DE102007002748B4

DE102007002748B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE102007002748B4
Application number: DE102007002748A
Authority: DE
Inventors: Johannes Feder; Björn Dr. Kattentidt; Stefan Dr. Maier; Martin Dr. Prenninger
Original assignee: Continental Automotive GmbH
Current assignee: Vitesco Technologies GmbH
Priority date: 2007-01-18
Filing date: 2007-01-18
Publication date: 2010-04-15
Anticipated expiration: 2027-01-19
Also published as: WO2008087152A1; US8359137B2; DE102007002748A1; US20100100273A1

Abstract

Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs (2), beim Erkennen eines kritischen Betriebszustands (STATE_CRIT) des Kraftfahrzeugs (2) und/oder eines Antriebssystems (4) des Kraftfahrzeugs (2), in dem es zu einem Betriebsfehler (ERROR) kommen kann, einem Fahrer des Kraftfahrzeugs (2) signalisiert wird, dass der kritische Betriebszustand (STATE_CRIT) vorliegt, und beim Auftreten des Betriebsfehlers (ERROR) in einen limitierten Betrieb (LIMIT) des Antriebssystems (4) umgeschaltet wird, wobei das Erkennen des kritischen Betriebszustands (STATE_CRIT) und/oder das Umschalten in den limitierten Betrieb (LIMIT) durch eine Reaktion des Antriebssystems (4) signalisiert wird, wobei die Reaktion des Antriebssystems (4) eine Variation (VAR) einer Ist-Stellung eines Stellglieds um eine vorgegebene Ist-Stellung des Stellglieds umfasst und die Variation (VAR) der Ist-Stellung eine periodische Schwankung der Ist-Stellung innerhalb eines vorgegebenen Stellungsbereichs um die vorgegebene Ist-Stellung ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 7. Bei einem Auftreten eines Betriebsfehlers des Kraftfahrzeugs und/oder eines Antriebssystems des Kraftfahrzeugs wird in einen limitierten Betrieb des Antriebssystems umgeschaltet.
Antriebssysteme moderner Kraftfahrzeuge werden regelmäßig durch Sicherheitsmaßnahmen vor Beschädigungen geschützt. Die Sicherheitsmaßnahmen können beispielsweise eine Limitierung eines von dem Antriebssystem erzeugten Drehmoments, einer Drehzahl des Antriebssystems und/oder einer Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs sein. Diese Sicherheitsmaßnahmen werden ergriffen, sobald eine Steuerung des Antriebssystems einen Betriebsfehler des Antriebssystems erkennt. Das Antriebssystem kann beispielsweise eine Brennkraftmaschine und/oder einen Elektromotor umfassen.
DE 198 32 950 A1 offenbart eine Überwachung eines Bremssystems eines Kraftfahrzeugs. Dabei wird der technische Betriebszustand des Bremssystems in unterschiedliche Zustände eingeteilt, von denen drei Zustände als Fehlerzustände bezeichnet sind. Der dritte Fehlerzustand repräsentiert einen überkritischen Fehler des Bremssystems, der zu einer Reduzierung der maximalen Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs führt.
DE 10 2004 026 594 A1 offenbart ein Steuergerät eines Kraftfahrzeugs mit redundant ausgeführten Elementen. Ein Ausfall eines der Elemente wird dem Fahrer des Kraftfahrzeugs signa lisiert. Wird innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer nach dem Auftreten des Ausfalls das fehlerhafte Element nicht repariert, wird ein weiterer Betrieb des Kraftfahrzeugs eingeschränkt oder verhindert.
In der DE 201 01 014 U1 ist eine Warnvorrichtung in einem bodengebundenen Fahrzeug offenbart. Die Warnvorrichtung umfasst eine Warneinrichtung mit einer Bewegungserzeugungsanordnung zur Erzeugung einer als Bewegung fühlbaren Warnung, die im Bereich eines Lenkorgans des Fahrzeugs angeordnet ist. Im Falle eines Defekts eines Bauteils am Fahrzeug wird die Bewegungserzeugungsanordnung abhängig vom aktuellen Fahrzeugzustand zur Erzeugung der Warnung angesteuert. Um dem Fahrer ein Gefühl dafür zu geben, wie kritisch eine Fahrsituation oder der Zustand des Fahrzeugs aktuell ist, kann eine Steuervorrichtung eine Frequenz oder Amplitude eines an die Bewegungserzeugungsanordnung auszugebenden Wechselstroms in Abhängigkeit von der aktuellen Fahrsituation oder dem aktuellen Fahrzeugzustand festlegen.
