DE102006057845A1 - Heiz- oder Brauchwasserwärmespeicher - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf einen Heiz- oder Brauchwasserwärmespeicher.
- Aus dem Stand der Technik sind einteilige, wassergefüllte Heiz- oder Brauchwasserwärmespeicher bekannt, die von einer Umweltwärmequelle, zum Beispiel einem Solarabsorber, und/oder einem konventionellen Heizgerät beheizt werden.
- Bei Warmwasserspeichern besteht das Problem, dass auf der einen Seite die Temperatur eine bestimmte Temperatur nicht übersteigen soll, um die Abstrahlverluste zu limitieren. Um Wärme auf einem bestimmten Niveau entnehmen zu können, ist eine bestimmte Mindesttemperatur in einem Teilbereich notwendig. Andererseits muss die Temperatur zumindest temporär oberhalb 55°C gehalten werden, um Legionellenbildung zu vermeiden. Hieraus resultiert ein relativ kleiner Temperaturbereich, in dem sich die Speichertemperatur aufhalten darf. Somit ist ein relativ großer Speicherbehälter notwendig, um viel Wärme aufnehmen zu können. Ein großes Volumen verfügt über eine große Oberfläche, so dass nennenswerte Verluste an die Umgebung auftreten.
- Die WO 2003/064931 A1 zeigt ein Wand- und Deckelement mit einem Phasenwechselmaterial zur temporären Zwischenspeicherung von aus Räumen abgeführter Wärme, die im Bedarfsfall wieder genutzt werden kann. Hierbei findet eine Emulsion aus Wasser und mikroverkapseltem Paraffin Verwendung, um die Feuerresistenz zu erhöhen und den Austritt von Paraffin zu vermeiden. Die schlechte Wärmeleitfähigkeit des Paraffins wird durch die Beimengung von Graphit wettgemacht.
- Aus
DE 29 22 162 A1 ) ist eine Emulsion aus Wasser und Stearinsäure (C18H36O2) bekannt. Die Emulsion wird in einem geschlossenen Kreislauf über einen Wärmetauscher mit einem Sonnenheizer beheizt. - Die
EP 1 482 254 A1 zeigt zwar einen Latentwärmespeicher, welcher mit einer Brennstoffzelle verbunden ist, um bei nahezu konstanter Temperatur Wärme speichern zu können. - Aus
DE 30 24 201 A1 ist eine Wärmepumpe mit Latentwärmespeicher und Ausdehnungsgefäß bekannt. Das Ausdehnungsgefäß dient zur Kompensation der Volumenänderung des Mediums in einer Rohrschlange zur Erwärmung des Latentwärmespeichers. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Wärmekapazität eines Heiz- oder Brauchwasserwärmespeichers zu erhöhen und dabei das notwendige Speichervolumen und das notwendige Temperaturniveaus zu reduzieren.
- Erfindungsgemäß wird dies gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst, dass der Wärmespeicher mit einer Emulsion (PCS) aus Wasser und Latentspeichermaterialien (Phase Change Materials, PCM) gefüllt ist und der Wärmespeicher mit der Wärmequelle und/oder dem Wärmeverbraucher in jeweils einem Emulsion (PCS) führenden Kreislauf verbunden ist.
- Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 2 wird die Emulsion in einem Heizgerät erhitzt und dann dem Speicher zugeführt. Alternativ hierzu wird gemäß Anspruch 3 die Emulsion im Speicher mittels eines von einem Heizgerät erwärmten Wärmeaustauscher erhitzt.
- Besonders vorteilhaft ist eine Mischung aus Wasser beziehungsweise Wasserglykol und mikrogekapseltem Paraffin.
