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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Kraftfahrzeugsitz nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Ein derartiger Kraftfahrzeugsitz ist aus
der
DE 607 328 C bekannt.
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Dieser
Kraftfahrzeugsitz ist insbesondere als Fondsitz einsetzbar, grundsätzlich ist
er aber auch an jeder Stelle des Kraftfahrzeuges einsetzbar. Er
hat in bekannter Weise ein Untergestell, das Befestigungsmittel
für eine
Befestigung an der Karosserie aufweist. Er hat weiterhin auf jeder
Sitzseite ein Seitenteil, das die mechanische Basis eines Sitzbereichs ist.
Dieser Sitzbereich weist zudem einen Polsterkörper auf. Das Seitenteil kann
gegenüber
dem Untergestell verstellt werden, insbesondere in einer Längsverstellung,
also im Wesentlichen in Richtung der x-Achse.
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Kraftfahrzeugsitze
dieser Art sind allgemein bekannt, nur beispielhaft wird auf
DE 102 44 293 A1 verwiesen.
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Derartige
Kraftfahrzeugsitze sollen eine möglichst
geringe Bauhöhe
haben. Das bedeutet, dass sich unterhalb des eigentlichen Sitzbereichs möglichst
wenig an Aufbau befinden soll. Sie sollen zudem die üblichen
Anforderungen erfüllen,
also beispielsweise leichtgewichtig sein, klapperfrei sein und eine
möglichst
günstige
Einstellmöglichkeit
bieten.
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Hiervon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Kraftfahrzeugsitz
der eingangs genannten Art weiterzuentwickeln und einen Kraftfahrzeugsitz
anzugeben, der eine besonders günstige
Kinematik aufweist, wobei er vorzugsweise flach baut.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch einen Kraftfahrzeugsitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1.
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Bei
diesem Kraftfahrzeugsitz erfolgt vorn die Führung in der jeweiligen linearen
Führungsbahn
auf jeder Sitzseite und hinten die Führung durch die auf jeder Sitzseite
vorgesehene Gelenkschwinge. Über eine
geeignete, aus dem Stand der Technik bekannte Einstellvorrichtung
wird die Position des Seitenteils gegenüber dem Untergestell festgelegt.
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Dieser
Kraftfahrzeugsitz kommt mit wenigen Bauteilen aus, er lässt sich
leichtgewichtig ausführen und
recht flach ausbilden. Die lineare Führungsbahn kann in beliebiger
Weise gekrümmt
verlaufen, dadurch kann man dort die Kinematik dem jeweiligen Erfordernis
anpassen. Die im hinteren Bereich vorgesehene Gelenkschwinge bestimmt
die Kinematik.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung ist am Seitenteil eine Rolle vorgesehen.
Am Untergestell ist eine entsprechende Rollenbahn ausgebildet, die
der Rolle angepasst ist und mit dieser in Kontakt ist. Durch die
Rolle wird ein Teil des Gewichtes eines Passagiers und des restlichen
Kraftfahrzeugsitzes unmittelbar auf das Untergestell übertragen,
jedenfalls derjenige Anteil, der im hinteren Sitzbereich anfällt und
nicht durch die lineare Führungsbahn übernommen
wird. Grundsätzlich
könnte
der entsprechende Anteil des Gewichts auch durch die hintere Gelenkschwinge übertragen
werden. Um hier eine eindeutige Zuordnung zu schaffen, wird in einer
Verbesserung vorgeschlagen, dass mindestens einer der beiden Gelenkpunkte
der Gelenkschwinge, vorzugsweise der obere Gelenkpunkt, ein Langloch
aufweist, dass sich im Wesentlichen in Richtung der Verbindungslinie
der beiden Gelenkpunkte erstreckt. Dieses Langloch schafft einen
Freiraum oder Luftspalt. Dieser ist so positioniert, dass die Gelenkschwinge
druckfrei ist und die Gewichtskräfte
nicht durch sie, sondern durch Rolle und Rollenbahn übertragen
werden.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen und
der nun folgenden Beschreibung eines nicht einschränkend zu
ver stehenden Ausführungsbeispiels,
das im Folgenden näher
erläutert
wird, dies erfolgt insbesondere unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
In der Zeichnung zeigen:
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1:
eine prinzipielle Seitenansicht des einstellbaren Kraftfahrzeugsitzes,
der Sitzbereich befindet sich in seiner hintersten Position, und
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2:
eine Darstellung wie 1, jedoch nunmehr mit einer
Position des Sitzbereichs etwas vor der Mitte.
