DE9107874U1 - Rückholbare Tunnelvortriebsmaschine - Google Patents
Rückholbare TunnelvortriebsmaschineInfo
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Description
— &Iacgr; _
Die Erfindung betrifft eine steuerbare Tunnelvortriebsmaschine
zum Auffahren von Tunneln mittels Vorpressung über Produktrohre, insbesondere für nichtbegehbare
Tunnelquerschnitte, gemäss Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1, sowie Verfahren zu deren
Betrieb. '
Bohrlöcher beziehungsweise Tunnel mit sogenannt nichtbegehbarem Tunnelquerschnitt, das heisst mit einem
Tunneldurchmesser im Bereich von etwa 10 bis 160 Zentimeter, werden zweckmässig mit von einem ortsfesten
Steuerstand aus steuerbaren Vortriebsmaschinen erstellt. Derartige Vortriebsmaschinen werden von hinten in den Boden
vorgepresst, anfangs direkt und bei fortschreitender Tunnellänge über nach und nach eingeschobene und miteinander
fest verbundene, beispielsweise verschweisste, Press- oder Produktrohre. Dabei wird an der Spitze der Vortriebsmaschine
der Boden mit einem Abbauwerkzeug, beispielsweise einem Schneidrad oder einer Schürfscheibe, abgebaut und das
abgebaute Material mit einer Fördereinrichtung durch den entstehenden Tunnel abgefördert.
Damit die wertvolle Vortriebsmaschine nach Fertigstellen des Tunnels geborgen und weiterverwendet werden
kann, werden die Tunnel in herkömmlicher Weise immer so angelegt, dass sie in einem Zielschacht enden, in den die
Vortriebsmaschine ausgefahren werden kann. Dies ist deshalb notwendig, weil Vortriebsmaschinen zum Auffahren von
Tunneln mittels Rohrvorpressung für nichtbegehbare
Tunnelquerschnitte nach dem Stand der Technik nicht zurückgefahren werden können.
Es ist jedoch offensichtlich, dass in einer beachtlichen
Zahl von Anwendungen die Erstellung eines Zielschachts teuer, nicht zweckmässig oder gar unmöglich ist. Dies
trifft zum Beispiel zu für Hilfsstollen zur Vereisung von Grosstunnelprofilen bei konventionellem Vortrieb, für komplexe
Stollensysteme, wie sie beispielsweise für Abfallager verwendet werden, oder auch für Stollen, die unter bestehenden
Einrichtungen wie Bahnlinien oder Gebäuden, die den Bau eines Zielschachts gar nicht zulassen, vorgetrieben
werden müssen.
Ein weiteres Problem stellt sich, wenn während des Tunnelvortriebs ein Hindernis getroffen wird, das nicht
durchfahren werden kann, oder wenn ein Maschinendefekt auftritt. In diesen Fällen wäre es sogar vorteilhaft, nicht
nur die Vortriebsmaschine, sondern mit ihr auch den gesamten Rohrstrang zurückziehen zu können.
Der Erfindung liegt daher die Hauptaufgabe zugrunde, eine Tunnelvortriebsmaschine der eingangs beschriebenen Art
vorzuschlagen, die in einfacher Weise durch den von ihr vorgetriebenen Tunnel wiederausfahrbar ist.
Die erfindungsgemässe Lösung dieser Aufgabe ist im
kennzeichnenden Teil des unabhängigen anspruchs 1 definiert. Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
abhängigen sprüche.
