DE19917773A1 - Kontrollelement zum Bestimmen von Passerabweichungen eines auf einem Bedruckstoff aus mehreren Teilfarben bestehenden Druckbildes - Google Patents
Kontrollelement zum Bestimmen von Passerabweichungen eines auf einem Bedruckstoff aus mehreren Teilfarben bestehenden DruckbildesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Kontrollelement (6, 7, 11, 50, 53) zum Bestimmen von Passerabweichungen (S, D, U) in einem Druckbild (5). Die Erfindung soll an jedem Ort und zu jeder Zeit die Gewinnung von Passerabweichungen (S, D, U) unabhängig von der Druckgeschwindigkeit ermöglichen. Die Erfindung besteht darin, daß die Kontrollelemente (6, 7, 11, 50, 53) mit einem Remissionsverlauf (h¶ab¶(f)) auf dem Bedruckstoff (8) erzeugt sind, der stetig ist, der nicht konstant ist und der einer mathematischen Bildungsvorschrift genügt.
Description
Wenn beim Übereinanderdruck mehrerer Teilfarben der Stand einer Teilfarbe in
Bezug auf eine Referenzfarbe oder relativ zu einem Referenzort auf einem
Bedruckstoff nicht eingehalten ist, dann treten Passerabweichungen auf, die die
Druckqualität beeinträchtigen. Passerabweichungen entstehen durch eine
Fehlpositionierung von beim Drucken verwendeten Druckformen, durch
Bebilderungsfehler einer Druckform, durch mechanische Fehler von Elementen,
die die Übertragung von Druckfarbe von einer Druckform auf den Bedruckstoff
und den Transport des Bedruckstoffes bewirken und durch Verformungen des
Bedruckstoffes selbst, wenn die Druckfarben nicht gleichzeitig auf den
Bedruckstoff gebracht werden.
Um Passerabweichungen zu kompensieren oder wenigstens zu minimieren, ist es
bekannt, auf dem Bedruckstoff Passerkontrollelemente zu erzeugen, die von
berührungslos wirkenden Detektoren erfaßt werden können. Die
Passerkontrollelemente und die Detektoren sind eigens dazu ausgebildet,
Passerabweichungen in einer Richtung festzustellen, in der
Registereinstellvorrichtungen vorgesehen sind, die mit Stellelementen die Lage
der im Passer abweichenden Teilfarbe verändern können. Bei
Rotationsdruckmaschinen sind Stellelemente vorhanden, die in Umfangsrichtung
einer auf einem Zylinder montierten Druckform einer Teilfarbe wirken, die in
Seitenrichtung oder senkrecht zur Druckrichtung wirken und die eine
Verdrehung der Lage der betreffenden Teilfarbe in Bezug auf die anderen
Teilfarben bewirken. Bei Letzterem spricht man auch von einer Diagonal- oder
Schrägregisterverstellung.
Es ist weiterhin bekannt, Enger- Breiter- und Runddrucken mit Hilfe von
Druckkontrollelementen meßtechnisch zu erfassen und mittels Stellelementen zu
kompensieren, die eine mechanische Verformung des Bedruckstoffes oder einer
Druckform bewirken.
Eine weitere Möglichkeit Passerabweichungen zu verringern, besteht darin, eine
Druckform unter Berücksichtigung aller wahrscheinlich auf den Druckprozeß
wirkenden Einflüsse so abweichend von einem gewünschten Druckbild zu
bebildern, daß beim Drucken und gleichzeitigem Inerscheinungtreten besagter
Einflüsse die abweichende Bebilderung nahezu ausgeglichen wird. Nachteilig
hierbei ist, daß man einen hohen Aufwand betreiben muß, um möglichst alle
Einflüsse zu berücksichtigen. Zu dem besteht das Problem, daß die
Einflußgrößen während des Druckens driften, so daß die Druckform in
Abhängigkeit vom Gradienten der Drift stets von neuem, wie oben beschrieben,
bebildert werden müßte. Eine solche Druckmaschine müßte mit einer derartigen
Bebilderungseinrichtung ausgerüstet sein und eine
Signalverarbeitungseinrichtung verwenden, die möglichst schnell die Signale
der Einflußgrößen zusammen mit den Bebilderungsdaten verarbeiten kann, was
einen erheblichen Aufwand an Kosten und Material darstellt.
Passerabweichungen kann man visuell, vorzugsweise unter Verwendung
optischer Hilfsmittel, bestimmen. Dazu werden auf dem Bedruckstoff in jeder
Teilfarbe Paßkreuze erzeugt, wobei beim passergerechten Druck die Paßkreuze
exakt übereinandergedruckt liegen. Die visuelle Erfassung ist zeitaufwendig.
