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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Brillenfassung, eine Brille
und eine Verwendung einer Brillenfassung.
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Progressive
Brillengläser
weisen herkömmlicherweise
eine Progressionszone mit einer vorbestimmten Länge bzw. mit einer Mindestlänge auf,
da andernfalls die Aberrationen in der Peripherie sehr groß sind.
Um den Trend nach immer kleineren Brillen bzw. Brillenfassungen
zu folgen, wurden in der Vergangenheit eine Vielzahl von Versuchen
unternommen, um die Länge
der Progressionszone möglichst
zu verkleinern. Hierbei konnte jedoch eine minimale Progressionslänge, d.h.
ein Abstand von Fern- zu Nahbezugspunkt, im wesentlichen nicht unterschritten
werden. Die minimale Progressionslänge beträgt derzeit etwa 14 mm.
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Auch
bei einer sehr kurzen Progressionslänge muß der Träger der Brille beim Blick auf
Objekte in der Nähe
eine Blicksenkung von etwa 28° durchführen. Dies
ist physiologisch und ergonomisch ein unnatürliches Blickverhalten. Auch
beim Blick auf ein weit entferntes Objekt kann keine natürliche Blickposition
eingenommen werden, da bereits durch die Progressionszone geblickt
wird. Es ist folglich notwendig, den Kopf zu senken und/oder den
Blick anzuheben.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einem Brillenträger ein
möglichst
normales Blickverhalten zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird gelöst
anhand der Brillenfassung gemäß Anspruch
1, der Brille gemäß Anspruch
10 und der Verwendung gemäß Anspruch
12. Bevorzugte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Brillenfassung mit
einer Nasenauflage und Backenscharnieren, wobei
- – die Nasenauflage
derart angeordnet und ausgelegt ist, daß ihre Stellung relativ zu
Glashaltemitteln veränderbar
ist und/oder wobei
- – die
Backenscharniere derart angeordnet und ausgelegt sind, daß eine Position
eines jeden Bügels
relativ zu den Glashaltemitteln veränderbar ist und/oder wobei
- – die
Backenscharniere derart angeordnet und ausgelegt sind, daß ein Inklinationswinkel
eines jeden Bügels
veränderbar
ist,
derart, daß
in
Gebrauchsstellung die Brillenfassung durch
- – Änderung
der Stellung der Nasenauflage relativ zu den Glashaltemitteln und/oder
- – Änderung
der Position eines jeden Bügels
relativ zu den Glashaltemitteln und/oder
- – Änderung
des Inklinationswinkels eines jeden Bügels
zumindest entsprechend
einer ersten Gebrauchsposition oder einer zweiten Gebrauchsposition wechselbar
einstellbar ist, wobei
- – gemäß der ersten
Gebrauchsposition die Brillenfassung entsprechend einer Nahsehaufgabe bei
natürlicher
Blickauslenkung einsetzbar ist wobei
- – gemäß der zweiten
Gebrauchsposition die Brillenfassung gemäß einer Fernsehaufgabe bei
natürlicher
Blickauslenkung einsetzbar ist,
die natürliche Blickauslenkung bei
einer Nahsehaufgabe eine Blickauslenkung etwa 20° bis etwa 40°, insbesondere etwa 20° bis etwa
30° von
der Nullblickrichtung zum Kinn des Benutzers hin, (d.h. unterhalb
der Nullblickrichtung) ist und
die natürliche Blickauslenkung bei
einer Fernsehaufgabe eine Blickauslenkung um etwa 0° bis etwa
15°, insbesondere
etwa 5° bis
etwa 10° von der
Nullblickrichtung zum Kinn des Benutzers hin, (d.h. unterhalb der
Nullblickrichtung) ist.
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In
anderen Worten kann die Stellung bzw. Position der Nasenauflage
relativ zu den Glashaltemitteln verändert werden, wobei Glashaltemittel
insbesondere fest mit Brillengläsern
und/oder der Brillenfassung verbunden sind und die Nasenauflage
relativ zu den Glashaltemitteln bzw. der Brillenfassung verschiebbar
ist.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
auch die Backenscharniere derart angeordnet und ausgelegt sein,
daß eine
Position eines jeden Bügels
relativ zu den Glashaltemitteln veränderbar ist, d.h., daß die Bügel jeweils
relativ zu der Brillenfassung bzw. relativ zu einem Rahmen der Brillenfassung
bzw. relativ zu den Brillengläsern
verschiebbar sind.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
auch die Backenscharniere derart angeordnet und ausgelegt sein,
daß ein
Inklinationswinkel eines jeden Bügels veränderbar
ist.
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Der
Inklinationswinkel eines Bügels
kann hierbei der Winkel zwischen dem Bügel und der Fassungsebene sein.
Der Inklinationswinkel kann auch der Winkel zwischen einer Achse
des Bügels,
insbesondere der Mittelachse bzw. Symmetrieachse des Bügels und
der Fassungsebene sein. Die Achse des Bügels kann auch jene Achse sein,
welche zwei vorbestimmte Punkte des Bügels schneidet. Beispielsweise
kann ein erster Punkt die Anbringung des Bügels an das Backenscharnier,
d.h. die Verbindung des Bügels
mit dem Backenscharnier sein. Ein zweiter Punkt kann beispielsweise
ein Punkt sein, an welchem der Bügel
gebogen ist, um ein Ohr zu hintergreifen.
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Der
Inklinationswinkel im Sinne der vorliegenden Erfindung entspricht
im wesentlichen dem Inklinationswinkel, wie er in einschlägigen Normen,
wie beispielsweise der DIN EN ISO 8624, der DIN 58208, DIN EN ISO
13666, der DIN 5340 und der DIN EN ISO 8980-2 definiert ist. Ferner
wird bei den verwendeten Fachbegriffen zusätzlich zu den genannten Normen
weiterhin auf Definitionen in dem Fachbuch "Die Optik des Auges
und der Sehhilfen" von
Dr. Roland Enders, 1995 Optische Fachveröffentlichung GmbH, Heidelberg,
sowie in dem Fachbuch "Optik und
Technik der Brille" von
Heinz Diepes und Ralf Blendowksi, 2002 Verlag Optische Fachveröffentlichungen
GmbH, Heidelberg, verwiesen. Die Normen sowie die genannten
Bücher
stellen für
die Begriffsdefinitionen insoweit einen integralen Offenbarungsbestandteil
der vorliegenden Beschreibung der Erfindung dar.
