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Die
Erfindung betrifft einen Eckschrank, insbesondere Kücheneckschrank,
mit einem Karussell, das am Eckschrank um eine Drehachslinie drehbar gelagert
ist, wobei das Karussell einen Beschlag aufweist, an dem mindestens
eine Eckschranktür
derart befestigt ist, dass die Eckschranktür zwischen einer eine Schranköffnung des
Eckschranks verschließenden
Schließstellung
und einer ein Verdrehen des Eckbeschlags gestattenden Offenstellung
in radialer Richtung hin und her bewegbar ist.
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Ein
Eckschrank dieser Art ist beispielsweise aus der
DE 30 49 114 A1 bekannt,
bei dem ein Beschlag vorgesehen ist, der eine zweiflüglige Tür trägt. Um das
Schrankinnere zugänglich
zu machen werden die beiden Türflügel zum Öffnen nach
innen in die Offenstellung gedrückt.
Dabei kommen die beiden Türflügel von
den Seitenwänden
des Eckschranks frei, so dass sich das Karussell im Eckschrank drehen
lässt,
ohne dass die Türflügel an den Seitenwänden streifen.
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Insbesondere
bei Eckschränken
mit großen Türabmessungen
bzw. schwergewichtigen Eckschranktüren ist das öffnen des
Eckschranks mit einem nicht unerheblichen Kraftaufwand verbunden. Auch
das Verdrehen des Karussells erfordert insbesondere abhängig vom
Gewicht der auf den Tablaren abgestellten Gegenständen ebenfalls
einen nicht unerheblichen Kraftaufwand.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Eckschrank der eingangs erwähnten Art
zu schaffen, der sich komfortabel und leichtgängig öffnen und bedienen lässt.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Eckschrank mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
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Der
erfindungsgemäße Eckschrank
zeichnet sich dadurch aus, dass eine Betätigungseinrichtung vorgesehen
ist, die einen über
Aktivierungsmittel aktivierbaren Stellantrieb aufweist, der bei
Aktivierung die Eckschranktür
wenigstens in die Offenstellung bewegt.
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Das öffnen das
Eckschranks kann also automatisch erfolgen ohne dass die Eckschranktür durch den
Benutzer von Hand nach innen gedrückt werden muss. Somit ist
eine komfortable und leichtgängige Bedienung
möglich.
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Zweckmäßigerweise
wird die Verdrehung des Karussells, durch die Betätigungseinrichtung
unterstützt.
Dabei kann die Betätigungseinrichtung
derart ausgebildet sein, dass die Eckschranktür mittels des Stellantriebs über die
Offenstellung hinaus in eine, einer bestimmten Verdrehposition des
Beschlags zugeordnete Zwischenstellung bewegbar ist. Ab dieser Zwischenstellung
kann dann eine Weiterdrehung von Hand erfolgen. Das Karussell kann
also bereits einen Anschub-Drehimpuls bekommen, so dass eine Weiterdrehung
von Hand einfacher ist.
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Alternativ
ist es möglich,
dass die Betätigungseinrichtung
derart ausgebildet ist, dass die komplette Verdrehung des Karussells
von der Betätigungseinrichtung übernommen
wird. Soll das Karussell an einer bestimmten Stelle gestoppt werden,
so ist dies durch einen kurzen händischen
Eingriff in die Verdrehbewegung möglich, beispielsweise durch
einen Griff ans Tablar.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung weist der Stellantrieb wenigstens
ein mit dem Beschlag, insbesondere dessen Steuergestänge, oder
mit der Eckschranktür
oder mit einem Tablar über
Umsetzmittel verbundenes Antriebsglied auf, dessen Antriebsbewegung über die
Umsetzmittel in eine auf das Karussell wirkende Stellbewegung umgesetzt wird.
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In
besonders bevorzugter Weise handelt es sich bei dem Stellantrieb
um einen elektrischen Stellantrieb mit wenigstens einem elektrischen
Antriebsglied. Prinzipiell wäre
jedoch auch der Einsatz eines fluidischen Stellantriebs mit wenigstens
einem fluidischen Antriebsglied, beispielsweise in Form eines einfach-
oder doppelwirkenden Fluiddruckzylinders, möglich.
