DE10352456A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Verabreichung von flüssigen Medikamenten an einem Patienten - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verabreichung von flüssigen Medikamenten an einen Patienten, insbesondere von Insulin an einen Diabetiker, bei dem das Medikament in einem mit einer Pumpvorrichtung ausgebildeten Vorratsbehälter angeordnet und über eine mit dem Körper des Patienten intravenös und/oder intramuskular verbundene Zufuhrleitung injiziert wird, wobei gleichzeitig über eine Messeinheit zumindest ein Blutwert, insbesondere der Blutzuckerspiegel, des Patienten gemessen und vorzugsweise der Blutwert sowie die Menge des injizierten Medikaments gemeinsam auf einer Anzeigeeinheit angezeigt wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit einem Vorratsbehälter für ein flüssiges Medikament, einer Pumpvorrichtung, einer Zufuhrleitung, die an einem proximalen Ende eine Injektionsnadel aufweist, vorzugsweise einer Anzeigeeinheit und einer Steuereinheit, die mit einer Messeinheit für die Messung eines Blutwertes verbunden ist und die Pumpvorrichtung zur Förderung des Medikaments steuert, wobei vorzugsweise die Daten der Messung des Blutwertes und der abgegebenen Menge des Medikaments auf der Anzeigeeinheit anzeigbar sind. Um ein gattungsgemäßes Verfahren bzw. eine gattungsgemäße Vorrichtung derart weiterzuentwickeln, dass der Patient im Wesentlichen von Kontroll- und Messaufgaben sowie Berechnungen der erforderlichen Medikamentenzugabe freigestellt wird, ist vorgesehen, dass die Menge des zu injizierenden Medikaments in ...
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verabreichung von flüssigen Medikamenten an einen Patienten, insbesondere von Insulin an einen Diabetiker, bei dem das Medikament in einem mit einer Pumpvorrichtung ausgebildeten Vorratsbehälter angeordnet und über eine mit dem Körper des Patienten intravenös und/oder intramuskular verbundene Zufuhrleitung injiziert wird, wobei gleichzeitig über eine Messeinheit zumindest ein Blutwert, insbesondere der Blutzuckerspiegel des Patienten gemessen und vorzugsweise der Blutwert sowie die Menge des injizierten Medikaments gemeinsam auf einer Anzeigeeinheit angezeigt wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit einem Vorratsbehälter für ein flüssiges Medikament, einer Pumpvorrichtung, einer Zufuhrleitung, die an einem proximalen Ende eine Injektionsnadel aufweist, vorzugsweise einer Anzeigeeinheit und einer Steuereinheit, die mit einer Messeinheit für die Messung eines Blutwertes verbunden ist und die Pumpvorrichtung zur Förderung des Medikaments steuert, wobei vorzugsweise die Daten der Messung des Blutwerts und der abgegebenen Menge des Medikaments auf der Anzeigeeinheit anzeigbar sind.
- Bei diversen Krankheiten, wie beispielsweise Diabetis ist es erforderlich, dass ein Patient in vorzugsweise regelmäßigen zeitlichen Intervallen bzw. in Abhängigkeit bestimmter Blutwerte mit zumindest einem Medikament, beispielsweise Insulin versorgt wird. Bei an Diabetis erkrankten Patienten ist es daher bekannt, dass der Patient seinen Blutzuckerspiegel überprüft und in Abhängigkeit des Blutzuckerspiegels Insulin in einen Körpermuskel, beispielsweise einen Oberschenkelmuskel spritzt. Es sind weitere Krankheiten bekannt, die eine regelmäßige Verabreichung von Medikamenten in flüssiger Form erfordern. Beispielsweise können auch Schmerzmittel oder Psychopharmaka in flüssiger Form regelmäßig gespritzt werden, um Schmerzen und/oder psychische Instabilitäten zu unterbinden.
- Bei an Diabetis erkrankten Personen sind diverse automatische Spritzenvorrichtungen bekannt. Beispielsweise offenbart die
DE 101 48 049 A1 eine solche automatische Spritzenvorrichtung mit einem darin enthaltenen flüssigen Medikament. In einem Gehäuse ist eine Spritzenpumpe und eine Spritzenaufnahmekammer zur Aufnahme der Spritze angeordnet. Die Spritze dient dem Injizieren des flüssigen Medikamentes und ist mit einer flexiblen Leitung und einer Injektionsnadel verbunden, die in Muskelgewebe einstechbar ist, so dass das flüssige Medikament über die Spritzenpumpe in die Zufuhrleitung und damit in den Muskel des Patienten gedrückt wird. Bei dieser vorbekannten Spritzenvorrichtung ist eine erste Übertragungs/Empfangs-Einheit vorgesehen, die in dem Gehäuse angeordnet und elektrisch mit einer ersten Steuereinheit verbunden ist. Ferner weist die Spritzenvorrichtung eine Fernsteuerung auf, die dazu geeignet ist, die erste Steuereinheit über die Übertragungs/Empfangs-Einheit zu steuern, wobei die Fernsteuerung eine Tasteneingabeeinheit aufweist, die dazu geeignet ist, ein Tastensignal als Antwort infolge einer vom Patienten durchgeführten Handhabung von dieser zu erzeugen. Eine zweite Steuereinheit ist vorgesehen, die dazu geeignet, dass Tastensignal von der Tasteneingabeeinheit zu empfangen und eine Steueroperation infolge des empfangenen Tastensignals auszuführen. Eine mit der zweiten Steuereinheit verbundene zweite Übertragungs/Empfangs-Einheit ist vorgesehen, um die Übertragung und den Empfang von Signalen zu und von der ersten Übertragungs/Empfangs-Einheit unter Steuerung der zweiten Steuereinheit auszuführen. Schließlich weist die automatische Spritzenvorrichtung eine Anzeigeeinheit auf, die elektrisch mit der zweiten Steuereinheit verbunden und dazu geeignet ist, einen Ein- oder Aus-Zustand und einen Operationsmodus der Spritzenpumpe unter Steuerung der zweiten Steuereinheit anzuzeigen. Der Patient kann die Spritzenpumpe unter Verwendung der Fernsteuerung steuern, während er die Anzeigeeinheit der Fernsteuerung betrachtet, ohne dass es erforderlich ist, die Spritzenpumpe zur Handhabung von dieser offen zu legen. - Weiterhin ist aus der