In der DE 103 02 776 A1 ist ein Verfahren zur Erzeugung wenigstens eines Hinweissignals in einem Fahrzeug offenbart. Eine Signalfrequenz oder eine Signalamplitude des Hinweissignals ist während einer Signaldauer veränderbar. Insbesondere wird eine vom Hinweissignal erreichte Reizintensität mit fortschreitender Zeit erhöht.
In der DE 43 02 925 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Fehlermeldung bei Fahrzeugen offenbart. Bei Auftreten eines Fehlers wird eine Begrenzung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs vorgenommen. Ein Ausmaß der Geschwindigkeitsbegrenzung kann dabei abhängig von einer Schwere des Fehlers und einer seit Auftreten des Fehlers abgelaufenen Zeitdauer gewählt werden.
EP 1 447 583 A1 offenbart eine Schutzstrategie eines automatisierten Schaltgetriebes eines Kraftfahrzeugs, wobei ein Motor des Kraftfahrzeugs bei Erreichen einer Kupplungsgrenztemperatur abgeschaltet wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, das beziehungsweise die ein sicheres Fahren mit dem Kraftfahrzeug ermöglicht.
Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche 1 und 2 oder durch die Merkmale des unabhängigen Ansprüche 7 und 8. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung zeichnet sich gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung durch ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs aus. Beim Erkennen eines kritischen Betriebszustandes des Kraftfahrzeugs und/oder eines Antriebssystems des Kraftfahrzeugs wird einem Fahrer des Kraftfahrzeugs signalisiert, dass der kritische Betriebszustand vorliegt. In dem kritischen Betriebszustand kann es zu einem Betriebsfehler kommen. Bei dem Auftreten des Betriebsfehlers wird in einen limitierten Betrieb des Antriebssystems umgeschaltet. Das Erkennen des kritischen Betriebszustands und/oder das Umschalten in den limitierten Betrieb wird durch eine Reaktion des Antriebssystems signalisiert. Die Reaktion des Antriebssystems umfasst eine Variation einer Ist-Stellung eines Stellglieds um eine vorgegebene Ist-Stellung des Stellglieds. Die Variation der Ist-Stellung ist eine periodische Schwankung der Ist-Stellung innerhalb eines vorgegebenen Stellungsbereichs um die vorgegebene Ist-Stellung.
Dies ermöglicht, dass der Fahrer durch die Limitierung des Betriebs des Antriebssystems nicht durch eine sofortige Einschränkung der Verfügbarkeit überrascht wird und somit durch eine Limitierung in dem limitierten Betrieb nicht in eine gefährliche Situation gerät. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn die Limitierung auf ein von dem Antriebssystem hervorgerufenes Drehmoment und/oder auf eine Drehzahl des Antriebssystems und/oder auf eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs wirkt. Dies ermöglicht ein sicheres Fahren mit dem Kraftfahrzeug auch beim Auftreten des kritischen Betriebszustands. Ferner gibt dies dem Fahrer die Möglichkeit, sein Fahrverhalten so zu ändern, dass der kritische Betriebszustand nicht mehr vorliegt und/oder dass nicht mehr in den limitierten Betrieb umgeschaltet werden muss und/oder dass der Betriebsfehler nicht auftritt.
Die Erfindung zeichnet sich gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung durch ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben des Kraftfahrzeugs aus. Beim Auftreten des Betriebsfehlers des Kraftfahrzeugs und/oder des Antriebssystems des Kraftfahrzeugs wird in einen limitierten Betrieb des Antriebssystems umgeschaltet. Einem Fahrer des Kraftfahrzeugs wird bei aktiver und/oder nicht aktiver Limitierung des Antriebssystems signalisiert, dass das Antriebssystem im limitierten Betrieb betrieben wird. Das Umschalten in den limitierten Betrieb wird durch eine Reaktion des Antriebssystems signalisiert. Die Reaktion des Antriebssystems umfasst eine Variation einer Ist-Stellung eines Stellglieds um eine vorgegebene Ist-Stellung des Stellglieds. Die Variation der Ist-Stellung ist eine periodische Schwankung der Ist-Stellung in nerhalb eines vorgegebenen Stellungsbereichs um die vorgegebene Ist-Stellung.