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Der
Kraftfahrzeugsitz hat ein Untergestell 20, das im konkreten
Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen von zwei flachen, L-förmigen Profilen 21 gebildet
wird, die parallel zueinander und im Abstand voneinander mit einer
Karosserie 22 des Kraftfahrzeugs verbunden sind. Sie erstrecken
sich im Wesentlichen in x-Richtung.
Sie sind in z-Richtung beabstandet. Die z-Richtung erstreckt sich
rechtwinklig zur Ebene der Figuren und in diese hinein.
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Wie
die Figuren zeigen, sind die L-Profile 21, von denen jeweils
nur eines dargestellt ist, leicht gekrümmt, sie folgen zum Beispiel
dem Verlauf der Karosserie. An seinem in x-Richtung vorderen Ende
und in der Nähe
seines hinteren Endes hat das Untergestell 20 jeweils Befestigungsmittel 24 in
Form von Löchern,
Gewindebohrungen usw. für
seine Befestigung am Kraftfahrzeug, beispielsweise an der Bodengruppe.
In Nähe
des vorderen Endes hat jedes L-Profil 21 eine lineare Führungsbahn 26,
sie wird begrenzt durch das eigene L-Profil und ein darauf gesetztes
U-Teil. Die Führungsbahn 26 verläuft leicht gekrümmt, wobei
der Krümmungsmittelpunkt
in negativer z-Richtung unterhalb der Mitte des Untergestells 20 liegt
und einen Radius hat, der etwa der Bauhöhe des Kraftfahrzeugsitzes
entspricht. Allerdings ist die Krümmung nicht exakt kreisförmig. Am hinteren
Endbereich ist ein unterer Gelenkpunkt 30 ausgebildet.
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Das
Untergestell 20 könnte
auch durch Karosserieteile gebildet werden, dann könnte man
auf separate L-Profile 21 verzichten. Die dargestellte Ausführung hat
den Vorteil, dass der Sitz einbaufertig angeliefert und montiert
werden kann.
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Oberhalb
des Untergestells 20 und im Wesentlichen mit gleicher Länge in x-Richtung erstreckt sich
ein Seitenteil 32. Insgesamt sind wiederum zwei Seiten teile,
jeweils eines pro Sitzseite, vorgesehen. Das Seitenteil 32 ist
im Wesentlichen L-förmig.
Der längere
L-Schenkel ist im Einbauzustand etwa waagerecht und erstreckt sich
etwa in x-Richtung. Ein kürzerer
L-Schenkel erstreckt sich im Wesentlichen in z-Richtung. Beide Schenkel
sind durch einen gekrümmten
Gereicht miteinander verbunden. Die Seitenteile 32 beider
Sitzseiten sind vorzugsweise spiegelsymmetrisch zur x-z-Ebene. Die
Seitenteile 32 sind flache Blechteile, die an ihrem oberen
Rand eine Abbiegung aufweisen, um ihnen Formsteifigkeit zu geben.
Im vorderen Bereich hat jedes Seitenteil einen Nocken 34,
der nach außen
wegsteht und in die Führungsbahn 26 hineinragt.