Ein Hauptgedanke der Erfindung ist es, die Tunnelvortriebsmaschine
so in einen Umfangsbereich, der leicht und
kostengünstig ersetzt werden kann, und in einen Innenbereich, der alle wesentlichen Maschinenteile enthält, zu
gliedern, dass nach Erreichen der Endtiefe eines Tunnels die Teile des Innenbereichs von denjenigen des Umfangsbereichs
getrennt und durch die Rohrstrecke wiederausgefahren werden können. Dazu ist das Abbauwerkzeug mit einem
Aussenring versehen und sowohl der Steuerkopf, wie auch das Maschinenrohr der Vortriebsmaschine mit einem Aufdoppelmantel
umgeben. Während des Vortriebs ist der Maschinenrohr-Aufdoppelmantel durch später gezielt lösbare Verspannvorrichtungen
und der Steuerkopf-Aufdoppelmantel durch Verbindungselemente fest auf der Maschine gehalten, und
auch der Aussenring des Abbauwerkzeugs ist mit dessen Innenbereich durch Verbindungselemente fest verbunden. Soll
nun die Vortriebsmaschine wiederausgefahren werden, so wird zuerst der Steuerkopf mit Hilfe der entsprechend ausgelegten
Steuervorrichtungen gegen das Maschinenrohr zurückgefahren. Im Verlauf dieses Rückfahrens stösst dabei
der Steuerkopf-Aufdoppelmantel auf dem Maschinenrohr-Aufdoppelmantel
auf, sodass durch noch weiteres Rückfahren die Verbindungselemente von Steuerkopf-Aufdoppelmantel sowie
Abbauwerkzeug aufgebrochen werden. Die für diesen Vorgang benötigte gegenseitige Abstützung von Steuervorrichtung
respektive Maschinenrohr und Maschinenrohr-Aufdoppelmantel wird durch die Verspannvorrichtungen
erreicht. Anschliessend werden die Verspannvorrichtungen gelöst und die Vortriebsmaschine kann mittels eigens vorgesehener
Rückziehmittel, beispielsweise mittels Zugstangen, aus den Aufdoppelmänteln heraus- und durch die Tunnelrohre
zurückgezogen werden. Im Tunnel bleiben nur der Aussenring des Abbauwerkzeugs und die Aufdoppelmantel zurück, wobei
diese gleichzeitig in erwünscht vorteilhafter Weise das vordere Ende der Rohrstrecke bilden. Die gesamte
Tunnelvortriebsmaschine steht somit für einen nächsten Einsatz wieder zur Verfügung und muss einzig neu mit Aufdoppelmantel
und Aussenring des Abbauwerkzeugs ausgerüstet werden.
Ein weiterer wesentlicher Gedanke einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung ist es, die Verbindung von Tunnelvortriebsmaschine und Rohrstrang sowie auch von gegebenenfalls
zwischen Tunnelvortriebsmaschine und Produktrohr eingefügten Nachlaufrohren so auszugestalten, dass im Falle
von Defekten oder unüberwindbaren Hindernissen die gesamte Tunnelvortriebsmaschine zusammen mit dem gesamten Rohrstrang
durch Ziehen am hinteren Ende des Rohrstrangs zurückgezogen werden kann. Zu diesem Zweck sind am hinteren
Ende des Maschinenrohrs Sperrglieder angebracht, die eine Bewegung der Tunnelvortriebsmaschine relativ zum Rohrstrang
in Vortriebsrichtung versperren, jedoch die entgegengesetzte Relativbewegung erlauben. Damit wird die
Tunnelvortriebsmaschine beim Rückziehen des Rohrstrangs mitgezogen, aber umgekehrt der Rohrstrang beim Rückziehen
der Tunnelvortriebsmaschine mittels der vorgesehenen Rückziehmittel an Ort belassen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemässen
Tunnelvortriebsmaschine, zusammen mit zwei angefügten Nachlaufrohren und einem ersten Produktrohr,
Fig. 2 einen vergrösserten Ausschnitt aus Fig. 1 mit einem Verspannzylinder und Durchlässen zur Verfüllung eines
Schmiermittels,
Fig. 3 einen vergrösserten Ausschnitt aus Fig. 1 im Bereich der gelenkigen Verbindung eines Nachlaufrohrs und
eines Produktrohrs und
Fig. 4 eine Ausführungsvariante anhand eines Teilschnittes
.
