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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung einer
wiederbebilderbaren Druckform für
den Flachdruck gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren zum Behandeln,
insbesondere zum Bebildern, von wiederbebilderbaren Druckformen
für den
Flachdruck bekannt. Beim lithografischen Nassoffset-Druckverfahren
werden die Druckformen beim Bebildern in ihrem lokalen Benetzungsverhalten
verändert,
d. h. in hydrophile bzw. Feuchtmittel führende und hydrophobe bzw.
Druckfarbe führende Bereiche
entsprechend der zu druckenden Information strukturiert.
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Die
DE 102 27 054 A1 offenbart
eine wiederverwendbare Druckform für den Offsetdruck, wobei eine
Metalloxidoberfläche,
insbesondere eine nativ oxidierte Titanoxidoberfläche, mit
amphiphilen Molekülen,
beispielsweise mit einer Phosphonsäure oder einer Hydroxamsäure, belegt
wird. Eine solche belegte Druckform kann durch selektive punktweise
Energiezufuhr, beispielsweise durch einen Infrarotlaser, bebildert
und durch großflächige Energiezufuhr,
beispielsweise durch eine UV-Lampe, werden.
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Die
EP 1 245 385 A2 offenbart
dagegen ein Verfahren zur mehrmaligen Erzeugung und/oder Löschung eines
Druckbildes einer Nassoffset-Druckform durch IR-Laserbebilderung. Eine Oberschicht
24 der
Druckform, welche photokatalytisch oder thermisch veränderbares
Material
24a (zum Schalten zwischen den hydrophilen und
lipophilen Zuständen) umfasst,
weist dabei in die Schicht integrierte Absorptionszentren
24b,
insbesondere Halbleiter-Nanopartikel, für eine Bebilderungs-Strahlung,
insbesondere für
NIR-Laserstrahlung auf.
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Während im
Flachdruck gemäß der
EP 1 245 385 A2 somit
die zur Bebilderung notwendige Absorptionsfähigkeit in die zu verändernde
Schicht integriert wird, geht man im Flexodruck andere Wege. Die
US 2003/0129533 A1 offenbart
gegenüber
dem oben gewürdigten
Stand der Technik ein Verfahren zur einmaligen Bebilderung einer
Druckform für
den flexografischen Druck. Dabei beschreibt die
US 2003/0129533 A1 im
Zusammenhang mit den
1(a) bis
1(f) weiteren Stand der Technik, demgemäß auf einer
UV-photopolymerisierbaren Schicht
2 eine ablatierbare Photomaskenschicht
1 angeordnet ist.
Unter Einsatz eines adressierbaren IR-Laserstrahls wird die Schicht
1 bebildert,
d. h. entsprechend der Bilddaten ablatiert. Anschließend wird
die Druckform vollflächig
mit UV-Strahlung belichtet, wobei es zu einer Polymerisierung der
Schicht
2 an den zuvor bebilderten bzw. ablatierten Stellen
kommt. Abschließend
wird ein Entwicklungsschritt durchgeführt, wobei die Reste der Schicht
1 und
die nicht-polymerisierten
Stellen der Schicht
2 entfernt werden.
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Auf
diese Weise wird die Druckform beim Bebildern in ihrer Topografie
makroskopisch entsprechend dem zu erzeugenden Druckbild irreversibel verändert. Damit
die Schicht 1 sowohl eine ausreichende IR-Absorption als
auch eine ausreichende UV-Lichtundurchlässigkeit
besitzt, weist die Schicht 1 eine Stärke von etwa 1 bis etwa 35
um auf. Des Weiteren übernimmt
die Schicht 1 auf Grund ihrer Stärke auch eine Schutzfunktion
gegenüber
mechanischen oder photoinduzierten Veränderungen der Schicht 2, beispielsweise
während
der Lagerzeit.
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Auch
im Flachdruck ist durch die Offenbarung der
US 6,187,380 B1 bereits
die Verwendung einer Bebilderungsmaske für die UV-Belichtung bekannt,
jedoch wird diese Maske im Tintenstrahlverfahren erzeugt.
