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Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Klebebindung von losen Blättern in Umschlagmaterial aus Ordnungsmappen, Umschlagmappen, Dehnsammlern usw., sowie zu Büchern, Berichten, eBooks u. dgl. in Buchdeckel mit einseitig angeklebtem Selbstklebeband.
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Die Klebebindung ist hauptsächlich in der Buchherstellung unter dem Namen Lumbeck-Verfahren bekannt geworden. Bei der manuellen Anwendung des Lumbeck-Verfahrens sind Vorrichtungen erforderlich, bei der der Buchblock zwischen zwei Brettern mit Schraubzwingen zusammen gepresst wird, wobei ein Teil über den Brettern übersteht, der an den Blattkanten mit Dispersionskleber per Pinsel bestrichen wird. In den noch nassen Kleber wird ein Gewebe (Schirting) eingedrückt und nach dem Trocknen des Klebers werden in mehreren weiteren Schritten Buchdeckel aus Pappe und verstärkende Pappstreifen für den Rücken mit dem geklebten Buchblock verklebt. Das Verfahren ist umständlich und langwierig. Für das Binden von lose gesammelten Blättern in Umschlagmappen, wie Ordnungsmappen, Aktendeckel, Umschlagmappen, Sammler ist es daher nicht geeignet.
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Es ist auch bekannt geworden, fertig vorbereitete Umschlagmappen mit vorher eingebrachten Hotmelt-Klebern zum Binden von Loseblättern zu verwenden. Der Nachteil dabei ist, dass für unterschiedliche Volumen der Blattstapel spezielle Umschlagmappen mit unterschiedlichen Rückenbreiten bereitgestellt werden müssen. Diese Methode eignet sich deshalb nicht für so genannte Loseblattablagen, die als lose gesammeltes Schriftgut in Registraturmappen gebunden werden sollen, da die Höhe des Blattstapels ständig wechselt. Diese Art von Umschlagmappen ist kostenaufwändig.
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Als Stand der Technik sind auch die Druckschriften
zu nennen, die jeweils die Herstellung einer Klebebindung eines Blattstapels von losen Blättern in einer Umschlagmappe mittels Flüssigklebern, pastösen Klebern oder Hotmelt-Klebern betreffen.
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Die Druckschrift (1) beschreibt das Befestigen von Umschlägen an Blattstapeln unter Verwendung eines Auflagetisches mit schwenkbarer Stirnschiene und gelenkig mit dieser verbundenen Druckplatte, welche bei gemeinsamen Verschwenken den Umschlag an den einzubindenden Blattstapel pressen. Nachteilig bei diesem Verfahren (1) ist, dass ein größerer Aufwand an mechanischen oder maschinellen Antrieben erforderlich ist zum Binden von Umschlägen an Blattstapel.
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Die Druckschrift (2) zeigt ein Verfahren zum Klebebinden von Blattstapeln mit Umschlägen unter Verwendung von Umschlagmappen mit vorher eingebrachten Schmelzkleberstreifen. Nachteilig dabei ist, dass für jeweils unterschiedlich dicke Blattstapel, die Umschlagmappen an der Dicke des Blattstapels ausgemessen und durch Rillen oder Ritzen bearbeitet werden muss. Danach muss der Blattstapel entnommen und der Umschlagrücken mit einem entsprechend zugeschnittenen Schmelzkleberstreifen versehen werden. Der Vorgang kann erst nach Wiedereinfügen des Blattstapels in einer beheizten Klebebindestation beendet werden.
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Die Druckschrift (3) beschreibt das Klebebinden von Blattstapeln in einem Kartonumschlag, wobei der an einem verschiebbaren Schlitten eingespannte und beleimte Blattstapel mit dem Umschlag über ein bewegbares Andrückblech und Falzleisten verbunden wird.
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Bei den aus den Druckschriften 1, 2, 3 bekannten Lesungen ist ein größerer Aufwand an mechanischen oder maschinellen Antrieben zum Binden von Umschlägen an Blattstapel erforderlich,
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Allgemein bekannt ist auch, Schriftstücke zu lochen und in Aktenordnern (Hebelordnern) oder Spiralbindungen ohne Klebung zu binden. Nachteilig ist, dass die Schriftstücke gelocht werden müssen, wodurch Texte nicht bis zum Rand beschriftet und gelesen werden können. Die Nutzung des Schriftgutbehälters ist durch die Mechanik und den starren Rücken mit vorgegebener Breite sehr ungünstig. Dieses mechanische Befestigen von Blättern durch Aufreihstifte, Aufreihzungen und Spiraldrähte ist umständlich, zeit- und kostenaufwändig, zumal dazu mechanische Stanz- und Einbinde-Vorrichtungen erforderlich sind.
