DE102007002399A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer verrohrten Strangbohrung - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer verrohrten Strangbohrung Download PDF

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Abstract

Bei einem Verfahren zur Herstellung einer sich von einem Brunnenschacht (1) in horizontaler Richtung erstreckenden verrohrten Strangbohrung (5) für den Einbau eines Filterstrangs werden durch eine Öffnung (4) in der Wand (2) des Brunnenschachts (1) mittels einer im Brunnenschacht angeordneten Vortriebseinrichtung (11) ein Anfängerbohrrohr (13) und diesem nachfolgend weitere Bohrrohre in das den Brunnenschacht umgebende Gebirge (6) vorgetrieben. In dem Anfängerbohrrohr (13) wird ein hydraulisch angetriebener Bohrmotor (18) angeordnet, der ein aus dem vorderen Ende des Anfängerbohrrohrs (13) hervorstehendes Bohrwerkzeug (19) drehend antreibt und mittels einer lösbaren Spannvorrichtung (21, 22) in dem Anfängerbohrrohr (13) drehfest und axial unverschiebbar abgestützt ist, wobei mittels der Spannvorrichtung (21, 22) eine das Anfängerbohrrohr (13) dicht verschließende Trennwand gebildet wird. Dem Bohrwerkzeug (19) wird über eine die Spannvorrichtung (21, 22) durchdringende Spülleitung (29) Druckwasser zugeführt, und das durch das Bohrwerkzeug (19) getrennte Bohrklein wird durch eine im Zentrum des Bohrwerkzeugs (19) mündende und geradlinig durch die Spannvorrichtung (21, 22) zum Brunnenschacht (1) geführte Förderleitung (25) nach übertage abgefördert. Nach dem Erreichen der Endteufe der Strangbohrung (5) wird das Bohrwerkzeug durch axiales Bewegen der Spannvorrichtung (21, 22) in das Anfängerbohrrohr zurückgezogen und der Freiraum zwischen der Ortsbrust der Strangbohrung (5) ...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer sich von einem Brunnenschacht in horizontaler Richtung erstreckenden verrohrten Strangbohrung für den Einbau eines Filterstrangs, bei dem durch eine Öffnung in der Wand des Brunnenschachts mittels einer im Brunnenschacht angeordneten Presse ein Anfängerbohrrohr und diesem nachfolgend weitere Bohrrohre in das den Brunnenschacht umgebende Gebirge vorgetrieben werden.
  • Ein Verfahren der angegebenen Art wird zum Bau von Brunnen eingesetzt, die unter der Bezeichnung Horizontalfilterbrunnen seit langem bekannt sind. Zum Bau dieser Brunnen wird vielfach das Verfahren nach Fehlmann und nach Preussag angewendet. Diese Verfahren sind bei E. Bieske "Bohrbrunnen" (7. Aufl., 1992, Oldenbourg, München) beschrieben. Bei beiden Verfahren wird zunächst ein bis in den Grundwasserleiter reichender, senkrechter Schacht abgeteuft, der als Startschacht für den Vortrieb der horizontalen Fassungsstränge dient und nach deren Fertigstellung zu einem Pumpschacht ausgebaut wird. Das Schachtbauwerk besteht hierbei in der Regel aus aufeinander gesetzten Rohren aus Stahlbeton mit einem Innendurchmesser von 2,0 m oder größer. Die Rohre werden mit Hilfe hydraulischer Pressen oder Auflast abgesenkt. Der in die Rohre eindringende Boden wird entnommen. Bei Erreichen der Solltiefe wird die Schachtsohle betoniert. Vom Schacht aus werden dann durch Öffnungen in der Schachtwand horizontale Bohrungen mit Bohrrohren vorgetrieben. In diese Bohrrohre führt man dann Filterrohre ein, anschließend werden die Bohrrohre entfernt. Beim Preussag-Verfahren werden die Filterrohre zusätzlich mit einem Kiesmantel umgeben.
  • Das Vortreiben der Bohrrohre erfolgt bei den bekannten Verfahren nach dem Verdrängerprinzip durch Vorpressen der Bohrrohre unter gleichzeitiger Entnahme von Feinkorn. Das Anfängerbohrrohr erhält einen konischen Bohrkopf, der beim Vortreiben der Bohrrohre in den Untergrund eindringt. Der Bohrkopf weist zahlreiche Löcher geeigneter Größe auf. Durch ein ständiges Vor- und Zurückbewegen der gesamten Rohrtour einschließlich des Bohrkopfes tritt das Bohrgut durch den hydrostatischen Druck des Grundwassers in den Bohrkopf ein. Der Bohrkopf ist durch eine Trennplatte zur Innenseite der Bohrrohre hin verschlossen. In die Trennplatte ist ein Rücklaufgestänge eingeschraubt, durch welches das in den Bohrkopf eindringende Bohrgut und Wasser zum Schacht hin herausgefördert wird. Bei schwierigen Bodenverhältnissen, insbesondere bei bindigen oder fest gelagerten Formationen, wird der Bohrguttransport und auch das Lösen des Bodens durch eine zusätzliche Druckwasserspülung unterstützt. Das Druckwasser wird durch ein separates, in die Rohrtour eingebautes Spülrohr zum Bohrkopf geleitet und tritt innerhalb des Bohrkopfes aus. Nach Erreichen der vorgesehenen Stranglänge werden das Rücklaufgestänge und das Spülgestänge aus der Trennwand zwischen Bohrkopf und dem ersten Bohrrohr herausgeschraubt und zum Schacht hin zurückgezogen, wobei die Trennwand durch eine selbst schließende Klappe verschlossen wird. Es steht nunmehr das zum Gebirge hin verschlossene Bohrrohr für den Einbau der Filterrohre zur Verfügung. Mit dem Einbau der Filterrohre und beim Verfahren nach Preussag der Einbringung einer Kiesschüttung werden die Bohrrohre schrittweise in den Schacht zurückgezogen. Der Bohrkopf verbleibt als verlorenes Element im Gebirge.
