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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Tisch, insbesondere einen Arbeits- oder Werkzeugtisch, mit wenigstens einem zum Ausgleichen von Bodenunebenheiten höhenverstellbaren Fuß gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solcher Tisch ist aus der
US 3 554 328 A bekannt.
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Bei Tischen mit mehr als drei Auflagepunkten besteht allgemein das Problem, dass bei unebenen Böden nicht mehr alle Auflagepunkte gleichzeitig mit dem Boden in Kontakt stehen. Dies führt bei sich verändernder Belastung des Tisches zum „Kippeln“, d.h. zu einem unsicheren Stand des Tisches.
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Wie allgemein bekannt ist, kann dieses Problem unter anderem durch Vorsehen eines höhenverstellbaren Fußes vermieden werden. Zu diesem Zweck ist der Fuß beispielsweise mit einem Schraubgewinde versehen und ermöglicht durch ein Hinein- oder Herausschrauben in das Tischbein einen Ausgleich der Bodenunebenheiten.
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Derartige Höhenverstellvorrichtungen sind allerdings insofern nachteilig, als zu ihrer Bedienung der Fuß je nach auszugleichendem Höhenunterschied um mehrere Umdrehungen hinein- oder herausgeschraubt werden muss, was insbesondere bei häufigen Ortswechseln des Tisches durchaus zeitaufwändig sein kann. Insbesondere bei Arbeits- oder Werkzeugtischen, die an verschiedenen Orten mit häufig unebenem Boden eingesetzt werden, ist ein sicherer Stand auf allen Auflagepunkten allein schon deshalb erforderlich, um ein vernünftiges und genaues Arbeiten zu ermöglichen.
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Eine umständlich zu bedienende Höhenverstellvorrichtung findet aber oft nicht die notwendige Akzeptanz.
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Einrichtungen zur Höhen- bzw. Längenverstellung sind auch aus den Druckschriften
GB 2 327 872 A ,
GB 2 258 151 A ,
US 836 303 A und
DE 36 20 520 C2 bekannt. Bei diesen Einrichtungen ist jeweils entweder nur eine Feder zur Vorspannung eines jeweiligen Klemmelementes oder eine zusätzliche Feder für die Vorspannung eines jeweiligen Fußelementes vorgesehen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen einfach zu bedienenden Tisch oder Verstellmechanismus zum Ausgleichen von Bodenunebenheiten bzw. zur Höhen- oder Längeneinstellung zu schaffen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche und insbesondere durch einen Tisch, hier insbesondere einen Arbeits- oder Werkzeugtisch, mit wenigstens einem zum Ausgleichen von Bodenunebenheiten höhenverstellbaren Fuß, wobei ein Verstellmechanismus vorgesehen ist, der ein am Tisch zwischen einer Blockierstellung und einer Freigabestellung beweglich gelagertes Klemmelement und ein mit dem Klemmelement zusammenwirkendes, in Abhängigkeit von der Stellung des Klemmelements entweder fixiertes oder zur Höhenverstellung bewegbares Fußelement umfasst, und wobei das Klemmelement mit einer Aussparung für das Fußelement versehen ist, durch die sich das Fußelement hindurch erstreckt und die derart bemessen ist, dass bei in der Freigabestellung befindlichem Klemmelement das Fußelement zur Höhenverstellung relativ zum Klemmelement in der Aussparung bewegbar ist und bei in der Blockierstellung befindlichen Klemmelement das Fußelement durch die Aussparung begrenzende Kanten des Klemmelements in der Aussparung festgeklemmt ist.
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Befindet sich ein derartiger Tisch nicht mit allen seinen Auflagepunkten in Kontakt mit dem Boden, wird zunächst das Klemmelement in seine Freigabestellung bewegt, wodurch das Fußelement nunmehr im Rahmen seines Verstellbereichs bewegbar ist. Befindet sich das Fußelement vor dem Lösen des Klemmelements in einem Abstand zum Boden, während alle weiteren Auflagepunkte des Tisches mit dem Boden in Kontakt stehen, kann das gelöste Fußelement nun ebenfalls mit dem Boden in Kontakt gelangen, indem es beispielsweise einfach aufgrund seines Eigengewichts nach unten fällt. Durch Bewegen des Klemmelements zurück in die Blockierstellung wird der Fuß in dieser Position fixiert.
