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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausrichten
von Bogen in einer Bogen verarbeitenden Maschine mit Messelementen zum
Erfassen der Lage der auf einen Anlegtisch geförderten Bogen und einer die
Bogen zu einer nachgeordneten Trommel transportierenden Bogenbeschleunigungseinrichtung,
die mit einem als funktionelle Einheit verschiebbar der Bogenbeschleunigungseinrichtung
zugeordneten Bogenhaltesystem versehen ist und die Trommel ein in
Abhängigkeit
von der durch die Messelemente ermittelten Istlage der Seitenkante
auf dem Anlegtisch in Axialrichtung verschiebbares Greifersystem
aufweist.
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In
Bogen verarbeitenden Maschinen ist es allgemein üblich, die von einem Bogenanleger
vereinzelten Bogen über
einem Bändertisch
auf einen Anlegtisch und mit der Vorderkante gegen die in die Bahn
der Bogen bringbare Vordermarken gefördert. Die Bogen werden dadurch
nach der Vorderkante ausgerichtet und zur Ruhe gebracht. Danach
wird der nach der Vorderkante ausgerichtete sowie in Ruhe befindliche
Bogen von einer Seitenziehmarke erfasst und mit der Seitenkante
gegen einen Seitenanschlag geführt.
Der so nach der Vorder- und Seitenkante ausgerichtete Bogen wird
dann von Greifern des Schwingers der Schwinganlage erfasst, auf
die Umlaufgeschwindigkeit der nachgeordneten Trommel beschleunigt
und an das Greifersystem der Trommel übergeben.
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Um
Zeit für
das Ausrichten der Bogen nach der Vorder- und Seitenkante zu gewinnen,
wird in der
EP 0 753
407 B1 vorgeschlagen, auf dem Anlegtisch lediglich in bekannter
Weise die Bogen mittels der in die Bogenbahn geführten Vordermarken nach der Vorderkante
auszurichten und nachfolgend bei dem in Ruhe befindlichen Bogen
die Istlage der Seitenkante durch Messelemente zu ermitteln. Die
durch die Messelemente generierten, die Istlage charakterisierenden
Impulse werden einem Regler zugeführt und mit einem darin abgelegten
Sollwert verglichen. Bei Nichtübereinstimmung
wird ein Stellwert generiert und damit das Greifersystem der der
Schwinganlage nachgeordneten Trommel, wenn der jeweilige Bogen vom
Schwinger an das Greifersystem der Trommel übergeben wurde, so in Axialrichtung
verschoben, dass die Solllage der Seitenkante realisiert wird. Nachteilig
ist, dass die Vorderkante der Bogen durch Anprallen an die Vordermarken
ausgerichtet wird. Damit besteht die Gefahr, dass die Bogen zurückprallen
und ggf. sich schief stellen, was zu Makulatur bzw. Qualitätsmängeln des
Druckbildes führt. Um
ein Zurückprallen
des Bogens zu vermeiden, werden zusätzliche Saugbänder oder
Bürsten
zum Ausrichten der Bogen an den Vordermarken vorgesehen, was zum
Verspannen der Bogen führt.
Die Bogenverspannung bleibt nach der Bogenübernahme des nach der Vor derkante
ausgerichteten Bogens durch die Greifer der Schwinganlage erhalten,
was sich nachteilig in der Qualität des Druckbildes widerspiegelt.
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Diese
Bogenverspannungen treten auch bei einer Vorrichtung nach
DE 44 06 740 B4 auf.
Bei dieser Vorrichtung werden die Bogen mit der Vorderkante gegen
in die Bahn der Bogen schwenkbare Vordermarken geführt und
zur Ruhe gebracht. Danach werden die Bogen von Bogenhaltern erfasst,
die Lage der Bogen durch mindestens ein Messelement gemessen und
von durch Signale des mindestens einen Messelements gesteuerte Stellglieder
verschoben, wobei die Bogen von den Bogenhaltern in einer Ebene
allseits beweglich angeordnet sind.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausrichten
von Bogen so zu verändern,
dass Produktivitätseinschränkungen auch
bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten sicher vermieden werden.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch ein Verfahren nach den Merkmalen des Anspruchs 1 und
durch eine Vorrichtung nach den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung ist
es möglich,
die Lage des auf dem Anlegtisch befindlichen Bogens zu erfassen,
ohne diesen mit der Vorderkante gegen in die Bahn der Bogen bringbaren Anlegmarken
zu führen,
so dass dieser unverspannt von den Greifern eines Bogenbeschleunigungssystems übernommen
und während
des Transports bezüglich
der Vorderkante ausgerichtet werden kann.
