-
Die
Erfindung betrifft eine Druckmaschine zum Bedrucken von Bedruckstoffbahnen
sowie ein Verfahren zur Einstellung und Aufrechterhaltung des Registers
einer solchen Druckmaschine.
-
Bei
Rotationsdruckmaschinen mit mehreren Farbwerken besteht die Notwendigkeit,
das Register einzustellen und die entsprechende einmal erreichte
Registergüte aufrechtzuerhalten. Zu diesen Zwecken sind Verfahren
zur Einstellung des Verfahrens vor Beginn des Druckbetriebes (Vorregisterverfahren)
und Verfahren zur Aufrechterhaltung der Registergüte (Register-
oder Registerregelverfahren) ersonnen und veröffentlicht worden.
-
Bei
vielen dieser Verfahren wird die Relativposition, das heißt
im Grunde die Phasenlage der das Druckbild tragenden Zylinder der
verschiedenen Farbwerke zueinander geändert und so die
gewünschte Registerkorrektur herbeigeführt. In
diesem Fall ist also der das Druckbild tragende Zylinder und gegebenenfalls sein
Antrieb der Registeraktor, also der Vorrichtungsbestandteil, der
die Registerkorrektur mechanisch bewirkt.
-
Alternativ
ist auch üblich, zwischen aufeinander folgenden Farbwerken
Leitwalzen vorzusehen, deren relative Lage zu den Farbwerken veränderbar
ist, so dass sich die Strecke zwischen den Farbwerken ändert. In
diesem Fall ist diese Leitwalze und gegebenenfalls der Antrieb,
der die Lage der Walze verändert, der Registeraktor.
-
Die
EP 1 520 696 A1 zeigt
eine Maschine, welche eine Bedruckstoffbahn im Konterdruckverfahren
bedruckt. Diese Maschine nutzt beide bereits beschriebenen Arten
von Registeraktoren.
-
Insbesondere
nach der Einführung individueller Antriebe für
die einzelnen Farbwerke und zum Teil auch verschiedener individueller
Antriebe für die verschiedenen am Druckprozess beteiligten
Zylinder eines Farbwerkes wird auch großer Aufwand betrieben,
um Registerfehler während des Druckbetriebes früh
zu erkennen und durch Korrektursignale an die genannten Antriebe
auszuregeln.
-
Allgemein
unterscheidet man bei der Erkennung der Registerabweichungen zwischen
Bahn-Bahn und Bahn-Zylinder Verfahren. Bei Bahn-Bahn-Verfahren werden
zumeist Registermarken in den unterschiedlichen Farbwerken auf die
Bedruckstoffbahn aufgedruckt und die Abweichung derselben von der
Solllage untersucht. Bei den Bahn-Zylinder Verfahren wird eine Solllage
der Bahn auf den Druckzylindern gemessen. Zu diesen verschieden
Registermess- und Regelverfahren existiert eine große Zahl
von Druckschriften, von denen Stellvertretend die folgenden Dokumente
genannt werden:
-
Trotz
der beträchtlichen Fortschritte, die in den letzten Jahren
bei der Einstellung und Regelung der Registergüte gemacht
worden sind, besteht noch immer Bedarf nach Verbesserung. So gehört
es zu den beständigen Zielen der Druckmaschinenentwicklung,
die Geschwindigkeit, mit der im Druckbetrieb auftretende Registerfehler
ausgeregelt werden, zu steigern. Insbesondere bei Reihendruckmaschinen,
die aufgrund Ihrer Bauweise lange Bahnführungsabschnitte
zwischen den Farbwerken aufweisen, ist die Registergüte
und die Geschwindigkeit, mit der Registerfehler beseitigt werden,
ein Problem.
-
Daher
besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Druckmaschine
vorzuschlagen, bei der Registerfehler schneller kompensiert werden
können. Wenn Registerfehler schneller korrigiert werden
können, kommt weniger Makulatur zustande und die Registerabweichung
wird allgemein kleiner.
-
Zur
Lösung der Aufgabe geht die Erfindung von einer Druckmaschine
zum Bedrucken von Bedruckstoffbahnen aus, welche folgende Merkmale
aufweist:
- – zumindest zwei Farbwerke,
welche jeweils einen Druckspalt aufweisen, in dem das Druckbild
auf den Bedruckstoff übertragen wird,
- – zumindest einen Bahnführungsabschnitt, welcher
die Bahnstrecke zwischen den zumindest zwei Druckspalten umfasst,
- – zumindest einen Registerregler, welcher die Registerhaltigkeit
des Drucks vor und/oder während des Druckbetriebes einstellt.
-
Die
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
-
In
der Sprache der vorliegenden Anmeldung ist ein Druckspalt der Ort,
an dem das Druckbild auf den Bedruckstoff übertragen wird.
In der Regel geschieht dies in einem Walzenspalt zwischen einem
Druckplatten- und einem Gegendruckzylinder. Bei den gebräuchlichsten
Ausformungen des Offsetdrucks, findet der Übertrag des
Druckbildes jedoch in einem Walzenspalt zwischen einem Gummizylinder
und einem Gegendruckzylinder statt. In diesem Fall ist der Druckplattenzylinder
dem Gummizylinder vorgelagert. Da sich ein mehrfarbiges Druckbild
in der Regel aus einer Mehrzahl einfarbiger Druckbilder zusammensetzt,
enthält eine Mehrfarbendruckmaschine mehrere Farbwerke.
In jedem dieser Farbwerke ist ein Druckspalt und zwischen den Druckspalten
der verschiedenen Farbwerke ist ein Bahnführungsabschnitt.
Zu ihm zählt die Strecke zwischen den Druckspalten der
benachbarten oder aufeinander abfolgenden Druckwerke.
-
Bei
Zentralzylindermaschinen ist ein solcher Bahnführungsabschnitt
in der Regel einfach die Strecke zwischen den beiden Druckspalten,
die der Zentralzylinder durch Drehung zurücklegt. Es ist
jedoch auch denkbar, die Bedruckstoffbahn zwischen zwei Druckspalten
von dem Zentralzylinder abzuheben und beispielsweise zum Zwecke
der Kühlung oder Trocknung über Leitwalzen an
dementsprechenden Vorrichtungen vorbeizuführen.
-
Bei
Reihenmaschinen ergibt sich schon aus baulichen Gründen
ein von der Länge her keineswegs zu vernachlässigender
Bahnführungsabschnitt zwischen solchen Druckspalten. Oft
wird die Länge dieser Bahnführungsabschnitte noch
bewusst verlängert, um die Bahn wieder an solchen Trocknungs-
oder Temperierungseinrichtungen, die eine große Einwirkzeit
beziehungsweise -strecke benötigen, vorbeizuführen.
