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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft eine Überwachungsvorrichtung für
eine Zweidraht-Leitung, wobei über die Zweidrahtleitung
eine Spannungsquelle mit mindestens einem Funktionselement verschaltet
ist, so dass über die Zweidrahtleitung ein Nutzsignal übertragen
wird und/oder übertragbar ist, mit einer Einkoppelvorrichtung
zur Einkopplung eines Testsignals in die Zweidrahtleitung zu Beginn
eines Testabschnitts der Zweidrahtleitung, mit einer Auskoppelvorrichtung
zur Auskopplung des Testsignals am Ende des Testabschnitts, und
mit einer Auswertevorrichtung zur Auswertung des ausgekoppelten
Testsignals, wobei durch die Auswertung auf einen Zustand der Zweidrahtleitung
geschlossen wird.
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Öffentliche
oder private Gebäude, Industrieanlagen, Bahnhöfe,
Flughäfen und dergleichen sind meist mit Gefahrenmeldesystemen
ausgestattet, welche den Besuchern diese Örtlichkeiten
erlauben, in einem Notfall ein Signal auszulösen, das beispielsweise
zu einer Überwachungszentrale geführt und dort
weiterverarbeitet wird. Weitere mögliche Aufgaben des Gefahrenmeldesystems
liegen darin, den Besuchern mit optischen, akustischen oder haptischen
Signalen Gefahren, Notfälle oder Fluchtwege anzuzeigen.
Um einen fehlerfreien Betrieb der Gefahrenmeldesysteme sicherzustellen,
werden in der Gefahrenmeldetechnik bzw. in der Sicherheitstechnik die
einzuhaltenden Vorschriften laufend an die Erkenntnisse, die sich
aus dem Betrieb der Gefahrenmeldesysteme ergeben, angepasst. Eine
Forderung in den Vorschriften betrifft die Erkennung von Zustandsänderungen
von Leitungen der Gefahrenmeldesysteme und zwar bevor diese Zustandsänderungen
zu Fehlfunktionen der Gefahrenmeldesysteme führen können.
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Als
Begriffe für mögliche Zustandsänderungen
der Leitungen wurden die aus dem angelsächsischen Sprachraum
bekannten Begriffe „creeping short" und „creeping
open" in der deutschen Sprache als „schleichender Kurzschluss"
und „schleichende Unterbrechung" eingeführt. In
der Fachwelt versteht man unter dem Begriff des schleichenden Kurzschlusses
eine langsam fortschreitende Verkleinerung des Widerstands zwischen
zwei Adern z. B. von Zweidraht-Leitungen, unter schleichender Unterbrechung
eine langsam fortschreitende Vergrößerung des
Leitungswiderstands von einer, zweier oder mehr Adern z. B. der
Zweidraht-Leitungen. Als Ursache für diese langsamen Veränderungen
können Umwelteinflüsse ermittelt werden, vorwiegend
Feuchtigkeit und Gase, die zur Oxidation von Kontaktstellen der
Kupferdrähte oder zur Verringerung der isolierenden Eigenschaften
zwischen den Kupferleitungen führen.
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Ein
zur Detektion dieser Zustandsänderungen von Leitungen möglicherweise
nutzbares Überwachungssystem wird in der Offenlegungsschrift
DE 19538754 A1 vorgeschlagen,
welches ein Verfahren zur Überwachung von Primärleitungen
betrifft und wohl den nächstkommenden Stand der Technik
bildet. Die Druckschrift beschreibt ein Verfahren, um in einer Gefahrenmeldeanlage
eine Primärleitung zu überwachen, wobei die Primärleitung
einen Meldewiderstand und einen Referenzwiderstand aufweist, die in
Serie geschalten sind. Mögliche Fehlfunktionen der Primärleitung
werden durch Auswerten des Quotienten aus dem Spannungsabfall am
Referenzwiderstand und dem Spannungsabfall an der Primärleitung bzw.
an dem Melderwiderstand ermittelt.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird
eine Überwachungsvorrichtung für eine Zweidraht-Leitung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Gefahrenmeldesystem
mit dem Merkmalen des Anspruchs 13 vorgeschlagen. Bevorzugte oder
vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich
aus den abhängigen Ansprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung und/oder der beigefügten Figur.
