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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Gewebeband für eine Maschine zur Herstellung
von Bahnmaterial, insbesondere Formiersieb, umfassend wenigstens
zwei Gewebelagen mit in einer Bandlängsrichtung sich erstreckenden
Kettfäden
und in einer Bandquerrichtung sich erstreckenden Schussfäden, wobei
eine erste der Gewebelagen eine Bahnmaterialkontaktseite bereitstellt
und eine zweite der Gewebelagen eine Maschinenkontaktseite bereitstellt
und die Gewebelagen durch Bindekettfäden miteinander verbunden sind.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren, mit welchem
ein derartiges Gewebeband hergestellt werden kann.
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Bei
Gewebebändern,
wie sie beispielsweise als Formiersiebe in Maschinen zur Herstellung
von Bahnmaterial, wie z. B. Papier oder Karton, eingesetzt werden,
ist eine elementare Anforderung eine möglichst geringe Markierungsneigung
in dem zu fertigenden Bahnmaterial. Dies bedeutet, dass die Struktur
des Gewebebandes sich in das zu fertigende Bahnmaterial möglichst
wenig einprägen
soll, da eine derartige Einprägung
der Struktur, im Allgemeinen als Markierung bezeichnet, die Qualität des gefertigten
Bahnmaterials mindert.
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Markierungen
werden vor allem dann erzeugt, wenn in dem Gewebeband eine sehr
regelmäßige Bindungsstruktur
bzw. Gewebestruktur vorhanden ist. Es besteht daher allgemein das
Bestreben, die Rapportlängen
sowohl in Kettrichtung, als auch Schutzrichtung, also allgemein
die Größe eines Kett/Schuss-Rapportes
möglichst
groß zu
gestalten. Auf diese Art und Weise wird es möglich, eine größere Variationsvielfalt
der gegenseitigen Bindungspunkte von Kettfäden und Schussfäden mit
entsprechend größerer Unregelmäßigkeit
dieser Bindepunkte zu erzielen.
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Es
ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Gewebeband für eine Maschine
zur Herstellung von Bahnmaterial und ein Verfahren zur Herstellung eines
derartigen Gewebebandes vorzusehen, mit welchen eine verbesserte
Gewebestruktur mit geringerer Markierungsneigung erzielt wird.
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Unter
Markierungsneigung soll in diesem Zusammenhang bspw. eine linienförmige Markierung verstanden
werden, die bspw. in Kett- oder Schussrichtung oder einer dazu diagonalen
Richtung verläuft.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch
ein Gewebeband für
eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Formiersieb,
umfassend wenigstens zwei Gewebelagen mit in einer Bandlängsrichtung
sich erstreckenden Kettfäden
und in einer Bandquerrichtung sich erstreckenden Schussfäden, wobei
eine erste der Gewebelagen eine Bahnmaterialkontaktseite bereitstellt
und eine zweite der Gewebelagen eine Maschinenkontaktseite bereitstellt
und die Gewebelagen durch Bindekettfäden miteinander verbunden sind,
wobei die erste Gewebelage mit wenigstens 26 verschiedenen Kettverläufen gewebt
ist, die in die erste Gewebelage Struktur bildend eingewebten Kettfäden und
die Schussfäden der
ersten Gewebelage bezüglich
einander eine maximale Flottierungslänge von 3 aufweisen, wobei dann,
wenn die Bindekettfäden
zum Bereitstellen Struktur bildender Bindekettfadenpaare einander paarweise
zugeordnet sind, so dass dort, wo ein Bindekettfäden eines jeweiligen Struktur
bildenden Bindekettfadenpaares in die erste Gewebelage eingebunden
ist, der andere Bindekettfaden dieses Struktur bildenden Bindekettfadenpaares
in eine andere Gewebelage eingebunden ist, Austauschstellen, an welchen
die Bindekettfäden
der Struktur bildenden Bindekettfadenpaare einander zum Wechsel
zwischen der ersten Gewebelage und der anderen Gewebelage kreuzen,
innerhalb eines Kett/Schuss-Rapportes unregelmäßig verteilt sind, oder wobei
dann, wenn die Bindekettfäden
nicht Struktur bildend in die erste Gewebelage eingebunden sind
und an Anbindestellen über
Schussfäden der
ersten Gewebelage binden, die Anbindestellen innerhalb eines Kett/Schuss-Rapportes
unregelmäßig verteilt
sind.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Gewebeband erkennt
man zunächst,
dass dies ein kettgebundenes Gewebeband ist, bei dem also die Verbindung
verschiedener Gewebelagen durch Kettfäden erzeugt wird. Diese können entweder
als Struktur bildende Kettfadenpaare vorgesehen sein, die also dort,
wo sie jeweils in die die Bahnmaterialkontaktseite bereitstellende
Gewebelage eingebunden sind, zur Strukturbildung beitragen, andererseits
aber durch den Wechsel zwischen Gewebelagen eine feste Verbindung
derselben miteinander realisieren. Andererseits können so
genannte nicht Struktur bildende Bindekettfäden vorgesehen sein, die primär nicht
in die die Bahnmaterialkontaktseite bereitstellende Gewebelage eingebunden
sind und nur an einigen wenigen Stellen, so genannten Anbindungsstellen, über Schussfäden der
ersten Gewebelage abbinden und auf diese Art und Weise die Verbindung
verschiedener Gewebelagen miteinander realisieren.
