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Die
Erfindung betrifft einen Zentralhalter eines chirurgischen Wundspreizsystems
aus einem Halterohr, einer dort hindurchgeführten Druckstange mit einem
Betätigungsknauf
am oberen Ende und einem Gewinde im Bereich des unteren Endes und
einer Klemmvorrichtung zur Fixierung des Zentralhalters an einer
Schiene eines Operationstisches mit die Schiene von oben und unten
umgreifenden Klauen.
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Ein
bekannter Zentralhalter,
US
5 400 772 A weist ebenfalls ein Hohlrohr mit einer hindurchgeführten Druckstange
auf, die jedoch auf eine drehbar gelagerte Wippe einwirkt, deren
entgegengesetztes Ende als Klaue ausgeführt ist, die unter die Schiene eines
Operationstisches greift und diese in Verbindung mit einer von oben
die Schiene umgreifenden Klaue, welche am Halterohr festgeschweißt ist, klemmt.
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Nachteilig
an dieser vorbekannten Konstruktion ist die mangelnde Festigkeit
und fehlende Demontierbarkeit, da die Wippe auf einer Schwenkachse
fest in dem angeschweißten
Bauteil der Klemmvorrichtung angeordnet ist, wodurch eine optimale Reinigung
und Desinfektion der Vorrichtung erschwert wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Zentralhalter eines chirurgischen Wundspreizsystems
zur Verfügung
zu stellen, der sehr stabil ausgeführt ist, der sehr leicht zu
handhaben und ohne Werkzeug zu demontieren ist und der eine einfache
und vollständige
Reinigung und Desinfektion aller Bauteile ermöglicht.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe ergibt sich in Verbindung mit den Oberbegriffsmerkmalen
des Hauptanspruchs erfindungsgemäß aus dessen
kennzeichnenden Merkmalen dadurch, dass eine die Schiene von unten
umgreifende Halteklaue ortsfest am Halterohr angeordnet ist, die
Druckstange mit ihrem stirnseitigen Ende ein Gewinde in der Halteklaue und
diese selber durchtritt, welche eine Längsführung für eine Gegenklaue aufweist,
in der diese parallel zur Längsachse
des Halterohres verschiebbar ist und sich die Gegenklaue mit einer
Funktionsfläche am
stirnseitigen Ende der Druckstange abstützt.
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Diese
Konstruktion kommt ohne die Verwendung einer sich bei einer kräftigen Verspannung
der Druckstange verbiegenden Schwenkachse eines Schwenkhebels aus,
da bei dem erfinderischen Zentralhalter keine Drehmomente übertragen
werden müssen,
sondern nur vertikale Druckkräfte,
die ohne weiteres dauerhaft und verformungsfrei von dem Material
aufgenommen werden können.
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Des
Weiteren kann der erfinderische Zentralhalter schnell und einfach
vollständig
in seine Einzelteile zerlegt werden, wobei auch die Trennung der beiden
Halteklauen unkompliziert erflogen kann, so dass eine einfache und
gründliche
Reinigung sowie eine vollständige
Sterilisation ermöglicht
wird, ohne dass Rückstände im Bereich
schlecht zugänglicher Gehäuseteile
verbleiben könnten.
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Die
parallele Führung
der Gegenklaue an der die Schiene von unten umgreifenden Halteklaue kann über ihre
Länge eine
sehr große
Kraft aufnehmen, so dass die spezifische Belastung der Führung sehr
gering ist und auf Dauer zerstörungsfrei
ertragen werden kann.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist in der Gegenklaue eine quer zur Richtung der Längsführung und
etwa parallel zur Schiene eines OP-Tisches eine Längsausnehmung
angeordnet, in die sich ein in der Halteklaue geführter Sicherungsstift
erstreckt, der ein Auseinanderfallen der Bauteile, insbesondere
ein Herausrutschen der Gegenklaue aus der Längsführung der Halteklaue, verhindert.
Diese Längsausnehmung
ist bevorzugt als Langloch ausgebildet.
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In
der Halteklaue ist eine Bohrung für den zylindrischen Sicherungsstift
eingebracht, welcher von Außen
durch das Langloch in der Gegenklaue in die Bohrung einführbar ist
und dort von einer lösbaren Rastvorrichtung
gehalten ist. Durch ein einfaches Herausziehen des Sicherungsstiftes
lassen sich die beiden Klauen problemlos zu Reinigungszwecken voneinander
trennen und ebenso schnell auch wieder zu einem funktionsfähigen Bauteil
zusammensetzen.
