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Die
Erfindung betrifft eine handgeführte Arbeitsvorrichtung
mit einem Motor und einem vom Motor angetriebenen Werkzeug, mit
einem Griffbereich zum Ergreifen und Führen der Vorrichtung
durch den Bediener und mit einem zwischen dem Motor und dem Griffbereich
angeordneten Verbindungsabschnitt, wobei der Griffbereich und/oder
der Verbindungsabschnitt zumindest einen Rohrabschnitt aufweisen.
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Derartige
Arbeitsvorrichtungen sind beispielsweise Rasenmäher, Freischneider,
Schneefräsen, Kehrgeräte oder dergleichen. Die
Werkzeuge dieser Geräte werden von einem Motor angetrieben, der
das gesamte Gerät in Schwingungen versetzt. Die Schwingungen
vom Motor werden über ein Rohrgestänge zu einem
oder mehreren Handgriffen übertragen. Es ist erwünscht,
dass die Vibrationen zur sicheren und geräuscharmen Bedienung
des Geräts möglichst gering gehalten werden.
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Zur
Lösung dieses Problems sind einige Vorschläge
bekannt geworden. So beschreibt die
DE 31 45 337 A1 beispielsweise eine Arbeitsvorrichtung, bei
der im Bereich zwischen den schwingungserzeugenden Antriebs- und
Kraftübertragungselementen und/oder den angebauten schwingungserzeugenden Werkzeugen
und den Handgriffen für den Geräteführer
Schwingungsdämpfer vorhanden sind. Insbesondere wird vorgeschlagen,
die Lenkholme des Geräts in einer oder mehreren Buchsen
aus schwingungsdämpfenden Materialien zu lagern.
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Die
DE 103 48 973 A1 ,
DE 103 48 974 A1 ,
DE 103 48 975 A1 und
DE 103 48 976 A1 offenbaren allesamt
vibrationsgedämpfte Handgriffe für handge führte
Arbeitsgeräte in verschiedenen Ausführungsformen.
Ihnen allen gemein ist, dass die Schwingungsdämpfer elastische
Materialen (Elastomere oder Gelpolster) umfassen und jeweils im
oder am Handgriff konzentriert sind, da dort der Übergang
von den Schwingungen zu den Handgelenken erfolgt.
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Die
bekannten Vorrichtungen sind jedoch nicht in der Lage, die Schwingungen – sowohl Hand-Arm-Schwingungen
als auch akustische – im gewünschten Maße
zu reduzieren.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine handgeführte
Arbeitsvorrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzubilden,
dass die Schwingungen effizient reduziert werden.
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Diese
Aufgabe wird bei einer handgeführten Arbeitsvorrichtung
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass in oder
an mindestens einem Rohrabschnitt mindestens ein stabförmiger
Schwingungstilger befestigt ist. Die Vorteile dieser Ausgestaltung
sind insbesondere darin zu sehen, dass durch den mindestens einen
stabförmigen Schwingungstilger bzw. Stabtilger eine äußerst
effiziente Schwingungsreduzierung erreicht werden kann. In Versuchen
wurde beispielsweise bei einem Rasenmäher mit einem einzigen
Schwingungstilger eine Verringerung des Hand-Arm-Beschleunigungswertes (nach
ISO 20643) um 70%–80% gemessen.
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Besonders
bevorzugt ist der stabförmige Schwingungstilger nur an
einer Stelle mit dem Rohrabschnitt gekoppelt. Eine derartige Befestigung
kann mit Hilfe von Schrauben, durch Schweißen, Gewindeverbindung,
Quetschen oder andere geeignete Methoden erfolgen.