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Der Anmeldung liegt das Problem zugrunde, die Vielzahl von mechanischen Vorrichtungen, verschiedenen Verfahren, Blattstapel in Umschlagmappen oder Buchdeckeln einzubinden, zu vermindern und die Arbeitsweise so zu vereinfachen, dass mit einfachen Mitteln im Büro in ein bis zwei Minuten eine Verbundakte oder ein einfaches Buch hergestellt werden kann. Damit ist bei der so genannten Loseblattablage, die bei dickeren Umschlagmappen leicht „fliegende Blätter” und Unordnung in den Umschlagmappen selbst mit sich bringt, die Möglichkeit gegeben, im Büro und am Schreibtisch Loseblattakten auf einfache Weise in einer festen, z. B. chronologischen Ordnung, fest einzubinden.
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Dieses Problem wird durch die Verfahren gemäß der Patentansprüche 1 und 2 sowie durch eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch 21 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Verfahren sind in den Ansprüchen 3 bis 20 aufgeführt
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Das Verfahren gemäß Patentanspruch 2 unterscheidet sich von dem Verfahren gemäß Patentanspruch 1 dadurch, dass anstelle einer Umschlagmappe ein Buchumschlag mit zweiteiligen Buchdeckeln verwendet wird, von dem ein rückseitiger Buchdeckel mit einem den flexiblen Rückenteil des Buchumschlags bildenden Gewebeband versehen ist.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens gemäß Patentanspruch 1 ist im Patentanspruch 3 angegeben. Dabei kommt als Umschlagmappe ein Dehnsammler für höhere Blattstapel zur Anwendung, dessen Vorderwand mit zusätzlichen Nutungen ausgestattet ist, und in eine Verlängerungsklappe mündet, wodurch die Höhe der Vorderwand je nach Höhe des Blattstapels, die die Breite des Rückens bestimmt, so eingestellt wird, dass die Höhe der Vorderwand der Höhe der Rückwand entspricht und dass die veränderte Lage der Umschlagklappe mit dem benutzten Kleber fixiert wird.
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In der Zeichnung ist die Vorrichtung für die Klebebindung gemäß der Erfindung dargestellt:
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1 stellt eine perspektivische Gesamtansicht der Vorrichtung dar;
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2 ist eine Vorderansicht;
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht des Dehnsammlers nach dem Stand der Technik;
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4 zeigt die für die Herstellung eines Buches verwendeten Buchdeckel mit anhängendem selbstklebenden Gewebeband.
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Erläuterung der Erfindung anhand der Zeichnungen und nach Wirkungsweise
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Ein loser Blattstapel (1) wird an der Ober- und Unterseite mit zwei stark Klebstoff abweisenden Deckplatten (2, 3) versehen. Nach dem Geradestoßen des Blattstapels (1) wird der Blattstapel zusammen mit den Deckplatten (2, 3) in eine vorhandene, aufgeschlagene Umschlagmappe (6), bestehend aus Vorderseite (6a) und Rückseite (6b), die über eine oder mehrere Nutungen (3, 21a) miteinander verbunden sind, eingelegt. Zusammen mit der Umschlagmappe (6) wird der Blattstapel (1) mit Deckplatten (2, 3) auf eine ca. 2 cm dicke Tischplatte (5) gelegt. Der einzuklebende Blattstapel (1) ist zusammen mit der ersten Nutlinie (6c) der Umschlagmappe (1) so auszurichten, dass er mit der oberen Kante der. Tischplatte (5) in Übereinstimmung kommt.
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Eine an den Seiten der Tischplatte (5) durch seitliche Führungen (8) verschiebbare und kippbare Anschlagleiste (8) wird an den Blattstapel (1) heran geschoben. Dabei kann eine über den Blattstapel (1) überstehende Rückwand (6b) der Umschlagmappe (1) unter die Anschlagleiste (7) geschoben werden, indem die Anschlagleiste (7) leicht nach hinten gekippt wird.
