DE102006059019A1 - Einrichtung zur computergesteuerten Infusion von Arzneistoffen mit zeitdiskreter Messwertgewinnung in einem Regelkreis - Google Patents

Einrichtung zur computergesteuerten Infusion von Arzneistoffen mit zeitdiskreter Messwertgewinnung in einem Regelkreis Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur computergesteuerten Infusion von Arzneistoffen mit zeitdiskreter Messwertgewinnung in einem Regelkreis für die Intensivüberwachung sowie die Intensivtherapie, ausgebildet als eine Rechnereinheit (2) mit einem Betriebssystem (3) und einer Anwendersoftware (4), mittels der, neben der computergesteuerten Glukose- und Insulininfusion mit Glukose- und Insulinmesswertgewinnung und Glukose- und Insulinmesswertbestimmung sowie diagnostischer Messwertbestimmung, eine computergesteuerte Natrium-Kalium-Infusion mit zeitdiskreter Natrium- und Kaliummesswertgewinnung ind interpolierter variabler Natrium- und Kaliummesswertbestimmung sowie diagnostischer Messwertbestimmung erfolgt, bei der ein Injektionsgerät (6) für Kalium und ein Injektionsgerät (7) für Natrium oder ein Injektionsgerät (18) in kombinierter Ausführung für Kalium und Insulin und ein Injektionsgerät (19) in kombinierter Ausführung für Natrium und Glukose über Schnittstellen (10) mit der Hardwareschnittstelle (8) der Rechnereinheit (2) verbunden sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur computergesteuerten Infusion von Arzneistoffen im Rahmen der Intensivüberwachung sowie der Intensivtherapie mit zeitdiskreter Messwertgewinnung in einem Regelkreis und der Integration einer externen Sensorbestimmung intensivmedizinisch notwendiger Parameter.
  • Vorrichtungen, Einrichtungen sowie Verfahren zur computergesteuerten Infusion von Arzneimitteln mit der eine Regulation beim Menschen zu wissenschaftlichen und klinischen Fragestellungen vorgenommen werden können, sind allgemein bekannt, wobei die bekannten Vorrichtungen und Verfahren dem Ausstattungs- und Leistungsprofil der jeweiligen Aufgabenstellung angepasst werden.
  • So sind Einrichtungen und Verfahren zur Regulation von beispielsweise Glukose bekannt, deren Einrichtungen im Wesentlichen aus den Komponenten Infusionspumpe für Insulin, Infusionspumpe für Glukose, einer Messeinrichtung zur Ermittlung des Blutglukosespiegels und einer Rechnereinheit zur Umsetzung des Verfahrens zur Glukoseregulation bestehen.
  • Solche Geräte gibt es für den Einsatz als gesteuerte Insulinpumpe für die Gabe von Insulin oder als kombinierte Infusionsgeräte zur Gabe von Insulin und Glukose. Es sei auf folgende Druckschriften verwiesen: US 6,558,351 , US 6,544,212 , US 6,379,301 und DE 3 600 888 A1 .
  • Bei diesen bekannten Lösungen wird die Blutglukose entweder nicht invasiv spektroskopisch, minimal invasiv über die Glukosebestimmung der interstistiellen Flüssigkeit oder über einen implantierten Sensor minimal invasiv oder direkt blutig gemessen. Diesen bekannten Vorrichtungen haftet jedoch der Nachteil an, dass es zu Problemen und zu nicht exakten Ergebnissen kommen kann, wenn die integrierten Messeinrichtungen zur Ermittlung des Blutglukosespiegels ausfallen oder durch Drift oder andere Faktoren die Messgenauigkeit beeinträchtigt wird, da die Genauigkeit der ermittelten Messwerte direkt die Güte der Regulation der Blutglukosespiegel beeinflusst.