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Vorzugsweise
ist der Schwingungstilger an einem seiner beiden Enden bzw. endseitig
im oder außen am Rohrabschnitt eingespannt. Die Übertragung
der vom Motor erzeugten Schwingungen erfolgt hierbei über
die Einspann stelle in den Schwingungstilger. Das andere freie Ende
des Schwingungstilgers wird dann im Betrieb in Schwingung versetzt,
wobei die Höhe der Amplitude ein Maß für
den Energieübertrag vom Rohrgestänge zum Tilger
ist. Es ist demgemäß erwünscht, mögliche
hohe Schwingungsamplituden des Schwingungsdämpfers zu erzeugen,
da dann weniger Schwingungen durch den Griffbereich auf die Hand übertragen
bzw. akustisch erzeugt werden.
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Bei
einer Befestigung des Schwingungstilgers in einem Rohrabschnitt
kann beispielsweise eine Reduzierhülse Verwendung finden,
deren Außenkontur bzw. Außendurchmesser an die
Innenkontur bzw. den Innendurchmesser des Rohrabschnitts angepasst
ist. Der innere Querschnitt des Schwingungstilgers ist hingegen
an den Außenquerschnitt des Schwingungstilgers angepasst.
Durch stabile Befestigung des Schwingungstilgers in der Reduzierhülse
einerseits (Schrauben, Verschweißen o. dgl.) und stabile
Befestigung der Reduzierhülse in dem Rohrabschnitt andererseits
(durch Schrauben, Verschweißen o. dgl.) wird eine dauerhafte
einseitige Befestigung des Stabschwingers im Rohrabschnitt gewährleistet.
Die nicht eingespannten Abschnitte des Stabschwingers und insbesondere
dessen anderes, freies Ende können hingegen frei schwingen, ohne
gegen die Rohrinnenwandung anzuschlagen. Selbstverständlich
können auch andere Befestigungsmöglichkeiten des
Stabschwingers in dem Rohrabschnitt gewählt werden. Es
ist beispielsweise auch möglich, den Querschnitt des Stabschwingers und/oder
des Rohrabschnitts derart zu wählen bzw. über
die Länge zu variieren, dass der Stabschwinger unmittelbar
an der Innenseite des Rohrabschnitts befestigt wird, beispielsweise
durch Verschraubung und/oder Verschweißung.
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In
einer Alternative ist der stabförmige Schwingungstilger
im Wesentlichen mittig eingespannt, d. h. seine beiden freien Enden
können frei schwingen.
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Für
eine gute Energieübertragung vom Rohr zum Schwingungstilger
ist es vorteilhaft, wenn der Schwingungstilger nicht-elastisch mit
dem Rohrabschnitt verbunden ist. Es ist also hierbei im Gegensatz
zum Stand der Tech nik keine Elastomerkopplung o. dgl. vorhanden,
um Schwingungsenergie vom Rohr aufzunehmen. Vielmehr wird die Energie überwiegend
vom Schwingungstilger aufgenommen, der dann selbst in Schwingung
versetzt wird.
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Herkömmliche
Elastomertilgern haben des weiteren noch andere Nachteile. So sinkt
beispielsweise die Resonanzfrequenz des Tilgers mit zunehmender
Temperatur. Auch sinkt die Materialdämpfung mit steigender
Temperatur. Mit steigenden Frequenzen erhöht sich zudem
die Materialdämpfung. Wenn zudem das Elastomer auf Schub
bzw. Druck belastet wird, sinkt bzw. steigt die Resonanzfrequenz mit
steigenden Amplituden. Zuletzt ist eine steigende Temperaturabhängigkeit
eines Elastomertilgers mit steigender Materialdämpfung
festzustellen.
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Demgegenüber
stellt der erfindungsgemäße Schwingungstilger
ein sehr lineares System mit stabilen Systemparametern dar.
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Die
Verwendung eines stabförmigen Schwingungstilgers hat den
besonderen Vorteil, dass er in einfacher Weise auf die Betriebsdrehzahl
des Motors angepasst werden kann. Auf diese Weise ist es möglich,
Länge, Gewicht und/oder Durchmesser des Schwingungstilgers
auf eine Frequenz anzupassen, bei der der Energieübertrag
möglichst hoch ist.
