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Die Erfindung betrifft eine Schutz- und Führungsvorrichtung für ein Kabel oder einen Schlauch gemäß den Merkmalen des Anspruches 1.
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In einer gattungsgemäßen Schutz- und Führungsvorrichtung sind normalerweise ein oder mehrere Kabel und/oder ein oder mehrere Schläuche oder dergleichen aufgenommen, über welche üblicherweise ein bewegliches Teil einer Maschine mit elektrischer Energie, Druckluft oder ähnlichem versorgt wird. Hierbei ist das Kabel oder dergleichen, auf welches im Folgenden der Einfachheit halber nur als Kabel Bezug genommen wird, sicher und verlässlich in der Schutz- und Führungsvorrichtung während einer Bewegung des beweglichen Teils geschützt und geführt.
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Aus der
DE 201 07 003 U1 ist eine Schutz- und Führungsvorrichtung für ein Kabel oder dergleichen bekannt, bei der Seitenplatten mittels getrennt ausgebildeter Verbindungselemente miteinander verbunden sind. Hierbei ist, da die Seitenplatte und das Verbindungselement getrennt ausgebildet sind, eine große Anzahl von Teilen erforderlich, so dass die
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Montage und Wartung relativ aufwändig ist. Ferner tritt bei der Energieführungskette, da die Seitenplatten miteinander mittels Einpassens eines zusätzlichen Elements zwischen denselben verbunden werden, das Problem von allmählich erzeugten Verschiebungen zwischen einer Seitenplatte und einem Verbindungselement in Folge einer Wiederholung von Biegebewegungen zwischen den Verbindungen auf. Dies bewirkt, dass die Kette beschädigt wird oder selbst Schäden bewirken kann, wenn eine Seitenplatte außer Eingriff gelangt. Ferner tritt in einem Fall, bei dem die Seitenplatte und das Verbindungselement auf Grund eines Verbindungsbereichs nicht außer Eingriff kommen können, das Problem auf, dass eine übermäßige Spannungskonzentration im Verbindungsbereich während der Biegebewegung erzeugt wird, so dass der Verbindungsbereich bricht. Zudem tritt bei dieser Schutz- und Führungsvorrichtung für ein Kabel oder dergleichen das Problem auf, dass bei wiederholter Biegebelastung über eine lange Zeitdauer hinweg das Verbindungselement konzentrisch ermüdet und die Kette frühzeitig bricht. Ferner tritt ein Problem dahingehend auf, dass, da Verschleißpartikel durch einen Verschleiß eines Gleitbereichs einer Seitenplatte abgegeben werden, die Schutz- und Führungsvorrichtung nicht in einem Reinraum verwendet werden kann.
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Eine andere Schutz- und Führungsvorrichtung für ein Kabel oder dergleichen ist aus der
DE 603 17 131 T2 bekannt. Bei dieser Schutz- und Führungsvorrichtung sind Seitenplatten miteinander mittels Verbindungsstegen verbunden, die einstückig mit jeder der Seitenplatten ausgebildet und in Verbindungsnuten eingepasst sind, die zwischen den Seitenplatten angeordnet sind. Da ein seitlich nach außen vorstehender Verbindungssteg, der an einer Seitenkante der Seitenplatte vorgesehen ist, auch als ein Biegebereich zum flexiblen Verbinden der Verbindungskörper miteinander ausgebildet ist, und der Verbindungssteg derart ausgebildet ist, dass er eine Belastung an einer Seitenplatte während einer Begrenzung der gegenseitigen Biegung der Seitenplatten aufnimmt, besteht die Möglichkeit, dass der Biegebereich, der aus dem Verbindungssteg besteht, brechen könnte, so dass die Lebensdauer der Führung verringert würde. Somit tritt bei dieser bekannten Vorrichtung das Problem auf, dass der Verbindungssteg durch die auferlegte Belastung während des Biegens bricht, und die Lebensdauer der Vorrichtung verringert wird.