DE 102 13 807 A1 eine Injektionsnadeleinheit für eine tragbare automatische Spritzenvorrichtung bekannt, die über einen verlängerten Zeitraum eine Injektion eines flüssigen Medikaments in den Körper eines Patienten vornehmen kann und einen Anschluss aufweist, der mit einer Insulinpumpe ver bunden ist, die in der Spritzenvorrichtung enthalten ist, um die Injektionsnadeleinheit mit der Insulinpumpe zu verbinden und ein Injektionsnadelelement enthält. Die Injektionsnadeleinheit weist ferner ein Zuleitungsrohr auf, das jeweils mit dem Anschluss und dem Injektionsnadelelement an dessen gegenüberliegenden Enden verbunden ist, um das Injektionsnadelelement mit der Insulinpumpe zu verbinden, wobei das Zuleitungsrohr in einen ersten, mit dem Anschluss verbundenes Rohrabschnitt und einen zweiten, mit dem Injektionsnadelelement verbundenen Rohrabschnitt geteilt ist. An einem dem Anschluss gegenüberliegendes Ende des ersten Rohrabschnitts ist eine erste Haupteinheit angeordnet, die mit dem ersten Rohrabschnitt in Verbindung steht, wobei die erste Haupteinheit einen zylindrischen Körper enthält, der eine Vertiefung darin begrenzt und eine zylindrische Wand aufweist, die durch Längsführungsschlitze in eine Vielzahl von Wandabschnitten geteilt wird. An dem zylindrischen Körper ist eine Verbindungsnadel montiert, die mit dem ersten Rohrabschnitt an einem Ende davon in Verbindung steht und sich in die Vertiefung an dem anderen Ende davon erstreckt. Es ist ferner eine zweite Haupteinheit vorgesehen, die an einem dem Injektionsnadelelement gegenüberliegenden Ende des zweiten Rohrabschnitts angeordnet ist, während sie mit dem zweiten Rohrabschnitt in Verbindung steht, wobei die zweite Haupteinheit ein Verschlusselement enthält, das in einem Endabschnitt der zweiten Haupteinheit, der dem zweiten Rohrabschnitt gegenüberliegt, enthalten ist. Schließlich ist ein Verbindungsring vorgesehen, der derart angepasst ist, dass die erste und die zweite Haupteinheit trennbar miteinander zu verbinden sind. An der inneren Fläche des Verbindungsringes sind Führungsvorsprünge vorgesehen, die entlang der Führungsschlitze verschiebbar sind. - Schließlich offenbart die
DE 101 46 454 A1 eine tragbare automatische Insulinspritzenvorrichtung, die dazu geeignet ist, eine Injektion eines flüssigen Medikamentes für einen längeren Zeitraum zu ermöglichen, wobei diese Insulinspritzenvorrichtung eine Spritzenpumpe mit einem Pumpengehäuse aufweist. Ferner ist bei dieser Insulinspritzenvorrichtung eine Blutzuckermesseinheit vorgesehen, die an einer Seite des Pumpengehäuses angeordnet ist und den Blutzuckerspiegel eines Patienten misst. Eine Steuereinheit ist zur Steuerung der Blutzuckermesseinheit und der Spritzenpumpe Bestandteil der Insulinspritzenvorrichtung. Schließ lich weist die Insulinspritzenvorrichtung eine Anzeigeeinheit zum gleichzeitigen Anzeigen der an den Patienten abgegebenen Medikamentenmenge (Insulinmenge) und des von der Blutzuckermesseinheit gemessenen Blutzuckerspiegels auf. - Bei dieser vorbekannten Insulinspritzenvorrichtung kann demzufolge die an den Patienten abgegebene Insulinmenge angezeigt werden. Die Blutzuckermessoperation der Blutzuckermesseinheit wird durch die Steuereinheit gesteuert. Wenn die Steuereinheit ein eine Messung ermöglichendes Signal an einen Terminal ausgibt, konvertiert ein D/A-Konverter das Signal von der Steuereinheit in ein analoges Signal, das wiederum durch eine Lampenbetriebseinheit verstärkt wird. Das verstärkte Signal wird dann zu einer Messlampe geleitet, so dass ein lichtemittierendes Element Licht emittiert. Das von dem lichtemittierenden Element emittierte Licht wird durch eine Messplatte reflektiert und dann von einem Lichtempfangselement empfangen. Danach wird das von dem Lichtempfangselement empfangene Signal durch eine Signal-Empfangs-Verstärkungs-Einheit verstärkt und anschließend durch einen A/D-Konverter in einen entsprechenden digitalen Wert konvertiert. Dieser digitale Wert wird der Steuereinheit am Terminal zugeführt. Die Steuereinheit erfasst den ihr zugeführten Wert und gibt den erfassten Wert zusammen mit dem Zeitpunkt, zu dem sie den Wert erfasst hat, an die Anzeigeeinheit aus, die den erfassten Wert als gemessenen Blutzuckerspiegel in Form eines Graphen anzeigt. Der Blutzuckerspiegel wird hierbei stündlich gemessen. Die Steuereinheit gibt eine Abweichung des gemessenen Wertes von einem Referenzwert mit dem Zeitverlauf in Form eines Graphen aus. Die Art des Graphen kann unterschiedlich ausgebildet sein.