Die Genauigkeit hängt von der Erfahrung der eine Messung durchführenden
Person ab. Mit Paßkreuzen werden Passerfehler nur am Ort des Paßkreuzes
erfaßt, wobei, wie oben schon erwähnt, die Passerabweichungen über die
Oberfläche des Bedruckstoffes nicht in gleichmäßiger Größe und Richtung
auftreten und durch nur eine örtliche Erfassung nicht in ihrem Verlauf erkannt
werden können.
Es ist möglich, mit einer Bildaufnahmeanordnung Paßkreuze wiedergebende
Bildsignale zu erzeugen, wobei mit den Methoden der digitalen Bildverarbeitung
die Passerabeichungen am Ort des Paßkreuzes ermittelt werden können.
In EP 127831 B1 ist ein Verfahren zur Passermessung beschrieben, bei dem ein
Ausschnitt aus einem Druckbild mit optisch abbildenden Mitteln soweit
vergrößert wird, daß mit besagten Methoden der digitalen Bildverarbeitung der
Abstand zweier verschiedenfarbiger diskreter Rasterpunkte bestimmt werden
kann. Aus der Differenz eines Ist-Abstandes zu einem vorgegebenen Soll
Abstand ergeben sich Passerabweichungen unter der Voraussetzung, daß
Rasterweite und Rasterwinkelung innerhalb einer Teilfarbe konstant sind.
Aufgrund der herstellungsbedingten Streuung der Lage eines einzelnen
Rasterpunktes scheint es nicht ausreichend, die Passerabweichungen anhand
des Abstandes zweier Rasterpunkte zu bestimmen. Zur Erhöhung der
Genauigkeit sind Messungen anhand einer Vielzahl von Rasterpunkten
erforderlich, wobei für jedes Druckbild aufgrund der verschiedenartigen Sujets
eine Auswahl geeigneter Meßorte getroffen werden muß. Eine Vielzahl von
Einzelmessungen erhöht die Meßzeit, was dem entgegensteht, daß auch eine
Messung bei hoher Druckgeschwindigkeit bzw. hoher Transportgeschwindigkeit
des Bedruckstoffes durchführbar sein soll.
Zur Messung bei hoher Transportgeschwindigkeit des Bedruckstoffes ist es
bekannt, diskrete Passermarken in einer in Druckrichtung liegenden Spur
mitzudrucken. Geeignete Passermarken für die Messung sowohl des Umfangs- als
auch des Seitenregisters sind dreieckförmig mit einer schräg zur
Druckrichtung liegenden Kante ausgebildet, wobei die im Vollton der jeweils
beteiligten Druckfarben erzeugten Passermarken bei passerhaltigem Druck
gleichabständigliegen und einen definierten Abstand zueinander aufweisen.
Beim Vorbeilaufen an einem Kantendetektor werden von jeder Passermarke zwei
Signalflanken erzeugt, wobei aus der Geschwindigkeit des Bedruckstoffes und
der Zeit zwischen zwei verschiedenfarbigen Passermarken abgeleiteten
Signalflanken der Abstand der Passermarken bzw. die Passerabweichungen als
Differenz zu besagten definierten Abstand bestimmt werden kann. Weil
insbesondere bei Bogendruckmaschinen die Transportgeschwindigkeit der
Bogen starken Schwankungen unterliegt, wurde bereits vorgeschlagen, zwischen
den verschiedenfarbigen Passermarken sogenannte Streckenreferenzmarken in
ein und derselben Farbe, vorzugsweise in der Farbe Schwarz, zu drucken
(DE 42 18 760 A1). Um kontrastbedingte Fehler bei der Ableitung der Signalflanken zu
vermeiden, ist es bekannt, im Strahlengang des die Passermarken
aufnehmenden Kantendetektors Farbfilter vorzusehen, die auf die Farbe der
verwendeten Druckfarben abgestimmt sind (DE 44 01 535 A1).
In einem definierten Abstand liegende Passermarken haben den Nachteil, daß
auch bei wiederholter Anordnung der Passermarken in der Spur über die zu
betrachtende Länge des Bedruckstoffes nur wenige diskrete Werte für die
Passerabweichungen vorliegen.
Neben einer Zeit- oder einer Längenmessung ist es bekannt,
Passerabweichungen aus Farbmessungen zu bestimmen. Bei den Lösungen nach
DE 43 35 350 A1 und JP 05-96715 (A) wird die Tatsache ausgenutzt, daß
Passerabweichungen Farbabweichungen im Druckbild hervorrufen.
