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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Kühlsystem, insbesondere Kraftfahrzeugkühlsystem,
welches ein Kühlmedium
in einem Kühlmediumkreislauf führt, um
einen Antriebsmotor zu kühlen.
Im Kühlmediumkreislauf
ist ferner eine hydrodynamische Maschine mit einem mit einem Arbeitsmedium
befüllten oder
befüllbaren
Arbeitsraum angeordnet, deren Arbeitsmedium zugleich das Kühlmedium
ist gemäß dem Obergriff
von Patentanspruch 1 und 2.
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Kühlsysteme
mit einer hydrodynamischen Maschine, beispielsweise einem hydrodynamischen Retarder,
dessen Arbeitsmedium zugleich das Kühlmedium ist, sind bekannt.
Aufgrund der Arbeitsmediumführung
in der hydrodynamischen Maschine beziehungsweise dem Retarder sind
Dichtungen notwendig, von denen eine oder mehrere zur Vermeidung
einer unzulässig
hohen Temperatur in der Dichtung mit dem Kühlmedium gekühlt werden
können. Hierzu
wird das Kühlmedium
in die Dichtung eingeleitet beziehungsweise in einem wärmeübertragenden Kontakt
an der Dichtung vorbeigeleitet, so dass das Kühlmedium Wärme aus der Dichtung aufnimmt
und über
den Kühlmediumkreislauf,
in welchem in der Regel ein Kühler,
beispielsweise der Fahrzeugkühler, angeordnet
ist, ableitet.
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Das
Kühlmedium
kann zusätzlich
oder alternativ auch zum Schmieren der Dichtung herangezogen werden,
insbesondere dann, wenn die Dichtung zur Abdichtung einer Eingangswelle
oder Ausgangswelle der hydrodynamischen Maschine gegenüber einem
stationären
Bauteil, beispielsweise dem Gehäuse
der hydrodynamischen Maschine, oder einem mit einer abweichenden
Drehzahl umlaufenden Bauteil dient.
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Gemäß dem der
Anmelderin intern bekannten Stand der Technik wird ein bestimmter
Anteil von Kühlmedium
unmittelbar vor der hydrodynamischen Maschine aus dem Kühlmediumkreislauf
abgezweigt, in die oder zu der zu kühlenden und/oder zu schmierenden
Dichtung geleitet und anschließend unmittelbar
hinter der hydrodynamischen Maschine wieder in den Kühlmediumkreislauf
zurückgeführt.
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In
der Praxis hat sich nun gezeigt, dass die Dichtung trotz der „aktiven" Kühlung beziehungsweise
Schmierung mittels dem extra hierfür aus dem Kühlmediumkreislauf abgezweigten
Kühlmediumanteil
nicht in allen Anwendungen die erwartete Lebensdauer aufweist, sondern
es immer wieder zu einem unerwartet frühzeitigen Verschleiß der Dichtung
gekommen ist. Die Gründe
hierfür
waren zunächst
nicht bekannt.
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Das
Dokument
DE 103 42
869 A1 beschreibt einen Kraftfahrzeugantrieb mit einem
Wasserretarder mit den Merkmalen, die im Oberbegriff der Ansprüche 1 und
2 zusammengefasst sind. Das Dokument
DE 102 42 735 A1 beschreibt einen hydrodynamischen
Retarder mit wenigstens drei Dichtelementen, wobei eine Dichtung
ständig
mit Kühlmittel
umspült wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kühlsystem mit einem mittels
einem Kühlmedium gekühlten Antriebsmotor
und einer im Kühlmediumkreislauf
angeordneten hydrodynamischen Maschine, deren Arbeitsmedium das
Kühlmedium
ist, anzugeben, wobei wenigstens eine Dichtung in der hydrodynamischen
Maschine mittels einem aus dem Kühlmediumkreislauf
durch den Antriebsmotor und – zumindest
im eingeschalteten Zustand – die
hydrodynamische Maschine abgezweigten Kühlmediumstrom gekühlt und/oder
geschmiert wird, bei dem die Lebensdauer der Dichtung gegenüber dem
Stand der Technik verlängert
wird.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird durch ein Kühlsystem
mit den Merkmalen von Anspruch 1 oder Anspruch 2 gelöst. Die
abhängigen
Ansprüche beschreiben
vorteilhafte und besonders zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung.