  • Unter Berücksichtigung der geschilderten Nachteile bezieht sich die DE 198 44 252 A1 auf eine modulare Vorrichtung zur computergesteuerten Insulin- und Glukoseinfusion, welche als eine Geräteeinheit ausgebildet ist, welche aus einem handelsüblichen Industrie-Personalcomputer mit einem auf dem ebenso handelsüblichen Betriebssystem ablaufenden Anwenderprogramm und frei austauschbaren und steuerbaren Peripheriekomponenten zur Blutglukosebestimmung und zur kontinuierlichen Gabe von Insulin und Glukose bezieht. Das auf dem Betriebssystem ablaufende Anwenderprogramm ist in Softwaremodule unterteilt, die die Aufgaben übernehmen zur Analyse und selbstständigen Einbindung sowie zur Steuerung und Überwachung der Peripheriekomponenten. Diese Lösung beschreibt die in einem open-loop-System integrierte manuelle venöse Blutzuckerwertgewinnung mit computergesteuerter, automatisierter Regelung für eine Insulin- und Glukoseinfusion zur quasi kontinuierlichen Blutzuckerkontrolle. Die Vorrichtung ist ausschließlich nur zur Regelung für eine Insulin- und Glukoseinfusion geeignet, eine weitere Bestimmung intensivmedizinisch notwendiger Parameter, wie beispielsweise von Natrium und Kalium und deren Regelung im Rahmen der Intensivüberwachung sowie der Intensivtherapie sind, mit dieser vorgestellten Lösung nicht möglich.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung zur computergesteuerten Infusion von Arzneistoffen mit zeitdiskreter Messwertgewinnung in einem closed-loop-Regelkreis derart weiterzuentwickeln, mit der eine variabel kombinierbare Regulation der Natrium-, Kalium- und Glukosewerte beim Menschen zu wissenschaftlichen und klinischen Fragestellungen vorgenommen werden kann, ferner soll die Einrichtung so ausgebildet sein, dass im Rahmen einer Intensivüberwachung bzw. -therapie eine zusätzliche, kurzfristig verfügbare Bestimmung von weiteren Parametern für die Intensivüberwachung zur Verfügung steht.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Besondere Ausgestaltungen und vorteilhafte Lösungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • So wurde gemäß der Erfindung eine Einrichtung zur computergesteuerten Infusion von Arzneistoffen in Form von Mineralien wie Kalium und Natrium geschaffen, welche in vorhandene Gerätesysteme integrierbar und geeignet ist, zur zeitdiskreten und interpolieren Blutnatrium- und Blutkaliummesswertbestimmung.
  • Im Vergleich zu den bekannten Lösungen erlaubt der Entwicklungsstand der Blutzucker- und Blutmineralienmesstechnik den Einsatz von hochgenauen Messgeräten, die durch den Laboreinsatz und durch Ringversuche validiert sind und eine höhere Messgenauigkeit und größere Stabilität der erwarteten Messergebnisse liefern.
  • Zur Vermeidung der Messprobleme, die den zurzeit bekannten Lösungen anhaften, wird in Kombination zur Glukose- und Insulinwertebestimmung eine zeitdiskrete Blutnatrium- und Blutkaliumbestimmung mit entsprechend selbst kalibrierenden Messgeräten hoher Genauigkeit vorgenommen. Dies erfolgt in bestimmten Messintervallen, welche den Versuchsbedingungen so angepasst sind, dass es in einem ersten Zeitbereich kurze Messintervalle gibt und im weiteren Verlauf, nachdem eine Modellierung validiert werden konnte, die Messintervalle durch die Akkumulation von Daten und Modellierung des aktuellen Natrium-Kalium-Regulationssystems verlängert werden können.
  • Im praktischen Einsatz gliedert sich der Versuchs- bzw. Behandlungsablauf in zwei Bereiche.
  • Im ersten Zeitbereich erfolgt eine Gewinnung der notwendigen Parameter zeitdiskret in kurzen quasi äquivalenten Zeitabständen, die aber unterschiedlich sein können entsprechend den jeweiligen Versuchsanforderungen und -bedingungen. Auch müssen nicht alle genannten Messwerte in gleichen Zeitintervallen bestimmt werden. Die Intervalle der Messwertgewinnung der einzelnen Parameter werden durch den Versuchsleiter bzw. Arzt vorgegeben und können während der Untersuchung an die aktuellen Erfordernisse angepasst werden. In diesem ersten Zeitbereich werden die Daten akkumuliert, Regeln für die Beschreibung der einzelnen Regelsysteme für Natrium und Kalium hergeleitet und die dafür notwendigen Parameter abgeschätzt, wie sie für die Regulation der Parameter auf ein bestimmtes Niveau über einen längeren Zeitraum notwendig sind.
  • Im zweiten Zeitbereich erfolgt die Gewinnung der notwendigen Parameter in größeren Zeitabständen und deren Regulation erfolgt dann nach dem im ersten Zeitbereich erstellten Modell zur Regulation.