-
Ein
Registerregler im Sinne der vorliegenden Anmeldung umfasst alle
Einrichtungen, die dazu notwendig sind, Registerfehler oder deren
Ursachen zu erkennen (in der Regel durch Messung), aus diesen (Mess)Werten
Steuersignale zu generieren (in der Regel durch Berechnung, Rückgriff
auf empirische Werte usw.), diese Steuersignale an Aktoren oder
deren Leistungssteller zu übermitteln, so dass diese den
Registerfehler beheben beziehungsweise Gegenmaßnahmen ergreifen.
-
Die
Art der Erkennung des Registerfehlers (z. B. Bahn-Bahn oder Bahn-Zylinder-Verfahren)
und das physikalische Messprinzip ist zunächst nur am Rande
von Interesse. Nachstehend wird jedoch gezeigt, dass ein erfindungsgemäßes
Registerverfahren (und damit auch ein erfindungsgemäßer
Registerregler) auch allein auf der Basis von Bahnspannungsmesswerten – also
ohne das Auswerten von Registerfehlern – auskommen kann.
-
Eine
andere Möglichkeit Messwerte zu erlangen, die dem Registern
zugrunde gelegt werden können, wird in der
WO 2004/048093 A2 vorgestellt.
Hier werden mechanische Markierungen auf der Bahn gemessen. Diese
mechanischen Markierungen können Erhöhungen auf
der Bedruckstoffbahn sein, die z. B. beim Durchlauf durch einen
Druckspalt gemessen werden können. Hier kann die zum Durchführen
der Markierung durch den Druckspalt benötigte Kraft – die
sich unter anderem in einem Drehmomentanstieg der Antriebe manifestiert – gemessen
werden.
-
Unabhängig
von all diesen Registermess- oder Überwachungsverfahren
kommen als Registeraktoren in der Regel die Antriebe der das Druckbild übertragenden
Zylinder (in Wirkverbindung mit dem jeweiligen Zylinder) in Frage.
Nach dem Stand der Technik werden diese Antriebe so angesteuert,
dass sich die Phasenlage der das Druckbild tragenden Zylinder benachbarter
Farbwerke zueinander verändert. Diese Maßnahme
bei Druckmaschinen des Standes der Technik hat natürlich
auch einen Einfluss auf die Bahnspannung in dem entsprechenden Bahnspannungsabschnitt.
Jedoch kommt die Änderung der Bahnspannung bei diesen Maschinen,
die mit einer Veränderung der Phasenlage der Druckzylinder
arbeiten, eben nicht dadurch zustande, dass das Mittel zum Beeinflussen
der Bahnspannung auf die Bedruckstoffbahn innerhalb des Bahnführungsabschnitts
einwirkt (wie es Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist), sondern
die Einwirkung wird in dem Druckspalt durch den das Druckbild übertragenden
Zylinder vorgenommen. Darüber hinaus führt die
Veränderung der Phasenlage (wie nachstehend noch anhand
von Figuren erläutert wird) eben lediglich zu einem „globalen"
Anstieg der Bahnspannung in dem gesamten Bahnführungsabschnitt,
das heißt zwischen den beiden benachbarten Druckspalten,
die den jeweiligen Bahnführungsabschnitt begrenzen.
-
Wenn – wie
ebenfalls bereits erwähnt – die Registeraktoren – Leitwalzen
umfassen, die in ihrer Relativposition zu den Druckspalten verändert
werden können, wobei die Einstellung mit irgendwelchen
Antrieben vorgenommen wird, dann kommt es ebenfalls zu einem „globalen"
Anstieg der Bahnspannung in dem jeweiligen Bahnführungsabschnitt.
In Bezug auf diese Art der Registeraktoren ist jedoch einzuräumen,
dass die Einflussnahme oft innerhalb des betreffenden Bahnführungsabschnitts
bewirkt wird.
-
Wenn,
wie bei der Erfindung vorgesehen, ein steuerbares Mittel (25, 35, 51, 52)
zum gezielten Einprägen und Aufrechterhalten eines Bahnspannungsgradienten
(ΔF41) in einen Bahnführungsabschnitt (41, 42) der
Bedruckstoffbahn (1) einwirkt, entstehen zwei Bahnführungsteilabschnitte
mit unterschiedlicher Bahnspannung. Wenn zwei solche Mittel zur
Beeinflussung der Bahnspannung auf einen Bahnführungsabschnitt
einwirken, entstehen drei solcher Teilabschnitte mit unterschiedlicher
Bahnspannung, wenn n solcher Mittel auf die Bahn in einem Bahnführungsabschnitt
einwirken, entstehen n + 1 solcher Bahnführungsteilabschnitte.
-
Schon
aus dieser Erklärung wird deutlich, dass ein Mittel zur
Beeinflussung der Bahnspannung in der Regel der Bedruckstoffbahn
in irgendeiner Weise Kraft – auch in der Bahnlaufrichtung
vermittelt. In der Regel senkt diese Kraft die Bahnspannung in dem
einen und erhöht die Bahnspannung in dem anderen Abschnitt.
-
Es
ist zuzugestehen, dass auch Bahnführungselemente wie Leitwalzen
oder Wendestangen solche Kräfte ausüben, so dass
auch Bahnführungsteilabschnitte quasi automatisch entstehen
können. Jedoch handelt es sich bei solchen Elementen nicht
um steuerbare Mittel zum gezielten Beeinflussen der Bedruckstoffbahn,
welche in Verbindung mit einem Registerregler stehen und von diesem
gezielt zur Registerkorrektur und -einstellung angesteuert werden
wie bei der vorliegenden Erfindung. Auch ein zeitweises, damit vorübergehendes
Eingreifen in den Bahnspannungsverlauf – wie bei der vorliegenden
Erfindung – ist natürlich mit normalen Leitwalzen
nicht möglich.
-
Eine
vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sollte daher
mit zumindest einem steuerbaren Mittel zum gezielten Einprägen
und Aufrechterhalten eines Bahnspannungsgradienten in einen Bahnführungsabschnitt
der Bedruckstoffbahn ausgestattet sein, bei dem der Betrag (der
Kraft bzw. des Drehmomentes) und die zeitliche Dauer der Einwirkung
regel- beziehungsweise einstellbar sind.
-
Aufgrund
von internen Untersuchungen ist zum Vergleich der Wirkweise der
herkömmlichen Registeraktoren und der erfindungsgemäßen
steuerbaren Mittel zum gezielten Einprägen und Aufrechterhalten
eines Bahnspannungsgradienten in einen Bahnführungsabschnitt
der Bedruckstoffbahn folgendes zu sagen:
Dienen die das Druckbild
tragenden Walzen und ihre Antriebe als Registeraktoren, dann wird
die Registerkorrektur durch eine Verstellung der Phasenlage der
das Druckbild tragenden Zylinder bewirkt. Hierbei dürfte
die bevorzugte Verfahrensweise sein, die Phasenverschiebung so auszugestalten,
dass der Betrag der Bogenlänge auf der Umfangsfläche
des das Druckbild tragenden Zylinders in Bahnlaufrichtung dem Betrag
des gemessenen Registerfehlers entspricht. Insbesondere bei Maschinen
mit Bahnlaufabschnitten großer Länge, bei Reihenmaschinen
und/oder bei der Verwendung von dehnbaren Bedruckstoffen (wie Kunststoffen)
führt die Registerkorrektur vor allem zu einem temporären
Anstieg der Bahnspannung in dem betroffenen Bahnführungsabschnitt.