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An
einem Ausführungsbeispiel
wird die Erfindung näher
erläutert.
In den zugehörigen
Zeichnungen zeigen
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1 eine
prinzipielle Darstellung einer Bogenanlage in der Seitenansicht,
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2 die
Darstellung nach 1 mit einer veränderten
Position der Schwinganlage,
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3 eine
räumliche
Darstellung des Antriebs der Schwinganlage,
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4 eine
Ansicht A nach 2,
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5 eine
Schnittdarstellung entlang der Linie B-B in 4,
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6 die
Schnittdarstellung einer Antriebseinheit,
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7 einen
Anlegtisch in der Draufsicht,
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8 eine
weitere Ausführungsform
der Bogenanlage.
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In
den 1 und 2 sind von einer Bogenanlage
ein Anlegtisch 1 mit einer als eine Schwinganlage 3 ausgebildeten
Bogenbeschleunigungseinrichtung 2 und eine nachgeordnete
Trommel 4 mit einem Greifersystem 23 gezeigt.
Das Greifersystem 23 ist in Axialrichtung mittels eines
nicht dargestellten Aktuators verschiebbar gelagert. Die Schwinganlage 3 weist
einen Schwinger 5 auf, der auf einer Schwingerwelle 6 gelagert
ist. Der Schwinger 5 besteht aus einem ersten Steg 7 und
mindestens einem zweiten Steg 8 (4). Der
erste Steg 7 ist drehfest mit der Schwingerwelle 6 verbunden,
während
der zweite Steg 8 am dem ersten Steg 7 abgewandten
Ende der Schwingerwelle 6 angeordnet ist. Die Stege 7, 8 begrenzen
den Schwinger 5 seitlich. In den Stegen 7, 8 ist
eine Greiferwelle 9 aufgenommen, die durch nicht dargestellte
Mittel geschwenkt werden kann. Auf der Greiferwelle 9 sind
beabstandet zueinander Greiferfinger 10 geklemmt, die mit
Greiferaufschlägen 11 korrespondieren.
Die Greiferaufschläge 11 sind
einer Greiferaufschlagleiste 12 zugeordnet, die mit den Stegen 7, 8 verbunden
ist. In vorteilhafter Weise ist die Greiferaufschlagleiste 12 durch
mindestens einen Freiheitsgraf f=1 aufweisende Gelenke den Stegen 7, 8 zugeordnet.
Die Greiferfinger 10 bilden mit den Greiferaufschlägen 11 ein
Bogenhaltesystem 42.
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In
der Nähe
des zweiten Stegs 8 ist ein Führungsstück 13 vorgesehen.
Das Führungsstück 13 ist drehfest
mit der Schwingerwelle 6 verbunden und mit einer Führung 14 versehen,
in die die Greiferaufschlagleiste 12 eingreift (5).
In der Führung 14 sind
einstellbare Anschläge 15 vorgesehen.
In 4 sind lediglich die den Schwinger 5 seitlich
begrenzenden Stege 7, 8 dargestellt. Zur Erhöhung der
Stabilität
des Schwingers 5 ist es möglich, zwischen den Stegen 7, 8 – wie in 3 gezeigt – weitere
Stege vorzusehen, die drehbeweglich auf der Schwingerwelle 6 gelagert
sind. Die Schwingerwelle 6 ist drehbar in Maschinenwänden 16 aufgenommen.
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Der
Schwinganlage 3 ist der Anlegtisch 1 vorgeordnet,
der in 7 in der Draufsicht gezeigt ist. Der Anlegtisch 1 ist
mit einem Tischblech 1.1 versehen, auf dem die Bogen 24 durch
nicht dargestellte Mittel in einer Bogentransportrichtung 45 gefördert werden.
Quer zur Bogentransportrichtung 45 ist sich über einen
Formatbereich erstreckend jeweils eine Seitenkantenmesseinheit 46 in
einer Aussparung vorgesehen zum Erfassen der istlage eine Seitenkante 24.2.
Im der Schwinganlage 3 zugewandten Bereich des Anlegtischs 1 sind
mindestens zwei sich in Bogentransportrichtung 45 erstreckende
Vorderkantenmesseinheiten 47 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel
sind die Seitenkantenmesseinheiten 47 als Messzeilen ausgebildet.