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Die
vorgeschlagene Überwachungsvorrichtung ist für
eine Zweidraht-Leitung eines Überwachungssystems geeignet
und/oder ausgebildet. Die Zweidraht-Leitung ist vorzugsweise als
Parallelleitung mit zwei Adern ausgebildet, wobei die zwei Adern
der Zweidraht-Leitung über die gesamte Länge mechanisch
miteinander verbunden sind und/oder als verdrillte Zweidraht-Leitung
ausgebildet, wobei die zwei Adern der Zweidraht-Leitung miteinander verdrillt
sind und/oder als geschirmte Zweidraht-Leitung ausgebildet, wobei
die zwei Adern der Zweidraht-Leitung durch eine schlauchähnliche,
leitfähige Umhüllung abgeschirmt sind. Die Zweidrahtleitung dient
zur Verbindung von einer Spannungsquelle mit mindestens einem Funktionselement,
wobei die Spannungsquelle ein Nutzsignal bereitstellt, welches vorzugsweise
als Gleichspannung für die Versorgung des Funktionselements,
als Kommunikationssignal für das Funktionselement und/oder
zur Ausgabe eines Überwachungssignals für das
Funktionselement ausgebildet ist. Das Nutzsignal wird zwischen Spannungsquelle
und Funktionselement über genau die zwei Adern der Zweidraht-Leitung
oder über mindestens die zwei Adern der Zweidraht-Leitung übertragen.
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Die Überwachungsvorrichtung
umfasst eine Einkoppelvorrichtung zur Einkopplung eines Testsignals
in die Zweidraht-Leitung, insbesondere in eine erste Ader der Zweidrahtleitung,
wobei die Einkoppelvorrichtung so angeordnet ist, dass das Testsignal zu
Beginn eines Testabschnitts der Zweidraht-Leitung eingekoppelt wird.
Zudem umfasst die Überwachungsvorrichtung eine Auskoppelvorrichtung,
die zur Auskopplung des Testsignals an einem Ende des Testabschnitts
der Zweidraht-Leitung, insbesondere an einer zweiten Ader der Zweidraht-Leitung,
angeordnet ist.
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Eine
Auswertevorrichtung dient zur Auswertung des ausgekoppelten Testsignals,
wobei durch die Auswertung auf eine Fehlfunktion der Zweidraht-Leitung
geschlossen wird. Eine Fehlfunktion umfasst insbesondere auch die
Fälle des schleichenden Kurzschlusses und/oder der schleichenden
Unterbrechung, für deren Definition beispielsweise auf
die Einleitung verwiesen wird.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass das Testsignal einen Wechselstromanteil und/oder
einen Wechselspannungsanteil aufweist. Das Testsignal kann somit
einen zeitlich variierenden Verlauf zeigen, wobei die Strom- oder
Spannungsamplitude im zeitlichen Verlauf eine Vorzeichenänderung
aufweist, insbesondere ist das Testsignal symmetrisch ausgebildet,
so dass der Anteil des Testsignals mit der einen Polarität
gleich dem Anteil des Testsignals mit der anderen Polarität
ist. Bei einer alternativen Ausführungsform weist das Testsignal
einen Off-Set auf, auf den der Wechselstromanteil bzw. der Wechselspannungsanteil
aufmoduliert ist.