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Vor
dem Hintergrund des oben gewürdigten Standes
der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zur Behandlung einer wiederbebilderbaren Druckform für den Flachdruck
zu schaffen, welches eine Laserbehandlung einer im nanoskopischen
Bereich an ihrer Oberfläche zu
modifizierenden Flachdruck-Druckform bei gegenüber dem Stand der Technik reduzierten
Kosten und reduziertem Aufwand erlaubt.
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Es
ist eine weitere oder alternative Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren zur Behandlung einer wiederbebilderbaren Druckform
für den
Flachdruck zu schaffen, welches eine Laserbehandlung einer im nanoskopischen
Bereich an ihrer Oberfläche
zu modifizierenden Flachdruck-Druckform bei gegenüber dem
Stand der Technik reduzierter Laserleistung erlaubt.
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Diese
Aufgaben werden erfindungsgemäß durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie
aus der folgenden Beschreibung und den zugehörigen Zeichnungen.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zur Behandlung einer wiederbebilderbaren Druckform für den Flachdruck,
wobei
- – eine
als Druckfläche
wirkende Oberfläche
der Druckform im nanoskopischen Bereich oberflächenmodifiziert wird, indem
eine chemische Funktionalisierung der Oberfläche durch Belegung mit amphiphilen
Molekülen
erfolgt, und
- – die
Druckform mit der Strahlung eines Laser behandelt wird, zeichnet
sich dadurch aus, dass auf die Oberfläche eine die Strahlung absorbierende Schicht
aufgebracht wird.
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Als
nanoskopischer Bereich soll in dieser Anmeldung der Bereich kleiner
als 0,1 μm
verstanden werden.
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Durch
das erfindungsgemäße Aufbringen
einer die Strahlung, insbesondere Infrarotstrahlung oder NIR-Strahlung
absorbierenden Schicht auf die Oberfläche wird es in vorteilhafter
Weise möglich,
die Laserbehandlung mit einem Laser, insbesondere mit einem Infrarotlaser,
einem NIR-Laser oder speziell einen NIR-Diodenlaser, geringerer
Leistung und somit zumeist auch mit einem kostengünstigeren
Laser durchzuführen.
Die zur Behandlung bzw. zur Bebilderung bzw. Bilderzeugung notwendige
Energie wird erfindungsgemäß in der
absorbierenden Schicht, welche auf der Belegung angeordnet ist,
eingekoppelt.
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Weiterhin
führt das
erfindungsgemäße Aufbringen
einer absorbierenden Schicht dazu, dass die benötigte Leistung für die Behandlung
in vorteilhafter Weise im Wesentlichen unabhängig vom verwendeten Substrat,
d. h. vom Material der Druckform ist.
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Eine
hinsichtlich einer verkürzten
Bebilderungszeit und eines vereinfachten Bebilderungsprozesses vorteilhafte
und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann sich dadurch auszeichnen, dass durch die Behandlung mit dem
Laser gleichzeitig sowohl die absorbierende Schicht als auch die
chemische Funktionalisierung der Oberfläche einer zu druckenden Information
entsprechend von der Druckfläche
entfernt werden.
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Eine
hinsichtlich der Materialwahl für
das Substrat vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
kann sich dadurch auszeichnen, dass die Oberfläche als Metalloxidoberfläche ausgebildet
ist.
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Eine
hinsichtlich einer kostengünstigen
Lösung
vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann sich dadurch auszeichnen,
- – dass die
Behandlung der Druckform mit der Strahlung eines Infrarot-Laser,
insbesondere eines NIR-Lasers oder speziell eines NIR-Diodenlasers,
erfolgt,
- – dass
die absorbierende Schicht als infrarotabsorbierende Schicht ausgebildet
ist, und
- – dass
durch die Behandlung in der Schicht durch Entfernen von Schichtmaterial
ein einer zu druckenden Information entsprechendes Bild erzeugt wird.
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Eine
hinsichtlich der weiteren Reduzierung der für die Behandlung notwendigen
Leistung vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann sich dadurch auszeichnen, dass die absorbierende Schicht mit
einer Schichtstärke
aus der Gruppe der Schichtstärken
bestehend aus:
- – weniger als etwa 1 μm
- – weniger
als etwa 0,5 μm,
- – weniger
als etwa 0,25 μm,
- – weniger
als etwa 0,1 μm,
und
- – insbesondere
im Bereich von etwa 0,05 μm
bis etwa 0,25 μm
aufgebracht wird.
