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Die
Erfindung betrifft einen raumoptimierten Kleinkraftwagen, einen
Personenkraftwagen (PKW), für
den privaten Straßenverkehr
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Solche Kraftwagen sind seit langem in den unterschiedlichsten
Ausführungen
bekannt. Beispielsweise hat die Firma smart mit dem "fortwo" ein sehr kompaktes
Auto hervorgebracht, das eine Gesamtlänge von nur 2,5 Metern hat.
Allerdings hat dieses Auto den Nachteil, dass es nur für maximal
zwei Personen geeignet ist. Möchte
man beispielsweise als Paar vielleicht noch jemanden spontan mitnehmen,
ist es mit diesem Fahrzeug nicht möglich. Man müsste auf
ein größeres Fahrzeug
umsteigen. Dieses Problem hat smart mit dem Bau eines viersitzigen
Fahrzeugs, dem "forfour" gelöst. Allerdings
hat dieses Fahrzeug bereits eine Länge von ca. 4 Metern und ist
demnach auch nicht mehr so kompakt.
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In
der
EP-A-0 423 669 wird
beispielsweise eine Sitzanordnung für einen Kleinwagen vorgeschlagen,
bei der der hintere mittlere Sitz etwas nach vorne versetzt wird
und zwei weitere hintere Sitze jeweils etwas nach außen verdreht
werden. Dadurch soll der vorhandene Raum in Hinblick auf Passagierkomfort
und Laderaum optimaler genutzt werden.
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Die
DE 295 00 958 U1 zeigt
einen Kleinwagen mit einem oder mehreren hinteren Sitzplätzen nach
Art eines Motorradsitzes, wobei die hinteren Sitzplätze gegenüber den
vorderen etwas erhöht
angeordnet sind. Durch diese Anordnung werden zwar mehr Sitzplätze in die
vorgegebene Fahrgastzelle untergebracht, allerdings mit Komforteinbussen.
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Die
DE 295 13 015 U1 zeigt
einen Kleinwagen bei dem die hinteren Sitze gegenüber den
vorderen etwas erhöht
angeordnet sind, um die Sicht der hinteren Passagiere nach vorne
zu verbessern.
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In
den letzten 10–15
Jahren hat der Verkehr, insbesondere in den Ballungsgebieten der
Großstädte und
Metropolen, stark zugenommen. Als Folge gehören neben der enormen Umweltbelastung
durch Abgase und Lärm
auch permanente Staus und akuter Parkplatzmangel zum Alltag des
Stadtlebens. Denn jedes Fahrzeug beansprucht eine Grundfläche von
ca. 4 m2 (sehr kleine PKW wie der Smart
fortwo) bis über
10 m2 (große Limousinen, Vans, SUV), gleichgültig ob
es auf der Straße
fährt oder
am Straßenrand
parkt. Kennt man die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge in einer Stadt,
lässt sich
sehr leicht überschlagen,
wie viel Fläche
in dieser Stadt durch Autos zugedeckt ist. Dabei spielt natürlich auch
der Pendelverkehr von und zu den Zuzugsgebieten eine wesentliche
Rolle.
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Lebensflächen werden
immer teurer. Insbesondere in Ballungszentren und Stadtzentren ist
jeder Quadratmeter Fläche
teuer und zu schade, um vergeudet zu werden. Um Grundflächen zu
sparen wird auch vermehrt in die Höhe gebaut als in die Breite.
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Die
hohen Preise für
Grundflächen
gelten natürlich
im gleichen Maße
auch für
die öffentlichen Flächen wie
beispielsweise Straßen
und Parkplätze.
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Da
die meisten Straßen
und Parkmöglichkeiten
in den Städten
nicht mehr bzw. sehr aufwendig zu erweitern sind, wird hiermit erfindungsgemäß ein Fahrzeug
zur Verfügung
gestellt, welches äußerst sparsam
mit öffentlichen
Flächen
umgeht. Und das sowohl im ruhenden als auch im fließenden Verkehr. Durch
eine kleine Motorisierung wird darüber hinaus auch die Belastung
der Umwelt so gering wie möglich gehalten.