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Die
Gegenklaue ist in einer Seitenansicht etwa U-förmig mit zwei Seitenstegen
und einem Verbindungssteg ausgeführt,
wobei die Innenseite des Verbindungssteges eine Funktionsfläche bildet,
auf der sich das untere Ende der Druckstange abstützt. In
den die Halteklaue seitlich umgreifenden Seitenstegen der Gegenklaue
sind jeweils Langlöcher
als Längsausnehmungen
eingebracht und an den oberen Enden der Seitenstege Klauenteile
ausgeformt, wobei auf der den Klauenteilen entgegengesetzten Seite
der Gegenklaue zwei Längsführungen
in die Seitenstege eingebracht sind, die in korrespondierende Längsführungen
der Halteklaue eingreifen.
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Der
mit einem Griffkörper
versehene Sicherungsstift durchgreift vorzugsweise beide Längsausnehmungen
der Seitenstege der Gegenklaue sowie die dazwischen angeordnete
Halteklaue, bleibt aber im Wesentlichen kräftefrei, da die Betriebskräfte aus der
Druckstange nur auf die Gegenklaue einwirken.
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Im
stirnseitigen Bereich des der Halteklaue zugewandten unteren Endes
des Halterohres ist eine Innenbuchse mit einem kurzen Innengewinde
eingesetzt, dessen Durchmesser dem des Gewindes der Druckstange
entspricht, wobei zwischen diesem Innengewinde und dem Innengewinde
in der Halteklaue ein Freiraum vorgesehen ist und die Druckstange
unmittelbar hinter dem Gewinde zusätzlich einen verringerten Durchmesser
aufweist, so dass die Innenbuchse mit dem kurzen Innengewinde als
vorteilhafte Demontagesicherung ausgebildet ist, die ein ungewolltes
Zerlegen von Halterohr und Druckstange verhindert, da die Druckstange
zunächst
aus dem Gewinde der Halteklaue herausgeschraubt werden muss, anschließend ein
Stück in
Richtung des kurzen Innengewindes angehoben und dann weiter aus
diesem herausgeschraubt werden muss, um sie vollständig aus
dem Halterohr herausziehen zu können.
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Entsprechend
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Gegenstandes der
Erfindung ist auf dem Halterohr mindestens eine Spannklammer angeordnet,
welche eine Durchgangsöffnung
für den Schaft
eines Systemhalters und eine Durchgangsöffnung für das Halterohr aufweist, wobei
in der Durchgangsöffnung
für das
Halterohr eine Buchse zur elektrischen Isolation von Halterohr und
der Spannklammer eingesetzt ist. Diese Buchse verhindert, dass Fremdströme, etwa über die
elektrisch leitende Schiene des Operationstisches, in das Retraktorsystem
eingeleitet werden können.
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Nachfolgend
ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
räumliche
Ansicht eines Zentralhalters mit einer Spannklammer,
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2 eine
Explosionszeichnung des Zentralhalters gemäß 1
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3 eine
räumliche
Darstellung der Halteklaue,
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4 eine
räumliche
Darstellung der Gegenklaue,
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5 eine
Druckstange in einer Seitenansicht,
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6 ein
Halterohr im Schnitt,
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7 eine
geschnittenen Innenbuchse,
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8 eine
im Halterohr montierte Druckstange im Schnitt und
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9 eine
Ausschnittsvergrößerung der 8.
im Bereich der Innenbuchse.
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Der
Zentralhalter eines chirurgischen Wundspreiz- bzw. Retraktorsystems,
besteht im Wesentlichen aus einem Halterohr 1 mit einer
ortsfest daran angeordneten Halteklaue 6, die eine OP-Tischschiene
von unten umgreift und einer durch das Halterohr 1 und
die Halteklaue 6 hindurchgeführte Druckstange 2,
die sich an einem in Richtung ihrer Längsachse an der Halteklaue 6 verschieblich
geführten
Gegenklaue 9 abstützt,
die eine OP-Tischschiene von oben umgreift.
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Die
Druckstange weist an ihrem oberen Ende einen Betätigungsknauf 3 auf
sowie an ihrem unteren Ende 5 ein Gewinde 4, dem
sich ein Freischnitt 18 anschließt, über dessen Länge der
Außendurchmesser
der Druckstange 2 zurückgenommen ist.
