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Die
Erfindung betrifft ein Farbwerk in einer Rotationsdruckmaschine
gemäß dem Oberbegriff des 1. Anspruchs.
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Vor
allem in Kurzfarbwerken wird die Druckfarbe auf Rasterwalzen aufgebracht
und die überschüssige Druckfarbe durch Abrakeln
von der Rasterwalze entfernt. Die Rasterwalze überträgt
somit die Druckfarbe in befüllten Näpfchen an
die nachfolgende Farbübertragungswalze. Über eine
Excenterlagerung kann die Rasterwalze von der benachbarten Farbübertragungswalze
abgestellt oder an diese angestellt werden. Bei einer Druckunterbrechung wird
die Rasterwalze von der benachbarten Farbübertragungswalze
getrennt, um ein Überfärben des Farbwerkes zu
verhindern.
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Aus
der
EP 0 737 575 B1 ist
ein Farbwerk in einer Rotationsdruckmaschine bekannt. Dieses Farbwerk
besteht aus einer Kammerrakel-Einrichtung, die mit einer Rasterwalze
zusammenwirkt und diese einfärbt. In dieser beschriebenen
Vorrichtung wird die Rakelkammer von einem Trägerkörper
gehalten und über einen Schwenkarm um eine gestellfeste
Achse verschwenkt. Dadurch kann die Rakelkammer an verschiedene
Rasterwalzendurchmesser angepasst werden. Nachteilig an dieser Lösung
ist, dass die Rakelkammer bei einer Stellbewegung der Rasterwalze
nachgeführt und die Rakelvorspannung der Rakel nach jeder
Stellbewegung überprüft werden muss.
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Aus
der
DE 10 2005
050 735 A1 ist eine Kammerrakel zum Einfärben
einer farbaufnehmenden Walze einer Druckmaschine bekannt. In der
beschriebenen Vorrichtung ist der Kammerrakel ein Stellmittel zugeordnet, über
das die Schließleiste der Kammerrakel in und außer
Kontakt zur farbaufnehmenden Walze bringbar ist. Nachteilig an dieser
Lösung ist, dass ein zusätzliches Stellmittel
für die Stellbewegung der Kammerrakel benötigt
wird.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu
schaffen, bei der die Rakelvorspannung der Rakel bei einer Stellbewegung der
Rasterwalze aufrecht erhalten bleibt.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des 1. Anspruchs
gelöst.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass die Rakeleinrichtung ortsfest im
Gestell gelagert ist und somit eine reproduzierbare Rakelvorspannung
beim Wechseln der Rakeleinrichtung erzeugt wird. Die Austauschbarkeit
der Rakeleinrichtung zwischen den Druckwerken und zwischen Maschinen
wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung gewährleistet. Vorteilhafterweise
wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung erheblich
Platz in der Druckmaschine gespart und die Justage der Rakeleinrichtung
vereinfacht. Die Rakelvorspannung bleibt bei den unterschiedlichen
Stellungen der Rasterwalze konstant, was zu einer erhöhten
Lebensdauer der Rakel führt. Beim Einsatz einer Rakelkammer
wird die Stellbewegung der Rakelkammer mit der Stellbewegung der Rasterwalze
kombiniert, die bei einer Druckunterbrechung zur Unterbrechung der
Farbübertragung erfolgt. Durch das Abstellen der Schließrakel
von der Rasterwalze werden Abnutzungserscheinungen der Schließrakel
und der Rasterwalze verringert und somit deren Lebensdauer erhöht.
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Im
Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden.
Die dazugehörigen Figuren stellen dabei dar:
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1:
Schematische Darstellung der im Gestell ortsfest gelagerten Rakeleinrichtung
und der Rasterwalze in zur benachbarten Farbübertragungswalze
angestellter und abgestellter Position;
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2:
Schematische Darstellung der im Gestell ortsfest gelagerten Rakeleinrichtung,
hier als Rakelkammer ausgebildet, und der Rasterwalze in zur benachbarten
Farbübertragungswalze angestellter und abgestellter Position.
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Wie
aus der 1 einer ersten Ausführungsform ersichtlich,
enthält das Farbwerk einer Rotationsdruckmaschine eine
Rakeleinrichtung 2 mit einer Rakel 2.1, welche
an eine Rasterwalze 1 angestellt wird. Die Rakel 2.1 bildet
eine sich axial auf dem Mantel der Rasterwalze 1 erstreckende
Kontaktlinie 2.2. Die Rakeleinrichtung 2 ist im
Gestell gelagert, bevorratet die Druckfarbe 2.3 für
den Druckprozess und ist mittels hier nicht dargestellter seitlicher
Dichtungen zur Rasterwalze 1 abgedichtet. In der 1 ist
die Rakeleinrichtung 2 in der 9 Uhr-Position, analog zum
Ziffernblatt einer Uhr, dargestellt. Die Rakeleinrichtung kann unter
Beachtung der veränderten Excenterlage alternativ in einer
beliebigen Winkel-Position zur Rasterwalze angestellt werden.
