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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Übertragen eines
Drehmomentes sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung
gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches
1 beziehungsweise 13 näher definierten Art.
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Aus
der Praxis bekannte Antriebsstränge von Fahrzeugen werden üblicherweise
mit als hydrodynamische Kupplungseinrichtungen ausgeführten Anfahreinrichtungen
ausgebildet. Dabei umfasst der Begriff hydrodynamische Kupplungseinrichtung
vorliegend neben hydrodynamischen Kupplungen auch hydrodynamische
Drehmomentwandler, welche jeweils mit oder ohne Überbrückungskupplung
ausgeführt sein können. Überbrückungskupplungen
bzw. Wandlerüberbrückungskupplungen sind hydrodynamischen
Kupplungen oder Drehmomentwandlern zugeordnet, um hydraulische Verluste
im Bereich des hydrodynamischen Übertragungselementes zu
reduzieren beziehungsweise zu eliminieren.
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Hierfür
wird in geschlossenem Zustand einer Überbrückungskupplung
eine hydrodynamische Drehmomentübertragung in einem Antriebsstrang
eines Fahrzeugs im Bereich einer hydrodynamischen Kupplungseinrichtung überbrückt.
Die Drehmomentübertragung erfolgt dann im Wesentlichen
mit geringeren Verlusten über eine durch Reibschluss hergestellte
Verbindung.
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Eine
hydrodynamische Kupplungseinrichtung wird zum Übertragen
eines Drehmomentes von einer ersten Welle auf eine zweite Welle
von einem Hydrauliksystem wenigstens über eine erste Hydraulikleitung
und eine zweite Hydraulikleitung mit Hydraulikfluid beaufschlagt.
Das Drehmoment ist von einer mit der ersten Welle verbundenen ersten
Kupplungshälfte über das Hydraulikfluid auf eine
mit der zweiten Welle verbundenen Kupplungshälfte übertragbar,
wo bei die Kupplungshälften in einem Kupplungsraum eines
hydraulischen Kreislaufes der Kupplungseinrichtung drehbar angeordnet
sind.
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Ein
Abstand zwischen einer Mündung der ersten Hydraulikleitung
in den Kupplungsraum und einer Rotationsachse des Kupplungsraums
ist größer als ein Abstand zwischen einer Mündung
der zweiten Hydraulikleitung in den Kupplungsraum und der Rotationsachse.
Wird der Kupplungsraum über die auf einem geringeren Durchmesser
angeordnete Hydraulikleitung mit Hydraulikfluid versorgt und das
Hydraulikfluid in einen auf einem größeren Durchmesser
angeordneten Bereich aus dem Kupplungsraum abgeführt, ergibt
sich ein Pumpeneffekt, welcher diese Durchströmung des
Kupplungsraumes der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung unterstützt.
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Grundsätzlich
werden in der Praxis für Fahrzeuge mehrheitlich zwei unterschiedliche
Systemgruppen von Anfahreinrichtungen, die einen Drehmomentwandler
und eine damit korrespondierende Wandlerüberbrückungskupplung
umfassen, verwendet:
Bei einer ersten Systemgruppe ist die
hydraulische Betätigung der Wandlerüberbrückungskupplung
in den Hydraulikfluidkreislauf des damit korrespondierenden hydraulischen
Drehmomentwandlers integriert, wobei derartige Systeme als Zweileitungswandler
bezeichnet werden. Ein zur Betätigung der Wandlerüberbrückungskupplung
vorgesehener und mit hydraulischem Druck beaufschlagbarer Wandlerkupplungskolben
eines Zweileitungswandlers ist als axial verschieblicher Teller
ausgebildet, dessen Nabe drehfest mit einer Turbine des hydrodynamischen Drehmomentwandlers
verbunden ist.
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Bei
geöffneter Wandlerüberbrückungskupplung
wird der Wandlerkupplungskolben von einer von einer Zulaufseite
des hydrodynamischen Drehmomentwandlers ausgehenden Ölströmung,
die in Richtung einer Rücklaufseite des hydrodynamischen Drehmomentwandlers
strömt, beaufschlagt bezie hungsweise von dieser überströmt.
Zum Schließen der Wandlerüberbrückungskupplung
wird die Durchströmungsrichtung im Drehmomentwandler umgekehrt,
wobei zunächst die Differenz der Zulaufdrücke des
hydrodynamischen Drehmomentwandlers im Wesentlichen auf Null reduziert
beziehungsweise geschaltet wird, so dass ein im Kupplungsraum des
hydrodynamischen Drehmomentwandlers vorliegender statischer Gesamtdruck
ebenfalls im Wesentlichen auf Null oder ein definiertes Niveau abfällt.
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Der
in manchen Ausführungen in Schließrichtung der
Wandlerüberbrückungskupplung angefederte Wandlerkupplungskolben,
der zum Beispiel auf einer dem hydrodynamischen Drehmomentwandler
beziehungsweise dem Kupplungsraum abgewandten Seite mit einem Reibbelag
beschichtet ist oder auch mehrere Reiblamellen betätigt,
wird bei dem letztgenannten Betriebszustand des hydrodynamischen
Drehmomentwandlers durch die Federeinrichtung des Wandlerkupplungskolbens
oder durch dynamische Druckkräfte leicht gegen das Gehäuse der
Pumpenseite des hydrodynamischen Drehmomentwandlers gedrückt.
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Um
die Übertragungsfähigkeit der Wandlerüberbrückungskupplung
und damit auch das über die Wandlerüberbrückungskupplung
führbare Drehmoment zu erhöhen, wird ein Zulaufdruck
der Wandlerüberbrückungskupplung gegenüber
dem anderen angehoben. Die Erhöhung des Zulaufdrucks der Wandlerüberbrückungskupplung
vergrößert die Anpressung des Wandlerkupplungskolbens
gegen das Gehäuse der Pumpenseite des hydrodynamischen Drehmomentwandlers.
Zudem verringert der Wandlerkupplungskolben bei geschlossener Wandlerüberbrückungskupplung
die Ölströmung durch den Kupplungsraum des hydrodynamischen
Drehmomentwandlers auf ein vordefiniertes Minimum, so dass dem Wandlerkupplungskolben
der Wandlerüberbrückungskupplung im Wesentlichen
die Funktionalität eines herkömmlichen hydraulischen
Rückschlagventils zugrunde liegt.
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Zweileitungswandler
werden über zwei zwischen einem Steuergerät und
dem Drehmomentwandler verlaufende Hydraulikleitungen, die eine Druckbeaufschlagung
des Drehmomentwandlers ermöglichen, mit Hydraulikfluid
beaufschlagt. Das Hydraulikfluid wird dabei wahlweise durch die
erste oder die zweite Hydraulikleitung in den Kupplungsraum des
Drehmomentwandlers eingeleitet und durch die jeweils andere Hydraulikleitung
aus diesem abgeführt. Über die Durchströmungsrichtung
des Kupplungsraums des Drehmomentwandlers wird auch der Zustand
der Wandlerüberbrückungskupplung von einem geschlossenen
Zustand in einen geöffneten Zustand oder umgekehrt verändert.
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Aus
der
DE 198 58 541
A1 ist eine elektronisch-hydraulische Steuereinrichtung
eines automatisch schaltenden Kraftfahrzeuggetriebes bekannt, welche
eine Vorrichtung zum Betreiben eines vorliegend der ersten Systemgruppe
zugeordneten Zweileitungswandlers, d. h. eines hydrodynamischen Drehmomentswandlers
und einer damit korrespondierenden Wandlerüberbrückungskupplung,
umfasst.