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Dieser Effekt kann auch dazu benutzt werden, die Anschlagleiste (7) in eine Schräglage zu bringen. Wenn dann der Blattstapel (1) an die Anschlagleiste (7) gedrückt wird, gerät die zu beleimende Fläche (10) des Blattstapels (1) auch in eine Schräglage. Der aufgetragene Kleber gerät dann nicht nur an die Front der Blattkanten, sondern auch dazwischen zwischen die Blattkanten. So wird ein festerer Klebeverbund erreicht.
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Der Kleber wird vorzugsweise mit einem handelsüblichen Klebestift mit flüssigem Kleber in einer weichen Kuststoffflasche mit einem Schwammkopf auf die Blattkanten aufgebracht. Es erhöht die Festigkeit des Klebeverbundes mit der Umschlagmappe (6), wenn nicht nur auf die Blattkanten des Blattstapels (1), sondern auch auf den Innenrücken der Umschlagmappe (6) aufgestrichen wird. Dadurch erweicht der Karton der Umschlagmappe (6) und der Kleber kann besser in die Struktur des Kartons eindringen. Die Tischplatte (5) erleichtert das Auftragen des Klebers, da die Vorderwand (6a) herunter geklappt werden kann und der Kleber die unteren Blätter des Blattstapels (1) besser erreicht. Zusätzlich ist besser abzuschätzen, in welcher Breite der Kleberauftrag auf die Vorderwand (6a) entsprechend der Höhe des Blattstapels (1) aufgebracht werden muss. Um sicher zu gehen, dass auch die oberen Blätter des Blattstapels (1) verlässlich erfasst werden, ist ein breiterer und stärkerer Kleberauftrag sicherer. Das zeigt, welche wichtige Funktion die Deckplatte (2) hat, denn der Mehrauftrag an Kleber würde sich auf die erste Seite des Blattstapels (1) verstärkt ausdehnen und Vorderwand (6a) und Blattstapel (1) auf breiterer Fläche miteinander verkleben. Durch das Andrücken des Überschlaglappens (12) an die Blattkanten wird zudem der Kleberauftrag verstärkt von unten nach oben verteilt.
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Alternativ kann auch ein Hotmelt-Kleber aufgetragen werden, vorzugsweise mit einer handelsüblichen Klebepistole u. dgl. In diesem Fall müssen die Deckplatten (2, 3) hitzebeständig sein.
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Die Deckplatten (2, 3) sollten auch rutschfeste Oberflächen gegenüber den Papieroberflächen aufweisen, da sie sonst leicht auf dem Blattstapel (1) verrutschen.
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Die Kapazität der Umschlagmappe (6) hängt von der Art der einzeln verwendeten Umschlagmappe (6) ab. Mit der Höhe des Blattstapels (1) wird, ein entsprechender Teil der Vorderwand (6a) eingezogen und die Vorderwand (6a) würde bei Überfüllung nicht mehr den Blattstapel abdecken. Innerhalb der Füllkapazität sind jedoch beliebig hohe Blattstapel (1) möglich.
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Der Blattstapel (1) wird vorteilhaft durch ein Gewicht in Form eines Winkeleisens (11) beschwert, das über ein flexibles Verbindungsband (11b) mit der Tischplatte (5) verbunden ist. Die Abwinklung (11a) dient als Handgriff.
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Nach dieser Vorbereitung wird die Vorderwand (6a) der Umschlagmappe (1) hochgeklappt und ein Überschlaglappen (12) mit Griffstange (12a) über den Rücken der Umschlagmappe gezogen. Dabei wird der Rücken der Umschlagmappe an die Klebefläche des Blattstapels gedrückt und anschließend die Vorderwand (6a) über den Blattstapel gezogen. Dadurch wird erreicht, dass der beleimte Rücken des Blattstapels (1) in einen ganzflächigen Kontakt mit der Rückwand (6b) kommt, weiter, dass die Vorderwand (6a) der Umschlagmappe (6) in Höhe des Blattstapels (1) plus Deckplatte (2) mit Unterstützung der Nutlinien (21a) sauber abgekantet wird, sodass in der Vorderwand (6a) eine Knicklinie in Übereinstimmung mit der Kante der oberen Deckplatte (2) ausgebildet wird.