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Die
Rasterwalze 1 rotiert während des Druckbetriebes
in der in der 1 angegebenen Richtung um ihre
Rotationsachse 1.1. Die Mantelfläche der Rasterwalze 1 weist
Vertiefungen, so genannte Näpfchen auf. Diese Näpfchen
werden beim Eintauchen in die Druckfarbe 2.3 befüllt.
Durch die Rakel 2.1 wird die überschüssige
Druckfarbe 2.3 von der Rasterwalze 1 abgerakelt.
Die Farbmenge wird somit durch die Füllmenge der Näpfchen dosiert.
Die Druckfarbe kann durch Reibung an der rotierenden Rasterwalze
eine Farbrolle ausbilden.
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Die
Rasterwalze 1 wirkt während des Druckbetriebes
mit einer benachbarten Farbübertragungswalze 3 des
Farbwerkes zusammen und überträgt dabei die Druckfarbe 2.3 auf
diese, wie in der 1 als Anstellposition A gezeigt.
Während einer Druckunterbrechung wird die Rasterwalze 1 von
der Farbübertragungswalze 3 entfernt, so dass
kein Kontakt und keine Farbübertragung zwischen den Walzen besteht,
wie in der 1 als Abstellposition B gezeigt.
Die Rasterwalze 1 ist beidseitig über je ein Excenterlager 4 am
Gestell der Druckmaschine gelagert. Über die Excenterlager 4,
die an der Rotationsachse 1.1 angreifen, wird die Rasterwalze 1 zwischen
den zwei in der 1 dargestellten Positionen A
und B gestellt. Dabei werden die Excenterlager 4 um die
Excenter-Mittelpunkte 4.1 gedreht. Bei einer Stellbewegung
der Rasterwalze 1 wird die Rotationsachse 1.1 um
den Winkel β verschwenkt.
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Wie
aus der 2 einer zweiten Ausführungsform
ersichtlich, enthält das Farbwerk einer Rotationsdruckmaschine
eine farbaufnehmende Walze, hier als Rasterwalze 1 ausgebildet,
und eine an der Rasterwalze 1 angestellte Rakelkammer 2'.
Diese Rakelkammer 2' enthält eine Arbeitsrakel 2.1' und eine
Schließrakel 2.4 und ist im Gestell der Druckmaschine
in einer Führung gelagert. Die Arbeitsrakel 2.1' liegt
in einer Kontaktlinie 2.2 an der Mantelfläche der
Rasterwalze 1 an. In der Farbkammer der Rakelkammer 2' wird
die Druckfarbe für den Druckprozess bevorratet. Über
in der 2 nicht dargestellte seitliche Dichtungen wird
die Rakelkammer 2' im Bereich der Stirnseiten der Rasterwalze 1 abgedichtet.
Die Rasterwalze 1 rotiert während des Druckbetriebes
in der in der 2 angegebene Richtungen um ihre
Rotationsachse 1.1. In der 2 ist die
Rakelkammer 2' in einer 12 Uhr-Position, analog zum Ziffernblatt
einer Uhr, dargestellt. Alternativ kann die Rakelkammer unter Beachtung
der veränderten Excenterlage in einer beliebigen Winkel-Position
zur Rasterwalze angestellt werden.
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Während
des Druckprozesses überträgt die Rasterwalze 1 die
Druckfarbe an eine benachbarte Farbübertragungswalze 3 des
Farbwerkes, in der 2 als Anstellposition A gezeigt.
Für eine Druckunterbrechung wird die Rasterwalze 1 von
der Farbübertragungswalze 3 getrennt und in eine
Abstellposition B gebracht. Über zwei Excenterlager 4 ist
die Rasterwalze 1 zwischen der Anstellposition A und der
Abstellposition B stellbar. Die gestellseitig gelagerten Excenterlager 4 greifen
beidseitig an der Rotationsachse 1.1 der Rasterwalze 1 an
und verschwenken diese bei einer Stellbewegung um die Excenter-Mittelpunkte 4.1.
Bei dieser Stellbewegung wird die Rotationsachse 1.1 um
den Winkel β verschwenkt. Die Rakelkammer 2' ist
während des Druckbetriebes ortsfest gelagert und wird bei
einer Schwenkbewegung der Rasterwalze 1 nicht mit verschwenkt.
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Zur
Entnahme der Druckfarbe kann die Rakelkammer 2' in eine
3-Uhr Position verschwenkt werden. Das Verschwenken erfolgt auf
einer konzentrischen Führungsbahn zur abgestellten Rasterwalze 1 aus
der ortsfesten Betriebslage. In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist die Rakelkammer über am Gestell befestigte
Schwenkarme gelagert und kann so um die Rotationsachse der abgestellten Rasterwalze
in die 3-Uhr Position verschwenkt werden. Die Rakelkammer kann zur
Entnahme der Druckfarbe natürlich auch in jede andere Position
um die Rasterwalze verschwenkt werden.