- Paraffin (CnH2n+2) stellt eine Sammelbezeichnung für gesättigte Kohlenwasserstoffgemische dar, die hauptsächlich aus Erdöl gewonnen werden. Paraffine, die auch als Wachse bezeichnet werden, sind organische Stoffe, die nach der Raffination geruchlos, geschmacklos und ungiftig sind. Es wird zwischen Normalparaffine und Isoparaffine unterschieden. Normalparaffine sind einfache, lang gestreckte Ketten. Isoparaffine haben von einer langen Grundkette verzweigende Äste. Für wärmetechnische Anwendungen kommen überwiegend Normalparaffine zum Einsatz. Die Schmelztemperatur der Paraffine liegt zwischen 30 bis 90°C bei einer Zahl n zwischen 18 und 50. Mit steigender Molekülkettenlänge bzw. steigender Molmasse nimmt die Schmelztemperatur des Materials stetig zu. Paraffine sind gut für thermische Anwendungen geeignet. Der Vorteil der Paraffine liegt in der Nutzung der latenten Wärme während des Phasenwechsels. Ein geringerer Teil wird als sensible Wärme gespeichert. Die spez. Wärmekapazität von Wärmeparaffin liegt bei etwa 2,1 kJ/(kg·K), die Schmelzenthalpie bei 180 bis 230 kJ/kg. Hierdurch sind Paraffine bestens zur Wärmespeicherung geeignet. Paraffin speichert beim Phasenwechsel etwa soviel Wärme wie die gleiche Menge Wasser bei einer Temperaturdifferenz von 40 K. Demzufolge werden Paraffine vorzugsweise im Bereich ihrer Schmelztemperatur eingesetzt, da sie in diesem Bereich viel Wärme speichern können. Es ist jedoch darauf zu achten, dass beim Phasenübergang fest (Dichte 0,8 bis 0,9 kg/l) zu flüssig (Dichte 0,75 bis 0,85 kg/l) das Volumen um etwa 10 % zunimmt, so dass bei mit Paraffinen gefüllten Wärmespeichern eine Kompensationsvorrichtung vorgesehen sein sollte.
- Eine Sonderform stellen PCS (Phase Change Slurries) dar. Hierbei wird Paraffin in kleinen Kügelchen (Durchmesser 1 bis 20 μm) von einer Hülle (Wandstärke deutlich kleiner 200 nm) umschlossen (Mikroverkapselung). Diese Kügelchen werden in Wasser gegeben, wodurch eine Emulsion aus Wasser und Kügelchen mit PCM-Eigenschaften, d.h. einer hohen Energieaufnahmemöglichkeit in einem kleinen Temperaturbereich, entsteht. Durch geeignete Wahl des PCM kann die Schmelztemperatur des PCS individuell in einem Bereich vorzugsweise zwischen 6 und 65°C eingestellt werden.
- Ein besonderer Vorteil des PCS gegenüber PCM stellt die Tatsache dar, dass das Paraffin beim PCS durch die Kügelchen weiterhin mobil bleibt. Bei konventionellem Paraffin findet die Erstarrung zunächst an den Wärmeübertragerflächen des kühlenden Mediums statt. Das Paraffin lagert sich am Wärmeübertrager ab und bildet eine Dämmschicht, so dass die weitere Wärmeübertragung deutlich erschert wird. Die Wärmeleitfähigkeit von festem Paraffin liegt bei lediglich 0,18 W/(mK). Demgegenüber erstarrt bei PCS lediglich das Paraffin in den Kügelchen. Die Kügelchen können von der Wärmeüberfragerfläche weg transportiert werden und somit die Wärmeübertragung auf das restliche PCS erleichtern.
- Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 4 weist der Latentspeicher eine Vorrichtung zum Volumenausgleich auf. Sofern es sich beim dem Phasenwechselenergie speichernde Medium um PCS handelt, kann ein konventionelles Ausdehnungsgefäß mit einem von einer Membran abgetrennten Stickstoffpolster handeln. Eine derartige Vorrichtung ist nicht notwendig, wenn das PCS direkt im Heizgerät erhitzt wird und das Heizgerät selbst über ein Ausdehnungsgefäß verfügt.
- Gemäß den Merkmalen des abhängigen Anspruchs 5 kann der Wärmeübergang durch Umwälzung der Emulsion verbessert werden.