- Demzufolge sieht diese vorbekannte Insulinspritzenvorrichtung vor, dass sowohl die an den Patienten abgegebene Insulinmenge als auch der Blutzuckerspiegel des Patienten auf einer Anzeigeeinheit angezeigt wird, so dass es einem behandelnden Arzt in einfacher Weise möglich ist, die an den Patienten abgegebene Insulinmenge zu messen, in dem er einfach nur die auf der Anzeigeeinheit angezeigten Daten überprüft, ohne separat die Insulinmenge und den Blutzuckerspiegel gemäß eines Substitutionsverfahrens zu messen.
- Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren bzw. eine gattungsgemäße Vorrichtung derart weiterzuentwickeln, dass der Patient im Wesentlichen von Kontroll- und Messaufgaben sowie Berechnungen der erforderlichen Medikamentenzugabe freigestellt wird.
- Die Lösung dieser Aufgabenstellung sieht bei einem gattungsgemäßen Verfahren vor, dass die Menge des zu injizierenden Medikamentes in Abhängigkeit des gemessenen Blutwertes berechnet und injiziert wird, wobei die beiden Werte des zu injizierenden Medikaments und des gemessenen Blutwertes als Referenzwerte in einem Datenspeicher abgelegt und zur Berechnung der Menge des zu injizierenden Medikaments abgerufen werden.
- Im Falle eines an Diabetis erkrankten Patienten ist somit vorgesehen, dass in einem ersten Schritt der Blutzuckerspiegel des Patienten gemessen wird. Für diesen gemessenen Blutzuckerspiegel ist in dem Datenspeicher ein Referenzwert hinterlegt, der in Abhängigkeit weiterer Parameter des Patienten mit einem Wert einer erforderlichen Insulinzugabe verbunden ist. Dieser über die Messung des Blutzuckerspiegels aus dem Datenspeicher abgerufene Wert wird dazu genutzt, die erforderliche Menge Insulin aus dem Vorratsbehälter mittels der Pumpvorrichtung in den Muskel des Patienten zu spritzen. Zu diesem Zweck ist der Vorratsbehälter über die Zufuhrleitung mit dem Patienten verbunden, wobei in an sich bekannter Weise die Verbindung über eine Injektionsnadel erfolgt, die über einen längeren Zeitraum in der Muskulatur des Patienten verbleiben kann.
- Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Messung des Blutwertes kontinuierlich durchgeführt wird und dass die Zuführung des Medikaments bei Erreichen von im Datenspeicher gespeicherten Schwellwerten erfolgt. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass die Medikamentenmenge in Abhängigkeit der Berechnungen sehr genau und über einen langen Zeitraum dosiert werden kann. Dies führt zu einem hohen Wohlbefinden des Patienten, was sowohl bei der Zugabe von beispielsweise Insulin, aber auch von Schmerzmitteln oder Psychopharmaka in flüssiger Form der Fall ist.
- Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Messung des Blutwertes in zeitlichen Intervallen durchgeführt wird und dass die Zuführung des Medikaments bei Erreichen von im Datenspeicher gespeicherten Schwellwerten erfolgt. Gegenüber der voranstehend genannten Vorgehensweise liegt bei der intervallbezogenen Messung des Blutwertes der Vorteil, dass hierdurch Energie für den Betrieb einer entsprechenden Vorrichtung eingespart werden kann, so dass entsprechend kleine Energiespeicher verwendet werden können. Eine solche Vorgehensweise ist insbesondere bei solchen Patienten von Vorteil, die bereits auf die entsprechende Zugabe der erforderlichen Medikamentenmenge eingestellt sind. Bei diesem Patienten spielen selbstverständlich die Lebensumstände und beispielsweise auch eine von Diabetikern einzuhaltende diätetische Ernährung eine bedeutende Rolle.
- Eine Weiterbildung der zweiten voranstehend beschriebenen Alternative sieht vor, dass die zeitlichen Intervalle aus den Daten der zeitlichen Abstände zumindest der letzten zwei, insbesondere der letzten drei bis fünf Zuführungen berechnet und vorzugsweise gespeichert werden. Dieses Merkmal hat den Vorteil, dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine automatische Anpassung der Messvorgänge und damit auch der Zugabevorgänge des Medikaments an den Patienten erfolgt. Es handelt sich somit um ein selbstlernendes System, welches die Abstände der Intervalle für eine Messung automatisch auf die Veränderungen der Blutwerte des Patienten einstellt.
- Vorzugsweise werden die Daten zumindest der letzten Messungen eines Tages gespeichert. Die Vielzahl der gespeicherten Daten hat den Vorteil, dass eine wesentlich genauere Dosierung und Einstellung des Patienten erfolgen kann.
- Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass diese Daten extern aus dem Datenspeicher ausgelesen und ausgewertet werden. Beispielsweise können die Daten über eine Schnittschnelle einem Computer übermittelt werden, der die entsprechenden Analysen durchführt und beispielsweise Informationen für den behandelnden Arzt bereithält. Nach einer Weiterbildung dieser Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Daten insbesondere drahtlos oder drahtge bunden, vorzugsweise über eine Telefonleitung an eine zentrale Auswerteeinheit, beispielsweise in einer Arztpraxis übermittelt werden. Über diese Vorgehensweise besteht die Möglichkeit, dass die Behandlung des Patienten auch ohne persönliche Konsultation des Patienten in der Arztpraxis erfolgen kann, indem der Arzt die Daten aus dem Datenspeicher auswertet und dem Patienten gegebenenfalls erforderliche Veränderungen der Medikamentenverabreichung mitteilt. Derart ausgebildet kann über das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise auch eine automatisierte Rezeptausgabe erfolgen, soweit der Arzt über den Medikamentenverbrauch sehr genau unterrichtet ist. Ein Medikamentenmißbrauch, insbesondere von Schmerzmitteln oder Psychopharmaka lässt sich hierdurch sehr schnell aufdecken.