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In
der
DE 10 2005 016 495.1 ist
ebenfalls ein hydraulisches Steuersystem für einen Zweileitungswandler
beschrieben, welches zur bedarfsgerechten Betätigung eines
Zweileitungswandlers ein Schaltventil und ein damit zusammenwirkendes
Druckbegrenzungsventil aufweist. Das Steuersystem ist mit einem
Schaltventil und einem damit wirkverbundenen druckvariablen Druckbegrenzungsventil
ausgeführt, deren Ventilschieber mit mit hydraulischem Druck
beaufschlagbaren Wirkflächen ausgebildet sind und jeweils
mit einem Vorsteuerdruck entgegen einer Federeinrichtung ansteuerbar
sind.
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Aus der
Automobiltechnischen Zeitschrift 97 (1995), Nr. 10, S. 698 bis 706,
"Elektrohydraulische Steuerung und äußere Schaltung
des automatischen Getriebes W5A 330/580 von Mercedes-Benz",
ist eine Vorrichtung zum Betreiben eines hydrodynamischen Drehmomentwandlers
mit einer damit korrespondierenden Wandlerüberbrückungskupplung
bekannt. Die Betätigung der Wand lerüberbrückungskupplung
ist vom Hydraulikfluidkreislauf des Drehmomentwandlers getrennt
ausgeführt. Der Kolbenraum der Wandlerüberbrückungskupplung
ist über eine vom hydraulisch durchströmten Bereich
beziehungsweise dem Kupplungsraum des Drehmomentwandlers getrennte
dritte Hydraulikleitung mit dem für die Betätigung
der Wandlerüberbrückungskupplung erforderlichen
hydraulischen Betätigungsdruck beaufschlagbar, während
die Wandlerüberbrückungskupplung wie bei einem
Zweileitungswandler räumlich in das Gehäuse des
Drehmomentwandlers integriert ist. Derartige Anfahreinrichtungen
werden in der Praxis als Dreileitungswandler bezeichnet und werden vorliegend
der zweiten Systemgruppe zugeordnet.
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Bei
weiteren aus der Praxis bekannten Ausgestaltungen von Anfahreinrichtungen,
die einen Drehmomentwandler und eine damit korrespondierende, jedoch
vom Drehmomentwandler getrennt hydraulisch betätigbare
Wandlerüberbrückungskupplung aufweisen und die
ebenfalls der zweiten Systemgruppe zugeordnet werden, ist die Wandlerüberbrückungskupplung
vom Drehmomentwandler räumlich getrennt an beliebig anderer
Stelle im Antriebsstrang eines Fahrzeugs, beispielsweise als Schaltkupplung
oder als Bremse in einem Gehäuse einer Getriebeeinrichtung,
angeordnet.
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Zur
Vermeidung einer Beeinträchtigung des Fahrkomforts wird
die Wandlerüberbrückungskupplung vorzugsweise
lediglich in solchen Betriebszuständen des Antriebsstranges
geschlossen, während welchen aus Drehungleichförmigkeiten
einer Brennkraftmaschine des Antriebsstranges resultierende und
akustisch von einem Fahrer wahrnehmbare Anregungen im Fahrzeug unterbleiben.
Im Gegensatz hierzu steht jedoch das Bestreben, die Wandlerüberbrückungskupplung
zur Reduzierung der bei geöffneter Wandlerüberbrückungskupplung
im hydrodynamischen Drehmomentwandler auftretenden hydraulischen
Verlustleistung während eines Anfahrvorganges möglichst
rasch zu schließen.
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Aufgrund
getriebeinterner Leckagen entleert sich ein im Normalbetrieb vollständig
mit Öl befüllter Kupplungsraum einer hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung nach längerer Stillstandszeit eines Fahrzeuges
ohne Zuführung von Hydraulikfluid wenigstens teilweise,
wobei bauartbedingt maximal etwas mehr als die Hälfte des
Befüllvolumens durch die zentrisch auf der Drehachse der
Kupplungseinrichtung liegende hydraulische Getriebeanbindung in
einen Getriebesumpf abläuft und das Leckagevolumen in der
Kupplungseinrichtung durch angesaugte Luft ersetzt wird.
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Wird
ein Fahrzeug beziehungsweise dessen Brennkraftmaschine nach einer
längeren Stillstandszeit wieder in Betrieb genommen, liegt
zunächst eine teilbefüllte Kupplungseinrichtung
vor, die erst nach einiger Zeit von einer brennkraftmaschinenseitig
angetriebenen Pumpeneinrichtung vollständig befüllt wird,
wobei insbesondere der hydrodynamische Kreislauf der Kupplungseinrichtung
teilbefüllt ist und die Kupplungseinrichtung deshalb während
eines sich an einen Startvorgang der Brennkraftmaschine anschließenden
Zeitraumes mit herabgesetzter Übertragungsfähigkeit
zur Verfügung steht. Dieser Betriebszustand verursacht
unter Umständen einen verzögerten Aufbau des hydrodynamischen
Kraftschlusses in der Kupplungseinrichtung, wodurch nach Einlegen
einer Fahrposition D oder R in einem Getriebe eines Fahrzeugantriebsstranges
ein Fahrzeug in der Ebene ohne Betätigung des Fahrpedals erst
nach einigen Sekunden Wartezeit anrollt. Zusätzlich besteht
auch die Möglichkeit, dass die Motordrehzahl mit Betätigung
des Fahrpedals zunächst erheblich ansteigt, ohne dass eine
entsprechende Reaktion des Fahrzeugs erfolgt. Des Weiteren rollt
ein Fahrzeug am Berg trotz Betätigung des Fahrpedals ohne
Bremseingriff unter Umständen zurück, wenn das
Antriebsmoment einer Antriebsmaschine nicht im erforderlichen Umfang über
die hydrodynamische Kupplungseinrichtung in Richtung des Abtriebs
führbar ist.
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Ist
die hydrodynamische Kupplungseinrichtung mit einem reibschlüssigen
Schaltelement zum Überbrücken ausgeführt,
ist zu Beginn der Inbetrieb nahme eines Fahrzeugs zunächst
nur das Schleppmoment der Überbrückungskupplung
für den Kraftschluss im Bereich der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung
wirksam, welches jedoch normalerweise während eines Anfahrvorgangs
möglichst minimal ausgelegt ist, um ein Abwürgen
eines als Brennkraftmaschine ausgeführten Antriebsmaschine beim
Gangeinlegen, insbesondere bei geringen Betriebstemperaturen, zu
verhindern. Ein Leerlaufen einer hydrodynamischen Kupplungseinrichtung
ist unter anderem von einer Abstelltemperatur einer Getriebeeinrichtung
sowie der Getriebehydraulik abhängig und wird bei hohen
Betriebstemperaturen aufgrund der herabgesetzten Viskosität
des Hydraulikfluids begünstigt. Zusätzliche Funktionen
wie ein Motor-Start-Automatik-System, verursachen im Betrieb eines
Fahrzeugs ein wiederholtes schnelles Leerlaufen eines Kupplungsraums
einer hydrodynamischen Kupplungseinrichtung, was jedoch unerwünscht
ist.