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Die
Nullblickrichtung ist insbesondere die Blickrichtung bei normaler
habitueller Kopf- und
Körperhaltung
beim Blick geradeaus. Damit stimmt die Nullblickrichtung mit der
Horizontalrichtung (im Bezugssystem der Erde) überein. Die Hauptblickrichtung
Ferne (d.h. beim Betrachten eines entfernten Objekts, insbesondere
bei Akkommodation der Augen auf eine Objektentfernung "unendlich") kann mit der Nullblickrichtung
identisch sein. Die Hauptblickrichtung Ferne kann aber auch etwa
5° oberhalb
der Nullblickrichtung oder etwa 5° bis
etwa 10° unterhalb der
Nullblickrichtung liegen. Die natürliche Blickauslenkung zum
Blicken in die Ferne, d.h. die Hauptblickrichtung Ferne, entspricht
insbesondere der Blickauslenkung beim Blicken in die Ferne ohne
am Kopf angeordneter Brille. Die natürliche Blickauslenkung zum
Blicken in die Ferne kann daher beispielsweise im wesentlichen identisch
mit der Nullblickrichtung sein. Die Blickauslenkung zum Blicken
in die Ferne kann auch etwa 5° bis
etwa 10° von
der Nullblickrichtung abweichen.
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Vorteilhafterweise
ermöglicht
die Brillenfassung gemäß der vorliegenden
Erfindung daher, daß die
Brillenfassung entsprechend einer ersten Gebrauchsposition oder
entsprechend einer zweiten Gebrauchsposition getragen werden kann,
wobei der Benutzer in einfacher Weise zwischen der ersten Gebrauchsposition
und der zweiten Gebrauchsposition wechseln kann. Der Wechsel kann
dadurch erfolgen, daß die
Stellung bzw. die Position der Nasenauflage verändert wird. Alternativ oder
zusätzlich
kann der Wechsel auch dadurch erfolgen, daß jeder Bügel relativ zu den Glashaltemitteln
verschoben wird. Alternativ oder zusätzlich kann der Wechsel auch
dadurch erfolgen, daß der
Inklinationswinkel eines jeden Bügels
verändert
wird, wobei vorzugsweise der Inklinationswinkel des linken Bügels gleich
dem Inklinationswinkel des rechten Bügels ist. Weiterhin Vorteilhafterweise
kann zwischen der ersten und der zweiten Gebrauchsposition auch
gewechselt werden, indem sowohl die Position der Nasenauflage als
auch der Inklinationswinkel der beiden Bügel verändert wird, als auch die Position
des Bügels
relativ zu der Brillenfassung, insbesondere zu einem Rahmen der Brillenfassung,
verändert
wird.
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Weiterhin
kann vorteilhafterweise eine dritte Gebrauchsposition einstellbar
sein, wobei die Brillenfassung gemäß der dritten Gebrauchsposition
gemäß einer
Sehaufgabe in mittlerer Sehentfernung, insbesondere in einer Sehentfernung
zwischen etwa 60 cm und etwa 80 cm, bei natürlicher Blickauslenkung einsetzbar
ist. In anderen Worten kann gemäß der dritten
Gebrauchsposition die Brillenfassung beispielsweise gemäß einer
Sehaufgabe an einem Computerarbeitsplatz einsetzbar sein.
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Die
Gebrauchsposition kann beispielsweise anhand einer standardisierten
Gebrauchsposition festgelegt werden. Bei Verwendung der Brillenfassung
bzw. der Brille gemäß einer
standardisierten Gebrauchsstellung beträgt der Augendrehpunktabstand
etwa 26,5 mm oder etwa 27,4 mm oder etwa 27,9 mm oder etwa 28,5
mm oder etwa 28,8 mm, die Vorneigung, d.h. der pantoskopische Winkel
beträgt etwa
7° bis etwa
9° insbesondere
etwa 8°,
der Fassungsscheibenwinkel beträgt
etwa 0° bis
etwa 5°,
die Pupillendistanz beträgt
etwa 63 mm bis etwa 64 mm, der Hornhautscheitelabstand beträgt etwa
13 mm bis etwa 15 mm, die Objektentfernung im Fernbezugspunkt beträgt etwa
0 dpt und die Objektentfernung im Nahbezugspunkt beträgt etwa –2,5 dpt.
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Insbesondere
beträgt
bei einer Verwendung der Brillenfassung bzw. der Brille gemäß einer
standardisierten Gebrauchsstellung der Augendrehpunktabstand etwa
26,5 mm, die Vorneigung, d.h. der pantoskopische Winkel etwa 9°, der Fassungsscheibenwinkel
etwa 5°,
die Pupillendistanz etwa 64 mm und der Hornhautscheitelabstand beträgt etwa
13 mm.
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Alternativ
beträgt
bei einer Verwendung der Brillenfassung bzw. der Brille gemäß einer
standardisierten Gebrauchsstellung der Augendrehpunktabstand etwa
28,5 mm, die Vorneigung, d.h. der pantoskopische Winkel etwa 7°, der Fassungsscheibenwinkel
etwa 0°,
die Pupillendistanz etwa 63 mm und der Hornhautscheitelabstand beträgt etwa
15 mm.
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Alternativ
beträgt
bei einer Verwendung der Brillenfassung bzw. der Brille gemäß einer
standardisierten Gebrauchsstellung der Augendrehpunktabstand etwa
25 mm, die Vorneigung, d.h. der pantoskopische Winkel etwa 8°, der Fassungsscheibenwinkel
etwa 5°,
die Pupillendistanz etwa 64 mm und der Hornhautscheitelabstand beträgt etwa
13 mm.