Die in Fig. 1 abgebildete Tunnelvortriebsmaschine lässt sich grob einteilen in die Abschnitte
Abbauwerkzeug 2, Steuerkopf 4 und Maschinenrohr 6. In Vortriebsrichtung gesehen liegt das Abbauwerkzeug vorne. Am
Hinterende der Tunnelvortriebsmaschine angefügt sind Produktrohre 8, die einen aufgefahrenen Tunnel abstützen
und über welche die Tunnelvortriebsmaschine vorgepresst wird. In der abgebildeten bevorzugten Ausführungsform sind
zwischen Tunnelvortriebsmaschine und erstem Produktrohr zwei Nachlaufrohre 10 eingefügt, mit denen die Steuerbarkeit
der gesamten Vorrichtung verbessert werden kann. Die Nachlaufrohre 10 und die während des Vortriebs nach und
nach angefügten Produktrohre 8 werden im folgenden gesamthaft als Rohrstrang bezeichnet.
Das im Ausführungsbeispiel gezeigte Abbauwerkzeug 2
ist eine Schneidscheibe, die von einem Antriebsorgan 12 über einen Antriebskranz 14 und eine Welle 16 gedreht wird
und das Bodenmaterial vorne abbaut. Das abgebaute Bodenmaterial gelangt in den trichterförmigen Bereich 18 und
wird von dort durch Öffnungen 20 und eine Förderleitung abgefördert.
Erfindungsgemäss ist das Abbauwerkzeug 2 in einen Innenbereich 2a und einen Aussenring 2b geteilt.
Innenbereich und Aussenring sind durch eine Anzahl über den Umfang verteilte, als erste Verbindungselemente dienende
Scherstifte 24 starr verbunden. In ähnlicher Weise sind auch der Steuerkopf 4 und das Maschinenrohr 6 in einen
Innen- und einen Aussenbereich geteilt, indem ein Steuerkopf-Gehäuse 4a von einem Steuerkopf-
Aufdoppelmantel 4b, respektive ein Maschinenrohr-Gehäuse 6a von einem Maschinenrohr-Aufdoppelmantel 6b umgeben ist. Der
Steuerkopf-Aufdoppelmantel 4b ist ebenfalls durch eine Anzahl über den Umfang verteilte, als zweite Verbindungs-"L5
elemente dienende Scherstifte 26 mit dem Steuerkopf-Gehäuse 4a starr verbunden. Nicht mit Scherstiften, sondern
erfindungswesentlich mit gezielt lösbaren Verspannvorrichtungen
28 ist der Maschinenrohr-Aufdoppelmantel 6b auf dem Maschinenrohr-Gehäuse 6a gehalten.
Eine Verspannvorrichtung 28 ist in Fig. 2 vergrössert zu sehen. Ein im Maschinenrohr-Gehäuse 6a verschiebbar
geführter Verspannzylinder 30 greift dabei in eine entspre-5 chende Bohrung 3 2 im Maschinenrohr-Aufdoppelmantel 6b ein.
Der Verspannzylinder wird hydraulisch betätigt und kann so bei Bedarf fernbedient wieder gelöst werden.
Steuerkopf 4 und Maschinenrohr 6 sind miteinander
gelenkig verbunden. Dazu überlappen sich verschmälerte Aufdoppelmantel-Endbereiche 34 respektive Gehäuse-Endbereiche
36 gegenseitig in einem Abstand. Zwischen den sich überlappenden Endbereichen sind zur Abdichtung Rundschnüre
38 eingefügt. Die eigentliche Kopplung zwischen Steuerkopf und Maschinenrohr erfolgt durch drei Steuerpressen
40, von welchen in Fig. 1 eine zu sehen ist. Diese
Steuerpressen dienen als Steuervorrichtung einerseits dazu, in bekannter Weise das Auffahren der
Tunnelvortriebsmaschine zu steuern, indem sie den Steuerkopf ausgewählt gegen das Maschinenrohr auslenken können.
Ihre im Rahmen der vorliegenden Erfindung wesentliche zusätzliche Funktion besteht jedoch darin, die Scherstifte
und 26 - in noch näher zu beschreibender Weise - durch
Zurückfahren des Steuerkopfs gegen das Maschinenrohr abzu-10
scheren. Die jeweilige Länge der erwähnten überlappenden
Aufdoppelmantel- respektive Gehäuse-Endbereiche 34 respektive 36 ist dabei so gewählt, dass beim Zurückfahren des
Steuerkopfs das Steuerkopf-Gehäuse 4a weiter zurückgefahren werden kann als der Steuerkopf-Aufdoppelmantel 4b.