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Nach Entfernen des Winkeleisens (11) kann die Umschlagmappe (6) mit eingeklebtem Blattstapel (1) und Deckplatten (2, 3) senkrecht, auf dem Rücken stehend, in einer so genannten Ordnungsbox, die allgemein als Ablagebox in Registratursystemen dient, zum Trocknen des Klebers abgestellt werden.
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Um das Trocknen des Klebers zu beschleunigen, kann die Umschlagmappe (6) mit Inhalt auf eine handelsübliche Heißplatte, wie sie auch für Hotmelt-Mappen verwendet wird, für kurze Zeit gestellt werden.
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Nach dem Trocknen werden die Deckplatten (2, 3) aus der Umschlagmappe (6) entfernt. Das ist ohne weiteres möglich, da die Klebstoff abweisenden Flächen der Deckplatten (2, 3) ein Ankleben des Klebers sowohl an die Deckplatten (2, 3) selbst wie auch das Verkleben der Innenseiten der Umschlagmappe (6) mit dem Blattstapel (1) verhindern. Ohne diese Deckplatten (2, 3) wäre eine Klebebindung der hier beschriebenen Art nicht möglich, da hier vorzugsweise stark wasserhaltige, kaum Film bildende, niedrig viskose Kleber verwenden werden. So ist es möglich, den flachliegenden Blattstapel (1) mit starkem Kleberauftrag zu versehen, der genügend stark in die Blattstapel (1) eindringt und gleichzeitig die oft kartonstarke Rückwand (6b) durch das in dem Kleber enthaltene Wasser zu erweichen. Nach dem Trocknen des Rückens der Umschlagmappe (6) entsteht ein fester Klebstoffverbund mit dem Blattstapel (1). Die Festigkeit der Klebebindung ist trotz Wiederherstellung der Steifigkeit des Kartons nach dem Trocknen gegeben.
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Die Deckplatten (2, 3) können immer wieder verwendet werden. Oft genügen Hart-PVC-Folien. Bei höheren Anforderungen je nach verwendetem Kleber ist eine Silikon- oder Teflonbeschichtung angezeigt.
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Die Materialstärken der Umschlagmappen (6) können von 60 g/qm Papier bis zu 600 g/qm Karton variieren. Wenn z. B. handelsübliche Dehnsammler aus 600 g/qm beschichtetem Graukarton verwendet werden, kann ein Blattstapel bis zu 60 mm Höhe eingeklebt werden. Da ein solcher Karton eine beträchtliche Steifigkeit besitzt, scheint er völlig ungeeignet, einen Klebeverbund mit einem Blattstapel von 60 mm Höhe einzugehen. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass mit dem Verfahren gemäß der Erfindung eine solche Mappe mit einem Gewicht von 2,5 kg an einem einzelnen Blatt hochzuheben ist.
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Der Dehnsammler (20) besteht aus der Vorderwand (21) und Rückwand (22) und einer Verlängerungsklappe (23). Je nach Höhe des Blattstapels (1) wird die Vorderwand (21) des Dehnsammlers (20) ,verbraucht', d. h. ein dem Rücken entsprechender Teil steht für die Vorderwand (21) nicht mehr zur Verfügung. Das kann dazu führen, dass die Vorderwand (21) nicht mehr bis zur Höhe der Rückwand (23) reicht und den Blattstapel (1) nicht mehr voll abdeckt.
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Bei dem angesprochenen Dehnsammler (20) kann mit ansteigendem Blattstapel (1) die Vorderwand (21) mit Hilfe der Nutungen (21a) verkürzt und dieser Teil als Rücken (24) verwendet werden. Die verkürzte Vorderwand (21) kann dann entsprechend der Erweiterung des Rückens (24) die Verlängerungsklappe (22) mit Hilfe der Nutungen (23a) an höherer Stelle umgefalzt und die Vorderwand (21) somit verlängert werden. Damit wird das oben angeführte Problem der Verkürzung der Vorderwand auf einfache Weise gelöst. Ein weiterer Vorteil des Dehnsammlers (20) besteht darin, dass Umschlagmappen (6) mit klebegebundenem Blattstapel (1) selbst wiederum in Dehnsammler (20) mit dem Rücken eingeklebt werden können. Auch geheftete Broschüren, und Zeitschiften bieten keine Schwierigkeit.
