-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bedruckung von
Flächenprodukten, bevorzugt mindestens zweilagigen Flächenprodukten, sowie
ein Verfahren zur Herstellung solcher bedruckter Flächenprodukte,
als auch derartige Flächenprodukte selbst.
-
Flächenprodukte
wie Taschentücher, Küchenpapiere oder Toilettenpapier
bestehen aus in aller Regel mindestens zwei Lagen, welche miteinander
im Herstellungsprozess verbunden werden. Die Verbindung erfolgt
dabei einerseits durch Aufbringen von Leim auf üblicherweise
einer Innenseite einer Lage, mittels welchem dann die einzelnen
Lagen zusammenhaften. Der Leim kann dabei auch eine oder mehrere
benachbarte anliegende Lagen durchdringen, und muss daher nicht
auf einer jeden Innenseite einer einzelnen Lage eines entsprechenden
Flächenproduktes aufgebracht werden.
-
Zur
Erzielung besserer Verkaufserfolge und auf Kundenwunsch ist bekannt,
die vorstehend genannten Flächenprodukte mit Prägungen
unterschiedlicher Art, insbesondere Designprägungen, welche
gegenständliche Motive wie Blumen, Federn, Tiere oder Ähnliches
aufweisen können, ausschließlich oder zusätzlich
zu üblichen Mikroprägemustern zu versehen, und
dabei insbesondere die genannten Designmuster farblich im Kontrast
hervorzuheben. Dies erfolgt durch Einsatz eines gefärbten
Leims, wie dies beispielsweise in der
DE 20 2004 011 289 U1 offenbart
ist. Insbesondere können durch Einsatz gefärbten
Leims auch in Verbindung mit durchgefärbten Tissuelagen
Flächenprodukte erhalten werden, welche zweifarbig ausgebildet
sind und eine gewissen Kontrast aufweisen.
-
Nachteilig
an der Verwendung von gefärbtem Leim ist jedoch, dass einerseits
dem Leim in einem zusätzlichen Schritt Farbe zugegeben
werden muss, andererseits bei einem anderen Einsatz der eingesetzten
Papiermaschine das Leimwerk entsprechend gesäubert werden
muss, um Reste des farbigen Leims aus diesem zu entfernen, wenn
nunmehr eine Herstellung von Flächenprodukten ohne farblich hervorgehobene
Designmuster gewünscht ist, und zudem im Betrieb der farbige
Leim sich auf andere Bestandteile der Papiermaschine übertragen
kann, und diese damit verschmutzt.
-
Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die aus dem Stand
der Technik bekannten Nachteile zu vermeiden, und insbesondere eine
Vorrichtung und Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit welchem
kostengünstig eine Bedruckung, insbesondere eine farbliche
Bedruckung, von Flächenprodukten ermöglicht wird.
-
Diese
Aufgabe wird gelöst durch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Bedruckung von Flächenprodukten, bevorzugt
mindestens zweilagigen Flächenprodukten, insbesondere solchen
aus Tissue und/oder tissue-ähnlichen Materialien, umfassend mindestens
ein Walzenpaar mit einer Glattwalze und einer Negativwalze mit Vertiefungen
sowie mindestens einer der Negativwalze zugeordneten Positivwalze,
wobei die Positivwalze mit erhabenen Elementen versehen ist, und
wobei zwischen der Negativwalze und der Positivwalze ein Spalt zur
Durchführung von mindestens einer mindestens einlagigen Materialbahn
gebildet ist, und wobei weiterhin der mindestens einen Positivwalze
mindestens eine Farbauftragsvorrichtung zugeordnet ist, über
welche die erhabenen Elemente der Positivwalze mit Farbe vor Durchführung
durch den Spalt versehen sind.
-
Tissue
im Sinne der vorliegenden Erfindung ist insbesondere ein Erzeugnis,
welches der DIN 6730 entspricht. Demnach ist Tissue ein Erzeugnis, welches
ganz oder überwiegend aus Zellfasern besteht, mit einer
feinen und weichen Kreppung, welches in geschlossener Formation
in der Papiermaschine mit einem Trockengehalt von mindestens 90% gekreppt
wird, aus einer oder mehreren Lagen besteht, besonders saugfähig
ist, eine flächenbezogene Masse der Einzellage von < 5 g/m2 vor
der Kreppung und eine Kreppnassdehnung > 5 g/m2 aufweist.