Um ihn ist ein Gleitstück 36 schwenkbar
gelagert, das formmäßig der Führungsbahn 26 angepasst
ist, wie aus den Figuren ersichtlich ist. In einer Alternative kann
das Gleitstück 36 auch
entfallen, wenn der Nocken 34 entsprechend ausgebildet
ist, dass er in z-Richtung die Ränder
der Führungsbahn 26 kontaktiert.
Mit diesen Rändern
ist das Gleitstück 36 in
Kontakt. In der Position gemäß 1 ist
das Gleitstück 36 auch
im Kontakt mit dem hinteren Ende der Führungsbahn 26, in
der Darstellung gemäß 2 befindet
sich das Gleitstück
etwas vor der Mitte seines freien Weges innerhalb der Führungsbahn 26.
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Im
hinteren Bereich jedes Seitenteils 32 ist ein oberer Gelenkpunkt 40 vorgesehen.
Es ist eine Gelenkschwinge 42 vorgesehen und im hinteren
Bereich angeordnet. Sie ist gebogen ausgeführt und hat etwa L-Form. Sie
ist in den beiden Gelenkpunkten 30, 40 gelagert.
Vorteilhafterweise sind die beiden Gelenkschwingen 42 baugleich.
Vorteilhafterweise sind sie über
eine Traverse 44 starr miteinander verbunden. In der Position
gem. 1 befindet sich der obere Gelenkpunkt hinter einer
Parallelen zur z-Achse, die durch den unteren Gelenkpunkt 30 verläuft und
verläuft
eine Verbindungslinie der beiden Gelenkpunkte 30, 40 in
einem sehr spitzen Winkel hinter dieser Parallelen. In der Position
gemäß 2 liegt der
obere Gelenkpunkt 40 vor einer Parallelen zur z-Achse,
die durch den unteren Gelenkpunkt 30 verläuft, und
verläuft
die Verbindungslinie in einem spitzen Winkel vor der Parallelen
zur z-Achse durch den unteren Gelenkpunkt 30. In einem
Zwischenzustand zwischen beiden Figuren liegt die Verbindungslinie parallel
zur z-Achse.
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Durch
die Führungsbahn 26 wird
der vordere Teil des Seitenteils 32 auf einer gekrümmten linearen Bahn
gehalten. Durch die Gelenkschwinge 42 wird der hintere
Bereich des Seitenteils 32 auf einer Kurvenbahn um den
unteren Gelenkpunkt 30 gehalten. Insgesamt ergibt sich
dadurch eine Längsverschiebung
im Wesentlichen in x-Richtung und auf einer gekrümmten Bahn. Es sind entsprechende
Mittel vorgesehen, um das Seitenteil 32 zu arretieren,
beispielsweise in jeder beliebigen Position. Beispielsweise ist einem
Gelenkpunkt 30 oder 40 ein einstellbarer Gelenkbeschlag
zugeordnet, beispielsweise ein Taumelgelenkbeschlag oder ein Drehronde,
wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind.
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Am
vorderen Ende ist jedes Seitenteil 32 mit einem winkeleinstellbaren
Arm 46 verbunden. Die Winkeleinstellung ist nicht gezeigt,
sie erfolgt nach dem Stand der Technik. Das vordere Ende der Arme 46 jeder
Sitzseite definiert die Vorderkante eines Sitzbereichs 48.
Dort ist eine Querverbindung 50 vorgesehen, die beide Sitzseiten
verbindet. Auf diese Weise ist eine Einstellung der Höhe der Sitzvorderkante möglich. In
einer anderen Ausführung
kann das Seitenteil 32 auch starr bis zum vorderen Ende
verlängert
sein.
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Am
hinteren oberen Ende, also am kürzeren L-Schenkel,
des Seitenteil 32 ist ein Zwischenstück 52 angeordnet,
das diesen kürzeren
Schenkel nach oben verlängert.
Es ist um den oberen Gelenkpunkt 40 schwenkbar angeordnet.
Dadurch kann eine Rückenlehne 60 vollständig nach
vorn auf den Sitzbereich geklappt werden. In einer Alternativen
ist es starr mit dem Seitenteil 32 verbunden. Wiederum
ist pro Sitzseite ein Zwischenstück 52 vorgesehen.