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Im
Gegensatz zum Stand der Technik bei der auf Polymerisation basierenden
Flexodruck-Druckplattenherstellung
kann in vorteilhafter Weise eine sehr dünne, weniger als etwa 1 μm starke
und daher mit geringer Leistung bebilderbare bzw. abtragbare absorbierende
Schicht aufgebracht werden, da bei der Behandlung lediglich eine
nanoskopische Oberflächenmodifikation,
nicht jedoch eine mikroskopische oder gar makroskopische Änderung
der Topografie der Druckformoberfläche erfolgt. Auch weil die Schutzfunktion
(z. B. gegenüber
Lagerschäden)
der absorbierenden Schicht durch das im Wesentlichen sofortige IR-Bebildern
nach dem Auftragen der absorbierenden Schicht entfällt, kann
diese eine sehr geringe Stärke
aufweisen und folglich mit geringerer Leistung behandelt werden.
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Eine
hinsichtlich eines einfach durchzuführenden Gesamtprozesses vorteilhafte
und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann sich dadurch auszeichnen, dass unbebilderte Bereiche oder Reste
in bebilderten Bereichen der absorbierenden Schicht, welche nicht
durch die Behandlung mit der Strahlung des Laser entfernt werden,
physikalisch oder chemisch, d. h. mit einem physikalischen oder
chemischen Verfahren, von der Druckfläche entfernt werden.
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Eine
weitere vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann sich dadurch auszeichnen, dass das Auftragen der absorbierenden
Schicht das Aufbringen eines IR-Absorbers, insbesondere eines NIR-Absorbers
umfasst.
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Eine
hinsichtlich des eingesetzten Mediums einfache und daher bevorzugte
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann sich dadurch auszeichnen, dass als absorbierende Schicht Druckfarbe
für den
Flachdruck, insbesondere schwarze Offsetfarbe, oder Druckfarbe für den Tintenstrahldruck,
insbesondere schwarze Inkjetfarbe aufgebracht wird.
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Eine
hinsichtlich des eingesetzten Mediums einfache und daher bevorzugte
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann sich dadurch auszeichnen, dass als absorbierende Schicht zumindest
Graphit aufgebracht wird.
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Eine
hinsichtlich der IR-Behandlung vorteilhafte und daher bevorzugte
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann sich dadurch auszeichnen, dass die Fluenz des zur Behandlung
verwendeten Lasers etwa 1 J/cm2 beträgt.
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Ein
Verfahren zum Drucken weist folgende Merkmale auf:
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– eine Druckform
wird nach einem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Behandlung einer wiederbebilderbaren Druckform für den Flachdruck
für einen
ersten Druckauftrag behandelt, insbesondere bebildert,
- – die
Druckform wird nach der Behandlung gefeuchtet,
- – die
Druckform wird nach der Feuchtung eingefärbt,
- – die
Druckform wird nach dem Einfärben
abgedruckt,
- – die
Druckform wird nach dem Abdrucken gereinigt,
- – die
Druckform wird nach dem Reinigen erneut nach einem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Behandlung einer wiederbebilderbaren Druckform für den Flachdruck
für einen
weiteren Druckauftrag behandelt, insbesondere bebildert.
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Die
beschriebene Erfindung und die beschriebenen, vorteilhaften Weiterbildungen
der Erfindung stellen auch in beliebiger Kombination miteinander
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung dar.
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Die
Erfindung sowie weitere, konstruktiv und funktionell vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung werden nachfolgend unter Bezug auf
die zugehörigen
Zeichnungen anhand wenigstens eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben.
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Die
Zeichnungen zeigen:
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1 Ablauf
des erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel.
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In 1 ist
der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Behandlung, insbesondere zur Herstellung oder Bebilderung einer
wiederbebilderbare Druckform 102 für den Flachdruck, insbesondere
für den
lithografischen Offsetdruck, gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
gezeigt. In einem Verfahrensschritt 100 (Bereitstellung)
wird die wiederbebilderbare Druckform 102 bereitgestellt.
Die Druckform 102 weist eine als Druckfläche 104 wirkende
Oberfläche 106 auf.
