DE102006059236B3 - Zentralhalter eines chirurgischen Wundspreizsystems - Google Patents

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Abstract

Es wird ein Zentralhalter eines chirurgischen Wundspreizsystems aus einem Halterohr, einer dort hindurchgeführten Druckstange mit einem Betätigungsknauf am oberen Ende und einem Gewinde im Bereich des unteren Endes und aus einer Klemmvorrichtung zur Fixierung des Zentralhalters an einer Schiene eines Operationstisches mit die Schiene von oben und unten umgreifenden Klauen zur Verfügung gestellt, der sehr stabil ausgeführt ist, leicht zu handhaben und ohne Werkzeug zu demontieren ist und der eine einfache und vollständige Reinigung und Desinfektion aller Bauteile ermöglicht, was dadurch erzielt wird, dass eine die Schiene von unten umgreifende Halteklaue (6) ortsfest am Halterohr (1) angeordnet ist, die Druckstange (2) mit ihrem stirnseitigen Ende (5) ein Gewinde (7) in der Halteklaue (6) und diese selbst durchtritt, die Halteklaue (6) eine Längsführung (8) für eine Gegenklaue (9) aufweist, in der diese parallel zur Längsachse des Halterohres (1) verschiebbar geführt ist und sich mit einer Funktionsfläche (10) am stirnseitigen Ende (5) der Druckstange (2) abstützt.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Zentralhalter eines chirurgischen Wundspreizsystems aus einem Halterohr, einer dort hindurchgeführten Druckstange mit einem Betätigungsknauf am oberen Ende und einem Gewinde im Bereich des unteren Endes und einer Klemmvorrichtung zur Fixierung des Zentralhalters an einer Schiene eines Operationstisches mit die Schiene von oben und unten umgreifenden Klauen.
  • Ein bekannter Zentralhalter, US 5 400 772 A weist ebenfalls ein Hohlrohr mit einer hindurchgeführten Druckstange auf, die jedoch auf eine drehbar gelagerte Wippe einwirkt, deren entgegengesetztes Ende als Klaue ausgeführt ist, die unter die Schiene eines Operationstisches greift und diese in Verbindung mit einer von oben die Schiene umgreifenden Klaue, welche am Halterohr festgeschweißt ist, klemmt.
  • Nachteilig an dieser vorbekannten Konstruktion ist die mangelnde Festigkeit und fehlende Demontierbarkeit, da die Wippe auf einer Schwenkachse fest in dem angeschweißten Bauteil der Klemmvorrichtung angeordnet ist, wodurch eine optimale Reinigung und Desinfektion der Vorrichtung erschwert wird.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, einen Zentralhalter eines chirurgischen Wundspreizsystems zur Verfügung zu stellen, der sehr stabil ausgeführt ist, der sehr leicht zu handhaben und ohne Werkzeug zu demontieren ist und der eine einfache und vollständige Reinigung und Desinfektion aller Bauteile ermöglicht.
  • Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in Verbindung mit den Oberbegriffsmerkmalen des Hauptanspruchs erfindungsgemäß aus dessen kennzeichnenden Merkmalen dadurch, dass eine die Schiene von unten umgreifende Halteklaue ortsfest am Halterohr angeordnet ist, die Druckstange mit ihrem stirnseitigen Ende ein Gewinde in der Halteklaue und diese selber durchtritt, welche eine Längsführung für eine Gegenklaue aufweist, in der diese parallel zur Längsachse des Halterohres verschiebbar ist und sich die Gegenklaue mit einer Funktionsfläche am stirnseitigen Ende der Druckstange abstützt.
  • Diese Konstruktion kommt ohne die Verwendung einer sich bei einer kräftigen Verspannung der Druckstange verbiegenden Schwenkachse eines Schwenkhebels aus, da bei dem erfinderischen Zentralhalter keine Drehmomente übertragen werden müssen, sondern nur vertikale Druckkräfte, die ohne weiteres dauerhaft und verformungsfrei von dem Material aufgenommen werden können.
  • Des Weiteren kann der erfinderische Zentralhalter schnell und einfach vollständig in seine Einzelteile zerlegt werden, wobei auch die Trennung der beiden Halteklauen unkompliziert erflogen kann, so dass eine einfache und gründliche Reinigung sowie eine vollständige Sterilisation ermöglicht wird, ohne dass Rückstände im Bereich schlecht zugänglicher Gehäuseteile verbleiben könnten.