Steuerkopfs das Steuerkopf-Gehäuse 4a weiter zurückgefahren werden kann als der Steuerkopf-Aufdoppelmantel 4b.
In den Rohrstrang eingelegt sind Zugstangen 42, die über am Maschinenrohr-Gehäuse 6a angeschweisste Platten
mit der Tunnelvortriebsmaschine verbunden sind.
Die beschriebene Konstruktion einer Tunnelvortriebsmaschine ermöglicht es, nach Erreichen der Endtiefe eines
Tunnels die Tunnelvortriebsmaschine durch den Rohrstrang
wiederauszufahren. Dazu wird zuerst durch Einfahren der
Steuerpressen 40 der Steuerkopf-Aufdoppelmantel 4b an den
Maschinenrohr-Aufdoppelmantel 6b angelegt. Durch weiteres Einfahren der Steuerpressen 40 werden dann der Innenbereich
2a des Abbauwerkzeugs und das Steuerkopf-Gehäuse 4a gegenüber dem Aussenring 2b und dem Steuerkopf-Auf
doppelmantel 4b nach hinten verschoben, sodass die
Scherstifte 24 und 26 abgeschert werden. Während dieses
Vorgangs ist der Maschinenrohr-Aufdoppelmantel 6b durch die 5 Verspannvorrichtungen 28 auf dem Maschinenrohr-Gehäuse 6a abgestützt. Nachdem die Scherstifte 24 und 26 abgeschert
Scherstifte 24 und 26 abgeschert werden. Während dieses
Vorgangs ist der Maschinenrohr-Aufdoppelmantel 6b durch die 5 Verspannvorrichtungen 28 auf dem Maschinenrohr-Gehäuse 6a abgestützt. Nachdem die Scherstifte 24 und 26 abgeschert
sind, kann auch der Maschinenrohr-Aufdoppelmantel 6b durch
Lösen der Verspannvorrichtungen 28 vom Maschinenrohr-Gehäuse 6a getrennt werden, worauf sich die gesamte
Tunnelvortriebsmaschine mit Ausnahme des Aussenrings 2b und der Aufdoppelmantel 4b und 6b an den Zugstangen 42 zurückziehen
lässt. Wahlweise kann dabei durch die Förderleitung 22 Material, zum Beispiel Beton, zur Versiegelung
der Ortsbrust eingepresst werden. Bevorzugt ist die Einfahr-Funktion der Steuerpressen während des Vortriebs
durch eine entsprechende Schaltung gegen unabsichtliches Betätigen verriegelt.
Um im Falle eines Defekts oder eines unüberwindbaren
Hindernisses einen Totalrückzug, das heisst einen Rückzug der gesamten Tunnelvortriebsmaschine und des gesamten Rohrstrangs,
durch Ziehen am hinteren Ende des Rohrstrangs zu ermöglichen, sind gemäss einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weitere Vorkehren getroffen. Auf den Platten 44 sind Klauen 46 so gelagert, dass sie von der in
Fig. 1 gezeigten Stellung nach vorne verschwenkbar und nach 5 hinten arretiert sind. Die Klauen 46 werden durch Federkraft
von innen entweder an das erste Produktrohr oder, wie im abgebildeten Ausführungsbeispiel, an das erste Nachlaufrohr
gedrückt. Zusammen mit einem dafür vorgesehenen Absatz im Produkt- respektive Nachlaufrohr wirken die Klauen 46
als Sperrglieder, die eine Verschiebung der Tunnelvortriebsmaschine relativ zum Rohrstrang in Vortriebsrichtung
versperren. Somit wird bei Totalrückzug eine Zugkraft vom Rohrstrang über die Sperrglieder auf die gesamte Tunnelvortriebsmaschine
übertragen. Wird andererseits die Tunnelvortriebsmaschine nach Erreichen der Endtiefe an den
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Zugstangen 42 zurückgezogen, so laufen die Klauen 46 frei an der Innenseite der Rohre und werden gegebenenfalls durch
Verengungen des Innendurchmessers, beispielsweise im Bereich von gelenkigen Verbindungen 48 zwischen den beiden
Nachlaufrohren 10 respektive zwischen dem hinteren Nachlaufrohr und dem ersten Produktrohr 8, nach vorne und
innen verschwenkt. Vorzugsweise sind die Klauen 46 in ihrer Sperrposition auch seitlich an dazu an der Innenwand des
Nachlauf- respektive Produktrohrs vorgesehenen Rippen abgestützt, um ein Verrollen der Tunnelvortriebsmaschine
gegenüber dem Rohrstrang zu verhindern.