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Die
Erfindung geht von der Überlegung aus, dass es fehlerbehaftet
ist, insbesondere schleichende Verschlechterungen des Zustands von
Zweidraht-Leitungen in Gefahrenmeldesystemen zu erkennen, da über
diese Leitungen oftmals die Stromversorgung, Kommunikationssignale
oder Überwachungssignale auch in kombinierter Anwendung
geführt ist bzw. sind. Die daraus resultierenden zeitlichen Änderungen
von Spannungs- bzw. Stromamplituden in den Zweidraht-Leitungen macht
es nahezu unmöglich, zum Beispiel über eine Erhöhung
des Versorgungsstroms bzw. -spannung die Entstehung eines schleichenden
Kurzschlusses zuzuordnen, da die Erhöhung ebenso gut von
einer Änderung des Schaltzustandes eines Funktionselements
stammen könnte. Genauso unsicher ist es, über
eine Strom- bzw. -spannungserniedrigung die Entstehung einer schleichenden
Unterbrechung zu erkennen. Erschwert wird die Detektion auch dadurch,
dass sich beim Auftreten von schleichenden Änderungen zunächst
an der Funktionsfähigkeit des Gefahrenmeldesystems wenig ändern
wird. Ob eine Änderung des Versorgungsstroms bzw. der -spannung überhaupt bemerkbar
ist, hängt auch beispielsweise stark vom Ort des Auftretens
der schleichenden Änderung ab.
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Im
Rahmen der Erfindung wird eine Lösung vorgeschlagen, die
eine frühzeitige Erkennung der beschriebenen Abweichungen
vom Sollzustand von Zweidraht-Leitungen und zwar ohne Wechselwirkung mit
der Strom- oder Spannungsversorgung der mittels der Zweidraht-Leitung
versorgten Funktionselemente begründet. Bei der Erfindung
wird ausgenutzt, dass die Nutzsignale mit einer Schaltfrequenz in
einem niederfrequenten Bereich arbeiten, wohingegen das Testsignal
einen Wechselstrom- bzw. -spannungsanteil aufweist, welcher in einem
höherfrequenten Bereich des Frequenzspektrum angeordnet ist.
Mit dieser Verteilung der zwei Signale in zwei verschiedene, insbesondere
nicht-überlappende oder nur schwach-überlappende
Frequenzbänder, wird erreicht, dass vor den Funktionselementen
in einfacher Weise das Testsignal herausgefiltert oder gedämpft werden
kann und bei der Auskoppelvorrichtung nur das Testsignal und nicht
das Nutzsignal ausgekoppelt wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist das Maximum der Frequenzverteilung
des Nutzsignals bei einer kleineren Frequenz als das Maximum der
Frequenzverteilung des Testsignals angesiedelt. Damit ist es in
einfacher Weise möglich, das Testsignal vom Nutzsignal
bzw. anders herum zu trennen, indem ein Filter verwendet wird, welcher
eine Grenzfrequenz aufweist, die zwischen den zwei Maxima angeordnet
ist.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn das Nutzsignal als Gleichspannungssignal
zur Spannungsversorgung, zur Überwachung und/oder zur Kommunikation
ausgebildet ist. Gleichspannungssignal ist in diesem Zusammenhang
vorzugsweise als ein Signal zu verstehen, welches zwar zeitliche Änderung
aufweisen kann, wie z. B. die Änderung von einem Schaltzustand
zu einem nächsten Schaltzustand, vorzugsweise dabei nicht
die Polarität wechselt.
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Im
Allgemeinen kann der Wechselstromanteil bzw. -spannungsanteil des
Testsignals beliebig ausgebildet sein, so z. B. als Rauschen, insbesondere
statistisches oder binäres Rauschen. Es ist jedoch bevorzugt,
dass das Testsignal einen regelmäßigen, insbesondere
sinusförmigen oder dreiecksförmigen zeitlichen
Amplitudenverlauf aufweist. Mit einem derartigen Amplitudenverlauf
ist es vereinfacht, Nutz- und Testsignal mit einfachen elektronischen
Bauteilen, wie z. B. Induktivitäten oder Spulen, voneinander zu
trennen.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Einkoppelvorrichtung
und/oder die Auskoppelvorrichtung zur kontaktfreien, induktiven, galvanisch
getrennten und/oder potentialfreien Übertragung des Testsignals
ausgebildet. Insbesondere müssen dabei Isolierung oder
dergleichen der Zweidraht-Leitungen nicht beschädigt werden,
so dass das Risiko ausgeschlossen wird, dass die Zweidraht-Leitung
durch die Installation der Überwachungsvorrichtung in der
Funktion beeinträchtigt wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform, ist die Einkoppelvorrichtung
an einem ersten Anschluss der Zweidraht-Leitung, insbesondere einer
der Adern der Zweidraht-Leitung an der Spannungsquelle bzw. in unmittelbarer
Nähe davon, im Speziellen ohne Zwischenschaltung weiterer
Funktionselemente angeordnet. Alternativ oder ergänzend
ist die Auskoppelvorrichtung an einem zweiten Anschluss der Zweidraht-Leitung,
insbesondere an einer anderen Ader der Zweidraht-Leitung an der
Spannungsquelle, insbesondere ebenso wie die Einkoppelvorrichtung,
verschaltet. Mit dieser Ausführungsform ist sichergestellt,
dass der gesamte Verlauf der Zweidraht-Leitung als Testabschnitt
ausgebildet ist und überwacht wird. Zudem kann die Überwachungsvorrichtung
in einfacher Weise zentral an der Spannungsquelle und/oder in einem
gemeinsamen Gehäuse mit der Spannungsquelle angeordnet
werden, so dass beispielsweise die zusätzliche Verlegung
von Leitungen für die Überwachungsvorrichtung
nicht erforderlich ist.