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Im
Falle eines elektrischen Stellantriebs wird das elektrische Antriebsglied
vorzugsweise von einem Elektromotor gebildet. In bevorzugter Weise
ist dem Elektromotor ein Getriebe zugeordnet.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung weist der Beschlag eine über ein
Lenkgestänge
mit der Eckschranktür
verbundene Führungseinrichtung
auf, die zur Führung
des Karussells bei dessen Verdrehung dient. Die Führungseinrichtung
besitzt eine konzentrisch zur Drehachslinie verlaufende ortsfeste Führungsbahn
und ein auf der Führungsbahn
laufendes Führungsmittel,
das in der Schließstellung
der Eckschranktür
in einer Führungsausnehmung,
eine Verdrehsicherung des Karussells bewirkend, gelagert ist. Das
Führungsmittel
kann über
die Umsetzmittel mit dem Stellantrieb derart gekoppelt sein, dass
es bei Aktivierung des Stellantriebs aus der Führungsausnehmung, eine Verdrehung
des Karussells gestattend, herausbeweg bar ist. Das Führungsmittel
kann beispielsweise durch eine Führungsrolle gebildet
sein.
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In
bevorzugter Weise weisen die Umsetzmittel eine einerseits mit dem
Stellantrieb und andererseits an das Führungsmittel bewegungsgekoppelte Hebelanordnung
auf. In besonders bevorzugter Weise kann die Hebelanordnung wenigstens
einen an eine rotatorisch angetriebene Antriebswelle des zugeordneten
Antriebsglieds des Stellantriebs angekoppelten Schwenkhebel aufweisen,
der bei seiner Schwenkbewegung das Führungsmittel aus der Führungsausnehmung
nach Art eines Mitnehmers herausbewegt. Die rotatorische Antriebsbewegung
des Antriebsgliedes kann also in eine Schwenkbewegung des Schwenkhebels
umgesetzt werden, der dafür sorgt,
dass das Führungsmittel
zumindest in eine mit der Offenstellung der Eckschranktür korrespondierenden
Funktionsstellung bewegt wird. Alternativ sind auch andere Hebelanordnungen,
beispielsweise solche mit mehrteiligen Hebeln, einsetzbar oder die Hebelkinematik
kann auch anders funktionieren. Prinzipiell wäre es denkbar, dass mittels
der Hebelanordnung eine rotatorische Antriebsbewegung des Antriebsglieds
in eine Linearbewegung umgesetzt wird, mit der dann das Führungsmittel
aus der Führungsausnehmung
herausbewegbar ist.
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In
besonders bevorzugter Weise ist der Stellantrieb unterhalb eines
Schrankbodens des Eckschranks, insbesondere an der Unterseite des Schrankbodens
befestigt, angeordnet. In der Regel steht der Eckschrank auf einer
Konsole bzw. auf Füßen, so
dass zwischen der Unterseite des Schrankbodens und dem Untergrund
ein Zwischenraum ausgebildet ist, der zur Aufnahme des Stellantriebs
genutzt werden kann. Der Stellantrieb ist somit platzsparend, dem
Blickfeld des Nutzers verborgen angeordnet. Alternativ ist es jedoch
auch denkbar, den Stellantrieb auf dem Schrankboden bzw. Unterboden anzuordnen.
Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, den Stellantrieb am Beschlag anzubringen, beispielsweise
ein als Rohrmotor ausgebildetes Antriebsglied in eine hohlrohrartige
Drehsäule
des Eckschranks zu integrieren. Alternativ ist auch die Anordnung
des Stellantriebs am Lagerkreuz des Eckschranks, an der Eckschranktür selber
oder unterhalb eines Tablars denkbar. Prinzipiell kann der Stellantrieb überall am
Eckschrank angebracht werden, notwenig hierbei sind geeignete Umsetzmittel,
die die Antriebsbewegung des Stellantriebs auf das Karussell übertragen können.
