Einleiten eines automatischen Einschaltvorgangs nicht entgegenstehen. Erst nach dieser Klassenauswertung werden in einer zentralen Auswertelogik die Ergebnisse der Klassenauswertung zusammengeführt und es wird in Abhängigkeit von den entsprechenden Klassenbewertungen ermittelt, ob ein automatischer Abschaltvorgang und/oder Einschaltvorgang eingeleitet werden muss, oder nicht, und eine Querverriegelung durchgeführt. Die Clusterung aller Bedingungen in den jeweiligen Klassen sollte so hoch wie möglich gewählt werden, d. h. es sollten so wenige Klassen wie möglich gebildet werden.
-
Im Hinblick auf die Steuerung eines automatischen Abschaltvorgangs einer Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug zeichnet sich die erfindungsgemäße Steuerungseinheit dadurch aus, dass die Steuerungseinheit eine Klasseneinheit mit zumindest zwei Klassen enthält und die Abschaltbedingungen mindestens einer der Klassen zugeordnet werden, und jede Klasse ein entsprechendes Abschaltaufforderungssignal an eine erste Auswertelogik sendet, wenn alle der jeweiligen Klasse zugeordneten Abschaltbedingungen derart erfüllt sind, dass sie ein automatisches Abschalten der Brennkraftmaschine nicht verhindern, und dass die erste Auswertelogik ein Abschaltstartsignal zum Vornehmen entsprechender Abschaltmaßnahmen zum automatischen Abschalten der Brennkraftmaschine aussendet, wenn diese von allen Klassen ein Abschaltaufforderungs- bzw. Abschaltfreigabesignal erhält.
-
Wie bereits eingangs erwähnt können die Abschaltbedingungen in Abschaltauffordererbedingungen und Abschaltverhindererbedingungen aufgeteilt werden, wobei die Abschaltauffordererbedingungen derartige Abschaltbedingungen sind, die alle gleichzeitig erfüllt sein müssen, um einen automatischen Abschaltvorgang einleiten zu können (UND-Verknüpfung).. Die Abschaltverhindererbedingungen sind derartige Abschaltbedingungen, von denen keine erfüllt sein darf, um einen automatischen Abschaltvorgang einleiten zu können (ODER-Verknüpfung). Eine als Abschaltauffordererbedingung ausgestaltete Abschaltbedingung könnte beispielsweise erfüllt sein, wenn der Fahrer die Kupplung los lässt und wenn gleichzeitig kein Gang eingelegt ist. Eine als Abschaltverhindererbedingung ausgestaltete Abschaltbedingung könnte beispielsweise erfüllt sein, wenn der Ladezustand der Batterie unter einem vorgegebenen Grenzwert liegt oder fällt.
-
Analog dieser Aufteilung der Abschaltbedingungen kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Klasseneinheit der Steuerungseinheit eine Abschaltauffordererklasse und einer Abschaltverhindererklasse enthalten, wobei die als Abschaltauffordererbedingungen ausgestalteten Abschaltbedingungen der Abschaltauffordererklasse zugeordnet werden und die als Abschaltverhindererbedingungen ausgestalteten Abschaltbedingungen der Abschaltverhindererklasse zugeordnet werden. Die Abschaltauffordererklasse sendet ein als positives Abschaltaufforderersignal ausgebildetes Abschaltaufforderungssignal an die erste Auswertelogik, wenn alle der Abschaltauffordererklasse zugeordneten Abschaltbedingungen erfüllt sind. Sind jedoch nicht alle dieser Klasse zugeordneten Abschaltbedingungen erfüllt, wird kein positives Abschaltaufforderersignal an die erste Auswertungslogik gesendet. Analog dazu sendet die Abschaltverhindererklasse ein als negatives Abschaltverhinderersignal ausgebildetes Abschaltaufforderungssignal an die erste Auswertelogik, wenn keine der der Abschaltverhindererklasse zugeordnete Abschaltbedingungen erfüllt ist. Sobald jedoch zumindest eine der dieser Klasse zugeordneten Abschaltbedingungen bzw. Abschaltverhindererbedingungen erfüllt ist, wird kein negatives Abschaltverhinderungssignal an die erste Auswertelogik gesendet. Die zentrale erste Auswertelogik wertet die von den beiden Klassen ausgesendeten Signale im Hinblick auf eine Einleitung eines automatischen Abschaltvorgangs der Brennkraftmaschine aus. Sie sendet ein Abschaltstartsignal zum Vornehmen entsprechender Abschaltmaßnahmen zum Abschalten der Brennkraftmaschine an eine die Abschaltung ausführende Einheit aus, wenn sie von der Abschaltauffordererklasse ein positives Abschaltaufforderersignal und von der Abschaltverhindererklasse ein negatives Abschaltverhinderersignal erhält.