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Befindet sich hingegen der höhenverstellbare Fuß bereits in Kontakt mit dem Boden, während aber ein anderer Auflagepunkt nicht mit dem Boden in Berührung steht, kann sich der Fuß nach dem Bewegen des Klemmelements in die Freigabestellung unter der Last des Tisches so weit in Richtung einer geringeren Höhe bewegen, dass nun wiederum sämtliche Auflagepunkte des Tisches in Bodenkontakt stehen.
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Ein derartiger Verstellmechanismus ist äußerst einfach zu bedienen. Dennoch wird das Fußelement aufgrund des Verklemmens bzw. Verkantens durch das Klemmelement zuverlässig in der Blockierstellung gehalten.
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Werden an einem Tisch mehrere höhenverstellbare Füße vorgesehen, kann der Tisch zum Beispiel beim Aufstellen auf einer leicht geneigten Unterlage zusätzlich auch in einer waagerechten Position ausgerichtet werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung erstrecken sich zumindest im Bereich der Aussparung das Klemmelement im Wesentlichen in horizontaler Richtung und das Fußelement im Wesentlichen in vertikaler Richtung.
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Bevorzugt ist das Klemmelement schwenkbar gelagert. Durch eine Schwenkbewegung des Klemmelements können die Kanten auf einfache Weise mit dem Fußelement in und außer Wirkverbindung gebracht werden. Es ergibt sich hierbei eine Hebelwirkung, die das Fußelement durch Verkanten sicher in der Blockierstellung hält. Beim Verschwenken des Klemmelements in die Freigabestellung vergrößert sich der Querschnitt der Aussparung, wenn man diesen in einer Projektion in eine Querschnittsebene des Fußelements betrachtet, wodurch die Wirkverbindung zwischen Klemmelement und Fußelement aufgehoben wird.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn zumindest im Bereich der Aussparung das Klemmelement und das Fußelement im Inneren eines Tischbeins angeordnet sind. Neben dem Vorteil eines verbesserten Erscheinungsbildes sinkt dadurch die Gefahr von Verletzungen eines Benutzers.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann das Klemmelement als in Bodennähe angeordnete, von einem Benutzer betätigbare Taste ausgebildet sein. Bei einem derartigen Tisch kann der Benutzer das Klemmelement mit einem Fuß betätigen, während er den Tisch mit seinen Händen hält.
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Weiterhin bevorzugt kann sich ein Betätigungsabschnitt des Klemmelements im Wesentlichen horizontal erstrecken. Hierdurch ergibt sich insbesondere bei der vorstehend erwähnten Ausführungsform eine Vereinfachung der Betätigung.
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Erfindungsgemäß ist das Klemmelement durch eine Feder in Richtung der Blockierstellung vorgespannt. Das Klemmelement muss also lediglich zum Erreichen der Freigabestellung betätigt werden. Wenn das Fußelement die gewünschte Stellung erreicht hat, bewirkt ein einfaches Beenden der Betätigung eine Rückstellung des Klemmelements in die Blockierstellung und damit das Arretieren des Fußelements.
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Erfindungsgemäß ist das Fußelement durch die Feder in Richtung einer Vergrößerung der Höhe vorgespannt ist. Die Feder unterstützt das Fußelement in seinem Bestreben, nach Freigabe des Klemmelements in Kontakt mit dem Boden zu gelangen.
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Erfindungsgemäß ist eine einzige Feder vorgesehen, die das Klemmelement in Richtung der Blockierstellung und gleichzeitig das Fußelement in Richtung einer Vergrößerung der Höhe vorspannt. Bevorzugt kann die Feder zwischen das Klemmelement und das Fußelement gespannt sein.
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Vorzugsweise kann die Feder als Schraubenfeder ausgebildet sein, durch die sich zumindest ein Teil des Fußelements hindurch erstreckt. Dadurch lässt sich eine besonders kompakte Bauweise verwirklichen, insbesondere dann, wenn das Klemmelement und das Fußelement im Inneren eines Tischbeins angeordnet sind.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann das Fußelement als Träger für eine insbesondere gehäuseartige Verkleidung des Fußes ausgebildet sein.
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Von Vorteil ist es, wenn sich das Klemmelement zwischen einem Tischbein und dem Fuß erstreckt und an einem außerhalb des Tischbeins und des Fußes gelegenen Bereich von einem Benutzer betätigbar ist.
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Bevorzugt kann das Klemmelement in jeder Höhenstellung mit einem von der Aussparung für das Fußelement entfernten freien Endbereich in den Fuß hineinragen. Hierdurch wird ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild des Tisches erzielt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Fußelement als Winkelstück ausgebildet, wobei ein im Wesentlichen vertikaler Klemmabschnitt mit dem Klemmelement zusammenwirkt und ein im Wesentlichen horizontaler Abschnitt als Standabschnitt des Fußes oder als Träger für einen Standabschnitt des Fußes ausgebildet ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird ferner durch einen Verstellmechanismus mit den Merkmalen des Anspruchs 16 gelöst.