Diesbezügliche Untersuchungen sind in DE-Z: Der Polygraph 17-82, S. 1510-1626
beschrieben. Die in DE 43 35 350 A1 und JP 05-96715 (A) beschriebenen
Passerkontrollelemente sind als diskrete Elemente auf dem Bedruckstoff erzeugt,
wobei zur Bestimmung der Passerabweichungen in einer Richtung in dem
jeweiligen Element mindestens zwei rechteckförmige, quer zur Richtung
liegende Streifen verschiedener Farbe vorgesehen sind, die bei passerhaltigem
Druck sich gerade berühren. Sind Passerabweichungen vorhanden, dann sind
die Streifen teilweise übereinander gedruckt. Mit einem über die Fläche des
Elementes integrierend messenden Farbsensor kann die Farbabweichung
zwischen passerhaltigem und nicht passerhaltigem Druck festgestellt werden.
Aus den Farbabweichungen kann über eine mathematische Beziehung die
Passerabweichung errechnet werden. Ahnlich wie bei den Paßkreuzen besteht
hier der Nachteil, daß die Passerabweichungen nur am Ort der diskreten
Passerkontrollelemente bestimmbar sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Passerkontrollelement zu entwickeln, das es
ermöglicht, mit geringem Aufwand und bei hoher Transportgeschwindigkeit des
Bedruckstoffes den stetigen Verlauf der Passerabweichungen zu bestimmen.
Die Aufgabe wird mit einem Passerkontrollelement gelöst, daß entsprechend
den Merkmalen des Anspruchs 1 ausgebildet ist.
Dadurch, daß das Passerkontrollelement in der Erfassungsrichtung einen
stetigen, sich ändernden Remissionsverlauf aufweist, liegen lückenlos
Informationen zum Betrag und zur Richtung der Passerabweichungen vor. Dies
hat den Vorteil, daß selbst im Stillstand oder bei geringer
Relativgeschwindigkeit zwischen dem Bedruckstoff und einer die
Remissionsmeßsignale aufnehmenden Einrichtung noch Informationen zu
Passerabweichungen vorliegen. Aus dem Verlauf der Passerabweichungen
können in Erfassungsrichtung auch kurzperiodische Schwankungen der
Passerabweichungen bestimmt werden. Bei streifenförmiger Anordnung der
Passerkontrollelemente in Druckrichtung können einzelne fotoelektrische
Empfangselemente verwendet werden, die zur Aufnahme des Druckbildes über
dessen gesamte Breite quer zur Transport- bzw. Druckrichtung angeordnet sind
oder quer zur Transportrichtung positionierbar sind. Bei modernen
Druckmaschinen sind solche die Remission erfassenden
Bildaufnahmeanordnungen ohnehin vorhanden und für die Bestimmung von
Passerabweichungen einsetzbar.
Die Passerkontrollelemente haben einen geringen Platzbedarf auf dem
Bedruckstoff. Z.B. braucht die Breite der erwähnten streifenförmigen
Passerkontrollelemente nur weniger als 1mm zu betragen, wobei mit noch
geringeren Breiten gearbeitet werden kann, wenn die Position der die Remission
erfassenden Elemente geregelt wird, den Elementen optisch abbildende
Bauelemente vorgeschaltet sind oder die Empfänger eine breite
Empfangscharakteristik in Richtung quer zur Längsausdehnung der
Passerkontrollelemente besitzen.
Die Passerabweichungen, die mit Hilfe der Passerkontrollelemente gewonnen
werden, können als Istwerte einer Regeleinrichtung zugeführt werden, die aus
einem Vergleich mit Sollwerten Stellgrößen für Registereinstellvorrichtungen
erzeugt, die eine Minimierung der Passerabweichungen bewirken.
Werden die Passerkontrollelemente über die gesamte Länge bzw. Breite des
Bedruckstoffes erzeugt, dann kann durch Abtastung der Passerkontrollelemente
in Verbindung mit den an den Bedruckstoffkanten abgeleiteten Signalen die
aktuelle Länge bzw. die Breite des Bedruckstoffes ermittelt werden. Werden die
Passerkontrollelemente entsprechend der Erfindung auf der Seitenfläche eines
Bogerstapels erzeugt, dann kann durch Abtastung der Passerkontrollelemente
in Verbindung mit den an den Stapelkanten abgeleiteten Signalen die aktuelle
Höhe bzw. Lage des Stapels in vertikaler und/oder horizontaler Richtung
bestimmt werden.