  • Das bekannte Verfahren hat sich in der Praxis bewährt. Seine Anwendung ist jedoch auf Bodenformationen beschränkt, die ein Vorpressen und Freispülen des Bohrkopfes erlauben. Steine und Toneinlagerungen können für dieses Verfahren unüberwindliche Bohrhindernisse bilden und Felsgesteinsformationen können nicht erbohrt werden.
  • Es ist weiterhin aus DE 100 29 476 A1 eine Bohrvorrichtung bekannt, mit der von einer Startgrube aus eine Bohrvorrichtung und nachfolgend Produktrohre mittels einer hydraulischen Presseneinheit in horizontaler Richtung vorgetrieben werden können. Die Bohrvorrichtung umfasst ein Schild, in dem eine eine Werkzeug scheibe tragende Antriebswelle drehbar gelagert und durch einen Motor antreibbar ist. Hinter der Werkzeugscheibe ist eine Zellenwand angeordnet, die von der Werkzeugscheibe abgebautes Bohrgut aufnehmende Zellen aufweist. Eine hinter der Zellenwand angeordnete Förderleitung mit einem der Zellenwand zugewandten Aufnahmeende ist an den Zellen vorbei bewegbar und fördert das in den Zellen vorhandene Bohrgut sukzessive durch die Produktrohre hindurch und aus der Startbaugrube hinaus. Die Förderung kann mit Hilfe von Luft oder Wasser erfolgen, welches mit Überdruck über eine weitere Leitung in die Zellen geleitet wird. Auch diese Vorrichtung hat den Nachteil, dass der Bohrkopf mit Werkzeugscheibe und Zellenwand nach Fertigstellung einer Strangbohrung nicht durch die Produktionsrohre zurückgezogen werden kann, sondern als verlorener Bestandteil der Vorrichtung in der Strangbohrung zurückgelassen werden muss. Auch im Falle einer Beschädigung oder Verkeilung der Bohrvorrichtung gibt es kaum die Möglichkeit einer Reparatur, so dass der Bohrvortrieb unter Umständen nicht mehr fortgesetzt werden kann.
  • Es ist weiterhin aus DE 28 29 834 ein Verfahren zum Erbohren eines Bohrlochs in einem von Felsblöcken oder Gesteinsschichten durchsetzten Untergrund unter Verwendung einer aus einem zylindrischen Bohrmantel und einem Gesteinsbohrmeißel bestehenden Erdbohrvorrichtung bekannt, bei dem der Gesteinsbohrmeißel mit in ihre innere Position eingezogenen Schneidwerkzeugen in den Bohrmantel so eingeführt wird, dass sich die bewegbaren Schneidwerkzeuge unterhalb des unteren Endes des Bohrmantels befinden. Darauf werden die bewegbaren Schneidwerkzeuge in ihre äußere Schneidposition bewegt und der Gesteinsbohrmeißel gemeinsam und gleichzeitig mit dem Bohrmantel abgesenkt und um ihre gemeinsame Achse in Drehung versetzt, um ein Bohrloch zu erbohren, dessen Durchmesser mindestens gleich dem äußeren Durchmesser des Bohrmantels ist. Nach Beendigung des Bohrvorgangs werden die bewegbaren Schneidwerkzeuge wieder eingezogen, so dass der Gesteinsbohrmeißel aus dem Bohrmantel ausgefahren werden kann.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer sich von einem Brunnenschacht in horizontaler Richtung erstreckenden, verrohrten Strangbohrung anzugeben, welches auch für Bodenformationen, wie z. B. Fels, geeignet ist und welches eine Anpassung der Bohrwerkzeuge an verschiedene örtlich anstehende Bodenformationen ermöglicht. Das erfindungsgemäße Verfahren soll darüber hinaus effektiv und kostengünstig durchführbar sein und ein hohes Maß an Unfallsicherheit gewährleisten.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Ansprüchen 2 bis 10 angegeben.
