DE102006048566B3 - Verfahren und Vorrichtung zur Reaktivierung von durch Flüssigkeiten verstopften unterirdischen Entgasungssystemen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Reaktivierung von durch Flüssigkeiten verstopften unterirdischen Entgasungssystemen Download PDF

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Abstract

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine geeignete Vorrichtung zur Reaktivierung von durch Flüssigkeiten verstopften unterirdischen Entgasungssystemen zu entwickeln, mit denen Rohrverschlüsse durch Kondensat in unzugänglichen Gasrohren beseitigt werden können, um so die Gasströmung wieder zu ermöglichen. Das Kondensat soll abgeleitet werden, ohne die Verstopfungsstellen von außen öffnen zu müssen. Erfindungsgemäß wird in die verstopfte Rohrleitung des Entgasungssystemes bis in die Verschlussstelle eine Vorrichtung geschoben, die geeignet ist, in der Nähe des Tiefpunktes der Rohrleitung eine Perforation durch mindestens eine Öffnung in der Rohrwandung herzustellen. Als Öffnungsvorrichtung wird eine pyrotechnische Stanzvorrichtung eingesetzt, die elektrisch von außerhalb der Rohrleitung gezündet wird. Die Erfindung betrifft die Reaktivierung von unterirdischen Entgasungssystemen durch eine Ableitung von Kondensat in den Untergrund.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reaktivierung von unterirdischen Entgasungssystemen durch eine Ableitung von Kondensat, um Rohrverschlüsse zu beseitigen und so die Gasströmung wieder zu ermöglichen. Sie ist insbesondere vorgesehen für von außen unzugänglichen Kunststoff-Entgasungsleitungen von Deponien, unterhalb einer evtl. vorhandenen Oberflächen- oder Zwischendichtung.
  • Bisher mussten Rohrleitungen, die an lokalen Tiefpunkten durch Kondensat verschlossen waren und somit eine Gasströmung be- oder sogar verhinderten, ausgegraben und neu ausgerichtet bzw. abgeworfen und durch neue Leitungen ersetzt werden.
  • Als weitere Möglichkeit ist aus DE 3544697 C1 ein Verfahren bekannt, bei dem mit einer Vorrichtung komprimiertes Gas als Druckstoß periodisch in die Rohrleitung gepresst wird, um das Kondensat aus dem Tiefpunkt heraus über den lokalen Hochpunkt hinweg zu drücken. Dies eignet sich jedoch nicht für Leitungen großen Durchmessers, wie im Anwendungsfall, da die Kapillarkräfte an der Rohrwandung in Verbindung mit den Adhäsionskräften der Flüssigkeit nicht die volle Querschnittsfüllung der Rohrleitung ermöglichen können, wenn das Ende der Kondensatmenge bis an den Tiefpunkt der Leitung geschoben wurde, so dass das Druckgas durch das Kondensat hindurch, am Tiefpunkt über diese hinweg, strömt und dieses wieder zurück in den Tiefpunktbereich läuft. Dies umso mehr, je weiter lokaler Tief- und Hochpunkt von einander entfernt sind und je größer der Höhenunterschied ist.
  • Zudem muss ständig die aufwendige Druckvorrichtung betrieben und die Entgasung periodisch unterbrochen werden.
  • Da auf Deponien die Gas führenden Leitungen sehr oft durch mehrere Meter mächtige Ablagerungen überdeckt sind, ist ein sehr hoher Aufwand für deren Freilegung und Neuausrichtung erforderlich. Zum Teil ist dies mit vertretbarem Aufwand überhaupt nicht möglich, so dass die alten Rohrleitungen abgeworfen wurden und neu verlegte Leitungen zum Einsatz kamen. Je nach Leitungslänge ist dies ebenfalls sehr aufwendig und kostenintensiv.
  • Auf Deponien, bei denen eine Zwischendichtung zwischen unterlagerndem Alt- und überlagerndem Deponieneukörper errichtet wurde und Gasleitungen unter der Zwischendichtung verlegt wurden, bestand bisher überhaupt keine Möglichkeit, Rohrverschlüsse durch Rondensatansammlung zu beseitigen.