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Bei
der vorgenannten Möglichkeit
der Befestigung an der Unterseite des Schrankbodens kann sich im
Schrankboden wenigstens eine Öffnung
befinden, durch die ein Teil der Umsetzmit tel bis zu der oberhalb
des Schrankbodens angeordneten Führungsrolle
hindurchtreten.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist als Aktivierungsmittel wenigstens
ein Sensor vorgesehen, dessen Sensorsignal direkt oder über ein
Steuergerät
an den Stellantrieb übermittelbar
ist. In bevorzugter Weise erfolgt die Signalübermittlung dabei drahtlos.
Alternativ wäre
jedoch auch eine kabelgeführte
Signalübermittlung
möglich.
Die Aktivierung des Sensors kann auch per Fernsteuerung erfolgen. Es
ist möglich,
den Stellantrieb direkt per Fernsteuerung ohne zwischengeschalteten
Sensor zu aktivieren.
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Der
Sensor sitzt in bevorzugter Weise durch den Nutzer einfach erreichbar
an der Eckschrankperipherie des Eckschranks. In besonders vorteilhafter Weise
wird der Sensor von einem mittels Druck-Impuls betätigbaren
Drucksensor gebildet, wobei dieser derart angeordnet sein kann,
dass der Druck-Impuls durch Drücken
auf die Eckschranktür
erzeugbar ist. Der Benutzer braucht also lediglich die Eckschranktür leicht
antippen, wodurch der Sensor betätigt
wird und den Stellantrieb aktiviert. Bei der Auswahl des Sensors
steht die gesamte Bandbreite an Sensor-Arten zur Verfügung, so
kann beispielsweise anstelle des Drucksensors ein akustischer auf
Spracheingabe reagierender Sensor eingesetzt werden. Es ist möglich, einen sogenannten
Touch-Sensor einzusetzen, der durch Berührung durch den Nutzer aktivierbar
ist.
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Bei
der vorstehend bereits erwähnten
Möglichkeit,
die komplette Verdrehung des Karussells durch die Betätigungseinrichtung
durchzuführen,
ist es zweckmäßig einen
dem Stellantrieb funktionsmäßig nachgeordneten
Verdrehantrieb vorzusehen, der ab einer bestimmten Verdrehposition
die Weiterbewegung des Karussells übernimmt. Das Anhalten des
Karussells kann dabei per Hand erfolgen. Beispielsweise kann dies
konstruktiv dadurch verwirklicht werden, dass der Verdrehantrieb
mit einer Kupplung versehen ist, so dass beim Anhalten mit der Hand
die Antriebsbewegung des Verdrehantriebs nicht mehr auf das Karussell übertragen
wird. Die Weiterbewegung des Karussells kann dann durch einen kurzen
Drehimpuls von Hand in Drehrichtung erfolgen. Bei der Kombination
von Stellantrieb und Verdrehantrieb kann eine Sicherheitsvorrichtung
zur Gewährleistung
einer händischen
Betätigung
des Karussells bei Ausfall des Stellantriebs und/oder Verdrehantriebs
vorgesehen sein.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung besitzt der Stellantrieb zwei
Antriebsglieder von denen eines zur Bewegung des Karussells in Uhrzeigerrichtung und
das andere zur Bewegung in Gegen-Uhrzeigerrichtung dient.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden
näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
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1 ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Eckschranks
im Horizontalschnitt, wobei sich die Eckschranktür in der Schließstellung
befindet,
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2 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit A von 1,
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3 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit B von 2,
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4 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit C von 1,
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5 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit D von 1,
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6 eine
perspektivische Unteransicht des Eckschranks,
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7 den
Horizontalschnitt durch den Eckschrank von 1 ohne Beschlag
und Eckschranktür,
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8 eine
vergrößerte perspektivische
Darstellung der Einzelheit E von 7,
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9 eine
Draufsicht einer vergrößerten Darstellung
der Einzelheit E aus 7,
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10 eine
Schnitt durch Führungseinrichtung
und Stellantrieb gemäß der Linie
X-X in 7,
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11 einen
Horizontalschnitt gemäß 1,
wobei die Eckschranktür
in der Offenstellung ist,
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12 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit F aus 11,
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13 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit G aus 12,
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14 einen
Horizontalschnitt gemäß 1,
wobei sich das Karussell in einer bestimmten Verdrehposition ein
Stück weit
in Uhrzeigerrichtung verdreht befindet,
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15 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit H aus 14,
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16 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit K aus 15, und
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17 ein
schematisches Schaltbild der Betätigungseinrichtung.