Soll auch bei Ausführungsformen der Erfindung mit
zwischen erstem Produktrohr und Tunnelvortriebsmaschine eingefügten Nachlaufrohren 10 ein Totalrückzug möglich
sein, so muss auch für die oben genannten gelenkigen Verbindungen 48 dafür gesorgt werden, dass eine Zugkraft
übertragen werden kann. Ein erstes hier beschriebenes Ausführungsbeispiel verwendet dazu speziell ausgestaltete
Verbindungen. Eine diser Verbindungen ist in Fig. 3 vergrössert gezeigt. An den sich gegenüberstehenden Enden
von Nachlaufrohr 10 und erstem Produktrohr 8 ist je ein Flanschring 50 respektive 52 angeschweisst. Die beiden
Flanschringe überlappen sich in einem Abstand. Der äussere Flanschring 52 weist an seiner Innenseite eine Einbuchtung
54 auf, in die ein an den inneren Flanschring 50 angeschweisster Flansch 56 hineinragt; der Flansch 56 stösst
an der vorderen Wand der Einbuchtung 54 an, sobald das Produktrohr 10 nach hinten gezogen wird, und überträgt dadurch
eine von hinten angelegte Zugkraft auf das vordere Rohr. Ebenfalls zu sehen sind eine zur Abdichtung eingelegte
Rundschnur 58 und einer von mehreren über den Umfang verteilten Passstiften 60. Mit den Passstiften 60 wird vorteilhaft
ein gegenseitiges Verrollen der gelenkig verbundenen Rohre verhindert. In gleicher Art wie vorstehend beschrieben
ist auch die Verbindung zwischen den zwei Nachlaufrohren 10 ausgebildet.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer solchen Verbindungsart,
die den Totalrückzug bei eingefügten Nachlaufrohren ermöglicht, ist in Fig. 4 dargestellt, in welcher die
bereits eingeführten Bezugszahlen für die unverändert gebliebenen Teile beibehalten wurden. Im Gegensatz zu der anhand
von Fig. 1 bis 3 beschriebenen Ausführungsform sind die
Gelenkverbindungen 48a der hier mit 10a bezeichneten Nachlaufrohre zwar auch wieder mit einander überlappenden
Flanschringen 50a und 52a versehen, doch liegen die Flanschringe 50a und 52a lediglich unter Zwischenlage einer Dichtung
73 flach aufeinander. Eine formschlüssige Verbindung ergibt sich somit im Ueberlappungsbereich der beiden Flanschringe
50a und 52a nicht und so kann in diesem Bereich von den Gelenkverbindungen 48a auch keine nennenswerte Zugkraft in
Axialrichtung übertragen werden.
Um nun auch bei dieser in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform den Totalrückzug von Vortriebsmaschine und Rohrstrang
zu ermöglichen, ist auf die Zugstangen 42 eine mit Bohrungen 74 versehene Mitnehmerscheibe 75 aufgeschoben,
deren Lage auf den Zugstangen 42 durch beidseits fest auf den Zugstangen verschraubte Doppelmuttern 76a und 76b (Muttern
mit Kontermuttern) bestimmt ist. Wird nun auf das Produktrohr 8 eine axiale Zugkraft ausgeübt, so wird dieselbe
von der mit 8a bezeichneten Mitnahmeschulter des Produktrohres auf die Mitnehmerscheibe 75 übertragen. Diese trifft
nach einer geringfügigen Axialverschiebung, die in den Gelenkverbindungen 4 8a aufgefangen wird, auf die Doppelmutter
76b. Damit ist die Zugkraft auf die Zugstangen 42 übertragen und der Totalrückzug ermöglicht, ohne dass die Gelenkverbindungen
48a auf axialen Zug beansprucht wären.