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Alternativ
beträgt
bei einer Verwendung der Brillenfassung bzw. der Brille gemäß einer
standardisierten Gebrauchsstellung der Augendrehpunktabstand etwa
27,5 mm, die Vorneigung, d.h. der pantoskopische Winkel etwa 11°, der Fassungsscheibenwinkel
etwa 0°,
die Pupillendistanz etwa 65 mm und der Hornhautscheitelabstand beträgt etwa
14 mm.
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Oben
genanntes gilt in analoger Weise für alle weiteren Fachbegriffe,
insbesondere für
den Begriff der Fassungsebene. Die Fassungsebene kann beispielsweise
eine Ebene sein, welche durch eine erste Gerade und eine zweite
Gerade, welche beispielsweise senkrecht auf die erste Gerade steht
und die Brillenfassung schneidet, aufgespannt wird. Die erste kann
beispielsweise eine Gerade zwischen der Anbindung des Backenscharniers
an die Brillenfassung und beispielsweise eine einer Brücke mit
der Brillenfassung sein. Die erste Gerade kann auch eine Gerade
zwischen den Anbindungen der beiden Backenscharniere mit den beiden
Brillengläsern
oder der Brillenfassung sein. Die erste Gerade kann auch eine zu
der Brücke
im wesentlichen parallele Gerade sein bzw. eine Achse der Brücke sein.
Die erste Gerade kann auch die beiden Glashaltemittel schneiden.
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Die
Fassungsebene entspricht insbesondere der Fassungsebene in dem herkömmlichen
Kastensystem, welches ebenfalls in den genannten Normen definiert
ist.
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Das
Backenscharnier verbindet vorzugsweise den Bügel mit dem Glashaltemittel.
Das Glashaltemittel kann beispielsweise ein integraler Bestandteil
der Brillenfassung, insbesondere eines Rahmens der Brillenfassung
sein. Bei einer rahmenlosen Brille kann das Glashaltemittel direkt
mit einem Brillenglas verbunden sein. Bei einer rahmenlosen Brille
stellen insbesondere die Brücke,
die Glashaltemittel, die Backenscharniere und die Bügel die
Brillenfassung dar.
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Die
natürliche
Blickauslenkung für
das Blicken in die Ferne (d.h. die Hauptblickrichtung Ferne) ist
beispielsweise eine Blickauslenkung, welche im Normalfall um etwa
0° bis etwa
15°, insbesondere
um etwa 5° bis
etwa 10° von
der Nullblickrichtung abweicht, insbesondere unterhalb der Nullblickrichtung liegt.
Die natürliche
Blickauslenkung für
das Blicken in die Nähe
(d.h. die Hauptblickrichtung Nähe)
ist beispielsweise eine Blickauslenkung, welche im Normalfall um
etwa 20° bis
etwa 40° von
der Nullblickrichtung abweicht, insbesondere unterhalb der Nullblickrichtung
liegt.
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Die
natürliche
Blickauslenkung für
eine Entfernung, die zwischen der Ferne und der Nähe liegt, beispielsweise
um eine Anzeige eines Computermonitors an einem Arbeitsplatz zu
betrachten, entspricht einer Blickauslenkung zwischen den obengenannten Werten.
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Insbesondere
befinden sich nahe Objekte in einem Abstand von etwa 20 cm bis etwa
60 cm von einem Auge des Benutzers der Brillenfassung entfernt.
Objekte in der Ferne sind zumindest 1 m, vorzugsweise zumindest
10 m von einem Auge des Benutzers der Brille entfernt.
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Vorzugsweise
umfaßt
die Brillenfassung zwei progressive Brillengläser. Alternativ zu dem Begriff "progressives Brillenglas" wird nachfolgend
auch der Begriff "Gleitsichtglas" verwendet. Besonders
bevorzugt ist eine Scheibenhöhe
eines jeden Brillenglases zwischen etwa 18 mm und etwa 38 mm besonders
bevorzugt etwa 26 mm.
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Weiterhin
vorzugsweise sind die progressiven Brillengläser für die Verwendung in der erfindungsgemäßen Brillenfassung
optimiert. Insbesondere ist der Nahbereich eines jeden progressiven Brillenglases
für eine
Verwendung in der Brillenfassung gemäß der ersten Gebrauchsposition
optimiert und der Fernbereich eines jeden Brillenglases ist für die Verwendung
der Brillenfassung gemäß der zweiten
Gebrauchsposition optimiert. In anderen Worten wird der Nahbereich
des progressiven Brillenglases in Kenntnis der Lage der Brillenfassung
in der ersten Gebrauchsposition relativ zu den Augen des Benutzers
optimiert. Analog wird der Fernbereich des progressiven Brillenglases
in Kenntnis der Lage der Brillenfassung in der zweiten Gebrauchsposition
relativ zu den Augen des Benutzers optimiert.
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Weiterhin
vorzugsweise ist der Inklinationswinkel eines jeden Bügels um
etwa 5° bevorzugt
um etwa 10° veränderbar.
In anderen Worten kann der Winkel zwischen jedem Bügel und
der Fassungsebene um etwa 5° bevorzugt
um etwa 10° veränderbar sein.
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Vorzugsweise
ist die Nasenauflage in jeder vorbestimmten Stellung lösbar verriegelbar
ausgelegt. Anders ausgedrückt
kann beispielsweise die Nasenauflage zwischen einer ersten Stellung
und einer zweiten Stellung gewechselt werden, wobei die Nasenauflage
in jeder Stellung lösbar
verriegelbar ist.
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Besonders
bevorzugt ist die Nasenauflage in der ersten Stellung und der zweiten
Stellung einrastbar.
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Die
Nasenauflage kann zum Beispiel in der ersten Stellung einrasten
und durch Anlegen einer Kraft an die Nasenauflage in die zweite
Stellung gebracht werden, wo sie wieder einrastet. Bei der Möglichkeit
einer Einstellung gemäß einer
dritten Stellung kann die Nasenauflage zwischen den drei Stellungen bewegt
werden, wobei sie in jeder Stellung lösbar verriegelbar anordenbar
ist, d.h. beispielsweise in jeder Stellung einrastet.