Ausführungsbeispiele und Anwendungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Passerkontrollelemente sollen anhand von Zeichnungen noch näher erläutert
werden, es zeigen:
Fig. 1 ein Schema einer Anordnung zur Passermessung- und einstellung,
Fig. 2 ein Passerkontrollelement mit sinusförmigen Verlauf des Buntonwinkels,
Fig. 3 einen mit einem Passerkontrollelement bedruckten Bogen,
Fig. 4 ein Schema eines Farbenraumes mit den Fig. 2 entsprechenden Vektoren,
Fig. 5 eine Passerkontrollelement mit schrägen Isocromen,
Fig. 6 ein kreisförmiges Passerkontrollelement,
Fig. 7 und 8 einen sägezähnförmigen und dreieckförmigen Verlauf des
Bunttonwinkels eines Passerkontrollelementes,
Fig. 9 ein in der Helligkeit schwankender Verlauf eines
Passerkontrollelementes,
Fig. 10 ein in der Färbung um die Blau-Gelb-Achse liegender Verlauf eines
Passerkontrollelementes, und
Fig. 11 einen in der Buntheit schwankender Verlauf eines
Passerkontrollelementes.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Teil eines letzten Druckwerkes
einer Offsetdruckmaschine mit einem Plattenzylinder 1, einem
Übertragungszylinder 2 und einem Druckzylinder 3, deren Rotationsachsen im
wesentlichen parallel angeordnet sind. Auf dem Plattenzylinder 1 ist eine
Druckform 4 aufgespannt. Die Druckform 4 ist entsprechend einem Druckbild 5
bebildert, wobei im gleichen Verfahrensschritt auf der Druckform 4 mit dem
nutzbaren Druckbild 5 zwei streifenförmige Passerkontrollelemente 6 und 7
erzeugt sind. Auf dem Druckzylinder 3 wird mit nicht weiter dargestellten
Elementen ein Bogen 8 gehalten. Der Bogen 8 läuft unter Pressung gegen die
Mantelfläche des Übertragungszylinders 2. Der Übertragungszylinder 2 steht in
rollendem Kontakt zur Druckform 4. Wenn die Druckform 4 mit Druckfarbe
eingefärbt ist, dann wird die Druckfarbe entsprechend der Bebilderung der
Druckform 4 über den Übertragungszylinder 2 auf die Oberfläche des Bogens 8
übertragen. Auf dem Bogen 8 entstehen Abbilder 9, 10, 11 des auf der Druckform
4 erzeugten Druckbildes 5 und der Passerkontrollelemente 6 und 7.
Der Plattenzylinder 1, der Übertragungszylinder 2 und der Druckzylinder 3 sind
im Gestell 12 der Offsetdruckmaschine gelagert. Der Übertragungszylinder 2
und der Druckzylinder 3 sind in je einem Loslager 13, 14 und einem Festlager 16,
16 gelagert. An dem Plattenzylinder 1 greifen eine Reihe von
Registereinstellvorrichtungen an.
Zur Verstellung des Seitenregisters um einen Betrag Δs ist der Plattenzylinder 1
in Richtung seiner Rotationsachse verschiebbar. Hierzu sind ein Loslager 17 und
eine zylindrische Kugelführung vorgesehen. Ein mit einer kugelförmigen Fläche
ausgebildetes Element 18 sitzt spielfrei und verschiebbar in der Bohrung eines
als Hohlzylinder ausgebildeten Lagerteils 19. Das Lagerteil 19 sitzt drehbar im
Gestell 12. Die Verschiebung des Plattenzylinders 1 in seitlicher Richtung x wird
von einem Arbeitszylinder 20 bewirkt, dessen Kolben über ein Koppelglied 21 in
ein Mitnahmeelement 22 an einem Wellenende 23 des Plattenzylinder 1 angreift.
Zur Verstellung des-Diagonal- oder Schrägregisters um einem Betrag Δα ist der
Plattenzylinder 1 im Lagerteil 19 schwenkbar gelagert. Die Schwenkung wird
dadurch erreicht, daß das Loslager 17 mit dem Kolben eines Arbeitszylinders 24
gekoppelt ist, mit dem das Loslager 12 in einer Richtung y verschoben werden
kann. Die Richtung y liegt senkrecht zu einer von den Rotationsachsen des
Plattenzylinders 1 und des Übertragungszylinders 2 aufgespannten Ebene. Die
Schwenkung bewirkt, daß die Rotationsachsen des Plattenzylinders 1 und des
Übertragungszylinders 2 geringfügige Parallelitätsabweichungen aufweisen
können, was die Druckqualität, für das menschliche Auge unsichtbar, nur
unwesentlich beeinflußt.