Beim Totalrückzug wird die über die Produktrohre 8 eingeleitete Rückzugskraft über die Zugstangen 42 auf die
Vortriebsmaschine übertragen, die dann beim Rückzug die Nach-. laufrohre 10a nach dem Spielausgleich im Uberlappungsbereich
der Gelenkverbindungen vor sich her schiebt.
Gemäss Fig. 4 sind die beiden Doppelmuttern 76a und 7 6b im Abstand a von der Mitnehmerscheibe 75 angeordnet, um
damit auch die Kurvengängigkeit des Systems zu ermöglichen.
Damit im Verlauf eines Totalrückzugs keine Setzungen des Bodens auftreten können, lässt sich während des
Rückziehens ein Füllmaterial, beispielsweise Beton, durch die Förderleitung 22 in das Bohrloch verfüllen.
Insbesondere beim Auffahren längerer Tunnel ist es von Vorteil, die Mantelreibung des Rohrstrangs an der Bohrlochwand
mit einem Schmiermittel, beispielsweise Bentonit, zu reduzieren, damit die erforderlichen Presskräfte für den
Vortrieb nicht zu gross werden. Gemäss einer weiteren Ausführungsform sind deshalb im Maschinenrohr-Gehäuse 6a und
im Maschinenrohr-Aufdoppelmantel 6b Durchlässe 64 vorgesehen, durch die das Schmiermittel zwischen Aufdoppelmantel
und Bohrlochwand verfüllt werden können (vgl. Fig. 2). Eine
abgewinkelte Bohrung 66 im Maschinenrohr-Gehäuse 6a, auf
die ein - nicht gezeigter - Speiseschlauch aufgesetzt werden kann, mündet in eine Ringnut 68. Im Maschinenrohr-Aufdoppelmantel
6b sind der Ringnut gegenüberliegend eine Anzahl über den Umfang verteilte durchgehende Bohrungen 70
vorhanden. Das durch die Bohrung 66 eingetragene Schmiermittel verteilt sich in der Ringnut 68 und wird durch die
Bohrungen 70 ausgetragen. Ein Eindringen des Schmiermittels
in den Raum zwischen Gehäuse und Aufdoppelmantel wird durch 30
Dichtungsringe 72 verhindert.
Abschliessend sei ausdrücklich erwähnt, dass die dargestellten
und beschriebenen Ausführungsformen lediglich Beispiele darstellen, die vom Fachmann im Rahmen des im unabhängigen
Patentanspruch definierten Erfindungsgedankens
in mannigfaltiger Weise abgewandelt werden können. So liessen
sich beispielsweise die Verspannvorrichtungen von Maschinenrohr und Maschinenrohr-Aufdoppelmantel nicht nur
als hydraulisch betätigte Verspannzylinder, sondern auch in anderen, dem Fachmann bekannten Formen realisieren, und
auch die aufbrechbaren Verbindungselemente sind nicht nur als Scherstifte vorstellbar, sondern beispielsweise auch
als entsprechend dimensionierte Schweissstellen. Ebenso könnten die Rückziehmittel nicht nur als Zugstangen, sondern
zum Beispiel auch als Seile oder Ketten ausgebildet sein.