- Weiterhin ist vorgesehen, dass der Datenspeicher nach Eingabe eines Codes programmierbar ist, wobei dem Datenspeicher Daten in Abhängigkeit des Krankheitsstandes und/oder Krankheitsverlaufs des Patienten übermittelt werden. Diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat den Vorteil, dass beispielsweise dem Arzt für seine Patienten Zugangsberechtigungscodes übergeben werden, so dass ausschließlich der Art wesentliche Daten, wie beispielsweise Patientendaten, Medikamentendaten oder dergleichen ändern kann. Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, dass der Patient auch ohne Visite des Arztes problemlos hinsichtlich Medikamentenart und Medikamentenmenge eingestellt werden kann.
- Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass dem Datenspeicher Daten über den Körper des Patienten, beispielsweise Körpergewicht, Alter, Maße, HbA1C-Werte übermittelt werden. Derart ausgebildet kann das erfindungsgemäße Verfahren in einfacher Weise auf den betreffenden Patienten individualisiert werden.
- Es ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die Daten einen Maximalwert des zu injizierenden Medikamentes pro Zeiteinheit, insbesondere eines Tages aufweisen, welcher dem Patienten bei Erreichen optisch und/oder akustisch angezeigt wird. Über diesen Verfahrensschritt soll verhindert werden, dass der Patient eine zu hohe und gegebenenfalls schädliche Dosis eines Medikamentes erhält. Erreicht der Patient diesen Wert der maximalen Dosis des Medikamentes pro Zeiteinheit, so wird ihm optisch und/oder akustisch angezeigt, dass eine Konsultation eines Arztes erforderlich ist. Der Patient erhält somit einen Hinweis, dass die automatisierte Medikamentenabgabe in einen kritischen Bereich gelangt.
- In gleicher Weise kann nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen sein, dass dem Patienten bei Unterschreiten eines als minimal abgespeicherten Blutwertes ein dem zu injizierenden Medikament konträres Medikament oder Mittel, beispielsweise Glucose im Verhältnis zu Insulin, über einen zweiten Vorratsbehälter zugeführt wird. Diese Vorgehensweise erhöht wesentlich die Sicherheit des erfindungsgemäßen Verfahrens, da selbst bei Überschreiten eines Maximalwertes, beispielsweise durch eine manuelle Auslösemöglichkeit der Zugabe des erforderlichen Medikaments eine Kontrollfunktion gegeben ist, über die eine übermäßige Abgabe des Medikaments erfasst und durch entsprechende Gegenmaßnahmen kontrolliert, insbesondere neutralisiert wird. Dies ist insbesondere bei an Diabetis erkrankten Patienten von hoher Bedeutung, da beispielsweise ein zu niedriger Blutzuckerwert zu einem komatösen Zustand des Patienten führen kann. Dem ist in jedem Fall entgegenzuwirken.
- Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Messeinheit weitere Werte des Körpers, insbesondere Puls, Körpertemperatur oder dergleichen erfasst und bei der Berechnung der zu injizierenden Menge des Medikaments berücksichtigt und/oder anzeigt bzw. speichert. Dieses zusätzliche Verfahrensmerkmal erhöht die Genauigkeit der Verabreichung des Medikaments, da weitere Zustände des Körpers bei der Berechnung der zuzuführenden Medikamentenmenge erfasst und berücksichtigt werden. Beispielsweise können bei an Diabetis erkrankten Patienten auch andere Blutwerte, wie beispielsweise Cholesterin sowie Fettgehalte erfasst und für die Berechnung des zu injizierenden Insulins berücksichtigt werden. Über die Messung des Puls, der Körpertemperatur oder beispielsweise der Sauerstoffsättigung im Blut können darüber hinaus Stresssituationen und/oder körperliche Anstrengungen des Patienten erfasst und berücksichtigt werden, so dass beispielsweise eine bei Erreichen eines bestimmten Blutwer tes erforderliche Medikamentenzugabe aufgrund bestimmter Umstände des Körpers des Patienten unterbleibt. In diesem Fall ist es vorteilhaft, dass hiermit eine Verkürzung der Zeitintervalle zwischen den Messungen einhergeht, um den körperlichen Zustand genauer zu überwachen, so dass hierdurch Rückschlüsse auf den zutreffenden Zeitpunkt der Medikamentenzugabe gezogen werden können.
- Es ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass mehrere Messungen des Blutwertes innerhalb eines Zeitintervalls durchgeführt werden, bevor die zu injizierende Menge des Medikamentes über einen Mittelwert der Blutwertmessungen berechnet und injiziert wird. Durch dieses Verfahrensmerkmal wird ausgeschlossen, dass eine fehlerhafte Messung zu einer Medikamenteninjizierung führt, obwohl diese zu diesem Zeitpunkt nicht notwendig ist. Es werden demzufolge mehrere Messungen in einem Zeitintervall durchgeführt und die Messergebnisse miteinander verglichen und gegebenenfalls gemittelt. Ergeben die mehreren Messungen ein eindeutiges Bild des Blutwertes, so wird hierauf basierend entschieden, ob das Medikament injiziert werden muß. Ist eine Injektion des Medikamentes notwendig, wird hierzu der entsprechende Datenwert für die vorgesehene Dosis des Medikamentes abgerufen und die Injektion automatisch eingeleitet. Hierbei kann es sinnvoll sein, die Dosis des zu injizierenden Medikamentes auf der Basis des Mittelwertes der zuvor durchgeführten Messungen in einem Intervall abzustellen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Dosis entsprechend der Maximal-Minimalwerte der Messungen innerhalb des Intervalls auszugeben.