Die chemisch funktionalisierte Oberfläche 106 weist eine – vorzugsweise
monomolekulare – Belegung 107 mit
amphiphilen Molekülen
auf, d. h. die Oberfläche 106 ist
im nanoskopischen Bereich oberflächenmodifiziert.
Die in 1 zur Darstellung der modifizierten Oberfläche 106 verwendete
dicke schwarze Linie dient lediglich dem besseren Erkennen und soll
folglich nicht die Dicke der Belegung wiedergeben. Die Belegung 107 kann bevorzugt
durch Aufbringen einer Phosphonsäure (Beispiel:
Semiperfluorierte Oktadecylphosphonsäure) oder Hydroxamsäure erzeugt
werden. Eine solche Belegung hat eine Ausdehnung senkrecht zur Druckformoberfläche („Dicke") von etwa 1 nm bis etwa
2 nm. Durch die Belegung 107 wird die Oberfläche 106 im
Wesentlichen in einen hydrophilen Zustand 108 bzw. in eine
hydrophile Oberfläche 108 überführt. Die
Oberfläche 106 ist
bevorzugt im Wesentlichen von einem Metalloxid, beispielsweise von nativ
oxidiertem (hydrophilem) Titanoxid gebildet. Im Folgenden wird exemplarisch – die Allgemeinheit
der Erfindung jedoch nicht einschränkend – von einer Titanoxid-Oberfläche ausgegangen.
Die Oberfläche 106 kann
die Oberfläche
einer Druckform, beispielsweise einer flexiblen Druckplatte oder
einer Druckhülse
sein. Die Oberfläche 106 kann
alternativ die Oberfläche
eines Druckformzylinders sein.
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In
einem Verfahrensschritt 110 (Beschichten) wird auf die
belegte Oberfläche 106 bzw.
auf die Belegung 107 eine dünne absorbierende, insbesondere infrarotabsorbierende,
auf eine verfügbare
Laserfrequenz abgestimmte Schicht 112 bzw. ein Film 112, bevorzugt
eine NIR-absorbierende Schicht 112, aufgebracht (NIR: nahes
Infrarot). Im Folgenden wird exemplarisch – die Allgemeinheit der Erfindung
jedoch nicht einschränkend – von einer
infrarotabsorbierenden Schicht und von einem Infrarotlaser ausgegangen.
Die absorbierende Schicht 112 weist bevorzugt einen Infrarotabsorber
oder -farbstoff, bevorzugt einen NIR-Absorber oder -Farbstoff mit
einem bevorzugt breiten Absorptionsmaximum (bevorzugt etwa 50 bis
etwa 80 nm) und einem bevorzugt hohem Absorptionskoeffizienten auf,
welcher mit der Schicht 112 aufgebracht werden kann. Der
Auftrag erfolgt bevorzugt homogen und kann beispielsweise mit einer Sprüh- oder
Walzeneinrichtung erfolgen. Die Dicke der Schicht 112 liegt
im Bereich zwischen etwa 50 nm und etwa 1000 nm und ist somit um
ein bis drei Größenordnungen
verschieden von der „Dicke" (siehe oben) der
Belegung 107.
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Als
infrarotabsorbierende Schicht 112 kann beispielsweise Druckfarbe
für den
Flachdruck, insbesondere schwarze Offsetfarbe, oder Druckfarbe für den Tintenstrahldruck,
insbesondere schwarze Inkjetfarbe aufgebracht werden. Es ist zudem
möglich, Graphit
zur Erzeugung der infrarotabsorbierenden Schicht zu verwenden. Eine
solche Schicht kann (im Reinigungsschritt 140, siehe unten)
mit Aceton entfernt werden. Weiterhin kann auch schwarze oder nichtschwarze
Offsetdruckfarbe (also: Cyan, Magenta, Gelb), welche mit einem Infrarotabsorber
(Beispiel: Cyaninabsorber) versetzt ist, verwendet werden. Der Einsatz
von Druckfarben zur Erzeugung der infrarotabsorbierenden Schicht
bietet den Vorteil, dass solche Schichten problemlos in den vorhandenen
Druckwerken erzeugt werden können.