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Durch
das Bereitstellen von wenigstens 26 verschiedenen Kettverläufen, also
wenigstens 26 verschiedenen Arten, wie die auch in die erste Gewebelage
eingebundenen Kettfäden
bezüglich
der Schussfäden
der ersten Gewebelagen abbinden, wird eine sehr große Rapportlänge erzeugt,
die sich über
mindestens 26 Kettfäden
erstreckt. Dies wiederum ermöglicht
es, entweder die Austauschstellen bei so genannten Struktur bildenden
Bindekettfadenpaaren oder die Anbindestellen bei nicht Struktur
bildenden Bindekettfäden
innerhalb eines jeweiligen Kett/Schuss-Rapportes mit großer Variationsfreiheit zu
positionieren, so dass das Auftreten eines regelmäßigen Musters
derartiger Austauschstellen bzw. Anbindestellen vermieden werden
kann und mithin diese Stellen unregelmäßig in einem jeweiligen Rapport
verteilt sind.
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Die
erste Gewebelage (G1) kann mit 32 oder mehr, 38 oder mehr oder 45
oder mehr verschiedenen Kettverläufen
gewebt sein.
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Gemäß einem
weiteren besonders vorteilhaften Aspekt ist bei dem erfindungsgemäßen Gewebeband
vorgesehen, dass jedes Struktur bildende Bindekettfadenpaar innerhalb
eines Kett/Schuss-Rapportes wenigstens zwei Austauschstellen aufweist
und dass bei höchstens
zwei, vorzugsweise keinen, Struktur bildenden Bindekettfadenpaaren
alle Austauschstellen bei den gleichen Schussfäden der ersten Gewebelage liegen.
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Die
Maßnahme,
dass innerhalb eines Kett/Schuss-Rapportes höchstens drei Struktur bildende
Bindekettfadenpaare vorhanden sind, bei welchen alle Austauschstellen
bei den selben Schussfäden
der ersten Gewebelage liegen, trägt
mit dazu bei, dass die Austauschsstellen innerhalb eines jeweiligen
Kett/Schuss-Rapportes unregelmäßig verteilt werden.
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Vorteilhafterweise
ist innerhalb eines Kett/Schuss-Rapportes bei wenigstens der Hälfte der Schussfäden wenigstens
eine Austauschstelle vorhanden.
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Um
einerseits eine stabile Anbindung der Gewebelagen aneinander zu
erreichen, andererseits aber eine möglichst unregelmäßige Verteilung
der Anbindestellen von nicht Struktur bildenden Bindekettfäden zu erreichen,
wird vorgeschlagen, dass jeder nicht Struktur bildende Bindekettfaden
innerhalb eines Kett/Schuss-Rapportes wenigstens zwei Anbindestellen
in der ersten Gewebelage aufweist und dass bei höchstens zwei, vorzugsweise
keinen, nicht Struktur bildenden Bindekettfäden alle Anbindestellen bei
den gleichen Schussfäden
der ersten Gewebelage liegen. Dabei kann weiter vorgesehen sein, dass
innerhalb eines Kett/Schuss-Rapportes maximal drei nicht Struktur
bildende Bindekettfäden
vorhanden sind, bei welchen alle Anbindestellen bei den selben Schussfäden der
ersten Gewebelage liegen.