Ein „Verrutschen" der Druckplatte auf der Bahn ist hier
eher sekundär und auch nicht in vollem Umfange erwünscht.
Als Folge ändert sich daher die Dehnung der Bedruckstoffbahn
(hierbei wird auch die Länge der Druckbilder geändert).
Der solcherart gedehnte Bahnabschnitt wird durch den normalen Transport
der Bedruckstoffbahn durch den zweiten Druckspalt aus dem betroffenen
Bahnführungsabschnitt hinaus transportiert. Erst wenn dieser
Vorgang abgeschlossen ist, wird die Registerkorrektur wirksam. Vorher
wird ein Bahnabschnitt, der zumindest die Länge des Bahnführungsabschnitts
aufweist, mit eingeschränkter Druckqualität bedruckt.
-
Dies
ist auch bei der Verwendung von Registeraktoren, die Leitwalzen
umfassen, die in ihrer Relativposition zu den Druckspalten verändert
werden können, wobei die Einstellung mit irgendwelchen
Antrieben vorgenommen wird, der Fall. Wie bereits ausgeführt
kommt es auch hier zu einem „globalen" Anstieg der Bahnspannung
in dem gesamten Bahnführungsabschnitt, was eine Veränderung
der betreffenden Bahndehnung zur Folge hat. Erst durch den „Abtransport"
des in seiner Dehnung geänderten Bahnabschnitts stellt
sich ein stationärer Zustand wieder ein, in dem die gewünschte
Druckqualität erreicht wird, da die Registerkorrektur voll wirksam
wird und die Länge der von dem ersten Farbwerk des Bahnführungsabschnittes
gedruckten Druckbilder wieder ein befriedigendes Maß an Übereinstimmung
mit der Drucklänge des zweiten Farbwerkes zeigt.
-
Bei
der Verwendung von steuerbaren Mitteln zum gezielten Einprägen
und Aufrechterhalten eines Bahnspannungsgradienten in einen Bahnführungsabschnitt
der Bedruckstoffbahn lässt sich die Bahnspannung in einem
Bahnführungsteilabschnitt beispielsweise gezielt so ändern,
dass der gemessene Registerfehler durch die Änderung der
Bahndehnung in diesem Abschnitt ausgeglichen wird. Dies ist eine
komplett andere Vorgehensweise als bei den vorgenannten Verfahren.
Es Bedarf keiner langen Ausgleichsphase der Bahnspannung mehr, in
der mit eingeschränkter Druckqualität gedruckt
wird.
-
In
dem dargestellten Fall ist es vorteilhaft, den längeren
der beiden Bahnführungsabschnitte für den Ausgleich
des Registerfehlers durch eine Änderung der Bahndehnung
zu verwenden. Es ist auch von Vorteil, wenn dies der in Bahnlaufrichtung
erste Bahnführungsteilabschnitt ist.
-
In
einem weiteren Bahnführungsteilabschnitt kann die Bahnspannung
so beschaffen sein, dass die Bahndehnung zu einer befriedigenden
Rapportlänge führt. Dies kann durch physikalische
Ausgleichvorgänge oder weitere Einstellungen zustande kommen.
-
Aus
den genannten Gründen sollte auch der Registerregler zur
Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in anderer Weise programmtechnisch eingerichtet sein, als der Registerregler
bei herkömmlichen Verfahren. Zunächst muss er
die steuerbaren Mittel zum gezielten Einprägen und Aufrechterhalten
eines Bahnspannungsgradienten in einen Bahnführungsabschnitt
der Bedruckstoffbahn ansteuern und nicht herkömmliche Registeraktoren.
Dies setzt eine Beaufschlagung des Registerreglers mit entsprechenden
Steuerbefehlen (z. B. Programmierung) und eine irgendwie geartete
Signalverbindung zwischen Registerregler und den steuerbaren Mitteln
zum gezielten Einprägen und Aufrechterhalten eines Bahnspannungsgradienten
in einen Bahnführungsabschnitt der Bedruckstoffbahn voraus.
-
Des
Weiteren sind besondere Spezifika der Registerung zu berücksichtigen.
So empfiehlt sich ein iteratives Herantasten an den vollen Betrag
der Registerkorrektur beim Aufbringen einer Kraft, da das Elastizitätsmodul
des Bedruckstoffes ja schwankt. Eine einfache Version eines erfindungsgemäßen
Verfahrens dürfte jedoch damit auskommen, einen Bahnführungsteilabschnitt
beispielsweise mit einer momentenbeaufschlagten Leitwalze um den
Betrag des Registerfehlers zu dehnen oder zu „stauchen".
-
Es
ist vorteilhaft, wenn der Registerregler die Mittel derart ansteuert
(oder solange ansteuert), dass die weiteren Messwerte in einem Toleranzbereich
liegen. Es ist vorteilhaft, Registerregler mit Hilfe von Datenträgern
(z. B. CD DVD oder elektronischer Kommunikationsmittel (z. B. E-Mail)
programmtechnisch so einzurichten, dass die erfindungsgemäßen
Verfahren an der entsprechenden Druckmaschine ausführbar
werden. Datenträger und Kommunikationsmittel können
gemeinsam auch als elektronische Datentransfermittel bezeichnet
werden.
-
Während
eines Zeitraumes, in dem keine oder nur geringe Registerfehler auftreten,
werden die Mittel den Bahnspannungsgradienten beziehungsweise die
unterschiedliche Bahndehnung aufrechterhalten. In diesem Fall sollten
sie eine dauernde Kraftwirkung auf die Bahn ausüben.
-
In
der Regel werden solche steuerbaren Mittel zum gezielten Einprägen
und Aufrechterhalten eines Bahnspannungsgradienten in einen Bahnführungsabschnitt
der Bedruckstoffbahn – zumindest zeitweise – mechanischen
Kontakt mit der Bedruckstoffbahn innerhalb des betreffenden Bahnführungsabschnitts
haben müssen, um die Bahnspannung dort zu beeinflussen.