  • Die erfindungsgemäße Einrichtung ist als ein Mineralienmessgerät ausgebildet, welches mit dem Gerät für die Kaliuminfusion und die Natriuminfusion verbunden und welche parallel mit einer handelsüblichen Rechnereinheit gekoppelt ist, wobei dieses Minera lienmessgerät auch in der Kombination als ein Gerät über die entsprechende Schnittstelle zur Rechnereinheit verbindbar ist.
  • Die Rechnereinheit, eine handelsübliche Rechnereinheit, besteht aus einem Industrie-PC, eine Laptop, Pocket-PC, Industriell Workstation oder Panel Computer.
  • Immer wenn ein neuer Messwert mit dem externen, kontinuierlich mit dem Patienten verbundenen Sensor bestimmt wurde, erfolgt die selbsttätige Übertragung zur Rechnereinheit und zur Verfahrensablaufsoftware. Mit der Verfahrensablaufsoftware erfolgt eine Bewertung des eingegangen Messwertes in Verbindung mit der Historie der bereits abgespeicherten Messwerte und für den Zeitraum zwischen den realen Messwertentnahmen werden Messwerte ermittelt, die dem Regelalgorithmus zur Berechnung der notwendigen Infusionsmengen zugeführt werden. Das Programmsystem erlaubt die Einbindung neuer Softwaremodule, um neue wissenschaftliche Methoden zur Natrium- und Kaliumregulation anwenden zu können.
  • Das Programm, auf dessen Grundlage die Rechnereinheit arbeitet, ist variabel gestaltbar, so dass die angeschlossene Einrichtung und von dieser aufgenommene Messwerte zur Bestimmung und Regulierung der Werte für das Blutnatrium- und Blutkalium verwendet werden.
  • Die geschaffene Einrichtung ist für den Einsatz in der intensivmedizinischen Anwendung zur Regulation von Natrium- und Kaliumspiegel auf voreinstellbarem Niveau zur Therapie von Störungen des Mineralhaushaltes nach intensivmedizinischen Eingriffen und zur Therapie in Notfallsituationen (z. B. Herzrhythmusstörungen, schwere Exzikkose, den Wasser- und Mineralhaushalt betreffende Hormon-/Regulationsstörungen) geeignet, ferner zur computergestützten, automatisierten Glukoseregulation mit gleichartigem Einsatzgebiet zur Regulation auf ein voreinstellbares Niveau zur Therapie von Störungen des Glukosehaushaltes nach intensivmedizinischen Eingriffen und zur Therapie in Notfallsituationen (z.B. diabetisches Koma).
  • Die geschaffene Einrichtung zur computergesteuerten Natrium-, Kalium-, Insulin- und Glukoseinfusion mit zeitdiskreter Blutzucker-, Natrium- und Kaliummesswertgewinnung und interpolierter variabler Blutzucker, Natrium- und Kaliummesswertbestimmung sowie zusätzlicher diagnostischer Wertgewinnung ist weiterhin vorteilhaft einsetzbar für die Intensivüberwachung notwendiger Parameter. Dabei ist ferner von Vorteil, dass mit der vorgestellten Einrichtung hochgenaue, selbst kalibrierende Laborgeräte verwendet werden können und durch geeignete Wahl entsprechender Interpolationsalgorithmen für die notwendigen Zwischenräume die Zeitabstände der diskreten Messungen den Versuch- und Behandlungsbedingungen individuell angepasst werden können.
  • Mit nachfolgendem Ausführungsbeispiel soll die Erfindung näher erläutert werden. Die dazugehörige Zeichnung zeigt in
  • 1: eine schematische Darstellung, ein Blockschaltbild der Einrichtung mit direkter Zuordnung der Injektionsgeräte für Kalium und Natrium zur Rechnereinheit und in
  • 2: eine weitere Ausführungsform der geschaffenen Einrichtung in einer schematischen Darstellung, ein Blockschaltbild der zugeordneten Kombinationsinjektionsgeräte für Kalium und Insulin sowie für Natrium und Glukose zur Rechnereinheit.
  • Aus der Darstellung der 1 ergibt sich eine Ausbildungsvariante der geschaffenen Einrichtung 1, welche aus einer Rechnereinheit 2 besteht und mit einem Betriebssystem 3 ausgebildet ist, welches direkt mit der Hardwareschnittstelle 8 der Rechnereinheit 2 in Verbindung steht.