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Auch
bei den nicht Struktur bildenden Bindekettfäden kann die Unregelmäßigkeit
der Verteilung der Anbindestellen innerhalb eines Kett/Schuss-Rapportes
dadurch erhöht
werden, dass innerhalb eines Kett/Schuss-Rapportes bei wenigstens
der Hälfte
der Schussfäden
der ersten Gewebelage wenigstens eine Anbindestelle vorhanden ist.
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Die
andere Gewebelage kann die zweite Gewebelage sein, was im Allgemeinen
bedeutet, dass ein derartiges Gewebeband dann mit zwei Gewebelagen
aufgebaut ist.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass die Anzahl an Struktur bildenden Bindekettfadenpaaren oder
die Anzahl an nicht Struktur bildenden Bindekettfäden kleiner
oder gleich der Anzahl an nicht zur Verbindung der Gewebelagen beitragenden
Kettfäden
in der ersten Gewebelage ist.
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Um
insbesondere an der Bahnmaterialkontaktseite eine vergleichsweise
hohe Dichte an Kettfäden
und Schussfäden
und eine entsprechend dichte Webstruktur zu erzeugen, wird vorgeschlagen,
dass die Anzahl an Kettfäden
der ersten Gewebelage größer oder
gleich der Anzahl an Kettfäden
der zweiten Gewebelage ist. Dazu kann weiter vorgesehen sein, dass
die Anzahl an Schussfäden
der ersten Gewebelage größer oder
gleich der Anzahl an Schussfäden der
zweiten Gewebelage ist.
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Vorzugsweise
weisen alle Kettfäden
innerhalb eines Kettrapportes unterschiedliche Kettverläufe auf.
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Weiterhin
trägt zu
einer verminderten Markierungsneigung bei, dass bei dem erfindungsgemäßen Gewebeband
wenigstens die Hälfte
der zwischen den in die erste Gewebelage Struktur bildend eingewebten
Kettfäden
und den Schussfäden
der ersten Gewebelage bezüglich
einander gebildeten Flottierungen eine Flottierungslänge von
weniger als 3 aufweist.
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Ein
sehr unregelmäßiges Bindungsmuster kann
auch dadurch erhalten werden, dass wenigstens zwei, vorzugsweise
alle, der wenigstens 26 verschiedenen Kettfadenverläufe nicht
durch Verschieben eines anderen Kettfadenverlaufes in Kettrichtung gebildet
sind.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die ein gangs genannte
Aufgabe gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung eines Gewebebandes für eine Maschine
zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Formiersieb, mit wenigstens
zwei Gewebelagen mit in einer Bandlängsrichtung sich erstreckenden
Kettfäden
und in einer Bandquerrichtung sich erstreckenden Schussfäden, wobei
eine erste der Gewebelagen eine Bahnmaterialkontaktseite bereitstellt
und eine zweite der Gewebelagen eine Maschinenkontaktseite bereitstellt
und die Gewebelagen durch Bindekettfäden miteinander verbunden sind,
wobei die erste Gewebelage mit wenigstens 26 Schäften gewebt wird, die in die
erste Gewebelage Struktur bildend eingewebten Kettfäden und
die Schussfäden
der ersten Gewebelage bezüglich
einander eine maximale Flottierungslänge von 3 aufweisen, wobei
dann, wenn die Bindekettfäden
zum Bereitstellen Struktur bildender Bindekettfadenpaare einander
paarweise zugeordnet werden, so dass dort, wo ein Bindekettfaden
eines jeweiligen Struktur bildenden Bindekettfadenpaares in die
erste Gewebelage eingebunden ist, der andere Bindekettfaden dieses
Struktur bildenden Bindekettfadenpaares in eine andere Gewebelage eingebunden
ist, Austauschstellen, an welchen die Bindekettfäden der Struktur bildenden
Bindekettfadenpaare einander zum Wechsel zwischen der ersten Gewebelage
und der anderen Gewebelage kreuzen, innerhalb eines Kett/Schuss-Rapportes
unregelmäßig verteilt
werden, oder wobei dann, wenn die Bindekettfäden nicht Struktur bildend
in die erste Gewebelage eingebunden werden und an Anbindestellen über Schussfäden der
ersten Gewebelage binden, die Anbindestellen innerhalb eines Kett/Schuss-Rapportes unregelmäßig verteilt
werden.