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Mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 wird ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt,
das beispielsweise bei den Grundflächen-Abmessungen eines smart "fortwo" bis zu 6 Personen
Platz bietet. Das heißt
dieses äußerst praktische
Familien-Fahrzeug
beansprucht eine Grundfläche
von unter 4 m2. Bislang bräuchte man
dafür einen
Van, der allerdings eine Grundfläche
von ca. 10 m2 beansprucht. Bei Anwendung
der Erfindung auf ein 5-sitziges Basisauto, können sogar bis 9 Plätze zu Verfügung stehen
ohne die Grundfläche
des Basisautos zu vergrößern. Im
Umkehrschluss ist somit leicht erkennbar, dass große Flächen in
den Städten
eingespart werden können,
je mehr Menschen auf kleinere Autos umsteigen. Insbesondere in Ballungsgebieten
macht sich das schnell sehr deutlich bemerkbar. Dadurch würde sowohl
der sogenannte "Verkehrsinfarkt" auf den Strassen
als auch die permanente Parkplatznot wesentlich entspannt werden.
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Der
erfindungsgemäße Kleinkraftwagen
bietet einen enormen Vorteil, beispielsweise für Familien in Großstädten, die
sich in ein kleines, umweltfreundliches Automobil bewegen und doch
ausreichend Freiheiten in Hinblick auf Mitnahmemöglichkeiten haben wollen.
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Durch
variable Gestaltung der oberen Sitze kann die obere Ebene auch leicht
teilweise oder ganz als Gepäckraum
genutzt werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand zweier in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen
beispielhaft in schematischer, nicht maßstabsgerechter Darstellung
näher erläutert:
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1 zeigt
in der Seitenansicht die Fahrgastzelle eines erfindungsgemäßen Kleinkraftwagens
gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel.
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2 zeigt
eine Draufsicht im Schnitt entlang der Linie A-A in 1.
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3 zeigt
in der Seitenansicht die Fahrgastzelle eines erfindungsgemäßen Kleinkraftwagens
gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel.
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4 zeigt
eine Draufsicht im Schnitt entlang der Linie B-B in 3.
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5 zeigt
eine vorteilhafte Aufhängung
des Zwischenbodens über
ein Trägersystem.
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Von
dem in 1 dargestellten Kleinkraftwagen 1 ist
in der Seitenansicht die Fahrgastzelle bei geöffneter Tür 40 ersichtlich.
Die gestrichelten ausseren Linien deuten beispielhaft mögliche Gestaltungen der
Karosserie an, um den Raum bei gleichbleibender Grundfläche besser
ausnutzen zu können.
Aus Darstellungsgründen
ist hier schematisch zwar die Fahrerseite gezeigt, jedoch ist der
Zugang zur zweiten Ebene E2 vorteilhaft durch die Beifahrertür vorgesehen,
da dort das Lenkrad nicht störend
wirkt. Dabei sieht man die Bodenplatte 10, die beispielsweise
aus einer vorhandenen Plattform eines Automobilherstellers entnommen
werden kann, um Entwicklungs- und Produktionskosten zu sparen.
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Zwischen
der Bodenplatte 10 und dem darüber liegenden Zwischenboden 20 wird
die erste Ebene E1 definiert, die den Fahrersitz 10.1 und
den Beifahrersitz 10.2 aufnimmt. Zwischen dem Zwischenboden 20 und
dem Dach 30 wird die zweite Ebene E2 definiert, die im
ersten Ausführungsbeispiel
zwei Sitze 20.1 und 20.2 aufnimmt, bei denen die
Fahrgäste in
Fahrtrichtung sitzen. Der Zugang zur zweiten Ebene E2 erfolgt durch
die Beifahrertür 40.
Bei geöffneter Beifahrertür lassen
sich geeignete Steigmittel aus dem Zwischenboden 20 zuerst
herausziehen und dann herablassen und sicher einrasten, um dem Fahrgast
den Zugang nach oben zu ermöglichen. Durch
dieses Herausziehen und Herablassen öffnet sich eine Lücke 21 des
Zwischenbodens 20, die sich von einem Drittel bis zur Hälfte der
Bodenfläche
quer zur Fahrtrichtung erstreckt (s. 2). Dies erhöht die Kopffreiheit
während
des Einstiegs und erleichtert den Zugang zur oberen Ebene E2 sehr.