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Ebenso lassen sich fertig geklebte Umschlagmappen (6) in eine bereits vorhandene Umschlagmappe (6) im Dehnsammler (20) sozusagen Huckepack eingeklebt werden. Grundsätzlich lassen sich weitere Blätter in eine vorhandene fertig geklebte Umschlagmappe (6) dazu einkleben, solange die Kapazität der Umschlagmappe (6) oder des Dehnsammler (20) dazu ausreicht.
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Dies sind Vorteile gegenüber den üblichen Hotmelt-Mappen, deren Rückenbreite weitgehend der Höhe des Blattstapels entsprechen muss und daher für verschieden hohe Blattstapel unterschiedliche Hotmelt-Mappen bereitgehalten werden müssen. Auch bei der Klebebindung nach dem Lumbeck-Verfahren ist das nicht möglich.
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Im Internet hat sich gezeigt, dass viele Informationen in Form von Artikeln, Dateien, Handbüchern, Gesetzestexte, eBooks u. dgl. zum Downloaden oder Drucken angeboten werden. Diese Möglichkeit wird immer mehr genutzt. Auch Software-Programme werden immer häufiger nicht mehr mit analogen Benutzungshandbüchern geliefert sondern digital auf CD. Da es unpraktisch ist, sie am Computer zu lesen und zu arbeiten, werden sie meist ausgedruckt. Dabei tritt das Problem auf, dass unhandliche lose Blättern zur Verfügung stehen, für die kaum praktische Bindungsmöglichkeiten vorhanden sind.
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Hierfür eignet sich bevorzugt das Verfahren nach der Erfindung, Umschlagmappen (6), die auch Ordnungsmappen, Orga-Mappen oder Umschlag Aktenmappen genannt werden und in Registratur- und Ordnungssystemen verbreitet eingesetzt sind, stehen in den verschiedensten Materialstärken für die Klebebindung gemäß der Erfindung zur Verfügung. Sie reichen für die meisten Fälle aus. Sie können dann wie normale Akten als Vorgangmappen und Nachschlagemappen innerhalb des Ordnungssystems in Ablageboxen abgestellt werden. Dabei entfallen Beschriftungen auf dem Rücken oder der Vorderwand, wenn die Umschlagmappen (6) mit beschrifteten Selbstklebe-Reitern versehen werden.
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Die Abstellung in solchen Boxen ist angezeigt, da sich die klebegebundenen Umschlagmappen (6) nicht wie stabile Bücher in Regalen abstellen lassen. Die Boxen können überall hingestellt werden, in Regale, in Schubladen, Hängerahmen usw. Die Ablageboxen sind auch mit Mappenstützen versehen. Damit wird verhindert, dass labile Umschlagmappen in nicht vollgefüllten Boxen zusammenfallen.
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Wenn keine Akten, sondern Blattstapel als Buch nach dem vorliegenden erfindungsgemäßen Klebeverfahren zu binden sind, wird anstelle der Umschlagmappen (6) stärkeres Kartonmaterial als Buchdeckel (30, 31) eingesetzt, gegebenenfalls mit besonderer Oberflächenveredlung und/oder mit entsprechendem Aufdruck für das Buch. Dazu werden gemäß der Erfindung Buchdeckel (30, 31) verwendet, die weitgehend der Größe des Blattstapels entsprechen.
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In 4 ist der Buchdeckel (30) am Rand des Rückens mit einem kräftigen flexiblen selbstklebenden Gewebeband (32) versehen, das mit einem Randstreifen (32a) an dem Buchdeckel (30) angeklebt ist, wobei der andere freie Teil mit einem Klebstoff abweisenden Silikonpapier (32b) abgedeckt ist. Die Handhabung ist folgende, sonst aber wie bei der Umschlagmappe (6).