- Gemäß den Merkmalen des abhängigen Anspruchs 6 wird dem Wärmespeicher eine Vorrichtung zur Nacherhitzung nachgeschaltet, um die Temperatur des Wärmespeichers auf einem vergleichsweise niedrigen Temperaturniveau, das zum Beispiel ausreichend zum Duschen ist, halten zu können und mittels Nacherhitzung auf ein höheres Temperaturniveau, das zum Beispiel zum Spülen benötigt wird, zu erhitzen.
- Die Merkmale des abhängigen Anspruchs 7 sehen vor, dass die Wärmequelle eine Brennstoffzelle ist. Bei Brennstoffzellen soll die Wärme möglichst auf nahezu konstantem Temperaturniveaus ausgekoppelt werden. Daher ist die Kombination einer Brennstoffzelle mit einem Latentwärmespeicher besonders sinnvoll, da dieser große Mengen Wärme auf nahezu konstantem Temperaturniveau aufnehmen kann.
- Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen detailliert erläutert.
-
1 zeigt eine Heizung mit einem Wärmespeicher1 , der mit PCS2 gefüllt ist. Die Schmelztemperatur des PCS2 ist auf die Solltemperatur des Speicherteils abgestimmt und kann nicht mehr verändert werden. Der Wärmespeicher1 ist einerseits über einen Wärmeaustauscher4 innerhalb des Wärmespeichers1 mit einem konventionellen Heizgerät9 verbunden. Andererseits befindet sich in dem Wärmespeicher1 ein Wärmeaustauscher5 , der mit einem Plattenwärmeaustauscher10 einer nicht detaillierter dargestellten Frischwasserstation mit Kaltwasserzufuhr15 und Brauchwasservorlaufleitung16 verbunden ist. Zwischen dem Plattenwärmeaustauscher10 und dem Wärmespeicher1 befindet sich eine Pumpe11 . - Beim Betrieb erwärmt das Heizgerät
9 den Wärmespeicher1 mit dem darin befindlichen PCS2 über den von oben nach unten durchströmten Wärmeaustauscher4 auf eine Solltemperatur bis zu 5 Kelvin oberhalb der Schmelztemperatur des PCS2 , so dass das PCS2 vollständig geschmolzen ist. Hierbei wird zunächst das PCS2 im oberen Bereich des Wärmespeichers1 geschmolzen; durch die Abkühlung des Wärmeträgers im Wärmeaustauscher4 findet zunächst im unteren Bereich des Wärmespeichers1 noch keine Phasenumwandlung statt. Wird warmes Brauchwasser benötigt, so läuft die Pumpe11 an und fördert Wasser in den Wärmeaustauscher5 . Dort wird Wärme aus dem PCS2 aufgenommen, die wiederum im Plattenwärmeaustauscher10 der Frischwasserstation Wärme auf kaltes, zuströmendes Brauchwasser abgibt. Wird die Schmelztemperatur im Wärmespeicher1 unterschritten, so gibt das PCS2 Wärme ab ohne dass die Temperatur im Wärmespeicher1 fällt. Erst wenn das gesamte PCS2 kristallisiert ist, fällt die Temperatur im Wärmespeicher1 . -
2 zeigt einen erfindungsgemäßen Wärmespeicher1 , der sich vom zuvor beschriebenen Wärmespeicher dadurch unterschiedet, dass das PCS2 direkt im Heizgerät9 erhitzt wird und somit auf den Sekundärwärmeaustauscher im Wärmespeicher1 verzichtet werden kann. Anstelle des Plattenwärmeaustauschers10 der Frischwasserstation dient mindestens ein Heizkörper7 für Raumwärme als Verbraucher der gespeicherten Wärme. -
3 zeigt einen mittels Wärmetauscher4 beheizten Wärmespeicher1 mit PCS2 im Inneren, bei dem das PCS mittels Pumpe11 im Kreislauf zum Plattenwärmeaustauscher10 einer Frischwasserstation gefördert wird. -
4 zeigt den Fall, dass das PCS2 im Heizgerät9 , der Wärmespeicher als Schichtenspeicher fungiert und das PCS2 mittels Pumpe11 im Kreislauf zum Plattenwärmeaustauscher10 einer Frischwasserstation gefördert wird. - Zwischen Heizgerät
9 und Wärmetauscher4 kann ein weiterer Wärmetauscher22 mit weiterem Kreislauf und Pumpe23 gemäß5 geschaltet werden. - In