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Ferner tritt bei dieser Vorrichtung, da die Seitenplatten miteinander durch Einpassen eines Verbindungsstegs in eine Verbindungsnut zwischen den Seitenplatten verbunden werden, das Problem auf, dass Verschiebungen allmählich zwischen dem Verbindungssteg zwischen den Seitenplatten und der Verbindungsnut in Folge Wiederholung von Biegebewegungen zwischen den Verbindungskörpern erzeugt werden, und die Vorrichtung fällt in Folge eines Lösens einer Seitenplatte in einem Verbindungsbereich auseinander, wodurch ein Brechen wahrscheinlich ist. Ferner tritt in einem Fall, in dem kein Lösen des Verbindungsstegs und der Verbindungsnut bei einem derartigen Verbindungsbereich auftritt, das Problem auf, dass eine übermäßige Spannungskonzentration am Endbereich eines Verbindungsstegs während der Biegebewegung auftritt, so dass der Verbindungssteg, der über die Seitenplatte vorsteht, bricht.
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Bei der vorstehend beschriebenen Schutz- und Führungsvorrichtung tritt daher das Problem auf, dass, wenn Biegebewegungen über eine lange Zeitdauer wiederholt werden und der Verbindungssteg um das Zentrum der Biegebewegung ermüdet, die Schutz- und Führungsvorrichtung vorzeitig bricht. Ferner werden durch einen Verschleiß eines Gleitbereichs einer Seitenplatte Verschleißpartikel freigesetzt, so dass diese Führung nicht in einem Reinraum verwendet werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Schutz- und Führungsvorrichtung für ein Kabel oder dergleichen zu verbessern. Insbesondere soll ein Brechen des Verbindungsbereichs einer Seitenplatte während wiederholter Biegebewegungen und die Erzeugung von Verschleißpartikeln verhindert werden, so dass die Vorrichtung auch in einem Reinraum verwendet werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Schutz- und Führungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist eine Schutz- und Führungsvorrichtung für ein Kabel oder dergleichen aufweisend eine Anzahl von Paaren rechter und linker, voneinander beabstandet angeordneter Seitenplatten vorgesehen, die miteinander in Längsrichtung verbunden sind. Verbindungsarme sind überbrückend auf der beim Biegen außen und der beim Biegen innen angeordneten Seite in vorgegebenen Intervallen angeordnet. In einem in Längsrichtung der Schutz- und Führungsvorrichtung verlaufenden Kabelaufnahmeraum, der durch die Seitenplatten und die Verbindungsarme gebildet ist, sind ein oder mehrere Kabel, Schläuche oder dergleichen aufnehmbar. Jede der Seitenplatten ist unter Verwendung eines ermüdungsresistenten Kunstharzmaterials gegossen, wobei sie mit einem vorderen Seitenplattenbereich, der mit einer vorhergehenden Seitenplatte verbunden ist, einem hinteren Seitenplattenbereich, der mit einer nachfolgenden Seitenplatte verbunden ist, und einem flexiblen Verbindungsbereich, der einstückig ausgebildet mit und zwischen dem vorderen Seitenplattenbereich und dem hinteren Seitenplattenbereich angeordnet ist. Eine derartige einstückige Ausgestaltung der drei Bereiche aus einem ermüdungsresistenten Kunstharz ermöglicht ein wiederholtes Abbiegen. Somit wird ein Brechen, das im Verbindungsbereich der Seitenplatten auf Grund wiederholten Biegens auftreten kann, verhindert, und eine ausgezeichnete Ermüdungsfestigkeit der Vorrichtung wird ermöglicht. Ferner kann die erfindungsgemäße Schutz- und Führungsvorrichtung ein Erzeugen von Verschleißpartikeln im Gleitbereich der Seitenplatten unterdrücken, so dass die Vorrichtung auch in einem Reinraum verwendet werden kann.