- Vorzugsweise werden die mehrfachen Messungen des Blutwertes nur in dem Fall eines Über- bzw. Unterschreitens eines Schwellwertes durchgeführt. Hierdurch werden die Energievorräte in einer entsprechenden Vorrichtung geschont. Die Schwellwerte sind vorab entsprechend den individuellen Werten des Patienten festgelegt und im Datenspeicher abgelegt. Wird bei einer zeitlich festgelegten Messung des Blutwertes festgestellt, dass einer der Schwellwerte über- oder unterschritten wird, so wird eine weitere Messung in einem bestimmten zeitlichen Abstand zur ersten Messung durchgeführt. Schließlich wird eine dritte Messung, eine sogenannte Kontrollmessung durchgeführt, die das eine oder andere Mess ergebnis der beiden voranstehend durchgeführten Messungen verifiziert und über die Zuführung des Medikamentes entscheidet. Hierbei ist vorgesehen, dass beispielsweise der Mittelwert mit den in einem bestimmten Zeitintervall erfassten Blutwerten verglichen und in Korelation mit der Menge des in diesem Zeitintervall injizierten Medikamentes gesetzt wird.
- Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die letzte Injizierung des Medikaments abgefragt und mit dem Mittelwert verglichen wird, wenn der Mittelwert der mehrfachen Messungen eine erneute Injizierung erfordert.
- Durch diese Ausgestaltung soll sichergestellt werden, dass ein Überschreiten einer Medikamentendosis innerhalb eines Zeitintervalls unterbleibt.
- Vorzugsweise wird die Zuführung des zu injizierenden Medikaments über eine über ein längeres Zeitintervall im Körper des Patienten verbleibende Injektionsnadel ausgeführt.
- Schließlich ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, dass die Pumpvorrichtung durch eine Fernbedienung unabhängig von den Messungen aktiviert wird, insbesondere wenn ein Notfall durch die Auswertung der Messungen möglich ist. Dem Patienten bleibt daher die Möglichkeit, eine zusätzliche Dosis des Medikaments, beispielsweise des Insulins zu injizieren, wenn er seinen Zustand subjektiv als gefährlich empfindet.
- Es ist weiterhin zur Lösung der voranstehend dargestellten Aufgabenstellung bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens vorgesehen, dass die Steuereinheit mit einer Recheneinheit verbunden ist, die die Daten der Messung des Blutwertes aufnimmt, hierauf basierend die erforderliche Menge des zu injizierenden Medikaments berechnet und an die Steuereinheit übermittelt, wobei die Steuereinheit die Pumpvorrichtung aktiviert, bis die erforderliche Menge des zu injizierenden Medikaments injiziert ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist somit ergänzend eine Recheneinheit auf, welche die gemessenen Blutwerte aufnimmt und zur Steuerung der Pumpvorrichtung verarbeitet. Hierbei erfolgt die Steuerung der Pumpvorrichtung über die Steuereinheit, die bei spielsweise über die Stellung eines Kolbens in einer zylindrischen Spritze den genauen Vorrat des Medikaments erfasst, so dass über die Steuereinheit und die Stellung des Kolbens die injizierte Menge des Medikaments genau festgelegt und injiziert werden kann.
- Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, dass die Zufuhrleitung im Bereich des proximalen Endes der Injektionsnadel einen Messwertaufnehmer aufweist, der den Blutwert und/oder die injizierte Menge des injizierten Medikaments aufnimmt und an die Recheneinheit und/oder Steuereinheit übermittelt. Bei dieser Ausgestaltung ist somit vorgesehen, dass der Messwertaufnehmer integraler Bestandteil der Injektionsnadel ist, so dass der Messwertaufnehmer sowohl die Blutwerte, als auch die injizierte Menge des Medikamentes erfasst und als Daten an die Recheneinheit bzw. die Steuereinheit übermittelt.
- Ein weiteres Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, dass die Steuereinheit mit einem Datenspeicher verbunden ist, in dem Daten eines bestimmten Zeitintervalls speicherbar sind. Dieser Datenspeicher nimmt demzufolge die Daten eines bestimmten Zeitintervalls, beispielsweise eines Tages auf und kann nach Ablauf des Zeitintervalls mit neuen Daten überschrieben werden. Selbstverständlich sind auch längere Zeitintervalle möglich, um beispielsweise die Daten des Datenspeichers über einen längeren Zeitraum zu erhalten, so dass die Daten für einen Arzt als Grundlage für eine weitergehende Behandlung herangezogen werden können.
- Zu diesem Zweck kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit eine Schnittstelle aufweist, über die gespeicherte Daten abrufbar sind. Über diese Schnittstelle kann der Datenspeicher beispielsweise an einen Computer angeschlossen werden, der die Daten über ein hierfür geeignetes Softwareprogramm ausliest und anschließend über ein Intranet oder das Internet an einen Zentralrechner übermittelt, von dem die Daten durch einen autorisierten Arzt abrufbar sind.
- Ergänzend kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit einen Datenspeicher aufweist, der über eine Kennung zugänglich ist, um abgelegte Daten zu verän dem. Um eine Manipulation der Vorrichtung durch den Patienten zu verhindern, kann ein bestimmter Teil des Datensatzes im Datenspeicher nur von einer autorisierten Person, beispielsweise einem behandelnden Art verändert werden, der zu diesem Zweck eine Kennung hat, die ihm den Zugang zu diesen Daten im Datenspeicher ermöglicht. Hierdurch wird beispielsweise verhindert, dass der Patient die Dosis des zu injizierenden Medikamentes in Abhängigkeit des gemessenen Blutwertes beeinflusst.