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Vorzugsweise
kann die Nasenauflage zwei Nasenkontaktmittel umfassen, wobei die
Position der beiden Nasenkontaktmitteln derart ist veränderbar, daß ein Abstand
der beiden Kontaktmittel veränderbar
ist und wobei der Abstand zwischen den beiden Nasenkontaktmitteln
als die minimale Distanz zwischen einer Projektion der Nasenkontaktmittel
in eine Fassungsebene definiert ist.
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In
anderen Worten umfaßt
die Nasenauflage zwei herkömmliche
Nasenpolster bzw. Nasenpads, und der Abstand der beiden Nasenpolstern,
d.h. eine minimale Distanz der Projektionen der beiden Nasenpolster
in die Fassungsebene kann durch Anwenden einer äußeren Kraft, insbesondere manuell
veränderbar
sein.
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Besonders
bevorzugt sind die Nasenkontaktmittel jeweils in einer ersten Stellung
und in einer zweiten Stellung lösbar
verriegelbar und der Abstand zwischen den beiden Nasenkontaktmitteln
jeweils in der ersten Stellung beträgt etwa 8 mm bis etwa 14 mm,
insbesondere etwa 10 mm und der Abstand der beiden Nasenkontaktmittel
jeweils in der zweiten Stellung beträgt etwa 18 mm bis etwa 26 mm,
insbesondere etwa 22 mm.
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Insbesondere
ist es möglich,
durch eine Positionsänderung
der Nasenkontaktmittel von jeweils in der erste Position in jeweils
die zweite Position eine Abstandsänderung zwischen den Nasenkontaktmitteln
um etwa 2 mm bis etwa 4 mm zu erreichen. In anderen Worten kann
der Abstand zwischen dem linken und dem rechten Nasenkontaktmittel
bei der Anpassung der Brillenfassung an die Gebrauchsposition des
Trägers
für eine
Fernsehaufgabe bei natürlicher
Blickauslenkung eingestellt werden. Der Benutzer der Brille blickt
bei einer Blickauslenkung zum Betrachten eines entfernten Objekts
durch den Fernbezugspunkt der Brille. Hierbei sind die Nasenkontaktmittel
beispielsweise jeweils in der ersten Position bzw. Stellung angeordnet
und in dieser Position eingerastet. Durch Wechseln der Stellung
der beiden Nasenkontaktmittel jeweils in die zweite Stellung und vorzugsweise
Einrasten in dieser Stellung wird der Abstand zwischen den beiden
Nasenkontaktmitteln verändert.
Insbesondere kann somit durch Verringerung des Abstandes der beiden
Nasenkontaktmittel zueinander um etwa 2 mm bis 4 mm der Sitz der
Brillenfassung im Bezugssystem aus Brillenfassung und Kopf des Benutzers
der Brille verändert
werden, so daß der
Brillenträger
bei natürlicher
Blickauslenkung entsprechend einer Nahsehaufgabe durch den Nahbezugspunkt
des Brillenglases bzw. der Brillengläser blickt. In anderen Worten
blickt der Benutzer aufgrund der Veränderung der Lage der Brille
vor dem Auge bei einer Blickauslenkung zum Betrachten eines entfernten
Objekts durch den Fernbezugspunkt der Brille.
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Vorzugsweise
sind die Nasenkontaktmittel jeweils in der ersten Stellung und jeweils
in der zweiten Stellung einrastbar.
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Vorzugsweise
ist die Nasenauflage relativ zu einer Brillenfassung entlang einer
Verschieberichtung um etwa 2 mm, bevorzugt etwa 4 mm verschiebbar,
wobei die Verschieberichtung etwa senkrecht zu einer Verbindungslinie
der beiden Backenscharniere ist und etwa parallel zu der Fassungsebene
ist.
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Der
Begriff „etwa
senkrecht" beinhaltet
hierbei eine Abweichung von 0° bis
5° von einer
senkrechten Lage. Der Begriff „etwa
senkrecht" kann
somit auch „genau
senkrecht" beinhalten.
Der Begriff „etwa
parallel" beinhaltet
hierbei eine Abweichung von 0° bis
5° von einer
parallelen Lage bzw. Ausrichtung. Der Begriff „etwa parallel" kann somit auch „genau
parallel" beinhalten.
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Weiterhin
vorzugsweise ist im Bezugssystem von Brillenfassung und Kopf des
Benutzers der Brillenfassung durch Änderung der Stellung der Nasenauflage
und/oder durch Änderung
der Position des Bügels
relativ zu den Glashaltemitteln und/oder durch Änderung des Inklinationswinkels
eine Positionsänderung
der Brillenfassung um etwa 2 mm bis etwa 4 mm einstellbar wobei
die
Positionsänderung
im wesentlichen parallel zu der Fassungsebene (28) ist.
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Weiterhin
vorzugsweise ist durch Änderung der
Stellung der Nasenauflage und/oder durch Änderung der Position des Bügels relativ
zu den Glashaltemitteln und/oder durch Änderung des Inklinationswinkels
und der damit verbundenen Positionsänderung der Brillenfassung
von der ersten Gebrauchsposition zu der zweiten Gebrauchsposition
für einen vorbestimmten
Punkt eines Glashaltemittels und/oder einem vorbestimmten Punkt
eines Brillenglases eine Positionsänderung in etwa 2 mm bis etwa 4
mm in vertikaler Richtung im Bezugssystem der Erde einstellbar.
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Weiterhin
vorzugsweise kann auch eine dritte Gebrauchsposition eingestellt
werden, wobei die dritte Gebrauchsposition derart ist, daß eine Positionsänderung
zwischen etwa 2 mm und etwa 4 mm im Bezugssystem der Erde einstellbar
ist.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Brille
mit einer erfindungsgemäßen Brillenfassung
mit zwei progressiven Brillengläsern. Progressive
Brillengläser,
d.h. Gleitsichtgläser
sind insbesondere progressive Brillengläser bzw. Gleitsichtgläser wie
sie in herkömmlichen,
einschlägigen Normen
und/oder Fachbüchern,
wie oben zitiert, definiert sind.