  • Das Betriebssystem 3 ist ferner mit einer Peripherieansteuerung 13, einem Peripheriedatenaustausch 14, einer Verfahrenssteuerungssteuerung und Regelung 15 sowie einer Informationsaufbereitung mit Visualisierung 16 ausgebildet.
  • Zur Visualisierung der Daten und Abläufe der geschaffenen Einrichtung ist die Rechnereinheit 2 mit einem Bildschirm ausgerüstet und ferner über die Hardwareschnittstelle 8 mit einem Drucker 12 verbunden.
  • Aus der 1 ergibt sich ferner, dass zur gesamten Einrichtung 1 eine Sensoreinheit 5 sowie ein Injektionsgerät 6 für Kalium und ein Injektionsgerät 7 für Natrium gehören, die funktionsbedingt im Wirkzusammenhang stehen.
  • Über eine Schnittstelle 17 ist die Sensoreinheit 5 direkt mit der Hardwareschnittstelle 8 verbunden analog sind die Verbindungen zwischen dem Injektionsgerät 6 für Kalium und dem Injektionsgerät 7 für Natrium über die Schnittstellen 10 mit der Sensoreinheit 5 verbunden. Die Verbindung der Injektionsgeräte 6, 7 zum jeweiligen Untersuchungsobjekt erfolgt über die Schnittstellen 9.
  • Beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäß 2 sind die Injektionsgeräte 6, 7 als kombinierte Geräte 18, 19, das Injektionsgerät 18 für Kalium und Insulin und das Injektionsgerät 19 für Natrium und Glukose ausgebildet.
  • Die in den 1 und 2 dargestellten Einheiten der Einrichtung 1 sind im Sinne eines closed-loop-Systems zur geregelten Kalium-, Natrium-, Insulin- und Glukoseinfusion ausgebildet und bestehen aus einer Rechnereinheit 2 (einem Industrie-PC, einem Laptop, einem Pocket-PC, einem Panel-Computer oder einer Industrial Workstation) mit einem Betriebssystem 3 und darauf angeordneter bzw. laufender Anwendersoftware 4 sowie den Peripheriegeräten 6, 7, 18, 19 mit integrierten externen kombinierten Sensoren zur Bestimmung der Blutgase, Glukose-, Laktat-, Bilirubin-, Natrium-, Kalium-, Kalzium-, Chlorid- und Hämoglobinkonzentration in Form einer Sensoreinheit 5.
  • Die Anwendersoftware 4 enthält die einzelnen Module, welche die Verfahrensregelung und Steuerung realisiert und mit den Peripheriegeräten, den Injektionsgeräten 6, 7, 18, 19, über standardmäßig installierte Hardwareschnittstellen 8 der Rechnereinheit 2 verbunden ist.
  • Die Rechnereinheit 2 und die Komponenten, die Injektionsgeräte 6, 7, 18, 19 zur Injektion von Kalium, Natrium, Insulin und Glukose sowie zur Kalium-, Natrium- und Glukosewertbestimmung stellen über die Schnittstellen 9 die Verbindungen zum jeweiligen Untersuchungsobjekt her.
  • Die Glukoseregulation gemäß dem beschriebenen und dargestellten Ausführungsbeispiel wird zur präzisen Einstellung des Blutzuckerspiegels auf voreinstellbarem Niveau zu wissenschaftlichen Clamp-Untersuchungen angewendet. Dabei wird durch die Verfahrenssoftware 4 aus den Bedieneingaben ermittelt, welche Insulinmenge über den Versuchszeitraum gegeben werden muss und steuert dann die notwendige variable Glukosezufuhr, um den gewünschten Wert zu erreichen und einzuhalten.
  • Die Messwertbestimmung für Natrium, Kalium und Glukose erfolgt zunächst in kurzen abgestimmten äquidistanten Zeitintervallen. Die Anwendersoftware 4 initiiert dabei automatisiert je nach den durch den Anwender zuvor festgelegten Messintervallen die Blutgewinnung und Messwertermittlung mittels der Sensoreinheit 5. Durch zwischengeschaltete Rekalibrierungen der Sensoreinheit 5 sind äquidistante Zeitabstände nicht immer realisierbar, so dass durch die Verfahrenssoftware auch in gewissen Grenzen unregelmäßige Zeitabstände zugelassen werden. Die Interpolation auf die Messwerte zwischen den realen Messwertentnahmezeitpunkten erfolgt unter Berücksichtigung des aktuellen Messwertes und mindestens einem real gemessenen Vorgängerwertes.
