DE102006060083B3

DE102006060083B3 - Lebensmittelverpackungsfolie

Info

Publication number: DE102006060083B3
Application number: DE200610060083
Authority: DE
Inventors: Marcus Mag. Winkler
Original assignee: Wiberg GmbH Austria
Current assignee: World Wide Wiberg GmbH
Priority date: 2006-12-19
Filing date: 2006-12-19
Publication date: 2007-11-22
Anticipated expiration: 2026-12-20

Abstract

Die Erfindung betrifft eine mehrschichtige Lebensmittelverpackungsfolie, wobei die Folie eine Schicht umfasst, die wenigstens einen blauen Farbstoff enthält und diese Schicht innerhalb der Folie so angeordnet ist, dass nur die dem Lebensmittel zugewandte Seite der Folie durch den Farbstoff blau gefärbt erscheint, und wobei die Folie lebensmittelverträglich ist. Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer solchen Folie zur Verpackung von Lebensmitteln.

Description

Die Erfindung betrifft eine mehrschichtige Lebensmittelverpackungsfolie, die eine Schicht umfasst, die wenigstens einen blauen Farbstoff enthält und so innerhalb der Folie angeordnet ist, dass nur die dem Lebensmittel zugewandte Seite der Folie durch den Farbstoff blau gefärbt erscheint. Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer solchen Folie zur Verpackung von Lebensmitteln.
Es ist ein in der Lebensmittelindustrie bekanntes Problem, dass beim Öffnen von Verpackungsfolien kleine Schnipsel oder Abrisse in das damit verpackte Lebensmittel gelangen und dieses oder nachfolgende Weiterverarbeitungsprodukte verunreinigen können. So kann es beispielsweise beim Aufschneiden oder Aufreißen von in Mono- oder Verbundfolien enthaltenen Zutaten oder Vormischungen, wie etwa einer aus Gewürzen, Aromen und weiteren Hilfsstoffen bestehenden Vormischung für die Herstellung von Wurst- und Fleischwaren, durch Lebensmittelweiterverarbeiter sehr leicht zu einer Verschleppung von Teilen der Verpackungsfolie in ein Halbfertig- oder Endprodukt kommen.
Es sind viele verschiedene ein- oder mehrschichtige Lebensmittelverpackungsfolien mit bestimmten Eigenschaften, wie Durchlässigkeit für Gase oder Wasserdampf, mechanische Festigkeit, Lichtdurchlässigkeit, etc., bekannt. Die Innen- und Außenseiten von herkömmlich verwendeten Lebensmittelverpackungsfolien weisen jedoch meist eine Farbe auf, die auch in den mit diesen Folien verpackten Lebensmitteln vorkommen (z.B. rot, gelb, orange, grün, schwarz). Aus der EP 1 591 373 A1 ist eine Verpackungsfolie für Lebensmittel bekannt, umfassend ein Laminat, das wenigstens eine mittels einer Klebeschicht auf eine Substratschicht laminierte Sperrschicht aufweist, wobei die Klebeschicht einen Farbstoff zur Bereitstellung ausreichender Lichtundurchlässigkeit enthält. Falls auf die oben beschriebene Art und Weise Teile solcher Verpackungsfolien in den Lebensmittelproduktionszyklus kommen, heben sich diese nicht ausreichend von den Lebensmitteln ab und können nur schwer aufgefunden und beseitigt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lebensmittelverpackungsfolie bereitzustellen, die eine solche Beschaffenheit aufweist, dass Teile der Folie, die beim Öffnen derselben als Fremdkörper in das mit der Folie verpackte Lebensmittel gelangen, leicht aufgefunden und beseitigt werden können.
Diese Aufgabe wird durch die Bereitstellung einer mehrschichtigen Lebensmittelverpackungsfolie gelöst, die eine Schicht umfasst, die wenigstens einen blauen Farbstoff enthält, wobei diese Schicht innerhalb der Folie so angeordnet ist, dass nur die dem Lebensmittel zugewandte Seite der Folie durch den Farbstoff blau gefärbt erscheint, und wobei die Folie lebensmittelverträglich ist.