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Bevorzugt
ist eine Scheibenhöhe
eines jeden Brillenglases zwischen etwa 18 mm und etwa 38 mm besonders
bevorzugt etwa 26 mm.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein System umfassend
einen Teilbereich eines Kopfes eines Benutzers und eine daran angeordnete, erfindungsgemäße Brille.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Verwendung
einer Brillenfassung mit einer Nasenauflage und Backenscharnieren,
wobei
- – die
Nasenauflage derart angeordnet und ausgelegt ist, daß ihre Stellung
relativ zu Glashaltemitteln veränderbar
ist und/oder wobei
- – die
Backenscharniere derart angeordnet und ausgelegt sind, daß eine Position
eines jeden Bügels
relativ zu den Glashaltemitteln veränderbar ist und/oder wobei
- – die
Backenscharniere derart angeordnet und ausgelegt sind, daß ein Inklinationswinkel
eines jeden Bügels
veränderbar
ist,
derart, daß
in
Gebrauchsstellung die Brillenfassung durch Änderung der Stellung der Nasenauflage
relativ zu den Glashaltemitteln und/oder Änderung der Position eines
jeden Bügels
relativ zu den Glashaltemitteln und/oder Änderung des Inklinationswinkels
eines jeden Bügels
zumindest
zwischen einer ersten Gebrauchsposition und einer zweiten Gebrauchsposition
wechselbar einstellbar ist, wobei
- – gemäß der ersten
Gebrauchsposition die Brillenfassung entsprechend einer Nahsehaufgabe bei
natürlicher
Blickauslenkung eines Benutzers angeordnet ist und wobei
- – gemäß der zweiten
Gebrauchsposition die Brillenfassung gemäß einer Fernsehaufgabe bei
natürlicher
Blickauslenkung des Benutzers angeordnet ist,
die natürliche Blickauslenkung
bei einer Nahsehaufgabe (d.h. Hauptblickrichtung Nähe) eine Blickauslenkung
etwa 20° bis
etwa 40°,
insbesondere etwa 20° bis
etwa 30° von
der Nullblickrichtung zum Kinn des Benutzers hin ist (d.h. unterhalb
der Nullblickrichtung liegt) und
die natürliche Blickauslenkung bei
einer Fernsehaufgabe (d.h. Hauptblickrichtung Ferne) eine Blickauslenkung
um etwa 0° bis
etwa 15°,
insbesondere etwa 5° bis
etwa 10° von
der Nullblickrichtung zum Kinn des Benutzers hin ist (d.h. unterhalb
der Nullblickrichtung liegt).
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Vorzugsweise
sind an der Brillenfassung zwei progressive Brillengläser angeordnet
und in der ersten Gebrauchsposition schneidet bei natürlicher Blickauslenkung
zum Betrachten eines nahen Objekts ein Hauptsehstrahl das Brillenglas
im Nahbereich und in der zweiten Gebrauchsposition schneidet bei
natürlicher
Blickauslenkung zum Betrachten eines ferner Objekts ein Hauptsehstrahl
das Brillenglas im Fernbereich.
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Weiterhin
vorzugsweise schneidet in der ersten Gebrauchsposition bei natürlicher
Blickauslenkung zum Betrachten eines fernen Objekts ein Hauptsehstrahl
das Brillenglas im Fernbereich nicht und scheidet in der zweiten
Gebrauchsposition bei natürlicher
Blickauslenkung zum Betrachten eines nahen Objekts ein Hauptsehstrahl
das Brillenglas im Nahbereich nicht.
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Vorzugsweise
sind an der Brillenfassung zwei progressive Brillengläser angeordnet
und der Nahbereich eines jeden Brillenglases ist entsprechend der
ersten Gebrauchsposition optimiert und der Fernbereich eines jeden
Brillenglases ist entsprechend der zweiten Gebrauchsposition optimiert.
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Damit
der Nahbereich eines jeden Brillenglases entsprechend der ersten
Gebrauchsposition optimiert werden kann und der Fernbereich eines
jeden Brillenglases entsprechend der zweiten Gebrauchsposition optimiert
werden kann müssen
die individuellen Parameter, wie zum Beispiel Hornhautscheitelabstand,
Vorneigung, Pupillendistanz und Fassungsscheibenwinkel für jede Gebrauchsposition
erfaßt werden.
Insbesondere ist dies notwendig für die Vorneigung und den Hornhautscheitelabstand.
Dadurch erhält
man in der ersten Gebrauchsposition einen optimalen Nahbereich und
in der zweiten Gebrauchsstellung einen optimalen Fernbereich.
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Vorteilhafterweise
kann die Brillenfassung mit daran angeordneten Brillengläsern gemäß der zweiten
Gebrauchsposition auch zum Lesen und/oder für eine Naharbeit verwendet
werden. In diesem Fall ist der Nahbereich sehr eingeschränkt und
es ist eine große
Blicksenkung notwendig. Für kurze
Naharbeiten, beispielsweise beim Sport oder beim Autofahren ist
dies jedoch ausreichend. Analog kann Vorteilhafterweise in der ersten
Gebrauchsposition die Brillenfassung zu einem Blick in die Ferne verwendet
werden, jedoch ist auch in diesem Fall der Fernbereich sehr eingeschränkt und
eine große Blickhebung
notwendig. Um jedoch während
einer Besprechung kurz an eine Tafel zu schauen ist auch dies ausreichend.
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Erfindungsgemäß kann der
Benutzer der Brillenfassung daher Vorteilhafterweise durch eine kurze
Einstellung die Brille einmal auf die Ferne und einmal auf die Nähe einstellen.