  • Rekalibrierungsmesswerte werden von der Sensoreinheit 5 an die Rechnereinheit 2 über die entsprechende Schnittstelle 8 vermittelt und als solche von der Rechnereinheit 2 erkannt, so dass diese nicht in die laufende Regelung als aktuelle Messwerte von der Anwendersoftware aufgenommen werden. Je nach den Risiken über bzw. unter der Norm liegender Messwerte erfolgt eine automatisierte Alarmsignalisierung zur möglichen Intervention durch den Anwender.

Claims (10)

  1. Einrichtung zur computergesteuerten Infusion von Arzneistoffen mit zeitdiskreter Messwertgewinnung in einem Regelkreis für die Intensivüberwachung sowie die Intensivtherapie, ausgebildet als eine Rechnereinheit (2) mit einem Betriebssystem (3) und einer Anwendersoftware (4) mittels der, neben der computergesteuerten Glukose- und Insulininfusion mit Glukose- und Insulinmesswertgewinnung und Glukose- und Insulinmesswertbestimmung sowie diagnostischer Messwertbestimmung, eine computergesteuerte Natrium-Kalium-Infusion mit zeitdiskreter Natrium- und Kaliummesswertgewinnung und interpolierter variabler Natrium- und Kaliummesswertbestimmung sowie diagnostischer Messwertbestimmung erfolgt, bei der ein Injektionsgerät (6) für Kalium und ein Injektionsgerät (7) für Natrium oder ein Injektionsgerät (18) in kombinierter Ausführung für Kalium und Insulin und ein Injektionsgerät (19) in kombinierter Ausführung für Natrium und Glukose über Schnittstellen (10) mit der Hardwareschnittstelle (8) der Rechnereinheit (2) verbunden sind.
  2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das auf dem Betriebssystem (3) ablaufende Anwenderprogramm zur Parameterbestimmung und zur kontinuierlichen Gabe von Natrium und Kalium mit mindestens zwei Modi zur Natrium- und Kaliummesswertgewinnung arbeitet, indem im ersten Zeitbereich in kurzen Messintervallen Daten akkumuliert werden, um eine Modellierung und Parameterschätzung durchzuführen, die für die Regulation im zweiten darauf folgenden Zeitbereich angewendet werden, dies unter großen Zeitabständen zur Natrium- und Kaliummesswertgewinnung.
  3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Natrium- und Kaliumwerte in äquidistanten Intervallen oder in Intervallen mit unterschiedlicher Länge vermittelt werden können und in dem Steuerungsprozess der Einrichtung (1) verwendet werden.
  4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Betriebsmodi existieren, sie sich dadurch unterscheiden, dass in dem zeitlichen ersten Mode die Natrium-, Kaliumwertgewinnung in kurzen Zeitintervallen erfolgt und im zweiten Mode die Zeitabstände vergrößert sind.
  5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im zeitlichen ersten Mode die zu ermittelnden Zwischenwerte durch eine geeignete Modellierungsmethode gebildet werden können, die eine gute Ausregelung des gewünschten Zielwertes ergeben.
  6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die auf dem Betriebssystem (3) ablaufende Anwendersoftware (4) in erweiterbare Softwaremodule unterteilt ist, welche die Verfahrenssteuerung und Regelung zur Natrium- und Kaliuminjektion realisieren, diese nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungen erneuer- und erweiterbar sind.
  7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Peripheriegeräte, die Injektionsgeräte (6; 7; 18; 19) sowohl in ihren Aktionen durch die Anwendersoftware (4) nach validierten Regeln gesteuert werden als auch Daten und Informationen bidirektional austauschen, welche durch die Anwendersoftware (4) analysiert und dem Bedienpersonal aufbereitet zur Entscheidungsfindung angezeigt werden.
  8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die anfallenden Daten auf den internen Speichermedien oder Wechselspeichermedien der Rechnereinheit (2) so abgelegt werden, dass sie für eine Verarbeitung mit anderen Auswerteprogrammen zur Verfügung stehen.
  9. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die anfallenden und gespeicherten Daten über ein Netzwerk online verarbeitet werden können.
  10. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass über ein Netzwerk Überwachungs-, Steuerungs- und Diagnosefunktionen durchgeführt werden.
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