DE19825582A1 - Vorrichtung zum grabenlosen Neuverlegen von insbesondere Trinkwasserrohren - Google Patents
Vorrichtung zum grabenlosen Neuverlegen von insbesondere TrinkwasserrohrenInfo
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Abstract
Bei einer Vorrichtung zum grabenlosen Neuverlegen eines aus einzelnen, zugfest miteinander verbundenen Rohren bestehenden Rohrstranges von einer Startbaugrube zu einer Zielbaugrube sollen die baulichen Vorleistungen für deren Einsatz vermindert werden. Hierzu ist vorgesehen, daß die Vorschubeinrichtung als eine in der Startbaugrube (10) angeordnete und einen im Inneren des einzubringenden Rohrstranges (19) angeordneten und aus einzelnen miteinander verbundenen Förderrohren (17) bestehenden Förderrohrstrang mit dem erforderlichen Vorschubdruck beaufschlagende Presse (13) ausgebildet und das erste Förderrohr (17) des Förderrohrstranges druckfest mit einem Bohrkopf (14) verbunden ist, und die den verlängerbaren Förderrohrstrang bildenden einzelnen Förderrohre (17) jeweils eine druckfeste Verbindung (22, 23) miteinander aufweisen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum grabenlosen
Neuverlegen eines aus einzelnen, zugfest miteinander
verbundenen Rohren bestehenden Rohrstranges von einer
Startbaugrube zu einer Zielbaugrube mit einer ein den
Freiraum zum Einziehen des Rohrstranges herstellendes
Werkzeug beaufschlagenden Vorschubeinrichtung sowie mit einer
Fördereinrichtung zur Abförderung des aufgenommenen
Erdreiches, wobei das erste Rohr des einzubringenden
Rohrstranges zugfest mit dem Werkzeug verbunden ist.
Eine Vorrichtung mit den vorgenannten Merkmalen ist
insbesondere für die Verlegung von Trinkwasserrohren durch
Benutzung bekannt; da die in der Regel aus Stahl, GFK oder
HDPE bestehenden Rohre keinen Druckkräften ausgesetzt werden
sollen, wird bei Einsatz der bekannten Vorrichtung zwischen
der Startbaugrube und der Zielbaugrube eine Pilotbohrung
erstellt, so daß über eine in der Zielbaugrube angeordnete
Zugeinrichtung unter Verwendung eines Aufweitungskopfes als
Werkzeug durch Zug von der Zielbaugrube her die Pilotbohrung
in einem oder in mehreren Schritten erweitert und der neu zu
verlegende Rohrstrang dem Aufweitungskopf folgend unter
Zugbeanspruchung von der Zielbaugrube her eingezogen wird.
Das von dem Aufweitungskopf aufgenommene Erdreich wird
entweder in lockeren Schichten verdrängt oder mittels eines
als Fördereinrichtung eingerichteten Spülkreislaufes
abgefördert.
Mit der bekannten Vorrichtung ist der Nachteil verbunden, daß
neben der für das Einbringen der zu verlegenden Rohre
genügend groß ausgebildeten Startbaugrube insbesondere auch
die Zielbaugrube beträchtliche Abmessungen zum Einsatz der
für die Verlegung erforderlichen Aggregate aufweisen muß, und
daß eine zwischen der Startbaugrube und der Zielbaugrube
erstellte Pilotbohrung Voraussetzung für das "ziehende"
Einbringen des grabenlos zu verlegenden Rohrstranges ist.
Somit sind für die Verlegung des Rohrstranges beträchtliche
bauliche Vorleistungen erforderlich.
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen zur
Verfügung zu stellen, die ein geringeres Maß an baulichen
Vorleistungen erfordert.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich
vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser
Beschreibung nachgestellt sind.
Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, daß die
Vorschubeinrichtung als eine in der Startbaugrube angeordnete
und einen im Inneren des einzubringenden Rohrstranges
angeordneten und aus einzelnen miteinander verbundenen
Förderrohren bestehenden Förderrohrstrang mit dem
erforderlichen Vorschubdruck beaufschlagende Presse
ausgebildet und das erste Förderrohr des Förderrohrstranges
druckfest mit einem Bohrkopf verbunden ist, und die den
verlängerbaren Förderrohrstrang bildenden einzelnen
Förderrohre jeweils eine druckfeste Verbindung miteinander
aufweisen. Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, daß
die für das Einbringen des neu zu verlegenden Rohrstranges
ohnehin erforderliche Startbaugrube auch zum Einstellen der
Vorschubeinrichtung genutzt wird, so daß die Zielbaugrube
wesentlich kleiner eingerichtet werden kann; da der in dem
einzubringenden Rohrstrang angeordnete Förderrohrstrang nicht
nur für die Abförderung des Erdreiches, sondern insbesondere
auch zur Übertragung einer Druck-Vorschubkraft auf den
Bohrkopf benutzt wird, der seinerseits in an sich bekannter
Weise den zu verlegenden Rohrstrang bei seinem Vorschub
hinter sich herzieht, ist gewährleistet, daß trotz eines
Vortriebs von der Startbaugrube aus der zu verlegende
Rohrstrang keinen Druckkräften ausgesetzt ist. Es kommt
hinzu, daß bei Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine
Pilotbohrung nicht erforderlich ist; soweit eine Pilotbohrung
nach wie vor zweckmäßig sein kann, dient diese zu einem
geführten Verlegen des Rohrstranges.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Förderrohrstrang mit seinen Förderrohren über
wenigstens eine radial abstehende Gleitkufe an der Innenwan
dung des einzubringenden Rohrstranges geführt ist, wobei
zweckmäßig über den Umfang der Förderrohre verteilt mehrere
Gleitkufen zur zentrierenden Abstützung des
Förderrohrstranges gegen den einzubringenden Rohrstrang
angeordnet sind. Mit einer derartigen Anordnung ist ein
Ausknicken der auf Druck beanspruchten Förderrohre bzw. von
deren druckfesten Verbindungen vermieden.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung weist der der
dem Durchmesser der zu verlegenden Rohre entsprechende
Bohrkopf eine vordere, trichterförmige Eintrittskammer zur
Aufnahme des Erdreiches und eine daran anschließende
Förderbohrung zum Anschluß des ersten Förderrohres auf, wobei
in der Förderbohrung des Bohrkopfes ein Förderschnecken
teilstück angeordnet ist.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die
druckfeste Verbindung zwischen den einzelnen Förderrohren als
Steckverbindung ausgebildet; hierzu können die Förderrohre an
ihrem in Vorschubrichtung hinteren Ende einen eine
Durchmesservergrößerung ausbildenden Flansch zur
stirnseitigen Anlage des vorderen Endes des in
Vorschubrichtung anschließenden Förderrohres aufweisen.
Es kann ferner vorgesehen sein, daß der Flansch das
nachfolgende Förderrohr mit einem axialen Führungsabschnitt
umschließt, um insoweit die Verbindung zwischen den einzelnen
Förderrohren im Hinblick auf die Übertragung von Druckkräften
zu stabilisieren.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es
zeigen:
Fig. 1 den Verlegeweg zwischen einer Startbaugrube und einer
Zielbaugrube in einer schematischen Darstellung,
Fig. 2 den Bohrkopf in einer vergrößerten Einzel
darstellung,
Fig. 3 den verlegten Rohrstrang einschließlich darin
liegender Förderrohre in einer vergrößerten Einzel
darstellung.
Wie Fig. 1 zu entnehmen ist, erfolgt die grabenlose
Neuverlegung eines aus einzelnen Einzelrohren 20,
insbesondere Trinkwasserrohren, bestehenden Rohrstranges 19
zwischen einer Startbaugrube 10 und einer Zielbaugrube 11,
wobei die Zielbaugrube 11 deutlich geringere Abmessungen
aufweist als die Startbaugrube 10. Zwischen der Startbaugrube
10 und der Zielbaugrube 11 besteht eine in einem ersten
Einsatzschritt vorgetriebene Pilotbohrung 12.
An seinem vorderen Ende ist der zu verlegene Rohrstrang 19,
dessen Einzelrohre 20 über zugfeste Verbindungen,
beispielsweise Schweißverbindungen, miteinander verbunden
sind, mittels einer ebensolchen Schweißverbindung an einen
Bohrkopf 14 angeschlossen, der mit seiner trichterförmigen
Eintrittskammer 15 der Pilotbohrung 12 folgend von der
Startbaugrube zur Zielbaugrube vorgeschoben wird und dabei
den Rohrstrang 19 hinter sich herzieht.
Im Inneren des Rohrstranges 19 ist ein aus einzelnen
Förderrohren 17 bestehender Förderrohrstrang angeordnet, der
an seinem in Vorschubrichtung vorderen Ende an den Bohrkopf
14 anschließt. An dem in die Startbaugrube 10
hineinreichenden Ende des aus den einzelnen Förderrohren 17
mit zunehmenden Vorschub jeweils verlängerten
Förderrohrstrang greift eine Presse 13 an, über welche die
erforderliche Vorschubkraft als Druckkraft auf den
Förderrohrstrang aufbringbar ist, wobei die zwischen den
einzelnen Förderrohren 17 jeweils ausgebildeten Verbindungen
die Druckkräfte bis auf den Bohrkopf übertragen und den
erforderlichen Vorschub bewirken. Die die Presse 13
beinhaltende Antriebsstation beinhaltet gleichzeitig den
Drehantrieb für eine im Inneren des Förderrohrstranges
angeordnete Förderschnecke 18, mittels derer das von der
Eintrittskammer 15 des Bohrkopfes 14 aufgenommene Erdreich
längs des Förderrohrstranges in die Startbaugrube 10
abgefördert wird.