Sobald der oder die Mitfahrer oben Platz genommen hat/haben, werden
die Steigmittel wieder in ihre normale Position, d. h. in den Zwischenboden
eingefahren, der Beifahrer kann Platz nehmen und die Beifahrertür kann geschlossen
werden. Das Aussteigen ist ebenso leicht, nur in umgedrehter Reihenfolge
der oben ausgeführten
Schritte.
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Das
Herausziehen und Herablassen der Steigmittel bzw. des Zwischenbodens
im Bereich der Einstiegsluke wird normalerweise manuell durchgeführt. Allerdings
lassen sich diese Schritte in einer besonderen Ausführung auch
elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch durchführen, um den Fahrgastkomfort
zu erhöhen.
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3 zeigt
eine zweite Ausführungsform
der Erfindung, wobei in der zweiten Ebene E2 vier Sitze 20.1–20.4 vorgesehen
sind, jeweils zwei Passagiere sich gegenüber sitzend. Bei sehr kleinen
Personen könnte
man sogar zwei Dreierbänke
gegenüberstellen,
so dass sich oben 6 Sitzplätze
ergeben würden, allerdings
würde das
auf Kosten des Komforts gehen. Die Anzahl der Sitzplätze lässt sich
so beliebig zwischen 2 und 9 variieren, je nach Platzbedarf und Sitzausführungen.
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Die
zwei Ebenen der Fahrgastzelle sind zwar nicht hermetisch von einander
abgetrennt, dennoch kann die Kommunikation zwischen den Ebenen über elektronische
Mittel wie Mikrofon/Lautsprechersystem oder mit Bordkameras verbessert
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
lassen sich die Steigmittel auch extern von außen anbringen, bzw. erfolgt
der Einstieg nicht durch den Innenraum sondern direkt von außen.
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Selbstverständlich verändern sich
durch die Bauhöhe
und das zusätzliche
Gewicht die Fahrdynamik und die Aerodynamik des Fahrzeugs. Das Fahrwerk
und die Bremsen müssen
entsprechend angepasst bzw. verstärkt werden, falls eine vorhandene Plattform
als Basis verwendet wird. Durch Anwendung von modernen Leichtbau-Techniken
und -Materialien, beispielsweise aus der Luftfahrttechnik, kann das
zusätzliche
Gewicht minimiert werden. Dadurch, dass dieses Fahrzeug im wesentlichen
in Ballungszentren, also mit geringen Geschwindigkeiten bewegt wird,
fällt der
erhöhte
Luftwiderstand durch die grössere
Bauhöhe
kaum ins Gewicht.
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Auch
die maximale Geschwindigkeit insbesondere Kurvengeschwindigkeit
muss entsprechend abgestimmt werden. Jedoch ist dies durch die modernen
elektronischen Fahrhilfen ohne weiteres möglich.
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Um
die Lastenverteilung bzw. den Massenschwerpunkt optimaler zu gestalten
wird eine weitere Ausführung
vorgeschlagen (5), bei der zu mindest im hinteren
Sitzbereich keine direkte mechanische Verbindung des Zwischenbodens 20 mit
der Außenhaut 33 der
Karosserie in der tatsächlichen
Höhe des
Zwischenbodens besteht, sondern über
ein vertikales Trägersystem 22 aus
Holmen und Stützen
direkt auf die Bodenplatte 10 fixiert wird. Dadurch werden
die Lasten der zweiten Ebene an einer geringeren Höhe der Karosserie
zugeführt.
Dies wirkt sich positiv auf die Schwerpunktgestaltung und folglich auf
die Fahrdynamik aus.
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Die
Erfindung ist nicht auf den in den Figuren dargestellten Beispielen
beschränkt,
sondern kann beliebige Anwendungen finden, innerhalb der angehängten Patentansprüche.
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Das
Dach des erfindungsgemäßen Autos kann
auch als Cabriodach als Schiebedach oder als Glassdach ausgestaltet
werden. Auch können
auf dem Dach Photovoltaik-Zellen vorgesehen werden, die Strom für die Bordelektrik
liefern.
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Auch
kann das erfindungsgemäße Auto
mit einem alternativen Antrieb betrieben werden, wie beispielsweise
einem Elektromotor, Brennstoffzelle oder mit alternativen Kraftstoffen
wie Wasserstoff, Bio-Kraftstoffe etc.