Eine vorteilhafte Ausführungsform eines solchen steuerbaren Mittels
zum gezielten Einprägen und Aufrechterhalten eines Bahnspannungsgradienten
in einen Bahnführungsabschnitt der Bedruckstoffbahn umfasst
eine Walze, die in irgendeiner Weise mit einem Drehmoment beaufschlagbar
ist. Unter „Drehmoment" wird hier sowohl ein bremsendes „negatives"
Drehmoment verstanden, welches die Bahn bremst und welches zustande
kommt, wenn die Walze oder ihre Achse in irgendeiner Weise in Wirkverbindung
mit einer Bremse gebracht wird. Ein „positives" antreibendes
Drehmoment kann der Leitwalze von einem Antrieb wie einer Elektromaschine
vermittelt werden. Eine solche Ausführung mit einer Elektromaschine
hat den Vorteil, dass diese in der Regel sowohl positive als auch
negative Drehmomente hervorbringen kann. Die einfachste Ausführung
eines solchen steuerbaren Mittels zum gezielten Einprägen
und Aufrechterhalten eines Bahnspannungsgradienten in einen Bahnführungsabschnitt
der Bedruckstoffbahn ist eine Leitwalze, die beispielsweise von
einer Bremse oder einem Motor mit Drehmoment beaufschlagt wird.
Die Art der Beaufschlagung wird von dem Registerregler gesteuert.
Für eine solche Leitwalze bietet sich der Name momentenbeaufschlagte
Leitwalze an.
-
Es
ist jedoch ebenso gut möglich, zum Zweck der Beaufschlagung
der Bahn mit einer Kraft eine Walzenanordung vorzusehen, die zumindest
eine solche momentenbeaufschlagte Walze enthält. Es kann
sehr vorteilhaft sein, wenn eine solche Anordnung zumindest einen
Walzenspalt enthält.
-
Steuerbare
Mittel zum gezielten Einprägen und Aufrechterhalten eines
Bahnspannungsgradienten in einen Bahnführungsabschnitt
der Bedruckstoffbahn können auch Oberflächen umfassen,
die in einen reibenden Kontakt mit der Bedruckstoffbahn gebracht
werden. Zu diesem Zweck müssten die Gegenstände,
die diese Oberflächen enthalten, wieder mit Aktoren wie
Linearmoteren mit gezielt regelbarer Kraft gegen die Bahn angestellt
werden können. Dies kann geschehen, indem ein Gegenstand
wie ein Balken oder eine Stange an den Laufweg der Bahn angestellt
wird. Man kann aber auch zwei oder mehrere Balken vorsehen, die
zangenartig zusammenwirken. Bei diesen Verfahren muss jedoch große
Sorgfalt darauf verwendet werden, Oberflächenschäden
zu vermeiden.
-
Insbesondere,
wenn Materialien wie Kunststoffe, die ein nennenswertes Elastizitätsmodul
aufweisen, bedruckt werden, ist es vorteilhaft, den Wirkbereich
des Mittels zum gezielten Beeinflussen der Bedruckstoffbahn relative
nahe vor dem in Bahnlaufrichtung nächsten Druckspalt (das
heißt kurz vor dem Ende des jeweiligen Bahnlaufabschnitts)
vorzusehen.
-
Diese
Maßnahme trägt folgendem Umstand Rechnung:
Wenn
das steuerbare Mittel zum gezielten Einprägen und Aufrechterhalten
eines Bahnspannungsgradienten in einen Bahnführungsabschnitt
der Bedruckstoffbahn eine Kraft auf die Bahn einprägt,
wirkt diese auf den längeren Teil des Bahnspannungsabschnitts
und führt dort zu einer Änderung der Rapportlänge
der Druckbilder. Diese Änderung führt schließlich
die gewünschte Registeränderung herbei. Wird die
Bahn beispielsweise gebremst, sinkt die Bahnspannung in dem Bahnspannungsteilabschnitt
ab. Dadurch sinkt die Rapportlänge auf diesem längeren
in Bahnlaufrichtung ersten Bahnführungsteilabschnitt. Nach
dem Passieren des Mittels stellt sich die physikalisch bedingte
Rapportlänge stationär wieder ein, da die Bahnspannung
in dem zweiten Bahnführungsteilabschnitt in diesem Fall
höher ist als in dem ersten.
-
Die
Kraft, die der Bahn vermittelt wird und die unterschiedlichen Bahnspannungen
in den beiden Bahnführungsteilabschnitten herbeiführt,
wird vorteilhafterweise konstant gehalten, wenn die Messwerte, die
der Registerregler erhält, eine gewünschte (in
einem Sollbereich liegende) Registergüte ausweisen. Die
Registeraktoren sollten daher die Möglichkeit haben, die
Spannung und damit die Bahndehnung in zumindest einem Bahnführungsteilabschnitt
konstant zu halten. Dies wird in der Regel eben durch den Eintrag
einer konstanten Kraft auf die Bahn während dieses Zeitraumes
geschehen. Wenn der Registerregler Messwerte zugeleitet bekommt,
die eine Änderung des Registers anzeigen (oder z. B. im
Falle der Überwachung der Bahnspannung befürchten
oder vermuten lassen), wird er die Mittel zum Einprägen
und Aufrechterhalten des Bahnsspannungsgradienten derart ansteuern,
dass sie der Bahn eine andere Kraft vermitteln.
-
Ein
weiterer Vorteil einer Anordnung des steuerbaren Mittels zum gezielten
Einprägen und Aufrechterhalten eines Bahnspannungsgradienten
in einen Bahnführungsabschnitt der Bedruckstoffbahn kurz
vor dem dem entsprechenden Bahnführungsabschnitt nachgelagerten
Druckspalt kommt zum Tragen, wenn man bei der Registerregelung die
Bahnspannung als Mess- und Regelgröße mitberücksichtigt.
In der Regel wird man hierzu Messwalzen einsetzen, bei denen die
Kraft, welche von der Bahn auf die Achse ausgeübt wird,
gemessen wird. In der Regel erfolgt die Messung an der Walzenachse.
Wenn man nun die Bahnspannungsschwankungen – vorzugsweise
in einem langen ersten Bahnführungsteilabschnitt – misst,
ist man bei vielen Maschinen bereits in der Lage, aufgrund dieser
Messergebnisse befriedigende Registergüten zu erreichen,
wenn man nach einem Bahnspannungssollwert regelt.
-
Dieser
Umstand ist folgendermaßen zu erklären:
Insbesondere
bei langen Bahnführungsabschnitten zwischen den Farbwerken
kommen in den Bahnführungsteilabschnitten erhebliche Beiträge
zu den insgesamt auftretenden Registerabweichungen zustande. Dies
gilt insbesondere, wenn diese Bahnführungsteilabschnitte
funktional zum Trocknen oder Kühlen der Bahn verwendet
werden. So führen Schwankungen der Feuchte natürlich
insbesondere bei Papier zu Längenänderungen der
Bedruckstoffbahn. Vor diesem Hintergrund wird klar, dass auf diese
Weise durch Trocknungsbemühungen oder auf der anderen Seite
durch die zunehmende Durchfeuchtung Registerfehler auftreten können.