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So
bietet es sich insbesondere an, die Länge, das Gewicht
und den Durchmesser des Schwingungstilgers derart zu wählen,
dass die erste Stabbiegeeigenfrequenz im wesentlichen gleich der
Betriebsdrehzahl des Motors der Arbeitsvorrichtung ist. Beispielsweise
kann bei einer Frequenz von ca. 50 Hz (entsprechend einer Betriebsdrehzahl
des Motors von 3000 Umdrehungen in der Minute) ein Biegestab als
Schwingungstilger eine Masse von ca. 250–300 g, einen Durchmesser
von ca. 12 mm und eine Länge von 365 mm aufweisen. Mit
einem derartigen System wurden bei einem Rasenmäher hervorragende
Energiedämpfungswerte ermittelt.
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Vorteilhafterweise
wird die erste Stabbiegeeigenfrequenz des Schwingungstilgers derart
eingestellt, dass sie einer Betriebsdrehzahl des Motors im Bereich
zwischen 1200 U/min und 1800 U/min, insbesondere zwischen 1350 U/min
und 1650 U/min entspricht. Diese Motordrehzahl entspricht einem langsam
laufenden Arbeitsgerät. Bei einer anderen vorteilhaften
Ausführungsform liegt die Motor-Betriebsdrehzahl vorteilhafterweise
zwischen 2600 U/min und 3500 U/min, insbesondere zwischen 2900 U/min
und 3200 U/min, wobei die erste Stabbiegeeigenfrequenz des Schwingungstilgers
in diesem Fall derart abgestimmt ist, dass sie diesen Motordrehzahlen
entspricht. Beispielsweise weisen die meisten Rasenmäher
diese Motordrehzahlen auf. Wiederum andere Arbeitsvorrichtungen
arbeiten mit Betriebsdrehzahlen zwischen 7000 U/min und 15000 U/min, insbesondere
zwischen 8000 U/min und 14000 U/min, beispielsweise sog. Freischneider
oder Rasentrimmer mit Faden oder Messer. Entsprechend ist hierbei
die erste Stabbiegeeigenfrequenz des Stabschwingers auf diese Motordrehzahlen
abgestimmt.
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Es
ist vorteilhaft, wenn der Schwingungstilger aus Stahl gefertigt
ist, da dieser insbesondere aufgrund seines Gewichtes in Relation
zu seinen Abmessungen sehr gut in Rohrabschnitte üblicher handgeführter
Arbeitsvorrichtungen eingepasst werden kann, und hierbei die erwünschte
Schwingungsreduzierung des Rohrgestänges optimal gewährleistet.
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Bevorzugt
ist der Schwingungstilger in oder an einem Rohrabschnitt angeordnet,
der vom Motor zum Bediener verläuft, vorzugsweise schräg
aufwärts vom Motor zum Griffbereich. Bei einem Rasenmäher
sind z. B. üblicherweise zwei seitliche, schrägverlaufende
Rohre vorgesehen, die auf der Bedienerseite mit einem Querholm verbunden
sind. An diesem Querholm kann der Griffbereich vorgesehen sein.
Der erfindungsgemäße Schwingungstilger kann hierbei
in einem dieser Schrägholme bzw. schräg verlaufenden
Rohrabschnitte untergebracht sein. Selbstverständlich ist
es auch möglich, dass in (und/oder an) jedem dieser Schrägholme
ein Schwingungstilger vorgesehen ist.
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Auch
kann es vorteilhaft sein, den Schwingungstilger in dem besagten
Querholm anzuordnen, da dieser üblicherweise eine hinreichende
Länge zur Unterbringung eines erfindungsgemäßen
Schwingungstilgers aufweist.
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Bei
einer weiteren bekannten Ausführungsform eines Mähgeräts
ist oberhalb des besagten Querholms und parallel zu diesem verlaufend
ein weiterer Querholm vorgesehen, der den Griffbereich umfasst.