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Die 1 bis 13 zeigen
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Eckschranks 11 einer
Einbauküche.
Dieser enthält
ein Karussell 12, das von einem Beschlag 13, mindestens
einem Tablar 14 oder Fachboden und einer Eckschranktür 15 gebildet
wird, wobei das mindestens eine Tablar 14 und die Eckschranktür 15 vom
Beschlag 13 gehalten werden. Vorzugsweise wird die Eckschranktür 15 von
zwei separaten Türflügeln 15a, 15b gebildet,
die beim öffnen
in nachfolgend näher beschriebener
Weise relativ zueinander beweglich sind. Alternativ ist es möglich, zwei
Türflügel 15a, 15b vorzusehen,
die beim öffnen
ihre Relativlage zueinander nicht ändern, das heißt insbesondere
stets im rechten Winkel zueinander ausgerichtet sind und in dieser
Winkellage auch radial nach innen in die Offenstellung gefahren
werden.
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Der
Beschlag 13 weist eine in Gebrauchslage, das heißt im in
den Eckschrank 11 eingebauten Zustand, vertikal ausgerichtete
Säule (nicht
dargestellt) auf, die oben an der beispielsweise von einer Arbeitsplatte
gebildeten Schrankabdeckung und unten am Schrankboden 16 gelagert
wird. Die Säule kann
als zentrale, zu einer Drehachslinie 17 koaxiale Drehsäule ausgebildet
sein. Alternativ ist es möglich, eine
U-förmige
Säule zu
verwenden, die auch als Karussellgestell bezeichnet werden könnte, wobei
hier horizontal verlaufende Lagerarme drehbar am Schrankboden bzw.
an der Schrankabdeckung gelagert sind.
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Der
Eckschrank 11 weist ferner eine über Eck gehende Schranköffnung 18 auf,
der eine von den beiden bereits erwähnten Türflügeln 15a, 15b gebildete
und somit zweiflügelige
Tür zugeordnet
ist. Bei einer Alternative kann auch eine Eckschranktür 15 vorgesehen
sein, die aus einem einzelnen Türelement
besteht, das sich quer über
die Schranköffnung 20,
diese in Schließstellung
verschließend,
erstreckt.
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Der
Beschlag 13 weist eine an der Drehsäule angeordnete Trageinrichtung
zum Halten der beiden Türflügel 15a, 15b auf.
Diese Trageinrichtung enthält ein
oberes Tragelement und ein unteres Tragelement 19 die in
Säulen-Längsrichtung
mit Abstand zueinander angeordnet und an der Drehsäule festgelegt
sind. Die Tragelemente 19 können jeweils unterhalb eines Tablars 14 angeordnet
sein. Dem unteren Tragelement 19 ist ein Lenkgestänge 20 zugeordnet,
mit dem die Türflügelbewegung
beim Öffnen
und Schließen
gesteuert wird. Das Lenkgestänge 20 enthält zwei
Lenkhebel 21a, 21b, die sich beiderseits der Drehsäule erstrecken
und jeweils einen der Türflügel 15a, 15b zugeordnet
sind. Die Lenkhebel 21a, 21b sind türseitig
jeweils gelenkig mit einem Befestigungsteil 22a, 22b verbunden,
das an der Innenseite des betreffenden Türflügels 15a, 15b fixiert
ist. Die Befestigungsteile 22a, 22b sind außerdem jeweils über eine
Drehachse schwenkbar am unteren Tragelement 19 gelagert.
Die Lenkhebel 21a, 21b sind am türfernen
Ende mit einem Führungsmittel 23 in
Form einer Führungsrolle
verbunden, die Teil einer Führungseinrichtung 24 ist,
die darüber
hinaus noch eine zur Drehsäule
konzentrische, kreisförmig
umlaufende Führungsfläche aufweist,
die feststehend am Eckschrank 11, insbesondere an der Oberseite
des Schrankbodens 16 angeordnet ist. Dabei wird die Führungsfläche 25 beim
Ausführungsbeispiel
von der Innenfläche
eines am Schrankboden 16 befestigten Ringkörpers 26 gebildet.