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Die
Erfinder haben erkannt, dass bei den Kühlsystemen gemäß dem Stand
der Technik, deren Merkmale im Oberbegriff von Anspruch 1 und Anspruch
2 beschrieben sind, und bei denen der zur Kühlung/Schmierung der Dichtung
abgezweigte Kühlmediumstrom
dem Kühlmediumkreislauf
unmittelbar vor der hydrodynamischen Maschine entnommen und unmittelbar
hinter der hydrodynamischen Maschine wieder zugeführt wird,
Betriebszustände auftreten
können,
in denen ein nur sehr geringer Volumenstrom von Kühlmedium
der Dichtung zugeleitet wird. Dies kann dazu führen, dass die Dichtung nur unzureichend
gekühlt
beziehungsweise geschmiert wird und dadurch frühzeitig verschleißt und ausfällt. Ursache
für diesen
geringen Volumenstrom ist eine geringe Druckdifferenz im Kühlmediumkreislauf über der
hydrodynamischen Maschine, das heißt vom Einlass der hydrodynamischen
Maschine bis zum Auslass der hydrodynamischen Maschine. Besonders fällt dies
bei hinsichtlich ihres Strömungswiderstands optimierten
hydrodynamischen Maschinen ins Gewicht, weil die Optimierung darin
besteht, den Strömungswiderstand
durch die hydrodynamische Maschine und damit den Druckabfall über der
hydrodynamischen Maschine möglichst
gering auszuführen.
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In
dem Fall, dass die hydrodynamische Maschine ein hydrodynamischer
Retarder ist, wird die Situation dadurch erschwert, dass im Bremsbetrieb der
Retarder eine zusätzliche
Pumpwirkung erzeugt, so dass sich hinter dem Retarder ein höherer Druck als
vor dem Retarder einstellt. Bei dieser Situation kehrt sich die
Richtung des der Dichtung zugeführten Kühlmediumvolumenstroms
um.
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Eine
erste erfindungsgemäße Lösung sieht daher
vor, das Kühlmedium
unmittelbar hinter oder im Bereich der im Kühlmediumkreislauf angeordneten
Kühlmediumpumpe,
mittels welcher das Kühlmedium
im Kühlmediumkreislauf
umgewälzt
wird, aus dem Kühlmediumkreislauf
abzuzweigen und direkt der Dichtung zuzuführen, wobei vorteilhaft Druckverluste
durch eine optimierte Leitungsführung
vermieden werden. Nachdem die abgegriffene Kühlmediumströmung durch die Dichtung hindurch
oder an der Dichtung vorbei geleitet worden ist, kann sie dem restlichen
Kühlmediumkreislauf
vor der hydrodynamischen Maschine oder hinter der hydrodynamischen
Maschine wieder zugeführt
werden.
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Die
maximale Druckdifferenz zum „Antreiben" der abgegriffenen
Kühlmediumströmung durch die
Dichtung hindurch oder an der Dichtung vorbei kann dann erreicht
werden, wenn die Kühlmediumströmung dem
restlichen Kühlmediumkreislauf
nicht unmittelbar hinter der hydrodynamischen Maschine wieder zugeführt wird,
sondern dem Kühlmediumkreislauf
unmittelbar vor der Kühlmediumpumpe
wieder zugeführt
wird. Dann entspricht die treibende Druckdifferenz der größten im
Kühlmediumkreislauf auftretenden
Druckdifferenz, welche sich nämlich über der
Kühlmediumpumpe
einstellt.