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Das ermüdungsresistente Kunstharzmaterial ist vorzugsweise aus der Gruppe von Elastomer- oder Kautschukkomponenten, die einem Polyamidkunstharz oder einem Polybutylen-Terephthalat-Kunstharz beigemischt sind, gewählt. Eine derartige Elastomer- oder Kautschukkomponente fügt eine große Flexibilität der Stoßbeständigkeit hinzu, wobei die Komponente dem Polyamidkunstharz oder dem Polybutylen-Terephthalat-Kunstharz beigemischt wird, so dass eine ausgezeichnete Ermüdungsresistenz gegenüber einer wiederholten Biegebelastung erzielt wird. Das Elastomer ist besonders bevorzugt Styrol-Ethylen-Butylen-Styrol (SEBS). Ist eine Kautschukkomponente vorgesehen, so ist diese vorzugsweise aus der Gruppe von Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), Nitril-Butadien-Kautschuk (NBR) und Isobutyl-Isopren-Kautschuk (IIR) gewählt.
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Wenn mit Elastomer- oder Kautschukkomponenten vermischtes Polyamidkunstharz oder Polybutylen-Terephthalat-Kunstharz als ermüdungsresistentes Kunstharzmaterial einer Seitenplatte der Schutz- und Führungsvorrichtung für Kabel verwendet wird, bietet die Elastomer- oder Kautschukkomponente eine große Flexibilität in Bezug auf Stoßbeständigkeit dadurch, dass es in ein Polyamidkunstharz oder ein Polybutylen-Terephthalat-Kunstharz gemischt wurde, und zeigt insbesondere eine ausgezeichnete Ermüdungsresistenz in Bezug auf ein wiederholtes Biegen.
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Erfindungsgemäß ist eine Seitenplatte mit wenigstens einer Fläche zum Halten der linearen Stellung und wenigstens eine Fläche zum Halten der abgewinkelten Stellung ausgebildet. Insbesondere erfindungsgemäß weist jede der Seitenplatten eine erste, beim Biegen außen angeordnete Fläche zum Halten der linearen Stellung, die in dem beim Biegen außen angeordneten Seitenbereich der Seitenplatte ausgebildet ist, eine zweite, beim Biegen innen angeordnete Fläche zum Halten der linearen Stellung, die in dem beim Biegen innen angeordneten Seitenbereich der Seitenplatte ausgebildet ist, eine erste, beim Biegen außen angeordnete Fläche zum Halten der abgewinkelten Stellung, die in dem beim Biegen außen angeordneten Seitenbereich der Seitenplatte ausgebildet ist, und eine zweite, beim Biegen innen angeordnete Fläche zum Halten der abgewinkelten Stellung, die in dem beim Biegen innen angeordneten Seitenbereich der Seitenplatte ausgebildet ist, auf. Die Flächen zum Halten der linearen Stellung und die Flächen zum Halten der abgewinkelten Stellung können in einem beliebigen Bereich der beim Biegen außen oder der beim Biegen innen angeordneten Seite außer im flexiblen Verbindungsbereich angeordnet sein. Durch das Vorsehen von jeweils zwei Flächen, nämlich innen und außen, wird eine Belastung im Verbindungsbereich, der trotz der Beschränkung in einem abgewinkelten Zustand ein flexibler Bereich ist, vermieden, so dass eine ausgezeichnete Haltbarkeit und Belastbarkeit erreicht wird. Eine Kontaktflächenbelastung, die in einem gestreckten oder abgewinkelten Zustand auftritt wird auf jeweils zwei Teile verteilt, nämlich jeweils eine beim Biegen innen angeordnete Fläche und eine beim Biegen außen angeordnete Fläche, so dass sowohl der gestreckte als auch der abgewinkelte Zustand sicher und verlässlich gehalten werden können.