Gegebenenfalls kann auch eine Zwischendistanz, beispielsweise zum
Arbeiten an einem Computerarbeitsplatz, eingestellt werden.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand begleitender
Zeichnungen beispielhaft beschrieben, wobei Elemente einzelner Ausführungsformen
nicht auf diese Ausführungsformen
beschränkt
sind, sondern einzelne Elemente der Ausführungsformen beliebig kombinierbar
sind, um somit weitere Ausführungsformen
der Erfindung zu bilden. Es zeigt
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1:
eine schematische Frontansicht eines Teilbereichs einer Brillenfassung;
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2:
eine schematische Seitenansicht einer Brillenfassung;
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3a:
eine perspektivische Schemaansicht einer Brillenfassung;
-
3b:
eine perspektivische Schemaansicht einer Brillenfassung;
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4:
eine perspektivische Schemaansicht einer Brillenfassung.
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1 zeigt
eine schematische Frontansicht einer Brillenfassung 10.
Die Brillenfassung 10 umfaßt eine Brücke 12. Ferner umfaßt die Brillenfassung 10 eine
Nasenauflage 14. An der Nasenauflage 14 ist ein
erstes Nasenpolster 16 und ein zweites Nasenpolster 18 angeordnet.
Weiterhin ist in 1 eine Verschieberichtung 20 dargestellt.
Die Verschieberichtung 20 ist beispielsweise im Wesentlichen
parallel zu einer Verbindungsgeraden, welche zwei Backenscharniere
(gezeigt in 3 und 4)
verbindet. Der Begriff „im
wesentlichen" ist
vorzugsweise gleichbedeutend mit dem Begriff „etwa".
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Die
Verschieberichtung 20 kann auch eine Richtung im Wesentlichen
parallel zu einer Fassungsebene (gezeigt in 2) sein,
welche in Gebrauchsposition der Brillenfassung parallel zu der horizontalen
Richtung im Bezugssystem der Erde ist.
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Beispielsweise
können
die Nasenpolster 16, 18 entlang der Schieberichtung 20 jeweils
verschoben werden, wodurch ein Abstand 22 der Nasenpolster 16, 18 veränderbar
ist. Der Abstand 22 der Nasenpolster 16, 18 wird
anhand einer Projektion der Nasenpolster 16, 18 in
die Fassungsebene (gezeigt in 2) bestimmt.
Der Abstand 22 ist hierbei die minimale Distanz der Projektionen
der Nasenpolster 16, 18 in der Fassungsebene.
In 1 ist eine Projektion der Brillenfassung 10,
also insbesondere auch der Nasenpolster 16, 18 in
die Fassungsebene dargestellt.
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In
der in 1 dargestellten Ansicht kann das erste Nasenpolster 16 nach
links verschoben werden und das zweite Nasenpolster 18 nach
rechts verschoben werden. Dadurch wird der Abstand 22 zwischen
den Nasenpolstern 16, 18 verkleinert. Wird der
Abstand 22 zwischen den Nasenpolstern 16, 18 verkleinert,
wird die Brillenfassung 10 in Gebrauchsposition höher – im Bezugssystem
der Erde – getragen.
Analog kann durch Verschieben des ersten Nasenpolsters 16 nach
rechts und des zweiten Nasenpolsters 18 nach links der
Abstand 22 zwischen den beiden Nasenpolstern 16, 18 vergrößert werden,
wodurch die Gebrauchsposition der Brillenfassung erniedrigt wird.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann die Nasenauflage 14 auch entlang einer Verschieberichtung 24 verschoben
werden. Die Verschieberichtung 24 ist hierbei im wesentlichen
parallel zu der Fassungsebene (nicht gezeigt) und im wesentlichen
senkrecht zu der dargestellten Verschieberichtung 20. Die
Verschieberichtung 24 kann beispielsweise im wesentlichen
parallel zu der Vertikalrichtung im Bezugssystem der Erde in Gebrauchsposition
der Brillenfassung 10 sein.
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Ferner
kann die Verschieberichtung 24 im wesentlichen senkrecht
zu einer Verbindungsgeraden der beiden Backenscharniere (nicht gezeigt)
sein und im wesentlichen parallel zu der Fassungsebene (nicht gezeigt).
Anstelle der Verbindungsgeraden der Backenscharniere kann die Verschieberichtung 24 auch
parallel zu einer Geraden sein, welche die zwei Glashaltemittel
verbindet. Dies gilt insbesondere für eine rahmenlose Brillenfassung 10.
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Folglich
kann durch Verschieben der Nasenauflage 14 entlang der
Verschieberichtung 24 beispielsweise eine Position der
Nasenpolster 16, 18 relativ zu der Brücke 12 der
Brillenfassung 10 verändert werden,
was den gleichen Effekt bewirkt, wie eine Veränderung des Abstands 22 der
Nasenpolster 16, 18 relativ zueinander. In anderen
Worten kann durch Verschieben der Nasenauflage 14 entlang
der Verschieberichtung 24 die Gebrauchsposition der Brillenfassung 10 vor
den Augen des Benutzers (nicht gezeigt) verändert werden.
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In 1 sind
ferner drei mögliche
Positionen der Nasenpolster 16, 18 gemäß dreier
Gebrauchspositionen dargestellt. Mit durchgezogenen Linien ist eine
Position der Nasenpolster 16, 18 gemäß einer mittleren
Gebrauchsposition dargestellt, d.h. zum Blicken durch die Progressionszone
auf ein Objekt, das sich beispielsweise in einer Entfernung zwischen etwa
60 cm und etwa 80 cm befindet. Anhand durchbrochener Linien sind
weitere mögliche
Positionen der Nasenpolster 16, 18 dargestellt,
wobei diese der ersten oder der zweiten Gebrauchsposition entsprechen,
d.h. entweder zum Blicken durch den Nahbezugspunkt oder zum Blicken
durch den Fernbezugspunkt.
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2 zeigt
eine Seitenansicht einer Brillenfassung 10 mit einem daran
angeordneten Bügel 26. In 2 ist
schematisch eine Fassungsebene 28 dargestellt. Die Fassungsebene 28 entspricht
der Fassungsebene, wie sie zum Beispiel in herkömmlichen, einschlägigen Normen
bzw. Fachbüchern
definiert ist. Ferner ist in 2 ein Inklinationswinkel 30 dargestellt.