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Bei
einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung
ist vorgesehen, dass parallel zu dem mindestens einem Funktionselement
ein Abschlusswiderstand verschaltet ist, welcher vorzugsweise zur Schließung
eines Wechselstromkreises zwischen Einkoppelvorrichtung und Auskoppelvorrichtung
ausgebildet ist. Dieser Abschlusswiderstand stellt insbesondere
sicher, dass ein definierter Wechselstromfluss durch den Wechselstromkreis
erfolgt. Dabei ist vorzugsweise vorausgesetzt, dass der Innenwiderstand
der Spannungsquelle für die verwendete Frequenz des Wechselstromanteils
einen Kurzschluss oder näherungsweise einen Kurzschluss
darstellt.
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Bei
einer vergleichsweise aufwendigen Ausführungsform der Erfindung,
erfolgt die Auswertung durch einen Vergleich des ausgekoppelten
Testsignals und/oder dessen Kenngrößen mit dem
eingekoppelten Testsignal und/oder dessen Kenngrößen. Hierbei
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass eine Übertragungsfunktion
für den Testabschnitt berechnet wird und Änderungen
der Übertragungsfunktion bewertet werden, dass eine Korrelation
berechnet wird oder ähnliches.
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Bei
einer vergleichsweise einfachen und deshalb kostengünstig
umzusetzenden Alternative erfolgt die Auswertung durch einen Vergleich
des Wertes des Stromflusses und/oder Spannung des ausgekoppelten
Testsignals im aktuellen Zustand mit einem Anfangswert des anfänglichen
Stromflusses und/oder der Spannung beim intakten und geprüften Überwachungssystems.
Beispielsweise wird der Anfangswert als digitalisierte Größe
in ein geeignetes Speichermedium abgespeichert, wobei in Betrieb ständig
Vergleiche des aktuellen mit dem gespeicherten Wert durchgeführt
werden. Prinzipiell ist es somit möglich, die Auswertung
des ausgekoppelten Testsignals über eine Absolutauswertung
oder durch eine Relativauswertung durchzuführen.
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Insbesondere
bei der letztgenannten Alternative ist es bevorzugt, dass die Auswertevorrichtung eine
Auswertelogik aufweist, welche beispielsweise als Software ausgebildet
ist, wobei bei Verringerung des Wertes des Stromflusses und/oder
der Spannung des ausgekoppelten Testsignals auf eine schleichende
Unterbrechung und/oder bei einer Erhöhung des Wertes des
Stromflusses und/oder der Spannung des ausgekoppelten Testsignals
auf einen schleichenden Kurzschluss geschlossen wird. Somit kann
aus der Abweichung des Stromflusses und/oder der Spannung die Art
der Leitungsveränderung festgestellt und entsprechende
Service-Maßnahmen eingeleitet werden. Die Auswertung erfolgt vorzugsweise
in einer Recheneinheit, z. B. einem Mikroprozessor, welche üblicherweise
in den Überwachungssystemen eingesetzt wird und/oder bereits vorhanden
ist und mit der Überwachungsvorrichtung um eine Funktionalität
erweitert wird.
