DE10114625A1 - Vorrichtung, Verfahren und Verlegeeinrichtung zur hydraulischen Stützung eines Tunnels - Google Patents
Vorrichtung, Verfahren und Verlegeeinrichtung zur hydraulischen Stützung eines TunnelsInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zur hydraulischen Stützung eines Tunnels mit diesen unter Druck füllender Flüssigkeit, weist einen den Tunnel auskleidenden Schlauch auf, der die Flüssigkeit umschließt. Der Schlauch wird vorzugsweise verlegt durch rückwärtige Abgabe von einer im Tunnel vorlaufenden Verlegeeinrichtung, welche vorzugsweise einen eng gepackten Vorrat am Schlauch aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur hydraulischen Stützung eines Tunnels
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, sowie ein Verfahren zur Herstellung der
Vorrichtung und eine Verlegeeinrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Wird ein Tunnel nicht durch hochstandfesten Fels sondern durch Erdreich ge
bohrt, so muß er anschließend ausgestützt werden, da er sonst von Bodensenkun
gen, Einspülungen an wasserführenden Schichten oder dergleichen schnell wie
der geschlossen wird. Nicht gattungsgemäße Vorrichtungen, z. B. bei einem Stra
ßentunnel, weisen eine unmittelbar hinter dem Bohrschild verlegte stützende
Auskleidung vor. Es kann auch ein Produktrohr, z. B. eine Gas- oder Wasserlei
tung unmittelbar hinter einem Bohrkopf nachgeschoben werden und die sofortige
Abstützung des Tunnels übernehmen.
Bei gattungsgemäßen Vorrichtungen wird der Tunnel mit geeigneten Mitteln ge
bohrt und bis zur endgültigen Einbringung des zu verlegenden Produktrohres,
Kabels oder dergleichen mit unter Druck stehender Flüssigkeit gestützt. Übli
cherweise wird dazu eine Bohrspülung in Form einer Suspension von Bentonit
und Wasser verwendet, die ein höheres spezifisches Gewicht aufweist, als Was
ser. Die Bohrspülung steht unter dem hydrostatischen Druck ihrer Füllhöhe im
Tunnel und stützt diesen gegen den Bodendruck und Grundwasserdruck ab. Die
Bohrspülung erleichtert auch das spätere Einziehen eines Produktrohres, das ganz
oder teilweise luftgefüllt, mit austariertem Auftrieb und somit reibungsarm über
längere Strecken vorgeschoben- oder gezogen werden kann.
Der hydraulisch gestützte Tunnel bleibt solange offen, bis ein Produktrohr, z. B.
eine Gas- oder Wasserleitung oder z. B. Kabel oder dergl. eingezogen werden.
Der nach der endgültigen Verlegung verbleibende restliche Hohlraum ist mit der
bentonithaltigen Bohrspülung gefüllt, die sich durch Gelieren verfestigt und für
endgültige Stabilität sorgt.
Ein Tunnel mit hydraulischer Abstützung wird üblicherweise mittels HDD (Horizontal-Direktional-Drilling)
geschaffen. Dabei wird mit einer richtungsge
steuerten engen Bohrung vorgebohrt. Anschließend wird durch diese mit einem
Gestänge ein oder mehrmals ein Räumkopf gezogen, der den Durchmesser ver
größert. Es wird am Räumkopf bzw. Bohrkopf austretende Bohrspülung einge
drückt, die ständig den Tunnel durchfließt, dabei den Abraum mitnimmt und die
Ausstützung bewirkt. Dieses Verfahren läßt sich insbesondere auch bei der Ver
legung von Dükern unter Flüssen oder unter sonstigem unzugänglichem Gelände
verwenden, wie z. B. zur Unterquerung von Bahnen oder Straßen bzw. von Ge
bäuden. Dieses Verfahren ist ferner kostengünstig. Allerdings setzt es ausrei
chend standfesten Boden voraus.