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Der
Einsatz von wenigstens 26 Schäften
bedeutet im Allgemeinen, dass auch wenigstens 26 verschiedene Kettfadenverläufe generiert
werden mit der Folge eines entsprechend langen Kettrapportes.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Figuren
detailliert beschrieben. Es zeigen:
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1 einen
Kett/Schuss-Rapport eines Gewebebandes zur Her stellung von Bahnmaterial,
wobei Ketthebungen mit einem dunklen Feld bezeichnet sind, Kettsenkungen
mit einem hellen Feld bezeichnet sind und Austauschstellen Struktur
bildender Bindekettfadenpaare mit einem „X" bezeichnet sind;
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2a bis 2f die
Kettfadenverläufe
der in 1 gezeigten Kettfäden bzw. Kettfadenpaare 1 bis
36;
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3 eine
der 1 entsprechende Darstellung eines Kett/Schuss-Rapportes,
wobei Ketthebungen mit schwarzen Feldern bezeichnet sind, Kettsenkungen
mit weißen
Feldern bezeichnet sind und Anbindestellen von Bindekettfäden mit
einem dunkel hinterlegten „X" bezeichnet sind;
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4a bis 4g die
Kettfadenverläufe
der in 3 eingezeichneten Struktur bildenden Kettfäden 1 bis
36 und der Bindekettfäden.
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Die 1 und 2a bis 2f zeigen
ein erstes Beispiel einer Bindungsstruktur eines gemäß den Prinzipien
der vorliegenden Erfindungen aufgebauten Gewebebandes für eine Maschine
zur Herstellung von Bahnmaterial, also beispielsweise eine Papiermaschine.
Ein derartiges Gewebeband kann in einer Papiermaschine als so genanntes
Formiersieb eingesetzt werden.
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Die 1 zeigt
das Bindungsmuster eines Kett/Schuss-Rapportes R. Dabei bezeichnen
die nebeneinander liegenden Spalten 1 bis 36 jeweils die Verläufe von
Kettfäden,
während
die orthogonal dazu stehenden Zeilen 1 bis 42 die Verläufe von
Schussfäden
repräsentieren.
Insbesondere sei betont, dass hier das Bindungsmuster einer eine
Bahnmaterialkontaktseite bereitstellenden Gewebelage eines mit zwei
Gewebelagen G1 und G2 (siehe 2a) aufgebauten
Gewebebandes veranschaulicht ist. In 1 bezeichnet
ein jeweils schwarz markiertes Feld eine so genannte Ketthebung,
also einen Zustand, bei welchem bei Betrachtung von der Bahnmaterialkontaktseite
her ein Kettfaden über
einem Schussfaden verläuft.
Die weiß eingezeichneten
Felder bezeichnen Kettsenkungen, also Positionen, an welchen ein jeweiliger
Kettfaden unter einem Schussfaden der ersten Gewebelage G1 verläuft. Die
mit einem „X" gekennzeichneten
Felder bezeichnen nachfolgend noch erläuterte Austauschstellen, in
welchen von einer der Gewebelagen G1, G2 in die andere der Gewebelagen
wechselnde so genannte Struktur bildende Kettfäden einander kreuzen.
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Betrachtet
man beispielsweise die 2a, so sind dort die Verläufe der
in 1 mit 1 bis 7 bezeichneten und in der ersten Gewebelage
G1 Struktur bildend eingewebten Kettfäden dargestellt. Ein grundsätzlicher
Unterschied in der Art und Weise der Einbindung der die erste Gewebelage
G1 bildenden Kettfäden
besteht darin, dass beispielsweise die Kettfäden 2, 4, 6, in 2a und
auch den folgenden Figuren als Ko bezeichnet, ausschließlich Struktur bildend
in die erste Gewebelage G1 eingewebt sind, also nur mit den Schussfäden 1 bis
42 dieser ersten Gewebelage abbinden. Dahingegen sind die in 2a mit
3, 5 und 7 bezeichneten „Kettfäden", die auch mit entsprechender
Nummerierung in 1 auftauchen, jeweils gebildet
durch ein Paar von Bindekettfäden,
die an jeweiligen Austauschstellen A zwischen der ersten Gewebelage
G1 und der zweiten Gewebelage G2 wechseln. Derartige Struktur bildende
Bindekettfadenpaare, in den 2a bis 2f als sBK
bezeichnet, sind jeweils gebildet aus zwei einzelnen Kettfäden, die
bereichsweise mit den Schussfäden
der ersten Gewebelage G1 abbinden und somit an der Oberfläche bzw.