-
Alternativ zu der eben erwähnten Klasseneinteilung können die Abschaltbedingungen in systemseitige Abschaltverhindererbedingungen und fahrerseitige Abschaltverhindererbedingungen aufgeteilt werden, wobei die systemseitigen Abschaltverhindererbedingungen derartige Abschaltbedingungen sind, von denen keine erfüllt sein darf, um einen automatischen Abschaltvorgang einleiten zu können (ODER-Verknüpfung). Die fahrerseitigen Abschaltverhindererbedingungen sind derartige Abschaltbedingungen, von denen ebenfalls keine erfüllt sein darf, um einen automatischen Abschaltvorgang einleiten zu können (ODER-Verknüpfung). Im Unterschied zu einer Aufforderungsbedingung sind die Abschaltverhindererbedingung derart formuliert, dass sie gerade nicht vorliegen dürfen. So besteht eine fahrerseitige Abschaltverhindererbedingung darin, dass kein Gang eingelegt sein darf. Sobald diese Bedingung erfüllt wäre, wäre das Einleiten eines automatischen Abschaltvorgangs nicht mehr möglich.
-
Analog dieser Aufteilung der Abschaltbedingungen kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Klasseneinheit der Steuerungseinheit eine systemseitige Abschaltverhindererklasse und eine fahrerseitige Abschaltverhindererklasse enthalten, wobei die Abschaltbedingungen entweder der systemseitigen Abschaltverhindererklasse oder der fahrerseitigen Abschaltverhindererklasse zugeordnet werden. Die systemseitige Abschaltverhindererklasse sendet ein als negatives systemseitiges Abschaltverhinderersignal ausgebildetes Abschaltaufforderungssignal an die erste Auswertelogik, wenn keine der der systemseitigen Abschaltverhindererklasse zugeordneten Abschaltbedingungen erfüllt ist. Ist jedoch zumindest ein der dieser Klasse zugeordneten Bedingungen erfüllt, wird kein negatives systemseitiges Abschaltverhinderersignal ausgesendet. Analog dazu sendet die fahrerseitige Abschaltverhindererklasse ein als negatives fahrerseitiges Abschaltverhinderersignal ausgebildetes Abschaltaufforderungssignal an die erste Auswertelogik, wenn keine der der fahrerseitigen Abschaltverhindererklasse zugeordneten Abschaltbedingungen erfüllt ist. Ist jedoch zumindest ein der dieser Klasse zugeordneten Bedingungen erfüllt, wird kein negatives fahrerseitiges Abschaltverhinderersignal ausgesendet. Die zentrale erste Auswertelogik wertet die von den beiden Klassen ausgesendeten Signale im Hinblick auf eine Einleitung eines automatischen Abschaltvorgangs der Brennkraftmaschine aus. Sie sendet ein Abschaltsignal zum Vornehmen entsprechender Abschaltmaßnahmen zum Abschalten der Brennkraftmaschine an eine die Abschaltung ausführende Einheit aus, wenn sie von der systemseitigen Abschaltverhindererklasse ein negatives systemsseitiges Abschaltverhinderersignal und von der fahrerseitigen Abschaltverhindererklasse ein negatives fahrerseitiges Abschaltverhinderersignal erhält.