Auch in oder an diesem Querholm kann ein erfindungsgemäßer
Stabschwinger angeordnet werden.
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Generell
kann es vorteilhaft sein, mehrere Schwingungstilger in bzw. an einer
Arbeitsvorrichtung vorzusehen. Versuche haben jedoch gezeigt, dass
schon ein einziger Schwingungstilger sehr effizient ist.
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Besonders
bevorzugt ist der Schwingungstilger von außen nicht sichtbar
im besagten Rohrabschnitt untergebracht. Das Design des Arbeitsgeräts wird
somit durch den Einbau des Stabschwingers in keinster Weise beeinträchtigt.
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Um
Kontakt mit der Rohrinnenwand zu vermeiden, ist es zweckmäßig,
dass der Rohrabschnitt und der in oder an ihm angeordnete Schwingungstilger
im wesentlichen den gleichen Verlauf in ihrer jeweiligen Längserstreckung
aufweisen. Beispielsweise sind der besagte Rohrabschnitt und der
Schwingungstilger jeweils gerade ausgebildet. Alternativ sind der
besagte Rohrabschnitt und der Schwingungstilger jeweils gebogen
ausgebildet und haben im wesentlichen den gleichen gebogenen Verlauf.
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Der
erfindungsgemäße Schwingungstilger ist auf keinen
bestimmten Querschnitt festgelegt. Er kann einen runden oder einen
eckigen Querschnitt aufweisen. Der Querschnitt kann über
die gesamte Länge des Stabtilgers gleichmäßig
oder ungleichmäßig sein. Der Querschnitt beeinflusst
das Biegeschwingungsverhalten, was entsprechend bei der genauen
Anpassung in das Rohr zu berücksichtigen ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen
dem Rohrabschnitt und dem Schwingungstilger zumindest teilweise
oder abschnittsweise mindestens ein Dämpfungselement angeordnet.
Durch diese Maßnahme kann erreicht werden, dass eine Dämpfung über
einen größeren Frequenzbereich des schwingenden
Rohrabschnitts erreicht wird. So ist es möglich, nicht
nur im Bereich der ersten Eigenfrequenz des stabförmigen
Schwingungsdämpfers die störenden Schwingungen
des Rohrrahmens zu dämpfen, sondern auch bei benachbarten
niedrigeren und höheren Frequenzen.
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Es
bietet sich an, dass das mindestens eine Dämpfungselement
um den Schwingungstilger herum angeordnet ist, so dass eine Dämpfung
in allen möglichen Schwingungsrichtungen erreicht werden kann.
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Das
mindestens eine Dämpfungselement kann verschiedenartig
ausgebildet sein. Die Dämpfung kann insbesondere auf verschiedenen
Dämpfungsmechanismen beruhen, insbesondere auf Luftdämpfung,
beispielsweise mittels eines aufgeschäumten offenporigen
Materials, auf viskoser Dämpfung, beispielsweise mittels
einer Öldämpfung, auf Reibungsdämpfung,
beispielsweise durch Reibbleche oder Drahtgestricke, insbesondere
vorteilhaft bei hohen Temperaturen, auf innerer Dämpfung
von entsprechenden Dämpfungsmaterialien, beispielsweise
mittels PU-Schäumen oder Elastomeren, und/oder durch aufstreichbare
Dämpfungsmaterialien mit hohem Verlustfaktor.
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Ein
bevorzugtes Material für das mindestens eine Dämpfungselement
ist ein aufgeschäumter offenporiger Kunststoff, beispielsweise
ein PU-Schaum. Die Luft in dem Schaum wird beim Zusammendrücken
durch den Schwin gungstilger komprimiert, nimmt dadurch Energie auf
und entzieht diese somit dem schwingenden Rohrabschnitt.