in der ersten Gewebelage G1 Struktur bildend vorhanden sind, die
bereichsweise aber auch mit Schussfäden der zweiten Gewebelage
G2 abbinden und auf diese Art und Weise eine Verbindung zwischen
den beiden Gewebelagen G1 und G2 herstellen. Um dabei in der ersten
Gewebelage G1 eine durchlaufende Struktur zu erhalten, wechselt
dann, wenn einer dieser Bindekettfäden eines jeweiligen Struktur
bildenden Bindekettfadenpaares von der ersten Gewebelage C1 in die
zweite Gewebelage G2 wechselt, der andere Bindekettfaden eines derartigen
Struktur bildenden Bindekettfadenpaares von der zweiten Gewebelage
G2 in die erste Gewebelage G1, so dass an einem jeweiligen Kreu zungspunkt
eine Austauschsstelle A erzeugt wird.
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Man
erkennt in den 2a bis 2f und auch
in der 1, dass jeweils ein ausschließlich in die erste Gewebelage
eingewebter Kettfaden Ko sich abwechselt mit einem derartigen Struktur
bildenden Bindekettfadenpaar sBK, das im fertigen Webmuster an der
Oberfläche
des Gewebebandes tatsächlich nur
als einziger Kettfaden sichtbar sein wird.
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Um
bei einem erfindungsgemäß aufgebauten
Gewebeband in einem jeweiligen Kett/Schuss-Rapport R eine größtmögliche Unregelmäßigkeit
zu erzielen und somit die Entstehung von Markierungseffekten in
dem zu fertigenden Bahnmaterial möglichst zu unterdrücken, ist
die Bindungsstruktur, wie sie in den 1 und 2a bis 2f veranschaulicht
ist, mit sehr großer
Unregelmäßigkeit
aufgebaut. Zu dieser Unregelmäßigkeit
tragen verschiedene Aspekte bei. So weist jeder der in dem Kett/Schuss-Rapport
R eingesetzten Kettfäden,
also jeder Kettfaden Ko und jeder zu einem Struktur bildenden Bindekettfadenpaar
sBK beitragende Bindekettfaden einen anderen Kettverlauf als alle
anderen Kettfäden
dieses Rapports R auf. Dies bedeutet, dass allein für die erste
Gewebelage G1 bei dem in 1 dargestellten Rapport tatsächlich 54
verschiedene Kettverläufe
existieren. Dies sind nämlich
18 verschiedene Kettverläufe
der Kettfäden
Ko und 2 × 18,
also 36 verschiedene Kettverläufe
für die
Struktur bildenden Bindekettfadenpaare sBK. Als Kettverlauf ist
im Sinne der vorliegenden Erfindung jeweils der Verlauf eines jeweiligen
Kettfadens im Verhältnis
zu den Schussfäden
der ersten Gewebelage G1 zu betrachten. Durch den Einsatz dieser
vielen verschiedenen Kettverläufe,
die auf Grund der paarweisen Zusammenfassung bestimmter Kettfaden
zu den jeweiligen Struktur bildenden Bindekettfadenpaaren an dem
Gewebeband tatsächlich
als 36 verschiedene Fadenverläufe
1 bis 36 erkennbar werden, wird es also möglich, einen Kett/Schuss-Rapport
zu erzeugen, der in Kettrichtung sich über mindestens 36 „Kettfäden" erstreckt, wobei
hier die an der Oberfläche
tatsächlich
sichtbaren Kettfäden
betrachtet werden, also die Struktur bildenden Bindekettfadenpaare sBK
tatsächlich
nur als ein einziger in der ersten Gewebelage G1 vorhandener Kettfaden
interpretiert werden. Tatsächlich
tragen zu diesen 36 erkennbaren „Kettfäden" insgesamt jedoch 54 Kettfäden bei.