Nachteilig bei der gattungsgemäßen bekannten Vorrichtung, die einen Tunnel
hydraulisch stützt, sind die unsicheren Grenzverhältnisse zwischen dem Flüssig
keitskörper im Tunnel und dem umgebenden Boden. Es kann bei ungünstigen
Bodenverhältnissen zum Nachsacken des Bodens kommen. Werden stark wasserführende
Schichten gekreuzt, so können diese in größeren Mengen Wasser und
Sand einspülen und den Tunnel verlegen. Als Hilfsmaßnahme hiergegen wird
bisher an der Baustelle das Grundwasser abgesenkt, was mit enormen Kosten
verbunden ist. Bei der gattungsgemäßen bekannten Vorrichtung muß aber auch
über längerer Zeit dauernd und unter hohem Materialeinsatz mit teurer Bohrspü
lung durchgespült werden. Diese Durchspülung muß bis zur endgültigen Fertig
stellung des Tunnels aufrechterhalten werden, da die Bohrspülung in Klüften und
Gängen des Bodens bzw. in porösem Boden versickert und somit ständig nach
geliefert werden muß. Ferner von Nachteil ist u. U. die Entstehung größerer Hohl
räume im Bereich des Tunnels, die durch die ständige Durchspülung geschaffen
werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine hydraulische Tun
nelstützung zu schaffen, die kostengünstig, langfristig und sicher einen Tunnel
offenhält und die den Verlust teuerer Bohrspülung bzw. deren unerwünschtes
Eindringen in das umgebende Erdreich vermeidet.
Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung nach Anspruch 1 sowie mit einem
Verfahren nach Anspruch 4 und einer Verlegeeinrichtung nach Anspruch 5 ge
löst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung sieht zwischen der den Tunnel füllenden
Flüssigkeit und der Tunnelwand einen Schlauch vor, der die Flüssigkeit um
schließt. Damit wird das Austreten der Flüssigkeit in den umgebenden Boden
verhindert und ebenso das Eindringen von Boden in den Tunnelquerschnitt. Fer
ner wird die Durchströmung des Tunnels mit Grundwasser vermieden. Der
Schlauch verhindert also jede Vermischung der im Schlauch befindlichen Flüs
sigkeit mit umgebendem Grundwasser oder Boden. Teure Grundwasserabsen
kungen können entfallen. In dem allseits geschlossenen Schlauch kann die Flüssigkeit
gezielt unter geeignetem Druck gehalten werden, der etwas höher ist als
der Bodendruck bzw. Grundwasserdruck aus der Umgebung. Als Flüssigkeit
kann eine Bohrspülung verwendet werden, was jedoch nicht erforderlich ist. Es
reicht einfaches Wasser. Das Wasser wird ferner sparsam verwendet, da es nicht
im Boden versickert. Es ergeben sich somit erhebliche Materialeinsparungen. Der
zu verlegende Schlauch kann äußerst kostengünstig ausgeführt sein. Bodenset
zungen können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch bei sehr ungünsti
gen Bodenverhältnissen völlig ausgeschlossen werden.
Vorteilhaft ist der Schlauch gemäß Anspruch 2 dehnfest mit dem Umfang des
Tunnels ausgebildet. Dadurch wird vermieden, daß bei punktueller Belastung an
einer ungünstigen Stelle der Tunnel einbrechen kann. Der Schlauch kann vorteil
haft gemäß Anspruch 3 aus geeigneter Kunststoffolie ausgebildet sein, die sehr
kostengünstig verfügbar ist.
Der Schlauch könnte bei wenigstens kurzfristig eigenstandfestem Boden in den
zuvor geschaffenen Tunnel über die ganze Länge eingezogen werden und an
schließend unter Druck gesetzt werden. Vorteilhaft wird der Schlauch jedoch
gemäß Anspruch 4 verlegt, wird also von einer im Tunnel vorlaufenden Verlege
einrichtung rückwärts abgegeben. Dies ergibt den großen Vorteil, daß die Verle
geeinrichtung unmittelbar hinter einem Bohrkopf oder Räumkopf z. B. bei der
erwähnten HDD-Methode, geführt werden kann und somit unmittelbar nach
Schaffung des endgültigen Tunnelquerschnittes den stützenden Schlauch verlegt,
der während des Verlegevorgangs bereits unter Druck steht und im Laufe der
Verlegung unter Druck gehalten wird. Dadurch wird der Tunnel schon unmittel
bar nach seiner Erzeugung ausgestützt, so daß auch eine Verlegung bei sehr un
günstigen Bodenverhältnissen, wenn also der Boden sofort nachsacken würde,
möglich ist.