In einer Fahrsituation, in der der limitierte Betrieb aktiv ist, z. B. Begrenzung des Drehmoments kann es sein, dass das Fahrzeug unterhalb der Begrenzung betrieben wird. Somit bemerkt der Fahrer nicht, dass die Brennkraftmaschine nicht – wie in diesem Fall – das volle Drehmoment zur Verfügung stellen kann. Beispielsweise kann ohne das Signalisieren des aktiven limitierten Betriebs, der Fahrer einem langsamen Fahrzeug hinterherfahren, ohne zu merken, dass das nicht das gesamte Drehmoment zur Verfügung steht. Erst wenn die Brennkraftmaschine oberhalb der Begrenzung betrieben werden soll, beispielsweise bei einem Überholvorgang, würde der Fahrer ohne das Signalisieren des aktiven limitierten Betriebs diesen erst dann erkennen. Dies kann zu einer gefährlichen Verkehrssituation führen, da der Fahrer ein Verhalten des Antriebssystems falsch einschätzen kann. Daher trägt das Signalisieren des aktiven limitierten Betriebs zur Fahrsicherheit bei.
Die Reaktion des Antriebssystems ermöglicht eine haptische Signalwirkung ohne zusätzliche Bauelemente. Dies ermöglicht besonders einfach, das Erkennen des Umschaltens in den limitierten Betrieb durch die Motorreaktion zu signalisieren.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des ersten und/oder zweiten Aspekts der Erfindung wird das Signalisieren des limitierten Betriebs bei Erkennung des kritischen Betriebszustandes bis zum Umschalten in den limitierten Betrieb und/oder vom Umschalten in den limitierten Betrieb bis zur Überschreitung und/oder Unterschreitung der Limitierung verstärkt. Dies ermöglicht, den Fahrer an das Umschalten in den limitierten Betrieb heranzuführen und trägt somit dazu bei, den Fahrer nicht zu überraschen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten und/oder zweiten Aspekts der Erfindung wird das Erkennen des kritischen Betriebszustandes und/oder das Umschalten in den limitierten Betrieb durch ein Fahrerinformationssystem signalisiert. Das Fahrerinformationssystem kann beispielsweise eine optische Anzeige und/oder eine akustische Ausgabeeinheit und/oder einen Vibrationsalarm umfassen, der beispielsweise mit dem Lenkrad gekoppelt ist. Das Signalisieren des Umschaltens in den limitierten Betriebszustand durch das Fahrerinformationssystem trägt dazu bei, den Fahrer möglichst wenig zu überraschen, da es der Fahrer in der Regel gewohnt ist, über das Fahrerinformationssystem unterschiedliche Informationen zu erhalten.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten und/oder zweiten Aspekts der Erfindung wirkt sich die Stellung des Stellglieds auf ein von dem Antriebssystem hervorgerufenes Drehmoment und/oder auf eine Drehzahl des Antriebssystems und/oder auf eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs aus. Dies trägt besonders wirkungsvoll dazu bei, dem Fahrer den kritischen Betriebszustand beziehungsweise den Betriebsfehler zu signalisieren.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten und/oder zweiten Aspekts der Erfindung wird dem Fahrer beim Vorliegen des kritischen Betriebszustandes signalisiert, wie vermieden werden kann, dass der Betriebsfehler auftritt und/oder dem Fahrer wird beim Umschalten in den limitierten Betrieb signalisiert, wie das Überschreiten und/oder Unterschreiten der Limitierung vermieden werden kann.
Die vorteilhaften Ausgestaltungen der Verfahren können ohne Weiteres auf vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtungen übertragen werden.
Die Erfindung ist im Folgenden anhand von schematischen Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
1 ein Kraftfahrzeug,
2 ein Programm zum Betreiben eines Antriebssystems,
3 ein erster Sollwertverlauf,
4 ein zweiter Sollwertverlauf.
Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Ein Kraftfahrzeug 2 (1) umfasst ein Antriebssystem 4 und vorzugsweise ein Fahrerinformationssystem 6. Das Antriebssystem 4 umfasst beispielsweise eine Brennkraftmaschine und/oder einen Elektromotor.
Eine Motorsteuerung des Antriebssystems 4 kann einen kritischen Betriebszustand STATE_CRIT des Antriebssystems 4 erkennen. Der kritische Betriebszustand STATE_CRIT kann beispielsweise dadurch gekennzeichnet sein, dass ein Element des Antriebssystems 4 ausfällt und/oder ein unplausibles Verhalten zeigt und/oder dass ein Messwert des Antriebssystems 4 in einen Bereich kommt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein Betriebsfehler ERROR auftritt.
Falls der kritische Betriebszustand STATE_CRIT durch das fehlerhafte Element des Antriebssystems 4 ausgelöst wird, so kann das Antriebssystem 4 dennoch normal weiter betrieben werden. Das Auftreten des Betriebsfehlers ERROR, macht hingegen einen limitierten Betrieb LIMIT des Antriebssystems 4 erforderlich, da sonst ein schwerwiegender Schaden an dem Antriebssystem 4 und/oder dem Kraftfahrzeug 2 auftreten kann. Das Element des Antriebssystems 4 umfasst beispielsweise einen Sensor und/oder ein Stellglied des Antriebssystems 4. Das Stellglied kann beispielsweise eine Drosselklappe, ein Impulsladeventil, ein Einspritzventil, eine Zündkerze oder ein beliebiges weiteres Stellglied des Antriebssystems 4 sein.
In dem limitierten Betrieb LIMIT kann als Limitierung beispielsweise einem Sollwert TQ_REQ eines von dem Antriebssystem 4 hervorgebrachten Drehmoments ein oberer Drehmomentsgrenzwert gesetzt werden und/oder es kann einem Sollwert V_REQ einer Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 2 ein oberer Geschwindigkeitsgrenzwert gesetzt werden und/oder es kann einem Sollwert N_REQ einer Drehzahl des Antriebssystems 4 ein oberer Drehzahlgrenzwert gesetzt werden.
In dem aktiven limitierten Betrieb LIMIT ist die Limitierung lediglich gesetzt. Wird beispielsweise das Antriebssystem 4 im limitierten Betrieb unterhalb des oberen Drehmomentsgrenzwerts betrieben, so ist die Limitierung zwar gesetzt, aber die Limitierung greift noch nicht, das heißt der Fahrer bemerkt die Limitierung ohne Signal nicht. Falls die Limitierung greift, so steht dem Fahrer beispielsweise nicht das gesamte Drehmoment zur Verfügung.
Das Umschalten in den limitierten Betrieb LIMIT des Antriebssystems 4 kann zu einem abrupten Leistungsabfall des Antriebssystems 4, falls das Kraftfahrzeug 4 und/oder das Antriebssystem 4 aktuell im limitierten Bereich betrieben wird. Damit der Fahrer nicht durch den Leistungsabfall überrascht wird, was zu einer gefährlichen Fahrsituation führen kann, wird vorzugsweise in dem kritischen Betriebszustand STATE_CRIT vor Auftreten des Betriebsfehlers ERROR dem Fahrer signalisiert, dass sich das Antriebssystem 4 in dem kritischen Betriebszustand STATE_CRIT befindet.
Alternativ oder zusätzlich kann dem Fahrer das Umschalten in den limitierten Betrieb LIMIT signalisiert werden. Dies ist vorzugsweise unabhängig davon, ob das Antriebssystem 4 aktuell im limitierten Bereich betrieben wird. Dadurch wird der Fahrer rechtzeitig über eine Einschränkung seiner Möglichkeiten, beispielsweise des verfügbaren Drehmoments, informiert.