Beispielsweise kann in einem Cyan-Druckfarbe verarbeitenden Druckwerk
die infrarotabsorbierende Schicht unter Einsatz der (absorberversetzten)
Cyan-Druckfarbe
erzeugt werden. Zusätzliche
Vorrichtungen zum Auftragen der Schicht sind somit nicht erforderlich.
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Ferner
kann die infrarotabsorbierende Schicht auch unter Einsatz einer
dickflüssigen
Gummierungslösung,
welche mit einem Infrarotabsorber (Beispiel: Basacid von BASF) versetzt
ist, erzeugt werden. Eine solche Schicht kann in vorteilhafter Weise
(im Reinigungsschritt 140, siehe unten) mit Wasser entfernt
werden.
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In
einem Verfahrensschritt 120 (Bebilderung) wird durch eine
Behandlung 122 bzw. Bebilderung 122 mit Laserstrahlung 124 eines
Lasers in der absorbierenden Schicht 112 durch Entfernen
(Abtragung, insbesondere Ablation) ein einer zu druckenden Information
entsprechendes – in
Schritt 130 (Bilderzeugung) dargestelltes – Bild 132 erzeugt.
Die Abtragung kann photothermisch und/oder photochemisch erfolgen.
Der Laser kann auf eine spezifische Absorptionsbande des verwendeten
Infrarotabsorbers oder -farbstoffs abstimmbar ausgebildet sein kann.
Der Laser kann beispielsweise als Diodenlaser, Diodenlaserarray
oder Faserlaser ausgebildet sein.
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Wie
in Verfahrensschritt 130 (Bilderzeugung) erkennbar, wird
durch die Behandlung mit dem Infrarotlaser gleichzeitig sowohl die
infrarotabsorbierende Schicht 112 als auch die Belegung 107 mit
amphiphilen Molekülen
einer zu druckenden Information entsprechend von der Druckfläche 104 entfernt.
Das bei der Laser-Bebilderung bzw. der Bilderzeugung entstehende
Bild 132 ist somit sowohl in der Schicht 112 als
auch in der Belegung 107 ausgebildet.
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Die
räumliche
Auflösung
des Lasers zur Bebilderung liegt im Mikrometerbereich, bevorzugt
bei etwa 10 μm.
Der die Laserstrahlung 124 erzeugende Infrarot-Laser erzeugt
bevorzugt eine Laserstrahlung 124 mit einer Wellenlänge im Bereich
von etwa 800 nm bis etwa 1100 nm, besonders bevorzugt bei etwa 830
nm, und ist bevorzugt als ein Infrarot-Laser mit geringer Leistung – vorzugsweise
unter etwa 200 mW – ausgebildet.
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In
einem Verfahrensschritt 140 (Reinigung) werden unbebilderte
Bereiche oder Schichtreste in bebilderten Bereichen 134 der
absorbierenden Schicht 112, welche nicht durch die Behandlung 122 mit
dem Infrarot-Laser entfernt werden, physikalisch oder chemisch von
der Druckfläche 104 entfernt.
Das Entfernen (bzw. Reinigen, Waschen oder Spülen) erfolgt bevorzugt unter
Verwendung eines Reinigungsmittels (Beispiel: Eurostar von DruckChemie
GmbH) und/oder eines Lösungsmittels
wie beispielsweise Ethanol oder Isopropylalkohol.
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Die
entsprechend des bevorzugten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens behandelte,
insbesondere bebilderte Druckform 102 weist eine Oberflächenmodifizierung
bzw. -strukturierung in Form hydrophiler Bereiche 142 und
hydrophober Bereiche 144 auf. Die Modifizierung bzw. Strukturierung äußert sich
in einem ortsveränderlichen – primär auf der
Belegung bzw. Nicht-Belegung beruhenden – Benetzungsverhalten der Oberfläche, d.
h. in einer nanoskopischen Veränderung
der Oberfläche
und nicht in einer mikroskopischen oder gar makroskopischen Änderung
der Topografie der Oberfläche.
Die hydrophilen Bereiche 142 werden von der unbelegten
Oberfläche 106 gebildet,
während
die hydrophoben Bereiche 144 von der – im nanoskopischen Bereich
durch die Belegung veränderten – Oberfläche 106 gebildet
werden.