Insbesondere beim Bedrucken von Kunststoffbahnen spielen Temperaturgradienten
eine ähnliche Rolle, da die Temperatur einen signifikanten
Einfluss auf die Elastizitätsmodule und thermische Dehnung
dieser Stoffe hat.
-
Auch
Störungen der Bahnspannung im Abschnitt, wie sie bei der
Beschleunigung durch Massenkräfte auftreten, sind zu erwähnen.
Inhomogenitäten im Bedruckstoff führen genauso
wie auch ein Klebestellendurchlauf beim Rollenwechsel zu solchen
Bahnspannungsstörungen. Insbesondere das Konzept mit einer
momentenbeaufschlagten Zusatzleitwalze kann Störungen insbesondere
mit einem unterlagerten Bahnspannungsregelkreis deutlich hochfrequenter
ausregeln als herkömmliche Regelungen. Die heute üblichen
Registergenauigkeiten auf flexiblen Bedruckstoffen können
mit der Erfindung um den Faktor 5–10 verbessert werden,
so dass Registergenauigkeiten auf Reihenmaschinen möglich
werden, die heute nur mit Zentralzylindermaschinen erreicht werden
können.
-
Wenn
nun der erste Bahnführungsteilabschnitt einen Großteil
der Strecke – beispielsweise 95% – des gesamten
Bahnführungsabschnittes umfasst, ist ein Messelement in
der Lage, den Einfluss all dieser Störgrößen
auf die Bahnspannung in diesem ersten großen Bahnführungsteilabschnitt
quantitativ zu erfassen. Ausgehend von diesen Messwerten kann das
Mittel zum gezielten Beeinflussen der Bahnspannung so angesteuert
werden, dass es den Einfluss all dieser auf den ersten Bahnführungsteilabschnitt
wirkenden Störgrößen auf die Bahnspannung
ausregelt. Wie bereits oben angesprochen ist ein Registerregler,
der ausschließlich Bahnspannungsmesswerte als Messwerte
zugeführt bekommt, auch ein Registerregler im Sinne dieser
Anmeldung. Es ist jedoch auch von Vorteil, beispielsweise die sehr
gebräuchlichen optischen Sensoren zu verwenden.
-
Besonders
vorteilhaft ist eine Kombination verschiedener Messverfahren. Angesichts
der umfangreichen Kombinationsmöglichkeiten sind auch hier
spezifische Vorzüge einzelner Kombinationen zu berücksichtigen.
Auch die Regelungshierarchie ist bei der Kombination zu beachten.
-
Kombiniert
man beispielsweise ein Verfahren, das einen auf der Bedruckstoffbahn
aufgetretenen Registerfehler, oder einen Lauffehler (falsche Positionierung
der Bahn zum Druckzylinder) aufzeichnet, mit dem vorstehend beschriebenen
Verfahren, bei dem die Bahnspannung gemessen wird, so ist es vorteilhaft,
die Bahnspannung zunächst auf den Sollwert zu regeln (innerer
Regelkreis). Die Regelung nach dem aufgetretenen Registerfehler
oder dem Lauffehler folgt dieser Regelung nach.
-
Sind
innerhalb eines Bahnführungsabschnitts mehrere (n) steuerbare
Mittel zum gezielten Einprägen und Aufrechterhalten eines
Bahnspannungsgradienten in einen Bahnführungsabschnitt
der Bedruckstoffbahn vorgesehen, so kann der betreffende Bahnführungsteilabschnitt
in n + 1 Bahnführungsteilabschnitte mit unterschiedlicher
Bahnspannung zerlegt werden. In diesem Fall wird dem letzten Mittel
zum gezielten Beeinflussen der Bahnspannung in der Regel die „Hauptregisterarbeit"
zugewiesen werden.
-
Wie
bereits mehrfach ausgeführt, bedient sich das erfindungsgemäße
Registerverfahren, besonderer Registeraktoren. So sind bei diesem
Verfahren die Teile, die Kraft oder das Drehmoment aufbringen, die
bereits mehrfach beschriebenen steuerbaren Mitteln zum gezielten
Einprägen und Aufrechterhalten eines Bahnspannungsgradienten
in einen Bahnführungsabschnitt der Bedruckstoffbahn, welche
auf die Bedruckstoffbahn innerhalb des zumindest einen Bahnführungsabschnitts
(also zwischen den Druckspalten) einwirken, wobei die Spannung der
Bedruckstoffbahn in diesem Bahnführungsabschnitt beeinflussbar
ist.
-
Bei
herkömmlichen Registerverfahren, bei denen das Registern
durch eine Änderung der Phasenlage der das Druckbild übertragenden
Zylinder bewirkt wird, sind die Aktoren eben die das Druckbild tragenden
Zylinder in Wirkverbindung mit ihren Antrieben. Neben einer Kombination
verschiedener Messverfahren, die der Registerregelung zugrunde gelegt
werden können, ist auch eine Kombination von Verfahren,
die sich verschiedener Registeraktoren bedienen, von Vorteil. So
ist eine Kombination aus dem erfindungsgemäßen
Verfahren mit einem steuerbaren Mitteln zum gezielten Einprägen
und Aufrechterhalten eines Bahnspannungsgradienten in einen Bahnführungsabschnitt
der Bedruckstoffbahn als Registeraktor mit einem Verfahren mit einem
das Druckbild tragenden Zylinder als Registeraktor besonders dann
von Vorteil, wenn um große Beträge registert werden
soll. Dies ist beispielsweise beim Vorregistern der Fall.
-
Auch
ein Verfahren mit einer in ihrer Lage verstellbaren Leitwalze könnte
vorteilhaft mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
kombiniert werden.
-
Besonders
günstige Einsatzverhältnisse für das
erfindungsgemäße Verfahren finden sich beim Längsregistern
von Maschinen, die Verpackungsmaterial bedrucken. Aufgrund der längeren
Bahnführungsteilabschnitte sind hier in erster Linie Ständermaschinen,
das heißt Maschinen, bei denen einem Zylinder, der das Druckbild
auf die Bedruckstoffbahn überträgt, auch ein Gegendruckzylinder
zugeordnet ist, zu nennen. Aufgrund der Rolle, die die Bahndehnung
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren spielt, ist
auch das Bedrucken von Kunststoffbahnen ein bevorzugtes Anwendungsfeld.
So werden z. B. im Verpackungsdruck Werkstoffe wie PE, PET usw.
bedruckt. Zu den in diesem Bereich angewandten Druckverfahren zählen
der Offset-, der Tief- und der Flexodruck. Als besonders vorteilhaft
wird der Betrieb von Verpackungstiefdruckmaschinen mit einem erfindungsgemäßen
Verfahren angesehen.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren erläutert.