Die Führungsfläche 25 ist
in Höhe
der Führungsrolle
angeordnet. Sie ist an der Stelle, an der sich die Führungsrolle
in der Schließstellung
der Tür
befindet unterbrochen. An dieser Stelle befindet sich ein vom Umfang
des Scheibenkörpers
ausgehende Führungsausnehmung 27 im
Ringkörper 26,
deren Breite etwa dem Durchmesser der Führungsrolle entspricht, so
dass diese in die Führungsausnehmung 27 eingreifen kann.
In der Schließstellung
taucht die Führungsrolle in
die Führungsausnehmung 27 ein,
so dass sie und somit das Karussell 12 in Umfangsrichtung
festgelegt ist.
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Der
Eckschrank 11 kann ferner noch eine Dämpfungseinrichtung 28 zur
Dämpfung
der Schließbewegung
der Eckschranktür 15 aufweisen, wobei
sich die Dämpfungseinrichtung 28 zwischen zwei
bei der Türbewegung
eine Relativbewegung zueinander ausführenden Beschlagteilen des
Beschlags 13 angeordnet sein kann. Dies kann beispielsweise
zwischen dem unteren Tragelement 19 und einem der beiden
Lenkhebel 21a, 21b sein.
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Der
Eckschrank 11 besitzt ferner noch eine Betätigungseinrichtung 29,
die einen über
Aktivierungsmittel aktivierbaren Stellantrieb 30 aufweist,
der bei Aktivierung die Eckschrank 15 wenigstens in die Offenstellung
bewegt.
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Der
Stellantrieb 30 befindet sich gemäß bevorzugtem Ausführungsbeispiel
unterhalb des Schrankbodens im durch eine Konsole zwischen der Unterseite
des Schrankbodens 16 und dem Untergrund gebildeten Zwischenraum.
Der Stellantrieb 30 ist an der Unterseite des Schrankbodens 16 befestigt.
Er ist als elektrischer Stellantrieb mit wenigstens einem elektrischen
Antriebsglied 31 ausgestattet, das seinerseits einen Elektromotor 32 mit
zugeordnetem Getriebe 33 enthält. Das Antriebsglied 31 enthält ferner
eine rotatorisch angetriebene Antriebswelle 34, die in
eine am Schrankboden 16 befindliche Durchgangsöffnung 35 nach
oben eintaucht. Der Stellantrieb 30 besitzt gemäß bevorzugtem
Ausführungsbeispiel
zwei elektri sche Antriebsglieder 31a, 31b, die
links und rechts, insbesondere spiegelbildlich zur Drehachslinie 17 angeordnet
sind. Die beiden Antriebsglieder 31a, 31b sind
identisch aufgebaut und üben
im Wesentlichen dieselbe Funktion aus, so dass zur Vereinfachung
im Folgenden lediglich eines der beiden Antriebsglieder 31a, 31b in
Aufbau und Funktion näher
erläutert
wird.
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Der
Elektromotor 32a, 32b treibt über das zugeordnete Getriebe 33a, 33b die
Antriebswelle 34a, 34b rotatorisch an. Die Antriebswelle 34a, 34b ist
mit einer buchsenartig über
diese gesteckte Verlängerungswelle 36a, 36b verbunden,
die ihrerseits aus der Durchgangsöffnung 35a, 35b des
Schrankbodens 16 nach oben herausragt. Die Verlängerungswelle 36a, 36b ist
Teil von Umsetzmitteln über
die die rotatorische Antriebsbewegung letztendlich in eine nachfolgend
näher beschriebene
Stellbewegung des Karussells 12 übertragen wird. Zu den Umsetzmitteln gehört ferner
noch eine Hebelanordnung 37, deren Hauptbestandteil ein
mit der Verlängerungswelle 36 verbundener
flügelartiger
Schwenkhebel 38a, 38b ist, der durch Rotation
der Verlängerungswelle 36a, 36b hin-
und her verschwenkt werden kann. Der Schwenkhebel 38a, 38b erstreckt
sich im Wesentlichen parallel zur Oberseite des Schrankbodens 16 in Richtung
der Führungsrolle
(10).