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Ferner ist vorzugsweise ein konkav/konvexer Kontaktmechanismus zwischen dem Rückseitenbereich einer vorhergehenden Seitenplatte und einem Frontseitenbereich der nachfolgenden Seitenplatte ausgebildet, wobei die konkav/konvexen Kontaktmechanismen eine beliebige Gestalt aufweisen können. Beispielsweise kann der konkav/konvexe Kontaktmechanismus durch einen an einer vorderen Endfläche oder einer Seitenfläche in einem vorderen Seitenplattenbereich der Seitenplatte ausgebildeter Kontaktvorsprung oder Öffnung und eine entsprechende Öffnung bzw. ein Kontaktvorsprung gebildet sein, der oder die an einer hinteren Endfläche oder einer Seitenfläche in einem hinteren Seitenplattenbereich der benachbarten Seitenplatte ausgebildet ist.
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Ferner sind, da der besagte konkav/konvexe Kontaktmechanismus zwischen einem Rückseitenbereich einer vorhergehenden Seitenplatte und einem Frontseitenbereich der Seitenplatte vorgesehen ist, der die Seitenplatten miteinander kontaktiert, sind die Seitenplatten lösbar mittels des konkav/konvexen Kontaktmechanismus, so dass eine Wartung während des Ankoppelns und des Abkoppelns einfach ermöglicht wird.
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine ausschnittsweise perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Schutz- und Führungsvorrichtung für ein Kabel, in die zwei Kabel eingelegt sind,
- 2 eine perspektivische Ansicht eines gestreckten Zustands der Schutz- und Führungsvorrichtung für ein Kabel von 1,
- 3 eine perspektivische Ansicht eines gebogenen Zustands der Schutz- und Führungsvorrichtung für ein Kabel von 1,
- 4 eine Seitenansicht einer Seitenplatte, die bei der Schutz- und Führungsvorrichtung für ein Kabel von 1 verwendet wird,
- 5 eine vergrößerte Schnittdarstellung in der Nähe des Verbindungsbereichs V von 4,
- 6 eine perspektivische, explosionsartige Ansicht einer Seitenplatte, die durch einen Pfeil D in 2 gezeigt ist,
- 7 eine perspektivische, explosionsartige Ansicht einer Seitenplatte aus einer Richtung E von 6,
- 8 eine perspektivische, explosionsartige Ansicht einer Seitenplatte aus einer Richtung F von 6, und
- 9 eine perspektivische, explosionsartige Ansicht einer Seitenplatte aus einer Richtung G von 6.
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Im Folgenden wird eine Schutz- und Führungsvorrichtung 100 für ein Kabel unter Bezugnahme auf die 1 bis 9 näher beschrieben. Die Schutz- und Führungsvorrichtung 100 wird zum Schützen und Führen von Kabeln oder dergleichen, im Folgenden der Einfachheit halber nur als Kabel bezeichnet und mit dem Bezugszeichen C versehen, verwendet, wie Stromkabel, die einen beweglichen Teil und einen stationären Teil einer Halbleitervorrichtung, einer pharmazeutischen Testvorrichtung, einer Türöffen- und -schließvorrichtung für ein Fahrzeug oder dergleichen verwendet, und dient der Übertragung von und Versorgung mit elektrischen Signalen. Alternativ oder in Verbindung hiermit kann die Schutz- und Führungsvorrichtung auch für Schläuche, welche eine Flüssigkeit oder ein Gas unter Druck zur Verfügung stellen, verwendet werden. Die Schutz- und Führungsvorrichtung 100 ist zwischen dem beweglichen Teil und dem stationären Teil (nicht dargestellt) angeordnet und mit denselben verbunden. Die Schutz- und Führungsvorrichtung 100 kann eine gestreckte Stellung und eine gebogene Stellung einnehmen, entsprechend der relativen Anordnung des beweglichen Teils in Bezug auf den stationären Teil.