Die Messeinheiten 46, 47 können auch in einer anderen
Bauweise ausgebildet sein.
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Im
der Schwingerwelle 6 abgewandten Bereich des Schwingers 5 greift
ein Abtriebsglied 20 einer Antriebseinheit 17 an
(3). Im Ausführungsbeispiel
sind eine erste Antriebseinheit 18 und eine zweite Antriebseinheit 19 vorgesehen.
Die Antriebseinheiten 18, 19 sind im Ausführungsbeispiel
an den Enden der Greiferwelle 9 mittels eines ersten Abtriebgliedes 21 und
eines zweiten Abtriebgliedes 22 angelenkt.
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Die
erste Antriebseinheit 18 besteht aus einem ersten Motor 25 und
die zweite Antriebseinheit 19 aus einem zweiten Motor 26.
Der erste Motor 25 ist mittels einer ersten Kuppelung 27 mit
einer ersten Gewindespindel 29 und der zweite Motor 26 mittels einer
zweiten Kupplung 28 mit einer zweiten Gewindespindel 30 verbunden
(6). Die Kupplungen 27, 28 sind
eine Drehbewegung winkelgetreu übertragend
ausgebildet. Die erste Gewindespindel 29 steht mit einer
ersten Gewindemutter 31 und die zweite Gewindespindel 30 mit
einer zweiten Gewindemutter 32 in Eingriff. Die erste Gewindemutter 31 ist
drehfest mit einer ersten Schubstange 33 und die zweite
Gewindemutter 32 mit einer zweiten Schubstange 34 drehfest
verbunden. Die erste Schubstange 33 ist in einem ersten
Gehäuse 35 mit
Hilfe von Linearlagern 37 in Axialrichtung und die zweite
Schubstange 34 mit Hilfe von Linearlagern 38 in
einem zweiten Gehäuse 36 in
Axialrichtung verschiebbar gelagert. Die Gehäuse 35, 36 bilden
mit den Motoren 25, 26 eine funktionelle Einheit
und sind in gestellfesten Drehgelenken 39, 40 aufgenommen,
deren Drehachsen parallel zur Drehachse der Schwingerwelle 6 verlaufen. Die
erste und zweite Schubstange 33, 34 sind als erstes
und zweites Abtriebsglied 21, 22 gelenkig beidseitig
mit der Greiferwelle 9 verbunden.
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Erste
Gewindespindel 29, erste Gewindemutter 31, erste
Schubstange 33 sowie erstes Gehäuse 35 bilden ein
erstes Schraubengetriebe 43 und zweite Gewindespindel 31,
zweite Gewindemutter 32, zweite Schubstange 34 sowie
zweites Gehäuse 36 bilden
ein zweites Schraubengetriebe 44.
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Die
Steuerung der Motoren 25, 26 der Antriebseinheiten 18, 19 erfolgt
durch eine Steuer- und Auswerteinheit 41.
In der Steuer- und Auswerteinheit 41 sind Bewegungsgesetze
abgelegt, nach denen der Antrieb des Schwingers 5 realisiert
werden soll. Die Steuer- und Auswerteinheit 41 ist mit
einer Maschinensteuerung und den Seitenkantenmesseinheiten 46 sowie
den Vorderkantenmesseinheiten 47 verbunden. Außerdem besteht
eine Verbindung zwischen der Steuer- und Auswerteinheit 41 und
dem die Axialbewegung des Greifersystems 23 steuernden
Aktuators.
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Die
Motore 25, 26 werden durch die Steuer- und Auswerteinheit 41 und
die Maschinensteuerung entsprechend des abgelegten und aktivierten
Bewegungsgesetzes eintourig im Maschinentakt angetrieben. Der Antrieb
der Motore 25, 26 erfolgt synchron, wobei über die
Kupplungen 27, 28 die Gewindespindeln 29, 30 der
Antriebsbewegung der Motore 25, 26 folgen, so
dass die mit den Gewindespindeln 29, 30 korrespondierenden
Gewindemuttern 31, 32 und damit die Schubstangen 33, 34 in
axiale Richtung verschoben werden sowie der Schwinger 5 eine Schwenkbewegung
ausführt.