6 ist ein Wärmespeicher1 mit PCS2 dargestellt, bei dem sich ein Rührwerk20 im Wärmespeicher1 befindet, um den Speicherinhalt zu homogenisieren und den Wärmeübergang zu verbessern. Letzteres geschieht auch dadurch, dass die Reynoldszahl durch die Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit erhöht wird. - Alternativ hierzu wird gemäß
7 das PCS2 mittels Pumpe21 im Wärmespeicher1 umgewälzt. -
8 zeigt den Fall, dass der Wärmespeicher1 nur zur Beheizung auf ein Niveau dient, mit dem Wasser z.B. für Duschen oder Baden bereitgestellt wird. Wasser, das dem Wärmespeicher1 über die Kaltwasserleitung24 zugeführt wird, kann entweder über die Warmwasserleitung25 zum Duschen oder Baden verwendet werden oder über den Wärmetauscher27 zur Heißwasserleitung26 z.B. zum Spülen geleitet werden. Der Wärmetauscher27 kann direkt oder indirekt beheizt sein. Hierdurch lassen sich die Bereitschafts- und Verteilverluste durch die niedrige Speichertemperatur verringern. Durch das niedrigere Temperaturniveau können Wärmepumpen und Brennwertgeräte effizienter betrieben werden. - Weitere Kombinationen von vorteilhaften Details sind denkbar.
Claims (7)
- Wärmespeicher (
1 ) für Heiz- und/oder Brauchwasser, welcher mit einer Wärmequelle (9 ) und mindestens einem Wärmeverbraucher (10 ,7 ) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmespeicher mit einer Emulsion (PCS,2 ) aus Wasser und mikroverkapseltem Paraffin gefüllt ist und der Wärmespeicher (1 ) mit der Wärmequelle (9 ) und/oder dem Wärmeverbraucher (10 ,7 ) in jeweils einem Emulsion (PCS,2 ) führenden Kreislauf verbunden ist. - Wärmespeicher (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das PCS (2 ) direkt in einem konventionellen Heizgerät (9 ) erhitzt wird. - Wärmespeicher (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Emulsion (2 ) im Wärmespeicher (1 ) mittels eines von einem Heizgerät (9 ) erwärmten Wärmeaustauschers (4 ) erhitzt wird. - Wärmespeicher (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmespeicher (1 ) eine Vorrichtung zum Volumenausgleich, vorzugsweise ein Ausdehnungsgefäß, aufweist. - Wärmespeicher (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Wärmespeicher (1 ) die Emulsion (2 ) mittels einer Vorrichtung, vorzugsweise Rührwerk (20 ) oder Pumpe (21 ), umgewälzt wird. - Wärmespeicher (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Wärmespeicher (1 ) eine Vorrichtung zur Nacherhitzung, vorzugsweise ein direkt oder indirekt beheizter Wärmetauscher (27 ) nachgeschaltet ist. - Wärmespeicher (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmequelle (9 ) eine Brennstoffzelle ist.
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2006
- 2006-12-08 DE DE102006057845A patent/DE102006057845A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8181 | Inventor (new situation) |
Inventor name: LANG, RAINER, DR., 51519 ODENTHAL, DE Inventor name: MARX, UWE, 51375 LEVERKUSEN, DE Inventor name: MATHES, BURKHARD, 42657 SOLINGEN, DE Inventor name: LANGER, JENS, 42349 WUPPERTAL, DE |
|
8181 | Inventor (new situation) |
Inventor name: LANG, RAINER, DR., 51519 ODENTHAL, DE Inventor name: ZOELLNER, THOMAS, 42109 WUPPERTAL, DE Inventor name: MARX, UWE, 51375 LEVERKUSEN, DE Inventor name: MATHES, BURKHARD, 42657 SOLINGEN, DE Inventor name: LANGER, JENS, 42349 WUPPERTAL, DE |
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Effective date: 20130702 |