Zur Verstellung des Umfangsregisters um einen Betrag Δu ist die Phasenlage
zwischen dem Plattenzylinder 1 und dem Übertragungszylinder 2 einstellbar. Der
Plattenzylinder 1, der Übertragungszylinder 2 und der Druckzylinder 3 sind über
schrägverzahnte Zahnräder 25, 26 und 27 spielfrei miteinander gekoppelt. Die
Zahnräder 25, 26 und 27 laufen synchron, wobei das Zahnrad 27 mit einem Motor 28
gekoppelt ist. Das Zahnrad 25 ist auf einer Welle 29 verschiebbar angeordnet,
wobei die Kraftübertragung vom Zahnrad 25 auf die Welle 29 mit Hilfe einer
Feder 30 geschieht. Die Welle 29 ist fest mit dem Lagerteil 19 gekoppelt. Ein im
Lagerteil 19 sitzender Stift 31 dient als Mitnehmer des Elementes 18 und damit
des Plattenzylinders 1. Zur Verschiebung des Zahnrades 29 ist ein
Arbeitszylinder 32 vorgesehen, dessen Kolben über ein Koppelglied 33 in ein
Mitnehmerelement 34 des Zahnrades 25 angreift. Infolge der Schrägverzahnung
der Zahnräder 25, 26 und 27 wird durch die Verschiebung des Zahnrades 25 auf
der Welle 29 die Phasenlage zwischen den Zahnrädern 25 und 26 und damit die
Phasenlage zwischen dem Plattenzylinder 1 und dem Übertragungszylinder 2
verstellt.
Die auf dem Bogen 8 erzeugten Passerkontrollelemente 10, 11 weisen quer zur
Druckrichtung einen Abstand w auf. In demselben Abstand sind auf einer
Traverse 35 zwei Passer-Detektoren 36, 37 angeordnet, die auf die
Passerkontrollelemente 10, 11 gerichtet sind. Objektseitig sind die Passer
detektoren 36, 37 mit einem optisch abbildenden Element 38, 39 bestückt, die
das von den Passerkontrollelementen 10, 11 remittierte Licht auf je einen
Fotoempfänger 40, 41 werfen. Die Signale der Fotoempfänger 40, 41 werden einer
Passerregeleinrichtung 42 zugeführt. Die Passerregeleinrichtung 42 ist mit einem
Drehgeber 43 verbunden, der mechanisch mit der Welle 44 des Druckzylinders 3
gekoppelt ist. Die Signale der Fotoempfänger 40, 41 und des Drehgebers 43
werden in der Passeregeleinrichtung 42 zu Stellsignalen S, D und U verarbeitet.
Über Druckmittelleitungen ist die Passeregeleinrichtung 42 mit den
Arbeitszylindern 20, 24, 32 verbunden, die entsprechend den Stellsignalen S, D
und U in Aktion treten.
Anhand einer Reihe von Figuren soll nachstehend beschrieben werden, wie die
Passerkontrollelemente 10, 11 auf dem Bogen 8 erzeugt sind und wie mit Hilfe
der Passerdetektoren 36, 37 Signale gewonnen werden können, aus denen die
Passerabweichungen bestimmt werden können.
Die Passerkontrollelemente 10, 11 sind durch den Übereinanderdruck der
beteiligten Primärfarben erzeugt. Die Wahl der mathematischen Beziehung für
den Remissionsverlauf richtet sich nach dem Anteil der einzelnen Primärfarben,
nach der Verteilung der Farbmeßwerte von wesentlichen Bildelementen in
einem Farbraum, nach der Kontrastverteilung und der Helligkeitsverteilung im
Druckbild und nach dem Vorhandensein von für das menschliche Auge
kritischen Bildpartien.
Angenommen beim Druckbild 5 handle es sich um ein Sujet mit überwiegend
Grautönen oder Tönen, die der Farbe der menschlichen Haut entsprechen. Bei
solch einem Druckbild sind alle Primärfarben im wesentlichen gleich beteiligt.
Bei einer pixelweisen Aufnahme von Farbmeßwerten E, und bei Abbildung
dieser Farbmeßwerte E in einem L*a*b*-Farbenraum CIE 1976 (CIELAB 1976),
wie er von der internationalen Beleuchtungskommision CIE (Commission
Internationale de L'Eclairage) definiert wurde, wurde man die Mehrzahl der
Farborte in der näheren Umgebung des Unbuntpunktes finden. In diesem Fall
wäre ein sinusförmiger spektraler Remissionsverlauf geeignet, wie er in Fig. 2
gezeigt ist. In dem in Fig. 2 gezeigtem Diagramm und in Fig. 3 sind mit f die
Förderrichtung des Bogens 8 bezeichnet, die der Druckrichtung entspricht. Der
in Fig. 1 auf der Oberfläche des Druckformzylinders 3 gehaltene Bogen 8 ist in
Fig. 3 in einer Ebene abgewickelt dargestellt. Der Bogen 8 besitzt eine Länge fB.