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Derzeit
sind keine kostengünstigen Lösungen bekannt, welche
einen Aufbau der Übertragungsfähigkeit einer hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung bei den vorbeschriebenen Systemen während
oder kurz nach einer Wiederinbetriebnahme eines Fahrzeuges sowie
während eines Anfahrvorgangs eines Fahrzeuges in gewünschtem
Umfang ermöglichen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung
zum Übertragen eines Drehmoments von einer ersten Welle
auf eine zweite Welle mittels einer hydrodynamischen Kupplungseinrichtung
sowie ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Vorrichtung zur
Verfügung zu stellen, mittels welchen ein Antriebsmoment
einer Antriebsmaschine eines Antriebsstrangs eines Fahrzeugs bei
einer Wiederinbetriebnahme des Fahrzeugs im Wesentlichen ohne zusätzliche
hydraulische Versorgungseinrichtung, wie eine elektromotorisch betriebene
Pumpeneinrichtung, verzögerungsfrei am Abtrieb des Fahrzeuges
kostengünstig zur Verfügung stellbar ist.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe mit einer Vorrichtung gemäß den
Merkmalen des Patentanspruches 1 sowie einem Verfahren gemäß den Merkmalen
des Patentanspruches 13 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung zum Übertragen
eines Drehmomentes von einer ersten Welle auf eine zweite Welle
ist mit einer hydrodynamischen Kupplungseinrichtung ausgeführt,
die von einem Hydrauliksystem über wenigstens eine erste Hydraulikleitung
und eine zweite Hydraulikleitung mit Hydraulikfluid beaufschlagbar
ist. Dabei ist das Drehmoment von einer mit der ersten Welle verbundenen ersten
Kupplungshälfte über das Hydraulikfluid auf eine
mit der zweiten Welle verbundene Kupplungshälfte übertragbar,
wobei die Kupplungshälften in einem Kupplungsraum der hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung drehbar angeordnet sind. Ein Abstand zwischen
einer Mündung der ersten Hydraulikleitung in dem Kupplungsraum
und einer Rotationsachse des Kupplungsraumes ist größer
als ein Abstand zwischen einer Mündung der zweiten Hydraulikleitung
in dem Kupplungsraum und der Rotationsachse. Des Weiteren ist eine
hydraulische Steuereinrichtung vorgesehen, mittels der ein Füllstand
des Kupplungsraumes beeinflussbar ist und über die der Kupplungsraum
der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung Hydraulikfluid bei Vorliegen
eines Füllstandes des Kupplungsraumes größer
als ein Füllstandschwellwert über die zweite Hydraulikleitung zuführbar
und über die erste Hydraulikleitung aus dem Kupplungsraum
abführbar ist, wobei bei Vorliegen eines Füllstandes
des Kupplungsraumes kleiner oder gleich dem Füllstandschwellwert
Hydraulikfluid über die zweite Hydraulikleitung aus dem
Kupplungsraum abführbar und über die erste Hydraulikleitung
in den Kupplungsraum zuführbar ist.
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Mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben
einer Vorrichtung gemäß einem der Patentansprüche
1 bis 12 wird ein Füllstand des Kupplungsraumes der hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung ermittelt und die Befüllung des Kupplungsraumes
der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung er folgt bei Ermitteln
eines Füllstandes kleiner oder gleich dem Füllstandschwellwert
wenigstens für einen Zeitraum über die zweite
Hydraulikleitung.
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Sowohl
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung als auch
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine hydrodynamische
Kupplungseinrichtung im Vergleich zu herkömmlich ausgeführten
sowie in an sich bekannter Art und Wiese betriebenen hydrodynamischen
Kupplungseinrichtungen schneller befüllbar. Dies resultiert
aus der Tatsache, dass im Kupplungsraum der Kupplungseinrichtung
vorhandene Luft sich durch die Rotation der Kupplungshälften
im Bereich der Rotationsachse ansammelt, während das im
Kupplungsraum vorhandene Hydraulikfluid nach außen wandert
und die Befüllrichtung des Kupplungsraumes der hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung gegenüber einem herkömmlichen Betrieb
der Kupplungseinrichtung zumindest kurzzeitig, vorzugsweise bis
zu 5 Sekunden, umgekehrt wird. Damit wird das Hydraulikfluid über
die erste Hydraulikleitung dem Kupplungsraum zugeführt
und über die zweite Hydraulikleitung, deren Mündungsbereich
der Rotationsachse näher als der Mündungsbereich
der zweiten Hydraulikleitung ist, abgeführt und die im
Bereich der Rotationsachse angesammelte Luft, die eine Befüllung
des Kupplungsraumes behindert, wird schneller aus dem Kupplungsraum
ausgeführt.
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Die
Strömungsumkehr erfolgt mittels der Steuereinrichtung,
welche bei einer vorteilhaften Ausgestaltung eine Ventileinrichtung
oder eine hydraulische Umschalteinrichtung eines hydraulischen Steuersystems
einer Getriebeeinrichtung aufweist.
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Somit
sind die im Bereich einer hydrodynamischen Kupplungseinrichtung
bekannten Probleme bezüglich des Kraftschlussaufbaus beim
Anfahren eines Fahrzeugs aufgrund einer Teilbefüllung einer
hydrodynamischen Kupplungseinrichtung durch das erfindungsgemäße
Verfahren beziehungsweise die erfindungsgemäße
Vorrichtung auf einfache und kostengünstige Art und Weise
gelöst. Des Weiteren ist mit der Vorrichtung und dem Verfahren
nach der Erfin dung für alle möglichen Befüllzustände
einer hydrodynamischen Kupplungseinrichtung ein akzeptables Anfahrverhalten
gewährleistet und ein fahrerseitiger Anfahrwunsch über
eine hydrodynamische Kupplungseinrichtung mit geringer Verzögerung
umsetzbar.
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Darüber
hinaus werden sowohl mit der Vorrichtung als auch mit dem Verfahren
nach der Erfindung beim Anfahren den Fahrkomfort beeinträchtigende
Betriebszustände, die durch unerwartet geringen oder plötzlich
entstehenden Kraftschluss im Bereich einer hydrodynamischen Kupplungseinrichtung auftreten
können, vermieden. Zusätzlich wird mit der Vorrichtung
und mit dem Verfahren nach der Erfindung im Vergleich zu Antriebssträngen,
die mit herkömmlich betriebenen hydrodynamischen Kupplungseinrichtungen
sowie mit herkommlich betriebenen Kupplungseinrichtungen ausgebildet
sind, ein erhöhter Fahrkomfort erreicht, da ein weitgehend
vom Befüllzustand einer hydrodynamischen Kupplungseinrichtung
unabhängiges Anfahrverhalten eines Fahrzeugs zur Verfügung
steht.
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Zusätzlich
ist bei einer Ausführung der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung
als Zweileitungswandler mit zugeordneter Wandlerüberbrückungskupplung
von Vorteil, dass sich die Wandlerüberbrückungskupplung
aufgrund der kurzzeitigen Änderung der Befüllrichtung
zumindest teilweise anlegt, wodurch im Bereich der Wandlerüberbrückungskupplung
Schleppmomente erzeugt werden, die einen Kraftschluss zwischen dem
Pumpenrad und dem Turbinenrad des Zweileitungswandlers während
der Befüllung des Kupplungsraumes unterstützen.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Patentansprüchen und den unter Bezugnahme
auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispielen,
wobei in der Beschreibung der verschiedenen Ausführungsbeispiele
der Übersichtlichkeit halber für bau- und funktionsgleiche
Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Es
zeigt:
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1 eine
stark vereinfachte Darstellung eines Fahrzeugs, welches mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgeführt
ist;
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2 ein
stark schematisiertes Hydraulikschema der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, wobei die hydrodynamische Kupplungseinrichtung als Zweileitungswandler
ausgeführt ist;
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3 ein
stark schematisiertes Schaltschema der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, wobei die hydrodynamische Kupplungseinrichtung als
Dreileitungswandler ausgeführt ist;
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4 eine
vergrößerte Einzelansicht einer hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung mit dargestellter Durchströmung im
Normalbetrieb; und
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5 eine 4 entsprechende
Darstellung einer Kupplungseinrichtung mit umgekehrter Strömungsrichtung
zur besseren Befüllung der Kupplungseinrichtung.