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Wenn
bei einem derartigen Gewebeband dann für die laufseitige Gewebelage,
also die zweite Gewebelage G2, drei verschiedene Kettverläufe eingesetzt
werden, die sich beispielsweise periodisch bei den jeweiligen ausschließlich in
die zweite Gewebelage G2 eingewebten Kettfäden Ku wiederholen, so erfordert
also die in der 1 dargestellte Bindung tatsächlich 57
verschiedene Kettverläufe.
Bei Herstellung mit einer so genannten Hochschaftmaschine bedeutet
dies, dass mindestens 57 Schäfte erforderlich
sind, um eine derartige Bindungsstruktur zu weben.
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Einen
weiteren Beitrag zu einer größtmöglichen
Unregelmäßigkeit
liefert auch die Tatsache, dass keiner der Kettfverläufe nur
durch Verschieben eines anderen der Kettverläufe um eine vorbestimmte Anzahl
an Schüssen
generiert wird. Tatsächlich
bildet jeder der Kettverläufe
ein völlig
eigenständiges Muster
in Verbindung mit den dazu jeweils auch betrachteten Schussfäden.
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Weiterhin
erkennt man vor allem in 1, dass die Verteilung der Austauschstellen
A, dort jeweils repräsentiert
durch die mit einem „X" gekennzeichneten
Felder, keiner Regelmäßigkeit
unterliegen. Zum einen existieren Struktur bildende Bindekettfadenpaare
sBK, bei welchen innerhalb des Rapportes R 2 Austauschsstellen A
vorhanden sind, während
bei anderen Struktur bildenden Kettfadenpaaren 3 Austauschstellen
vorhanden sind. Tatsächlich weist
jedoch zum Bereitstellen einer möglichst gleichmäßigen Verbindung
der beiden Gewebelagen G1, G2 jedes Struktur bildende Kettfadenpaar
sBK zumindest 2 Austauschstellen A auf. Weiterhin sollte dafür gesorgt
sein, dass die Anzahl an Struktur bildenden Bindekettfadenpaaren
sBK, bei welchen die Austauschstellung A jeweils an den gleichen
Schüssen
vorhanden sind, möglichst
gering gehalten ist. Es sollten vorteilhafterweise nicht mehr als
drei Struktur bildende Bindekettfadenpaare vorhanden sein, bei welchen
alle Austauschstellen bei den selben Schussfäden liegen. Auch ist es vorteilhaft,
die Verteilung der Austauschstellen A auf die Schussfäden 1 bis
42 möglichst
gleichmäßig zu gestalten.
Es sollte also zumindest bei der Hälfte aller Schussfäden zumindest
eine Austauschstelle A vorhanden sein.
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Einen
weiteren Beitrag zu einer möglichst unregelmäßigen Struktur
mit einer möglichst
geringen Markierungsneigung liefert bei dem erfindungsgemäß aufgebauten
Gewebeband die Tatsache, dass die Flottierungslänge der Struktur bildend in
der ersten Gewebelage G1 vorhandenen Kettfäden, also im Falle der in den 1 und 2a bis 2f gezeigten
Bindung die Kettfäden
Ko und die Kettfäden der
jeweiligen Struktur bildenden Bindekettfadenpaare sBK, bezüglich der
Schussfäden
der ersten Gewebelage G1 eine Flottierungslänge von maximal 3 aufweisen.
Tatsächlich
erkennt man in dem dargestellten Beispiel, dass bei den beiden Kettfäden Ko 10 und
20 jeweils eine Flottierung vorhanden ist, die sich über drei
Schussfäden,
nämlich
die Schussfäden
36, 37 und 38 im Falle des Kettfadens Ko 10 und die Schussfäden 38,
39 und 40 im Falle des Kettfadens Ko 20, erstrecken. Alle anderen
Flottierungen erstrecken sich über
weniger als drei Schussfäden.
Hier hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn zumindest
die Hälfte
der vorhandenen Flottierungen sich über weniger als drei Fäden, also
weniger als drei Kettfäden
oder weniger als drei Schussfäden,
erstreckt.
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Eine
andere Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäß aufgebauten Gewebebandes
bzw. eine Bindungsstruktur dafür
ist in den 3 und 4a bis 4g gezeigt.