  • Aus der Erdöl- und Erdgasgewinnung sind so genannte Perforierungskanonen (Perforating guns) bekannt, mit denen Bohrungen bzw. Rohre zur Herstellung einer Verbindung mit einem bestimmten geologischer Formation perforiert werden können, so dass Öl- bzw. Gas in das Brunnenrohr eintreten kann ( DE 693 06 504 T2 , DE 38 81 946 T2 ). Es handelt sich hierbei um einen anderen Anwendungsfall, der nicht die Beseitigung von Rohrverschlüssen durch Flüssigkeiten betrifft und bei denen andere technische Mittel eingesetzt werden.
  • Denkbar sind zudem Lösungen, bei denen in die Gasrohrleitung ein Schlauch bis an die Verschlussstelle befördert wird, und durch den periodisch das Kondensat abgesaugt wird. Diese Lösung bedarf des ständigen Betriebes einer entsprechenden Absaugeinrichtung und ist physikalisch bedingt an Höhenunterschiede zwischen Verschlussstelle und Befahrungsöffnung (Gassammelstation) von < 10 m gebunden.
  • Gemäß DE 38 03 925 A1 werden bereits beim Bau die Rohrleitungen mit auf- und absteigendem Gefälle verlegt und an den lokalen Tiefpunkten Entwässerungsmöglichkeiten eingebaut, die in den Deponiekörper entwässern. Dieses Verfahren ist jedoch nicht auf Anwendungsfälle übertragbar, bei denen Gasleitungen ohne diese Einrichtungen bereits verlegt und überschüttet wurden.
  • Bei dem Verfahren nach DE 37 16 597 A1 wird ein federelastischer, lang gestreckter schlauch- oder stabförmiger Körper in Rohrleitungen eingeführt, um Messungen ausführen zu können und mit denen Proben entnommen werden können. Entsprechende Sensoren müssen im Sondenkopf eingebaut sein. Dieses Verfahren dient somit nicht der planmäßigen Beseitigung von z.B. Kondensatverschlüssen durch Absaugung. Wie aus 1 dieser Schrift ersichtlich ist, ist die gesamte Vorrichtung auf einem Fahrzeug montiert und somit nicht für den dauerhaften Betrieb geeignet.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine geeignete Vorrichtung zur Reaktivierung von durch Flüssigkeiten verstopften unterirdischen Entgasungssystemen zu entwickeln, mit denen Rohrverschlüsse durch Kondensat in von außen unzugänglichen Gasrohren beseitigt werden können, um so die Gasströmung wieder zu ermöglichen. Das Kondensat soll abgeleitet werden, ohne die Verstopfungsstellen von außen öffnen zu müssen.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Verfahrensanspruches 1 und des Vorrichtungsanspruches 3 gelöst. Ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen 2 und 4 bis 9 beschrieben.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird in die verstopfte Rohrleitung des Entgasungssystemes bis in die mit Kondensat gefüllte Verschlussstelle eine spezielle Schussvorrichtung geschoben. Diese Vorrichtung ist geeignet, in der Nähe des Tiefpunktes des Rohrleitungsquerschnittes eine Perforation durch mindestens eine Öffnung in der Rohrwandung herzustellen, die das Abfliesen der Flüssigkeit ermöglicht. Nach der Perforierung wird die Vorrichtung wieder entnommen. Die Perforation vom Inneren der Rohrleitung aus wird insbesondere mit einer pyrotechnischen Stanzvorrichtung ausgeführt, die elektrisch von außerhalb der Rohrleitung gezündet wird.
  • Die verwendete Vorrichtung besteht aus einer am Ende eines Zündkabels befindlichen pyrotechnischen Stanzvorrichtung, deren äußere Abmessungen kleiner als die engste Stelle der zu passierenden Rohrleitung sind. Die pyrotechnische Stanzvorrichtung selbst besteht aus einem Metallkörper, in dem sich mindestens ein Geschosslauf in Richtung der Wandung der zu öffnenden Rohrleitung befindet. Für den Schuss kann entweder eine Patrone direkt in den Geschosslauf eingeführt werden oder es wird ein Projektil in den Geschosslauf eingeführt und in einer separaten Kammer befinden sich ein Treibsatz mit Zünder. Die Zündung der Patrone oder des Treibsatzes mit Zünder erfolgt über ein Zündkabel von außen.