Eine geeignete Verlegeeinrichtung könnte z. B. den Schlauch an Ort und Stelle
aus einer geeigneten Kunststoffmischung herstellen und z. B. mit einer Ringdüse
direkt vor Ort, also an der Tunnelwand, extrudieren. Vorteilhaft ist die Verlege
einrichtung jedoch gemäß Anspruch 5 ausgebildet. Dabei wird der Schlauch in
der Verlegeeimichtung von einem Vorrat abgenommen und nach hinten abgege
ben. Der Schlauch kann z. B. von einem Wickel abgezogen werden. Beim HDD-
Verfahren kann eine solche Verlegeeinrichtung problemlos beim letzten Räum
schritt vom Räumkopf mitgezogen werden. Auch wenn ein sonstiger mit fertigem
Sollquerschnitt vorhandener Tunnel abgestützt werden soll, läßt sich diese Verle
geeinrichtung gut verwenden, z. B. wenn der Tunnel bereits ausgekleidet ist, bei
spielsweise mit einem älteren Rohr, daß z. B. stellenweise defekt ist oder seine
Altersgrenze erreicht hat und in dem ein neues Rohr verlegt werden soll.
Folgt die Verlegeeinrichtung jedoch einem Bohrkopf oder einem sonstigen Bo
denabbaukopf, der den Tunnel mit vollem Querschnitt herstellt und der keine
andere Verbindung zur Bodenoberfläche hat als durch den von ihm geschaffenen
Tunnel hindurch, so sind durch diesen Tunnel hindurch, also durch das Innere
des zu verlegenden Schlauches Leitungen, Rohr und dergleichen erforderlich, die
den Abraum abführen, Bohrenergie zuführen und dergleichen. Diese müssen
durch die Verlegeeinrichtung hindurch bis zum Bohrkopf geführt sein. Wenn mit
Vorpreßdruck gearbeitet wird, muß ein vordrückendes Gestänge durch die Verle
geeinrichtung hindurch auf den Bohrkopf einwirken. In diesen Fällen ist eine
Verlegeeinrichtung nach Anspruch 6 vorteilhaft. Dabei ist der Schlauchvorrat in
einem Ringraum am Umfang des Rohrgehäuses der Verlegeeinrichtung angeord
net. Druckgestänge, Transportleitungen und dergleichen können durch das Innere
des bereits verlegten Schlauches und durch das Innere der Verlegeeinrichtung,
also durch den Vorrat hindurch bis zum Bohrkopf laufen.
In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 im Schnitt durch einen Tunnel eine erste Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 2 im Schnitt die in Fig. 1 dargestellte Verlegeeinrichtung,
Fig. 3 in Darstellung gemäß Fig. 1 eine Variante der Erfindung,
Fig. 4 im Schnitt einen Tunnel für eine Düker-Leitung und
Fig. 5 und 6 in Darstellung gemäß Fig. 1 die Erfindung bei anderen Verlege
techniken.
Fig. 1 zeigt einen Tunnel 1, der von einer Baugrube 2 aus vorgetrieben wird. Er
verläuft im dargestellten Beispiel unter einem Fluß 3, unter dem der Boden be
sonders kritisch ist und z. B. durch Wassereinbruch stark gefährdet ist. Der Tun
nel 1 wird in den stehenden Boden mit einem nicht näher erläuterten Bohrkopf 4
üblicher Bauart vorgetrieben. Dieser wird, wie näher in einem Ausschnitt gemäß
Fig. 2 dargestellt ist, von hinten mit einem Produktrohr 5 abgestützt, das mit nicht
dargestellten Mitteln aus der Baugrube 2 nachgedrückt wird und das in den Tun
nel 1 verlegt werden soll. Es kann sich dabei beispielsweise um ein Wasserrohr
oder dergleichen handeln.
Durch das Produktrohr 5 sind bis zum Bohrkopf 4 ein Kabel 6 zur Stromversor
gung des Bohrkopfes und ein Rohr 7 zur Zuführung von Spülflüssigkeit verlegt.
Der beim Vortrieb des Bohrkopfes 4 anfallende Abraum kann mit der Spülflüssigkeit
durch ein weiteres nicht dargestelltes Rohr oder durch das Produktrohr 5
zur Baugrube 2 abgeführt werden.