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In 1 ist
eine stark schematisierte Darstellung eines Fahrzeugs 1 gezeigt,
das einen Antriebsstrang 2 mit einer Brennkraftmaschine 3 und
einem Automatgetriebe 4 aufweist. Zwischen der Brennkraftmaschine 3 und
dem Automatgetriebe 4 ist vorliegend eine Vorrichtung 5 angeordnet,
die ein Anfahrelement umfasst.
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Die
Vorrichtung 5 ist zum Übertragen eines Drehmomentes
von einer ersten Welle 6, welche vorliegend die Motorausgangswelle
der Brennkraftmaschine 3 darstellt, und einer zweiten Welle 7,
welche die Getriebeeingangswelle des Automatgetriebes 4 darstellt,
vorgesehen. Hierfür ist die Vorrichtung 5 mit einer
in 2 bis 5 jeweils näher dargestellten hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung 8 ausgebildet, die von einem Hydrauliksystem 9 über
wenigstens eine erste Hydraulikleitung 10 und eine zweite Hydraulikleitung 11 mit
Hydraulikfluid beaufschlagbar ist.
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Das
zu übertragende Drehmoment wird von einer mit der ersten
Welle 6 verbundenen ersten Kupplungshälfte 12,
welche ein Pumpenrad ist, über das Hydraulikfluid auf eine
mit der zweiten Welle 7 verbundene Kupplungshälfte 13,
die ein Turbinenrad ist, übertragen. Die Kupplungshälften 12 und 13 sind in
einem Kupplungsraum 14 drehbar angeordnet, wobei ein Abstand
zwischen einer Mündung der ersten Hydraulikleitung 10 in
den Kupplungsraum 14 und einer Rotationsachse 15 des
Kupplungsraumes 14 größer ist als ein
Abstand zwischen einer Mündung der zweiten Hydraulikleitung 11 in
dem Kupplungsraum 14 und der Rotationsachse 15.
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Während
eines Anfahrvorganges des Fahrzeugs 1 wird die hydrodynamische
Kupplungseinrichtung 8 der Vorrichtung 5 bei Vorliegen
eines Füllstandes der Kupplungseinrichtung 8 größer
als ein Füllstandschwellwert über die zweite Hydraulikleitung 11 mit
Hydraulikfluid beaufschlagt und in der in 4 durch
die Pfeile grafisch dargestellten Art und Weise vom Hydraulikfluid
durchströmt, wobei die in 4 dargestellte
Durchströmung der Kupplungseinrichtung 8 einer
bevorzugten Durchströmungsrichtung während eines
Anfahrvorganges entspricht. Anschließend tritt das Hydraulikfluid über
die erste Hydraulikleitung 10 wieder aus dem Kupplungsraum 14 der
hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8, welche bei dem
in 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel
als Föttingerelement ausgeführt ist, aus.
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Die
Anordnung der Mündungen der ersten Hydraulikleitung 10 und
der zweiten Hydraulikleitung 11 in dem Kupplungsraum 14 der
hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 auf unterschiedlichen
Abständen zur Rotationsachse 15 bewirkt bei der
Zuführung des Hydraulikfluids über die zweite
Hydraulik leitung 11 und beim Ausführen des Hydraulikfluids
aus dem Kupplungsraum 14 über die erste Hydraulikleitung 10 einen
Pumpeneffekt, der die in 4 dargestellte Durchströmung
der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 begünstigt.
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Die
in 2 dargestellte Ausführungsform der Vorrichtung 5 ist
mit einer als Zweileitungswandler ausgeführten hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung 8 ausgebildet, der eine als Wandlerüberbrückungskupplung
ausgestaltete reibschlüssige Kupplungseinrichtung 16 zugeordnet
ist, mittels der die hydrodynamische Kupplungseinrichtung 8 in
an sich bekannter Art und Weise überbrückbar ist,
um in verschiedenen Betriebszuständen des Antriebsstranges 2 Verluste
im Bereich der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 zu
vermeiden.
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Das
in 2 dargestellte und zur Versorgung der hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung 8 mit Hydraulikfluid vorgesehene Hydrauliksystem 9 ist vorliegend
Teil einer hydraulischen Steuerung des Automatgetriebes 4 des
Fahrzeugs 1 gemäß 1 und im
Wesentlichen im Bereich des Automatgetriebes 4 angeordnet.
Hiervon abweichend kann es bei weiteren Ausführungen der
Vorrichtung nach der Erfindung vorgesehen sein, dass die hydrodynamische Kupplungseinrichtung
von einem von der hydraulischen Steuerung einer Getriebeeinrichtung
getrennten Hydraulik in der nachbeschriebenen Art und Weise mit
Hydraulikfluid beaufschlagt wird.
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Das
Hydrauliksystem 9 umfasst vorliegend einen Getriebeölsumpf 17 und
eine hydraulische Pumpeneinrichtung 18, wobei eine Saugseite
der Pumpeneinrichtung 18 mit dem Getriebeölsumpf 17 und
eine Druckseite der Pumpeneinrichtung 18 mit einem Hauptdruckventil 19 verbunden
ist. Über das Hauptdruckventil 19 wird der Systemdruck
im Hydrauliksystem 9 eingestellt, wobei stromab des Hauptdruckventils 19 ein
sogenanntes Wandlerdruckregelventil 20 sowie eine vorliegend
mit einem Wandlerdurchflussrichtungsschalt ventil 22 ausgeführte
Steuereinrichtung 21 angeordnet sind, um einen Druck im
Kupplungsraum 14 der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 sowie
eine Durchströmungsrichtung durch den Kupplungsraum 14 einstellen
zu können. Der Druck im Kupplungsraum 14 der hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung 8 wird über das Wandlerdruckregelventil 20 und
die Durchflussrichtung über das Wandlerdurchflussrichtungsschaltventil 22 der
Steuereinrichtung 21 eingestellt. Des Weiteren ist der
Steuereinrichtung 21 ein elektronisches Steuergerät 23 zugeordnet,
von welchem das Wandlerdruckregelventil 20 sowie das Wandlerdurchflussrichtungsschaltventil 22 angesteuert
werden.
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Zusätzlich
ist stromab des Wandlerdurchflussrichtungsschaltventils 22 ein
Rücklauf- und Kühlerventil 24 angeordnet,
wobei in Abhängigkeit der jeweils vorliegenden Schaltstellung
des Rücklauf- und Kühlerventils 24 eine
Durchströmung eines Kühlers 25 erfolgt
oder unterbleibt. Das bedeutet, dass das aus der hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung 8 ausströmende Hydraulikfluid
betriebszustandsabhängig direkt in den Getriebeölsumpf 17 zurückgeführt
wird oder zunächst zum Wärmeaustausch mit der
Umgebung durch den Kühler 25 strömt und
erst dann in den Getriebeölsumpf 17 geführt
wird.
