-
Die
Erfindung betrifft eine Schottwand beziehungsweise ein Kraftfahrzeug
mit einer darin angeordneten Schottwand mit den im Oberbegriff des
Anspruchs 1 und 11 genannten Merkmalen.
-
Es
ist bekannt, in Kraftfahrzeugen, insbesondere im Fondbereich, unterschiedliche
Lehnenkonzepte anzubieten und auszuführen, wobei dann je nach Ausführung bei
der Herstellung der Karosserie der Kraftfahrzeuge die dazu notwendigen
Steuerungen im Produktionsprozess durchzuführen sind.
-
Beispielsweise
wird bei einer kostengünstigeren
Starrlehne im Rohbau einer Karosserie eine fest verschweißte Schottwand
zwischen Fahrgastraum und Kofferraum vorgesehen. Diese soll aber bei
den gewünschten
Klappvarianten der Rückenlehnen
gerade nicht vorhanden sein, damit die Klapplehne einen Durchgang
zum Kofferraum bildet und dem Benutzer entsprechend eine Möglichkeit
zur Durchladung von Gegenständen
geboten wird.
-
Der
Erfindung liegt davon ausgehend die Aufgabe zugrunde, eine Abtrennung
zwischen Kofferraum und Fahrgastraum anzubieten, die es ermöglicht,
bei der Herstellung der Karosserie gleichermaßen Starrlehnen und Klapplehnen
im Fondbereich eines Kraftfahrzeuges variabel ausführen zu
können, ohne
bereits im Produktionsprozess darauf Einfluss nehmen zu müssen.
-
Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass eine Schottwand mindestens ein Halteelement aufweist, das mit
einem Rohbau (Karosserie) an mindestens einem dafür vorgesehenen
Rohbaubefestigungspunkt mit einem dort angeordneten rohbauseitigen Befestigungselement
reversibel verbindbar ist.
-
Auf
diese Weise entsteht eine Variabilität darin, dass eine Schottwand
und somit Starrlehne vorgesehen werden kann oder nicht.
-
Werden
in Weiterbildung der Erfindung die Rohbaubefestigungspunkte einer
Klapplehne auch für
die Schottwand genutzt, entsteht eine noch größere Variabilität. Die gleiche
Karosserieform kann für eine
Schottwand als Starrlehne oder für
eine Klapplehne verwendet werden. Bei der Herstellung des Rohbaus,
also der Karosserie eines Fahrzeuges, braucht folglich im Herstellungsprozess
der Karosserie nicht nach Starrlehen oder Klapplehnen gesteuert zu
werden.
-
Erfindungsgemäß stimmt
der mindestens eine zur Montage der Schottwand vorgesehene Rohbaubefestigungspunkt
mit mindestens einem Rohbaubefestigungspunkt einer klappbaren Lehne
eines Fahrzeugsitzes überein.
In der Regel werden mehrere Rohbaubefestigungspunkte angeordnet,
die dann ebenfalls übereinstimmen,
um die gewünschte
Variabilität
zu erreichen.
-
In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung sind das mindestens eine
Halteelement und das mindestens eine Befestigungselement derart
ausgeführt, dass
die Schottwand, wenn eine Starrlehne gewünscht wird, von oben nach unten
oder in x-Richtung auf den mindestens einen Rohbaubefestigungspunkt
reversibel aufschiebbar oder einhängbar ist.
-
Dazu
sind die Halteelemente und die Befestigungselemente, die an den
mehreren Rohbaubefestigungspunkten vorgesehen werden, derart ausgeführt, dass
die Schuttwand durch im Wesentlichen horizontal in oder entgegen
einer Fahrtrichtung und/oder im Wesentlichen quer zur Fahrtrichtung
wirkende Kräfte
nicht verlagerbar ist, wobei vorzugsweise mindestens ein Halteelement
derart ausgeführt
ist und gegenüber
einem Auflageelement derart verriegelbar ist, dass die Schottwand
im verriegelten Zustand auch durch im Wesentlichen vertikal wirkende Kräfte ebenfalls
nicht verlagerbar ist.
-
Die
Schottwand bietet Schutz vor Ladung, die im Crashfall verrutschen
kann, bei teilweise oder vollständiger
Abnahme oder Verlagerung eines darauf angebrachten Polsters oder
auch eine Durchlademöglichkeit.
Es wird hauptsächlich
der variable Einsatz verschiedener Lehnenlösungen durch Entnahme der Schuttwand
und Einbau einer Klapplehne an den gleichen Rohbaubefestigungspunkten
ermöglicht.