Auch hier zeigt die 3 wieder einen Kett/Schuss-Rapport
R, der sich hier über
36 Struktur bildend in die erste Gewebelage G1 eingewebte Kettfäden und über 42 Schussfäden sowohl der
ersten Gewebelage G1 als auch der zweiten Gewebelage G2 erstreckt.
Die Verbindung der beiden Gewebelagen G1 und G2 erfolgt hier durch
Bindekettfäden
BK, die im wesentlichen Bereich ihrer Erstreckung ausschließlich in
die zweite Gewebelage G2 eingewebt sind, also dort über bzw.
unter den Schussfäden
1 bis 42 dieser zweiten Gewebelage G2 abbinden. An so genannten
Anbindestellen A' binden jedoch
diese Bindekettfäden
BK mit Schussfäden
der ersten Gewebelage G1. Im Falle des zwischen den beiden Struktur
bildenden Kettfäden 1
und 2 der ersten Gewebelage G1 angeordneten Bindekettfadens BK sind
diese Anbindestellen A' jeweils
an den Schussfäden
2, 20 und 35 der ersten Gewebelage G1 gebildet. D. h., dort verläuft der
Bindekettfaden BK über
den Schussfäden
der ersten Gewebelage G1. Davor und danach wechselt er von der zweiten Gewebelage
G2 in die erste Gewebelage G1 bzw. wieder in die zweite Gewebelage
G2 zurück.
Da diese Bindekettfäden
an der Oberfläche
der ersten Gewebelage G1 lediglich im Bereich der Anbindestellen A' auftauchen, ansonsten
jedoch in der ersten Gewebelage G1 nicht erscheinen, werden sie
auch nicht als Struktur bildend bezeichnet, da sie einen spürbaren Beitrag
zur Struktur der ersten Gewebelage G1 nicht liefern.
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Auch
bei der in den 3 und 4a bis 4g gezeigten
Bindungsstruktur ist für
möglichst große Unregelmäßigkeit
gesorgt. Hierzu trägt
zunächst
wieder bei, dass die erste Gewebelage mit einer Vielzahl an verschiedenen
Kettverläufen
gewebt ist. Dies bezieht sich zunächst auf die Struktur bildend
in der ersten Gewebelage G1 auftretenden Kettfäden Ko, die in 3 mit
1 bis 36 durchnummeriert sind. Alle Kettverläufe dieser 36 Kettfäden Ko unterscheiden
sich durch jeweils verschiedene Abbindemuster mit den Schussfäden 1 bis
42 der ersten Gewebelage G1, wobei auch hier keiner der Kettverläufe allein
durch Verschieben eines anderen Kettverlaufs in der Kettrichtung
generierbar ist. Auch für die
Bindekettfäden,
die lediglich an den Anbindestellen A' in der ersten Gewebelage G1 auftauchen,
sind verschiedene Kettverläufe
gewählt,
was unter anderem dazu führt,
dass eine völlig
unregelmäßige Verteilung
der Anbindestellen A' erzeugt
wird. Es sind also hier für
einen Kett/Schuss-Rapport 18 derartige nicht Struktur bildende Bindekettfäden BK vorhanden,
so dass die Gesamtzahl der Kettverläufe von Kettfäden Ko und
BK, die in der ersten Gewebelage G1 auftauchen, wiederum bei 54
liegt. Dies wieder kombiniert mit den drei verschiedenen Kettverläufen für die nur
in die zweite Gewebelage G2 eingewebten Kettfäden Ku führt zu einer Gesamtzahl von
57 verschiedenen Kettverläufen
innerhalb eines Kett/Schuss-Rapportes. Auch ein derartiges Gewebe bzw.
eine derartige Bindungsstruktur erfordert also den Einsatz einer
Hochschaft maschine mit mindestens 57 Schäften.
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Des
Weiteren ist auszuführen,
dass selbstverständlich
bei der in den 3 und 4a bis 4g gezeigten
Bindungsstruktur hinsichtlich der Flottierung der in der ersten
Gewebelage G1 Struktur bildend eingesetzten Kettfäden, also
der Kettfäden Ko
und der damit verwebten Schussfäden
1 bis 42 der ersten Gewebelage, das Gleiche gilt, wie bei der vorangehenden
Ausgestaltungsform. Auch hier sollte also die maximale Flottierungslänge die
Zahl 3 nicht übersteigen.