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Grundsätzlich
wird der Kupplungsraum 14 der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 ausgehend
von der Pumpeneinrichtung 18 über das Hauptdruckventil 19,
das Wandlerdruckregelventil 20, das Wandlerdurchflussrichtungsschaltventil 22 und
die zweite Hydraulikleitung 11 während eines Anfahrvorganges
des Fahrzeugs 1 mit Hydraulikfluid versorgt, wenn ein Füllstand
des Kupplungsraums 14 größer als ein
Füllstandschwellwert ist. Wird hingegen ein Füllstand
des Kupplungsraums 14 ermittelt, der kleiner oder gleich
dem Füllstandschwellwert ist, wird der Kupplungsraum 14 mit
der in 5 dargestellten Art und Weise über die
erste Hydraulikleitung 10 mit Hydraulikfluid beaufschlagt
und Hydraulikfluid über die zweite Hydraulikleitung 11 aus
der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 abgeführt,
wobei hierfür eine Schaltstellung des Wandlerdurchflussrichtungsschaltventils 22 gegenüber
einem herkömmlichen Anfahrbetrieb umgeschaltet wird.
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Der
Füllstand der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 wird
vorliegend bei der Inbetriebnahme des Fahrzeugs, d. h. unmittelbar
nach dem Starten der Brennkraftmaschine 3, indirekt mittels
einer Messeinrichtung bestimmt und für die Betätigung der
Vorrichtung 5 dem elektronischen Steuergerät 23 zur
Verfügung gestellt. Dabei werden beispielsweise die Motor-
und Turbinendrehzahlen bzw. deren Differenz, ein von der Brennkraftmaschine
ausgegebenes Drehmoment oder ein Wandlerdruck bestimmt, da sich
diese Betriebsparameter des Antriebsstranges 2 in Abhängigkeit
des Füllstandes der Kupplungseinrichtung 8 in
charakteristischer Art und Weise verändern und daher zur
Bestimmung des Füllstandes geeignet sind.
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Hiervon
abweichend besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Füllstand
der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 vor einer Inbetriebnahme,
d. h. vor einem Starten der Brennkraftmaschine 3, indirekt über
ein im elektronischen Steuergerät 23 hinterlegtes
Modell zu bestimmen, wobei der Füllstand über
das Modell in Abhängigkeit der Leckagen der Vorrichtung 5,
verschiedener Betriebsparameter der Vorrichtung 5, einer
Stillstandszeit des Fahrzeugs 1 beziehungsweise der Brennkraftmaschine 3 und auch
einer Temperatur des Hydraulikfluids rechnerisch ermittelt wird.
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Wiederum
alternativ hierzu oder in Kombination dazu ist der Füllstand
der Kupplungseinrichtung 8 direkt über eine beispielsweise
im Bereich eines Getriebeölsumpfes 17 der Getriebeeinrichtung 4 angeordnete
Messeinrichtung bestimmbar, da der Füllstand des Getriebeölsumpfes 17 bei
einem Leerlaufen der Kupplungseinrichtung 8 ansteigt.
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Das
Hydraulikfluid wird bei unzureichender Befüllung entgegen
dem Pumpeneffekt durch den Kupplungsraum 14 der hydrodynamischen
Kupp lungsseinrichtung 8 geführt. Da sich jedoch
im Betrieb einer hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 Luft
in der Rotationsachse 15 nahen Bereichen abscheidet, während
in der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung angeordnetes Hydraulikfluid
sich in der Rotationsachse 15 entfernten Bereichen ansammelt,
ist die Luft im Kupplungsraum 14 bei der gegenüber
einem Normalbetrieb der Kupplungseinrichtung 8 umgekehrten
Durchströmung auf einfache Art und Weise aus dem Kupplungsraum 14 abführbar.
Zudem wird das Hydraulikfluid bei gegenüber einem Normalbetrieb
der Kupplungseinrichtung 8 während eines Anfahrvorganges
umgekehrter Durchströmung direkt in den durch das Pumpenrad 12 und
das Turbinenrad 13 der Kupplungseinrichtung 8 gebildeten
Torus eingeleitet und nicht erst dem den Torus umgebenden Bereich
des Kupplungsraumes 14 zugeführt und von dort
in den Torus eingeleitet.
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Der
Füllstandschwellwert des Kupplungsraums 14 der
hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 entspricht einem
Wert, zu dem über die hydrodynamische Kupplungseinrichtung 8 ein
für einen Anfahrvorgang des Fahrzeugs ausreichendes Drehmoment über
die hydrodynamische Kupplungseinrichtung 8 führbar
ist. Dabei ist der Füllstandschwellwert von der jeweiligen
Bauart der Kupplungseinrichtung abhängig und entspricht
vorliegend in etwa 75% des gesamten Füllvolumens der Kupplungseinrichtung.
Unterhalb des Füllstandschwellwerts liegt die hydrodynamische
Kupplungseinrichtung 8 mit einer für einen Anfahrvorgang
zu geringen Übertragungsfähigkeit vor, so dass
die vorbeschriebene Strömungsumkehr über das Wandlerdurchflussrichtungsschaltventil 22 durchgeführt
wird, um die Befüllung und damit die Übertragungsfähigkeit
im Vergleich zur herkömmlichen Durchströmung schneller
anzuheben.
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Bei
dem Zweileitungswandler 8 der Vorrichtung 5 gemäß der 2 wird
durch die Strömungsumkehr im Kupplungsraum 14 ein
Kolben 26 der Wanderüberbrückungskupplung 16 in
Schließrichtung der Wandlerüberbrückungskupplung 16 mit Druck
beaufschlagt. Gleichzeitig wird der Druck in der zweiten Hydraulikleitung 11 über
das Hydrauliksystem 9 auf einen Wert eingestellt, zu dem am
Kolben 26 der Wandlerüberbrückungskupplung 16 eine Gesamtkraftkomponente
angreift, die den Kolben 26 der Wandlerüberbrückungskupplung 16 zumindest anlegt.
Die Wandlerüberbrückungskupplung 16 liegt dann
mit einer derartigen Übertragungsfähigkeit vor, dass
von der ersten Welle 6 ein gewünschtes Drehmoment
auf die zweite Welle 7 führbar ist, obwohl die hydrodynamische
Kupplungseinrichtung noch nicht die dafür erforderliche Übertragungsfähigkeit
aufweist. Damit wird eine unzureichende Übertragungsfähigkeit
der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8, welche durch
einen unzureichenden Befüllzustand erzeugt wird, durch
eine gegenüber einem geöffneten Zustand der Wandlerüberbrückungskupplung
erhöhte Übertragungsfähigkeit der Wandlerüberbrückungskupplung 16 auf
einfache Art und Weise ausgeglichen.
-
Die
Strömungsrichtungsumkehr im Kupplungsraum 14 der
hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 wird vorliegend
für einen vordefinierten Zeitraum, der beispielsweise 5
Sekunden betragen kann, durchgeführt, wobei die hydrodynamische Kupplungseinrichtung
beziehungsweise deren Kupplungsraum 14 nach Ablauf des
vordefinierten Zeitraums mit einer für die Übertragung
des angeforderten Drehmoments erforderlichen Befüllung
vorliegt. Das bedeutet, dass nach Ablauf des vordefinierten Zeitraums
die Strömungsrichtung im Kupplungsraum 14 durch
Umschalten des Wandlerdurchflussrichtungsschaltventils 22 wieder
umgekehrt wird und der Kupplungsraum 14 wieder über
die zweite Hydraulikleitung 11 mit Hydraulikfluid beaufschlagt
wird und Hydraulikfluid über die erste Hydraulikleitung 10 aus dem
Kupplungsraum 14 ausgeführt wird. Damit greift am
Kolben 26 der Wandlerüberbrückungskupplung 16 der
Vorrichtung 5 gemäß 2 wieder
eine in Öffnungsrichtung der Wandlerüberbrückungskupplung 16 wirkende
Gesamtkraftkomponente an, und ein über die erste Welle 6 anliegendes
Antriebsmoment der Brennkraftmaschine 3 wird im Wesentlichen über die
hydrodynamische Kupplungseinrichtung 8 auf die zweite Welle 7 weitergeleitet.