-
Im
Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter tissue-ähnlichem
Material insbesondere Material verstanden, welches im Unterschied
zu Tissuematerial durch Veränderungen im Trockenvorgang
hergestellt wird. Gemäß DIN 6730 ist tissue-ähnliches
Material ein Erzeugnis überwiegend aus Zellstofffasern mit
großer und weiter Kreppung und offener Formation, welches
in der Papiermaschine trocken gekreppt wird und aus einer oder mehreren
Lagen besteht, wobei die flächenbezogene Masse einer Lage
vor der Kreppung < 25
g/m2 und die Nasskreppdehnung einer Lage
nach Kreppung > 25
g/m2 ist. Das Material kann dabei auch aus
Altpapier hergestellt sein.
-
Die
erhabenen Elemente der Positivwalze im Sinne der vorliegenden Erfindung
können dabei zur Herstellung eines Mikroprägemusters,
aber auch eines Designmusters auf der Außenumfangsoberfläche,
zumindest in Teilbereichen, das heißt zumindest teilflächig,
der Positivwalze angeordnet sein. Auch eine Kombination von Mikromustern
mit Designmustern ist möglich. Dabei können die
erhabenen Elemente als einzelne Punktelemente ausgebildet sein, oder
aber auch Linienelemente darstellen. Die erhabenen Elemente erstrecken
sich dabei über eine Grundfläche der Positivwalze
hinaus, wobei die erhabene Elemente auch eine unterschiedliche Höhe
aufweisen können. Der Kopfbereich der erhabenen Elemente
kann dabei je nach Muster bzw. Designwunsch unterschiedlich ausgebildet sein.
Der Kopfbereich kann insbesondere auch selbst unregelmäßig
ausgebildet sein, dass heißt insbesondere Vertiefungen
und Erhöhungen aufweisen. Über die Positivwalze
wird bevorzugt keine Materialbahn dem Spalt zwischen Negativwalze
und Positivwalze zugeführt. Bevorzugt ist der Positivwalze
keine Gegenwalze zugeordnet.
-
Die
Negativwalze des mindestens einen Walzenpaares der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weist im Unterschied zu der Positivwalze keine erhabenen
Elemente, angeordnet auf deren Außenumfangsoberfläche
auf, sondern vielmehr Vertiefungen. Diese Vertiefungen sind zumindest
in Teilbereichen, das heißt zumindest teilflächig,
auf der Außenumfangsoberfläche der Negativwalze
angeordnet. Besonders bevorzugt sind bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dabei die Negativwalze und die Positivwalze derart zueinander zugeordnet,
dass die erhabenen Elemente der Positivwalze in die Vertiefungen der
Negativwalze eingreifen. Dabei kann die Negativwalze jedoch auch
einen Überschuss an Vertiefungen im Verhältnis
zu den erhabenen Elementen der Positivwalze aufweisen. Letzteres
ist insbesondere vorteilhaft, da hierdurch ein geringerer Leimauftrag auf
die durch das Walzenpaar mit der Negativwalze geführte
Materialbahn erfolgt, wodurch vorteilhafte Eigenschaften letztendlich
im fertigen Flächenprodukt erzielt werden. Bei dem Eingreifen
der mit Farbe versehenen erhabenen Elemente der Positivwalze, insbesondere
in deren Kopfbereich, in Vertiefungen der Negativwalze sind die
Konturwandungen der erhabenen Elemente bzw. der Vertiefungen derart
ausgebildet, dass ausreichend Farbe über die erhabenen
Elemente auf mindestens eine zwischen der Positivwalze und Negativwalze
angeordnete Materialbahn übertragen wird. Die mindestens
eine Materialbahn wird bei Eingreifen der erhabenen Elemente der Positivwalze
in die Vertiefungen der Negativwalze in selbige miteingedrückt,
und somit zugleich mit der Bedruckung mit einer Prägung
versehen.