Das auf dem Bogen 8 erzeugte Passerkontrollelement 11 ist streifenförmig und
liegt in seiner Längsausdehnung parallel zur Förderrichtung f bzw. parallel zur
Seitenkante 45 des Bogens 8. Der Passerdetektor 37 tastet den Bogen 8 entlang
einer Linie 46 ab, die bei passergerechtem Druck in der Mitte des
Passerkontrollelementes 11 verläuft. In Fig. 2 ist mit hab der Bunttonwinkel eines
L*a*b*-Farbenraumes bezeichnet. Der Bunttonwinkel hab errechnet sich nach der
bekannten Beziehung
wobei a* und b* die kartesischen Koordinaten der Grün-Rot- und der Blau-Gelb-
Achse des L*a*b*-Farbenraumes sind. Der in Fig. 2 voll ausgezogene
Kurvenverlauf hSOLL(f) ergibt sich für ein ideales Druckbild ohne
Passerabweichungen. Vor der Abtastung des Bogens 8 ist der Passerdetektor 37
auf die monocrome Mantelfläche des Druckzylinders 3 gerichtet. Der
Bunttonwinkel hab weist bis zu einem Koordinatenwert f1 einen konstanten Wert
h0 auf. Beim Abtasten beginnend von der Vorderkante 47 des Bogens 8 springt
der Verlauf des Bunttonwinkels hSOLL(f) auf einen Wert h1, der charakteristisch für
die Farbe des unbedruckten Bogens 8 ist. Der Verlauf des Bunttonwinkels hSOLL(f)
beginnt ab einem Koordinatenwert f2 sinusförmig zu steigen. Vom
Koordinatenwert f2 an erfaßt der Passerdetektor 37 das Passerkontrollelement
11. Der Sollwert-Verlauf hSOLL(f) des Bunttonwinkels hab ergibt sich aus der
Rotation eines Farbvektors 48 in einer Ebene, die senkrecht zur L-Achse des
L*a*b*-Farbenraumes liegt und die L-Achse beim Wert Null schneidet. Wie Fig.
4 näher zeigt, hat der Farbvektor 48 eine konstante Buntheit Cab, die sich in
bekannter Weise aus
ergibt. Der sinusförmige Verlauf hSOLL(f) des Bunttonwinkels hab hat bei den
Koordinatenwerten f3, f4, f5 und f6 jeweils Nullstellen. Am Ende des
Passerkontrollelementes 11 beim Koordinatenwert f7 fällt der Bunttonwinkel hab
wieder auf h1 zurück, dem Wert, der der Farbe des unbedruckten Bogens 8
entspricht. Wie zur Vorderkante 47 beschrieben, erreicht der Verlauf hSOLL(f) des
Bunttonwinkels hab an der Hinterkante 49 des Bogens 8 bei f8 den Wert h0.
Bei visueller Betrachtung eines derartig aufgebauten Passerkontrollelementes 11
ergibt sich ein regenbogenfarbiges Erscheinungsbild in Förderrichtung f des
Bogens 8 mit gleitenden Übergängen zwischen den Farben. Wie oben schon
erwähnt, richtet sich die Periodizität des sinusförmigen Verlaufes hSOLL(f) nach
dem spezifischen Aufbau im Druckbild. Die Periodizität kann auch abhängig von
den Eigenscharten der Druckmaschine gestaltet werden. So kann vermieden
werden, daß die Frequenzen mechanischer Schwingungen der
Bogendruckmaschine und die Frequenz der Remissionswerte innerhalb eines
Passerkontrollelementes 11 gleich groß oder das Vielfache voneinander sind.
In Fig. 2 ist in gestrichelter Form ein Verlauf hIST(f) des Bunttonwinkels hab
dargestellt, der vom vollausgezogenen Verlauf hSOLL(f) in der Phase abweicht.