  • Zu einer vorteilhaften Lösung der genannten Aufgabe trägt weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit den in Anspruch 11 angegebenen Merkmalen bei. Weiterbildungen der Vorrichtung sind in den Ansprüchen 12 bis 19 angegeben.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in ein Anfängerbohrrohr ein hydraulisch angetriebener Bohrmotor mit einem durch diesen drehend antreibbaren Bohrwerkzeug derart eingesetzt, dass das Bohrwerkzeug aus dem vorderen Ende des Anfängerbohrrohrs hervorsteht, der Bohrmotor wird in dem Anfängerbohrrohr mittels einer lösbaren Spannvorrichtung drehfest und axial unverschiebbar abgestützt und das Anfängerbohrrohr wird mit Hilfe der Spannvorrichtung hinter dem Bohrmotor dicht verschlossen, sodann werden durch eine Öffnung in der Wand des Brunnenschachts mittels einer im Brunnenschacht angeordneten Vortriebseinrichtung das Anfängerbohrrohr und diesem nachfolgend weitere Bohrrohre in das den Brunnenschacht umgebende Gebirge vorgetrieben, wobei das Bohrwerkzeug durch den Bohrmotor gedreht wird, dem Bohrwerkzeug über eine die Spannvorrichtung durchdringende Spülleitung Wasser unter Überdruck zugeführt wird und das durch das Bohrwerkzeug zerkleinerte Bohrgut durch einen im Zentrum des Bohrwerkzeugs mündenden und den Bohrmotor und die Spannvorrichtung durchdringenden geraden Förderkanal und eine durch die Bohrrohre zum Brunnenschacht geführte Förderleitung nach übertage gefördert wird und wobei nach Erreichen der Endlänge der Strangbohrung das Bohrwerkzeug zurückgezogen wird und ein Freiraum zwischen der Ortsbrust der Strangbohrung und dem Anfängerbohrrohr gebildet wird, der durch Injektion einer expandierenden, schnell abbindenden Füllmasse verfüllt und abgedichtet wird und nach Lösen der Spannvorrichtung die Spannvorrichtung, der Bohrmotor und das Bohrwerkzeug aus den Bohrrohren ausgebaut wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren bietet zum Beispiel die Möglichkeit, von einem Brunnenschacht aus horizontale Strangbohrungen zur Fassung von Grundwasser durch beliebige Bodenformationen, wie z. B. auch Felsgestein, zu erbohren und das Ende der Rohrtour der Strangbohrung wirksam abzudichten, ohne dass das Bohrwerkzeug an der Ortsbrust als verloren zurückgelassen werden muss. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt daher den Einsatz aufwendiger Bohrwerkzeuge. Dies beschleunigt die Durchführung der Bohrarbeiten und trägt damit zur Kostensenkung bei.
  • Zum Bohren wird vorzugsweise ein Bohrwerkzeug mit radial bewegbaren Schneidwerkzeugen verwendet, die ein Bohrloch erzeugen, dessen Durchmesser gleich oder größer ist als der Außendurchmesser der Bohrrohre. Wenn die Bodenverhältnisse ein Aufweiten des Bohrlochs mit Hilfe des Anfängerbohrrohrs gestatten, so kann auch ein Bohrwerkzeug mit radial unbeweglichen Schneidwerkzeugen verwendet werden, dessen unveränderlicher Außendurchmesser nicht größer ist als der Innendurchmesser der Bohrrohre.
  • Zur Injektion der expandierfähigen Füllmasse sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, dass eine hohlzylindrische Kartusche mit der Füllmasse gefüllt und die Kartusche hydraulisch durch die Förderleitung bis zur Spannvorrichtung vorgetrieben und dort durch den die Spannvorrichtung und den Bohrmotor durchdringenden Förderkanal in den vor dem Bohrwerkzeug gebildeten Freiraum ent leert wird. Zur Entleerung kann die Kartusche einen Molch enthalten, der hydraulisch angetrieben die Füllmasse aus der Kartusche heraus und durch den Förderkanal treibt. Der Molch und die entleerte Kartusche können mit Hilfe eines mitgeführten Seils in den Schacht zurückgezogen werden, so dass bei Bedarf eine nochmalige Injektion von Füllmasse durchgeführt werden kann. Als Füllmasse wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise ein Polyurethan-Injektionsschaumharz verwendet. Das Harz befindet sich vorzugsweise in einem zerstörbaren Behälter, z. B. einer Schlauchhülle, die in die Kartusche einführbar ist. Bei der Entleerung der Kartusche wird die Schlauchhülle zerstört, und durch Kontakt des Harzes mit dem an der Ortsbrust anstehenden Wasser oder mit Luft erfolgt eine chemische Reaktion, durch die ein Schaumkörper gebildet wird, der den Freiraum zwischen dem Anfängerbohrrohr und der Ortsbrust ausfüllt und dicht verschließt.
  • Die Bildung des Freiraums an der Ortsbrust erfolgt vorzugsweise dadurch, dass der Bohrmotor mit dem daran befestigten Bohrwerkzeug in das Anfängerbohrrohr eingefahren wird. Sind hierzu keine geeigneten Vorrichtungen vorgesehen, so kann der erforderliche Freiraum auch durch ein Zurückziehen der gesamten Rohrtour um das erforderliche Maß gebildet werden.
  • Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann zum Antrieb des Bohrmotors Wasser mit Überdruck verwendet werden und das aus dem Bohrmotor zurücklaufende Wasser in den Förderkanal für das Bohrgut geleitet werden. Durch den Antrieb mit Druckwasser wird die Gefahr einer Kontaminierung des Bohrbereichs vermieden. Das Einleiten des Wasserrücklaufs in den Förderkanal unterstützt die Förderung des Bohrguts und macht die Verwendung einer separaten Rücklaufleitung entbehrlich.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass das dem Bohrwerkzeug unter Überdruck zugeführte Wasser durch einen zwischen dem Mantel des Bohrmotors und dem Anfängerbohrrohr gebil deten Ringraum geleitet wird. Hierdurch wird verhindert, dass sich in der Eintrittsöffnung des Anfängerbohrrohrs feinkörniges Bohrgut ablagert und dadurch das Einfahren des Bohrmotors in das Bohrrohr behindert.
  • Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in Anspruch 11 angegeben und umfasst nach der Erfindung ein drehend antreibbares Bohrwerkzeug, einen hydraulischen Bohrmotor zum Antreiben des Bohrwerkzeugs, eine steuerbare Spannvorrichtung, durch die der Bohrmotor im Bohrrohr festspannbar ist und die eine das Bohrrohr dicht verschließende Trennwand bildet, wobei der Bohrmotor und die Spannvorrichtung einen durchgehenden, zentralen Förderkanal haben, der eine Eintrittsöffnung im Bereich des Bohrwerkzeugs hat und mit seinem anderen Ende an eine Förderleitung anschließbar ist.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung kann darin bestehen, dass die Spannvorrichtung mit einem Traktionsmolch verbunden ist, der in dem Bohrrohr in Längsrichtung verfahrbar und festspannbar ist. Ein solcher Traktionsmolch bietet die Möglichkeit, auch bei einer Druckbelastung durch den hydrostatischen Druck von anstehendem Grundwasser die Spannvorrichtung zu lösen und mit Hilfe des Traktionsmolchs zusammen mit dem an der Spannvorrichtung abgestützten Bohrmotor relativ zum Bohrrohr in Längsrichtung zu bewegen. Dies ist beispielsweise zweckmäßig, um das Bohrwerkzeug in das Bohrrohr zurückzuziehen. Ferner kann im Falle einer Beschädigung des Bohrwerkzeugs oder einer Störung an dem Bohrmotor die gesamte Einheit aus Bohrwerkzeug, Bohrmotor und Spannvorrichtung mit Hilfe des Traktionsmolches in den Schacht zurückgefahren werden. Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei der die Spannvorrichtung in den Traktionsmolch integriert ist, also einen Teil des Traktionsmolches bildet. Selbstverständlich hat auch der Traktionsmolch einen geradlinigen, zentralen Durchgangskanal, damit der Förderkanal mit der Förderleitung verbunden werden und die Injektion der Füllmasse wie oben beschrieben durchgeführt werden kann.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Traktionsmolch zwei hydraulisch betätigbare Spannvorrichtungen auf, die durch einen doppelt wirkenden Hydraulikzylinder miteinander gekuppelt sind, wobei die beiden Spannvorrichtungen und der Hydraulikzylinder unabhängig voneinander durch eine hydraulische Steuerung steuerbar sind. Eine solche Gestaltung des Traktionsmolches zeichnet sich durch eine einfache und robuste Bauweise aus und ermöglicht eine zuverlässige Abstützung und auch Bewegung des Bohrmotors innerhalb der Rohrtour.
  • Eine vorteilhafte Gestaltung der Spannvorrichtung hat nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung eine im Wesentlichen zylindrische Spannhülse aus elastomerem Material, die auf einem zylindrischen Stützkörper zwischen zwei Flanschen angeordnet ist, die relativ zueinander bewegbar sind, wobei durch Annäherung der Flansche der Außendurchmesser der Spannhülse radial vergrößerbar ist. Diese Gestaltung der Spannhülse ermöglicht hohe Haltekräfte und gewährleistet eine gute Abdichtung an der Innenwand der Bohrrohre.
  • Der Bohrmotor kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung mit Druckwasser antreibbar sein, und sein Rücklauf für das Druckwasser kann in den Förderkanal münden. Hierdurch wird die Rückförderung des Bohrgutes unterstützt.
  • Weiterhin kann der Förderkanal an seiner Eintrittsöffnung einen Kaliberring aufweisen, dessen Durchmesser ca. 10% kleiner ist als der Durchmesser des Förderkanals. Hierdurch wird gewährleistet, dass in den Förderkanal nur Gesteinsbrocken eindringen können, die deutlich kleiner sind als der Innendurchmesser des Förderkanals, so dass sie sich im Förderkanal nicht verklemmen können. Die Schneidwerkzeuge des Bohrwerkzeugs sind hierbei so angeordnet, dass nur Gesteinsbrocken zur Eintrittsöffnung gelangen können, die im Durchmesser kleiner sind als die Öffnung des Kalibrierrings.
  • Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung weist das Bohrwerkzeug radial bewegbare Schneidwerkzeuge auf, die durch die Schneidkräfte in eine radial äußere Stellung bewegbar sind, wobei das erbohrte Bohrloch einen Durchmesser hat, der gleich oder größer ist als der Außendurchmesser der Bohrrohre und wobei die Schneidwerkzeuge in eine radial innere Stellung bewegbar sind, in der sie zusammen mit dem Bohrmotor durch die Bohrrohre hindurchgezogen werden können.
  • Zur Injektion der expandierbaren Füllmasse weist die Vorrichtung nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung eine hohlzylindrische Kartusche auf, die mit Hilfe von Druckwasser durch die Förderleitung bis zur Anschlussstelle des Förderkanals bewegbar ist und deren Innendurchmesser dem Innendurchmesser des Förderkanals entspricht, wobei in der Kartusche ein Molch angeordnet ist, der durch eine Öffnung im Boden der Kartusche mit Druckwasser beaufschlagbar ist und der an einem Seil einer im Schacht angeordneten Seilwinde befestigt ist. Mithilfe dieser Kartusche kann die Füllmasse zuverlässig in den Freiraum vor dem Bohrwerkzeug injiziert werden und es können mehrere Injektionen nacheinander durchgeführt werden, wenn dies erforderlich ist.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen
  • 1 einen Querschnitt durch das untere Ende eines Brunnenschachts mit darin angeordnetem Bohrgerät in der Anfangsphase der Herstellung einer horizontalen Strangbohrung,
  • 2 einen Querschnitt durch das untere Ende eines Brunnenschachts mit vorgetriebener Strangbohrung und einer Einrichtung zum Injizieren einer Füllmasse,
  • 3 einen vergrößerten Ausschnitt des Injektionsbereichs.