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Gemäß einer
zweiten erfindungsgemäßen Lösung wird
das Kühlmedium
vor der oder hinter der hydrodynamischen Maschine, insbesondere
unmittelbar vor der oder hinter der hydrodynamischen Maschine aus
dem Kühlmediumkreislauf
abgezweigt und, nachdem es durch die Dichtung hindurch oder an der
Dichtung vorbeigeleitet worden ist, dem restlichen Kühlmediumkreislauf
unmittelbar vor oder im Bereich der Kühlmediumpumpe wieder zugeführt. Somit
stellt sich abweichend von der ersten erfindungsgemäßen Lösung eine
Strömung
aus dem Kühlmediumkreislauf
im Bereich der hydrodynamischen Maschine durch die Dichtung in Richtung
der Kühlmediumpumpe
ein. Man könnte
somit sagen, dass sich die Strömungsrichtung
durch die Dichtung umgekehrt hat.
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Wenn
vorliegend davon die Rede ist, dass Kühlmedium vor der oder hinter
der hydrodynamischen Maschine abgezweigt oder wieder zugeführt wird,
so ist darunter sowohl eine Abzweigung beziehungsweise Zuführung unmittelbar
in der oder neben der hydrodynamischen Maschine zu verstehen, als auch
im Kühlmediumkreislauf
im Bereich der hydrodynamischen Maschine. Im Bereich der hydrodynamischen
Maschine bedeutet dabei in der Regel, dass mit Ausnahme eines Ventils
und/oder der Abzweigung oder Mündung
eines Bypasses keine weitere Komponenten, welche durch das Kühlmedium
gekühlt
werden oder mit dem Kühlmedium
arbeiten, zwischen der hydrodynamischen Maschine und der Abzweigung
beziehungsweise der Rückführung vorgesehen
sind.
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Statt
auf die hydrodynamische Maschine als solche kann die Abgriffsstelle
beziehungsweise Rückführungsstelle
auch auf den Arbeitsraum der hydrodynamischen Maschine bezogen werden.
Somit kann die Abzweigung beziehungsweise die Rückführung auch innerhalb der hydrodynamischen
Maschine angeschlossen sein.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann das Kühlmedium
entweder in der Kühlmediumpumpe oder
unmittelbar hinter beziehungsweise vor der Kühlmediumpumpe abgezweigt beziehungsweise rückgeführt werden.
Die Abzweigstelle beziehungsweise die Rückführungsstelle kann im Kühlmediumkreislauf
jedoch auch mit einem solchen Abstand gegenüber der Kühlmediumpumpe vorgesehen sein, dass
der Druck an der Abzweigbeziehungsweise Rückführstelle gegenüber dem
Druck unmittelbar hinter beziehungsweise vor der Kühlmediumpumpe im
wesentlichen unverändert
ist. Dies bedeutet, dass, beispielsweise im Sinne einer kurzen Leitungsführung für das abgezweigte
Kühlmedium,
der Kühlmediumabgriff
in dem zu kühlenden
Antriebsmotor positioniert sein kann, jedoch bevor ein wesentlicher Druckverlust
im Kühlmedium
durch die Leitungsführung
durch den Antriebsmotor stattgefunden hat. Je nach Druckverlust
im Kühlmediumkreislauf über dem Antriebsmotor
kann die Abgriffstelle dichter oder entfernter vom Kühlmediumeinlass
in den Antriebsmotor positioniert sein. Ein Abgriff erst am Austritt
des Kühlmediums
aus dem Antriebsmotor beziehungsweise im Kühlmediumkreislauf hinter dem
Antriebsmotor wird jedoch in der Regel vermieden.
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Die
erfindungsgemäße Maßnahme hat
zur Folge, dass die Druckdifferenz zwischen dem Kühlmediumabgriff
und der Kühlmediumrückführung gegenüber dem
Stand der Technik vergrößert ist.