-
Die
Schottwand weist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung obere
Halteelemente, insbesondere in Form eines Schlosses, auf, die mit
oberen rohbauseitigen Befestigungselementen, insbesondere mit Haltespangen
oder Haltebügeln
in Form einer Stimmgabel, korrespondieren. Ferner weist die Schottwand
untere Halteelemente, insbesondere untere Einhängungen bzw. Schlitze auf,
die mit unteren rohbauseitigen Befestigungselementen, insbesondere
Haltebolzen, korrespondieren.
-
Zur
Lagerung bildet die Schottwand ein unteres mittleres Halteelement,
insbesondere einen Lagerbolzen, aus, der mit einem rohbauseitigen
Auflageelement korrespondiert, wobei das untere mittlere Halteelement
neben der Auflagerung der Schottwand über eine Schelle oder dergleichen
am Rohbau verriegelbar ist.
-
Erfindungsgemäß ermöglicht die
Schottwand die Aufnahme der Kopfstützen in an der Schuttwand angeordneten
Kopfstützhaltern,
die für
die Kopfstützstangen
im Fondbereich des Kraftfahrzeugs vorgesehen sind.
-
Vorzugsweise
wird die Schuttwand mit einem Schaumpolsterteil, dem Sitzbezug und
den Kopfstützen
versehen, bevor diese Einheit an die Karosserie montiert wird. Indem
das Polster im oberen Bereich Einführungen für die Kopfstützstangen
aufweist, wobei die Kopfstützstangen
im montierten Zustand der Kopfstützen
in die Kopfstützhalter
eingreifen, ist das Polster zusätzlich
mit der Schuttwand reversibel verbunden. Es ist auch vorstellbar,
dass das Polster einer Rückenlehne
nachträglich
in die Schuttwand eingehängt
wird, wozu im Polster ein Drahtrahmen oder dergleichen vorgesehen
sein kann, der in mindestens eine Polstereinhängung der Schuttwand eingreift.
-
Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen,
in den Unteransprüchen
genannten, Merkmalen.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der
zugehörigen
Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
-
1 einen
perspektivischen Blick in den Kofferraum eines Rohbaus (Karosserie)
eines Kraftfahrzeugs noch ohne Schuttwand;
-
2a eine
erfindungsgemäße Schuttwand;
-
2b ein
Schaumpolsterteil mit Bezug;
-
3 eine
Explosionszeichnung der erfindungsgemäßen Schuttwand;
-
4 die
Detailzeichnung V aus 2a;
-
5 die
Detailzeichnungen W und W1 aus 2a.
-
1 zeigt
einen perspektivischen Blick aus einem Fahrgastraum in einen Kofferraum 44 einer Karosserie 50,
wobei in Fahrtrichtung eines Kraftfahrzeuges gesehen eine linker
und rechter Radkasten der Karosserie 50 dargestellt ist.
-
In 1 sind
die kartesischen Richtungskoordinaten x, y, z eingetragen. Nach
dem Stand der Technik wird eine solche Karosserie hergestellt, wenn
die Anordnung einer Klapplehne in der Karosserie des zu produzierenden
Fahrzeuges vorgesehen ist.
-
Soll
keine Klapplehne ausgeführt
werden, wird nach dem Stand der Technik eine geschlossene Karosserie
hergestellt, so dass eine Öffnung
zwischen Kofferraum 44 und Fahrgastraum, wie in 1 ersichtlich,
von vornherein nicht vorhanden ist.
-
Aus
diesem Grunde wird – nach
dem Stand der Technik – der
Produktionsprozess so gesteuert, dass eine bestimmte Anzahl von
Karosserien für Starrlehnen
und eine bestimmte Anzahl von Karosserien für Klapplehnen hergestellt werden,
da hierfür unterschiedliche
Karosserien benötigt
werden.
-
Nach
der Erfindung ist es nun möglich,
immer den gleichen Rohbau bzw. die gleiche Karosserie 50 zu
produzieren, um eine Starrlehne oder eine Klapplehne anzuordnen.
Hierzu wird in der Ausführung
des Fahrzeuges mit einer Starrlehne eine Schottwand 10,
die in den 2a und 3 dargestellt
ist, verwendet.