Wie sich aus Fig. 2 näher entnehmen läßt, schließt an die
Eintrittskammer 15 des Bohrkopfes 14 eine Förderbohrung 16
an, in welcher ein erstes Teilstück einer Förderschnecke 18
angeordnet ist. Wie sich aus Fig. 3 weiterhin ergibt, weisen
die einzelnen Förderrohre 17 zu der zentrierenden Führung des
Förderrohrstranges im Inneren des Rohrstranges 19 über ihren
Umfang verteilt mehrere Gleitkufen 24 auf, die sich gegen die
Innenseite der Einzelrohre 20 des Rohrstranges 19 abstützen.
Die erforderliche druckfeste Verbindung zwischen den
Förderrohren 17 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
dadurch verwirklicht, daß die Förderrohre 17 an ihrem in
Vorschubrichtung hinteren Ende einen eine
Durchmesservergrößerung ausbildenden Flansch 22 aufweisen, an
den ein axialer Führungsabschnitt 23 anschließt, so daß die
Stirnseite des in Vorschubrichtung nachfolgenden Förderrohres
17 in den vom Flansch 22 einschließlich Führungsabschnitt 23
gebildeten Raum als Steckverbindung einschiebbar ist und sich
auf dem Flansch 22 zur Übertragung der Druckkräfte abstützt.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen,
der Zusammenfassung und der Zeichnung offenbarten Merkmale
des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln als auch in
beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum grabenlosen Neuverlegen eines aus
einzelnen, zugfest miteinander verbundenen Rohren
bestehenden Rohrstranges von einer Startbaugrube zu einer
Zielbaugrube mit einer ein den Freiraum zum Einziehen des
Rohrstranges herstellendes Werkzeug beaufschlagenden
Vorschubeinrichtung sowie mit einer Fördereinrichtung zur
Abförderung des aufgenommenen Erdreiches, wobei das erste
Rohr des einzubringenden Rohrstranges zugfest mit dein
Werkzeugkopf verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorschubeinrichtung als eine in der Startbaugrube
(10) angeordnete und einen im Inneren des einzubringenden
Rohrstranges (19) angeordneten und aus einzelnen
miteinander verbundenen Förderrohren (17) bestehenden
Förderrohrstrang mit dem erforderlichen Vorschubdruck
beaufschlagende Presse (13) ausgebildet und das erste
Förderrohr (17) des Förderrohrstranges druckfest mit
einem Bohrkopf (14) verbunden ist und die den
verlängerbaren Förderrohrstrang bildenden einzelnen
Förderrohre (17) jeweils eine druckfeste Verbindung (22,
23) miteinander aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Förderrohrstrang mit seinen Förderrohren (17) über
wenigstens eine radial abstehende Gleitkufe (24) an der
Innenwandung des einzubringenden Rohrstranges (19)
geführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
über den Umfang der Förderrohre (17) verteilt mehrere
Gleitkufen (24) zur zentrierenden Abstützung des
Förderrohrstranges gegen den einzubringenden Rohrstrang
(19) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß im Inneren des Förderrohrstranges
eine das vom Bohrkopf (14) beim Vortrieb aufgenommene
Erdreich in die Startbaugrube (10) abfördernde
verlängerbare Förderschnecke (18) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der dem Durchmesser der zu
verlegenden Rohre (20) entsprechende Bohrkopf (14) eine
vordere, trichterförmige Eintrittskammer (15) und eine
daran anschließende Förderbohrung (16) zum Anschluß des
ersten Förderrohres (17) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Förderbohrung (16) des Bohrkopfes (14) ein
Förderschneckenteilstück angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die druckfeste Verbindung zwischen
den einzelnen Förderrohren (17) als Steckverbindung
ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Förderrohre (17) an ihrem in
Vorschubrichtung hinteren Ende einen eine
Durchmesservergrößerung ausbildenden Flansch (22) zur
stirnseitigen Anlage des vorderen Endes des in
Vorschubrichtung anschließenden Förderrohres (17)
aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Flansch (22) das nachfolgende Förderrohr (17) mit
einem axialen Führungsabschnitt (23) umschließt.
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DE (1) | DE19825582C2 (de) |
Cited By (2)
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DE10238103C1 (de) * | 2002-08-16 | 2003-09-18 | Kanal Und Rohrtechnik Gmbh | Verbundrohr und Verfahren zu seiner Herstellung |
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DE3701851A1 (de) * | 1987-01-23 | 1988-08-04 | Gerd Dr Ing Soltau | Einrichtung an einer unterirdisch arbeitenden vorrichtung zum vortreiben von rohrleitungen |
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1998
- 1998-06-09 DE DE1998125582 patent/DE19825582C2/de not_active Expired - Fee Related
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