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In
einem optionalen Verfahrensschrat 150 (Entwicklung) wird
die Druckfläche 104 entwickelt, bevorzugt
gummiert, d. h. mit einer Gummierungslösung 152 (Beispiel:
AGUM Z oder AGUM O) behandelt, welche die Hydrophilie in den hydrophilen
Bereichen verstärkt
und somit den Kontrast der Druckform verbessert.
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In
beiden Ausführungsbeispielen
beträgt
die Fluenz des Infrarot-Lasers bevorzugt etwa 1 J/cm2 (bei
einer Leistung von etwa 200 mW, einem Taillenradius des Laserstrahls
von etwa 5 μm
und einer Modulationsdauer von etwa 5 μs bzw. einer Bebilderungsgeschwindigkeit
von etwa 2 m/s).
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Bevorzugte
Farbstoffe sind Dithiolene mit Nickel oder Platin (z. B. Epolin
3030 mit λmax = 791 nm, Epolin 3036 mit λmax =
773 nm oder Epolin 4121 mit λmax = 803 nm), lösungsmittellösliche Cyanine
(z. B. FEW 450 mit λmax = 775 nm, FEW 750 mit λmax =
787 nm oder ADS 800AT mit λmax = 810 nm) oder Basacid® von
BASF (z. B. Green 970 mit λmax = 717 nm oder Blue 762 Liquid mit λmax =
616 nm).
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In
beiden Ausführungsbeispielen
wird die dünne,
absorbierende Schicht bevorzugt mit einer geringen Schichtstärke von
weniger als etwa 1 μm oder
mit einer Schichtstärke
von weniger als etwa 0,5 oder 0,25 μm oder 0,1 μm, insbesondere mit einer Schichtstärke im Bereich
von etwa 0,05 μm
bis etwa 0,25 μm,
aufgebracht. Die Schichtstärke
wird bevorzugt auf das Absorptionsvermögen der Schicht abgestimmt.
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Eine
nach einem der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele behandelte
Druckform kann anschließend
für den
Flachdruck, insbesondere für den
lithografischen Offsetdruck (bevorzugt Nassoffsetdruck), verwendet
werden, wobei die hydrophilen Bereiche wasser- bzw. feuchtmittelführend und die hydrophoben Bereiche
farbführend
sind.
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Hierzu
kann folgendes Verfahren zum Drucken durchgeführt werden:
- – die Druckform 102 wird
nach einem der oben beschriebenen bevorzugten Verfahren für einen
ersten Druckauftrag behandelt, insbesondere bebildert,
- – die
Druckform 102 wird nach der Behandlung gefeuchtet,
- – die
Druckform 102 wird nach der Feuchtung eingefärbt,
- – die
Druckform 102 wird nach dem Einfärben abgedruckt,
- – die
Druckform 102 wird nach dem Abdrucken gereinigt,
- – die
Druckform 102 wird nach dem Reinigen erneut nach einem
der oben beschriebenen bevorzugten Verfahren für einen weiteren Druckauftrag behandelt,
insbesondere bebildert.
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Bei
der Reinigung werden die Druckfarbe und das Feuchtmittel von der
Druckform entfernt, während
die (Rest-)Belegung erhalten bleibt. Insofern kann das erneute Belegen
der Druckform mit amphiphilen Molekülen im zweiten oder weiteren Durchlauf
des Druckverfahrens auch als Auffüllprozess erfolgen, d. h. es
werden nur die Bereiche der Druckform erneut belegt, deren Belegung
in Verfahrensschritt 120 entfernt wurde.
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- 100
- Verfahrensschritt
(Bereitstellung)
- 102
- Druckform
- 104
- Druckfläche
- 106
- Oberfläche
- 107
- Belegung
- 108
- hydrophile
Oberfläche
- 110
- Verfahrensschritt
(Beschichten)
- 112
- Absorbierende
Schicht
- 120
- Verfahrensschritt
(Bebilderung)
- 122
- Bebilderung
- 124
- Laserstrahlung
- 130
- Verfahrensschritt
(Bilderzeugung)
- 132
- Bild
- 134
- beschichtete
Bereiche
- 140
- Verfahrensschritt
(Reinigung)
- 142
- Hydrophile
Bereiche
- 144
- Hydrophobe
Bereiche
- 150
- Verfahrensschritt
(Entwicklung)
- 152
- Gummierung