Die Phasenverschiebung u1 zwischen den beiden Kurven hSOLL(f), hIST(f) ergibt
sich aus einem Passerfehler in Umfangsrichtung des Druckzylinders 3 bzw. in
Transportrichtung f des Bogens 8. Wenn eine der beteiligten Primärfarben in
Bezug auf die Standfarbe in Transportrichtung f nicht exakt steht, dann äußert
sich dies in Färbungsabweichungen ΔE im Druckbild 5 und im
Passerkontrollelement 11. Färbungsabweichungen ΔE sind Abweichungen von
einem Soll-Farbort im L*a*b*-Farbenraum, wobei im gewählten Beispiel die
resultierende Verschiebung u1 des Bunttonwinkels hab herangezogen wurde, um
den Wert der Passerabweichungen quantitativ zu bestimmen. Der
Zusammenhang zwischen Passerabweichungen und Phasen- oder
Amplitudenabweichungen des Verlaufes des Bunttonwinkels hab kann errechnet
oder durch Versuche bestimmt werden. Der Verlauf des Bunttonwinkels hab ist
stetig, so daß es für jeden Koordinatenwert f möglich ist, die
Passerabweichungen anzugeben. Die Passerabweichung u1 kann, wie zu Fig. 1
beschrieben, mittels des Arbeitszylinders 32 kompensiert werden. Sollte die
Passerabweichung u1 über die Länge fB des Bogens 8 nicht konstant sein, dann
können neben dem Arbeitszylinder 32 zusätzliche Aktoren verwendet werden,
um eine partielle Passerkorrektur zu bewirken. Eine für eine partielle Korrektur
geeignete Vorrichtung ist in DE 91 15 526 U1 beschrieben. Die Vorrichtung
erlaubt eine partielle Dehnung einer Druckform im elastischen Bereich sowohl in
Umfangs- als auch in Seitenrichtung, wodurch besagter Inkonstanz
entgegengewirkt werden kann.
Zur Bestimmung von Seitenregisterabweichungen besteht die Möglichkeit,
zusätzlich zu dem Kontrollstreifen 11 in Umfangsrichtung einen gleichartigen
Kontrollstreifen quer zur Druckrichtung f und zugeordnete Passer-Detektoren
vorzusehen.
In Fig. 5 ist ein Kontrollstreifen 50 dargestellt, der für sich allein geeignet ist,
sowohl Passerabweichungen in Umfangs- als auch in Seitenrichtung zu erfassen.
Der Kontrollstreifen 50 besitzt eine Breite w, die größer ist, als die zu
erwartenden Passerabweichungen in Seitenrichtung 51. Der Kontrollstreifen 50
möge entlang der idealen Abtastlinie 44 den in den Fig. 2 und 3 beschriebenen
sinusförmigen Färbungsverlauf hab(f) haben. Des weiteren ist der
Färbungsverlauf hab(f) des Kontrollstreifens 50 so ausgebildet, daß die Farbwerte
von der Mitte ausgehend zum Rand des Kontrollstreifens 50 hin linear in der
Phase vor- bzw. nacheilen. Dies soll in Fig. 5 durch die schrägen Linien
verdeutlicht werden. Die schrägen Linien sind Orte konstanter Farborte. Bei
einem Seitenregisterfehler wäre neben einer Phasenverschiebung in Richtung f
eine Phasenverschiebung in Seitenrichtung 61 auswertbar und daraus die
Passerabweichungen Δs1 bzw. Δs2 ableitbar. Dabei wird entlang von Abtastlinien 46.1
bzw. 46.2 gemessen, die entsprechend den Seitenregisterfehlern zur
idealen Abtastlinie 46 parallel versetzt liegen.
In Fig. 6 ist ein kreisförmiges Druckkontrollelement 53 dargestellt, daß für die
Bestimmung des Schräg- bzw. Diagonalregisterfehlers ausgebildet ist. Der in den
Fig. 2 und 3 beschriebene Färbungsverlauf hab ändert sich periodisch mit
dem Winkel α, z. B. so, daß h0 = h90 = h180 = h360 bei den Winkeln α = 0, 90, 180, 360
gleich groß sind. Wenn eine der Teilfarben gegenüber einer anderen Teilfarbe
um den Winkel Δα verdreht gedruckt wurde, dann ergibt sich an einem Detektor
für das kreisförmige Druckkontrollelement 53 auch ein entsprechender
Phasenversatz in dem Verlauf des Bunttonwinkels hab.
In den Fig. 7-11 sind weitere Farbverläufe hab(f) für Druckkontrollelemente in
Richtung f bzw. α dargestellt. In den Fig. 7 und 8 besitzen die sägezahn- und
dreieckförmigen Farbverläufe hab(f) lineare Abschnitte, wodurch sich eine
vereinfachte Berechenbarkeit der Passerabweichungen ergibt.