-
Die
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellten
Flächenprodukte sind bevorzugt mindestens zweilagig, bevorzugt
mindestens dreilagig, können aber auch vier-, fünf-,
sechs- oder höherlagig sein. Ein zweite, mindestens einlagige
Materialbahn wird dabei vorzugsweise, entweder bereits geprägt oder
nicht geprägt, der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zugeführt, insbesondere über eine
getrennte Zuführung, und bevorzugt mit der ersten Materialbahn
verbunden. Die Verbindung erfolgt dabei bevorzugt mit einer Verbindungswalze
("Marrying-Roll"), welche vorzugsweise der Negativwalze nach dem Spalt
zwischen Negativwalze und Positivwalze, in Laufrichtung der Materialbahn
gesehen, zugeordnet ist. Durch diese Verbindungswalze erfolgt die
letztendliche Verbindung der einzelnen Materialbahn miteinander.
Vorzugsweise ist die Verbindungswalze dabei als Glatt walze, insbesondere
mit einer spezifischen Metall- und/oder Gummibeschichtung versehen,
ausgebildet.
-
Durch
Vorsehung weiterer Walzenpaare und/oder Zuführungen können
auch weitere Materialbahnen verarbeitet werden, welche ebenfalls
mindestens einlagig ausgebildet sind. Dabei können diese
weiteren Materialbahnen auch mit einer Prägung versehen
werden, wobei dies jedoch nicht zwangsläufig der Fall sein
muss.
-
Bevorzugt
ist vorgesehen, eine dritte Materialbahn, sei es mit oder ohne Prägung, über
eine Zuführung direkt in den Spalt zwischen der Negativwalze
und der Positivwalze zuzuführen, so dass diese zwischen
der ersten und zweiten Materialbahn im fertigen Flächenprodukt
zu liegen kommt. Dies hat den Vorteil, dass hierdurch ein unmittelbarer
Kontakt zwischen der Farbe und einem auf der ersten Materialbahn
aufgegebenen Leim zur Verbindung der Lagen weiter sicher vermieden
wird, wodurch die jeweilige Reinigung der Vorrichtung noch erheblich
vereinfacht ist. Denn durch die Zuführung einer dritten
Materialbahn im vorstehend genannten Sinne ist eine Übertragung
von Leim über die der Positivwalze zugewandten Seite der
mit Leim versehenen Materialbahn hinaus und damit eine Übertragung
auf die Positivwalze sehr sicher vermeidbar. Werden zwei oder mehr
Positivwalzen eingesetzt, können auch Muster mit unterschiedlichen
Farben erzeugt werden, wenn den Positivwalzen jeweils Farbauftragsvorrichtungen,
welche mit anderen Farben betrieben werden, zugeordnet sind.
-
Die
einzelnen Materialbahnen können mindestens einlagig, aber
auch zwei- oder sonst wie mehrlagig der Vorrichtung zugeführt
werden, ebenso wie die weiter angesprochenen Materialbahnen ein- oder
mehrlagig über eine Zuführung, gegebenenfalls nach
Durchlaufung eines weiteren Walzenpaares zur Erzielung insbesondere
einer Prägung, dem Spalt zwischen der Negativwalze und
der Positivwalze oder dem Spalt zwischen der Negativwalze und der Verbindungswalze
zugeführt werden können.
-
Besonders
bevorzugt ist vorgesehen, dass der Positivwalze mindestens eine,
bevorzugt genau eine, Farbauftragsvorrichtung, und der Negativwalze mindestens
ein, bevorzugt genau ein Leimwerk zugeordnet ist. Durch diese klare
funktionale Trennung des Farbauftrages und des Leimauftrages wird
der zusätzliche Schritt der Herstellung eines farbigen Leims
durch Vermischung eines Leims mit einer Farbe, wie aus dem Stand
der Technik bekannt, überflüssig, andererseits
ergeben sich im Hinblick auf die Reinigung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung deutliche Vorteile. Zudem kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch einfachst wieder ohne aufwändige Maßnahmen
Flächenprodukte ohne jeg liche Bedruckung produzieren, ohne
dass hierfür aufwendige Umbaumaßnahmen oder Reinigungsschritte
notwendig wären.