-
Analog zur erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Steuerungseinheit zur Steuerung des automatischen Abschaltvorgangs zeichnet sich die Steuerungseinheit zur Steuerung eines automatischen Einschaltvorgangs einer Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug, die mit der Steuerungseinheit zur Steuerung des automatischen Abschaltvorgangs eine Einheit bilden kann, dadurch aus, dass die Steuerungseinheit eine Klasseneinheit mit zumindest zwei Klassen enthält und die Einschaltbedingungen mindestens einer der Klassen zugeordnet werden, und jede Klasse ein entsprechendes Einschaltaufforderungssignal an eine zweite Auswertelogik sendet, wenn alle der jeweiligen Klasse zugeordneten Einschaltbedingungen derart erfüllt sind, dass sie ein automatisches Einschalten der Brennkraftmaschine nicht verhindern, und dass die zweite Auswertelogik ein Einschaltstartsignal zum Vornehmen entsprechender Einschaltmaßnahmen zum automatischen Einschalten der Brennkraftmaschine aussendet, wenn diese von allen Klassen ein Einschaltaufforderungssignal erhält.
-
Die Einschaltbedingungen können wie die Abschaltbedingungen gemäß der ersten Alternative in Einschaltauffordererbedingungen und Einschaltverhindererbedingungen aufgeteilt werden, wobei die Einschaltauffordererbedingungen derartige Einschaltbedingungen sind, die erfüllt sein müssen, um einen automatischen Einschaltvorgang einleiten zu können. Die Einschaltverhindererbedingungen sind derartige Einschaltbedingungen, die nicht erfüllt sein dürfen, um einen automatischen Einschaltvorgang einleiten zu können. Eine als Einschaltauffordererbedingung ausgestaltete Einschaltbedingung könnte beispielsweise dann erfüllt sein, wenn der Ladezustand der Batterie unter einen vorgegebenen Grenzwert liegt oder kurzfristig fallen wird. Eine als Einschaltverhindererbedingung ausgestaltete Einschaltbedingung könnte beispielsweise dann erfüllt sein, wenn ein Kraftschluss zwischen den Antriebsrädern und der Brennkraftmaschine aufgrund eines eingelegten Gangs und geschlossener Kupplung vorliegt.
-
Analog dieser Aufteilung der Einschaltbedingungen kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Klasseneinheit der Steuerungseinheit zur Steuerung des Einschaltvorgangs der Brennkraftmaschine eine Einschaltauffordererklasse und einer Einschaltverhindererklasse enthalten, wobei die als Einschaltauffordererbedingungen ausgestalteten Einschaltbedingungen der Einschaltauffordererklasse zugeordnet werden und die als Einschaltverhindererbedingungen ausgestalteten Einschaltbedingungen der Einschaltverhindererklasse zugeordnet werden. Die Einschaltauffordererklasse sendet ein als positives Einschaltaufforderersignal ausgebildetes Einschaltaufforderungssignal an die zweite Auswertelogik, wenn alle der Einschaltauffordererklasse zugeordneten Einschaltbedingungen erfüllt sind. Sind jedoch nicht alle die dieser Klasse zugeordneten Einschaltbedingungen erfüllt, wird kein positives Einschaltaufforderersignal an die zweite Auswertungslogik gesendet. Analog dazu sendet die Einschaltverhindererklasse ein als negatives Einschaltverhinderersignal ausgebildetes Einschaltaufforderungssignal an die zweite Auswertelogik, wenn keine der der Einschaltverhindererklasse zugeordnete Einschaltbedingungen erfüllt ist. Sobald jedoch eine der dieser Klasse zugeordneten Einschaltbedingungen bzw. Einschaltverhindererbedingungen erfüllt ist, wird kein negatives Einschaltverhinderersignal an die zweite Auswertelogik gesendet. Die zentrale zweite Auswertelogik wertet die von den beiden Klassen ausgesendeten Signale im Hinblick auf eine Einleitung eines automatischen Einschaltvorgangs der Brennkraftmaschine aus. Sie sendet ein Einschaltstartsignal zum Vornehmen entsprechender Einschaltmaßnahmen zum automatischen Einschalten der Brennkraftmaschine an eine die Einschaltung ausführende Einheit aus, wenn sie von der Einschaltauffordererklasse ein positives Einschaltaufforderersignal und von der Einschaltverhindererklasse ein negatives Einschaltverhinderersignal erhält.