-
Bei
dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel der
Vorrichtung 5 weist die hydrodynamische Kupplungseinrichtung 8 eine
Wandlerüberbrückungskupplung 16 und einen
Dreileitungswandler auf, wobei die Wandlerüberbrückungskupplung 16 über
eine dritte Hydraulikleitung 27 betätigbar ist.
Die dritte Hydraulikleitung 27 ist mit einem der Wandlerüberbrückungskupplung 16 zugeordneten
weiteren Kupplungsraum 28 verbunden, der von dem Kupplungsraum 14 der
hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 getrennt ist, so
dass die Übertragungsfähigkeit der Wandlerüberbrückungskupplung 16 lediglich
von dem im weiteren Kupplungsraum 28 vorherrschenden Druck
abhängig ist.
-
Grundsätzlich
wird die hydraulische Kupplungseinrichtung 8 der Vorrichtung 5 gemäß 3 bei
Vorliegen eines Füllstandes des Kupplungsraums 14 kleiner
oder gleich dem Füllstandschwellwert in der zu 2 beschriebenen
Art und Weise über die erste Hydraulikleitung 10 mit
Hydraulikfluid beaufschlagt und Luft sowie Hydraulikfluid über
die zweite Hydraulikleitung 11 für einen begrenzten
beziehungsweise vordefinierten Zeitraum aus dem Kupplungsraum 14 abgeführt.
Im normalen Betrieb wird der Kupplungsraum 14 der Kupplungseinrichtung 8 gemäß 3 über
die zweite Hydraulikleitung 11 mit Hydraulikfluid beaufschlagt
und Hydraulikfluid über die erste Hydraulikleitung 10 aus
dem Kupplungsraum 14 abgeführt.
-
Bei
gegenüber einem Normalbetrieb der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 umgekehrter
Strömungsrichtung im Kupplungsraum 14, die bei zu
geringer Befüllung der Kupplungseinrichtung 8 eingestellt
wird, wird der weitere Kupplungsraum 28 über die
dritte Hydraulikleitung 27 derart mit Hydraulikfluid beaufschlagt,
dass die Wandlerüberbrückungskupplung 16 eine Übertragungsfähigkeit
aufweist, zu der ein von der ersten Welle 6 auf die zweite Welle 7 zu
führendes Drehmoment zu einem Teil von der hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung 8 und zum anderen Teil von der Wandlerüberbrückungskupplung 16 übertragen
wird.
-
Nach
Ablauf des vordefinierten Zeitraums wird die Strömungsrichtung
im Kupplungsraum 14 der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 wieder
umgekehrt und entspricht der Strömungsrichtung im Normalbetrieb
der Vorrichtung 5, wobei der Kupplungsraum 14 der
Kupplungseinrichtung 8 einen Füllstand größer
als der Füllstandschwellwert aufweist und das von der ersten
Welle 6 auf die zweite Welle 7 zu führende
Drehmoment alleine von der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 übertragbar
ist. Deshalb wird der Druck im weiteren Kupplungsraum 28 auf
einen Wert abgesenkt, zu dem die Wandlerüberbrückungskupplung 16 geöffnet
ist, um im Bereich der Vorrichtung 5 eine zu hohe Übertragungsfähigkeit,
die ein Abwürgen der Brennkraftmaschine 3 während
eines Anfahrvorgangs des Fahrzeugs 1 verursachen kann,
auf einfache Art und Weise zu vermeiden.
-
Die
vorbeschriebene Vorgehensweise wird sowohl bei der Vorrichtung 5 gemäß 2 als
auch bei der Vorrichtung gemäß 3 bei
stehendem Fahrzeug 1, bei abgeschalteter Brennkraftmaschine 3 und
bei Vorliegen einer Anforderung zum Starten der Brennkraftmaschine 3 durchgeführt,
wobei im Automatgetriebe 4 noch kein Kraftschluss besteht und
ein Wählhebel in Position P oder N steht. Die zweite Kupplungshälfte 13 beziehungsweise
die Turbine der Kupplungseinrichtung 8 wird in diesem Betriebszustand
des Fahrzeuges 1 mit dem Getriebeeingang auf die Drehzahl
der Brennkraftmaschine 3 geführt.
-
Wird
ein vordefinierter Schwellwert einer fahrerseitigen Leistungsanforderung
beziehungsweise ein vordefinierter Fahrpedalwert, der beispielsweise 10%
sein kann, überschritten und der Wählhebel in die
Position D oder R verstellt, wird die Wandlerüberbrückungskupplung 16 der
Vorrichtung 5 gemäß 2 und
der Vorrichtung 5 gemäß 3 im
Fahrzeugstillstand für einen vorzugsweise betriebszustandsabhängig
variierbaren Zeitraum, beispielsweise für 5 Sekunden, schlupfend
mit einer Übertragungsfähigkeit betrieben, die
bis zu einem Viertel des maximalen Motornennmoments der Brennkraftmaschine 3 entspricht.
Ein vollständiges Schließen der Wandlerüberbrückungskupplung
wird dabei verhindert.
-
Nachfolgend
werden verschiedene Maßnahmen vorgestellt, mittels welchen
eine durch die vorbeschriebene Strömungsumkehr in der hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung 8 angestrebte Befüllung unterstützt
wird.
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So
ist es sowohl bei den Vorrichtungen 5 gemäß 2 und 3 als
auch bei hydrodynamischen Kupplungen mit und ohne Überbrückungskupplung
vorgesehen, dass ein Strömungsquerschnitt W1 durch Nuten
oder eine Drossel innerhalb eines Drehmomentwandlers oder einer
hydrodynamischen Kupplung bei einem Normalbetrieb entsprechender
Durchströmung auf der Ausflussseite des hydrodynamischen
Kreislaufs der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 gegenüber
dem kurzzeitig umgekehrten Betrieb reduziert wird, um nach der Umschaltung
in den Normalbetrieb bzw. die normale Befüllrichtung der
Kupplungseinrichtung 8 im Kupplungsraum 14 der
Kupplungseinrichtung 8 ein Rückstaudruckniveau
aufzubauen, auf dem ein Ausgasen von im Hydraulikfluid gelöstem
Gas im Wesentlichen unterbleibt beziehungsweise im Vergleich zu
herkömmlich betriebenen hydrodynamischen Kupplungseinrichtungen
reduziert ist. Hierdurch wird das Ausschieben von Hydraulikfluid
aus dem Kupplungsraum 14 während der weiteren
Befüllung der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 beschränkt,
jedoch die Ableitung von Luft aus dem Kupplungsraum 14 zur
weiteren Verbesserung der Befüllung des Kupplungsraums 14 nicht
beeinträchtigt.
-
Während
der zu Beginn eines Anfahrvorganges umgekehrten Durchströmung
der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8, wird der Strömungsquerschnitt
W1, der dann die Zuflussseite darstellt, wieder vergrößert
und der Strömungswiderstand in diesem Bereich der Kupplungseinrichtung 8 reduziert,
wodurch die Befüllung erleichtert wird. Dabei ist der Strömungswiderstand
des Strömungsquerschnitts W1 in nicht reduziertem Zustand
während der gegen über dem Normalbetrieb umgekehrten
Befüllrichtung der Kupplungseinrichtung 8 deutlich
niedriger als der Strömungswiderstand, welcher sich bei dem
Zweileitungswandler gemäß 2 bei angelegter
Wandlerüberbrückungskupplung 16 im Bereich W2
durch Nuten oder Öffnungen im Bereich der Reibflächen
der Wandlerüberbrückungskupplung 16 einstellt.