Wie oben schon ausgeführt, kann der Farbverlauf in einem
Passerkontrollelement dem jeweiligen Druckbild angepaßt werden. Wenn im
Druckbild eine der Primärfarben dominiert, dann kann der Farbverlauf von
einem regenbogenfarbigen Erscheinungsbild abweichen, z. B. wie in Fig. 9 als
senkrecht zur a*-Achse im Betrag schwankender Vektor 54 gezeigt, monocrom in
der Helligkeit L* periodisch schwanken oder gleitende Übergänge zwischen
zwei Farben oder gleitende Übergänge zwischen Grautönen und Volltönen
aufweisen, wie es in Fig. 10 als um die b*-Achse mit einer konstanten Buntheit
Cab rotierender Vektor 55 oder in Richtung der a*-Achse periodisch in der
Buntheit Cab schwankender Vektor 56 schematisch dargestellt ist.
1
Plattenzylinder
2
Übertragungszylinder
3
Druckzylinder
4
Druckform
5
Druckbild
6
,
7
Passerkontrollelement
8
Bogen
9
,
10
,
11
Abbild
12
Gestell
13
,
14
Loslager
15
,
16
Festlager
17
Loslager
18
Element
19
Lagerteil
20
Arbeitszylinder
21
Koppelglied
22
Mitnehmerelement
23
Wellenende
24
Arbeitszylinder
25
,
26
,
27
Zahnräder
28
Motor
20
Welle
30
Feder
31
Stift
32
Arbeitszylinder
33
Koppelglied
34
Mitnehmerelement
35
Traverse
36
,
37
Passerdetektoren
38
,
39
Elemente
40
,
41
Fotoempfänger
42
Passerregeleinrichtung
43
Drehgeber
44
Welle
45
Seitenkante
46
Abtastlinie
47
Vorderkante
48
Farbvektor
49
Hinterkante
50
Kontrollstreifen
51
Seitenrichtung
52
Linie
53
Druckkontrollelement
54
,
55
,
56
Vektor
Claims (9)
1. Kontrollelement zum Bestimmen von Passerabweichungen eines auf einem
Bedruckstoff aus mehreren Teilfarben bestehenden Druckbildes,
welches in fester geometrischer Beziehung zu den Teilfarben auf dem
Bedruckstoff erzeugt ist und von dem fotoelektrische Remissions-Meßsignale
ableitbar sind, aus denen sich die Passerabweichungen in einer definierten
Richtung ableiten lassen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kontrollelement (6, 7, 11, 50, 53) einen stetig verlaufenden und nicht
konstanten Remissionsverlauf aufweist, der einer mathematischen
Bildungsvorschrift genügt.
2. Kontrollelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei in Druckrichtung (f) liegende parallele Kontrollstreifen (6, 7, 11)
vorgesehen sind.
3. Kontrollelement nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein senkrecht zur Druckrichtung (f) verlaufender Kontrollstreifen
(6, 7, 11) vorgesehen ist.
4. Kontrollelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß besagte Richtung auf einem Kreisbogen (53) liegt.
5. Kontrollelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Remissionsverlauf (hab(f)) eine feste Phasenbeziehung zu einer
Bedruckstoffkante (47, 49) aufweist.
6. Kontrollelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Helligkeit (L*) stetig verläuft und nicht konstant ist.
7. Kontrollelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Buntheit (C*ab) und/oder der Bunttonwinkel (hab) stetig verläuft und nicht
konstant ist.
8. Kontrollelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Periodizität des Remissionsverlaufes (hab(f)) von der Periodizität
mechanischer Schwingungen der das Druckbild (5) erzeugenden Einrichtung (1,
2, 3) abweicht.
9. Kontrollelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Remisionssverlauf (hab(f)) periodisch ist, wobei die Periodendauer aus
den das Druckbild (5) wiedergebenden Daten bestimmt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999117773 DE19917773A1 (de) | 1999-04-20 | 1999-04-20 | Kontrollelement zum Bestimmen von Passerabweichungen eines auf einem Bedruckstoff aus mehreren Teilfarben bestehenden Druckbildes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999117773 DE19917773A1 (de) | 1999-04-20 | 1999-04-20 | Kontrollelement zum Bestimmen von Passerabweichungen eines auf einem Bedruckstoff aus mehreren Teilfarben bestehenden Druckbildes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19917773A1 true DE19917773A1 (de) | 1999-11-04 |
Family
ID=7905173
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999117773 Withdrawn DE19917773A1 (de) | 1999-04-20 | 1999-04-20 | Kontrollelement zum Bestimmen von Passerabweichungen eines auf einem Bedruckstoff aus mehreren Teilfarben bestehenden Druckbildes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19917773A1 (de) |
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