-
Alternativ zu der oben genannten Klasseneinteilung der Einschaltbedingungen kann Einschaltauffordererklasse auch derartige Einschaltauffordererbedingungen enthalten, bei denen zumindest eine der der Einschaltauffordererklasse zugeordnete Einschaltbedingung erfüllt sein muss, damit die Einschaltauffordererklasse ein als positives Einschaltaufforderersignal ausgebildetes Einschaltaufforderungssignal an die zweite Auswertelogik sendet. Die Einschaltverhindererklasse entspricht dabei der oben genannten Einschaltverhindererklasse.
-
Bilden die Steuerungseinheit zur Steuerung des automatischen Abschaltvorgangs und die Steuerungseinheit zur Steuerung des automatischen Einschaltvorgangs ein Einheit, kann die Klasseneinheit sowohl die Klassen für die Einschaltbedingungen, als auch die Klassen für die Abschaltbedingungen enthalten. Ebenso können die erste und zweite Auswertungslogik in einer Auswertungseinheit zusammengefasst sein.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die erste Auswertelogik auch die gesendeten Signale der Einschaltauffordererklasse und der Einschaltverhindererklasse als Eingangssignale erhalten oder das von der zweiten Auswertelogik ausgesendete Einschaltstartsignal. Ebenso kann die zweite Auswertelogik auch die gesendeten Signal der Abschaltauffordererklasse und der Abschaltverhindererklasse als Eingangssignale erhalten oder das von der ersten Auswertelogik ausgesendete Abschaltstartsignal. Sind die beiden Auswerteeinheiten über ihr jeweiliges Ausgangssignal miteinander gekoppelt, können bei der Steuerung des automatischen Abschaltvorgangs oder des automatischen Einschaltvorgangs auch die Ausgangssignale der jeweils anderen Auswertelogik berücksichtigt werden.
-
Vorteilhafterweise sendet dann die erste Auswertelogik bei Vorliegen eines positiven Abschaltaufforderersignals und eines negativen Abschaltverhinderersignals kein Abschaltstartsignal aus, wenn gleichzeitig die erste und zweite Auswertelogik ein positives Einschaltaufforderersignal erhält.
-
Wird eine Abschalt-Klasseneinteilung gemäß der zweiten Alternative vorgenommen, sendet die erste Auswertelogik bei Vorliegen eines negativen systemsseitigen Abschaltverhinderersignals und eines negativen fahrerseitigen Abschaltverhinderersignals kein Abschaltstartsignal aus, wenn die erste und/oder zweite Auswertelogik ein Einschaltaufforderersignal erhält.
-
Vorteilhafterweise können die Auswertelogiken um sog. Verzögerer erweitert werden. Diese Verzögerer entsprechen funktional temporären Verhinderern. Dementsprechend wäre eine der Abschaltverhindererklasse oder der systemsseitigen Abschaltverhindererklasse zugeordnete Abschaltbedingung, die sog. temporäre Verhindererbedingung erfüllt, wenn ein vorgegebenes erstes Zeitintervall vom Einschaltzeitpunkt der Brennkraftmaschine noch nicht verstrichen ist. Erst wenn das Zeitintervall verstrichen ist und auch keine der anderen Abschaltverhindererbedingungen erfüllt wäre, würde die Abschaltverhindererklasse ein als negatives Abschaltverhinderersignal ausgestaltetes Abschaltaufforderungssignal an die erste Auswertelogik senden oder die systemsseitige Abschaltverhindererklasse ein als negatives systemsseitiges Abschaltverhinderersignal ausgestaltetes Abschaltaufforderungssignal an die erste Auswertelogik senden. Analog dazu wäre eine der Einschaltverhindererklasse zugeordnete Einschaltbedingung, die sog. temporäre Verhindererbedingung erfüllt, wenn ein vorgegebenes zweites Zeitintervall vom Einschaltzeitpunkt der Brennkraftmaschine noch nicht verstrichen ist. Das vorgegebene zweite Zeitintervall kann mit dem vorgegebenen ersten Zeitintervall identisch sein. Erst wenn das Zeitintervall verstrichen ist und auch keine der anderen Einschaltverhindererbedingungen erfüllt wäre, würde die Einschaltverhindererklasse ein als negatives Einschaltverhinderersignal ausgestaltetes Einschaltaufforderungssignal an die zweite Auswertelogik senden.