Beispielsweise ist eine derartige über 3 Schussfäden sich
erstreckende Flottierung beim Kettfaden Ko 29 in der 4f erkennbar.
Der Großteil
der Flottierungen ist so gewählt,
dass er sich über maximal
zwei jeweils andere Fäden,
also Kett- oder Schussfäden,
erstreckt.
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Zu
der unregelmäßigen Positionierung
der Anbindestellen A' innerhalb
eines jeweiligen Rapportes R ist auch hier auszuführen, dass
vorzugsweise diese so gewählt
sind, dass nicht bei mehr als maximal drei Bindekettfäden BK die
Anbindestellen A' jeweils
bei den selben Schussfäden
liegen. Sofern derartige Bindekettfäden vorhanden sind, welche
alle Anbindestellen A' an
den selben Schussfäden
haben, wie auch andere Bindekettfäden BK, sollte dafür gesorgt
sein, dass diese nicht unmittelbar nebeneinander liegen, sondern
durch zumindest einen anders eingebundenen Bindekettfaden getrennt
sind. Auch sollte darauf geachtet werden, dass, wie dies auch in der 3 erkennbar
ist, bei möglichst
vielen der in einem derartigen Rapport R vorhandenen Schussfäden Anbindestellen
A' vorhanden sind.
Zumindest die Hälfte
der Schussfäden
sollte jeweils mit einem Bindekettfaden BK abbinden, um eine derartige
Anbindestelle A' zu
bilden.
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In
der vorangehend beschriebenen Art und Weise kann also eine Bindungsstruktur
für ein
Gewebeband für
eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, beispielsweise Papier
oder Karton, erzeugt werden, bei der einerseits durch die Bereitstellung sehr
großer
Rapporte und andererseits durch eine sehr unregelmäßige Verteilung
beispielsweise der Austauschstellen A oder der Anbindestellen A' innerhalb der jeweiligen
Rapporte das Auftreten regelmäßiger Bindungsmuster
so weit als möglich
unterdrückt
wird. Dazu trägt
auch eine sehr kurze Flottierungslänge bei. Infolgedessen kann
ein Gewebeband erhalten werden, bei dem nicht nur die Markierungsneigung
reduziert ist, sondern auch eine sehr gleichmäßige über das gesamte Gewebeband
verteilte Verbindung der Gewebelagen miteinander erhalten werden
kann.
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Abschließend sei
noch darauf hingewiesen, dass selbstverständlich die dargestellten Beispiele mit
54 verschiedenen Kettverläufen
der in der ersten, also die Bahnmaterialkontaktseite bereitstellenden Gewebelage
nicht limitierend für
die vorliegende Erfindung ist. Auch kleinere Anzahlen an Kettverläufen bzw.
beim Webvorgang eingesetzten Schäften
können
genutzt werden, um vergleichsweise große Rapporte zu erzeugen. So
kann selbstverständlich
innerhalb eines jeweiligen Rapportes eine gewisse Anzahl der Kettverläufe sich
wiederholen, so dass beispielsweise mit 26 verschiedenen Kettverläufen auch
Rapporte erzeugt werden können,
die sich über
40 und mehr Kettfäden
bzw. Struktur bildenden Kettfadenpaaren erstrecken. Die Anzahl von
26 verschiedenen Kettverläufen
hat sich als vorteilhaft erwiesen. Es ist auch denkbar, als untere
Grenzanzahl 30 verschiedene Kettverläufe oder 36 verschiedene Kettverläufe einzusetzen,
was zu entsprechend größeren Rapporten
führt.
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Das
vorangehend beschriebene erfindungsgemäß aufgebaute Gewebeband kann
insbesondere auch Anwendung finden bei der Herstellung von voluminösem Papier
insbesondere Tissuepapier, allgemein auch als Tissue oder Bulky-Tissue
bezeichnet. In Zuordnung zu derartigem voluminösen Papier, das also ein geringeres
Flächengewicht
aufweist, können dann
die Kett- und Schussspezifikationen ausgewählt werden, wie z. B. die im
Zusammenhang miteinander stehenden Größen Dichte und Durchmesser
der Kettfäden
bzw. auch der Schussfäden.