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Wie in den 1 bis 3 dargestellt, ist die Schutz- und Führungsvorrichtung 100 derart ausgebildet, dass eine Anzahl von Paaren rechter und linker, voneinander beabstandeten Seitenplatten 110 miteinander in einer Richtung, im Folgenden als Längsrichtung bezeichnet, verbunden sind. Verbindungsarme 120 sind überbrückend auf der beim Biegen innen angeordneten Seite und der beim Biegen außen angeordneten Seite der Seitenplatten 110 entlang der Längsrichtung angeordnet.
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Es sei angemerkt, dass der oben genannte bewegliche Teil und der stationäre Teil nicht in 1 dargestellt sind. Ferner können, obwohl gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel eine große Anzahl von Verbindungsarmen 120 abwechselnd in Intervallen bezüglich der Seitenplatten 110 angeordnet sind, die Verbindungsarme 120 auch bei jedem Seitenplattenpaar sowohl auf der beim Biegen innen angeordneten Seite als auch auf der beim Biegen außen angeordneten Seite der Seitenplatten 110 angeordnet sein können, oder in einer anderen, beliebigen Anordnungsreihenfolge vorgesehen sein können, welche die Funktion der Schutz- und Führungsvorrichtung nicht gefährdet.
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Die Seitenplatten 110, die gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel verwendet werden, sind spiegelbildlich in Bezug auf die rechten und linken Seitenplatten 110 ausgebildet. Die Seitenplatte 110 ist einstückig ausgebildet aus einem vorderen Seitenplattenbereich 111, der mit einer vorhergehenden Seitenplatte 110' verbunden ist, einem hinteren Seitenplattenbereich 112, der mit einer nachfolgenden Seitenplatte 110 verbunden ist, und einem flexiblen Verbindungsbereich 113, der zwischen dem vorderen Seitenplattenbereich 111 und dem hinteren Seitenplattenbereich 112 angeordnet und einstückig mit denselben ausgebildet ist. Die Seitenplatte 110 ist aus einem ermüdungsresistenten Kunstharzmaterial (hergestellt von DuPont®), bei dem eine Elastomer- oder Kautschukkomponente einem Polyamidkunstharz oder einem Polybutylen-Terephthalate-Kunstharz beigemischt ist.
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Zwischen dem hinteren Seitenplattenbereich 112 der vorhergehenden Seitenplatte (nicht dargestellt) und dem vorderen Seitenplattenbereich 111 der Seitenplatte 110, die nachfolgend mit dem hinteren Seitenplattenbereich 112 verbunden ist, wie in den 6 bis 9 dargestellt, ist jeweils ein auf der beim Biegen außen angeordneten Seite angeordneter Kontaktmechanismus Sa für einen konkaven Bereich und einen konvexen Bereich, ein auf der beim Biegen innen angeordneten Seite angeordneter Kontaktmechanismus Sb für einen konkaven Bereich und einen konvexen Bereich, und ein Kontaktmechanismus Sc für einen konkaven Bereich und einen konvexen Bereich, der in der Nähe eines Kopplungsbereichs 113 angeordnet ist, die in Eingriff miteinander sind. Im Folgenden wird auf die Kontaktmechanismen für konkave und konvexe Bereiche auch als konkav/konvexe Kontaktmechanismen Bezug genommen. Seitenplatten 110, die benachbart zueinander angeordnet sind, sind über diese konkav/konvexe Kontaktmechanismen Sa, Sb, Sc aneinander anbringbar und voneinander lösbar. Die Wartung der Schutz- und Führungsvorrichtung 100 für Kabel kann somit einfach erreicht werden während des Verbindens und Lösens der Seitenplatten 110 .
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Der konkav/konvexe Kontaktmechanismus Sa gemäß der vorliegenden Erfindung, der auf der beim Biegen außen angeordneten Seite angeordnet ist, weist einen Kontaktvorsprung 114a mit einem hakenförmigen Vorsprung und eine fensterartige Öffnung 115a auf, die lösbar miteinander in Eingriff bringbar sind.