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Wie
insbesondere in 3 dargestellt wird die Führungsrolle
durch den Schwenkhebel 38a, 38b hintergriffen
und zwar ragt das Ende des Schwenkhebels 38a, 38b über die
Mittellängsachse
der Führungsrolle
hinaus, falls sich diese in der Führungsausnehmung 27 befindet.
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Als
Aktivierungsmittel zur Aktivierung des Stellantriebs 30 dient
wenigstens ein Sensor 39a, 39b in Form eines Druck-Sensors, der bevorzugterweise
an der Innenseite der Seitenwand 21a, 21b des
Eckschranks 11 befestigt ist. Auch hier können wiederum
zwei Sensoren 39a, 39b vorgesehen sein, wobei
einer der Sensoren 39a an der linken und der andere Sensor 39b an
der rechten Seitenwand 40a, 40b des Eckschranks
angeordnet ist. Zwischen der Innenseite eines jeweiligen Türflügels 15a, 15b und der
Stirnseite der zugeordneten Seitenwand 40a, 40b befindet
sich ein schmaler Spalt, beispielsweise mit einer Spaltbreite von
1 mm bis 3 mm. Der Sensor 39a, 39b wird nunmehr
derart platziert, dass ein Druckglied 41a, 41b des
Sensors über
die durch die Verlängerung
der Stirnseite gebildete Horizontale hinaussteht. Durch Druck auf
die Außenseite
des Türflügels 15a, 15b kann
dieser in Richtung der Stirnseite der Seitenwand 40a, 40b bewegt
werden, wodurch das Druckglied 41a, 41b des Sensors 39a 39b betätigt und
ein Sensorsignal erzeugt wird.
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Wie
insbesondere in 17 gezeigt, sind die Sensoren 39a, 39b in
bevorzugter Weise über
ein internes oder externes Steuergerät mit dem Stellantrieb 30 gekoppelt.
Die Signalübertragung
vom Sensor auf das Steuergerät 42 und
vom Steuergerät 42 auf
den Stellantrieb 30 erfolgt drahtlos.
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1 zeigt
den Eckschrank 11 bei geschlossener Eckschranktür 15.
Um das Schrankinnere zugänglich
zumachen tippt der Benutzer kurz per Hand auf die Außenseite
des Türflügels, entweder
auf den linken oder auf den rechten Türflügel 15a, 15b.
Dadurch wird das Druckglied 41a, 41b des Sensors 39a, 39b betätigt, worauf
der Sensor ein Sensorsignal aussendet. Dieses Sensorsignal gelangt über das Steuergerät zum Stellantrieb 30,
insbesondere je nach betätigtem
Sensor entweder auf das linke oder rechte Antriebsglied 31a, 31b.
Daraufhin wird der Elektromotor 32a, 32b in Gang
gesetzt, wodurch die Antriebswelle 34a, 34b rotatorisch
angetrieben wird. Diese Rotationsbewegung wird über die Verlängerungswelle 36a, 36b auf
den Schwenkhebel 38a, 38b übertragen der von der in 3 gezeigten
Ausgangsposition in Gegen-Uhrzeigerrichtung verschwenkt wird. Dabei
wird die Führungsrolle
mitgenommen und aus der Führungsausnehmung 27 herausgedrückt und
zwar bis in die in 13 gezeigte Position, die der
Offenstellung der Eckschranktür 15 entspricht.
Durch die Ankopplung der Führungsrolle 23 über das
Lenkgestänge 20 an
die Türflügel 15a, 15b führen diese
eine mit Bezug auf die Winkelhalbierende 43 des Türecks spiegelbildliche
Bewegung aus, die sich aus einer den Winkel zwischen den beiden
Türflügeln 15a, 15b verkleinernden
Einklappbewegung und einer diesen überlagernden Einfahrbewegung
entlang der Winkelhalbierenden 43 zusammensetzt. Bei dieser
Bewegung gelangen die Türflügel 15a, 15b weiter
in den Türausschnitt,
der, zumindest soweit es für
das Eintauchen der Türflügel 15a, 15b benötigt wird,
auch von sonstigen Teilen frei ist. Aufgrund dieser Einklappbewegung
mit überlagerter Einfahrbewegung
kommen die beiden Türflügel 15a, 15b von
den Seitenwänden 21a, 21b des
Eckschranks 11 frei. Das Karussell 12 lässt sich
nunmehr im Eckschrank 11 drehen, ohne dass die Türflügel 15a, 15b an
den Seitenwänden 40a, 40b streifen. Gemäß der ersten
Ausführungsform
wird der Schwenkhebel sobald die in 13 gezeigte
Position der Führungsrolle 23 erreicht
ist durch Umschalten des Elektromotors 32a, 32b in
seine Ausgangsposition zurückgeschwenkt.