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Die Erfindung ist somit prinzipiell unabhängig von einer Anwendung an einem Tisch. Alle das Fußelement sowie weitere Bestandteile des Tisches betreffende Ausgestaltungen gelten dabei analog für das Basiselement bzw. den Gegenstand, an dem der Verstellmechanismus vorgesehen ist.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Ziele der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, das anhand der Zeichnung erläutert wird. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Tisches, und
- 2 eine Schnittansicht des Tisches in einem Teilbereich.
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In 1 ist teilweise ein Untergestell 10 eines Tisches mit einem linken Tischbein 121 und einem rechten Tischbein 12r dargestellt. Die Tischbeine 121, 12r sind jeweils im Bereich ihrer unteren Enden mit einem Querträger 16 verbunden, dessen Länge größer ist als der Abstand der beiden Tischbeine 121, 12r. An den so entstandenen Überständen des Querträgers 16 sind zwei Füße 141, 14r angeordnet, wobei der linke Fuß 141 fest mit dem Querträger 16 verbunden ist, während der rechte Fuß 14r mittels eines erfindungsgemäßen Verstellmechanismus höhenverstellbar ist.
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Das Untergestell 10 ist in 2 im Bereich des rechten Fußes 14r vergrößert dargestellt. Sowohl das Tischbein 12r als auch der Querträger 16 sind hohl. Es ist ein winkelförmiges Fußelement 18 mit einem vertikal verlaufenden Klemmabschnitt 20 und einem horizontal verlaufenden Standabschnitt 22 vorgesehen, wobei sich der Klemmabschnitt 20 durch den Querträger 16 hindurch teilweise in den Hohlraum des Tischbeins 12r erstreckt, während der Standabschnitt 22 unterhalb eines überstehenden Endabschnitts 24 des Querträgers 16 angeordnet ist.
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Das Fußelement 18 ist durch entsprechend dimensionierte Ausnehmungen im Querträger 16 oder durch sonstige geeignete, beispielsweise im Inneren des Tischbeins 12r angeordnete Einrichtungen derart geführt, dass es nur in Höhenverstellrichtung bewegt werden kann. Bewegungen mit einer Komponente senkrecht zur Höhenverstellrichtung sind ausgeschlossen.
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Das Fußelement 18 ist durch eine Schraubenfeder 26 in Richtung einer Vergrößerung der Höhe vorgespannt. Die Schraubenfeder 26 beaufschlagt dazu einen Teller 28, der am vertikalen Abschnitt 20 des Fußelements 18 im Innenbereich des Querträgers 16 fest angeordnet ist. Der Teller 28 kann gleichzeitig als Endanschlag an der unteren Seite des Querträgers 16 für das Fußelement 18 bei Erreichen einer maximalen Länge dienen.
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Im Tischbein 12r ist ein winkelförmiges Klemmelement 32 schwenkbar angeordnet, wobei sich der Drehpunkt 34 in der linken Wandung des Tischbeins 12r befindet und sich der Betätigungsabschnitt 36 in annähernd horizontaler Richtung bis kurz vor das Ende des Endabschnitts 24 des Querträgers 16 erstreckt. Das Ende des Betätigungsabschnitts 36 ist senkrecht nach unten abgebogen. Der Klemmabschnitt 20 des Fußelements 18 durchdringt eine Aussparung 38 des Klemmelements 32, deren Größe so bemessen ist, dass das Fußelement 18 in einer hier dargestellten Freigabestellung des Klemmelements 32 in Verstellrichtung beweglich ist.
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Das Klemmelement 32 ist ebenfalls durch die Schraubenfeder 26 vorgespannt, d.h. es ist eine einzige Feder 26 für die Vorspannung von Fußelement 18 und Klemmelement 32 vorgesehen, die zwischen das Fußelement 18 und das Klemmelement 32 gespannt ist.