Rückwärtig anschließend an den Bohrkopf 4 ist eine im einzelnen in Fig. 2 dar
gestellte Verlegeeinrichtung 8 angeordnet. Diese besteht im Ausführungsbeispiel,
wie Fig. 2 zeigt, aus einem Rohrgehäuse 9, das mit einem Flansch 9a oder sonsti
gen Befestigungsmitteln, vorzugsweise z. B. abkoppelbar, am Bohrkopf 4 befe
stigt ist, um von diesem gezogen zu werden. In dem Rohrgehäuse 9 ist ein
Schlauch 10 in einem Vorrat 11 angeordnet, der, wie in der Zeichnung schema
tisch angedeutet, durch wellrohrartige axiale Stauchung in enger Packung gefaltet
ist und von dem der Schlauch 10, wie dies Fig. 2 zeigt, nach hinten abziehbar ist.
Ein hinterer Innenflansch 12 des Rohrgehäuses 9 kann dort vorgesehen sein, um
den Vorrat 11, z. B. beim Transport der Verlegeeinrichtung 8, zu halten und um
eine günstige ringförmige Abzugslinie zum rückwärtigen Abziehen des Schlau
ches 10 mit Kreisquerschnitt zu ergeben.
Der Vorrat 11 ist ringförmig der Innenwand des Rohrgehäuses 9 angelegt und
läßt einen Innenraum durchgehend frei, in dem im Ausführungsbeipiel das Pro
duktrohr 5 verläuft. Das Produktrohr 5 kann, anders als dargestellt, auch vor dem
Rohrgehäuse 9 enden und mit einer durch dieses verlegten Kupplungsstange oder
dergl. angekuppelt sein. Dadurch kann der Innendurchmesser des Vorrates 11
verringert und der Vorrat vergrößert werden.
Fig. 1 zeigt die Verlegeeinrichtung 8 mit dem Bohrkopf 4 im Inneren des bereits
über ein Stück fertiggestellten Tunnels 1. Von der Verlegeeinrichtung 8 ab liegt
der Schlauch 10 der Tunnelwand an und reicht mit seinem rückwärtigen Ende 13
bis in die Baugrube 2. Das rückwärtige Ende des Schlauches 10 ist dort auf ei
nem Rohrstutzen 14 mit einer Schelle 15 oder dergleichen abgedichtet. Der Rohr
stutzen 14 ist seinerseits mit einer inneren Ringdichtung 16 auf dem Produktrohr
5 abgedichtet. Der Schlauch ist ferner an seinem vorderen Ende bei 17 ringförmig
befestigt. Das Innere des Schlauches ist also auch dort durch den Bohrkopf 4 ab
gedichtet. Damit ist das Schlauchinnere allseitig abgedichtet.
Am Rohrstutzen 14 mündet innerhalb der Ringdichtung 16 eine Rohrleitung 18,
die z. B. über eine Pumpe 19 oder ein gestrichelt dargestelltes Standrohr 20 ge
eigneter Höhe mit einer Flüssigkeit unter Druck gesetzt werden kann. Als Flüs
sigkeit kann vorzugsweise kostengünstig vorhandenes Wasser verwendet werden.
Es kann auch die übliche bentonithaltige Bohrspülung verwendet werden, was
jedoch nicht notwendig ist.
Wie Fig. 1 zeigt, legt sich der Schlauch 10 durch den Innendruck gegen die Wand
des Tunnels 1 und kleidet diese aus. Der Innendruck ist dabei höher zu halten als
der Bodendruck und der Grundwasserdruck an der tiefsten Stelle des Tunnels.
Dadurch wird die Grenzfläche zwischen dem den Schlauch ausfüllenden Wasser
und dem umgebenden Boden durch den Schlauch stabil gehalten. Wassereinströ
mungen und Nachrutschen des Bodens wird sicher verhindert. Auch über längere
Verlegestrecken und Verlegezeiten bleibt der so geschaffene und mit dem
Schlauch 10 ausgekleidete Tunnel 1 stabil. Das Produktrohr 5 kann also über län
gere Verlegestrecken nachgeschoben werden, ohne daß einstürzender Boden die
Verlegung behindert und durch Erhöhung des Reibwiderstandes das weitere
Nachschieben unmöglich macht.