Die Verdrehung des Karussells 12 kann dann von Hand durchgeführt werden.
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Die 13 bis 16 zeigen
eine zweite Ausführungsform
der Erfindung. Auch hier wird über den
Sensor 38a, 38b ein Signal an das zugeordnete elektrische
Antriebsglied 31a, 31b übertragen wodurch der Schwenkhebel
von seiner in 3 gezeigten Ausgangsposition
in Gegen-Uhrzeigerrichtung verschwenkt wird. Dabei wird wiederum
die Führungsrolle
aus ihrer Führungsausnehmung 27 herausbewegt
was zu der bereits vorstehend erwähnten Einklappbewegung der
beiden Türflügel 15a, 15b führt. Im
Unterschied zur ersten Ausführungsform wird
der Schwenkhebel 38a, 38b jedoch über die
in 13 gezeigte Position hinausgeschwenkt, wodurch
die Führungsrolle
in Kontakt mit der Führungsfläche 25 kommt,
das Karussell also über
den Stellantrieb ein Stück
weit verdreht wird. Wieweit das Karussell 12 verdreht wird
hängt unter
anderem von der Länge
des Schwenkhebels 38a, 38b ab, denn letztendlich
läuft die
Führungsrolle
am Ende des Schwenkhebels 38a, 38b von diesem
herunter, wodurch Führungsrolle
und Schwenkhebel 38a, 38b ab diesem Zeitpunkt
außer
Kontakt sind. Alternativ wäre es
jedoch auch möglich,
den Schwenkweg des Schwenkhebels 38a, 38b vorzugeben
und den Schwenkhebel 38a, 38b nach Erreichen einer
vorbestimmten Endstellung wieder zurückzuschwenken. Bei dieser Variante
kann das Karussell 12 also mittels des Stellantriebs 30 ein
Stück weit
in Schwung gebracht werden. Nach der Beendigung der mittels des Stellantriebs 30 übernommenen
Drehbewegung kann das Karussell 12 dann von Hand weiter
gedreht werden.
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Schließlich kann
bei einer dritten nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung die
komplette Verdrehung des Karussells 12 motorisch durchgeführt werden.
Hierbei eignet sich beispielsweise eine Kombination von Stellantrieb 30 und
einem Verdrehantrieb, der nach Beendigung der durch den Stellantrieb
durchgeführten
Verdrehung die Weiterbewegung des Karussells 12 übernimmt.
Bei dieser Variante kann das Karussell 12 trotz motorischer
Verdrehung aber von Hand angehalten werden. Beispielsweise kann
der Verdrehantrieb mit einer Kupplung versehen sein, die beim Stoppen
mit der Hand eingreift und den Verdrehantrieb im Freilauf weiterlaufen lässt. Durch
einen kurzen mit der Hand erzeugten Drehimpuls in Drehrichtung wird
der Verdrehantrieb dann wieder wirksam, so dass eine motorische
Weiterdrehung des Karussells 12 stattfindet. Bei dieser dritten
Ausführungsform
ist eine Sicherheitsvorrichtung vorgesehen, die gewährleistet,
dass das Karussell bei Ausfallen des Stellantriebs und/oder Verdrehantriebs
von Hand gedreht werden kann.
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Stellantrieb 30 und
Verdrehantrieb besitzen zudem jeweils eine Überlastschutzeinrichtung, die den
jeweiligen bei Überlast
abschaltet, beispielsweise dann wenn eine Hand bzw. ein Arm in den
Zwischenraum zwischen dem sich drehenden Karussell 12 und
der Innenseite der Seitenwand 40a, 40b gerät.