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Das
Halterohr 1 weist in seinem unteren Drittel einen äußeren Absatz 19 auf,
der das Abrutschen einer auf dem Halterohr 1 platzierten
Spannklammer 20 aus dem sterilen Bereich in den unsterilen
Bereich verhindert. Des Weiteren weist das Halterohr 1 an seinem
unteren Ende ein Außengewinde 25 auf, welches
in ein Innengewinde 7 der Halteklaue 6 eingeschraubt
und dort mit einer Madenschraube 26 festgelegt ist.
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Im
stirnseitigen unteren Bereich des Halterohres 1 ist des
Weiteren eine mit einem kurzen Innengewinde versehene Innenbuchse 17 eingesetzt, welche
als Demontagesicherung gegen ein ungewolltes Demontieren der Druckstange 2 aus
dem Halterohr 1 dient. Zur Demontage muss die Druckstange 2 aus
der Halteklaue 6 geschraubt, leicht angehoben und anschließend aus
dem Innengewinde der Innenbuchse 17 herausgeschraubt und
kann dann nach oben aus dem Halterohr 1 herausgezogen werden.
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Die
Halteklaue 6 weist ein Klauenteil 27 auf, welches
die Schiene eines OP-Tisches
von unten umgreift. Des Weiteren besitzt sie eine horizontale und
etwa parallel zu einer Schiene eines OP-Tisches eingebrachte Bohrung 13 für einen
Sicherungsstift 12, der sich von Außen durch zwei als Langloch
ausgeführte
Längsausnehmungen 11 in
den Seitenschenkeln 14 einer etwa U-förmig
ausgebildeten Gegenklaue 9 hindurch erstreckt.
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Des
Weiteren besitzt die Halteklaue 6 auf der dem Klauenteil 27 entgegengesetzten
Seite zwei sich in Längsrichtung,
parallel zur Mittelachse von Halterohr 1 und Druckstange 2 verlaufende
Längsführungen 8,
die sich in korrespondierend dazu in die Seitenstege 14 der
Gegenklaue 9 eingebrachte Längsführungen 29 erstrecken.
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Der
Sicherungsstift 12 weist etwa mittig eine umlaufende Nut 28 auf,
in die ein in einem Gewinde 31 der Halteklaue 6 federvorgespannt
gelagerter Verriegelungskörper 30 eingreift.
Zur besseren Handhabbarkeit ist der Sicherungsstift 12 mit
einem als Kugel ausgeführten
Griffkörper 32 ausgestattet.
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Die
Längsführung 29 in
den Seitenstegen 14 der Gegenklaue 9 bestehen,
wie in 4 deutlich wird, aus Nuten mit zueinander konzentrischen
Seitenwän den,
ebenso wie die Längsführung 8 der
Halteklaue 6 sich kreisbogenförmig erstreckende Stege aufweist,
die sich in die Längsführungen 29 der
Gegenklaue 9 erstrecken. Diese Formen sind mittels Funkenerosion
hergestellt und weisen so enge Toleranzen auf, dass die Gegenklaue 9 spielfrei
längsverschieblich
an der Halteklaue 6 angeordnet ist und dort in alle anderen
als die Längsrichtung
formschlüssig
verriegelt ist.
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Zum
Ansetzen des Zentralhalters an eine Schiene eines Operationstisches
werden die nach unten gerichteten Klauenteile 16 der Gegenklaue 9 von
oben auf die obere Stirnseite der Schiene aufgesetzt und sodann
durch ein Anziehen der Druckstange 2 über den Knauf 3 die
Halteklaue 6 mitsamt dem Halterohr 1 dagegen nach
oben bewegt, bis das Klauenteil 27 der Halteklaue 6 fest
an der Unterseite der Schiene des OP-Tisches anliegt.
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Die
auf dem Halterohr 1 aufgesetzte Spannklammer 20 weist
eine dünnere
Durchgangsöffnung 21 mit
einem Durchmesser von beispielsweise etwa 12mm zur Aufnahme eines
Schaftes eines Systemhalters auf sowie eine dem Durchmesser des
Halterohres 1 angepasste dickere Durchgangsöffnung 22 von
beispielsweise 20mm Durchmesser, wobei diese Durchgangsöffnung 22 Teil
einer Buchse 23 ist, die aus einem elektrischen Isolationsmaterial
besteht, so dass das Wundspreizsystem vollständig gegen elektrische Ströme aus der
metallischen Schiene des OP-Tisches isoliert ist. Die Spannklammer 20 wird über einen
herkömmlichen
Exzenterhebel 24 in einer beliebigen Höhe und Winkelausrichtung auf
dem Halterohr 1 platziert.