Dies gilt besonders für
solche Kühlsysteme,
bei welchen das Kühlmedium
im Kühlmediumkreislauf
von der Pumpe nicht unmittelbar der hydrodynamischen Maschine, beispielsweise
einem Retarder, einer Kupplung oder einem Wandler, zugeleitet wird,
sondern zunächst
durch ein weiteres zu kühlendes
Bauteil, beispielsweise den Antriebsmotor und/oder ein am Antriebsmotor
angeschlossenes Getriebe, geleitet wird. Der Druckabfall zwischen
der Abgriffstelle und der Rückführung wird
hierdurch zusätzlich
vergrößert, die
treibende Druckdifferenz für
die Kühl-/Schmiermediumströmung über die
Dichtung ist entsprechend groß.
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Die
zu kühlende
beziehungsweise zu schmierende Dichtung in der hydrodynamischen
Maschine kann beispielsweise eine Wellendichtung, insbesondere eine
Gleitringdichtung, sein. Die Gleitringdichtung ist beispielsweise
als doppelwirkende Dichtung mit einer Sperrflüssigkeit beziehungsweise allgemein
einem Sperrmedium ausgeführt.
Die Sperrflüssigkeit
beziehungsweise das Sperrmedium ist eben jener vom Kühlmediumkreislauf
abgezweigte Volumenstrom, der in die Dichtung eingeleitet wird. Die
doppelte Wirkung besteht darin, dass die Dichtungskammer mit der
Sperrflüssigkeit
in beide entgegengesetzt gerichtete Axialrichtungen abgedichtet ist.
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Wenn
die hydrodynamische Maschine als Retarder ausgeführt ist, so wird ein solcher
im Kühlkreislauf;
insbesondere Fahrzeugkühlkreislauf
angeordneter Retarder als Wasserretarder bezeichnet. Das Wasser
dient sowohl als Arbeitsmedium als auch als Kühlmedium für die Dichtung, insbesondere als
Sperrflüssigkeit
für die
doppelwirkende Gleitringdichtung.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen exemplarisch
erläutert
werden.
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Es
zeigen:
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1 eine
erste erfindungsgemäße Ausführungsform,
bei welcher der abgezweigte Kühlmediumstrom
hinter dem Retarder wieder in den Kühlmediumkreislauf eingeleitet
wird;
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2 eine
Ausführungsform
gemäß der 1,
jedoch mit Rückführung des
abgezweigten Kühlmediumstroms
vor dem Retarder in den Kühlmediumkreislauf;
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3 eine
dritte Ausführungsform,
welche die Ausführungsformen
gemäß den 1 und 2 kombiniert
und die Rückführung des
abgezweigten Kühlmediumstroms
automatisch an der Stelle des relativ niedrigeren Druckes vor oder
hinter dem Retarder positioniert;
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4 eine
Ausführungsform
gemäß der zweiten
erfindungsgemäßen Lösung, bei
welcher ein hinter einem Retarder abgezweigter Kühlmediumstrom vor der Kühlmediumpumpe
wieder in den Kühlmediumkreislauf
eingeleitet wird;
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5 eine
Ausführungsform
gemäß der 4,
jedoch mit einer Abzweigung des Kühlmediumstroms vor dem Retarder;
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6 eine
Ausführungsform,
welche beide Möglichkeiten
gemäß den 4 und 5 nutzt
und den Kühlmediumstrom
automatisch an der Stelle des höheren
Drucks vor oder hinter dem Retarder abzweigt;
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7 eine
weitere erfindungsgemäße Ausführungsform,
bei welcher die maximale Druckdifferenz im Kühlmediumkreislauf zum Durchströmen der zu
kühlenden
Dichtung beziehungsweise zum Umströmen der zu kühlenden
Dichtung ausgenutzt wird.
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In
der 1 erkennt man den Kühlmediumkreislauf 10,
in welchem ein Kühlmedium,
in der Regel Wasser beziehungsweise Wasser-Glykol-Gemisch mittels
der Kühlmediumpumpe 3 umgewälzt wird.