  • 1 zeigt den Sohlenbereich eines vertikalen Brunnenschachts 1 mit einer aus Betonrohren gebildeten Schachtwand 2 und einer betonierten Schachtsohle 3. In der Schachtwand 2 ist eine Öffnung 4 vorgesehen, durch welche eine horizontale Strangbohrung in den den Brunnenschacht 1 umgebenden Boden gebohrt werden kann, um diese anschließend zu einem Fassungsstrang des Brunnens auszubauen.
  • In dem Brunnenschacht 1 befinden sich zur Herstellung einer Strangbohrung erforderliche Geräte. Auf einer Arbeitsbühne 10 ist eine hydraulische Vortriebseinrichtung 11 angeordnet und auf entgegengesetzten Seiten mit der Schachtwand 2 verspannt. Die hydraulische Vortriebseinrichtung 11 umfasst im Wesentlichen zwei parallel nebeneinander angeordnete, doppelt wirkende Hubzylinder (nicht dargestellt), deren in horizontaler Richtung wirkende Vortriebskraft mittels einer hydraulisch zu betätigenden Spannschelle 12 auf das jeweils eingespannte Bohrrohr, hier das Anfängerbohrrohr 13, übertragen wird. Eine unterhalb der Arbeitsbühne 10 auf der Schachtsohle 3 angeordnete Tauchpumpe 14 fördert während der Bohrarbeiten und während des späteren Ausbaus der Bohrung in den Schacht eintretendes Grundwasser über eine Steigleitung 15 in eine Absetzgrube übertage.
  • In das Anfängerbohrrohr 13 ist ein Bohrmotor 18 eingesetzt, der ein aus dem Anfängerbohrrohr 13 herausragendes Bohrwerkzeug 19 drehend antreibt. Der Bohrmotor 18 ist mit seinem rückseitigen Ende an einen Traktionsmolch 20 angeflanscht. Dieser weist zwei in einem Abstand voneinander angeordnete ringförmige Spannvorrichtungen 21, 22 auf, mit denen er in dem Anfängerbohrrohr 13 festgespannt ist. Durch die Spannvorrichtungen 21, 22 wird auch der Bohrmotor 18 in axialer Richtung und gegen Drehen im Anfängerbohrrohr 13 abgestützt. Der Traktionsmolch 20 kann seine axiale Position innerhalb des Bohrrohrs ändern, indem zunächst eine der Spannvorrichtungen 21, 22 gelöst, ihr Abstand zur anderen Spannvorrichtung verändert und die Spannvorrichtung dann wieder gespannt wird und indem anschließend das Gleiche mit der anderen der Spannvorrichtungen 21, 22 geschieht. Auf diese Weise kann der Traktionsmolch sich schreitend in dem Bohrrohr bewegen und den mit ihm verbundenen Bohrmotor durch das Bohrrohr transportieren.
  • Der Bohrmotor 18 und der Traktionsmolch 20 werden hydraulisch mit Wasser angetrieben, das mit hohem Druck über eine Leitung 23 von einer übertage angeordneten Pumpe zugeführt wird. Das Rücklaufwasser wird in einen Förderkanal 24 geleitet, der den Bohrmotor 18 und den Traktionsmolch 20 mittig in Längsrichtung durchdringt und auf der Rückseite des Traktionsmolchs 20 an eine Förderleitung 25 angeschlossen ist. An der Vorderseite des Bohrmotors 18 weist der Förderkanal 24 eine Eintrittsöffnung für das von dem Bohrwerkzeug 19 abgetragene Bohrgut auf. In der Förderleitung 25 hinter dem Traktionsmolch 20 ist eine fernsteuerbare Klappe 26 angeordnet, durch die die Förderleitung 25 verschließbar ist. Die Förderleitung 25 führt ebenfalls nach übertage zu einer Absetzgrube. Zur Hochförderung des Bohrguts kann eine besondere Pumpe vorgesehen sein. In 1 ist eine Mammutpumpe 27 gezeigt, die mit Druckluft 28 gespeist wird.
  • Der Traktionsmolch 20 ist weiterhin an eine Spülleitung 29 angeschlossen, durch die während des Rohrens kontinuierlich Wasser 30 unter Überdruck zugeführt wird. Das Wasser 30 gelangt durch Kanäle im Traktionsmolch 20 auf dessen Vorderseite und tritt an Öffnungen 31 in einen Ringraum 32 aus, der zwischen der Außenfläche des Bohrmotors 18 und der Innenwand des Anfängerbohrrohrs 13 gebildet ist. Durch das Anfängerbohrrohr 13 gelangt das Wasser zu dem Bohrwerkzeug 19, um dieses zu kühlen und das beim Bohren abgetragene Bohrklein in den Förderkanal 24 und durch diesen und die Förderleitung 25 zu fördern.
  • 1 zeigt das Bohren der Strangbohrung 5 im Anfangsstadium, nachdem das Bohrwerkzeug 19 eine die Öffnung 4 verschließende Berstscheibe 33 durchbro chen hat und in den an die Schachtwand 2 angrenzenden Boden eingedrungen ist. Das Anfängerbohrrohr 13 ist in der Öffnung 4 geführt und mittels einer Dichteinrichtung 34 abgedichtet. Das Anfängerbohrrohr 13 ist in der Spannschelle 12 drehfest gehalten und wird durch die Vortriebseinrichtung 11 in Richtung der Strangbohrung 5 gedrückt. Die Vortriebskraft der Vortriebseinrichtung 11 wird von dem Anfängerbohrrohr 13 über die Spannvorrichtungen 21, 22 auf den Traktionsmolch 20 und von diesem auf den Bohrmotor 18 und damit auf die Bohrwerkzeuge 19 übertragen, die unter der Wirkung der Vortriebskraft und von dem Bohrmotor 18 rotierend angetrieben in den Boden 6 vordringen.