Durch die Lagerung der die Schubstangen 33, 34 führenden
Gehäuse 35, 36 in
den Drehgelenken 39, 40 wird der von einer Geradführung abweichende
Bewegungsverlauf der Anlenkpunkte der Schubstangen 33, 34 an
dem Schwinger 5 ausgeglichen.
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Von
den Antriebseinheiten 18, 19 wird ein Bewegungs-
und Geschwindigkeitsverlauf der Schwinganlage 3 realisiert.
Dabei wird innerhalb eines Arbeitstaktes, der dem Maschinentakt
entspricht, der Schwinger 5 in Richtung des Anlegtischs 1 bewegt, übernimmt
in einem einer Umkehrlage nachgeordneten Bereich den Bogen 24,
indem die Greiferfinger 10 gegen die Greiferaufschläge 11 geführt werden,
und transportiert den Bogen 24 zur nachgeordneten Trommel 4.
Dazu wird der Schwinger 5 so beschleunigt, dass die Geschwindigkeit
der Greiferfinger 10/Greiferaufschlagflächen 11 gleich der
Geschwindigkeit des der Trommel 4 zugeordneten Greifersystems 23 ist.
Nach der Bogenübergabe
wird der Schwinger 5 verzögert und nach dem Durchlaufen
einer weiteren Umkehrlage, wobei die Bewegungsrichtung der Motore 25, 26 umgesteuert
wird, zum Anlegtisch 1 zurückgeführt. Dabei wird der Schwinger 5 beschleunigt,
um vor dem Einlaufen in die Umkehrlage am Anlegtisch 1 wieder
verzögert
zu werden.
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Der
Bogen 24 wird mit einer Bogengeschwindigkeit VB oder
einem vorgegebenen Geschwindigkeitsprofil von einem Bändertisch
oder anderen Mitteln in Bogentransportrichtung 45 auf den
Anlegtisch 1 transportiert. Während des Transports des Bogens 24 wird
zu einem vorgegebenen Maschinendrehwinkel die Lage der Vorderkante 24.1 durch
die Vorderkantenmesseinheiten 47 erfasst und die ermittelten Messwerte
der Steuer- und Auswerteinheit 41 zugeführt. Aus diesen Messwerten
ist durch einen Vergleich mit einem in der Steuer- und Auswerteinheit 41 abgelegten
Sollwert eine Schieflage des Bogens 24 nach Größe und Richtung
bestimmbar. Außerdem wird
erfasst, ob der Bogen 24 mit seiner Vorderkante 24.1 zu
einem vorgegebenen Maschinendrehwinkel eine vorgegebene Lage auf
dem Anlegtisch 1 erreicht hat (Frühbogen, Spätbogen, Gutbogen). Auf der Grundlage
dieser Messwerte werden in der Steuer- und Auswerteinheit 41 Stellwerte
generiert und durch diese Stellwerte die Motore 25, 26 so
vor- oder nacheilend angesteuert, dass eine Schiefstellung der Greiferwelle 9 mit
den Greiferfingern 10 und den Greiferaufschlägen 11/Greiferaufschlagleiste 12 realisiert
wird, die der Schiefstellung des Bogens 24 entspricht.
D. h, dass z. B. eine Mittelinie der Greiferaufschläge 11,
die sich parallel zur Greiferwelle 9 erstreckt, auch parallel
zur Vorderkante 24.1 verläuft. In dieser der Lage der
Vorderkante 24.1 angepassten Lage des Schwingers 5 wird
dieser mit von dem Greiferaufschlägen 11 abgehobenen
Greiferfingern 10 – geöffnetes
Bogenhaltesystem 42 – in
die Umkehrlage am Anlegtisch 1 geführt, wobei der mit der Geschwindigkeit
VB geförderte
Bogen 24 mit der Bogenvorderkante 24.1 in den
von den Greiferfingern 10 und den Greiferaufschlägen 11 gebildeten
Greifspalt gelangt. Nachdem der Schwinger 5 die Umkehrlage
am Anlegtisch 1 durchlaufen hat, bewegt er sich mit einer Geschwindigkeit
VS bzw. einem Geschwindigkeitsprofil folgend
zur Trommel 4. Die Geschwindigkeit VS wird
unter Berücksichtigung
der Bogengeschwindigkeit VB so gesteuert,
dass VS und VB übereinstimmen,
wenn unter Berücksichtigung
eines von der Wirkpaarung Greiferfinger 10/Greiferaufschläge 11 gehaltenen,
vorgebbaren Bogenrandes, auch als „Papier im Greifer" bezeichnet, geklemmt
wird, wobei dieses Maß „Papier
im Greifer" unabhängig davon realisiert
wird, ob der Bogen 24 als Früh-, Spät- oder Gutbogen registriert
wurde. Nach dem Erfassen des Bogens 24 durch das aus den
Greiferfingern 10/Greiferaufschlägen 11 bestehende
Bogenhaltesystem 42 werden die Motore 25, 26 vor-
oder nacheilend durch die Steuer- und Auswerteinheit 41 so
angesteuert, dass eine Solllage der Vorderkante 24.1 während des Transports
zum Greifersystem 23 der Trommel 4 realisiert
und so in dieser an das Greifersystem 23 übergeben
wird.