Zum Signalisieren des kritischen Betriebszustandes STATE_CRIT und/oder des limitierten Betriebs LIMIT kann beispielsweise das Fahrerinformationssystem 6 herangezogen werden. Dazu umfasst das Fahrerinformationssystem 6 vorzugsweise eine optische Ausgabeeinheit und/oder eine akustische Ausgabeeinheit. Ferner kann das Fahrerinformationssystem 6 einen Vibrationsalarm umfassen, der beispielsweise mit einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs 2 und/oder einem Fahrersitz des Kraftfahrzeugs 2 gekoppelt ist.
Vorzugsweise wird jedoch dem Fahrer der kritische Betriebszustand STATE_CRIT und/oder der limitierte Betrieb LIMIT durch eine Reaktion des Antriebssystems 4 signalisiert. Die Reaktion des Antriebssystems 4 umfasst vorzugsweise eine Variation VAR einer Iststellung eines Stellglieds des Antriebssystems 4 um eine vorgegebene Iststellung des entsprechenden Stellglieds. Vorteilhafterweise wirkt sich die Stellung des Stellglieds auf das Drehmoment, die Drehzahl und/oder die Geschwindigkeit aus.
Die vorgegebene Iststellung des Stellglieds wird vorzugsweise durch eine Anforderung des Fahrers des Kraftfahrzeugs 2 vorgegeben, um seinen Fahrerwunsch umzusetzen. Der Fahrerwunsch kann beispielsweise ein gewünschtes Drehmoment, eine gewünschte Drehzahl und/der eine gewünschte Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 2 umfassen. Die Variation VAR der Iststellung ist vorzugsweise eine periodische Schwankung der Iststellung innerhalb eines vorgegebenen Stellungsbereichs um die vorgegebene Iststellung.
Ein Programm zum Betreiben des Antriebssystems ist vorzugsweise auf einem Speichermedium der Motorsteuerung des Antriebssystems 4 gespeichert. Das Programm dient dazu, den Fahrer beim Auftreten des kritischen Betriebszustandes STATE_CRIT über das Auftreten des kritischen Betriebszustandes STATE_CRIT zu informieren und ihn gegebenenfalls rechtzeitig vor dem Auftreten des Betriebsfehlers ERROR und dem damit verbundenen Umschalten in den limitierten Betrieb LIMIT zu warnen. Das Programm wird vorzugsweise in einem Schritt S1 zeitnah einem Start des Antriebssystems 4 gestartet. In dem Schritt S1 werden gegebenenfalls Variablen initialisiert.
In einem Schritt S2 wird geprüft ob der kritische Betriebszustand STATE_CRIT vorliegt. Ist die Bedingung des Schritts S2 nicht erfüllt so wird die Bearbeitung erneut in dem Schritt S1 fortgesetzt. Ist die Bedingung des Schritts S2 erfüllt, so wird die Bearbeitung in einem Schritt S3 fortgesetzt.
In dem Schritt S3 wird ein Signal SIG erzeugt zum Signalisieren des kritischen Betriebszustands STATE_CRIT.
In einem Schritt S4 wird geprüft, ob der kritische Betriebszustand STATE_CRIT noch vorliegt. Ist die Bedingung des Schritts S4 nicht erfüllt, so wird die Bearbeitung erneut in dem Schritt S1 fortgesetzt. Ist die Bedingung des Schritts S4 erfüllt, so wird die Bearbeitung in einem Schritt S5 fortgesetzt.
In dem Schritt S5 wird geprüft, ob der Betriebsfehler ERROR des Antriebssystems 4 vorliegt. Ist die Bedingung des Schritts S5 nicht erfüllt, so wird die Bearbeitung erneut in dem Schritt S3 fortgesetzt. Ist die Bedingung des Schritts S5 erfüllt, so wird die Bearbeitung in einem Schritt S6 fortgesetzt.
In dem Schritt S6 wird in den limitierten Betrieb LIMIT umgeschaltet.
In einem Schritt S7 kann das Programm beendet werden. Vorzugsweise wird jedoch das Programm regelmäßig während des Betriebs des Kraftfahrzeugs 2 abgearbeitet.
