-
Die
Erfindung betrifft einen Adaptersatz für das obere bzw. Antriebsende
einer Einbaugarnitur, insbesondere einer Leitungsschieber-Einbaugarnitur,
sowie ein Einbaugarniturensystem mit einer Einbaugarnitur und einem
solchen Adaptersatz.
-
Die
genannten Einbaugarnituren werden grundsätzlich dazu verwendet, unter
dem Bodenniveau verlegte Armaturen zu betätigen bzw. zu bedienen. Sie
weisen meist ein Hülsrohr
und eine Antriebsstange auf, die sich durch das Hülsrohr hindurch
erstreckt, unten auf dem Betätigungsglied
der zu bedienenden Armatur, beispielsweise eines Leitungsschiebers,
angreift und an ihrer Oberseite einen Angriff für eine Stellvorrichtung, beispielsweise
einen Stellschlüssel
besitzt. Oft werden starre Einbaugarnituren eingesetzt, die eine
vorbestimmte Länge
haben. Der Nachteil hierbei liegt darin, dass bei der Änderung des
Oberflächenniveaus,
beispielsweise durch eine Senkung oder eine Straßen-Sanierung, eine Anpassung
auf das neue Straßenniveau
nicht möglich
ist. Um dieses Problem zu lösen,
wurden teleskopierbare Einbaugarnituren entwickelt, und aus der
DE 20 2005 019 156
U1 ist beispielsweise eine solche bekannt. Solche teleskopierbaren
oder teleskopischen Einbaugarnituren sind aber vergleichsweise sehr
teuer. Trotz des höheren
Preises werden diese teleskopischen Einbaugarnituren aber auch teilweise „vorsichtshalber" eingebaut um alle
Eventualitäten
abzudecken und möglich
Folgekosten von Niveauänderungen
so gering wie möglich
zu halten.
-
Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorgenannten Probleme
des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden. Insbesondere soll
es möglich
werden, mit einem flexiblen System und vergleichsweise geringem
(finanziellen) Aufwand eine Höhenanpassung
von Einbaugarnituren, speziell starren oder nicht längenveränderlichen Einbaugarnituren,
nur im notwendigen Bedarfsfall, auch nachträglich problemlos zu ermöglichen.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Adaptersatz gemäß dem Anspruch
1 sowie durch ein Einbaugarniturensystem gemäß dem Anspruch 3 gelöst. Die
Unteransprüche
definieren bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung.
-
Ein
Adaptersatz gemäß der vorliegenden
Erfindung weist ein Adaptersatz-Hülsrohr und eine im Adaptersatz-Hülsrohr untergebrachte
Adaptersatz-Antriebsstange auf, wobei das Adaptersatz-Hülsrohr mit
einem Einbaugarnitur-Hülsrohr
verbindbar ist, und wobei die Adaptersatz-Antriebsstange selbst
teleskopartig verlängerbar
ist oder einen Verbindungsabschnitt zur Verbindung mit der Einbaugarnitur-Antriebsstange
aufweist, der eine teleskopartige Verlängerung des kombinierten Antriebsgestänges gestattet.
-
Mit
anderen Worten wird durch die Erfindung eine Art Teleskop-Nachrüstsatz für starre
bzw. nicht längenveränderbare
Einbaugarnituren zur Verfügung gestellt.
Die Teleskopierbarkeit bzw. Längenveränderbarkeit
wird sozusagen nachträglich
ausgerüstet, und
damit wird auch für
starre Einbaugarnituren eine Anpassung an neue Oberflächenniveaus
ermöglicht. Ein
großer
Vorteil dieses flexiblen Systems ist also, dass hier anfangs eine
starre (günstige)
Einbaugarnitur eingebaut werden kann, und nur im Bedarfsfall, der
ja nicht zwingend bei jeder starren Einbaugarnitur zutrifft, ein
nachträgliches
Umrüsten
problemlos realisiert werden kann. Hierbei entfällt, dass die gesamte Einbaugarnitur
ausgebaut und durch eine längere oder
teleskopische ersetzt werden muss, was ungleich teurer würde. Ein
Vorteil gegenüber
dem Einsetzen von starren Zwischenstücken liegt darin, dass die
neue, mit dem erfinderischen Adaptersatz ausgestattete Einbaugarnitur
auch bei einer erneuten Änderung
des Bodenniveaus leicht in ihrer Höhe angepasst werden kann.