Die Führung
des Kühlmediums
im Kühlmediumkreislauf 10 ist
dabei wie folgt: Die Kühlmediumpumpe 3 pumpt
das Kühlmedium
in den Antriebsmotor 1, so dass das Kühlmedium Wärme aus dem Antriebsmotor 1 aufnimmt.
Von dem Antriebsmotor 1 strömt das Kühlmedium zu einem Schaltventil 11.
Mittels dem Schaltventil 11 wird der Kühlmediumstrom in einer ersten
Schaltstellung in Richtung des Retarders 6 geleitet, und
in einer zweiten Schaltstellung durch einen Bypass 13 am
Retarder vorbei. Der Byass kann auch innerhalb des Retarders vorgesehen
sein. Entscheidend ist, dass das Kühlmedium (als Arbeitsmedium)
am Arbeitsraum 2 des Retarders vorbeigeleitet wird.
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Das
Schaltventil 11 ist, wie gezeigt, beispielsweise ein 3/2-Wegeventil,
das insbesondere pneumatisch angesteuert wird.
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Wenn
sich das Schaltventil 11 in seiner ersten Schaltstellung
befindet, das heißt
der Retarder 6 eingeschaltet ist, strömt das Kühlmedium im Kühlmediumkreislauf 10 über einen
Arbeitsmediumeinlass 8 in dem Gehäuse 14 des Retarders 6 in
den Arbeitsraum 2. Man beachte, dass in den Figuren der
ausgeschaltete Zustand des Retarders 6 dargestellt ist, in
welchem das Arbeitsmedium beziehungsweise Kühlmedium durch den Bypass 13 am
Retarder 6 vorbeigeleitet wird, und die beiden Schaufelräder des Retarders
(Rotor und Stator) in Axialrichtung voneinander abgefahren sind.
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Aus
dem Arbeitstraum 2 strömt
das Kühlmedium
beziehungsweise Arbeitsmedium durch einen Arbeitsmediumauslass 9 zu
einem Regelventil 12, mittels welchem im Bremsbetrieb der
Druck im Arbeitsraum 2 geregelt wird, und von dem Regelventil 12,
hinter welchem in Strömungsrichtung
der Bypass 13 mündet,
welcher im oder hinter dem Schaltventil 11 beginnt, zu
einem Thermostatventil 15. Das Thermostatventil 15 schaltet
in Abhängigkeit
der Kühlmediumtemperatur
den Kühlmediumkreislauf
auf den Luft-Wasser-Wärmetauscher 16 (auch
Kühler
genannt) und/oder an diesem vorbei. Schließlich strömt das Kühlmedium wieder zurück zur Kühlmediumpumpe 3.
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In
Strömungsrichtung
des Kühlmediums
unmittelbar hinter der Kühlmediumpumpe 3,
oder auch am Ausgang der Kühlmediumpumpe 3,
ist ein Kühlmediumabgriff 4 vorgesehen,
um ein Teil des Kühlmediums
zum Kühlen
der Wellendichtung 5, mittels welcher die Retardereingangswelle 17,
die einteilig mit einer Getriebeausgangswelle ausgeführt sein kann,
gegen das Retardergehäuse 14 abgedichtet wird.
Der im Kühlmediumabgriff 4 abgezweigte
Anteil von Kühlmedium
ist im Verhältnis
zum im Arbeitsmediumkreislauf 10 weiterströmenden Kühlmediumanteil
in der Regel sehr klein und beträgt
nur ein Bruchteil von diesem.
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Von
dem Kühlmediumabgriff 4 wird
das abgezweigte Kühlmedium
unmittelbar in die Wellendichtung 5, welche als Gleitringdichtung
ausgeführt ist, beziehungsweise
durch diese hindurch geleitet. Hierzu ist neben dem Arbeitsmediumeinlass 8 ein
zusätzlicher
Einlass am Retarder 6 beziehungsweise im Retardergehäuse 14 vorgesehen.