  • Das Bohrwerkzeug 19, in 1 beispielhaft dargestellt als Rollenbohrmeißel, ist mit radial bewegbaren Schneidwerkzeugen 35 versehen, die unter der Wirkung der Bohrkräfte in ihre radial ausgeschwenkte Stellung gebracht werden, in der der erzeugte Bohrlochdurchmesser etwas größer als der Außendurchmesser des Anfängerbohrrohrs 13 ist. Das Anfängerbohrrohr 13 kann daher ohne großen Widerstand in das gebohrte Bohrloch eindringen.
  • Ist der Bohrvorgang so weit fortgeschritten, dass die nutzbare Vortriebslänge des Anfängerbohrrohrs 13 verbraucht ist, so wird der Bohrvorgang unterbrochen, um ein neues Bohrrohr an das Anfängerbohrrohr 13 anzufügen. Hierzu wird die Klappe 26 geschlossen und die Förderleitung 25 hinter der Klappe 26 getrennt. Die Druckwasserzufuhr über die Leitung 23 und die Spülwasserzufuhr über die Spülleitung 29 wird unterbrochen, und die Leitung 23 und die Spülleitung 29 werden ebenfalls getrennt. Die Spannschelle 12 wird geöffnet und mit der Vortriebseinrichtung 11 in die Ausgangslage zurückgefahren, um ein neues, anzufügendes Bohrrohr aufzunehmen. Nach Einsetzen des neuen Bohrrohrs wird die Spannschelle 12 geschlossen, die zuvor getrennten Leitungsverbindungen werden wieder hergestellt und die Klappe 26 wird wieder geöffnet, so dass der Bohrvorgang mit um ein Bohrrohr verlängerter Rohrtour in der beschriebenen Weise fortgesetzt werden kann. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis die Strangbohrung 5 die vorgesehene Länge erreicht hat und der Bohrvorgang beendet werden kann.
  • Damit das nun nicht mehr benötigte Bohrgerät ausgebaut werden und der Einbau der Filterrohre durchgeführt werden kann, ist es nun erforderlich, die den erbohrten Strang auskleidende Rohrtour an der Ortsbrust der Strangbohrung 5 dicht zu verschließen. Die hierzu vorgesehenen Maßnahmen und Einrichtungen werden nachfolgend anhand der 2 und 3 näher beschrieben.
  • In einem ersten Schritt wird mit Hilfe des Traktionsmolches 20 der Bohrmotor 18 und das Bohrwerkzeug 19 ein Stück das Anfängerbohrrohr 13 der Rohrtour 36 zurückgefahren, so dass sich das Bohrwerkzeug 19 innerhalb des Anfängerbohrrohres 13 befindet. Bei diesem Vorgang werden die radial bewegbaren Schneidwerkzeuge 35 durch Kontakt mit der Stirnkante des Anfängerbohrrohres 13 nach innen geklappt, so dass sie das Zurückziehen des Bohrwerkzeugs 19 nicht behindern. Die Bewegung des Traktionsmolches 20 wird so gesteuert, dass immer eine der Spannvorrichtungen 21, 22 gespannt ist. Hierdurch ist sichergestellt, dass das Eintrittsende der Rohrtour 36 (3) durch den Traktionsmolch 20 verschlossen bleibt und das anstehende Grundwasser nicht in die Rohrtour 36 eindringen kann.
  • Durch das Zurückfahren des Bohrwerkzeugs 19 wird im Bereich der Ortsbrust 37 ein Freiraum 38 geschaffen, damit dieser mit einer expandierbaren Füllmasse ausgefüllt und abgedichtet werden kann. Zur Vorbereitung der Injektion der Füllmasse wird zunächst die Klappe 26 geschlossen und dann die Förderleitung 25 im Brunnenschacht von der nach oben führenden Steigleitung getrennt.
  • Für das Injizieren der Füllmasse ist eine hohlzylindrische Kartusche 40 vorgesehen, deren Außendurchmesser an den Innendurchmesser der Förderleitung 25 angepasst und so gestaltet ist, dass sie hydraulisch durch die Förderleitung 25 bis zu dem mit dem Traktionsmolch 20 verbundenen Anschlussende geschoben werden kann. Die Bohrung der Kartusche 40 hat einen Innendurchmesser, der dem im Vergleich zum Innendurchmesser der Förderleitung 25 kleineren Innendurchmesser des Förderkanals 24 entspricht, der den Traktionsmolch 20 und den Bohrmotor 18 durchdringt. In der Kartuschenbohrung befindet sich ein zylindrischer Molch 41, der an einem Anschlag am Boden der Kartusche 40 anliegt und durch eine Öffnung im Boden der Kartusche 40 hydraulisch beaufschlagbar ist. Der Molch 41 ist außerdem mit einem Seil 42 verbunden, das durch die Öffnung im Boden der Kartusche 40 und von dort durch eine Schleusenkammer 43 zu einer Seilwinde 44 führt. Die zu injizierende Füllmasse ist in einem lang gestreckten, zylindrischen Behälter 46 enthalten, der vorzugsweise aus Kunststoff besteht. Der Behälter 46 wird in die Kartuschenbohrung eingeführt, so dass er sich vor dem Molch 41 befindet. Anschließend wird die so gefüllte Kartusche mit dem Boden voran von vorne in die Schleusenkammer 43 eingesetzt und die so gefüllte Schleusenkammer 43 wird mit dem vorderen Ende an die zum Traktionsmolch 20 führende Förderleitung 25 angeflanscht. Die hierdurch verschlossene Schleusenkammer 43 ist an eine Druckleitung 45 angeschlossen, durch die Druckwasser zum Antreiben der Kartusche 40 zugeführt werden kann. Das an dem Molch 41 in der Kartusche 40 befestigte Seil 42 ist durch eine gedichtete Führung aus der Schleusenkammer 43 zur Seilwinde 44 herausgeführt.