-
Zusätzlich zu den bereits genannten Klassen könnte in der Klasseneinheit noch eine Deaktivierungsklasse implementiert werden, die allein oder in Kombination der der Deaktivierungsklasse zugeordneten Deaktivierungsbedingungen zur Deaktivierung des automatischen Abschalt- und/oder Einschaltsystems führen könnte, oder in einer abgeschwächten Form Warnmeldungen aktiviert oder Schutzfunktionen einleitet. Dazu wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Steuerungseinheit derart erweitert, dass die Klasseneinheit eine Deaktivierungsklasse enthält, in der vorgegebene Warn- und/oder Deaktivierungsbedingungen enthalten sind. Die Deaktivierungsklasse sendet ein Warn- und/oder Deaktivierungssignal an die erste und/oder zweite und/oder eine dritte Auswertelogik, wenn alle Bedingungen dieser Deaktivierungsklasse erfüllt sind. Daraufhin sendet die entsprechende erste und/oder zweite und/oder dritte Auswertelogik ein Systemwarnsignal zum Ausgeben einer Warnung an den Fahrer und/oder ein Systemdeaktivierungssignal zum Deaktivieren einer den automatischen Abschaltvorgang oder automatischen Einschaltvorgangvornehmenden Funktion aus.
-
Die von den Klassen gesendeten Signale können als Sammelbits ausgestaltet sein, wobei für jede in der Klasse enthaltene Bedingung ein Bit übertragen wird und der Wert des Bits in Abhängigkeit vom Erfüllungszustand der Bedingung vorgegeben wird.
-
Die Erfindung ermöglicht somit eine effiziente und übersichtliche Entscheidungslogik, die allen Hybridisierungsstufen Rechnung trägt. Weiterhin unterstützt sie die Dezentralisierung bei geringer Buslast. Eine Auswertung in Echtzeit ist dadurch möglich. Diese Steuerungseinheit bietet somit über alle Applikationen einen leichten und vielseitigen Konfigurationszugriff.
-
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt die einzige Figur eine vereinfachte Steuerungseinheit zur Steuerung eines automatischen Abschalt- und Einschaltvorgangs einer Brennkraftmaschine gemäß der Erfindung.
-
Die Figur zeigt eine Steuerungseinheit SE, die eine Klasseneinheit K und eine Auswerteeinheit AE mit mehreren Auswertelogiken AL1, AL2 und AL3 enthält. In der Klasseneinheit K sind verschiedene Klassen AA, AV, EA, EV und D enthalten.
-
In einer Abschaltauffordererklasse AA sind alle Abschaltbedingungen enthalten, die alle erfüllt sein müssen, wenn die hier nicht dargestellte Brennkraftmaschine automatisch abgeschaltet werden soll. Dies ist in der Figur mit „UND == 1“ gekennzeichnet. Sind alle der Abschaltauffordererklasse AA zugeordneten Abschaltbedingungen erfüllt, sendet die Abschaltauffordererklasse AA ein als positives Abschaltaufforderersignal aa+ ausgestaltetes Abschaltaufforderungssignal an eine in der Auswerteeinheit AE angeordnete erste Auswertelogik AL1. In einer Abschaltverhindererklasse AV sind alle Abschaltbedingungen enthalten, wobei jede einzeln nicht erfüllt sein darf, wenn die hier nicht dargestellte Brennkraftmaschine automatisch abgeschaltet werden soll. Dies ist in der Figur mit „ODER == 0“ gekennzeichnet. Ist keine der der Abschaltverhindererklasse AV zugeordnete Abschaltbedingung erfüllt, sendet die Abschaltverhindererklasse AV ein als negatives Abschaltverhinderersignal av- ausgestaltetes Abschaltaufforderungssignal an die in der Auswerteeinheit AE angeordnete erste Auswertelogik AL1. Wenn die erste Auswertelogik AL1 von der Abschaltauffordererklasse AA ein positives Abschaltaufforderersignal aa+ und von der Abschaltverhindererklasse AV ein negatives Abschaltverhinderersignal av- erhält, sendet die die erste Auswertelogik AL1 ein Abschaltstartsignal a zum Vornehmen entsprechender Abschaltmaßnahmen zum automatischen Abschalten der Brennkraftmaschine aus.