- Die Steuereinheit und/oder die Anzeigeeinheit haben einen optischen und/oder akustischen Signalgeber, um dem Patienten bestimmte Zustände der Vorrichtung anzuzeigen. Beispielsweise kann dem Patienten hierüber rechtzeitig angezeigt werden, dass das in der Vorrichtung bevorratete Medikament zur Neige geht und ergänzt werden muß. Darüber hinaus können gefahrbringende Situationen, beispielsweise Überdosierung über ein Zeitintervall dem Patienten deutlich angezeigt werden.
- Es ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass zumindest ein zweiter Vorratsbehälter vorgesehen ist, in dem vorzugsweise ein Medikament angeordnet ist, dessen Wirkung die Wirkung des zu injizierenden ersten Medikamentes aufhebt oder zumindest reduziert. Alternativ kann vorgesehen sein, dass ein zweiter Vorratsbehälter mit dem identischen Medikament vorgesehen ist, so dass eine Versorgung des Patienten mit dem zu injizierenden Medikament auch dann gewährleistet ist, wenn der erste Vorratsbehälter nach Entleerung durch einen neuen Vorratsbehälter ersetzt wird.
- Beispielsweise kann in dem ersten Vorratsbehälter Insulin und in dem zweiten Vorratsbehälter Glucose enthalten sein, um gefahrbringende Situationen mit einem zu stark fallenden Blutzuckerspiegel bei an Diabetis erkranktem Patienten zu vermeiden.
- Die Vorratsbehälter sind vorzugsweise austauschbar in einem Gehäuse angeordnet. In diesem Gehäuse sind die Vorratsbehälter vor Beschädigungen geschützt. Die Austauschbarkeit der Vorratsbehälter erhöht die Lebensdauer der erfindungs gemäßen Vorrichtung, wobei die Austauschbarkeit derart vorgesehen sein kann, dass der Austausch in einfacher Weise durch den Patienten erfolgen kann.
- Weiterhin ist vorgesehen, dass in dem Gehäuse die Pumpvorrichtung, die Anzeigeeinheit, die Steuereinheit, die Messeinheit und die Recheneinheit angeordnet sind. Sämtliche Bestandteile sind somit in dem Gehäuse vorgesehen, so dass eine erfindungsgemäße Vorrichtung kompakt ausgebildet und gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung am Körper des Patienten tragbar ist.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie eines erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen:
-
1 einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und -
2 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens. - In
1 ist eine Vorrichtung1 zur Verabreichung von flüssigen Medikamenten an einen Patienten, nämlich von Insulin an einen Diabetiker dargestellt. Die Vorrichtung besteht aus einem Gehäuse2 , in dem zwei Vorratsbehälter3 und4 austauschbar angeordnet sind. Die Vorratsbehälter3 ,4 weisen Pumpvorrichtungen5 in Form von innerhalb der Vorratsbehälter3 ,4 verschiebbaren Kolben auf. - Der Vorratsbehälter
3 ist mit Insulin und der Vorratsbehälter4 mit Glucose befüllt. - An die Vorratsbehälter
3 ,4 ist eine Zufuhrleitung6 mit einer Injektionsnadel7 angeschlossen, wobei die Zufuhrleitung6 ein T-förmiges Verteilerelement8 hat, welches die Zufuhrleitung6 in zwei Teilleitungen9 ,10 aufteilt, von denen die Teilleitung10 an dem Vorratsbehälter3 und die Teilleitung9 an dem Vorratsbehälter4 angeschlossen ist. - Die Pumpvorrichtungen
5 dienen der Förderungen der Medikamente in den Vorratsbehältern3 ,4 und sind an eine Steuereinheit11 angeschlossen, die die Bewegung der Pumpvorrichtungen5 in Abhängigkeit eines nachfolgend beschriebenen Verfahrens steuert, so dass das in den Vorratsbehältern3 ,4 angeordnete Medikament über die Zufuhrleitung6 in die Injektionsnadel7 und damit in das Muskelgewebe des Patienten gelangt. - Die Steuereinheit
11 weist einen Datenspeicher12 auf, in dem Daten abgelegt sind, die für die Betätigung der Pumpvorrichtungen5 in Abhängigkeit eines Mess- und Berechnungsvorgangs abgerufen werden. - Darüber hinaus ist die Steuereinheit
11 mit einer Recheneinheit13 verbunden, an die eine Messeinheit14 mit einem Messwertgeber15 und einer Auswerteeinheit16 besteht. Der Messwertgeber15 kann im Bereich des proximalen Endes der Injektionsnadel7 angeordnet sein und dient der Messung eines Blutwertes, nämlich des Blutzuckerspiegels. - Die Vorrichtung
1 weist weiterhin einen Datenspeicher17 auf, der mit der Steuereinheit11 verbunden ist und in dem Daten eines bestimmten Zeitintervalls einer Behandlung des Patienten gespeichert werden. Diese Daten umfassen sowohl die vom Messwertgeber15 erfassten Messwerte, als auch die über die Pumpvorrichtungen5 abgegebenen Dosierungen des Medikaments, wobei ergänzend der Zeitpunkt der Medikamentenabgabe aufgezeichnet ist. Weitere Daten des Patienten, beispielsweise Puls, Körpertemperatur oder dergleichen können selbstverständlich ebenfalls im Datenspeicher17 gespeichert sein, soweit diese über beispielsweise weitere Messeinheiten, die in1 nicht dargestellt sind, erfasst werden. - Ergänzend weist die Vorrichtung
1 eine Anzeigeeinheit18 auf, die beispielsweise die gemessenen Werte, insbesondere den Blutzuckerspiegel visuell wahrnehmbar anzeigt. - Über eine Schnittstelle
19 können die im Datenspeicher17 gespeicherten Daten ausgelesen und beispielsweise über eine Datenleitung an einen Zentralrechner übermittelt werden, wo sie von einer fachlich geschulten Person, insbesondere einem Arzt ausgewertet werden. Über die Schnittstelle19 kann ferner der Datenspeicher12 kontrolliert und manipuliert werden, wobei dieser Datenspeicher12 nur für die fachlich geschulte Person, insbesondere den Art über eine zuvor einzugebende Kennung zugänglich ist. - Schließlich weist die Vorrichtung