Der Schlauch 10 kann aus geeigneter kostengünstiger Kunststoffolie geringer
Stärke bestehen und kann insbesondere aus elastischem aber nicht dehnbarem
Material bestehen, das punktförmige Belastungen, z. B. durch einen einbrechen
den Stein besser verhindert.
Fig. 3 zeigt in der Umgebungssituation der Fig. 1 denselben Tunnel 1 mit der
Verlegeeinrichtung 8 in Ausführungsform gemäß Fig. 1 und 2. In dem in Fig. 3
dargestellten Fall ist der Tunnel 1 jedoch bereits auf seiner gesamten Länge fer
tiggestellt. Die Verlegeeinrichtung 8 wird hier nur noch mit einem Zuggestänge
21 oder z. B mit einem Seil durch den Tunnel 1 gezogen, um den Schlauch 10 zu
verlegen. Es ist hier auch der Rohrstutzen 14 angedeutet, in identischer Ausfüh
rung wie in Fig. 1 dargestellt.
Der bereits vor Verlegen des Schlauches 10 fertige Tunnel 1 kann beispielsweise
in gut standfestem Boden fertig ausgebildet sein und soll nun durch Verlegen des
Schlauches 10 und hydraulische Stützung langfristig gesichert werden, bis später,
wie dies Fig. 3 zeigt, daß Produktrohr 5 durch den Rohrstutzen 14 nachgescho
ben wird. Dabei kann der Tunnel 1 beispielsweise durch eine vorhandene, früher
verlegte Rohrleitung gebildet sein, die durch Einziehen des Produktrohres 5 er
neuert werden soll. Kleinere Störungen und Einbrüche können dabei durch Hin
durchziehen der Verlegeeinrichtung 8 beseitigt werden. Es kann der Verlegeein
richtung 8 auch ein nicht dargestellter Räumkopf vorgeschaltet sein.
Die Verlegesituation gemäß Fig. 3 kann auch vorliegen, wenn der Tunnel nach
der eingangs erwähnten HDD-Methode geschaffen wurde. Dabei wird (gemäß
Fig. 3) zunächst von der Baugrube 2 aus eine enge Bohrung vorgetrieben. Diese
wird dann mit einem durch die Bohrung verlegten Gestänge von der anderen
Seite her mit einem Räumkopf erweitert und ggf. durch mehrfaches Erweitern auf
den Solldurchmesser gebracht. Dabei erfolgt hydraulische Ausstützung durch
bentonithaltige Bohrspülung. Wird dann, wie Fig. 3 darstellt, anschließend die
Verlegeeinrichtung 8 mit dem Gestänge 21 durch den Tunnel 1 gezogen, so be
findet sich vor der Verlegeeinrichtung 8 bentonithaltige Bohrspülung.
Fig. 4 zeigt in einem Längsschnitt einen Tunnel 1, der auf diese Weise hergestellt
zwischen den beiden Baugruben 2 unter dem Fluß 3 hindurch, zur Verlegung der
Produktleitung 5 als Dükerleitung angeordnet ist.
Fig. 5 und 6 zeigen Verlegevarianten unter Verwendung der in den Fig. 1 und 2
dargestellten Verlegeeinrichtung 8.
Gemäß Fig. 5 wird unter der Bodenoberfläche 22 der Tunnel 1 geschaffen. Dazu
dient ein Räumkopf 23, an dem eine Schlitzfräse 24 befestigt ist, welche vom
Räumkopf 23 bis über die Bodenoberfläche 22 ragt und den im Räumkopf 23
anfallenden Boden nach oben bis über die Bodenoberfläche 22 transportiert. Der
Vortrieb des Räumkopfes 23 mit der Schlitzfräse 24 kann durch eine geeignete
über der Bodenoberfläche 22 laufende, nicht dargestellte Vorrichtungen erfolgen.