-
Durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung wird der große
Vorteil erzielt, dass über eine separate Farbauftragsvorrichtung
die Materialbahn mit Farbe leimfrei versehen wird. Besonders vorteilhaft
ist, dass der Leim nun in Bereichen aufgetragen wird, in welchen
kein Farbauftrag erfolgt. Hierdurch wird einer Verschmutzung der
Papiermaschine vorgebeugt, und es werden sehr saubere und klare
Bedruckungen erhalten. Die separate Farbauftragsvorrichtung kann über
Stellmittel einfach von der Positivwalze entfernt einstellbar bzw.
verfahrbar sein, so dass dann die Vorrichtung bei beabstandeter
Stellung nach üblichen, aus dem Stand der Technik bekannten
Verfahren Flächenprodukte ohne Bedruckung herstellen kann.
Ist in besonders bevorzugter Weise vorgesehen, dass als Farbauftragsvorrichtung
ein mit Farbe betriebenes Leimwerk benutzt wird, so können bereits
bestehende Leimwerke, selbstverständlich nach gründlicher
Reinigung derselben, in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eingesetzt werden, wodurch eine Neuanschaffung sonstiger
Bedruckungsvorrichtungen entfällt.
-
Die
Verbindung der Materialbahnen kann dabei derart erfolgen, dass die
durch Prägemittel aufgegebenen Erhebungen der mindestens
einen Materialbahn in entsprechend hergestellte Vertiefungen der mindestens
anderen Materialbahn angeordnet werden (sogenannte "Nested"-Verbindungen),
andererseits kann auch vorgesehen sein, dass die durch die Prägung
erzeugten Erhebungen der einen Materialbahn Erhebungen der weiteren
Materialbahn zugeordnet sind (sogenannte "Tip-to-Tip"-Verbindungen). Aber
auch jegliche andere denkbare Anordnung der Erhebungen und Vertiefungen
der jeweiligen Materialbahnen zueinander, auch versetzte, sowie
Kombinationen der unterschiedlichen Verbindungstypen, auch mit ungeprägten
Materialbahnen, sind im Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar.
-
Vorteilhafterweise
ist in der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Leimwerk
derart angeordnet, bzw. der eingesetzte Leim derart eingestellt,
dass der durch das Leimwerk aufgegebene Leim bei Durchführung
der Materialbahnen durch den Spalt zwischen der Negativwalze und
der Positivwalze zur Verhinderung der Übertragung des Leims
auf die Positivwalze angetrocknet ist. Unter Antrocknen im Sinne
der vorliegenden Erfindung ist dabei zu verstehen, dass der Leim
gleichwohl noch hinreichende Klebeeigenschaften zur Verbindung der
Materialbahnen miteinander aufweist. Insbesondere in Verbindung
mit der Zuführung einer weiteren Materialbahn unmittelbar
in den Spalt zwischen Negativwalze und Positivwalze wird so eine
saubere und sichere Trennung der Bedruckung von der Leimung mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwirklicht.
-
Des
Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von bedruckten Flächenprodukten, insbesondere mindestens
zweilagigen Flächenprodukten, insbesondere aus Tissue und/oder
tissue-ähnlichen Materialien, wobei
- – eine
mindestens einlagige Materialbahn durch einen zwischen einer Glattwalze
und einer ersten Negativwalze eines Walzenpaares gebildeten Spalt
geführt wird;
- – erhabenen Elemente mindestens einer Positivwalze
mittels mindestens einer Farbauftragsvorrichtung mit Farbe versehen
werden; und
- – die Materialbahn in einen zweiten Spalt, gebildet zwischen
der Negativwalze und der Positivwalze, geführt wird.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren kann dabei insbesondere
auf der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführt
werden. Vorteilhafterweise wird nachfolgend im zweiten Spalt die
Materialbahn durch einen dritten Spalt, gebildet zwischen der Negativwalze
und einer Verbindungswalze ("Marrying-Roll") zusammen mit einer
zweiten Materialbahn geführt. Weiter vorteilhafter Weise
wird die Materialbahn bei Führung über das Walzenpaar
mit Leim aus einem Leimwerk versehen, das bevorzugt der Negativwalze
des Walzenpaares zugeordnet ist, wobei weiter bevorzugt der Leim,
zumindest teilflächig, auf der Oberfläche der
Materialbahn aufgetragen wird. Da die Negativwalze Vertiefungen
aufweist, werden diese nicht mit Leim versehen.