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Von
der Wellendichtung 5 wird das zum Kühlen und/oder Schmieren der
Wellendichtung 5 aus dem Kühlmediumkreislauf 10 abgezweigte
Kühlmedium
zurück
zu dem Kühlmediumkreislauf 10 und
in diesen hinein geleitet. Hierzu ist am Retarder 6 beziehungsweise
im Retardergehäuse 14 neben
dem Arbeitsmediumauslass 9 ein zusätzlicher Auslass vorgesehen.
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Gemäß der 1 erfolgt
die Rückführung in Strömungsrichtung
des Kühlmediums
(Arbeitsmediums) hinter dem Retarder 6, und zwar vorliegend
hinter der Einmündung
des Bypasses 13.
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Zugleich
ist in der 1 ein alternativer Kühlmediumabgriff 4' dargestellt,
der innerhalb des Antriebsmotors 1 positioniert ist. Vorliegend
weist die Strömungsführung des
Kühlmediums
innerhalb des Antriebsmotors 1, wie durch das Drosselsymbol
dargestellt ist, erst im vergleichsweise hinteren Bereich einen
größeren Druckabfall
auf, wohingegen der Druckabfall im vorderen Bereich (auf den Abschnitt des
Kühlmediumkreislaufes
innerhalb des Antriebsmotors 1 bezogen) relativ gering
ist. Der Kühlmediumabgriff 4' ist daher vor
dem hinteren Bereich im Kühlmediumkreislauf
vorgesehen, mit der Folge, dass die Druckdifferenz zwischen dem
Austritt der Kühlmediumpumpe 3 und
dem Kühlmediumabgriff 4' ausreichend
gering ist.
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Gemäß der 2 erfolgt
die Rückführung vor
dem Retarder 6, und zwar vorliegend in Strömungsrichtung
vor dem Schaltventil 11.
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Aufgrund
der gezeigten Ausführung
besteht vom Kühlmediumabgriff 4 bis
zur Rückführung in
den Kühlmediumkreislauf 10 stets
eine Druckdifferenz, welche dem Druckabfall im Kühlmediumkreislauf 10 über dem
Antriebsmotor 1 (2) oder über dem
Antriebsmotor 1 und dem Retarder 6 entspricht.
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Gemäß der 3 ist
ein Anschluss für
das durch die beziehungsweise an der Dichtung, insbesondere Wellendichtung 5,
vorbei geleitete Kühlmedium
sowohl vor dem Retarder 6 als auch hinter dem Retarder 6 vorgesehen.
In beiden beziehungsweise vor beiden Anschlüssen ist jeweils ein Rückschlagventil 18 vorgesehen.
Dementsprechend wird jenes Rückschlagventil 18 öffnen, hinter
welchem in Strömungsrichtung
der vergleichsweise niedrigere Druck anliegt. Im Bremsbetrieb wird
dies jenes Rückschlagventil 18 in
der Leitung sein, welche vor dem Retarder 6 mündet. Im
Nichtbremsbetrieb wird dies jenes Rückschlagventil 18 in
der Leitung sein, welche hinter dem Retarder mündet. Das zur Kühlung der
Wellendichtung 5 herangezogene Kühlmedium „sucht" sich somit automatisch den hinsichtlich
des antreibenden Drucks günstigeren
Weg.
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Bezüglich des
genauen Anschlusses der beiden Rückführungen
mit jeweils einem Rückschlagventil 18 wird
auf die zu den 1 und 2 beschriebenen
Ausführungsformen
verwiesen.
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Gemäß den 4 und 5 ist
der zweite Lösungsansatz
der vorliegenden Erfindung dargestellt. Sich entsprechende Bauteile
sind wiederum mit sich entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet. Diesmal
wird das Kühlmedium
für die
Kühlung
der Wellendichtung 5 (allgemein einer Dichtung) entweder
in Strömungsrichtung
des Kühlmediumkreislaufs hinter
dem Retarder 6 (4) oder vor dem Retarder 6 (5)
abgezweigt, siehe jeweils den Kühlmediumabgriff 4,
und dem Kühlmediumkreislauf 10 in Strömungsrichtung
unmittelbar vor der Kühlmediumpumpe 3 wieder
zugeführt.