  • Die parallele Führung der Gegenklaue an der die Schiene von unten umgreifenden Halteklaue kann über ihre Länge eine sehr große Kraft aufnehmen, so dass die spezifische Belastung der Führung sehr gering ist und auf Dauer zerstörungsfrei ertragen werden kann.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in der Gegenklaue eine quer zur Richtung der Längsführung und etwa parallel zur Schiene eines OP-Tisches eine Längsausnehmung angeordnet, in die sich ein in der Halteklaue geführter Sicherungsstift erstreckt, der ein Auseinanderfallen der Bauteile, insbesondere ein Herausrutschen der Gegenklaue aus der Längsführung der Halteklaue, verhindert. Diese Längsausnehmung ist bevorzugt als Langloch ausgebildet.
  • In der Halteklaue ist eine Bohrung für den zylindrischen Sicherungsstift eingebracht, welcher von Außen durch das Langloch in der Gegenklaue in die Bohrung einführbar ist und dort von einer lösbaren Rastvorrichtung gehalten ist. Durch ein einfaches Herausziehen des Sicherungsstiftes lassen sich die beiden Klauen problemlos zu Reinigungszwecken voneinander trennen und ebenso schnell auch wieder zu einem funktionsfähigen Bauteil zusammensetzen.
  • Die Gegenklaue ist in einer Seitenansicht etwa U-förmig mit zwei Seitenstegen und einem Verbindungssteg ausgeführt, wobei die Innenseite des Verbindungssteges eine Funktionsfläche bildet, auf der sich das untere Ende der Druckstange abstützt. In den die Halteklaue seitlich umgreifenden Seitenstegen der Gegenklaue sind jeweils Langlöcher als Längsausnehmungen eingebracht und an den oberen Enden der Seitenstege Klauenteile ausgeformt, wobei auf der den Klauenteilen entgegengesetzten Seite der Gegenklaue zwei Längsführungen in die Seitenstege eingebracht sind, die in korrespondierende Längsführungen der Halteklaue eingreifen.
  • Der mit einem Griffkörper versehene Sicherungsstift durchgreift vorzugsweise beide Längsausnehmungen der Seitenstege der Gegenklaue sowie die dazwischen angeordnete Halteklaue, bleibt aber im Wesentlichen kräftefrei, da die Betriebskräfte aus der Druckstange nur auf die Gegenklaue einwirken.
  • Im stirnseitigen Bereich des der Halteklaue zugewandten unteren Endes des Halterohres ist eine Innenbuchse mit einem kurzen Innengewinde eingesetzt, dessen Durchmesser dem des Gewindes der Druckstange entspricht, wobei zwischen diesem Innengewinde und dem Innengewinde in der Halteklaue ein Freiraum vorgesehen ist und die Druckstange unmittelbar hinter dem Gewinde zusätzlich einen verringerten Durchmesser aufweist, so dass die Innenbuchse mit dem kurzen Innengewinde als vorteilhafte Demontagesicherung ausgebildet ist, die ein ungewolltes Zerlegen von Halterohr und Druckstange verhindert, da die Druckstange zunächst aus dem Gewinde der Halteklaue herausgeschraubt werden muss, anschließend ein Stück in Richtung des kurzen Innengewindes angehoben und dann weiter aus diesem herausgeschraubt werden muss, um sie vollständig aus dem Halterohr herausziehen zu können.
  • Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung ist auf dem Halterohr mindestens eine Spannklammer angeordnet, welche eine Durchgangsöffnung für den Schaft eines Systemhalters und eine Durchgangsöffnung für das Halterohr aufweist, wobei in der Durchgangsöffnung für das Halterohr eine Buchse zur elektrischen Isolation von Halterohr und der Spannklammer eingesetzt ist. Diese Buchse verhindert, dass Fremdströme, etwa über die elektrisch leitende Schiene des Operationstisches, in das Retraktorsystem eingeleitet werden können.
  • Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
  • 1 eine räumliche Ansicht eines Zentralhalters mit einer Spannklammer,
  • 2 eine Explosionszeichnung des Zentralhalters gemäß 1
  • 3 eine räumliche Darstellung der Halteklaue,
  • 4 eine räumliche Darstellung der Gegenklaue,
  • 5 eine Druckstange in einer Seitenansicht,
  • 6 ein Halterohr im Schnitt,
  • 7 eine geschnittenen Innenbuchse,
  • 8 eine im Halterohr montierte Druckstange im Schnitt und
  • 9 eine Ausschnittsvergrößerung der 8. im Bereich der Innenbuchse.