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Vorteilhafterweise
liegt das mindestens eine Dämpfungselement sowohl an der
Innenseite des besagten Rohrabschnitts als auch am Schwingungstilger
an, so dass das Dämpfungselement nicht selbst in Gänze
mitschwingt. Auf diese Weise wird die Energie durch das Dämpfungselement
im wesentlichen durch die Luftdämpfung umgewandelt.
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Das
mindestens eine Dämpfungselement kann so lang ausgeführt
sein, dass es sich über die ganze Länge des Schwingungstilgers
erstreckt. Sinnvoll ist es, wenn das Dämpfungselement insbesondere
im Bereich der größten Amplitude vorgesehen ist.
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Die
Erfindung lässt sich bei den verschiedensten Arbeitsvorrichtungen
einsetzen, beispielsweise bei Rasenmähern, Freischneidern
(mit nur einem Rohr vom Werkzeug zum Handgriff), Häckselgeräten,
Laubgebläsen, Kehrgeräten, Motorkettensägen
o. ä..
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche
gekennzeichnet.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert,
wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente bezeichnen. Es zeigen:
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1 eine
schematische Perspektivansicht eines Rasenmähers;
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2 eine
schematische Draufsicht auf den Rasenmäher gemäß der 1;
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3 eine
längsgeschnittene (entlang III-III der 4)
Seitenansicht eines nur teilweise dargestellten Rohrabschnitts mit
einem stabförmigen Schwingungstilger;
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4 ein
Querschnitt (entlang II-II der 3) durch
den Rohrabschnitt gemäß der 3;
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5 eine
längsgeschnittene Seitenansicht eines Rohrabschnitts mit
einem stabförmigen Schwingungstilger gemäß einer
zweiten Ausführungsform, hier mit Dämpfungselement;
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6 ein
Querschnitt (entlang IV-IV der 5) durch
den Rohrabschnitt gemäß der 5, und
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7 einen
Freischneider mit einem innenliegenden stabförmigen Schwingungstilger.
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In
der 1 und 2 ist ein herkömmlicher Rasenmäher 1 als
Beispiel für eine handgeführte Arbeitsvorrichtung
gezeigt. Der Rasenmäher 1 weist einen Grundkörper 6 auf,
in dem ein Motor 2 (nur angedeutet) ein Schneidwerkzeug 3 (s. 2)
antreibt. Der Motor 2 kann elektrisch angetrieben werden (Stromzuführung
nicht dargestellt) oder als Verbrennungsmotor ausgebildet sein.
Der Rasenmäher 1 wird über Handgriffe,
die in einem Griffbereich 4 angeordnet sind, geführt.
Der Griffbereich 4 ist in den 1 und 2 mit
gestrichelten Ovalen angedeutet.
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Zwischen
dem Motor 2 und dem Griffbereich 4 liegt ein Verbindungsabschnitt 5,
der überwiegend aus einem Rohrgestänge mit mehreren
Holmen besteht. Das Gestänge weist zwei vom Grundkörper 6 schräg
aufwärts verlaufende Rohrabschnitte 11 auf, deren
freien Enden mit einem als Querholm ausgebildeten Rohrabschnitt 12 verbunden
sind. In der Verlängerung der Rohrabschnitte 11 ist
noch jeweils ein weiterer Rohrabschnitt 13 vorgese hen,
die teils gebogen ausgebildet sind und gleichfalls mit einem als Querholm
ausgebildeten Rohrabschnitt 14 verbunden sind. Am Querholm 14 ist
der Griffbereich 4 vorgesehen.