  • Zur Injektion der Füllmasse wird die Klappe 26 geöffnet und über die Druckleitung 45 Wasser mit Überdruck in die Schleusenkammer 43 geleitet. Hierdurch wird die Kartusche 40 bis zum Anschlussende der Förderleitung 25 am Traktionsmolch 20 bewegt, wo sie an der engeren Öffnung des Förderkanals 24 festgehalten wird. Das Seil 42 wird bei diesem Vorgang mitgezogen, wobei es sich von der Seilwinde 44 abwickelt. Ab hier kann der Wasserdruck nur noch den Molch 41 vorantreiben, so dass dieser die Kartusche 40 verlässt und den Behälter 46 mit der Füllmasse vor sich herschiebend den Förderkanal 24 entlang bewegt wird, bis er an einem engeren Kaliberring 47 am Eingang des Förderkanals 24 zum Stillstand kommt. Der Behälter 46 wird durch den Kontakt mit dem Kaliberring 47 zerstört und zusammen mit der darin enthaltenen Füllmasse durch den Kaliberring 47 und das Bohrwerkzeug 19 in den Freiraum 38 an der Ortsbrust 37 gedrückt. Durch chemische Reaktion in Verbindung mit dem anstehenden Wasser expandiert die Füllmasse, so dass sie den Freiraum 38 und den Eingang der Rohrtour 36 bis zu dem Bohrwerkzeug 19 ausfüllt, und bindet dann ab. Geeignete Füllmassen sind Polyurethan-Injektionsschaumharze, die ein großes Expansionsvolumen haben und sehr schnell abbinden.
  • Nach einer zum Abbinden der Füllmasse notwendigen Zeitspanne wird die Schleusenkammer 43 druckentlastet und geprüft, ob die Injektion erfolgreich war. Dies ist der Fall, wenn der Molch 41 in der Injektionsstellung stehen bleibt und kein Wasserzufluss von der Kopfseite her durch die Förderleitung 25 zu beobachten ist. Mit Hilfe der Seilwinde 44 wird dann der Molch 41 und die Kartusche 40 in die Schleusenkammer 43 zurückgezogen. Sollte die Injektion noch keine ausreichende Abdichtung erbracht haben, so kann sie in der beschriebenen Weise wiederholt werden.
  • Nachdem die Rohrtour 36 an der Ortsbrust durch die expandierte Füllmasse erfolgreich abgedichtet ist, kann der Bohrmotor mit dem Bohrwerkzeug und dem Traktionsmolch aus der Rohrtour ausgebaut werden. Hierzu wird der Traktionsmolch 20 derart hydraulisch angesteuert, dass er sich in Schritten durch die Rohrtour 36 zum Brunnenschacht hin bewegt, wobei er den Bohrmotor 18 mit dem Bohrwerkzeug 19 hinter sich herzieht. Am schachtseitigen Ende der Rohrtour 36 angekommen, wird der Traktionsmolch 20 mit Bohrmotor 18 und Bohrwerkzeug 19 aus der Rohrtour 36 entnommen und bis zur erneuten Verwendung außerhalb des Brunnenschachts gelagert. Anschließend kann in herkömmlicher Weise der Ausbau der Strangbohrung mit Filterrohren und Kiesschüttung erfolgen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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    • - E. Bieske "Bohrbrunnen" (7. Aufl., 1992, Oldenbourg, München) [0002]

Claims (20)

  1. Verfahren zur Herstellung einer sich von einem Brunnenschacht in horizontaler Richtung erstreckenden verrohrten Strangbohrung für den Einbau eines Filterstrangs, bei welchem in ein Anfängerbohrrohr ein hydraulisch angetriebener Bohrmotor mit einem durch diesen drehend antreibbaren Bohrwerkzeug derart eingesetzt wird, dass das Bohrwerkzeug aus dem vorderen Ende des Anfängerbohrrohrs hervorsteht, der Bohrmotor in dem Anfängerbohrrohr mittels einer lösbaren Spannvorrichtung drehfest und axial unverschiebbar abgestützt wird und das Anfängerbohrrohr mit Hilfe der Spannvorrichtung hinter dem Bohrmotor dicht verschlossen wird, durch eine Öffnung in der Wand des Brunnenschachts mittels einer im Brunnenschacht angeordneten Vortriebseinrichtung das Anfängerbohrrohr und diesem nachfolgend weitere Bohrrohre in das den Brunnenschacht umgebende Gebirge vorgetrieben werden, wobei das Bohrwerkzeug durch den Bohrmotor gedreht wird, dem Bohrwerkzeug über eine die Spannvorrichtung durchdringende Spülleitung Wasser unter Überdruck zugeführt wird und das durch das Bohrwerkzeug zerkleinerte Bohrgut durch einen im Zentrum des Bohrwerkzeugs mündenden und den Bohrmotor und die Spannvorrichtung durchdringenden geraden Förderkanal und eine durch die Bohrrohre zum Brunnenschacht geführte Förderleitung nach übertage gefördert wird, nach Erreichen der Endlänge der Strangbohrung das Bohrwerkzeug zurückgezogen und ein Freiraum zwischen der Ortsbrust der Strangbohrung und dem Anfängerbohrrohr gebildet wird, der Freiraum durch Injektion einer expandierenden, schnell abbindenden Füllmasse verfüllt und abgedichtet wird und nach Lösen der Spannvorrichtung die Spannvorrichtung, der Bohrmotor und das Bohrwerkzeug aus den Bohrrohren ausgebaut wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bohrwerkzeug mit radial bewegbaren Schneidwerkzeugen verwendet wird, die ein Bohrloch erzeugen, dessen Durchmesser gleich oder größer ist als der Außendurchmesser der Bohrrohre.