-
Wenn
es sich um geringe Verstellwege oder wenig verschmutzungsgefährdete Umgebungen handelt,
genügt
es grundsätzlich,
lediglich das Antriebsgestänge
zu verlängern
bzw. teleskopartig verlängerbar
auszugestalten. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird
aber auch das schützende
Hülsrohr
mit einbezogen, und dabei wird der Adaptersatz so ausgestaltet,
dass auch das Adaptersatz-Hülsrohr
selbst teleskopartig verlängerbar ist
oder einen Verbindungsabschnitt zur Verbindung mit dem Einbaugarnitur-Hülsrohr aufweist,
der eine teleskopartige Verlängerung
des kombinierten Hülsrohrs
gestattet.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsvariante
wird mit dem Adaptersatz ein oberer Lageraufsatz bereitgestellt,
der außen
einen Antriebsangriff hat, welcher drehmomentübertragend mit der Adaptersatz-Antriebsstange
verbindbar ist bzw. verbunden ist.
-
Ein
Einbaugarniturensystem gemäß der vorliegenden
Erfindung weist eine Einbaugarnitur mit einem Einbaugarnitur-Hülsrohr und
einer Einbaugarnitur-Antriebsstange auf, welche in dem Einbaugarnitur-Hülsrohr untergebracht
ist, sowie einen Adaptersatz, wie er oben in unterschiedlichen Ausführungsformen
beschrieben worden ist.
-
Bei
einer speziellen Gestaltung des erfindungsgemäßen Einbaugarniturensystems
ist das Adaptersatz-Hülsrohr über eine
Teleskopierlänge überlappend
und längsverschieblich
gegenüber
dem Einbaugarnitur-Hülsrohr
angeordnet, wobei das Adaptersatz-Hülsrohr über die Teleskopierlänge innerhalb oder
außerhalb
des Einbaugarnitur-Hülsrohrs
liegt.
-
In
entsprechender Weise kann die Adaptersatz-Antriebsstange über eine
Teleskopierlänge überlappend
und längsverschieblich
gegenüber
der Einbaugarnitur-Antriebsstange angeordnet sein, wobei die Adaptersatz-Antriebsstange über die
Teleskopierlänge
innerhalb oder außerhalb
der Einbaugarnitur-Antriebsstange liegt.
-
Es
besteht die Möglichkeit,
das Einbaugarniturensystem so zu realisieren, dass an dem Ende des äußeren Hülsrohrs,
aus dem das innere Hülsrohr ausragt,
ein Hülsring
angeordnet ist, der beide Hülsrohre
umgreift bzw. in Eingriff nimmt.
-
Es
kann ein Verstellweg (Teleskopierlänge) von von bis zu 500 mm,
insbesondere 200 bis 500 mm bereitgestellt werden, der durch die
Teleskopanordnung des Adaptersatzes ermöglicht wird. Natürlich sind
aber auch Verstellwege denkbar, die geringer oder größer sind,
je nach dem Einsatzzweck oder den vor Ort herrschenden Bedingungen.
-
Die
Erfindung wird im Weiteren anhand mehrerer Ausführungsformen und mit Hilfe
der beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
Sie kann alle hierin beschriebenen Merkmale einzeln sowie in jeder
sinnvollen Kombination umfassen. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine
herkömmliche,
starre Einbaugarnitur;
-
2 einen
Teil der Einbaugarnitur aus 1 sowie einen
Adaptersatz gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
-
3 bis 5 Einbaugarniturensysteme mit
erfindungsgemäßen Adaptersätzen in
unterschiedlichen Ausführungen.
-
Die
in 1 gezeigte herkömmliche, starre und nicht längenveränderliche
Einbaugarnitur weist ein äußeres Hülsrohr 1 und
eine Antriebsstange 2 auf, sowie einen unteren Aufsatz 4 für eine im
Boden verlegte Armatur und einen oberen Lageraufsatz 4. Der
obere Lageraufsatz 4 befindet sich in der Nähe des Bodenniveaus,
also beispielsweise des Straßenniveaus,
und die Antriebsstange 2 kann von dort aus betätigt werden. Ändert sich
nun das Straßenniveau beispielsweise
aufgrund einer Sanierung, könnte
der obere Angriff der Antriebsstange 2 zu weit unten im Boden
zu liegen kommen und nur mehr schwer durch die Stellschlüssel erreichbar
sein. Um eine Höhen-Anpassbarkeit
bereitzustellen kommt nun der erfindungsgemäße Adaptersatz zum Einsatz,
der in der 2 zu sehen ist.
-
Der
in 2 dargestellte Adaptersatz weist ein Hülsrohr 6 und
eine Antriebsstange 7 auf, die von dem Hülsrohr 6 umhüllt wird
und bei der vorliegenden Ausführung
rohrartig ausgestaltet ist. Am unteren Abschnitt weist die Antriebsstange 7 ein
Vierkant-Profil 13 auf, mit dem sie die Einbaugarnitur-Antriebsstange 2 in
Eingriff nehmen kann, die ebenfalls vierkantig ausgestaltet ist.