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Erfindungsgemäß ist
in einem der Rohrabschnitte (oder ggf. auch in mehreren Rohrabschnitten)
ein stabförmiger Schwingungstilger 20 – vorzugsweise
auf Stahl hergestellt – untergebracht. Mögliche
Einsatzorte sind der schematischen Draufsicht der 2 zu
entnehmen. So kann ein Schwingungstilger 20 in den beiden
schräg verlaufenden Rohrabschnitten 11 angeordnet
sein, aber auch in den Rohrabschnitten 13 und/oder im Querholm 12 oder
im Querholm 14. Zum leichteren Verständnis sind
die Schwingungstilger 20 in der 2 so dargestellt,
als ob sie von außen sichtbar wären. In der Realität
sind sie bevorzugt unsichtbar in den Rohrabschnitten eingebracht.
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Die
in 2 dargestellten Schwingungstilger 20 können
allesamt, teilweise oder allein beim gezeigten Rasenmäher
realisiert sein. In der Regel wird es ausreichend sein, einen einzigen
Schwingungstilger 20 an einer Arbeitsvorrichtung 1 vorzusehen.
Bei einem Rasenmäher bietet es sich insbesondere an, lediglich
einen Schwingungstilger 20 in einem Rohrabschnitt 11 vorzusehen
(s. 3 und 4).
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In
den 3 und 4 ist ein derartiger Schwingungstilger 20 im
Detail dargestellt. Der Schwingungstilger 20 ist vorliegend
als Zylinderstab mit einheitlichem, runden Querschnitt ausgeführt.
Ein Stabende 21 des Schwingungstilgers ist fest eingespannt,
indem eine Reduzierhülse 18 auf das Stabende 21 aufgeschoben
ist, die wiederum mit Schrauben 19 (z. B. Senkkopfschrauben)
im Rohrabschnitt 11 eingespannt ist. Vorliegend reichen
die Schrauben 18 bis zum Schwingungstilger 20,
so dass auch die Befestigung des Schwingungstilgers 20 mit der
Reduzierhülse 18 gewährleistet ist. Andere
oder zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten für
den Schwingungstilger 20 sind ohne weiteres ebenfalls möglich.
So kann der Schwingungstilger 20 beispielsweise mit der
Reduzierhülse 18 verschweißt sein, und/oder
die Re duzierhülse 18 ist ihrerseits mit der Rohrinnenwand
verschweißt. Die Reduzierhülse 18 überträgt
in allen Fällen die Schwingungen vom Rohrabschnitt 11 zum
Schwingungstilger 20.
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Eine
Reduzierhülse 18 ist jedoch nicht zwangsläufig
notwendig. So kann beispielsweise der Schwingungstilger 20 direkt
an dem Rohrabschnitt 11 befestigt sein, wobei sich der
Querschnitt des Schwingungstilgers 20 zum freien Stabende
hin verjüngt, so dass keine Berührungen zwischen
seinen nicht eingespannten Abschnitten und der Rohrinnenwand möglich
sind.
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Es
ist bevorzugt, wenn keine Elastomerkopplung zwischen Rohrabschnitt 11 und
Schwingungstilger 20 vorgesehen ist, da diese nicht nur
den Energieübertrag auf den Schwingungstilger 20 reduziert,
sondern auch diverse, weiter oben aufgeführte Nachteile
besitzt.
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Das
andere Stabende 22 des Schwingungstilgers 20 ist
nicht eingespannt, sondern kann vielmehr frei schwingen, so dass
der Schwingungstilger entsprechende Biegeschwingungen ausführt.
Die Richtung dieser Biegeschwingungen ist mit einem Doppelpfeil
f in 3 angedeutet.
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Länge,
Gewicht und Durchmesser des Schwingungstilgers 20 sind
bevorzugt derart gewählt, dass der Schwingungstilger 20 in
möglichst große Biegeschwingungsamplituden versetzt
wird. In diesem Fall wird dem Rohrgestänge viel Energie
entzogen und auf den Schwingungstilger 20 übertragen. Hierdurch
reduzieren sich die Schwingungen, die auf die Handgelenke des Bedieners übertragen
werden, beträchtlich. Auch wird eine effiziente Geräuschreduzierung
erreicht. Insgesamt resultiert eine Arbeitsvorrichtung, die geräuscharm
arbeitet und extrem bedienerfreundlich ist, da die Schwingungsübertragung auf
Hand und Arm des Bedieners äußerst reduziert ist.