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Durch ein Betätigen mittels einer nach unten gerichteten Kraft, die insbesondere durch einen Fuß des Benutzers auf den Betätigungsabschnitt 36 ausgeübt werden kann, gelangt das Klemmelement 32 von einer ursprünglichen Blockierstellung in die dargestellte Freigabestellung. Daraufhin kann sich das Fußelement 18 z.B. zum Ausgleichen einer Bodenunebenheit durch die Rückstellkraft der Schraubenfeder 26 aus dem Querträger 16 so weit hinaus bewegen, dass zusätzlich zu allen anderen Auflagepunkten des Untergestells 10 auch der Standabschnitt 22 bzw. die Unterseite eines mit diesem verbundenen Gehäuses 44 in Kontakt mit dem Boden ist. Ist eine Verkürzung des Tischbeins 12r erforderlich, so kann sich das Fußelement 18 durch die Last des Untergestells 10 oder durch zusätzliche Kraftausübung des Benutzers gegen die Rückstellkraft der Schraubenfeder 26 so weit in den Querträger 16 bzw. das Tischbein 12r hinein bewegen, dass alle Auflagepunkte des in der gewünschten Weise ausgerichteten Untergestells 10 und damit des Tisches in Bodenkontakt stehen.
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Wenn das Fußelement 18 die gewünschte Stellung erreicht hat, wird die Beaufschlagung des Betätigungsabschnitts 36 beendet. Dadurch wird das Klemmelement 32 durch die Rückstellkraft der Schraubenfeder 40 zurück in die nicht dargestellte Blockierstellung geschwenkt. Dabei verkantet das Klemmelement 32 am Klemmabschnitt 20 des Fußelements 18, indem die die Aussparung begrenzenden Kanten 38 des Klemmelements 32 mit dem Klemmabschnitt 20 in Wirkverbindung treten. Somit wird das Fußelement 18 in seiner momentanen Lage fixiert.
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Das mit dem Standabschnitt 22 des Fußelementes 18 verbundene Gehäuse 44 umgibt den Endabschnitt 24 des Querträgers 16 ähnlich einer Abdeckkappe. Dabei ist die innere Höhe des Gehäuses 44 so bemessen, dass sie ein Verstellen über das zweifache eines Verstellweges ermöglicht, der - ausgehend von einer Neutralstellung - in beiden Richtungen, d.h. nach oben und nach unten, jeweils z.B. 10mm beträgt. Die Neutralstellung zeichnet sich dadurch aus, dass auf einem ideal horizontalen Boden das Untergestell 10 bzw. der Tisch exakt horizontal ausgerichtet ist. In 1 ist das Untergestell 10 mit vollständig eingezogenem Fuß 14r gezeigt, d.h. mit um 10mm aus der Neutralstellung heraus nach oben verstelltem Fuß 14r. Auf einem ideal horizontalen Boden würde das Untergestell 10 gemäß 1 also „kippeln“.
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Das Gehäuse 44 weist in seinem unteren Bereich eine Ausnehmung 46 zur Aufnahme des Standabschnitts 22 auf und ist durch eine Schraube 48 am Standabschnitt 22 befestigt.
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An der Oberseite des Gehäuses 44 ist eine Öffnung 50 angeordnet, durch die sich das senkrecht nach unten gebogene Ende des Betätigungsabschnitts 36 des Klemmelements 32 in das Innere des Gehäuses 44 hinein erstreckt. Durch diese Anordnung von Gehäuse 44 und Betätigungsabschnitt 36 ergibt sich ein einheitliches Erscheinungsbild des Fußes 14r, wird eine vorteilhafte Stabilisierung erzielt und wird eine Schutzfunktion erzielt, da keine überstehenden, scharfkantigen Teile vorhanden sind. Der erfindungsgemäße Mechanismus kann hierdurch besonderes einfach und kostengünstig hergestellt werden.
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Die Verwendung des vorstehend beschriebenen Verstellmechanismus ist nicht auf den Einsatz bei Tischen im engeren Wortsinne beschränkt; vielmehr ist der Begriff „Tisch“ breit zu verstehen. Der Verstellmechanismus kann z.B. auch in Verbindung mit Gestellen und auch zusammenklappbaren Untergestellen von Werkzeugmaschinen wie insbesondere Tischkreissägen, Unterflur-Zugsägen oder Kapp- und Gehrungssägen vorgesehen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Untergestell
- 121, 12r
- Tischbein
- 141, 14r
- Fuß
- 16
- Querträger
- 18
- Fußelement
- 20
- Klemmabschnitt
- 22
- Standabschnitt
- 24
- Endabschnitt
- 26
- Schraubenfeder
- 28
- Teller
- 30
- obere Innenseite
- 32
- Klemmelement
- 34
- Drehpunkt
- 36
- Betätigungsabschnitt
- 38
- Aussparung
- 44
- Gehäuse
- 46
- Ausnehmung
- 48
- Schraube
- 50
- Öffnung