Der Inklinationswinkel 30 ist der Winkel, den der Bügel 26 bzw.
eine Achse 27 des Bügels 26 mit
der Fassungsebene 28 einschließt. Ferner ist in 2 die
Fassungsvorneingung 32 dargestellt.
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3a zeigt
eine Detailansicht der Brillenfassung 10 mit daran angeordnetem
Bügel 26,
wobei der Bügel 26 mittels
eines Backenscharniers 34 und eines Bügelscharniers 35 mit
einem Glashaltemittel 36 verbunden ist. Die Brillenfassung 10 gemäß 3 ist eine randlose Brillenfassung. In
anderen Worten ist das Glashaltemittel 36 mit einem Brillenglas 38 verbunden
bzw. an dem Brillenglas 38 angeordnet. Alternativ kann
die Brillenfassung 10 auch einen weiteren Rahmen aufweisen,
so daß das
Glashaltemittel 36 insbesondere ein integraler Bestandteil
des Rahmens (nicht gezeigt) der Brillenfassung 10 sein
kann. Der Bügel 26 kann
gegenüber
dem Backenscharnier 34 bzw. dem Brillenglas 38 verschiedene
Positionen einnehmen, insbesondere gegenüber dem Backenscharnier 34 bzw.
dem Brillenglas 38 gedreht werden, so daß der Inklinationswinkel
des Brillenglases (relativ zu dem Bügel 26 bzw. der Achse 27 des
Bügels 26)
veränderbar
ist. Zwei verschiedene Positionen des Bügels 26 sind beispielhaft
anhand der unterbrochenen Linien und/oder der strich-punktierten Linien
symbolisch dargestellt.
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3b zeigt
eine Ansicht einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, ähnlich zu
der Ansicht gemäß 3a.
Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
gemäß 3b ist
ein Bügelscharnier 35 so
an dem Bügel 26 befestigt,
daß es über eine
drehbare Halteeinrichtung 40, insbesondere über eine Schraube,
einen Bolzen, etc. auf einer darunter befestigten Platte 42 gelagert
ist. Die Platte 42 kann beispielsweise eine Metallplatte,
eine Platte aus Kunststoff, insbesondere Carbonfaserverbundstoff,
etc. sein. Vorzugsweise ist der Bügel 26 an der Innenseite,
d.h. der dem Kopf zugewandten Seite, so ausgefräst, bzw. weist eine derartige
Vertiefung 44 auf, daß das
Bügelscharnier 35 auf
der untergelegten Platte 42, insbesondere Metallplatte, über die
drehbare Halterung 40 in unterschiedliche Stellungen gebracht werden
kann. Folglich kann vorteilhafterweise der Inklinationswinkel verändert werden
(angedeutet durch die beiden Pfeile 46).
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Die
verschiedenen Positionen des Bügels sind
insbesondere in 3a beispielhaft anhand der unterbrochenen
Linien und/oder der strich-punktierten Linien symbolisch dargestellt.
Diese Linien sind in 3b nicht dargestellt, es kann
aber eine ähnliche Auslenkung
des Bügels 26 gegenüber dem
Backengelenk 34 und somit auch dem Brillenglas 38 möglich sein.
Es sind eine Vielzahl von Positionen und Positionsänderungen
des Bügels 26 möglich und
nicht lediglich die symbolisch dargestellten Positionen. Vorzugsweise
ist die Platte 42 bzw. die Metallplatte mit einer Rasterung
bzw. Rastvorrichtung (nicht gezeigt) versehen. Der entsprechende
Bügel 26 bzw.
das entsprechende Bügelscharnier 35 weist
vorzugsweise eine komplementäre
Rasterung bzw. Rasteinrichtung (nicht gezeigt) auf. Das Bügelscharnier 35 liegt
daher, je nach eingestelltem Inklinationswinkel, entweder mittig
in der Vertiefung 44 bzw. Ausfräsung 44 oder entsprechend
den anderen Inklinationsstellungen eher parallel zu der oberen oder
unteren Kante der Ausfräsung 44 bzw. Öffnung 44 bzw.
Vertiefung 44.
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Aufgrund
der Rasterung (der Metallplatte 42 unterhalb des Backenscharniers 35 in
Zusammenwirkung mit dem Bügel 26 bzw.
einer komplementären
Rasterung des Bügels 26 bzw.
der beiden Bügel) kann
einer der beiden Bügel 26 bzw.
können
die beiden Brillenbügel 26 vorteilhafterweise
in einer bestimmten bzw. vorbestimmbaren Inklinationsstellung (rechts
und/oder links) gut fixiert werden. Dies gilt insbesondere für den linken
Bügel 26 und/oder
für den rechten
Bügel 26.
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Analoge
Ausführungen
gelten sinngemäß für das Anpassen
des Inklinationswinkels der bevorzugten Ausführungsform gemäß 3a.
Insbesondere ist es nicht notwendig, eine Platte 42 vorzusehen. Vielmehr
kann im Bereich des Bügelscharniers 35 der
Bügel 26 verstärkt ausgebildet
sein bzw. aus einem Material gefertigt sein, welches erhöhte Stabilität bzw. Flexibilität bzw. Bruchsicherheit,
usw. aufweist.
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Ebenso
ist es nicht notwendig, daß der
Inklinationswinkel anhand einer drehbaren Halteeinrichtung 40 geändert wird.
Vielmehr kann der Inklinationswinkel auch anhand einer Translationsbewegung verändert werden.
In anderen Worten kann der Bügel 26 auch
derart verschiebbar ausgebildet sein, daß durch Verschieben gegebenenfalls
durch gleichzeitiges Drehen des Bügels 26 der Inklinationswinkel
veränderbar
ist.
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4 zeigt
eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wobei in 4 beispielhaft
ein Rahmen 48 der Brillenfassung 10 gezeigt ist.