  • In einer Ausführungsform besitzt die pyrotechnische Stanzvorrichtung mehrere Geschossläufe, deren darin befindliche Projektile einzeln hintereinander oder gleichzeitig abgeschossen werden können.
  • Die pyrotechnische Stanzvorrichtung kann über spezielle Abblasekanäle verfügen, die ein Abströmen der Verbrennungsgase in Rohrlängsrichtung bewirken. Dadurch kann eine Beschädigung der Rohrleitungen vermieden werden.
  • Zur Minimierung des Schiebewiderstandes können sich an der pyrotechnischen Stanzvorrichtung Räder befinden, welche ein einfacheres Einführen der Vorrichtung ermöglichen und wodurch Beschädigungen vermieden werden können.
  • Wenn der Schwerpunkt der pyrotechnischen Stanzvorrichtung in der unteren Hälfte liegt, kann eine selbstständige Ausrichtung der Stanzvorrichtung in Schussposition bei weitestgehend vertikaler Ausrichtung der Geschossläufe erfolgen.
  • Hinter der pyrotechnischen Stanzvorrichtung kann eine Kameraeinheit angeordnet sein, die über eine Steuerleitung an einem Monitor angeschlossen ist. Dadurch können eine genaue Positionierung der Stanzvorrichtung und eine Kontrolle der Gegebenheiten vor Ort erfolgen.
  • Die zu öffnenden Gasrohrleitungen enden oft in Metallrohrleitungen geringeren Durchmessers, beispielsweise DN 50, in einer Gassammelstation. Um die erfindungsgemäße Vorrichtung auch durch solche Engstellen bis zur Gasrohrleitung, beispielsweise mit DN 90–100, einzuführen, kann der Metallkörper der pyrotechnischen Stanzvorrichtung schwenkbar angeordnet sein. Dazu kann er in einer Gabel am Ende des Schubgestänges schwenkbar sein und mittels eines Zugseiles in Schussstellung gebracht werden.
  • Durch die Erfindung wird der Aufwand, um in Gasrohren Verschlussstellen durch Kondensat an lokalen Tiefpunkten zu beseitigen, deutlich gesenkt bzw. die Beseitigung überhaupt erst ermöglicht. Damit wird auch dauerhaft gewährleistet, dass das Gas wieder strömen kann.
  • Die Erfindung kann überall dort angewendet werden, wo Kondensat in die unmittelbare Umgebung der Rohrleitung abgeleitet werden kann und das Eindringen von Gas von außerhalb nicht möglich ist bzw. nicht stört oder toleriert werden kann.
  • Nachfolgend wird die Erfindung an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 Darstellung der Situation auf einer Deponie
  • 2 Rohrleitung mit pyrotechnischer Stanzvorrichtung
  • 3 Pyrotechnische Stanzvorrichtung mit getrennten Bohrungen für Zünder und Treibsatz einerseits und Projektil andererseits
  • 4 Darstellung einer pyrotechnischen Stanzvorrichtung mit Abblasekanälen
  • 5 pyrotechnische Stanzvorrichtung mit schwenkbarer Schusseinheit in Transportposition
  • 6 pyrotechnische Stanzvorrichtung mit schwenkbarer Schusseinheit in Schussposition
  • 1 stellt die Situation auf einer Mülldeponie mit Zwischendichtung 1 und durch Kondensat 5 verschlossener Rohrleitung 4 dar.