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Neben
dem durch die Vorderkantenmesseinrichtung 47 ermittelten
Messwerte werden gleichzeitig, also zu einem vorgegebenen Maschinendrehwinkel,
durch die Seitenkantenmesseinrichtung 46 ein die Lage einer
Seitenkante 24.2 des Bogens 24 charakterisierender
Messwert erfasst und der Steuer- und Auswerteinheit 41 zugeführt. In
der Steuer- und Auswerteinheit 41 wird unter Berücksichtigung
einer ggf. durch die Vorderkantenmesseinrichtung 47 erfassten
Schieflage des Bogens 24 die Istlage der Seitenkante 24.2 berechnet
(korrigierter Messwert), wenn die Solllage der Vorderkante 24.1 durch
den Schwinger 5 realisiert wurde und daraus ein Stellwert generiert,
der dem das Greifersystem 23 in Axialrichtung zur Realisierung
der Solllage der Seitenkante 24.2 verbringenden Aktuator
zugeführt
wird. Damit wird die Solllage der Vorderkante 24.1 auf
dem Schwinger 5 und die der Seitenkante 24.2 auf
der Trommel 4 realisiert.
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Wenn
der Bogen 24, ohne durch die Wirkpaarung Greiferfinger 10/Greiferaufschläge 11 gehalten
zu werden, mit einer Bogengeschwindigkeit VB auf
dem Anlegtisch 1 transportiert und seine Lage durch die
Seiten-Norderkantenmesseinheiten 46/47 erfasst
wird, ist es möglich,
dass bis zum Fixieren durch die Wirkpaarung Greiferfinger 10/Greiferaufschläge 11 Störgrößen auf
den Bogen 24 wirken, die die Lage des Bogens 24 verändern. Es
ist deshalb vorgesehen, in einer ersten Messung zu einem vorgegebenen
Maschinendrehwinkel durch die Vorderkantenmesseinheiten 47 die
Lage der Vorderkante 24.1 und durch die Seitenkantenmesseinheit 46 die Lage
mindestens einer der Seitenkanten 24.2 zu erfassen und
auf der Grundlage dieser Messungen eine Parallelstellung der Wirkpaarung
Greiferfinger 10/Greiferaufschläge 11 zur Vorderkante 24.1 sowie den
Geschwindigkeitsverlauf des Schwingers 5 nach dem Durchlaufen
der Umkehrlage am Anlegtisch 1 zu bestimmen. Nach dem Erfassen
des Bogens 24 durch die Wirkpaarung Greiferfinger 10/Greiferaufschläge 11 wird
zu einem vorgegebenen Maschinendrehwinkel eine zweite Messung mittels
der Messeinheiten 46, 47 durchgeführt. Weichen
die Ergebnisse der zweiten Messung von denen der ersten Messung ab,
kann eine Feinkorrektur der Lage der Vorderkante 24.1 durch
einen vor- oder nacheilenden Antrieb der Motore 25, 26 vor genommen
werden, während der
durch die zweite Messung ermittelte, die Lage einer Seitenkante 24.2 charakterisierende
Wert der Generierung der das Greifersystem 23 in axialer Richtung
verbringenden Stellgröße verwendet
werden.
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Im
Ausführungsbeispiel
sind zwei Antriebseinheiten 18, 19, die vor- oder
nacheilend antreibbar sind, dem Schwinger 5 zugeordnet.
Die Antriebseinheiten 18, 19 bestehen aus Motoren 25, 26 und
nachgeordneten Schraubengetrieben 43, 44. Es ist
aber auch möglich,
den Motoren 25, 26 andere Getriebe wie z. B. Viergelenke
nachzuordnen.