-
Die
Figuren zeigen im Einzelnen:
-
1 eine
Tiefdruckmaschine in seitlicher schematischer Ansicht
-
2 die
Bahnspannung, aufgetragen über die Länge der Bedruckstoffbahn
in der Tiefdruckmaschine,
-
3 einen
Bahnführungsabschnitt einer Tiefdruckmaschine in seitlicher
schematischer Ansicht;
-
4 einen
ersten Regelungskreis für den Bahnführungsabschnitt
in 3
-
5 einen
zweiten Regelungskreis für den Bahnführungsabschnitt
in 3
-
6 Den
Verlauf der Bahnspannung in einem Bahnführungsabschnitt
einer Maschine des Standes der Technik beim Registern
-
7 Den
Verlauf des Registers in einem Bahnführungsabschnitt einer
Maschine des Standes der Technik beim Registern
-
1 zeigt
den Verlauf einer Bedruckstoffbahn 1 in einer Tiefdruckmaschine 100 in
einer schematisierten Prinzipskizze. Dargestellt sind insgesamt
drei Druckwerke 10, 20, 30, zwischen
denen Bahnführungsabschnitte 41, 42 ausgebildet
sind. Vor dem ersten Druckwerk 10 liegt ein Bahneinzugsabschnitt 40.
-
An
einer angetriebenen Einzugswalze 14 wird die Bedruckstoffbahn 1 eingezogen
und einem ersten Druckwerk 10 zugeführt, wo der
Bedruckstoff über einen Formzylinder 12 an einen
Presseur 11 angedrückt wird. Von dort erfolgt
die Überleitung zu den in Bezug auf die Förderrichtung
der Bedruckstoffbahn stromabwärts gelegenen Druckwerken 20, 30 mit
Formzylindern 22, 32 und Presseuren 21, 31.
Neben bloßen Umlenkrollen sind zur Führung der
Bedruckstoffbahn in jedem Bahnführungsabschnitt 41, 42 Leitwalzen 13, 23, 24, 33, 34 vorgesehen,
an denen die jeweilige Bahnspannung gemessen wird.
-
Zwischen
den mitlaufenden Leitwalzen 23, 24, 33, 34 sind
erfindungsgemäß jeweils momentenbeaufschlagte
Zusatzleitwalzen 25, 35 vorgesehen, an denen die
Bedruckstoffbahn 1 entlang läuft.
-
In
diesem Ausführungsbeispiel spielen damit die drehmomentbeaufschlagten 25, 35 Leitwalzen
und ihre Drehmomentsteller 51, 51 die Rolle der
steuerbahren Mittel zum Einprägen eines Bahnspannungsgradienten.
-
Zwischen
dem Druckspalt des ersten Druckwerks 10 und der Zusatzleitwalze 25 ist
ein erster Bahnführungsteilabschnitt 41a ausgebildet;
zwischen der Zusatzleitwalze 25 und dem Druckspalt des
zweiten Druckwerks 20 ein zweiter Bahnführungsteilabschnitt 41b.
-
Dieses
gilt analog auch für den zweiten Bahnführungsabschnitt 42 zwischen
den Druckwerken 20 und 30, welcher durch die Zusatzleitwalze 35 in
Bahnführungsteilabschnitte 42a, 42b geteilt
ist.
-
2 zeigt
den stationären Verlauf der auf die Bedruckstoffbahn wirkenden
Bahnspannungen an verschiedenen Positionen der Tiefdruckmaschine.
Am Umfang der ersten Leitwalze 23 wird im ersten Bahnführungsteilabschnitt 41a eine
Bahnspannung F41a gemessen, am Umfang der zweiten Leitwalze 24 eine
Kraft, die definitionsgemäß einer Bahnspannung
F41b im zweiten Bahnführungsteilabschnitt entspricht. Die
daraus resultierenden Dehnungen verlaufen, wie anhand der strichpunktierten
Linie im unteren Teil dargestellt, proportional zu den Bahnspannungen
und umgekehrt proportional zu den E-Modulen.
-
Hinter
den momentenbeaufschlagten Zusatzleitwalzen 25, 35,
also direkt vor dem jeweiligen Druckspalt, liegt stationär
weiterhin die sich selbst einstellende Bahnspannung vor. Ein Bremsmoment
an der Zusatzleitwalze 25, 35 reduziert die stationäre
Bahnspannung davor; ein Antriebsmoment erhöht hier die
Bahnspannung.
-
Während
die Dehnung hinter der Zusatzleitwalze 25, 35 also
konstant bleibt, verändert sich die Dehnung vor der jeweiligen
momentenbeaufschlagten Zusatzleitwalze, so dass das Register der
beiden aufeinander folgenden Druckwerke 10, 20 bzw. 20, 30 zueinander
verändert wird. Die Registerveränderung resultiert daraus,
dass das Druckmotiv des jeweils stromaufwärts vor der momentenbeaufschlagten
Zusatzleitwalze 25, 35 gelegenen Druckwerks 10, 20 eine
andere Länge aufweist und damit die Anzahl der Rapporte
zwischen den Druckwerken 10, 20, 30 variiert.
-
In 3 des
schematisch dargestellten Bahnführungsabschnitts 41 ist
ein Kräftediagramm gezeigt, und zwar in Bezug auf einen
inkrementellen Bahnort an derjenigen Stelle, an der die Bedruckstoffbahn 1 von der
momentenbeaufschlagten Zusatzleitwalze 25 abläuft,
freigeschnitten im Gleichgewicht der einwirkenden Kräfte.
-
Die
Bahnspannung F41a, die sich im Bahnführungsteilabschnitt 41a einstellt,
ergibt sich aus der Differenz der selbst einstellenden Kraft F41b
im Bahnführungsteilabschnitt 41b und der aus dem
Moment der Zusatzleitwalze 25 resultierenden Umfangskraft
F25.
-
Hinter
dem letzten Druckspalt ist eine Registermesseinrichtung 50 angeordnet,
die beispielsweise über eine digitale Kamera und Bild erkennende
Verfahren eine evtl. Registerabweichung auf dem Bedruckstoff bestimmt.
Durch den Winkelbetrag φ an dem das Druckbild tragenden
Zylinder 22 ist angedeutet, dass eine Registerregelung
auch durch eine Verschiebung der Phasenlage der beiden Formzylinder 12 und 22 gegeneinander
zustande kommen kann. In Maschinen des Standes der Technik wird
eine solche Vorgehensweise bevorzugt. Im Hinblick auf die vorliegende
Erfindung wird diese Art der Registerung unter anderem bei einem Ausführungsbeispiel
nach 5 gebraucht.