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Insbesondere
hat der Erfinder herausgefunden, dass die Schwingungen in Richtung
der Längserstreckung des Querholms 14 um 70%–80%
(teilweise sogar mehr) reduziert werden kann, so dass eine extreme
Führungsstabilität der Arbeitsvorrichtung 1 erreicht
werden kann. Das Gesundheitsrisiko durch Vibrationsschäden
beim Bediener wird zudem minimiert.
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Die
beschriebene Stabdämpfung ist dann besonders gut, wenn
die erste Stabbiegeeigenfrequenz des Schwingungstilgers 20 auf
die Betriebsdrehzahl des Motors 2 angepasst wird. Diese
liegt beispielsweise bei ca. 3000 Umdrehungen/min, was einer Frequenz
von ca. 50 Hz entspricht.
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In
den 5 und 6 ist eine zweite Ausführungsform
der Erfindung dargestellt. Auch hier sind der Schwingungstilger 20 ebenso
wie der Rohrabschnitt 11 (als beispielhafter Rohrabschnitt)
gerade ausgeführt. Zwischen Schwingungstilger 20 und Rohrinnenwand
ist jedoch zusätzlich ein innen und außen anliegendes
röhrenförmiges Dämpfungselement 15 angeordnet,
beispielsweise hergestellt aus einem offenporigen Kunststoffschaum.
Die Luft in den Poren absorbiert Energie vom Schwingungstilger 20,
so dass sich die Dämpfungskurve als Funktion der Schwingungsfrequenz
bzw. der Betriebsdrehzahl des Motors 2 verbreitert. Somit
kann eine effiziente Schwingungstilgung bzw. Stabdämpfung über einen
größeren Frequenzbereich erreicht werden.
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Das
Dämpfungselement 15 ist dann besonders effektiv,
wenn es sich zumindest im Bereich der größten
Schwingungsamplitude des Schwingungstilgers 20 befindet,
d. h. an dessen freiem Ende 22.
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In
der 7 ist eine weitere handgeführte Arbeitsvorrichtung
abgebildet, in diesem Fall ein Freischneider 101. Dieser
weist gleichfalls einen (nur angedeuteten) Motor 2 auf,
der ein Schneidwerkzeug 3 antreibt. Ein Rohrabschnitt 11 führt
zu einem Griffbereich 4, in diesem Fall bestehend aus einem
Rundgriff 4a und einem frei endenden Griff 4b.
In dem im Wesentlichen gerade verlaufenden Rohrabschnitt 11, der
Teil des den Motor 2 und den Griffbereich 4 verbindenden
Verbindungsabschnitts 5 ist, ist erfindungsgemäß ein
stabförmiger Schwingungstilger 20 einseitig endseitig
eingespannt. Aufgabe und Wirkung dieses Schwingungstilgers 20 entsprechen demjenigen
des oben diskutierten Rasenmähers 1.
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Andere
mögliche Arbeitsgeräte, bei denen die Erfindung
einsetzbar ist, sind beispielsweise Laubblasgeräte, Kehreinrichtungen,
Motorkettensägen, Schneefräsen o. dgl.
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Die
vorliegende Erfindung wurde anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Abwandlungen der Erfindung sind
im Rahmen der Patentansprüche ohne weiteres möglich,
wobei ausdrücklich sämtliche in den Ansprüchen,
in der Beschreibung und den Figurenbeschreibungen aufgeführten
Merkmale in beliebiger Kombination miteinander verwirklicht werden
können, soweit dies sinnvoll und möglich erscheint.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3145337
A1 [0003]
- - DE 10348973 A1 [0004]
- - DE 10348974 A1 [0004]
- - DE 10348975 A1 [0004]
- - DE 10348976 A1 [0004]