Claims (1)
- ftfeansprüche 2_1. Steuerbare Tunnelvortriebsmaschine zum Auffahren von Tunneln mittels Vorpressung über Produktrohre (8), insbesondere für nichtbegehbare Tunnelquerschnitte, umfassend ein Maschinenrohr (6), einen mit diesem gelenkig verbundenen Steuerkopf (4), Steuervorrichtungen (40), mittels welchen der Steuerkopf gegenüber dem Maschinenrohr auslenkbar ist, und am Steuerkopf angeordnetes Abbauwerkzeug (2), dadurch gekennzeichnet,dass das Abbauwerkzeug (2) in einen Innenbereich (2a) mit einem Aussendurchmesser, der höchstens so gross ist wie der minimale Innendurchmesser der Produktrohre (8), und in einen ringförmigen Aussenbereich (2b) gegliedert ist, und dass der Innenbereich (2a) mit dem ringförmigen Aussenbereich (2b) durch erste Verbindungselemente (24) verbunden ist,dass ferner der Steuerkopf (4) ein Steuerkopf-Gehäuse (4a) und einen dieses umgebenden Steuerkopf-Auf doppelmantel (4b), und das Maschinenrohr (6) ein Maschinenrohr-Gehäuse (6a) und einen dieses umgebenden Maschinenrohr-Aufdoppelmantel (6b) aufweist, wobei Innen- und Aussendurchmesser beider Aufdoppelmantel (4b, 6b) denjenigen der Produktrohre (8) angeglichen sind und der maximale Aussendurchmesser von Steuerkopf-Gehäuse (4a) und Maschinenrohr-Gehäuse (6a) höchstens so gross ist wie der minimale Innendurchmesser der Produktrohre (8), und der Steuerkopf-Aufdoppelmantel (4b) durch zweite Verbindungselemente (26) mit dem Steuerkopf-Gehäuse (4a) verbunden ist, und der Maschinenrohr-Aufdoppelmantel (6b) durch gezielt lösbare Verspannvorrichtungen (28) auf dem Maschinenrohr-Gehäuse (6a) gehalten ist,dass weiterhin der Steuerkopf (4) mittels der Steuervorrichtungen (40) gezielt soweit gegen das Maschinenrohr (6) rückfahrbar ist, dass durch dieses Rückfahren der Steuerkopf-Aufdoppelmantel (4b) am durch die Verspannvorrichtungen (28) am Maschinenrohr-Gehäuse (6a) festgehaltenen Maschinenrohr-Aufdoppelmantel (6b) aufsetzbar ist und darauffolgend die ersten und zweiten Verbindungselemente (24, 26) aufbrechbar sind, und dass ferner am Maschinenrohr-Gehäuse (6a) in einen durch die Produktrohre (8) gebildeten Rohrstrang eingelegte Rückziehmittel (42) vorgesehen sind, mittels welchen die Tunnelvortriebsmaschine nach Lösen der Verspannvorrichtungen (28) durch den Rohrstrang hindurch rückziehbar ist.2. Tunnelvortriebsmaschine nach anspruch 1, dadurchgekennzeichnet, dass das Maschinenrohr (6) an seinem hinteren Endbereich Sperrglieder (46) aufweist, die eine Bewegung der Tunnelvortriebsmaschine relativ zum Rohrstrang in Vortriebsrichtung versperren, jedoch die entgegengesetzte Relativbewegung erlauben, derart, dass einerseits bei Zurückziehen des Rohrstrangs die gesamte Tunnelvortriebsmaschine mitziehbar ist, andererseits ein Zurückziehen der Tunnelvortriebsmaschine durch den Rohrstrang hindurch nicht behindert ist.3. Tunnelvortriebsmaschine nach anspruch 1 oder 2,dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Maschinenrohr (6) und vorderstem Produktrohr (8) zwecks Verbesserung der Steuerbarkeit wenigstens ein sowohl mit dem Maschinenrohr-Auf doppelmantel (6b), als auch mit dem vordersten Produktrohr (8) gelenkig verbundenes Nachlaufrohr (10) eingefügt ist.4. Tunnelvortriebsmaschine nach ■ anspruch 3, dadurch&Lgr; gekennzeichnet, dass zwei oder mehr untereinander ebenfallsgelenkig verbundene Nachlaufrohre (10) eingefügt sind.5. Tunnelvortriebsmaschine nach anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass Produktrohr (8) und Nachlaufrohr (10), sowie gegebenenfalls die Nachlaufrohre (10) untereinander, derart gelenkig verbunden sind, dass beiZurückziehen am hinteren Ende der Rohrstrecke auch die 10Nachlaufrohre