1 einen optischen Signalgeber20 und einen akustischen Signalgeber21 auf, der dem Patienten kritische Betriebszustände, beispielsweise einen Vorratsbehälter3 ,4 mit zur Neige gehendem Vorrat oder eine zu hohe Dosierungsanforderung anzeigt, die dann auch in der Anzeigeeinheit18 dargestellt ist. - Die Vorrichtung
1 kann am Körper des Patienten, beispielsweise an einem Gürtel befestigt werden. - Die Funktionsweise der Vorrichtung
1 wird nachfolgend beschrieben, wobei auf die2 Bezug genommen wird:
Die Vorrichtung1 wird zum Zeitpunkt t0 gemäß Feld22 aktiviert. Zu diesem Zeitpunkt t0 wird eine erste Messung des Blutwertes, nämlich des Blutzuckerspiegels gemäß Feld23 durchgeführt, ergibt sich hierbei gemäß Entscheidungsfeld24 ein Blutwert kleiner als ein Schwellwert x, so beginnt das erfindungsgemäße Verfahren zu einem Zeitpunkt t0 + tx erneut. - Wird festgestellt, dass der gemessene Blutwert größer als der Schwellwert x ist, so wird eine weitere Messung des Blutwertes zum Zeitpunkt t1 gemäß Feld
25 durchgeführt und wiederum der gemessene Blutwert mit dem Schwellwert x verglichen. Wird in dem Entscheidungsfeld26 wiederum festgestellt, dass der gemessene Blutwert zum Zeitpunkt t1 größer ist als der Schwellwert x, so wird eine dritte Messung gemäß Feld27 zu einem Zeitpunkt t2 durchgeführt und im Entscheidungsfeld28 wiederum ein Vergleich mit dem Schwellwert x ausgeführt. Wird abermals im Entscheidungsfeld28 festgestellt, der gemessene Wert zum Zeitpunkt t2 ist größer als der Schwellwert x, wird gemäß Feld29 aus den gemessenen Werten zu den Zeitpunkten t0, t1 und t2 ein Mittelwert gebildet, der an die Steuereinheit11 übermittelt wird. Die Steuereinheit11 erhält gleichzeitig aus dem Datenspeicher17 die Daten der Zeitpunkte und einzelnen Dosierungen der Injizierungen des bisherigen Zeitintervalls sowie einen Vorschlag für eine erforderliche Dosierung des Medikamentes in Abhängigkeit der Patientendaten aus dem Datenspeicher12 . In dem Entscheidungsfeld30 werden die Daten der bisherigen Dosis des vorbestimmten Zeitintervalls mit einem Maximalwert der zulässigen Dosierung des Medikaments während des Zeitintervalls verglichen. Ergibt der Vergleich, dass der Maximalwert der zulässigen Dosierung des Medikaments innerhalb des Zeitintervalls nicht erreicht wird, so wird die erforderliche Dosis gemäß Feld31 injiziert, indem die Steuereinheit11 die Pumpvorrichtung5 aktiviert. - Die injizierte Dosis gemäß Feld
31 wird sodann als Datensatz im Datenspeicher17 abgelegt, der darüber hinaus den Zeitpunkt der Injizierung aus dem Feld22 bzw. dem Feld27 , somit die Zeitpunkte t0 und t2 als Datensatz erhält. - Anschließend wird gemäß Feld
32 zu einem Zeitpunkt t3 erneut der Blutwert gemessen und mit dem Schwellwert x gemäß Entscheidungsfeld33 verglichen. Ergibt dieser Vergleich, dass der Blutwert unterhalb des Schwellwertes liegt, so beginnt das erfindungsgemäße Verfahren zu einem späteren, vorbestimmten Zeitpunkt erneut. - Wird festgestellt, dass der Blutwert zum Zeitpunkt t3 nach der Injizierung des Medikaments weiterhin größer als der Schwellwert x ist, wird gemäß Feld
34 ein Alarm ausgelöst und der entsprechende Wert auf der Anzeigeeinheit18 angezeigt. In gleicher Weise wird gemäß Feld34 ein Alarm ausgelöst, wenn der Vergleich der gesamten Dosierung eines Zeitintervalls mit der erforderlichen Injizierung einer weiteren Dosis des Medikaments den Maximalwert gemäß Feld30 überschreitet.
Claims (29)
- Verfahren zur Verabreichung von flüssigen Medikamenten an einen Patienten, insbesondere von Insulin an einen Diabetiker, bei dem das Medikament in einem mit einer Pumpvorrichtung ausgebildeten Vorratsbehälter angeordnet und über eine mit dem Körper des Patienten intravenös und/oder intramuskular verbundene Zufuhrleitung injiziert wird, wobei gleichzeitig über eine Messeinheit zumindest ein Blutwert, insbesondere der Blutzuckerspiegel des Patienten gemessen wird und vorzugsweise der Blutwert sowie die Menge des injizierten Medikaments gemeinsam auf einer Anzeigeeinheit angezeigt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des zu injizierenden Medikaments in Abhängigkeit des gemessenen Blutwertes berechnet wird und injiziert wird, wobei die beiden Werte des zu injizierenden Medikaments und des gemessenen Blutwertes als Referenzwerte in einem Datenspeicher abgelegt und zur Berechnung der Menge des zu injizierenden Medikaments abgerufen werden.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung des Blutwertes kontinuierlich durchgeführt wird und dass die Zuführung des Medikaments bei Erreichen von im Datenspeicher gespeicherten Schwellwerten erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung des Blutwertes in zeitlichen Intervallen durchgeführt wird und dass die Zuführung des Medikaments bei Erreichen von im Datenspeicher gespeicherten Schwellwerten erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zeitlichen Intervalle aus den Daten der zeitlichen Abstände zumindest der letzten zwei, insbesondere der letzten drei bis fünf Zuführungen berechnet und vorzugsweise gespeichert werden.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten zumindest der letzten Messungen eines Tages gespeichert werden.
- Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten extern aus dem Datenspeicher ausgelesen und ausgewertet werden.
- Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten insbesondere drahtlos oder drahtgebunden, vorzugsweise über eine Telefonleitung an eine zentrale Auswerteeinheit, beispielsweise in einer Arztpraxis übermittelt werden.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenspeicher nach Eingabe eines Codes programmierbar ist, wobei dem Datenspeicher Daten in Abhängigkeit des Krankheitsstandes und/oder Krankheitsverlaufs des Patienten übermittelt werden.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Datenspeicher Daten über den Körper des Patienten, beispielsweise Körpergewicht, Alter, Maße, HbA1C-Werte übermittelt werden.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten eine Maximalwert des zu injizierenden Medikamentes pro Zeiteinheit, insbesondere eines Tages aufweisen, welcher dem Patienten bei Erreichen optisch und/oder akustisch angezeigt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Patienten bei Unterschreiten eines als minimal abgespeicherten Blutwertes ein dem zu injizierenden Medikament konträres Medikament oder Mittel, beispielsweise Glucose im Verhältnis zu Insulin, über einen zweiten Vorratsbehälter zugeführt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit weitere Werte des Körpers, insbesondere Puls, Körpertemperatur oder dergleichen erfasst und bei der Berechnung der zu injizierenden Menge des Medikaments berücksichtigt und/oder anzeigt bzw. speichert.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Messungen des Blutwertes innerhalb eines Zeitintervalls durchgeführt werden, bevor die zu injizierende Menge des Medikamentes über einen Mittelwert der Blutwertmessungen berechnet und injiziert wird.
- Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die mehrfachen Messungen des Blutwertes nur in dem Fall eines Über- bzw. Unterschreitens eines Schwellwertes durchgeführt werden.
- Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelwert mit den in einem vorbestimmten Zeitintervall erfassten Blutwerten verglichen und in Korelation mit der Menge der in diesem Zeitintervall injiziertem Medikament gesetzt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die letzte Injizierung des Medikaments abgefragt und mit dem Mittelwert verglichen wird, wenn der Mittelwert der mehrfachen Messungen eine erneute Injizierung erfordert.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung des zu injizierenden Medikaments über eine über ein längeres Zeitintervall im Körper des Patienten verbleibende Injektionsnadel ausgeführt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpvorrichtung durch eine Fernbedienung unabhängig von den Messungen aktiviert wird, insbesondere wenn ein Notfall durch die Auswertung der Messungen möglich ist.
- Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 18, mit einem Vorratsbehälter für ein flüssiges Medikament, einer Pumpvorrichtung, einer Zufuhrleitung, die an ihrem proximalen Ende eine Injektionsnadel aufweist, vorzugsweise einer Anzeigeeinheit und einer Steuereinheit, die mit einer Messeinheit für die Messung eines Blutwertes verbunden ist und die Pumpvorrichtung zur Förderung des Medikaments steuert, wobei vorzugsweise die Daten der Messung des Blutwerts und der abgegebenen Menge des Medikaments auf der Anzeigeeinheit anzeigbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (
11 ) mit einer Recheneinheit (13 ) verbunden ist, die die Daten der Messung des Blutwertes aufnimmt, hierauf basierend die erforderliche Menge des zu injizierenden Medikaments berechnet und an die Steuereinheit (11 ) übermittelt, wobei die Steuereinheit (11 ) die Pumpvorrichtung (5 ) aktiviert, bis die erforderliche Menge des zu injizierenden Medikaments injiziert ist. - Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhrleitung (
6 ) im Bereich des proximalen Endes der Injektionsnadel (7 ) einen Messwertaufnehmer (15 ) aufweist, der den Blutwert und/oder die injizierte Menge des injizierten Medikaments aufnimmt und an die Recheneinheit (13 ) und/oder Steuereinheit (11 ) übermittelt. - Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (
11 ) mit einem Datenspeicher (17 ) verbunden ist, in dem Daten eines bestimmten Zeitintervalls speicherbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (
11 ) eine Schnittstelle (19 ) aufweist, über die gespeicherte Daten abrufbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (
11 ) einen Datenspeicher (12 ) aufweist, der über eine Kennung zugänglich ist, um abgelegte Daten zu verändern. - Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (
11 ) und/oder Anzeigeeinheit (18 ) einen optischen und/oder akustischen Signalgeber (20 ,21 ) hat. - Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein zweiter Vorratsbehälter (
4 ) vorgesehen ist, in dem vorzugsweise ein Medikament angeordnet ist, dessen Wirkung die Wirkung des zu injizierenden ersten Medikamentes aufhebt oder zumindest reduziert. - Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 25, dadurch gekennzeichnet, dass in dem ersten Vorratsbehälter (
3 ) Insulin und in dem zweiten Vorratsbehälter (4 ) Glucose enthalten ist. - Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (
3 ,4 ) austauschbar in einem Gehäuse (2 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (
2 ) die Pumpvorrichtung (5 ), die Anzeigeeinheit (18 ), die Steuereinheit (11 ), eine Auswerteeinheit (16 ) der Messeinheit (14 ) und die Recheneinheit (13 ) angeordnet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung am Körper des Patienten tragbar ist.
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