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Der konkav/konvexe Kontaktmechanismus Sb, der auf der beim Biegen innen angeordneten Seite angeordnet ist, weist einen Kontaktvorsprung 114b mit einem hakenförmigen Vorsprung und eine fensterartige Öffnung 115b auf, die lösbar miteinander in Eingriff bringbar sind. Der konkav/konvexe Kontaktmechanismus Sc, der in der Nähe des flexiblen Verbindungsbereichs 113 der Seitenplatte 110 angeordnet ist, weist einen Kontaktvorsprung 114c, bestehend aus einem zylindrischen Kontaktstift, und eine fensterartige Öffnung 115c auf, die lösbar miteinander in Eingriff bringbar sind.
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Ferner sind zwischen einer gestuften, versetzt ausgebildeten Seitenfläche des vorderen Seitenplattenbereichs 111, der weiter auf der beim Biegen außen angeordneten Seite als der flexible Verbindungsbereich 113 der Seitenplatte 110 angeordnet ist, und einem vorderen Ende des vorderen Seitenplattenbereichs der nachfolgenden Seitenplatte (nicht dargestellt) und zwischen einer gestuften, versetzt ausgebildeten Fläche des hinteren Seitenplattenbereichs 112, der weiter auf der beim Biegen innen angeordneten Seite als der flexible Verbindungsbereich 113 der Seitenplatte 110 angeordnet ist, und einer gestuften, versetzt ausgebildeten Fläche des vorderen Endes eines hinteren Seitenplattenbereichs der nachfolgenden Seitenplatte (nicht dargestellt) zwei Gruppen von Streckbegrenzungsflächen ausgebildet, die jeweils den gestreckten Verbindungszustand der Seitenplatten 110 begrenzen. Das heißt, es ist jeweils eine beim Biegen außen angeordnete Streckbegrenzungsfläche Xa und eine beim Biegen innen angeordnete Streckbegrenzungsfläche Xb vorgesehen.
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Ferner sind zwischen einer gestuften, versetzt ausgebildeten Seitenfläche des hinteren Seitenplattenbereichs 112, der weiter auf der beim Biegen innen angeordneten Seite als der flexible Verbindungsbereich 113 der Seitenplatte 110 angeordnet ist, und einem vorderen Ende des hinteren Seitenplattenbereichs der nachfolgenden Seitenplatte (nicht dargestellt) und zwischen einer gestuften, versetzt ausgebildeten Fläche des vorderen Seitenplattenbereichs 111, der weiter auf der beim Biegen außen angeordneten Seite als der flexible Verbindungsbereich 113 der Seitenplatte 110 angeordnet ist, und einer gestuften, versetzt ausgebildeten Fläche des hinteren Seitenplattenbereichs der nachfolgenden Seitenplatte (nicht dargestellt) zwei Gruppen von Biegebegrenzungsflächen ausgebildet, die jeweils den gebogenen Verbindungszustand der Seitenplatten 110 begrenzen. Das heißt, es ist jeweils eine beim Biegen innen angeordnete Biegebegrenzungsfläche Yb und eine beim Biegen außen angeordnete Biegebegrenzungsfläche Ya vorgesehen.
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Der oben genannte flexible Verbindungsbereich 113 weist einen blattförmigen, zentralen, eine Biegung zulassenden Bereich 113a und benachbarte, kontinuierlich verlaufende Übergangsbereiche 113b auf. Die kontinuierlich verlaufenden Übergangsbereiche weisen jeweils eine vergrößerte Dicke in Richtung des vorderen Seitenplattenbereichs 111 bzw. des hinteren Seitenplattenbereichs 112 ausgehend vom zentralen, eine Biegung zulassenden Bereich 113a auf. Der zentrale, eine Biegung zulassende Bereich 113a hat einen Querschnitt, der dem einer Japanischen Handtrommel (tsuzumi) entspricht.