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Anstelle
einer Rückführung unmittelbar
vor der Kühlmediumpumpe 3 kann
auch eine Rückführung im
Bereich des Kühlmediumkreislaufes 10 vor der
Kühlmediumpumpe 3 vorgesehen
sein. Dies ist wiederum durch eine gestrichelte Linie dargestellt, wobei
bei der gestrichelt dargestellten Ausführungsform die Rückführung innerhalb
des Wärmetauschers 16 erfolgt.
Die exakte Positionierung der Rückführung erfolgt
vorteilhaft wiederum in Abhängigkeit
des Druckniveaus – in
etwa sollte das Druckniveau des Eintritts von Kühlmedium in die Kühlmediumpumpe 3 eingehalten
werden – und
im Sinne einer günstigen
Leitungsführung
bezogen auf die Leitungslänge.
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Somit
kann auch bei einer „umgekehrten" Strömungsführung des
zur Kühlung
der Wellendichtung 5 herangezogenen Kühlmediums (im Vergleich zu
den 1 bis 3) eine verhältnismäßig große Druckdifferenz als Antriebskraft
für die
Kühlmediumströmung erreicht
werden.
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Gemäß der 6 sind
zwei Kühlmediumabgriffe 4 vorgesehen,
nämlich
ein erster Kühlmediumabgriff 4 in
Strömungsrichtung
des Kühlmediumkreislaufes 10 vor
dem hydrodynamischen Retarder 6 und einer hinter dem hydrodynamischen
Retarder 6. Ähnlich
wie bei der Ausführung
gemäß der 3 sind zwei
Rückschlagventile 18 vorgesehen,
je ein Rückschlagventil 18 in
einer der beiden parallelen Leitungen, die in ihrem jeweiligen Kühlmediumabgriff 4 münden beziehungsweise
von diesem ausgehen. Allerdings ist die Öffnungsrichtung der beiden
Rückschlagventile 18 gegenüber der
Ausführung
gemäß der 3 umgekehrt.
Diesmal öffnet
jenes Rückschlagventil 18,
welches mit Bezug auf den Anschluss vor oder hinter dem Retarder 6 an
der Anschlussstelle den größeren Druck
aufweist. Im Nichtbremsbetrieb wird demnach das Rückschlagventil 18 in
jener Leitung öffnen,
die vor dem Retarder 6 angeschlossen ist. Im Bremsbetrieb
wird das Rückschlagventil 18 in
jener Leitung öffnen,
die hinter dem Retarder 6 angeschlossen ist.
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Die
Rückführung des
durch die Wellendichtung 5 geleiteten Kühlmediums erfolgt wiederum
in Strömungsrichtung
im Kühlmediumkreislauf 10 unmittelbar
vor der Kühlmediumpumpe 3.
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In
der 7 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei
der die maximale Druckdifferenz im Kühlmediumkreislauf 10 zum
Antreiben der Kühlmediumströmung durch
die Wellendichtung 5 oder an dieser vorbei ausgenutzt wird.
Diesmal ist der Kühlmediumabgriff 4 in
Strömungsrichtung
im Kühlmediumkreislauf 10 unmittelbar
hinter der Kühlmediumpumpe 3 vorgesehen.
Die Rückführung erfolgt
unmittelbar vor der Kühlmediumpumpe 3.
Die treibende Druckdifferenz für
die Kühlmediumströmung durch
die Wellendichtung 5 entspricht demnach der Druckdifferenz über der
Kühlmediumpumpe 3.
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Obwohl
die Erfindung in den Figuren anhand eines Wasserretarders erläutert wurde,
kann sie auch bei einem anderen Kühlmedium, beispielsweise Öl, oder
bei anderen hydrodynamischen Maschinen ausgeführt werden.