Gemäß dieser
bevorzugten Ausführungsform
kann das Glashaltemittel 36 mit dem Rahmen 48 verbunden
sein. Das Glashaltemittel 36 kann aber auch direkt mit
dem Brillenglas 38 verbunden sein. Der Bügel 26 kann
gegenüber
dem Glashaltemittel 36 bzw. dem Brillenglas 38 derart
ausgelenkt werden, daß der
Inklinationswinkel verändert
wird. Die Auslenkung ist exemplarisch anhand der unterbrochenen
Linien, welche eine mögliche
Auslenkung bzw. Position des Bügels 26 darstellen,
und der strich-punktierten Linien, welche eine weitere mögliche Auslenkung
bzw. Position des Bügels 26 darstellen,
eingezeichnet. Die mögliche
Auslenkung wird ferner anhand der Pfeile 46 dargestellt.
Ferner ist in 4 ein Gelenk 50 dargestellt,
anhand welchem der Bügel 26 mit
dem Rahmen 48, insbesondere dem Glashaltemittel 36 verbunden
ist. Die Inklinationsänderung
kann beispielsweise durch biegen des Gelenks 50 möglich sein.
Hierbei kann das Gelenk 50 ein Bestanteil des Backengelenks
und/oder des Bügelgelenks
sein bzw. kann das Gelenk 50 das Backengelenk und/oder
das Bügelgelenk
umfassen. Das Gelenk 50 kann auch nicht drehbar sein, d.h.
das Gelenk 50 kann zumindest teilweise, insbesondere vollständig plastisch
oder elastisch verformbar sein, um beispielsweise eine Änderung
des Inklinationswinkels zu ermöglichen.
Beispielsweise kann das Gelenk 50 auch ausgelegt sein,
den Bügel 26 derart mit
dem Rahmen 48 zu verbinden, daß der Bügel nicht gegen den Rahmen 48 verdreht
werden kann, d.h., daß die
Brillenfassung 10 einen einzigen Zustand aufweist, nämlich geöffnet. In
diesem Zustand kann die Brillenfassung 10 von einem Benutzer
(nicht gezeigt) getragen werden. Analog kann auch das Backengelenk 34 und/oder
das Bügelgelenk 35 gemäß 3a und/oder
gemäß 3b zumindest
teilweise, insbesondere vollständig
plastisch oder elastisch verformbar sein, um den Inklinationswinkel
zu verändern.
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Zusammenfassend
gibt es bei der erfindungsgemäßen Brillenfassung 10 zumindest
zwei Einstellungen, vorzugsweise drei Einstellungen. Eine erste
Einstellung, welche zum Sehen in die Nähe geeignet ist, wird nachfolgend
Naheinstellung bezeichnet, und eine zweite Einstellung, welche zum
Sehen in die Ferne ausgelegt ist, wird nachfolgend Ferneinstellung
bezeichnet. Eine dritte Einstellung kann zum Sehen in eine dazwischen
liegende Distanz ausgelegt sein.
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Bei
der Ferneinstellung ist die Nasenauflage 14, d.h. die Nasenpolster 16, 18,
und/oder sind die Backenscharniere 32 auf eine geringe
Höhe und/oder
die Backenscharniere 32 auf eine schwache Inklination eingestellt,
d.h. es liegt ein geringer Inklinationswinkel 30 vor. Der
Inklinationswinkel kann in einem Bereich zwischen etwa 60° und etwa
100° liegen.
Insbesondere umfaßt
ein schwacher Inklinationswinkel einen Bereich von etwa 80° bis etwa
100°. Dies
führt dazu,
daß der
Fernbereich im Bezugssystem der Erde, wenn der Benutzer, d.h. der
Brillenträger,
die Brille trägt
und die Kopfhaltung einem Blick in die Ferne entspricht, weiter
nach unten rutscht. Somit liegt der Fernbereich zentraler vor dem
Auge. Die schwache Inklination führt
zu einer geringeren Vorneigung. Die geringere Vorneigung bewirkt,
daß die Bündel senkrechter
im Fernbereich auf das Brillenglas treffen, wodurch der Refraktionsfehler
und Astigmatismus schiefer Bündel
reduziert wird. Weiterhin kommt durch die geringere Vorneigung der
Fernbereich näher
an das Auge, da der Fernbereich weiter oben liegt, wodurch das Blickfeld
vergrößert wird. Dies
wird als der sogenannte Schlüssellocheffekt
bezeichnet.
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In
der Naheinstellung sind die Nasenauflage 14 und/oder die
Backenscharniere 32 auf eine große Höhe eingestellt und/oder die
Backenscharniere 32 auf eine starke Inklination eingestellt.
Dadurch wird erreicht, daß der
Nahbereich aufgrund der höheren Einstellung
weiter nach oben rutscht, wodurch der Nahbereich zentraler vor dem
Auge liegt. Weiterhin bedingt die stärkere Inklination eine größere Vorneigung.
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Die
größere Vorneigung
bewirkt, daß die Bündel senkrechter
im Nahbereich auf das Brillenglas treffen, wodurch der Refraktionsfehler
und Astigmatismus schiefer Bündel
reduziert wird. Ferner kommt durch die größere Vorneigung der Nahbereich näher an das
Auge, da er weiter unten liegt, wodurch das Blickfeld vergrößert wird
und die notwendig Blicksenkung reduziert wird.
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- 10
- Brillenfassung
- 12
- Brücke
- 14
- Nasenauflage
- 16
- Nasenpolster
- 18
- Nasenpolster
- 20
- Verschieberichtung
- 22
- Abstand
- 24
- Verschieberichtung
- 26
- Bügel
- 28
- Fassungsebene
- 27
- Achse
- 30
- Inklinationswinkel
- 32
- Fassungsvorneigung
- 34
- Backenscharnier
- 35
- Bügelscharnier
- 36
- Glashaltemittel
- 38
- Brillenglas
- 40
- Halteeinrichtung
- 42
- Platte
- 44
- Vertiefung
- 46
- Pfeile
- 48
- Rahmen
- 50
- Gelenk