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Bei der erfindungsgemäßen Schutz- und Führungsvorrichtung 100 liegen im gestreckten Zustand, wie in 2 dargestellt, beim Biegen außen angeordneten Streckbegrenzungsflächen Xa und beim Biegen innen angeordneten Streckbegrenzungsflächen Xb aneinander an, während die beim Biegen außen angeordneten Biegebegrenzungsflächen Ya und die beim Biegen innen angeordneten Biegebegrenzungsflächen Yb entfernt voneinander angeordnet sind, so dass der gestreckte Zustand verlässlich gehalten werden kann, ohne dass dem flexiblen Verbindungsbereich 113 eine Kraft auferlegt wird. Im gebogenen Zustand, wie in 3 dargestellt, liegen die beim Biegen außen angeordneten Biegebegrenzungsflächen Ya und die beim Biegen innen angeordneten Biegebegrenzungsflächen Yb aneinander an, während die beim Biegen außen angeordneten Streckbegrenzungsflächen Xa und beim Biegen innen angeordneten Streckbegrenzungsflächen Xb entfernt voneinander angeordnet sind, so dass der (maximal) gebogene Zustand verlässlich gehalten werden kann, ohne dass dem flexiblen Verbindungsbereich 113 eine Kraft auferlegt wird.
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Es sei angemerkt, dass der maximale Öffnungswinkel α, der durch die beim Biegen innen angeordnete Seite der Biegebegrenzungsfläche Yb und die beim Biegen außen angeordnete Seite der Biegebegrenzungsfläche Ya in einem gewünschten Winkel entsprechend der Anzahl von Seitenplattenpaaren und dem Biegeradius der in einem kontinuierlich gebogenen Zustand befindlichen Seitenplatten 110 gewählt werden kann.
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Somit können bei der erfindungsgemäßen Schutz- und Führungsvorrichtung die Anzahl der Teile und der Arbeitsaufwand zum Zusammenbauen verringert werden. Da benachbarte Seitenplatten mittels drei Gruppen von Kontaktmechanismen, die auf der beim Biegen außen angeordneten Seite und der beim Biegen innen angeordneten Seite vorgesehen sind, anbringbar aneinander und lösbar voneinander sind, kann die Wartung der Vorrichtung mittels Lösens und Verbindens der Seitenplatten einfach durchgeführt werden. Da die Seitenplatte aus einem ermüdungsresistenten Kunstharzmaterial gegossen ist, bei der eine Elastomer- oder Kautschukkomponente in ein Polyamidkunstharz oder ein Polybutylen-Terephthalat-Kunstharz gemischt ist, bewirkt die Elastomer- oder Kautschukkomponente eine große Flexibilität in Bezug auf einen Stoßwiderstand. Somit kann ein ausgezeichneter Ermüdungswiderstand in Bezug auf wiederholtes Abbiegen vorgesehen werden. Ferner wird ein Brechen, das im flexiblen Verbindungsbereich der Seitenplatte auf Grund wiederholten Biegebetriebs auftreten kann, verhindert, und eine ausgezeichnete Ermüdungsresistenz wird ermöglicht. Die erfindungsgemäße Schutz- und Führungsvorrichtung wird bevorzugt zur Verringerung der Erzeugung von Verschleißpartikeln in den Gleitbereichen der Seitenplatten verwendet, so dass sie für eine Verwendung in Reinräumen geeignet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Schutz- und Führungsvorrichtung
- 110
- Seitenplatte
- 111, 111'
- vorderer Seitenplattenbereich
- 112, 112'
- hinterer Seitenplattenbereich
- 113
- flexibler Verbindungsbereich
- 113a
- Bereich
- 113b
- Übergangsbereich
- 114a, 114b, 114c
- Kontaktvorsprung
- 115a, 115b, 115c
- fensterartige Öffnung
- 120
- Verbindungsarm
- α
- maximaler Öffnungswinkel
- C
- Kabel oder dergleichen
- Sa, Sb, Sc
- Kontaktmechanismus
- Xa, Xb
- Streckbegrenzungsfläche
- Ya, Yb
- Biegebegrenzungsfläche