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Der Buchdeckel (30) mit dem angeklebten Gewebeband (32) wird auf die Tischplatte (5) aufgelegt, wobei der Silikonstreifen (32b) oben liegt. Darauf wird die Deckplatte (3) gelegt und darauf der Blattstapel (1). Der Blattstapel (1) wird dann mit der Deckplatte (2) abgedeckt und schließlich obenauf ein Kartonzuschnitt als Buchdeckel (31), gegebenenfalls mit besonderer Beschichtung, Druck oder Prägung, hinzugefügt. Nach dem Auftragen des Klebers auf die Blattkanten des Blattstapels (1) und Entfernung des Silikonpapiers (32b) wird das Gewebeband (32) mit Hilfe des Überschlaglappens (12) an die Klebeflächen des Blattstapels (1) herangedrückt und anschließend auf den oben aufliegenden Buchdeckel (30) mit dem restlichen Streifen des selbstklebenden Gewebebandes (32) mit Hilfe der Selbstklebung angeklebt. Der Überschlaglappen (12) leistet dabei wertvolle Hilfe, da sich das selbstklebende Gewebeband (32) kaum manuell ohne Faltenbildung über den Rücken und auf den Buchdeckel (30) kleben lässt.
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Zum Trocknen muss das Buch auch senkrecht auf dem Rücken stehend abgestellt werden. Das kann zwischen vorhandenen Büchern im Regal geschehen oder auch in einer Ablagebox, wie oben beschrieben. Nach dem Trocknen werden die Deckplatten (2 + 3) entfernt, damit ist das Buch fertig. Es kann jetzt wie übliche Bücher in Regalen abgestellt werden.
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Für das Verfahren zur Klebebindung von losen Blättern in Umschlagmaterial ist eine spezielle Vorrichtung erforderlich, die in den 1 und 2 der Zeichnung dargestellt ist. Die Vorrichtung umfasst folgende Merkmale:
- a) die Vorrichtung besteht aus einer Tischplatte (5) mit Vorderkante (5a) und einer an der Tischplatte (5) befestigten Anschlagleiste (7) mit seitlichen Führungen (8) und Klemmschrauben (9) zum Verstellen der Anschlagleiste (7) in der Höhe und in Schräglage;
- b) an der Tischplatte (5) ist ein Umschlaglappen (12) mit Griffstange (12a) befestigt;
- c) ein Winkeleisen (11) als Gewicht zum Zusammendrücken des Blattstapels (1) ist über ein Verbindungsband (11b) mit der Tischplatte (5) verbunden;
- d) es sind eine erste Klebstoff abweisende Deckplatte (2) oben auf dem Blattstapel (1) liegend und eine zweite Klebstoff abweisende Deckplatte (3) unten unter dem Blattstapel (1) liegend, vorgesehen.
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Bezugszeichenliste
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Fig. 1 + Fig. 2
- 1
- Blattstapel
- 2
- Deckplatte, oben liegend
- 3
- Deckplatte, unten liegend
- 4
- frei
- 5
- Tischplatte
- 5a
- Vordere Kante der Tischplatte
- 6
- Umschlagmappe
- 6a
- Vorderwand der Umschlagmappe
- 6b
- Rückwand der Umschlagmappe
- 6c
- Nutungen
- 7
- Anschlagleiste
- 8
- seitliche Führungen der Anschlagleiste 7
- 9
- Klemmschrauben der Führungen 8
- 10
- zu beleimende Fläche des Blattstapels 1
- 11
- Winkeleisen als Gewicht
- 11a
- Abkantung des Winkeleisens
- 11b
- Verbindung Winkeleisen mit Tischplatte 5
- 12
- Überschlaglappen
- 12a
- Griffstange des Überschlaglappens
Fig. 3 - 20
- Dehnsammler
- 21
- Vorderwand des Dehnsammlers mit Verlängerungsklappe 23
- 21a
- Nutungen der Vorderwand zur Erweiterung des Rückens 24
- 22
- Rückwand des Dehnsammlers
- 23
- Verlängerungsklappe der Vorderwand 21
- 23a
- Nutungen der Verlängerungsklappe 23 bzw. der Vorderwand 21
- 24
- Rücken des Dehnsammlers, entstanden aus der Vorderwand durch Anpassung an die Höhe des Blattstapels 1
Fig. 4 - 30
- Buchdeckel für die Rückwand des Buches
- 31
- Buchdeckel für die Vorderwand des Buches
- 32
- Selbstklebendes Gewebewand mit Silikonabdeckstreifen 32b
- 32a
- Teil des Gewebebandes, der am Buchdeckel 30 angeklebt ist.
- 32b
- Silikonabdeckpapier