-
4 zeigte
einen ersten einfachen Regelkreis 200, der den in 3 dargestellten
Bahnführungsabschnitt darstellt. Hierbei zeigt 3 den
ersten Bahnführungsabschnitt 41 der in 1 dargestellten
Druckmaschine abbildet. Ausgangspunkt der Betrachtungen in 4 ist
die Kraft beziehungsweise Bahnspannung FE, die vor dem ersten Druckwerk
des Bahnführungsabschnitts 41 liegt. Durch das Übertragungsglied 201 wird
angedeutet, dass sich die Bahnspannung F41b im stationären
Fall aus der vorgenannten Bahnspannung FE und dem Verhältnis
der Elastizitätsmodule E41/E40 der Bahnführungsabschnitte 40 und 41 ergibt.
Wie bereits vorstehend erläutert können Unterschiede
zwischen den Elastizitätsmodulen vor allem durch Temperaturunterschiede
zustande kommen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Feststellung,
dass die Dehnung der Bahn im Einlauf der beiden Druckspalte gleich
zu sein hat beziehungsweise sich bei identischer Umfangsgeschwindigkeit
der Formzylinder 12 und 22 gleich einstellt. Die Übertragungsglieder 206 und 207 und
die ihnen nachgeschaltete Additionsstelle deuten an, dass sich das
Register zwischen den Formzylindern 12 und 22 als Funktion
der Bahndehnungen ε41b und ε41a einstellt und
so zu dem Registeristwert dRist führt. An dieser Stelle
bietet sich der Hinweis an, dass die Bahnspannung F41a gleich der
F41b ist, wenn die momentenbeaufschlagte Leitwalze 25 eben
momentfrei läuft. Die Registerabweichung wird von einer
Registermesseinrichtung 50 gemessen, mit einem Sollwert
dRsoll verglichen und einem Registerregler 202 zugeführt.
Der Registerregler 202 beaufschlagt die Bremse mit einem
Moment, das am Umfang der Walze die Kraft F25 auf die Bahn ausübt.
Im einfachsten Fall ist der Betrag dieser Kraft proportional zum
Registerfehler, was ebenfalls durch das Übertragungsglied 202 angedeutet
wird. Für den stationären Fall verdeutlicht das Übertragungsglied 205,
die Abhängigkeit der Bahnspannung F41a von der Kraft F25
und der oben beschriebenen Bahnspannung F41b.
-
Für
den instationären Fall verdeutlichen die Übertragungsglieder 203 und 204,
mit den nachfolgenden Additions- bzw. Subtraktionsstellen, die zeitlich
begrenzten Auswirkungen einer Änderung der Kraft F25 auf die
Bahnspannungen F41a und F41b.
-
In 5 wird
ein etwas komplexerer Regelkreis dargestellt. Wieder wird anhand
des Übertragungsgliedes 301 die Entstehung der
Bahnspannung F41b verdeutlicht. Ebenso wird wieder mit den Übertragungsgliedern 306 und 307 und
dem nachfolgenden Additionsglied der Einfluss auf das Register verdeutlicht.
Der gemessene Registerfehler erzeugt diesmal jedoch nicht direkt
eine Beaufschlagung der Walze 25 mit einem Moment, sondern
eine Phasenverstellung des Formzylinders 22, die im Bahnführungsteilabschnitt 41b eine Dehnung εr
erzeugt. Die Dehnung εr verändert die Bahnspannung
F41b. Die Bahnspannung F41a ergibt sich über einen inneren Bahnspannungsregelkreis
aus der Bahnspannung F41b. Im stationären Fall ist Delta
F der Betrag, um welchen F41a niedriger eingestellt wird als F41b,
so dass Störungen der Bahnspannung in positiver und negativer
Richtung durch Erhöhung oder Senkung des Bremsmomentes
ausgeregelt werden können.
-
F41a
wird mit der Messwalze 23 (3) gemessen,
der Messwert wird auf eine Vergleichstelle 323 zurückgeführt
und über das Übertragungsglied 321 geregelt.
Das Verzögerungsglied 322 bewirkt, dass bei einer
kurzzeitigen Änderung der Bahnspannung F41b die Bahnspannung
F41a konstant bleibt.
-
Mit
einem solchen kaskadierten Regelkreis 300 können
die gesamten Schwankungen, die in dem in aller Regel sehr langen
Bahnführungsteilabschnitt 41a durch Störgrößen
wie Temperatur- und Feuchteschwankungen, Beschleunigungskräfte,
Fehlstellen im zu bedruckenden Material usw. auftreten ausgeregelt werden,
noch bevor sie registerwirksam werden.
-
Zusammenfassend
ist also zu betonen, dass die Regelung der Bahnspannung bei dem
Ausführungsbeispiel nach 5 durch
eine Einflussnahme auf die Bahn innerhalb der Bahnführungsabschnittes
(die hier mit einer momentenbeaufschlagten Leitwalze 25)
vorgenommen wird.
-
Hierbei
wird ein Gradient eingeprägt und ggf. aufrechterhalten.
-
Somit
wird der Registeraktor hier von der momentenbeaufschlagten Leitwalze 25 und
ihrem Drehmomentsteller 51 gebildet. Mit Hilfe des inneren
Regelkreises und dieses Paares 25, 51 werden bei
dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel zunächst
lediglich die Bahnschwankungen ausregelt. Die Ausregelung dann doch
noch auftretender Registerfehler, die sich auf dem Bedruckstoff
oder durch die Lage der Bedruckstoffbahn gegenüber einem
Formzylinder 12, 22 manifestieren können,
werden dann wieder durch eine Phasenverstellung der Winkellage der
Formzylinder vorgenommen (Hierbei sind die Formzylinder 12, 22 und
ihre nicht gezeigten Antriebe die Registeraktoren). Bei der Erkennung
der vorgenannten Registerfehler sind optische Messverfahren sehr
vorteilhaft einsetzbar.
-
Diese
Kombination trägt zu der enormen Geschwindigkeit bei, mit
der sich Registerfehler mit dem in 5 dargestellten
System ausregeln lassen. Abschließend sei noch der Hinweis
erlaubt, dass die Begriffe „Bahnspannung" und „Kraft"
(die auf die Bahn wirkt) in der vorliegenden Druckschrift ineinander übergehen, da
diese Größen im vorliegenden Zusammenhang eng
miteinander zusammenhängen und sich der Begriff „Bahnspannung"
in der Welt des Druckmaschinenfachmannes durchgesetzt hat, während
die „Kraft" eine grundlegende physikalische Größe
ist. in der vorliegenden Druckschrift wurde jedoch „Bahnspannung"
bevorzugt in Bezug auf die in Teilbereichen der Bahn vorkommende
Bahnspannung verwendet (wie F41b). „Kraft" wurde in Bezug
auf punktuell der Bahn vermittelte Kräfte wie F25 gebraucht.
-
Die 6 enthält
ein Schaubild, das den Verlauf der Bahnspannung FA in
einem Bahnführungsabschnitt einer Maschine des Standes
der Technik zeigt. Bei der Maschine wird registert, indem die ein
Druckbild tragende Walze, welche den Bahnführungsabschnitt
in Bahnlaufrichtung abschließt, eine Phasenverschiebung macht.