Der Istwert TQ_SP des von dem Antriebssystem 4 hervorgerufenen Drehmoments, der Istwert V_SP der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 2 und/oder der Istwert N_SP des Drehmoments des Antriebssystems 4 können beispielsweise entsprechend einem Rechtecksignal (3) variiert werden. Die Variation VAR findet vorzugsweise innerhalb eines Drehmomentbereichs beziehungsweise Geschwindigkeitsbereichs beziehungsweise Drehzahlbereichs um eine Drehmomentanforderung TQ_REQ beziehungsweise eine Geschwindigkeitsanforderung V_REQ beziehungsweise eine Drehzahlanforderung N_REQ statt. In der 3 sind die Istwerte und die Anforderungen (Sollwerte) leicht zueinander versetzt, damit die Linien voneinander unterscheidbar sind. Außerhalb der schematischen Darstellung entsprechen vorzugsweise die Sollwerte den Anforderungen.
Vorzugsweise wird nach Eintreten des kritischen Betriebszustandes STATE_CRIT zumindest einer der Istwerte mit der vorgegebenen Variation VAR moduliert, bis eine vorgegebene Zeitdauer DUR verstrichen ist und/oder bis der kritische Betriebszustand STATE_CRIT nicht mehr vorliegt und/oder bis der Betriebsfehler ERROR auftritt und in den limitierten Betrieb LIMIT umgeschaltet wird.
Vorzugsweise wird eine Amplitude der Variation VAR abhängig von einer Bewertung des kritischen Betriebszustandes STATE_CRIT und/oder abhängig von einer Bewertung des möglicherweise auftretenden Betriebsfehlers ERROR ermittelt. So kann ein schwerwiegender kritischer Betriebszustand STATE_CRIT beziehungsweise ein schwerwiegender Betriebsfehler ERROR eine starke Reaktion des Antriebssystems 4 hervorrufen wohingegen ein relativ harmloser kritischer Betriebszustand STATE_CRIT beziehungsweise ein harmloser Betriebsfehler ERROR lediglich eine leichte Reaktion des Antriebssystems 4 hervorrufen kann.
Vorzugsweise wird mit fortschreitender Zeitdauer DUR und/oder mit näher rückenden und/oder wahrscheinlicher werdendem Eintreten des Betriebsfehlers ERROR die Reaktion des Antriebssystems 4 verstärkt (4). Vorzugsweise wird dies durch eine zunehmende Amplitude der Variation VAR erreicht.
Die Erfindung ist nicht auf die angegebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Beispielsweise kann ein beliebiger Sollwert eines Stellglieds variiert werden, wenn dies zu einer Reaktion des Antriebssystems 4 führt, die für den Fahrer wahrnehmbar ist. Ferner kann das Programm in einem beliebigen Fahrzeug, beispielsweise einem Flugzeug und/oder einem Schiff und/oder einem LKW eingesetzt werden.

Claims

Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs (2), beim Erkennen eines kritischen Betriebszustands (STATE_CRIT) des Kraftfahrzeugs (2) und/oder eines Antriebssystems (4) des Kraftfahrzeugs (2), in dem es zu einem Betriebsfehler (ERROR) kommen kann, einem Fahrer des Kraftfahrzeugs (2) signalisiert wird, dass der kritische Betriebszustand (STATE_CRIT) vorliegt, und beim Auftreten des Betriebsfehlers (ERROR) in einen limitierten Betrieb (LIMIT) des Antriebssystems (4) umgeschaltet wird, wobei das Erkennen des kritischen Betriebszustands (STATE_CRIT) und/oder das Umschalten in den limitierten Betrieb (LIMIT) durch eine Reaktion des Antriebssystems (4) signalisiert wird, wobei die Reaktion des Antriebssystems (4) eine Variation (VAR) einer Ist-Stellung eines Stellglieds um eine vorgegebene Ist-Stellung des Stellglieds umfasst und die Variation (VAR) der Ist-Stellung eine periodische Schwankung der Ist-Stellung innerhalb eines vorgegebenen Stellungsbereichs um die vorgegebene Ist-Stellung ist.
Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs (2), bei dem beim Auftreten eines Betriebsfehlers (ERROR) des Kraftfahrzeugs (2) und/oder eines Antriebssystems (4) des Kraftfahrzeugs (2) in einen limitierten Betrieb (LIMIT) des Antriebssystems (4) umgeschaltet wird und bei dem einem Fahrer des Kraftfahrzeugs (2) bei aktiver und/oder nicht aktiver Limitierung des Antriebssystems (4) signalisiert wird, dass das Antriebssystem (4) im limitierten Betrieb (LIMIT) betrieben wird, wobei das Umschalten in den limitierten Betrieb (LIMIT) durch eine Reaktion des Antriebssystems (4) signalisiert wird, wobei die Reaktion des Antriebssystems (4) eine Variation (VAR) einer Ist-Stellung eines Stellglieds um eine vor gegebene Ist-Stellung des Stellglieds umfasst und die Variation (VAR) der Ist-Stellung eine periodische Schwankung der Ist-Stellung innerhalb eines vorgegebenen Stellungsbereichs um die vorgegebene Ist-Stellung ist.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem eine Signalwirkung zum Signalisieren des limitierten Betriebs (LIMIT) vom Erkennen des kritischen (CRIT) Betriebszustandes (STATE) bis zum Umschalten in den limitierten Betrieb (LIMIT) und/oder vom Umschalten in den limitierten Betrieb (LIMIT) bis zur Überschreitung oder Unterschreitung der Limitierung verstärkt wird.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem das Erkennen des kritischen Betriebszustands (STATE_CRIT) und/oder das Umschalten in den limitierten Betrieb (LIMIT) durch ein Fahrerinformationssystem (6) signalisiert wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, bei dem sich die Stellung des Stellglieds auf ein von dem Antriebssystem (4) hervorgerufenes Drehmoment und/oder auf eine Drehzahl des Antriebssystems (4) und/oder auf eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs (2) auswirkt.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem beim Vorliegen des kritischen Betriebszustandes (STATE_CRIT) dem Fahrer signalisiert wird, wie vermieden werden kann, dass der Betriebsfehler (ERROR) auftritt, und/oder bei dem beim Umschalten in den limitierten Betrieb (LIMIT) dem Fahrer signalisiert wird, wie das Überschreiten oder Unterschreiten der Limitierung vermieden werden kann.
Vorrichtung zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs (2), die dazu ausgebildet ist, – beim Erkennen eines kritischen Betriebszustands (STATE_CRIT) des Kraftfahrzeugs (2) und/oder eines Antriebssystems (4) des Kraftfahrzeugs (2), in dem es zu einem Betriebsfehler (ERROR) kommen kann, einem Fahrer des Kraftfahrzeugs (2) zu signalisieren, dass der kritische Betriebszustand (STATE_CRIT) vorliegt, – beim Auftreten des Betriebsfehlers (ERROR) in einen limitierten Betrieb (LIMIT) des Antriebssystems (4) umzuschalten, – das Erkennen des kritischen Betriebszustands (STATE_CRIT) und/oder das Umschalten in den limitierten Betrieb (LIMIT) durch eine Reaktion des Antriebssystems (4) zu signalisieren, wobei die Reaktion des Antriebssystems (4) eine Variation (VAR) einer Ist-Stellung eines Stellglieds um eine vorgegebene Ist-Stellung des Stellglieds umfasst und die Variation (VAR) der Ist-Stellung eine periodische Schwankung der Ist-Stellung innerhalb eines vorgegebenen Stellungsbereichs um die vorgegebene Ist-Stellung ist.
Vorrichtung zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs (2), die dazu ausgebildet ist, – beim Auftreten eines Betriebsfehlers (ERROR) des Kraftfahrzeugs (2) und/oder eines Antriebssystems (4) des Kraftfahrzeugs (2) in einen limitierten Betrieb (LIMIT) des Antriebssystems (4) umzuschalten, – einem Fahrer des Kraftfahrzeugs (2) zu signalisieren, dass das Antriebssystem (4) im limitierten Betrieb (LIMIT) betrieben wird, – das Umschalten in den limitierten Betrieb (LIMIT) durch eine Reaktion des Antriebssystems (4) zu signalisieren, wobei die Reaktion des Antriebssystems (4) eine Variation (VAR) einer Ist-Stellung eines Stellglieds um eine vorgegebene Ist-Stellung des Stellglieds umfasst und die Variation (VAR) der Ist-Stellung eine periodische Schwankung der Ist-Stellung innerhalb eines vorgegebenen Stellungsbereichs um die vorgegebene Ist-Stellung ist.