  • Der Zentralhalter eines chirurgischen Wundspreiz- bzw. Retraktorsystems, besteht im Wesentlichen aus einem Halterohr 1 mit einer ortsfest daran angeordneten Halteklaue 6, die eine OP-Tischschiene von unten umgreift und einer durch das Halterohr 1 und die Halteklaue 6 hindurchgeführte Druckstange 2, die sich an einem in Richtung ihrer Längsachse an der Halteklaue 6 verschieblich geführten Gegenklaue 9 abstützt, die eine OP-Tischschiene von oben umgreift.
  • Die Druckstange weist an ihrem oberen Ende einen Betätigungsknauf 3 auf sowie an ihrem unteren Ende 5 ein Gewinde 4, dem sich ein Freischnitt 18 anschließt, über dessen Länge der Außendurchmesser der Druckstange 2 zurückgenommen ist.
  • Das Halterohr 1 weist in seinem unteren Drittel einen äußeren Absatz 19 auf, der das Abrutschen einer auf dem Halterohr 1 platzierten Spannklammer 20 aus dem sterilen Bereich in den unsterilen Bereich verhindert. Des Weiteren weist das Halterohr 1 an seinem unteren Ende ein Außengewinde 25 auf, welches in ein Innengewinde 7 der Halteklaue 6 eingeschraubt und dort mit einer Madenschraube 26 festgelegt ist.
  • Im stirnseitigen unteren Bereich des Halterohres 1 ist des Weiteren eine mit einem kurzen Innengewinde versehene Innenbuchse 17 eingesetzt, welche als Demontagesicherung gegen ein ungewolltes Demontieren der Druckstange 2 aus dem Halterohr 1 dient. Zur Demontage muss die Druckstange 2 aus der Halteklaue 6 geschraubt, leicht angehoben und anschließend aus dem Innengewinde der Innenbuchse 17 herausgeschraubt und kann dann nach oben aus dem Halterohr 1 herausgezogen werden.
  • Die Halteklaue 6 weist ein Klauenteil 27 auf, welches die Schiene eines OP-Tisches von unten umgreift. Des Weiteren besitzt sie eine horizontale und etwa parallel zu einer Schiene eines OP-Tisches eingebrachte Bohrung 13 für einen Sicherungsstift 12, der sich von Außen durch zwei als Langloch ausgeführte Längsausnehmungen 11 in den Seitenschenkeln 14 einer etwa U-förmig ausgebildeten Gegenklaue 9 hindurch erstreckt.
  • Des Weiteren besitzt die Halteklaue 6 auf der dem Klauenteil 27 entgegengesetzten Seite zwei sich in Längsrichtung, parallel zur Mittelachse von Halterohr 1 und Druckstange 2 verlaufende Längsführungen 8, die sich in korrespondierend dazu in die Seitenstege 14 der Gegenklaue 9 eingebrachte Längsführungen 29 erstrecken.
  • Der Sicherungsstift 12 weist etwa mittig eine umlaufende Nut 28 auf, in die ein in einem Gewinde 31 der Halteklaue 6 federvorgespannt gelagerter Verriegelungskörper 30 eingreift. Zur besseren Handhabbarkeit ist der Sicherungsstift 12 mit einem als Kugel ausgeführten Griffkörper 32 ausgestattet.
  • Die Längsführung 29 in den Seitenstegen 14 der Gegenklaue 9 bestehen, wie in 4 deutlich wird, aus Nuten mit zueinander konzentrischen Seitenwän den, ebenso wie die Längsführung 8 der Halteklaue 6 sich kreisbogenförmig erstreckende Stege aufweist, die sich in die Längsführungen 29 der Gegenklaue 9 erstrecken. Diese Formen sind mittels Funkenerosion hergestellt und weisen so enge Toleranzen auf, dass die Gegenklaue 9 spielfrei längsverschieblich an der Halteklaue 6 angeordnet ist und dort in alle anderen als die Längsrichtung formschlüssig verriegelt ist.