Zusätzlich ist der Strömungswiderstand des Strömungsquerschnittes
W1 im reduzierten Zustand im Normalbetrieb der Kupplungseinrichtung 8 höher als
der Strömungswiderstand des Bereiches W2 in geöffnetem
Zustand der Wandlerüberbrückungskupplung 16.
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Vorteilhaft
ist die Drosselung im Bereich des Strömungsquerschnitts
W1 nur bei geringen Drehzahlen beziehungsweise unterhalb eines Schwellwertes
der Drehzahl der Turbine beziehungsweise der zweiten Kupplungshälfte 13 wirksam,
wobei diese Vorgabe beispielsweise durch ein fliehkraftabhängiges Öffnen
des Drosselquerschnitts W1 mechanisch oder durch entsprechende Ansteuerung
des Drosselquerschnitts W1 realisierbar ist.
-
Des
Weiteren wird angestrebt, die Durchflusswiderstände und
Durchflusswege in der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung der
Vorrichtung nach der Erfindung, welche als Drehmomentwandler oder
als hydrodynamische Kupplung ausgeführt sein kann, derart
auszuführen, dass das Leerlaufen der Kupplungseinrichtung
bereits im Stillstand des Fahrzeugs und bei abgeschalteter Brennkraftmaschine gegenüber
herkömmlich ausgeführten Kupplungseinrichtungen
minimiert ist. Dies ist auf einfache Art und Weise durch Minimierung
von Spaltmaßen, Toleranzen und Spielen realisierbar.
-
Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit, stromab des Kupplungsraums 14 der
hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 konstante oder
variierbare Strömungsquerschnitte W4 und W5 der Zu- und
Ableitungen L4 und L5 des Kühlers 25, in einer Hydraulikleitung
L6 oder in der Steuereinrichtung 21 vorzusehen, um die
mit dem variierbaren Strömungsquerschnitt W1 angestreb ten
Wirkungen darstellen beziehungsweise weiter verbessern zu können.
Damit wird zuerst der Kupplungsraum 14 befüllt
und anschließend werden der Kühler 25 und
die Leitungen mit Hydraulikfluid beaufschlagt.
-
Zusätzlich
ist es vorgesehen, das Druckniveau im Kupplungsraum 14 beziehungsweise
in einem Bereich D der Kupplungseinrichtung 8 mittels der
Steuereinrichtung 21 während eines Anfahrvorgangs
des Fahrzeugs 1, vorzugsweise um 1 bar, gegenüber
einem herkömmlichen Druckniveau anzuheben, um ein Ausgasen
von im Hydraulikfluid gelösten Gasanteilen zu reduzieren
sowie im Kupplungsraum 14 vorhandene Luftblasen zu komprimieren.
-
Bei
der Ausführung der Vorrichtung 5 gemäß 2 ist
der Kolben 26 der Wandlerüberbrückungskupplung 16 mit
einer zusätzlichen Entlüftungsleitung W3 als Kurzschluss
zwischen dem Kupplungsraum 14 und einem Kupplungsraum,
der von dem Kolben 26 und der ersten Welle 6 begrenzt
ist, vorgesehen, mittels welcher die Luftabfuhr aus dem Kupplungsraum 14 bei
angelegter Überbrückungskupplung 16 auf
einfache Art und Weise verbessert ist.
-
Vorteilhaft
steigt das Schleppmoment der Wandlerüberbrückungskupplung 16 beziehungsweise
das Kupplungsmoment bei von außen angesteuerten Druckdifferenzen
in Richtung des Zustands "Wandlerüberbrückungskupplung
offen" oder bei nicht druckbeaufschlagter beziehungsweise bei mit kleinem
Differenzdruck, beispielsweise kleiner 1 bar, in Schließrichtung
angesteuerter Wandlerüberbrückungskupplung mit
steigender Differenzdrehzahl überproportional, d. h. progressiv,
an. Damit wird beim Gangeinlegen ein Abwürgen der Brennkraftmaschine 3 auf
dem Leerlaufniveau vermieden und bei höheren Drehzahlen
der Brennkraftmaschine 3 aber ein deutlich erhöhtes
Kraftschlussmoment während eines Anfahrvorgangs erzeugt.
Dies ist konstruktiv durch spezielle Ebenheiten und Nutungen der
Reibflächen im Bereich W2 der Wandlerüberbrückungskupplung
umsetzbar.
-
Gleichzeitig
oder alternativ hierzu besteht auch die Möglichkeit, die
hydrodynamische Kupplungseinrichtung mit Differenzdruck aufbauenden Beschaufelungen
im Bereich der Primarseite, welche mit der Drehzahl der Brennkraftmaschine
dreht, oder durch andere selbstschließende Effekte eine
drehzahlabhängige Übertragungsfähigkeit
der Kupplungseinrichtung umzusetzen.
-
Die
Befüllung der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 ist
bei allen in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
auch während der kurzfristigen Strömungsumkehr
durch eine erhöhte Fördermenge der Pumpeneinrichtung 18 im
Leerlaufbetrieb der Brennkraftmaschine 3 verbesserbar,
wobei dies im Vergleich zu herkömmlichen Hydrauliksystemen
durch eine breiter ausgeführte Innenzahnradpumpe oder eine
mit höherer Drehzahl laufenden Pumpeneinrichtung, respektive
einer volumenstromgeregelten Pumpe realisierbar ist.
-
Des
Weiteren besteht alternativ oder zusätzlich hierzu auch
die Möglichkeit, eine weitere externe hydraulische Ölversorgung
beziehungsweise eine Befülleinrichtung des Hydrauliksystems 9 in
Form einer Hydraulikfluidspeichereinrichtung vorzusehen, die direkt
nach Inbetriebnahme des Fahrzeugs 1 und noch stehendem
Verbrennungsmotor mit einer Versorgung des Hydrauliksystems 9 mit
Hydraulikfluid beginnt, um eine Vorbefüllung des Hydrauliksystems 9 und
der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 durchführen
zu können.
-
Im
elektronischen Steuergerät 23 ist vorliegend eine
strategiefähige, programmierbare Funktion hinterlegt, mittels
welcher die erfindungsgemäße Vorgehensweise gesteuert
durchgeführt wird und die Anzahl der Befüllvorgänge
in der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 gezählt
und für eine Diagnose gespeichert werden. Alternativ hierzu
ist es bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung nach der Erfindung vorgesehen, dass die letztgenannte
im elektronischen Steuergerät beziehungsweise im elektronischen
Getriebesteuergerät hinterlegte Funktion als rein hydraulische Funktionalität,
die eine Strömungsumkehr im Kupplungsraum 14 der
Kupplungseinrichtung 8 im Fahrzeugstillstand vornimmt,
beispielsweise über Fliehkraft gesteuerte Ventile innerhalb
der Kupplungseinrichtung 8 realisiert ist.
-
Darüber
hinaus wird in dem elektronischen Steuergerät 23 eine
Erkennung des Leerlaufzustands beispielsweise in Abhängigkeit
einer Standzeit des Fahrzeugs 1, einer Abstelltemperatur
des Hydraulikfluids und so weiter, vorgenommen, wobei die beschriebenen
Funktionen nur bei Vorliegen vordefinierter Betriebszustände
des Antriebsstranges 2 aktiviert oder die Funktionen graduell
in Abhängigkeit des vorliegenden Betriebszustandes parametriert werden.