-
Weiter
bevorzugt erfolgt die Verbindung der Materialbahnen derart, dass
die durch die Führung durch den zweiten Spalt entstandenen
Erhebungen, welche gleichzeitig zumindest teilweise mit Farbe auf Grund
der erfolgen Bedruckung versehen sind, der ersten Materialbahn in
Vertiefungen der zweiten Materialbahn zu liegen kommen bei Durchführung
durch den dritten Spalt ("Nested"-Verbindung). Alternativ kann auch
vorgesehen werden, dass die Erhebungen der ersten Materialbahn auf
Erhebungen der zweiten Materialbahn angeordnet werden bei Durchführung
durch den dritten Spalt ("Tip-to-tip"-Verbindung). Der zweite Spalt
zwischen Negativwalze und Positivwalze weist vorzugsweise ein Spaltmaß zwischen
den Konturwandungen der Erhebungen der Positivwalze und Vertiefungen
der Negativwalze von mindestens 0,3 mm auf. Die zweite Materialbahn kann
jedoch auch ungeprägt dem dritten Spalt zugeführt
werden, so dass dann eine Ver bindung einer mit Erhebungen und einer
Bedruckung versehenen ersten Materialbahn mit einer ungeprägten
zweiten Materialbahn im fertigen Flächenprodukt erhalten
wird. Aber auch jede andere Anordnung der Erhebungen und Vertiefungen
zueinander, auch versetzte, auch in Kombination mit ungeprägten
oder anders verbundenen mehrlagigen Materialbahnen, unterfällt
dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
-
Weiter
bevorzugt wird der mittels dem Leimwerk aufgetragene Leim bei Durchführung
durch den zweiten Spalt nicht auf die Positivwalze übertragen. Hierdurch
wird der zeitliche Aufwand zur Reinigung der für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzten
Vorrichtung erheblich verringert. Dies kann erreicht werden durch
den Einsatz eines spezifischen Leimes, spezifischer Bahngeschwindigkeiten,
insbesondere der Einhaltung eines spezifischen zeitlichen, aber
auch räumlich gegenständlichen Abstandes zwischen
der Aufbringung des Leims und der Durchführung der Materialbahnen durch
den Spalt.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden der Positivwalze genau ein als Farbauftragsvorrichtung
ausgebildetes Leimwerk und dem Walzenpaar, insbesondere der Negativwalze,
genau ein Leimwerk zugeordnet. Weiteren Walzenpaaren, über welche
weitere Materialbahnen dem zweiten oder dem dritten Spalt zugeführt
werden, kann bevorzugt ebenfalls genau ein Leimwerk zugeordnet sein.
Hierdurch ist eine größtmögliche Flexibilität
der Vorrichtung, auf welcher das erfindungsgemäße
Verfahren durchgeführt wird, gegeben, denn die entsprechende Vorrichtung
kann durch einfache Modifikation, beispielsweise Wegfahren des als
Farbauftragsvorrichtung ausgebildeten Leimwerkes, für die
Herstellung sonstiger Flächenprodukte ohne weiteres eingesetzt werden.
-
Weiter
bevorzugt wird in den zweiten Spalt über eine Zuführung
eine dritte, mindestens einlagige Materialbahn zugeführt.
Diese kann geprägt oder ungeprägt sein. Hierdurch
wird weiter sichergestellt, dass eine einfache Reinigung der für
die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens benötigten Vorrichtung ermöglicht ist,
da durch die hierdurch erfolgte Anordnung der dritten Materialbahn
zwischen der ersten und der zweiten Materialbahn eine Übertragung
des Leimes auf die mindestens eine Positivwalze und eine Übertragung
der Farbe umgekehrt auf die Negativwalze verhindert wird.
-
Die
Materialbahnen können dabei weiß oder grau sein,
sie können jedoch auch aus einem durchgefärbten
Material hergestellt werden, zumindest einzelne Lagen derselben.
Wird eine einlagige Materialbahn eingesetzt, so kann diese beispielsweise
in einem Gelb- oder Orangeton durchgefärbt eingesetzt werden.
Hierdurch können dann zumindest zweifarbige Flächenprodukte
erhalten werden, welche auf Grund der eingesetzten Farben in den
Druckmustern einen schönen Kontrast aufweisen können.