  • Die Mülldeponie ist mit einem unterirdischen Entgasungssystem versehen, welches die entstehenden Deponiegase aufnehmen und der Gassammelstation 6 einer Entsorgungs- bzw. Verwertungsanlage zuführen soll. Durch lokale Setzungen 2 im Abfall-Altkörper 9 infolge der Auflast durch den Abfall-Neukörper 8 kann es vorkommen, dass in den zur Ableitung von Gasen aus Gasbrunnen 3 dienenden Rohrleitungen 4 lokale Tiefpunkte entstehen und diese durch Kondensat 5 verschlossen werden, wodurch ein Durchlass der entstehenden Gase nicht mehr gewährleistet wird. Aufgrund der großen Mengen an überlagerndem Deponiegut und eventuell vorhandener Oberflächen- bzw. Zwischendichtungen 1 besteht die Aufgabe, ohne Freilegen der verstopften Rohrleitung 4 durch diese von einer Befahrungsöffnung 7 aus mit einer pyrotechnischen Stanzvorrichtung 10 an die Verschlussstellen zu gelangen und dort durch Öffnen der Rohrleitung 4 die stehenden Flüssigkeiten in den Abfall-Altkörper 9 abzuleiten.
  • 2 zeigt eine beispielhafte Darstellung der Erfindung mit einer pyrotechnischen Stanzvorrichtung 10 zur Perforierung der Rohrwandung der verstopften Rohrleitung 4.
  • Die pyrotechnischen Stanzvorrichtung 10 besteht aus einem Metallkörper 11, der in seiner äußeren Form so gestaltet ist, dass er in die Rohrleitung 4 eingeführt und auch durch Bögen hindurch transportiert werden kann. Dieser Metallkörper 11 wird in einem Anwendungsfall mit einem Schiebegestänge, wie es bei Rohrbefahrungskameras verwendet wird, in die Rohrleitung 4 bis an die entsprechende Verschlussstelle geschoben. Diese Position wurde zuvor mittels einer Kamerabefahrung lokalisiert. In einem anderen Anwendungsfall wird die pyrotechnische Stanzvorrichtung 10 vor der Kamera her geschoben, so dass ein Arbeitsgang entfallen kann und zu dem die richtige Positionierung visuell kontrolliert werden kann.
  • Zur Minimierung des Schiebewiderstandes wird der Metallkörper 11 mit Rädern 14 ausgerüstet. Um zu gewährleisten, dass der Schuss bzw. die Schüsse nach unten abgegeben werden, wird der Metallkörper 11 so gestaltet, dass der Schwerpunkt so tief wie möglich liegt.
  • In den Metallkörper 11 werden eine oder mehrere Bohrungen eingebracht, die die Patrone 16 aufnimmt. Dieser Geschosslauf mit Patronenlager 12 wird am oberen Ende durch einen Einschraubstutzen 13 verschlossen. Die Gewindebohrung ist an einer Seite mit einer Nut versehen, durch die das Zündkabel 17 nach außen geführt werden kann. Um das Zündkabel nicht durch den Einschraubstutzen 13 zu beschädigen, wird unter den Einschraubstutzen eine geschlitzte Scheibe 16 und in der Nut ein Schutzstreifen 18 eingelegt.
  • In 3 ist im Gegensatz zu 2 der Fall dargestellt, dass das Projektil 19 im Geschosslauf einerseits und Treibsatz und Zünder senkrecht dazu in einer separaten Kammer 20 andererseits angeordnet sind. Dies bietet den Vorteil, dass die Beschleunigungsstrecke des Projektils 19 länger ausgeführt werden kann. In diesem Fall wird ein Pfropfen zur Fixierung 21 des Projektils verwendet.
  • In 3 ist eine Pyrotechnische Stanzvorrichtung 10 mit 6 Geschossläufen dargestellt, bei der je 3 spiegelbildlich zu einander angeordnet sind. Die Zündkabel von der Vorderseite werden in einem Kabelkanal 22 zur Rückseite der Stanzvorrichtung 10 geführt und so vor Beschädigungen beim Transport geschützt. Je nach gewünschter Perforierung ist die Anordnung der Läufe für die Projektile 19 und die Zündreihenfolge zu variieren. Mit geringem Abstand zueinander angeordnete Läufe für die Projektile 19 und gleichzeitige Zündung der Treibsätze erzeugen ein großes Loch. Die Einzelzündung der Treibsätze nacheinander führt in der Regel zu Einzellöchern, da auch bei einer Laufanordnung mit geringem Abstand zueinander durch den rückstoßbedingten Lageversatz der pyrotechnischen Stanzvorrichtung 10 sich unterschiedliche Schusspositionen ergeben.