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Im
Ausführungsbeispiel
wurde als Bogenbeschleunigungseinrichtung 2 eine Schwinganlage 3 vorgesehen.
Es ist aber auch möglich,
die Bogenbeschleunigungseinrichtung 2 als eine umlaufende
Beschleunigungstrommel 48 auszubilden (8).
Die Beschleunigungstrommel 48 läuft alternierend mit einer
Geschwindigkeit VS bzw. einem Geschwindigkeitsprofil
um und ist im Kanal 49 mit einem aus Greifern 50 und
Aufschlägen 51 bestehenden
Bogenhaltesystem 42 versehen. Das Bogenhaltesystem 42 kann
z. B. durch Stellelemente 52, die beabstandet zueinander
am Bogenhaltesystem 42 angreifen, in Umfangsrichtung verstellt
werden. Durch unterschiedliche von den Stellelementen 52 realisierte Stellwege
kann das Bogenhaltesystem 42 einer beliebigen Schräglage angepasst
werden. Analog der Schwinganlage 3 wird die Lage des Bogenhaltesystems 42 der
Beschleunigungstrommel 48 der Lage der Vorderkante 24.1 des
Bogens 24 angepasst, bei Übereinstimmung der Bogengeschwindigkeit
VB mit der Geschwindigkeit VS der
Beschleunigungstrommel 48 das Bogenhaltesystem 42 geschlossen
und nachfolgend die Vorderkante 24.1 in die Solllage verbracht.
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Grundsätzlich ist
es auch möglich,
das Bogenhaltesystem 42 ortsfest im Kanal 49 anzuordnen und
durch einen vor- oder nacheilenden Antrieb sowie durch eine gesteuerte
Schiefstellung der Beschleunigungstrommel 48 das Bogenhaltesystem 42 in
eine der Lage der Vorderkante 24.1 auf dem Anlegtisch 1 entsprechende
Lage zu bringen, in dieser den Bogen 24 zu übernehmen
und nachfolgend durch ein Zurückführen der
Beschleunigungstrommel 48 in ihre Ausgangslage die Vorderkante 24.1 in
die Solllage zu verbringen.
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- 1
- Anlegtisch
- 1.1
- Tischblech
- 2
- Bogenbeschleunigungssystem
- 3
- Schwinganlage
- 4
- Trommel
- 5
- Schwinger
- 6
- Schwingerwelle
- 7
- Erster
Steg
- 8
- Zweiter
Steg
- 9
- Greiferwelle
- 10
- Greiferfinger
- 11
- Greiferaufschlag
- 12
- Greiferaufschlagleiste
- 13
- Führungsstück
- 14
- Führung
- 15
- Anschlag
- 16
- Maschinenwand
- 17
- Antriebseinheit
- 18
- erste
Antriebseinheit
- 19
- zweite
Antriebseinheit
- 20
- Abtriebsglied
- 21
- Erstes
Abtriebsglied
- 22
- Zweites
Abtriebsglied
- 23
- Greifersystem
- 24
- Bogen
- 24.1
- Vorderkante
- 24.2
- Seitenkante
- 25
- Erster
Motor
- 26
- Zweiter
Motor
- 27
- Erste
Kupplung
- 28
- Zweite
Kupplung
- 29
- Erste
Gewindespindel
- 30
- Zweite
Gewindespindel
- 31
- Erste
Gewindemutter
- 32
- Zweite
Gewindemutter
- 33
- Erste
Schubstange
- 34
- Zweite
Schubstange
- 35
- Erstes
Gehäuse
- 36
- Zweites
Gehäuse
- 37
- Linearlager
- 38
- Linearlager
- 39
- Drehgelenk
- 40
- Drehgelenk
- 41
- Steuer-
und Auswerteinheit
- 42
- Bogenhaltesystem
- 43
- Erstes
Schraubengetriebe
- 44
- Zweites
Schraubengetriebe
- 45
- Bogentransportrichtung
- 46
- Seitenkantenmesseinheit
- 47
- Vorderkantenmesseinheit
- 48
- Beschleunigungstrommel
- 49
- Kanal
- 50
- Greifer
- 51
- Aufschlag
- 52
- Stellelement
- VB
- Bogengeschwindigkeit
- VS
- Geschwindigkeit
der Bogenbeschleunigungseinrichtung