Insbesondere wird dies der Fall sein, wenn die mindestens eine Positivwalze
mit erhabenen Elementen versehen ist, welche ein Designmuster ergeben,
da dieses dann farblich konstrastierend zu der Grundfarbe der sonstigen
Materialbahnen, seien diese weiß oder aber farbig, sich
abhebt. Zusätzlich oder alternativ könnte auch
eine weitere Materialbahn mit einer farbigen Mikrobedruckung oder
unter Einsatz von farbigem Leim mit einem farbigen Mikroprägemuster
versehen werden.
-
Schließlich
betrifft die vorliegende Erfindung ein mindestens zweilagiges Flächenprodukt,
hergestellt mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bzw. mit dem erfindungsgemäßen Verfahren.
-
Diese
und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der
nachfolgenden Figur näher erläutert. Es zeigt:
-
1:
eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
-
Zunächst
sei darauf hingewiesen, dass die Erfindung nicht auf die in der
Figur gezeigten Merkmalskombinationen beschränkt ist. Vielmehr
sind die jeweils in der Beschreibung einschließlich der
Figurenbeschreibung offenbarten Merkmale mit denjenigen in den Figur
angegebenen Merkmalen kombinierbar. Insbesondere sei auch darauf
hingewiesen, dass die in den Patentansprüchen aufgenommenen Bezugszeichen
in keinster Art und Weise den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung
beschränken sollen, sondern lediglich auf das in der 1 gezeigte
konkrete Ausführungsbeispiel verweisen.
-
1 zeigt
in einer schematischen Darstellung eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren
zur Herstellung eines bedruckten zwei- bzw. dreilagigen Flächenproduktes 24.
Mit dem Bezugszeichen 10 ist dabei eine Vorrichtung bezeichnet,
welche eine Prägevorrichtung 12 aufweist, welche
eine Negativwalze 22.1 und eine Positivwalze 22.2 und
diesen zugeordnet insgesamt zwei Glattwalzen 20.1 und 20.2 aufweist.
Die Walzen 20.1 und 22.1 bilden dabei ein Walzenpaar,
die Glattwalze 20.2 ist als Verbindungswalze ("Marrying-Roll")
ausgestaltet, und ist der Negativwalze 22.1 zugeordnet.
Zwischen der Glattwalze 20.1 und der Negativwalze 22.1 des
Walzenpaares ist ein Spalt 23 angeordnet, zwischen der Glattwalze 20.2 und
der Negativwalze 22.1 ein Spalt 25, und zwischen
den Walzen 22.1 und 22.2 ein Spalt 26.
-
Der
Positivwalze 22.2 ist ein zu einer Farbauftragsvorrichtung
umfunktioniertes Leimwerk 32 mit einer Auftragswalze 34 zugeordnet, über
welche Farbe 36 auf erhabenen Elemente 40 der
Positivwalze 22.2 aufgetragen wird. Die erhabenen Elemente 40 sind über
eine Grundfläche 41 der Positivwalze 22.2 vorstehend
ausgebildet und auf dieser zumindest teilflächig angeordnet.
Dies ist in einem vergrößerten Ausschnitt D der 1 als
Schnittteilansicht der Positivwalze 22.2 gut zu entnehmen.
-
Der
Negativwalze 22.1 ist ein Leimwerk 28 mit einer
Leimauftragswalze 30 zugeordnet, über welche einer
beispielsweise einlagigen Materialbahn 16 zumindest teilflächig
Leim 38 nach Durchführung der Materialbahn 16 durch
den Spalt 23 aufgegeben wird. Diese Negativwalze 22.1 weist
eine Grundfläche 23 mit Vertiefungen 42 auf,
die zumindest teilflächig auf deren Außenumfangsoberfläche
der Walze 22.1 angeordnet sind, auf, wie dem vergrößerten Ausschnitt
E der 1 als Schnittteilansicht der Negativwalze 22.1 zu
entnehmen ist.
-
Über
eine nur symbolisch angedeutete Zuführung 44 ist
eine zweite Materialbahn 14 dem Spalt 25 zwischen
der Negativwalze 22.1 und der Verbindungswalze 20.2 zugeführt.