Die Zwischenstücke 52 tragen
die Rückenlehne 60.
Sie sind über
ein Rückenlehnengelenk 62 mit
der Rückenlehne 62 verbunden,
dadurch kann deren Winkelpositionen in bekannter Weise eingestellt
werden. Rückenlehengelenke 62 sind
bekannt und müssen hier
nicht beschrieben werden. Sowohl der Sitzbereich hat eine Polsterung 64,
als auch die Rückenlehne,
die eine Polsterung 66 aufweist.
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An
jedem der beiden Seitenteile 32 ist eine Rolle 70 drehbar
angeordnet. Sie ragt nach unten vor und ist in Kontakt mit einer
Rollenbahn 72, die jeweils von den L-Profilen 21 ausgebildet wird.
Sie befindet sich zwischen dem hinteren Befestigungsmittel 24 und
der Führungsbahn 26.
Die Rollenbahn 72 ist nach oben, also konkav, gekrümmt. Durch
das Zusammenwirken von Rolle 70 und Rollenbahn 72 wird erreicht,
dass im Wesentlichen über
die Rolle und nicht über
die Gelenkschwinge 42 das anteilige Gewicht von Sitz und
Passagier übertragen
wird. Der obere Gelenkpunkt 40 weist im Seitenteil 32 ein Langloch 74 auf.
Dadurch kann sich das hintere Ende des Seitenteils 32 nach
unten bewegen, ohne die Gelenk schwinge 42 zu belasten,
jedenfalls im Rahmen der freien Länge dieses Langlochs 74.
Das Langloch 74 erstreckt sich im Wesentlichen in z-Richtung.
Seine Länge
ist so gewählt,
dass bevorzugt die Rolle 70 Gewichtskräfte überträgt und nicht die Gelenkschwinge 42.
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Schließlich ist
in einer bevorzugten Ausführung
ein elastisches Element 80 vorgesehen, das als Schraubenzugfeder
ausgebildet ist. Es ist zwischen dem hinteren Bereich des Untergestells 20 und
dem hinteren Bereich des Seitenteils 32 vorgesehen. Es bewirkt,
dass die Rolle 70 in Auflage auf der Rollenbahn 72.
gehalten wird.
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Vorzugsweise
beträgt
die freie, nutzbare Länge
der linearen Führungsbahn 26 etwa
zehn bis dreißig
Prozent der Länge
des Seitenteils 32 und/oder des Untergestells 20,
jeweils in x-Richtung gemessen. Vorzugsweise liegt der Abstand der
beiden Gelenkpunkte 30, 40 im Bereich von 50 bis
150% der freien, nutzbaren Länge
der linearen Führungsbahn 26.
Die Rollenbahn 72 hat eine Länge, die der freien, nutzbaren
Länge der
linearen Führungsbahn 26 entspricht.
Vorzugsweise sind die beiden Seitenteile 32 des Sitzbereichs
durch mindestens einen Querverbinder miteinander verbunden.
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- 20
- Untergestell
- 21
- L-Profil
- 22
- Karosserie
- 24
- Befestigungsmittel
- 26
- Führungsbahn
- 28
- U-Teil
- 30
- unterer
Gelenkpunkt
- 32
- Seitenteil
- 34
- Nocken
- 36
- Gleitstück
- 40
- oberer
Gelenkpunkt
- 42
- Gelenkschwinge
- 44
- Traverse
- 46
- Arm
- 48
- Sitzbereich
- 50
- Querverbindung
- 52
- Zwischenstück
- 60
- Rückenlehne
- 62
- Rückenlehnengelenk
- 64
- Polsterung
Sitzbereich
- 66
- Polsterung
Rückenlehne
- 70
- Rolle
- 72
- Rollenbahn
- 74
- Langloch
- 80
- elastisches
Element