Unter dem Begriff "lebensmittelverträglich" werden dabei gemäß der vorliegenden Erfindung diejenigen Eigenschaften verstanden, welche die entsprechende Folie zum Verpacken von Lebensmittel geeignet machen. Dazu gehören insbesondere die sensorischen Eigenschaften der Folie, wie ein mit dem Füllgut verträglicher Geruch, und die gesundheitliche Unbedenklichkeit, d.h. die Abwesenheit von gesundheitsschädigenden Substanzen.
Die erfindungsgemäße Lebensmittelverpackungsfolie weist eine aufgrund des Farbstoffs blau gefärbte Innenseite auf, während die Außenseite wie üblich mittels herkömmlicher Verfahren produktspezifisch bedruckt sein kann. Im Gegensatz zu roten, gelben, orangen, grünen oder schwarzen Farbtönen sind blaue Farbstoffe in Lebensmitteln, insbesondere im Fleischwarenbereich, praktisch nie zu finden. Die blauen Schnipsel oder Abrisse der erfindungsgemäßen Lebensmittelverpackungsfolie, die beim Öffnen der Folie gegebenenfalls entstehen, heben sich demzufolge besonders auffällig von dem darin verpackten oder nachfolgend produzierten Lebensmittel ab und können somit leicht aufgefunden und beseitigt werden. Eine zeit- und kostenintensive Suche nach Teilen der Verpackungsfolie, wie kleinen Schnipseln oder Abrissen, die möglicherweise in das Lebensmittel gelangt sind, kann daher weitgehend vermieden werden. Außerdem wird durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Lebensmittelverpackungsfolie die Produktsicherheit aufgrund der erhöhten Auffindungsrate der kleinen Folienschnipsel oder -abrisse verbessert.
Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten blauen Farbstoffe sind vorzugsweise Farbstoffe, die lebensmittelverträglich sind und Licht mit einer Wellenlänge von 420 bis 490 nm, insbesondere 450 nm bis 490 nm, emittieren. Die erfindungsgemäßen Farbstoffe sind typischerweise aus der Gruppe bestehend aus anorganischen und organischen Pigmenten ausgewählt. Ein bevorzugtes organisches Pigment ist Phtaloblau und je nach gewünschtem Farbton beliebige Mischungen von Phtaloblau, -grün und -schwarz. Ein bevorzugtes anorganisches Pigment ist Titandioxid, das in der Regel in einer Mischung mit einem oder mehreren organischen Pigmenten verwendet wird. Ein besonders bevorzugter Farbstoff ist MAXITHEN^® HP 5A6961 Blau (Gabriel-Chemie). Die genannten Farbstoffe können einzeln oder als beliebige Mischungen verwendet werden. Die Menge des jeweiligen Farbstoffes bzw. der jeweiligen Kombination von zwei oder mehr Farbstoffen, die benötigt wird, um der Innenseite der erfindungsgemäßen Folie eine gut sichtbare blaue Färbung zu verleihen, ist einem Fachmann bekannt oder kann von diesem ohne größeren Aufwand auf einfache Weise ermittelt werden.
Der Aufbau der erfindungsgemäßen Lebensmittelverpackungsfolie ist auf keine Art und Weise beschränkt, solange diese wenigstens eine Schicht mit wenigstens einem der oben beschriebenen Farbstoffe enthält und diese Schicht innerhalb der Folie so angeordnet ist, dass nur die dem Lebensmittel zugewandte Seite der Folie durch den wenigstens einen Farbstoff blau gefärbt erscheint. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die den erfindungsgemäßen Farbstoff enthaltende Schicht die innerste Schicht ist, d.h. die mit dem Lebensmittel unmittelbar in Berührung kommende Schicht. Die den Farbstoff enthaltende Schicht kann aber auch zusätzlich von einer transparenten Schicht überzogen sein, welche unmittelbar mit dem Lebensmittel in Berührung kommt und die blaue Färbung, die von der Farbstoff enthaltenden Schicht ausgeht, durchscheinen lässt. Die einzelnen Schichten der erfindungsgemäßen Lebensmittelverpackungsfolie können beispielsweise aus Polyethylen (PE), Aluminium, Polyester, Polypropylen (PP), Polyvinylalkohol (PVOH), Ethylenvinylalkohol (EVOH) oder anderen Stoffen oder Co-Polymerisaten bestehen, wobei der Farbstoff grundsätzlich in jeder der genannten Schichten eingearbeitet sein kann. Weitere Schichten, wie beispielsweise Kleberschichten, Polymerschichten, etc., können zusätzlich zwischen und/oder auf diesen Schichten angeordnet sein.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Lebensmittelverpackungsfolie wenigstens eine Polyester-, Aluminium- und Polyethylenschicht und gegebenenfalls weitere der oben genannten Schichten. Die Anordnung dieser Schichten relativ zueinander ist beliebig, solange die sich daraus ergebende Folie als Verpackung für Lebensmittel eignet und die den Farbstoff enthaltende Schicht innerhalb der Folie so angeordnet ist, dass nur die dem Lebensmittel zugewandte Seite der Folie durch den Farbstoff blau gefärbt erscheint. Geeignete Anordnungen dieser Schichten sind bekannt oder können von einem Fachmann ohne größeren Aufwand ermittelt werden. Eine bevorzugte erfindungsgemäße Lebensmittelverpackungsfolie weist von Innen nach Außen eine Polyethylenschicht, eine Aluminiumschicht und eine Polyesterschicht auf.
Der im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzte Farbstoff ist vorzugsweise in eine Polyethylenschicht eingearbeitet. Zusätzlich zu dieser Polyethylenschicht kann ein solche erfindungsgemäße Folie eine, zwei oder mehrere weitere Polyethylenschichten aufweisen.
Bei einer besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Lebensmittelverpackungsfolie ist der Farbstoff in eine Polyethylenschicht eingearbeitet, welche die innerste Schicht, d.h. die mit dem Lebensmittel in Berührung kommende Schicht der Folie, bildet.
Tabelle I. Aufbau einer bevorzugten erfindungsgemäßen Lebensmittelverpackungsfolie.
Als Farbstoff kann dabei irgendeiner der oben erwähnten Farbstoffe, wie beispielsweise der Farbstoff MAXITHEN^® HP 5A6961 Blau (Gabriel-Chemie), verwendet werden.

Claims

Mehrschichtige Lebensmittelverpackungsfolie, wobei die Folie eine Schicht umfasst, die wenigstens einen blauen Farbstoff enthält und diese Schicht innerhalb der Folie so angeordnet ist, dass nur die dem Lebensmittel zugewandte Seite der Folie durch den Farbstoff blau gefärbt erscheint, und wobei die Folie lebensmittelverträglich ist.
Folie nach Anspruch 1, wobei der blaue Farbstoff Licht mit einer Wellenlänge von 420 bis 490 nm emittiert.
Folie nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Folie wenigstens eine Polyester-, Aluminium- und Polyethylenschicht umfasst.
Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Farbstoff in eine Polyethylenschicht eingearbeitet ist.
Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die den Farbstoff enthaltende Schicht unmittelbar mit dem Lebensmittel in Berührung kommt.
Folie nach Anspruch 5, wobei die den Farbstoff enthaltende Schicht mit einer transparenten Schicht überzogen ist, die unmittelbar mit dem Lebensmittel in Berührung kommt.
Verwendung einer Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Verpackung von Lebensmitteln, Zutaten, Zusatzstoffen und Mischungen davon.
Verwendung nach Anspruch 7, wobei das Lebensmittel eine pulverförmige Gewürzmischung ist.