Die 7 zeigt den Verlauf des zugehörigen Registers
zu gleichen Zeitpunkten.
-
Während
des Zeitraumes T1 herrschen in dem Bahnführungsabschnitt
stationäre Zustände, die sich in der Regel in
solchen Bahnführungsabschnitten „von selber" einstellen.
-
Zum
Zeitpunkt TA wird die Phasenverschiebung
der in Bahnlaufrichtung zweiten Druckwalze durchgeführt,
um die Registerdifferenz ΔR zwischen dem Registeristwert
R1 und dem Registersollwert R2 auszugleichen.
Diese Phasenverschiebung geht vergleichsweise extrem schnell vonstatten.
Daher steigt die Bahnspannung, dargestellt durch den Graphen GF steil an. Das Absinken der Bahnspannung
auf den Ausgangswert F1 und die Einstellung
des Registers auf den Sollwert R2 dauert
jedoch während der Zeitspannen T2 und
T3 an. Der Anpassungsprozess verläuft
hierbei nicht linear wie durch die Geraden LF und
LR angedeutet, sondern exponentiell in Form
einer Zerfallsfunktion. Während dieser Zeitspannen findet
also ein instationärer Ausgleichprozess statt, bei dem
mit minderer Qualität gedruckt wird.
-
Wie
bereits erwähnt muss der gesamte durch die Phasenverschiebung
des Druckzylinders gedehnte Bahnabschnitt erst den zweiten Druckspalt
in Bahnlaufrichtung passiert haben, bevor zum Zeitpunkt T3 wieder stationäre
Zustände eintreten und die Registeränderung wirksam
wird. In erster Ordnung ist die Dauer dieses Ausgleichvorgangs proportional
zur Länge des Bahnführungsabschnitts und Antiproportional
zur Druckgeschwindigkeit.
-
Wenn
ein erfindungsgemäßes Verfahren bei einer Druckmaschine,
wie sie durch die
1 und
3 skizziert
ist, durchgeführt wird, indem die Registerkorrektur durch
eine gezielte Längenänderung der Bahn im Bahnführungsteilabschnitt
41a vorgenommen
wird (durch Dehnung oder durch Zusammenziehen der Bahn durch niedrigere
Bahnspannung, was einen Bahnspannungsgradienten zur Bahnspannung
F41b herbeiführt), dann finden die instationären
Ausgleichsvorgänge, die dem vollen Wirksamwerden der Registerkorrektur
vorausgehen, nur noch in dem Bahnführungsteilabschnitt
41b statt.
Dieser ist naturgemäß kürzer als der
gesamte Bahnführungsabschnitt
41. Je kürzer
der Bahnführungsteilabschnitt
41b ist, desto schneller
verläuft der instationäre Ausgleich. Je länger
der erste Bahnführungsteilabschnitt
41a ist, desto
leichter (mit weniger Kraft bzw. Drehmoment) lässt sich
die Bahn um einen bestimmten Betrag dehnen. Daher sind Längenverhältnisse
von deutlich kleiner 1 zwischen dem zweiten
41b und dem
ersten Bahnführungsabschnitt (z. B. 20, 7 oder 3%) von Vorteil.
Bezugszeichenliste |
1 | Bedruckstoffbahn |
10 | Druckwerk/Farbwerk |
11 | Presseur |
12 | Formzylinder |
13 | Leitwalze/Messwalze |
14 | Einzugswalze |
20 | Druckwerk/Farbwerk |
21 | Presseur |
22 | Formzylinder |
23 | Leitwalze |
24 | Leitwalze |
25 | Zusatzleitwalze |
30 | Druckwerk/Farbwerk |
31 | Presseur |
32 | Formzylinder |
33 | Leitwalze |
34 | Leitwalze |
35 | Zusatzleitwalze |
40 | Bahneinzugsabschnitt |
41 | Bahnführungsabschnitt |
41a | Bahnführungsteilabschnitt |
41b | Bahnführungsteilabschnitt |
42 | Bahnführungsabschnitt |
45, 46, 47 | Druckspalt |
50 | Registermesseinrichtung |
51, 52 | Drehmomentsteller
für momentbeaufschlagte Leitwalze 25, 35 |
60 | Signalverbindung
(60) zwischen dem zumindest einen steuerbaren Mittel (25, 35, 51, 52)
zum gezielten Beeinflussen der Spannung (ε) der Bedruckstoffbahn (1)
und dem zumindest einen Registerregler (50) |
100 | Tiefdruckmaschine |
200 | Regelkreis |
201 | Übertragungsglied |
202 | Übertragungs-
und Regelglied |
203 | Übertragungsglied |
204 | Verzögerungsglied |
205 | Übertragungsglied |
206 | Übertragungsglied |
207 | Übertragungsglied |
208 | PT1-Glied |
300 | Regelkreis |
301 | Übertragungsglied |
302 | Übertragungs-
und Regelglied |
306 | Übertragungsglied |
307 | Übertragungsglied |
308 | PT1-Glied |
320 | Bahnspannungsregelkreis |
321 | Regler |
322 | Verzögerungsglied |
323 | Vergleichsstelle |
dR | Regelabweichung |
E40 | Elastizitätsmodul
im Bahnführungsabschnitt 40 |
E41 | Elastizitätsmodul
im Bahnführungsabschnitt 41 |
F41a | Bahnspannung |
F41b | Bahnspannung |
FE | Bahnspannung |
F25 | Umfangskraft |
M25 | Drehmoment |
ε | Bahndehnung |
z | Bahnlaufrichtung |
ε41a | Bahndehnung
im Bahnführungsteilabschnitt 41a |
ε41b | Bahndehnung
im Bahnführungsteilabschnitt 41b |
(ΔF41) | Bahnspannungsgradient
in dem Bahnführungsabschnitt 41 |
T1–3 | Zeitspannen |
TA–C | Zeitpunkte |
TG | (Gesamt)Zeitspanne
bis zum Wirksamwerden der Registerkorrektur |
F1 | Stationäre
Bahnspannung |
FA | Bahnspannung
(Laufvariable) im Bahnführungsabschnitt |
R1 | Registeristwert |
R2 | Registersollwert |
ΔR | Betrag
der Registerkorrektur |
GF | Verlauf
(Graph) der Bahnspannung |
GR | Verlauf
(Graph) der Registerwerte |
t | Zeit
(Laufvariable) |
r | Register
(Laufvariable) |
LF | Gerade,
die einen (nicht realen) linearen Verlauf der Bahnspannung andeutet |
LR | Gerade,
die einen (nicht realen) linearen Verlauf des Registers andeutet |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1520696
A1 [0005]
- - DE 2046131 B2 [0007]
- - DE 4218760 A1 [0007]
- - DE 19917773 A1 [0007]
- - WO 2004/048093 A2 [0017]