  • Bei einem Fall der Anwendung wird vor dem Einführen der pyrotechnischen Stanzvorrichtung 10 in die Rohrleitung die Flüssigkeit an den lokalen Tiefpunkten abgepumpt. Dies ist beispielsweise möglich, indem zusammen mit einer Befahrungskamera ein Schlauch in die Rohrleitung 4 eingezogen wird und von außen mittels Vakuumpumpen abgesaugt wird. In diesem Fall ist es möglich, die in den 1 bzw. 2 dargestellten Stanzvorrichtungen 10 zum Einsatz zu bringen.
  • Um den Aufwand für die Perforierung der Rohrwandung insgesamt zu verringern, bietet es sich an, das vorherige Absaugen der Flüssigkeit aus dem lokalen Rohrtiefpunktbereich zu unterlassen. Dies ist auch dann erforderlich, wenn der Höhenunterschied zwischen Befahrungsöffnung 7 und lokalen Tiefpunkt ≥ 10 m beträgt. In diesem Fall kann die pyrotechnische Stanzvorrichtung 10 je Geschosslauf mit einem Abblasekanal 23 für die Verbrennungsgase der Treibsätze versehen werden.
  • In 4 ist eine pyrotechnische Stanzvorrichtung 10 mit Abblasekanälen 23 dargestellt. Durch diesen Abblasekanal 23 wird gezielt ein Abströmen der Verbrennungsgase in Rohrlängsrichtung bewirkt, noch bevor das Projektil den Lauf verlässt und das Gas in Laufrichtung, d. h. quer zur Rohrachse, aus dem Lauf ausströmen kann. Damit wird eine gleichmäßige, allseitig wirkende Übertragung des Druckes der Verbrennungsgase auf die Flüssigkeit vermieden und die Strömung gezielt in Rohrlängsachse ausgerichtet. Dadurch wird ein Bersten der Rohrleitung 4 vermieden.
  • Gasbrunnenleitungen werden i. d. R. mit einem Innendurchmesser von 90 bis 100 mm ausgeführt. Die Einführung in die Gassammelstationen 6 erfolgt jedoch meist mit Rohrleitungen geringeren Durchmessers, z. B. mit Stahlleitungen DN 50. Um auch in diesem Fall die pyrotechnische Stanzvorrichtung 10 in die Rohrleitung 4 einführen zu können, ohne die Leitung DN 90...100 öffnen zu müssen bzw. einen Rohrbefahrungsstutzen dieses Durchmessers anbringen zu müssen, sieht ein weiteres Ausführungsbeispiel der pyrotechnischen Stanzvorrichtung 10 vor, die eigentliche Schusseinheit, d.h. Metallkörper 11 inkl. Lauf mit Patronenlager 12 bzw. Lauf mit Kammer für Treibsatz und Zünder, schwenkbar anzuordnen, so dass das Einführen der Stanzvorrichtung 10 in die Gasleitung 4 durch die Rohrleitung mit dem geringeren Durchmesser hindurch von den Gassammelstationen 6 aus möglich ist und die eigentliche Schusseinheit an der zu perforierenden Stelle in Arbeitsstellung gebracht werden kann.
  • 5 zeigt die pyrotechnische Stanzvorrichtung 10 mit schwenkbarer Schusseinheit in Transportposition und 6 in Schussposition.
  • Um die Schusseinheit von Transport- in Schussposition bringen zu können wird die Schusseinheit in einer am Schubgestänge 24 angebrachten Gabel 25 im Drehpunkt 26 schwenkbar gelagert und durch ziehen des in einer Führungsnut 30 befindlichen Zugseiles 28, das im Befestigungspunkt 29 am Metallkörper angebracht ist, gegen einen Anschlag 27 geschenkt. Nach Ausführung des Schusses bzw. der Schüsse wird der Lauf in Rohrlängsrichtung ausgerichtet und dadurch die Schusseinheit wieder in Transportstellung gebracht, so dass sie wieder durch die Leitung mit geringem Durchmesser hindurch zurückgezogen werden kann.