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Bei
einer praxisnahen Umsetzung der Überwachungsvorrichtung
ist vor dem einen, vor einigen oder vor jedem Funktionselement ein
Filter zur Ausfilterung oder zumindest zur Dämpfung des
Testsignals verschaltet. Im einfachsten und damit im bevorzugten
Fall ist das Filter als eine Induktivität, insbesondere
eine Spule, ausgebildet, wobei das Filter so ausgebildet ist, dass
es für die Frequenz des Wechselstromanteils und/oder des
Wechselspannungsanteils des Testsignals eine hohe Impedanz oder
ein lokales und/oder globales Impedanzmaximum aufweist.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Gefahrenmeldesystem
mit Zweidraht-Leitung mit dem Merkmal des Anspruchs 13, welches
eine Überwachungsvorrichtung aufweist, wie sie soeben beschrieben
wurde bzw. gemäß der vorhergehenden Ansprüche
zur Überwachung der Zweidraht-Leitung. Das Gefahrenmeldesystem
ist vorzugsweise so ausgebildet wie das weiter oben beschriebene
Gefahrenmeldesystem, wobei die Funktionselemente beispielsweise
als Melder, insbesondere Handmelder, Brandmelder, Notrufmelder,
Sensoren, insbesondere für Feuer, Rauch, Wasser oder Geräusch,
oder Anzeigen, insbesondere für Notausgänge, ausgebildet sind.
Auch eine Ausbildung als Alarmanlage ist im Rahmen der Erfindung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Wirkung der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung und der Figur eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung. Dabei zeigt:
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1 ein
schematisches Schaltdiagramm eines Gefahrenmeldesystems als ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Ausführungsform(en) der Erfindung
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Die 1 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild eines Gefahrenmeldesystems 1,
welches beispielsweise als Feuermeldesystem, Polizeinotrufsystem,
Alarmanlage oder dergleichen ausgebildet ist.
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Das
Gefahrenmeldesystem 1 weist eine Spannungsquelle 2 auf,
die Funktionselemente 3, 4 und 5 mit
Spannung oder Kommunikationssignalen versorgt. Die Funktionselemente 3, 4 bzw. 5 können als
Melder, Anzeigeeinheiten, oder Sensoreinheiten ausgebildet sein.
Die Spannungsquelle 2 ist als Gleichspannungsquelle realisiert,
so dass zeitlich variierende Spannungspegel nur durch Änderungen der
Schaltzustände der Funktionselemente 3, 4 oder 5 oder
durch die Kommunikationssignale erfolgen. Die Spannungsquelle 2 weist
einen Ausgang 6 auf, welcher über eine erste Ader 7 mit
den Funktionselementen 3, 4 und 5 verbunden
ist. Zudem weist die Spannungsquelle 2 einen Eingang 8 auf,
welcher über eine zweite Ader 9 ebenfalls mit
den Funktionselementen 3, 4 und 5 verbunden
ist, so dass diese in Parallelschaltung zueinander angeordnet sind.
Die Adern 7 und 9 sind bevorzugt gemeinsam als
Zweidraht-Leitung ausgebildet.
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Die
bislang dargestellten Komponenten des Gefahrenmeldesystems 1 sind
für eine Funktion ausreichend. Jedoch kann es im Betrieb
zu Verschlechterungen der Zweidraht-Leitung, also insbesondere der
Adern 7 bzw. 9 kommen. Eine mögliche
Quelle für eine Verschlechterung sind sogenannte schleichende
Unterbrechungen, die in der ersten Ader 7 mit der gestrichelten
Linie 10 visualisiert sind, wobei eine schleichende Unterbrechung
eine langsam fortschreitende Vergrößerung des
Leitungswiderstandes ist. Selbstverständlich können
schleichende Unterbrechungen bei einer der zwei Adern 7 bzw. 9 oder auch
bei beiden auftreten. Eine andere mögliche Fehlerquelle,
welche gewöhnlich schwierig zu detektieren ist, ist der
sogenannte schleichende Kurzschluss, welcher durch eine Kurzschlussleitung 11 in der 1 visualisiert
ist, wobei unter schleichenden Kurzschluss eine langsam fortschreitende
Verkleinerung des Widerstands zwischen den beiden Adern 7 und 9 verstanden
wird. Selbstverständlich können neben den schleichenden
Veränderungen auch plötzliche Änderungen
zu einem Funktionsversagen des Gefahrenmeldesystems 1 führen.