Der Räumkopf 23 könnte jedoch auch mit der Schlitzfräse 24 durch eine Pilot
bohrung gezogen oder durch den fertiggestellten Tunnel 1 von hinten gedrückt
werden. Anstelle der Schlitzfräse 24 könnte auch eine andere geeignete Vorrich
tung zur Entfernung des Abraumes aus dem Räumkopf 23 von der Bodenoberflä
che 22 her vorgesehen sein, z. B. ein Spülrohr oder ein Saugrohr. Der Räumkopf
23 führt die Verlegeeinrichtung 8 nach, welche in dem vom Räumkopf 23 ge
schaffenen Tunnel 1 den Schlauch 10 verlegt. An seinem rückwärtigen Ende ist
der Schlauch 10 in derselben Weise wie in Fig. 1 dargestellt abgedichtet und mit
Flüssigkeit, z. B. Wasser, unter Druck gesetzt.
Fig. 6 zeigt eine Verlegevariante, bei der der Tunnel 1 ausgehend von der Bau
grube 2 mit einer wandernden offenen Verlegegrube 25 geschaffen wird. Am Bo
den der Verlegegrube 25 liegt die Verlegeeinrichtung 8, die hinter sich den
Schlauch 10 abgibt. In der den Startpunkt bildenden Baugrube 2, ist der Schlauch
10 in der in Fig. 1 dargestellten Weise mit dem Rohrstutzen 14 versorgt.
Die Verlegegrube 25 wird laufend in Vortriebsrichtung ausgehoben und dahinter,
also über dem verlegten Schlauch 10 wieder verfüllt. Zum Vortrieb der Verlege
einrichtung 8 kann diese mit nicht dargestellten Mitteln geschleppt werden oder
sie wird vom Innendruck des Schlauches 10 hydrostatisch vorwärts gedrückt.
Der Eigenvortrieb der Verlegeeinrichtung 8 unter dem hydrostatischen Druck der
Flüssigkeit in Schlauch 10 kann auch bei den anderen erwähnten Verlegeverfah
ren verwendet werden. So kann beispielsweise gemäß Fig. 5 die Verlegeeinrich
tung 8 ohne mechanische Kopplung an den Räumkopf 23 hinter diesem durch
den hydrostatischen Druck nachgeführt werden.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur hydraulischen Stützung eines Tunnels (1) mit einer diesen
unter Druck füllenden Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß ein den
Tunnel (1) auskleidender, an beiden Enden abgedichteter Schlauch (10)
aus elastischem Material die Flüssigkeit umschließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch
(10) dehnfest und mit dem Umfang des Tunnels (1) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch
(10) aus Kunststoffolie ausgebildet ist.
4. Verfahren zur Verlegung des Schlauches (10) nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der unter Innendruck gehaltene Schlauch (10) von
einer im Tunnel (1) vorlaufenden Verlegeeinrichtung (8) rückwärts abge
geben wird.
5. Verlegeeinrichtung (8) zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, daß ein in Vorlaufrichtung vorn geschlosse
nes Rohrgehäuse (9) einen eng gepackten Vorrat (11) an Schlauch (10)
umschließt und eine Einrichtung zur Abdichtung des Schlauches sowie an
seinem rückwärtigen Ende eine Einrichtung zur Abgabe des Schlauches
aufweist.
6. Verlegeeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vorrat (11), dem Rohrgehäuse (9) anliegend, als nach Art eines axial ge
stauchten Wellrohres dicht gepackte Anordnung ausgebildet ist, wobei der
Schlauch (10) am vorderen Ende des Vorrates (11) geschlossen ist.
Priority Applications (2)
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DE10114625A DE10114625B4 (de) | 2001-03-23 | 2001-03-23 | Verfahren zur hydraulischen Stützung eines tunnelförmigen, unterirdischen Hohlraumes zur Verlegung von Rohren und/oder Kabeln |
PCT/EP2002/001680 WO2002077512A1 (de) | 2001-03-23 | 2002-02-16 | Vorrichtung, verfahren und verlegeeinrichtung zur hydraulischen stützung eines tunnels |
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DE10114625A DE10114625B4 (de) | 2001-03-23 | 2001-03-23 | Verfahren zur hydraulischen Stützung eines tunnelförmigen, unterirdischen Hohlraumes zur Verlegung von Rohren und/oder Kabeln |
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DE10114625A Expired - Fee Related DE10114625B4 (de) | 2001-03-23 | 2001-03-23 | Verfahren zur hydraulischen Stützung eines tunnelförmigen, unterirdischen Hohlraumes zur Verlegung von Rohren und/oder Kabeln |
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