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine hohlzylindrische Kartusche mit der Füllmasse gefüllt und die Kartusche hydraulisch durch die Förderleitung bis zur Spannvorrichtung vorgetrieben wird und dort durch den die Spannvorrichtung und den Bohrmotor durchdringenden Förderkanal in den vor dem Bohrwerkzeug gebildeten Freiraum entleert wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllmasse mit einem Molch in der Kartusche angeordneten, hydraulisch angetriebenen Molch aus der Kartusche heraus und durch den Förderkanal gedrückt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Molch und die entleerte Kartusche mit Hilfe eines mitgeführten Seils in den Schacht zurückgezogen werden.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Füllmasse ein Polyurethan-Injektionsschaumharz verwendet wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllmasse eingeschlossen in einer zerstörbaren Schlauchhülle bereitgestellt wird, die in die Kartusche eingesetzt wird und bei Entleerung der Kartusche zerstört wird.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung des Freiraums das Bohrwerkzeug in das Anfängerbohrrohr zurückgezogen wird.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Antrieb des Bohrmotors Wasser verwendet wird und dass das aus dem Bohrmotor zurücklaufende Wasser in den Förderkanal für das Bohrgut geleitet wird.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Bohrwerkzeug unter Überdruck zugeführte Wasser durch einen zwischen dem Mantel des Bohrmotors und dem Anfängerbohrrohr gebildeten Ringraum geleitet wird.
  11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche umfassend ein drehend antreibbares Bohrwerkzeug (19), einen hydraulischen Bohrmotor (18) zum Antreiben des Bohrwerkzeugs (19), eine steuerbare Spannvorrichtung (21), durch die der Bohrmotor (18) im Bohrrohr (13) festspannbar ist und die eine das Bohrrohr (13) dicht verschließende Trennwand bildet, wobei der Bohrmotor (18) und die Spannvorrichtung (21) einen durchgehenden, zentralen Förderkanal (24) haben, der eine Eintrittsöffnung im Bereich des Bohrwerkzeugs (19) hat und mit seinem anderen Ende an eine Förderleitung (25) anschließbar ist.
  12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (21) mit einem Traktionsmolch (29) verbunden ist, der in dem Bohrrohr in Längsrichtung verfahrbar und festspannbar ist.
  13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (21) in den Traktionsmolch (20) integriert ist.
  14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Traktionsmolch (20) einen geradlinigen, zentralen Durchgangskanal hat, der einen mit der Förderleitung (25) verbindbaren Förderkanal (24) bildet.
  15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Traktionsmolch (20) zwei hydraulisch betätigbare Spannvorrichtungen (21, 22) aufweist, die durch einen doppelt wirkenden Hydraulikzylinder miteinander gekuppelt sind, wobei die beiden Spannvorrichtungen (21, 22) und der Hydraulikzylinder unabhängig voneinander durch eine hydraulische Steuerung steuerbar sind.
  16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass Spannvorrichtung (21, 22) eine im Wesentlichen zylindrische Spannhülse aus elastomerem Material hat, die auf einem zylindrischen Stützkörper zwischen zwei Flanschen angeordnet ist, die relativ zueinander bewegbar sind, wobei durch Annäherung der Flansche der Außendurchmesser der Spannhülse radial vergrößerbar ist.
  17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Bohrmotor (18) mit Wasser antreibbar ist, und sein Rücklauf in den Förderkanal (24) mündet.
  18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderkanal (24) an seiner Eintrittsöffnung einen Kaliberring aufweist, dessen Durchmesser ca. 10% kleiner ist als der Durchmesser des Förderkanals (24).
  19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Bohrwerkzeug (19) radial bewegbare Schneidwerkzeuge (35) aufweist, die durch die Schneidkräfte in eine radial äußere Stellung bewegbar sind, wobei das erbohrte Bohrloch einen Durchmesser hat, der gleich oder größer ist als der Außendurchmesser des den Bohrmotor (18) aufnehmenden Bohrrohrs (13) und wobei die Schneidwerkzeuge (35) in eine radial innere Stellung bewegbar sind, in der sie zusammen mit dem Bohrmotor (18) durch die Bohrrohre hindurchgezogen werden können.
  20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 19, gekennzeichnet durch eine hohlzylindrische Kartusche (40), die mit Hilfe von Druckwasser durch die Förderleitung (25) bis zur Anschlussstelle des Förderkanals (24) bewegbar ist und deren Innendurchmesser dem Innendurchmesser des Förderkanals (24) entspricht, wobei in der Kartusche (40) ein Molch (41) angeordnet ist, der durch eine Öffnung im Boden der Kartusche (40) mit Druckwasser beaufschlagbar ist und der an einem Seil (42) einer Seilwinde (44) befestigt ist.
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