Alternativ und zusätzlich kann über eine mit dem
Bezugszeichen 46 bezeichnete und nur symbolisch dargestellte
Zuführung eine dritte, geprägte oder ungeprägte,
Materialbahn 18 dem Spalt 26 zwischen der Positivwalze 22.2 und
der Negativwalze 22.1 zugeführt werden. Die zweite
Materialbahn 14 kann dabei ebenso wie die dritte Materialbahn 18 geprägt
oder ungeprägt, ein- oder mehrlagig dem Spalt 25 zugeführt
werden. Im vorliegenden Beispiel wird von der Zuführung
jeweils einlagiger zweiter und dritter Materialbahnen 16 und 18 ausgegangen.
-
Werden
lediglich die einlagigen Materialbahnen 14 und 16 der
Prägevorrichtung 12 zugeführt und durch
den Spalt 26 (die Materialbahn 16) und nachfolgend
Spalt 25 (die Materialbahnen 14 und 16)
geführt zur Bildung des Flächenproduktes 24,
wird zum Beispiel ein in der Einzelheit A in einem Ausschnitt schematisch
dargestelltes zweilagiges Flächenprodukt erhalten. Der
Einzelheit A ist dabei gut zu entnehmen, dass Farbe 36 und
Leim 38 abwechselnd auf der Materialbahn 16 angeordnet
sind. Ist die Materialbahn 14 geprägt und erfolgt
die Verbindung als "Nested"-Verbindung, so kommen Erhebungen der Materialbahn 14 in
Vertiefungen der Materialbahn 16 zu liegen. Ist die Materialbahn 16 ungeprägt,
so wird ein Flächenprodukt 24 gemäß der
Einzelheit B der 1 erhalten.
-
Wird
zum Beispiel alternativ eine dritte Materialbahn 18, beispielsweise
auch mit vorheriger Prägung durch Führung durch
ein drittes Walzenpaar, dem Spalt 26 zugeführt,
so wird insgesamt ein dreilagiges Flächenprodukt 24 erhalten,
wenn die Materialbahnen 14, 16 und 18 einlagig
dem Prägewerk 12 zugeführt werden. Ein
derartiges dreilagiges Flächenprodukt 24 ist der
Einzelheit C der 1 zu entnehmen, wobei die Materialbahn 14 ungeprägt
zugeführt wurde. Auf Grund der zusätzlich zugeführten
Materialbahn 18, welche im Falle der Einzelheit C mit Erhebungen
auf Grund der Führungen durch den Spalt 26 versehen
ist, so dass eine "Nested"-Verbindung der Materialbahnen 14 und 16 erfolgt,
erfolgt letztendlich eine Trennung der Aufbringung von Leim 38 und
Farbe 36, wobei auf der Materialbahn 16 Leim 38 aufgebracht
ist, wohingegen auf der Materialbahn 18 Farbe 36 aufgebracht
ist. Hierdurch wird nachfolgend insbesondere die Reinigung, aber
auch die Umstellung der Vorrichtung 10 zur Herstellung
von unbedruckten Flächenprodukten erheblich vereinfacht.
Der Leim 38 muss dabei so eingestellt sein, dass er eine
ausreichende Lagenhaftung zwischen allen drei Bahnen 14, 16 und 18 zur
Verfügung stellt, und dabei insbesondere die Materialbahn 16 zumindest
etwas penetriert.
-
Es
sei in diesem Zusammenhang ausdrücklich darauf hingewiesen,
dass die Einzelheiten A, B und C lediglich beispielhaft für
die vorliegende Erfindung stehen, und dass, wie auch der Beschreibung entnommen
werden kann, beispielsweise "Tip-to-Tip"-Verbindungen zwischen den
Materialbahnen 14, 16 und 18, aber auch
jegliche sonstigen gegeneinander verschobenen Orientierungen der Materialbahnen 14, 16 und/oder 18,
aber auch sonstigen zugeführten Materialbahnen, seien diese
ein- oder mehrlagig, im Sinne der vorliegenden Erfindung ermöglicht
sind.
-
Durch
die vorliegende Erfindung wird eine Vorrichtung zur Bedruckung von
insbesondere mindestens zweilagigen Flächenprodukten zur
Verfügung gestellt, welche ein Höchstmaß an
Flexibilität im praktischen Betrieb aufweist, und mittels
welcher eine einfache und kostengünstige Bedruckung zur Erzeugung
designorientierter Muster auf Flächenprodukten, insbesondere
Taschentüchern, Küchenpapieren und Toilettenpapieren,
ermöglicht ist.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202004011289
U1 [0003]