mitziehbar sind.6. Tunnelvortriebsmaschine nach anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die am hinteren Ende der Rohrstrecke auf dieselbe ausgeübte Rückzugskraft über ein Mitnehmerelement (75) von einem Produktrohr (8) auf die Zugstangen (42) und von diesen auf die Vortriebsmaschine übertragen wird, so dass auf die Nachlaufrohre (10a) beim Zurückziehen der Rohrstrecke keine Zugsbeanspruchung ausgeübt wird.7. Tunnelvortriebsmaschine nach nspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mitnehmerelement eine auf die Zugstangen (42) aufgeschobene Mitnehmerscheibe (75) ist, die mit einer Umfangskante an eine Mitnahmeschulter (8a) des Produktrohres (8) angrenzt und deren Position auf den Zugstangen (42) durch Doppelmuttern (76a, 76b) gesichert ist.8. Tunnelvortriebsmaschine nach nspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppelmuttern (76a, 76b) im Abstand (a) von der Mitnehmerscheibe (75) auf den Zugstangen (42) angeordnet sind, um die Kurvengängigkeit der Rohrstrecke zu gewährleisten.9. Tunnelvortriebsmaschine nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Maschinenrohr (6) und vorderstes Produktrohr (8) gegen gegenseitiges Verrollen um die Tunnelachse gesichert sind.10. Tunnelvortriebsmaschine nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Maschinenrohr (6) und Nachlauf-rohr (10), Nachlaufrohr (10) und Produktrohr (8), sowie 10gegebenenfalls die Nachlaufrohre (10) untereinander gegen gegenseitiges Verrollen um die Tunnelachse .gesichert sind.11. Tunnelvortriebsmaschine nach einem der Patentan-Sprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die gelenkigen Verbindungen der genannten Rohre mit Dichtungselementen (38, 58, 74) gegen Eindringen von Grundwasser in das Rohrinnere abgedichtet sind.12. Tunnelvortriebsmaschine nach einem der Patentansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtungen (40) zwei oder mehr über den Innenumfang verteilte, hydraulisch angetriebene Steuerpressen sind.13. Tunnelvortriebsmaschine nach einem der Patentansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Maschinenrohr-Gehäuse (6a) und im Maschinenrohr-Auf doppelmantel (6b) Durchlässe (64) vorgesehen sind, durch die hindurch ein Schmiermittel, insbesondere Bentonit, zwischen Aufdoppelmantel und Bohrlochwand verfüllbar ist.- 17 - -· ■Erreichen der Endtiefe der Aussenbereich (2b) des Abbauwerkzeugs, der Steuerkopf-Aufdoppelmantel (4b) und der Maschinenrohr-Aufdoppelmantel (6b) von der übrigen Tunnelvortriebsmaschine getrennt wird, indem zuerst der Steuerkopf (4) mittels der Steuervorrichtungen (40) gegen das Maschinenrohr (6) zurückgefahren wird, bis die ersten und zweiten Verbindungselemente (24, 26) nach Aufstossen des Steuerkopf-Aufdoppelmantels (4b) auf dem durch die Ver-spannvorrichtungen (28) am Maschinenrohr-Gehäuse (6a) abgestützten Maschinenrohr-Aufdoppelmantel (6b) aufgebrochen werden, und dann die Verspannvorrichtungen (28) gelöst werden, worauf die Tunnelvortriebsmaschine an den Rückziehmitteln (42) durch den Rohrstrang hindurch zurückgezogen wird.15. Verfahren zum Betrieb der Tunnelvortriebsmaschine gemäss nspruch 2, 5 oder 6 bis 8,dadurch gekennzeichnet, dass bei Auftreten von Defekten oder unüberwindbaren Hindernissen der gesamte Rohrstrang und die gesamte Vortriebsmaschine durch Ziehen am hinteren Ende des Rohrstrangs ausgefahren wird.
2516. Verfahren nach 'anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein beim Ausfahren vor der Tunnelvortriebsmaschine freiwerdender Bohrlochraum fortwährend mit einem Füllmaterial aufgefüllt wird, das durch eine Förderleitung (22) eingebracht wird.E 35
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