  • 1
    Zwischendichtung
    2
    lokale Setzung
    3
    Gasbrunnen
    4
    Rohrleitung
    5
    Kondensat
    6
    Gassammelstation
    7
    Befahrungsöffnung
    8
    Abfall-Neukörper
    9
    Abfall-Altkörper
    10
    Pyrotechnische Stanzvorrichtung
    11
    Metallkörper
    12
    Geschosslauf mit Patronenlager
    13
    Einschraubstutzen
    14
    Rad
    15
    Geschlitzte Scheibe
    16
    Patrone
    17
    Zündkabel
    18
    Schutzstreifen
    19
    Projektil
    20
    Kammer für Treibsatz und Zünder
    21
    Pfropfen zur Fixierung
    22
    Kabelkanal
    23
    Abblasekanäle
    24
    Schubgestänge
    25
    Gabel
    26
    Drehpunkt
    27
    Anschlag
    28
    Zugseil
    29
    Befestigungspunkt
    30
    Führungsnut

Claims (9)

  1. Verfahren zur Reaktivierung von durch Flüssigkeiten verstopften unterirdischen Entgasungssystemen, insbesondere in Deponien, dadurch gekennzeichnet, dass in die verstopfte Rohrleitung des Entgasungssystemes bis in die Verschlussstelle eine Vorrichtung geschoben wird, die geeignet ist, in der Nähe des Tiefpunktes der Rohrleitungsquerschnittes eine Perforation durch mindestens eine Öffnung in der Rohrwandung herzustellen, die das Abfliesen der Flüssigkeit ermöglicht und dass nach der Perforierung die Vorrichtung wieder entnommen wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforation vom Inneren der Rohrleitung aus mit einer pyrotechnischen Stanzvorrichtung (10) ausgeführt wird, die elektrisch von außerhalb der Rohrleitung gezündet wird bei der mindestens ein Projektil 19 gegen die Rohrwandung geschossen wird.
  3. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, – dass sich am Ende eines Zündkabels (17) eine pyrotechnische Stanzvorrichtung (10) befindet, deren äußere Abmessungen kleiner als die engste Stelle der zu passierenden Rohrleitung (4) sind, – dass die pyrotechnische Stanzvorrichtung (10) aus einem Metallkörper (11) besteht, in dem sich mindestens ein Geschosslauf für Projektile (19) in Richtung der Wandung der zu öffnenden Rohrleitung (4) befindet, und – dass eine Patrone (16) oder ein Zünder mit Treibsatz über das Zündkabel (17) von außen zündbar sind.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die pyrotechnische Stanzvorrichtung (10) über mehrere Geschossläufe (12) verfügt, deren darin befindliche Projektile (19) einzeln hintereinander oder gleichzeitig abgeschossen werden können.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die pyrotechnische Stanzvorrichtung (10) über spezielle Abblasekanäle (23) verfügt, die ein Abströmen der Verbrennungsgase in Rohrlängsrichtung bewirken.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich an der pyrotechnischen Stanzvorrichtung (10) Räder (14) befinden.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwerpunkt der pyrotechnischen Stanzvorrichtung (10) in der unteren Hälfte liegt, so dass eine selbstständige Ausrichtung der Stanzvorrichtung (10) in Schussposition bei weitestgehend vertikaler Ausrichtung der Geschossläufe (12) erfolgt.
  8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich hinter der pyrotechnischen Stanzvorrichtung (10) eine Kameraeinheit befindet, die über eine Steuerleitung an einem Monitor angeschlossen ist.
  9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Metallkörper (11) der pyrotechnischen Stanzvorrichtung (10) in einer Gabel (25) am Ende des Schubgestänges (24) schwenkbar angeordnet ist und mittels eines Zugseiles (28) oder Gestänges in Schussstellung gebracht werden kann.
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