-
Dazu
werden die in 1 dargestellten Rohbaubefestigungselemente 40, 42 genutzt,
die auch für
eine anordbare Klapplehne verwendet werden. Die Rohbaubefestigungselemente 40, 42 sind
in obere Rohbaubefestigungselemente 40 und untere Rohbaubefestigungselemente 42 unterteilt,
wobei diese Rohbaubefestigungselemente 40, 42 jeweils
links und rechts der Öffnung
zwischen Kofferraum 44 und Fahrgastraum in der Karosserie 50 angeordnet
sind. Korrespondierend dazu weist die Schottwand 10 linke
obere und untere Halteelemente 30, 34 und rechte obere
und untere Halteelemente 32, 38 auf, so dass die
Schottwand 10 in die Karosserie 50 eingebunden werden
kann.
-
Zur
Stabilisierung und einfacheren Anordnung der Halteelemente 30, 34 und 32, 38 sowie
eines zusätzlichen
unteren mittleren Halteelementes 36, welches auf einem
Auflageelement 54 der Karosserie 50 zur Auflage
kommt, sind auf der Seite des Fahrgastraumes der Schottwand 10 Profile 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24 an
der Schottwand 10 ausgebildet.
-
Die
Schottwand 10 weist ein oberes Profil 12 und ein
unteres langes Profil 18 sowie ein unteres kurzes Profil 20 auf.
Zwischen dem unteren langen Profil 18 und dem unteren kurzen
Profil 20 ist das untere mittlere Halteelement 36 ausgebildet,
welches als Lagerbolzen das Mittellager der Schottwand 10 auf
dem karosserieseitigen Auflageelement 54 bildet. Links
und rechts sind die Profile 14, 16 angeordnet, wobei
zusätzlich
zur Umrandung einer Durchladeöffnung 28 linke
und rechte Mittelstreben 22, 24 ausgebildet sind.
-
Im
oberen Bereich der Schottwand 10 sind zudem Kopfstützhalter 26 ausgebildet,
in die Kopfstützstangen
bzw. -halteröhrchen
einführbar
sind, so dass die Schottwand 10 gleichzeitig als Rückwand einer
Starrlehne des Fahrzeugsitzes, insbesondere eines Fondsitzes oder
einer Fondrücksitzbank,
genutzt werden kann.
-
Die
Halteelemente 30, 32, 34, 36, 38 stellen zudem
in ihrer Gesamtwirkung sicher, dass die Schottwand 10 im
Crashfall in alle Raumrichtungen x, y, z, gemäß 1, gesichert
ist.
-
Nachfolgend
wird auf die untere Halterung, d.h. die Befestigung am Radhaus,
näher eingegangen,
die in der 5 mit Hilfe der Detailzeichnungen W
und W1 (aus 2a) dargestellt ist.
-
Das
untere linke bzw. rechte Halteelement 34, 38 umfassen
jeweils ein vorspringendes Gehäuse 72, 74 mit
einem Schlitz 76, 78 (verdeckt) in einer seitlichen
Wandung, in die ein karosserieseitiger Haltebolzen 80, 82 am
Radkasten als linkes bzw. rechtes unteres Befestigungselement 42 eingreifen
kann. Dieser Haltebolzen 80, 82 ist vorzugsweise
als Kunststoff-Tülle
ausgebildet. 5 zeigt hierbei die Zusammenbausituation
Schottwand/Schaumpolsterteil 84.
-
Aufgrund
dieser Schlitzbefestigung ist eine Verlagerung der Schottwand in
x-Richtung nicht mehr möglich.
In Kombination mit den oberen Halteelementen 30, 32 ist
auch die Verlagerung der Schottwand 10 in der y-Richtung
nicht mehr möglich.
-
Die
oberen Halteelemente 30, 32 sind als Schlösser 66, 68 ausgebildet,
wie dies insbesondere aus der 4 als Detailzeichnung
V der 2a verdeutlicht wird. Das Schloss 66 ist
an der Schottwand über
einen Schlosshalter 62, der als Winkelblech ausgebildet
ist, befestigt. Ein solches Schloss 66 kommt bei der Positionierung
der Schottwand 10 mit einem oberen Rohbaubefestigungselement 40 in Eingriff,
das hier als Haltebügel 86 in
Form einer Stimmgabel ausgebildet ist.
-
Durch
diese Lösung
ist die Schottwand 10 in eingehängter Position gegen unerwünschte Kraftkomponenten
in x- und/oder in y-Richtung und bei geeigneter Ausbildung des Schlosses
auch in z-Richtung verriegelt.
-
Damit
allerdings eine in z-Richtung wirkende ungewollte Kraftkomponente
die Schottwand 10 nicht in z-Richtung verschiebt, wird
die Schottwand 10 im Bereich des mittleren unteren Halteelementes 36 vorzugsweise
mittels einer Schelle oder einem anderen Befestigungselement gegenüber dem
Auflageelement 54 verriegelt, so dass auch eine Sicherung gegen
eine ungewollte Verlagerung in z-Richtung ausgeführt ist. Das Halteelement 36 ist
selbst aus einem Lagerwinkel 56 sowie einem in einer Buchse 58 geführten Bolzen 60 ausgebildet
(vgl. 3).