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Zur
Detektion derartiger oder weiterer Funktionsverschlechterungen der
Zweidraht-Leitung bzw. der Adern 7 und 9 ist im
Bereich des Ausgangs 6 eine Einkoppelvorrichtung 12 angeordnet,
welche induktiv ein Testsignal, welches entweder als Wechselspannungs-
bzw. -stromsignal ausgebildet ist oder zumindest einen Wechselspannungs-
bzw. Stromanteil aufweist, in die erste Ader 7 berührungslos
einkoppelt. Die Einkoppelvorrichtung 12 ist beispielsweise
als Übertrager ausgebildet, wobei ein Übertrager
einen Transformator darstellt, der nicht primär zur Energie-, sondern
zur Informationsübertragung ausgebildet ist. Das Testsignal
ist beispielshalber als sinusförmiges oder dreiecksförmiges
Signal ausgebildet. Ergänzend ist im Bereich des Ausgangs 8 eine
Auskoppelvorrichtung 13 angeordnet, welche ebenfalls als Übertrager
ausgebildet sein kann. Mit dieser Auskoppelvorrichtung 13 wird
das Testsignal, das mittlerweile einen zwischen Einkoppelvorrichtung 12 und
Auskoppelvorrichtung liegenden Testabschnitt der Zweidrahtleitung
durchlaufen hat, ausgekoppelt und einer Auswerteeinheit 14 zugeleitet.
Damit das Testsignal keinen störenden Einfluss auf die
Funktionselemente 3, 4 und 5 ausüben
kann, ist jeweils eine Induktivität 15, 16 und 17 seriell
vor den Funktionselementen 3, 4 und 5 geschaltet,
wobei die Induktivitäten so abgestimmt sind, dass sie für
die verwendete Frequenz des Testsignals eine hohe Impedanz besitzen.
Alternativ können die Induktivitäten 15, 16 und 17 in
einer gemeinsamen Induktivität (nicht gezeigt) zusammengeschaltet
sein.
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Um
einen definierten Wechselstromfluss durch den Testabschnitt sicherzustellen,
ist ein Abschlusswiderstand 18 vorgesehen, welcher parallel zu
den Baugruppen, die jeweils aus einem Funktionselement 3, 4 oder 5 und
einer der Induktivitäten 14, 15 bzw. 16 gebildet
sind, parallel geschaltet, wobei der Abschlusswiderstand 17 den
Wechselstromweg zwischen Einkoppelvorrichtung 12 und Auskoppelvorrichtung 13 schließt.
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Das
ausgekoppelte Testsignal wird von der Auswertevorrichtung 14 untersucht,
wobei verschieden Auswertungsstrategien vorstellbar sind: Eine erste
mögliche Auswertungsstrategie besteht darin, dass das ausgekoppelte
Testsignal mit dem eingekoppelten Testsignal verglichen wird. Eine
andere mögliche Auswertestrategie besteht darin, dass die Amplitude
des ausgekoppelten Testsignals mit einer gespeicherten Amplitude
verglichen wird und bei Änderung der Amplitude auf eine
Verschlechterung oder Fehlfunktion der Adern 7 bzw. 9 geschlossen wird.
Eine Klassifikation der Schlechtfunktion bzw. Fehlfunktion kann
beispielsweise so erfolgen, dass bei einer Verkleinerung der Amplitude
des ausgekoppelten Testsignals auf eine schleichende Unterbrechung
geschlossen wird, und dass bei einer Vergrößerung
der Amplitude des ausgekoppelten Testsignals auf einen schleichenden
Kurzschluss geschlossen wird. Nach der Auswertung bzw. Klassifikation
ist die Auswertevorrichtung optional ausgebildet, ein Warnsignal
auszugeben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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