-
In einer in der Klasseneinheit K vorhandenen Einschaltauffordererklasse EA sind alle Einschaltbedingungen enthalten, wobei zumindest eine erfüllt sein muss, wenn die hier nicht dargestellte Brennkraftmaschine automatisch eingeschaltet werden soll. Dies ist in der Figur mit „ODER == 1“ gekennzeichnet. Ist zumindest eine der der Einschaltauffordererklasse EA zugeordneten Einschaltbedingung erfüllt, sendet die Einschaltauffordererklasse EA ein als positives Einschaltaufforderersignal ea+ ausgestaltetes Einschaltaufforderungssignal an eine in der Auswerteeinheit AE angeordnete zweite Auswertelogik AL2. In einer Einschaltverhindererklasse EV sind alle Einschaltbedingungen enthalten, die nicht erfüllt sein dürfen, wenn die hier nicht dargestellte Brennkraftmaschine automatisch eingeschaltet werden soll. Dies ist in der Figur mit „ODER == 0“ gekennzeichnet. Ist keine der der Einschaltverhindererklasse EV zugeordnete Einschaltbedingung erfüllt, sendet die Einschaltverhindererklasse EV ein als negatives Einschaltverhinderersignal ev- ausgestaltetes Einschaltaufforderungssignal an die in der Auswerteeinheit AE angeordnete zweite Auswertelogik AL2. Wenn die zweite Auswertelogik AL2 von der Einschaltauffordererklasse EA ein positives Einschaltaufforderersignal ea+ und von der Einschaltverhindererklasse EV ein negatives Einschaltverhinderersignal ev- erhält, sendet die die zweite Auswertelogik AL2 ein Einschaltstartsignal e zum Vornehmen entsprechender Einschaltmaßnahmen zum automatischen Einschalten der Brennkraftmaschine aus.
-
Die erste Auswertelogik AL1 ist derart ausgestaltet, dass sie zusätzlich zu den Abschaltaufforderungssignalen aa+ und av- auch das positive Einschaltaufforderersignal ea+ erhält. In einer hier nicht dargestellten Ausführung können auch alle Auswertelogiken alle Ausgangssignale aller Klassen erhalten. Die erste Auswertelogik AL1 wertet diese Informationen ea+ derart aus, dass sie bei Vorliegen eines positiven Abschaltaufforderersignal aa+ und eines negativen Abschaltverhinderersignal av- kein Abschaltstartsignal a aussendet, wenn sie von der Einschaltaufforderungsklasse EA ein positives Einschaltaufforderersignal ea+ erhält.
-
Weiter enthält die Klasseneinheit K eine Deaktivierungsklasse D, in der vorgegebene Deaktivierungsbedingungen enthalten sind. Die Deaktivierungsklasse D sendet ein Deaktivierungssignal d- an eine dritte Auswertelogik AL3, wenn mindestens ein in der Deaktivierungsklasse D enthaltenen Deaktivierungsbedingungen erfüllt ist. Die dritte Auswertelogik AL3 sendet daraufhin ein Systemdeaktivierungssignal d zum Deaktivieren der den automatischen Abschaltvorgang und/oder Einschaltvorgang ausführenden Funktion aus.
-
Alternativ zu diesem Ausführungsbeispiel sind auch andere oder zusätzliche Klassenaufteilungen und/oder Auswertelogiken möglich, um ein möglichst schnelles und im Hinblick auf die Rechenleistung effizientes automatisches Abschalten und Einschalten der Brennkraftmaschine zu ermöglichen.