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Zur
Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung: Über
hier nicht dargestellte Leitungen erfolgt permanent das Zuführen
der hochviskosen Druckfarbe 2.3 in die offene Farbkammer
der Rakeleinrichtung 2. Das Niveau der Druckfarbe 2.3 wird detektiert
und bei Bedarf die Zufuhr neuer Druckfarbe 2.3 veranlasst.
Beim Einsatz einer Rakelkammer 2' beispielsweise wird die
Farbzufuhr so eingeregelt, dass sich eine gleichmäßige, über
die gesamte Breite der Farbkammer erstreckende Farbrolle 2.3' bildet. Diese
liegt mit ihrer resultierenden Gewichtskraft auf einem Teil der
einzufärbenden Rasterwalze 1 und hat zusätzlich
Kontakt mit der Arbeitsrakel 2.1'. Durch diese Berührungen
wird die Farbrolle 2.3' ständig umgewälzt.
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Vor
dem Druck oder bei Druckunterbrechung rotiert die Rasterwalze 1 mit
Maschinengeschwindigkeit in der Abstellposition B und ist dabei
von der benachbarten Farbübertragungswalze 3 getrennt.
Es wird somit keine Druckfarbe 2.3 von der Rasterwalze 1 an
die Farbübertragungswalze 3 übertragen.
Hierbei liegt die Rakel 2.1 bzw. sowohl die Arbeitsrakel 2.1' als
auch die Schließrakel 2.4 an der Rasterwalze 1 an,
so dass auch bei geringen Drehzahlen der Rasterwalze 1 keine
Druckfarbe 2.3 aus der Rakeleinrichtung 2 austreten
kann.
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Für
den Druckbetrieb wird die Rasterwalze 1 über die
Excenterlager 4 an die Farbübertragungswalze 3 in
die Position A geschwenkt. Bei diesem Verschwenken kommt die Rasterwalze 1 mit
der Farbübertragungswalze 3 in Kontakt. Gleichzeitig
entsteht bei Anwendung einer Rakelkammer 2' ein Spalt zwischen
der Schließrakel 2.4 und der Rasterwalze 1.
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Erfindungsgemäß liegt
die Kontaktlinie 2.2 der Rakel 2.1 bzw. der Arbeitsrakel 2.1' auf
der Ebene der Winkelhalbierenden α des Winkels β,
in der auch die Excenter-Mittelpunkte 4.1 liegen. Das heißt, die
Excenter-Mittelpunkte 4.1, um die die Rasterwalze 1 verschwenkt
wird, liegen zwischen der Rotationsachse 1.1 und der Kontaktlinie 2.2.
Die Rakel 2.1 bzw. Arbeitsrakel 2.1' besitzt somit
in beiden Positionen und während der Schwenkbewegung eine
annähernd gleiche Rakelvorspannung, wie in den 1 und 2 dargestellt.
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Bei
einer Druckunterbrechung wird die Rasterwalze 1 über
die Excenterlager 4 in die Abstellposition B zurück
verschwenkt und damit von der Farbübertragungswalze 3 getrennt.
Gleichzeitig wird bei Anwendung einer Rakelkammer 2' der
Kontakt der Rasterwalze 1 zur Schließrakel 2.4 wieder
hergestellt, so dass immer beide Rakel, also die Arbeitsrakel 2.1' und
die Schließrakel 2.4 Kontakt zur Mantelfläche
der Rasterwalze 1 haben. Die Rasterwalze 1 kann
bei Anliegen der Arbeitsrakel 2.1' und der Schließrakel 2.4 in
beiden Richtungen rotieren, ohne dass die Druckfarbe bei einer Bewegung
entgegen der Pfeilrichtung aus der Rakelkammer 2' austritt. Um
die Druckfarbe bzw. die Rakelkammer 2' entnehmen zu können
wird die Rakelkammer 2' in dieser Stellung mit der gleichzeitig
anliegenden Arbeitsrakel 2.1' und Schließrakel 2.4 in
die 3-Uhr Stellung verschwenkt. Die Stellkurve ist konzentrisch
ausgebildet, so dass in dieser Stellung sowohl die Arbeitsrakel 2.1' als
auch die Schließrakel 2.4 immer noch an der Rasterwalze 1 anliegt.
Die Druckfarbe sammelt sich dabei in der Rakelkammer 2',
wobei keine Farbrolle 2.3' mehr gebildet ist. Dabei rotiert
die Rasterwalze 1 entgegen der Druckbetriebsrichtung.
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- 1
- Rasterwalze
- 1.1
- Rotationsachse
- 2
- Rakeleinrichtung
- 2'
- Rakelkammer
- 2.1
- Rakel
- 2.1'
- Arbeitsrakel
- 2.2
- Kontaktlinie
- 2.3
- Druckfarbe
- 2.3'
- Farbrolle
- 2.4
- Schließrakel
- 3
- Farbübertragungswalze
- 4
- Excenterlager
- 4.1
- Excenter-Mittelpunkt
- β
- Winkel
- α
- Winkelhalbierende
- A
- Anstellposition
- B
- Abstellposition
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0737575
B1 [0003]
- - DE 102005050735 A1 [0004]