-
Um
eine Geräuschvermeidung
zu gewährleisten,
können
zwischen den jeweiligen Halteelementen 30, 32, 34, 36, 38 und
den Befestigungselementen Dichtungselemente, beispielsweise aus Gummi,
angeordnet sein.
-
Schließlich zeigt 2a die
Schottwand mit einer Durchladeöffnung 28,
so dass entweder nach Entnahme des nicht dargestellten Polsters
eine Durchlademöglichkeit
besteht oder das Polster teilweise klappbar ausgestaltet ist, so
dass auch bei Anordnung einer Schottwand und somit ausgebildeter Starrlehne
eine Durchladung von Gegenständen
aus dem Kofferraum 44 in den Fahrgastraum gewährleistet
ist. Prinzipiell bildet die Schottwand 10 eine Klappachse
Y1 aus.
-
Nach
Entnahme der Schottwand 10 aus den Rohbaubefestigungspunkten 40 und
den unteren Rohbaubefestigungselementen 42 können die
unteren Halteelemente 34, 36, 38 auf
den Befestigungselementen 42 und dem Auflageelement 54 nach
Wiederaufsetzer der Schottwand 10 auf die Rohbaubefestigungspunkte 42 und
das Auflageelement 54 als Klappachse Y1 für die Schottwand 10 dienen.
-
Nachfolgend
wird die Montage der Schottwand als Zusammenbauteil erläutert. 2a zeigt die
Schottwand noch ohne Polster. Aus der Kombination mit der 2b wird
die Montage der Schottwand zusammen mit dem Schaumpolsterteil 84 deutlich. Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, das Polsterteil noch vor der
eigentlichen Montage der Schottwand 10 mit dieser zu verbinden.
Hierzu wird auf die Schottwand 10 das Schaumpolsterteil 84 aufgelegt und
mit Hilfe des Sitzbezuges 88 an der gepolsterten Schottwand 10 befestigt.
Der Sitzbezug 88 wird – wie aus 2b ersichtlich
wird – über das
Polsterteil übergestülpt und
mit der Schottwand verbunden. Auf der zum Ladeboden weisenden Seite
kann die Schottwand 10 mit einem Verkleidungstextil, wie
einem Teppich 70, versehen sein (vgl. hierzu 3).
-
Anschließend wird
des Weiteren zur Herstellung eines Zusammenbauteils eine Durchladeeinheit (nicht
gezeigt) an die gepolsterte Schottwand mit Bezug angeschraubt, es
werden Kopfstützenführungshülsen gesetzt
und die Kopfstützen
eingebaut. In einem weiteren Schritt wird dieses Zusammenbauteil Schottwand
mit Polster, Bezug und Kopfstützen
an die Montagelinie geführt,
in die Karosserie des Fahrzeugs eingesetzt und mittels der beschriebenen
Halte- und Befestigungselementen arretiert.
-
- 10
- Schottwand
- 12
- oberes
Profil
- 14
- linkes
Profil
- 16
- rechtes
Profil
- 18
- unteres
langes Profil
- 20
- unteres
kurzes Profil
- 22
- linke
Mittelstrebe
- 24
- rechte
Mittelstrebe
- 26
- Kopfstützhalter
- 28
- Durchladeöffnung
- 30
- oberes
linkes Halteelement
- 32
- oberes
rechtes Halteelement
- 34
- unteres
linkes Halteelement
- 36
- unteres
mittleres Halteelement
- 38
- unteres
rechtes Halteelement
- 40
- oberes
Rohbaubefestigungselement
- 42
- unteres
Rohbaubefestigungselement
- 44
- Kofferraum
- 50
- Karosserie/Rohbau
- 54
- Auflageelement
- 56
- Lagerwinkel
- 58
- Buchse
- 60
- Bolzen
- 62
- Schlosshalter
- 64
- Schlosshalter
- 66
- Schloss
- 68
- Schloss
- 70
- Teppich
- 72
- Gehäuse (34)
- 74
- Gehäuse (38)
- 76
- Schlitz
- 78
- Schlitz
- 80
- Haltebolzen
(42)
- 82
- Haltebolzen
(42)
- 84
- Schaumpolsterteil
- 86
- Haltebügel (Stimmgabel)
- 88
- Sitzbezug
- Y1
- Klappachse