  • Zum Ansetzen des Zentralhalters an eine Schiene eines Operationstisches werden die nach unten gerichteten Klauenteile 16 der Gegenklaue 9 von oben auf die obere Stirnseite der Schiene aufgesetzt und sodann durch ein Anziehen der Druckstange 2 über den Knauf 3 die Halteklaue 6 mitsamt dem Halterohr 1 dagegen nach oben bewegt, bis das Klauenteil 27 der Halteklaue 6 fest an der Unterseite der Schiene des OP-Tisches anliegt.
  • Die auf dem Halterohr 1 aufgesetzte Spannklammer 20 weist eine dünnere Durchgangsöffnung 21 mit einem Durchmesser von beispielsweise etwa 12mm zur Aufnahme eines Schaftes eines Systemhalters auf sowie eine dem Durchmesser des Halterohres 1 angepasste dickere Durchgangsöffnung 22 von beispielsweise 20mm Durchmesser, wobei diese Durchgangsöffnung 22 Teil einer Buchse 23 ist, die aus einem elektrischen Isolationsmaterial besteht, so dass das Wundspreizsystem vollständig gegen elektrische Ströme aus der metallischen Schiene des OP-Tisches isoliert ist. Die Spannklammer 20 wird über einen herkömmlichen Exzenterhebel 24 in einer beliebigen Höhe und Winkelausrichtung auf dem Halterohr 1 platziert.

Claims (6)

  1. Zentralhalter eines chirurgischen Wundspreizsystems aus einem Halterohr, einer dort hindurchgeführten Druckstange mit einem Betätigungsknauf am oberen Ende und einem Gewinde im Bereich des unteren Endes und aus einer Klemmvorrichtung zur Fixierung des Zentralhalters an einer Schiene eines Operationstisches mit die Schiene von oben und unten umgreifenden Klauen, dadurch gekennzeichnet, dass eine die Schiene von unten umgreifende Halteklaue (6) ortsfest am Halterohr (1) angeordnet ist, die Druckstange (2) mit ihrem stirnseitigen Ende (5) ein Gewinde (7) in der Halteklaue (6) und diese selbst durchtritt, die Halteklaue (6) eine Längsführung (8) für eine Gegenklaue (9) aufweist, in der diese parallel zur Längsachse des Halterohres (1) verschiebbar geführt ist und sich mit einer Funktionsfläche (10) am stirnseitigen Ende (5) der Druckstange (2) abstützt.
  2. Zentralhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Gegenklaue (9) eine quer zur Richtung der Längsführung (8) angeordnete Längsausnehmung (11) angeordnet ist, in die sich ein in der Halteklaue (6) gelagerter Sicherungsstift (12) erstreckt.
  3. Zentralhalter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsausnehmung (11) als Langloch ausgebildet ist und in der Halteklaue (6) eine Bohrung (13) für einen zylindrischen Sicherungsstift (12) eingebracht ist, der von außen durch die Längsausnehmung (11) in die Bohrung (13) einführbar ist und dort von einer lösbaren Rastvorrichtung gehalten ist.
  4. Zentralhalter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenklaue (9) in Seitenansicht U-förmig mit zwei Seitenstegen (14) und einem Verbindungssteg (15) ausgeführt ist, die Innenseite des Verbindungssteges (15) die Funktionsfläche (10) bildet und in den Seitenstegen (14), die die Haltearme (6) umgreifen, zwei Langlöcher als Längsausnehmungen (11) eingebracht sind und an deren oberen Enden zwei Klauenteile (16) und rückseitig die Längsführungen (8) ausgebildet sind.
  5. Zentralhalter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im stirnseitigen Bereich des der Halteklaue (6) zugewandten Endes des Halterohres (1) eine Innenbuchse (17) mit einem dem Gewinde (4) entsprechenden Innengewinde eingesetzt ist und die Druckstange (2) hinter dem Gewinde (4) einen Freischnitt (18) aufweist.
  6. Zentralhalter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Halterohr (1) eine Spannklammer (20) mit einer Durchgangsöffnung (21) für den Schaft eines Systemhalters und einer Durchgangsöffnung (22) für das Halterohr (1) vorgesehen ist und dass in der Durchgangsöffnung (22) für das Halterohr (1) eine Buchse (23) zur elektrischen Isolierung von Halterohr (1) und Spannklammer (20) eingesetzt ist.
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