-
Oben
an einem Lageraufsatz 5 ist die Antriebsstange 7 anhand
einer drehmomentübertragenden
Verbindung (z. B. einer formschlüssigen
Pressverbindung) 9 mit dem inneren Fortsatz 8 verbunden, das
sich nach oben über
einen Absatz 11 hinweg fortsetzt und in dem Vierkantschoner 12 endet,
der als Bedienungsschlüssel-Angriff
dient. Das Hülsrohr 6 umgreift
die Antriebsstange 7 im oberen Bereich des Lageraufsatzes 5 so, dass
sich die Antriebsstange 7 frei darin drehen kann, und ein
Dichtungssystem 10, auf der der Absatz 11 zu liegen
kommt, dient als Verschmutzungsschutz. Außen am Hülsrohr 6 ist noch der
Hülsring 14 dargestellt.
Wenn am Vierkantschoner 12 gedreht wird, überträgt sich
diese Drehung über
die Wellenfeder 9 auf die Antriebsstange 7.
-
Im
zusammengebauten Zustand ist ein Einbaugarniturensystem gemäß der vorliegenden
Erfindung mit dem erfindungsgemäßen Adaptersatz
und dem unteren Teil der Einbaugarnitur in 3 zu sehen.
Um den Adaptersatz aufzubringen, wird einfach der Lageraufsatz 4 (1)
nach oben abgezogen, und dann kann der Adaptersatz auf das verbleibende Einbaugarnitur-Hülsrohr und
die Einbaugarnitur-Antriebsstange 2 so aufgesetzt werden,
dass der in 3 ersichtliche Aufbau entsteht.
Hierzu wird das Adaptersatz-Hülsrohr 6 in
das Einbaugarnitur-Hülsrohr 1 eingeschoben,
bis eine überlappende
Teleskopierlänge
erreicht ist, und in entsprechender Weise übergreift die Adaptersatz-Antriebsstange 7 mit
ihrem Vierkantprofil 13 die Einbaugarnitur-Antriebsstange 2.
Das Drehmoment, das auf die Antriebsstange 7 wirkt, kann
auf die Antriebsstange 2 übertragen werden. Es entsteht
eine Teleskopierlänge
von etwa 200 bis 300 mm. Der Hülsring 14 umgreift
das Adaptersatz-Hülsrohr 6 und
mit seinem unteren Teil nunmehr auch das Ende des Einbaugarnitur-Hülsrohrs 1 und
sorgt so für
einen äußeren Schutz,
wobei gewährleistet
ist, dass die Teleskopierbewegung noch stattfinden kann. An dem
mit dem Bezugszeichen 15 bezeichneten Angriff kann mm der
Adaptersatz nach oben gezogen werden, um das Einbaugarniturensystem
insgesamt teleskopartig zu verlängern,
und dabei nimmt er das Adaptersatz-Hülsrohr 6 mit, aber
auch die Adaptersatz-Antriebsstange 7, weil
die Wellenfeder 9 eine axiale Kraftübertragung ermöglicht.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform,
die in 4 gezeigt ist, weist der Adaptersatz eine Vierkantstange 7' als Antriebsstange
auf, während
die Antriebsstange 2' der
Einbaugarnitur selbst ein Vierkantrohr ist. Hier dringt die Vierkantstange 7' innen in das
Vierkantrohr 2' ein
und gewährleistet
so die Drehmomentübertragung.
Am oberen Teil ist die Vierkantstange 7' durch einen Querbolzen 9' mit dem Fortsatz 8' verbunden,
so dass auch hier die Drehmomentübertragung
und die axiale Befestigung gewährleistet
ist.
-
Es
zeigt sich, dass die Herstellung der Teleskopierfähigkeit
bei der vorliegenden Erfindung in unterschiedlicher Weise erzielt
werden kann, es also möglich
ist, dass die entsprechenden Teile des Adaptersatzes die Teile der
Einbaugarnitur übergreifen oder
in sie eindringen; es muss nur eine überlappende Teleskopierlänge erzielt
werden. Dies wird auch bei der Betrachtung der Ausführungsform
nach 5 nochmals deutlich, wo die Teleskopanordnung für das Antriebsgestänge derjenigen
aus 4 entspricht und im Gegensatz zu der Situation
bei den Ausführungsformen
nach den 3 und 4 diesmal das Adaptersatz-Hülsrohr 6' über das
Einbaugarnituren-Hülsrohr 1 geschoben
ist, um dadurch eine Teleskopierlänge zu erzielen. Der Vorteil
hierbei besteht darin, dass ein Hülsring nicht mehr notwendig ist,
weil die nach unten gerichtete Endstelle des Hülsrohrs 6' an der Verbindung
mit dem Hülsrohr 1 nicht verschmutzungsanfällig ist.