Zudem erfolgt mittels des elektronischen Steuergerätes 23 eine
Verzögerung des Gangeinlegens, beispielsweise um 3 Sekunden,
um zu gewährleisten, dass die hydrodynamische Kupplungseinrichtung 8 ausreichend
befüllt ist und die Durchströmung des Kupplungsraums 14 nach
der kurzzeitigen Umkehr wieder der Richtung im Normalbetrieb entspricht,
bei der eine Wandlerüberbrückungskupplung eines
Zweileitungswandlers sich in offenem Zustand befindet.
-
Zur
weiteren Verbesserung der Befüllung sowie der Entlüftung
der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 wird mittels
des elektronischen Steuergerätes 23 im Leerlaufbetrieb
der Brennkraftmaschine 2 eine Drehzahlerhöhung
der Drehzahl der Brennkraftmaschine, beispielsweise von 700 1/min auf
1000 1/min, angefordert, wobei hierdurch auch die Druckversorgung
der Kupplungseinrichtung 8 verbessert wird, da die von
der Brennkraftmaschine 3 angetriebene Pumpeneinrichtung 18 bei
erhöhter Drehzahl der Brennkraftmaschine 3 ein
höheres Fördervolumen zur Verfügung stellt.
-
Des
Weiteren kann über das elektronische Steuergerät 23 auch
eine Drehzahlbegrenzung der Brennkraftmaschine 3, beispielsweise
auf 3000 1/min, oder eine entsprechende Begrenzung des Antriebsmomentes
der Brennkraftmaschine 3 angefordert werden, bis das Antriebsmoment
der Brennkraftmaschine 3 weitgehend dem aus dem stationären Kennfeld
der hydrodynami schen Kupplungseinrichtung 8 beziehungsweise
einem stationären Wandlerkennfeld bestimmbaren hydrodynamischen
Drehmoment entspricht, das beispielsweise 80% des Nennwerts ist.
Damit wird einerseits ein akustisch auffälliges Hochdrehen
der Brennkraftmaschine 3 vermieden und andererseits im
Bereich der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 ein
ausreichendes Schleppmoment zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wird
ein weiterer Kennungseinbruch durch abgerissene Strömungszustände
an den Beschaufelungen der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung 8 bei zu
hoher Differenzdrehzahl im Stallpunkt vermieden.
-
Bei
einer weiteren vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens, bei der das Gangeinlegen der Getriebeeinrichtung 4 zunächst
verzögert wird, wird das Gangeinlegen anschließend über
eine sogenannte Neutral-Idle-Control-Funktion der Getriebeeinrichtung 4 im
Vergleich zu herkömmlichen Schaltvorgängen schneller
ausgeführt und der Kraftschluss bei einer Turbinendrehzahl,
die in etwa der Drehzahl der Brennkraftmaschine 3 entspricht
durch schnelles Schließen einer in den Gängen
1 oder R erforderlichen Kupplung in der Getriebeeinrichtung 4 hergestellt.
Diese Vorgehensweise wird insbesondere dann vorgesehen, wenn der
Fahrer nach dem Einlegen der Wählhebelposition D oder R
das Bremspedal löst, um einen zusätzlichen dynamischen
Drehimpuls zum ersten in Bewegungsetzen des Fahrzeugs zu nutzen.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung stellt eine spezielle
hydraulische Ansteuerung einer teilbefüllten hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung und eine entsprechend darauf optimierte Gestaltung
aller hydraulischen Bauteile, beispielsweise durch eine gezielte
Einstellung der Durchflusswiderstände und der Durchflusswege
in der Kupplungseinrichtung sowie in den hydraulischen Zu- und Ableitungen
mit oder ohne einem erhöhten Förderstrom einer
Pumpeneinrichtung dar.
-
Insbesondere
die erfindungsgemäße Ansteuerung der hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung sieht vor, dass zum einen durch eine entsprechende
Druckbeaufschlagung der Versorgungsleitungen der Kupplungsleitungen
der Kupplungseinrichtung eine optimale Vorfüllung, Befüllung
und Entlüftung der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung vor
und nach einem Gangeinlegen einer Getriebeeinrichtung garantiert
ist. Zum anderen steht durch diese Druckbeaufschlagung eine zusätzlich
erhöhte Übertragungsfähigkeit einer Überbrückungskupplung
zum Vorbeschleunigen der Drehmassen einer Turbine der hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung und des Getriebeeingangs vor einem Gangeinlegen
beziehungsweise zur Übertragung einer Kraftschlusses parallel
zur Hydrodynamik während eines Anfahrvorgangs nach einem
Gangeinlegen in der Getriebeeinrichtung zur Verfügung.
-
Darüber
hinaus wird das Druckniveau im Kupplungsraum der hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung und auch die Druckdifferenz an der hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung auf eine maximale Höhe eingestellt.
Dadurch wird eine bessere und schnellere Befüllung des
hydrodynamischen Kreislaufs sowie der hydraulischen Leitungen im
gesamten Hydrauliksystem der Vorrichtung nach der Erfindung erzielt,
Luftblasen im Kupplungsraum der hydrodynamischen Kupplungseinrichtung
komprimiert und aus diesem ausgeschoben und kurze Steuerzeiten während
der Ansteuerung der Wandlerüberbrückungskupplung
ermöglicht.
-
Generell
wird mit der vorbeschriebenen erfindungsgemäßen
Lösung Hydraulikfluid im Vergleich zu herkömmlich
ausgebildeten Systemen besser direkt in den hydrodynamischen Kreislauf
und nicht in den übrigen Bauraum innerhalb einer hydrodynamischen
Kupplungseinrichtung eingebracht und gleichzeitig Luft besser aus
dem hydrodynamischen Kreislauf abgeführt.
-
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Antriebsstrang
- 3
- Brennkraftmaschine
- 4
- Automatgetriebe,
Getriebeeinrichtung
- 5
- Vorrichtung
- 6
- erste
Welle
- 7
- zweite
Welle
- 8
- hydrodynamische
Kupplungseinrichtung
- 9
- Hydrauliksystem
- 10
- erste
Hydraulikleitung
- 11
- zweite
Hydraulikleitung
- 12
- erste
Kupplungshälfte, Pumpenrad
- 13
- zweite
Kupplungshälfte, Turbinenrad
- 14
- Kupplungsraum
- 15
- Rotationsachse
- 16
- Wandlerüberbrückungskupplung
- 17
- Getriebeölsumpf
- 18
- Pumpeneinrichtung
- 19
- Hauptdruckventil
- 20
- Wandlerdruckregelventil
- 21
- Steuereinrichtung
- 22
- Wandlerdurchflussrichtungsschaltventil
- 23
- elektronisches
Steuergerät
- 24
- Rücklauf-
und Kühlerventil
- 25
- Kühler
- 26
- Kolben
- 27
- dritte
Hydraulikleitung
- 28
- weiterer
Kupplungsraum
- D
- Bereich
- L4,
L5, L6
- Hydraulikleitung
- W1
- Strömungsquerschnitt
- W2
- Bereich
- W3
- Entlüftungsleitung
- W4,
W5
- Strömungsquerschnitt
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19858541
A1 [0011]
- - DE 102005016495 [0012]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - der Automobiltechnischen
Zeitschrift 97 (1995), Nr. 10, S. 698 bis 706, "Elektrohydraulische
Steuerung und äußere Schaltung des automatischen Getriebes
W5A 330/580 von Mercedes-Benz" [0013]