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Die
Erfindung betrifft eine Rohbaukarosserie für einen Personenkraftwagen
mit einer Bodenstruktur, die in einem Fondbereich einen Fondsitzquerträger aufweist,
der sich auf Höhe
von hinteren Radhäusern
quer zu einem Fahrzeugboden erstreckt, sowie mit einem umlaufenden
Profilrahmen, der in einer sich quer zwischen den Radhäusern erstreckenden und
aufgerichteten Position mit anschließenden Rohbaukarosserieteilen
kraftübertragend
verbunden ist.
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Eine
solche Rohbaukarosserie ist bei viertürigen Personenkraftwagen, die
als Stufenhecklimousine gestaltet sind, allgemein bekannt. Derartige
Stufenhecklimousinen weisen eine Fondsitzbank auf, deren Rückenlehne
an verschiedenen Rohbauteilen, nämlich
dem Fondsitzquerträger,
einer Hutablage und einer den Fahrzeuginnenraum vom Kofferraum trennenden
Rückwand,
befestigt ist. Die Rückenlehnenanordnung
der Fondsitzbank kann fest mit den rückseitigen Rohbauteilen verbunden
sein. Es sind auch Personenkraftwagen bekannt, bei denen die Rückenlehnenanordnung
schwenkbeweglich an den entsprechenden Rohbauteilen gelagert ist.
Dabei ist die Rückenlehnenanordnung
vorzugsweise geteilt, so dass ein rechter oder linker Teilabschnitt
der Rückenlehnenanordnung
wahlweise nach vorne umgeklappt werden kann, wodurch der Laderaum über den Kofferraum
hinaus in den Fahrzeuginnenraum hinein vergrößert werden kann. Da jedoch
die verschiedenen Rohbauteile wie auch deren gegenseitige Verbindungen,
insbesondere Rückwand,
Hutablage und Fondsitzquerträger,
relativ große
Rohbautoleranzen aufweisen können,
können
sich Probleme bei der Befestigung der Rückenlehnenanordnung wie auch Probleme
bei der gesamten Fügung
dieses Rohbauabschnittes im Bereich der Fondsitzbank ergeben.
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In
der
DE 44 45 327 C1 ist
eine selbsttragende Karosserie für
einen Personenkraftwagen beschrieben. Die Fahrgastzelle ist vom
Kofferraum durch eine Rückwand
abgetrennt, die eine Versteifungsstruktur aufweist. Die Versteifungsstruktur
weist einen U-förmig
ausgebildeten Hohlprofilrahmen auf, der im Bereich einer zwischen
der Fahrgastzelle und dem Kofferraum ausgebildeten Stufe aufgesetzt
ist. Der Hohlprofilrahmen kann ringförmig geschlossen, mit einem
unteren und einem oberen Querträger
ausgebildet sein. Der Hohlprofilrahmen ist aus zwei in Fahrzeuglängsrichtung
aneinander anschließenden Blechprofilteilen
zusammengesetzt, die entlang einer umlaufenden Stoßlinie miteinander
verschweißt
sind.
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Aus
der
DE 199 13 532
A1 ist eine Kraftfahrzeugkarosserie sowie ein Versteifungsrahmen
für eine
Kraftfahrzeugkarosserie bekannt. Der Versteifungsrahmen wird im
Bereich eines Karosserieabschnitts, insbesondere für eine Heckklappe,
als separates Bauteil abdichtend angebracht. Der eingesetzte Versteifungsrahmen
führt zur
Verwindungsversteifung der Rohbaukarosserie im Bereich des Karosserieausschnittes.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Rohbaukarosserie der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der Rohbautoleranzen im Bereich der Rückenlehnenanordnung
reduziert sind und demzufolge eine einfachere Befestigung der Rückenlehnenanordnung ermöglicht ist.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass die Mittel zur Befestigung der Rückenlehnenanordnung an dem
umlaufenden Profilrahmen angeordnet sind, der in einer sich quer
zwischen den Radhäusern
erstreckenden und aufgerichteten Position mit anschließenden Rohbaukarosserieteilen
kraftübertragend
verbunden ist. Unter dem Begriff der kraftübertragenden Verbindung soll
die Einbindung des Profilrahmens als tragendes Rohbaukarosserieteil
in die Rohbaukarosserie verstanden werden. Vorzugsweise ist der
Profilrahmen mit den seitlich, unten und oben anschließenden Rohbaukarosserieteilen
verschweißt.
Es sind jedoch auch andere, geeignete Verbindungsarten für die Einbindung
des Profilrahmens in den Rohbaukarosserieabschnitt, der den Fahrzeuginnenraum
von einem heckseitigen Kofferraum trennt, möglich. Dadurch, dass die Rückenlehnenanordnung
direkt an dem umlaufenden Profilrahmen befestigt wird, sind die
Befestigungspunkte keinen Toleranzen zwischen verschiedenen Rohbauteilen
unterworfen. Die Befestigung ist somit wesentlich einfacher und
exakter, als dies beim Stand der Technik der Fall war. Der umlaufende
Profilrahmen trägt zudem
zur Erhöhung
der Steifigkeit, insbesondere der Torsionssteifigkeit dieses Rohbauabschnittes zwischen
Kofferraum und Fahrzeuginnenraum bei. Der Profilrahmen kann wahlweise
noch mit einem oder mehreren Schließblechteilen versehen sein,
um eine zumindest teilweise geschlossene Rückwand zu bilden. In gleicher
Weise kann er die Rückwand
auch vollständig
ersetzen, wobei der durch den umlaufenden Profilrahmen umgrenzte
Raum den Durchtritt vom Kofferraum zum Fahrzeuginnenraum schafft, wodurch
eine relativ große
Durchlademöglichkeit
geboten ist. Der Profilrahmen verläuft vorzugsweise in der Ebene,
in der beim Stand der Technik die Rückwand angeordnet ist.
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In
Ausgestaltung der Erfindung sind an dem Profilrahmen Mittel zur
schwenkbeweglichen Lagerung wenigstens eines Teilabschnittes der
Rückenlehnenanordnung
vorgesehen. Falls daher Teilabschnitte der Rückenlehnenanordnung oder die
gesamte Rückenlehnenanordnung
schwenkbeweglich an der Rohbaukarosserie gelagert sind, so sind
alle rohbauseitigen Schwenklagerungsmittel an diesem Profilrahmen
vorgesehen, wodurch eine toleranzfreie und einfache Positionierung
dieser Mittel ermöglicht ist.
Die Mittel zur schwenkbeweglichen Lagerung umfassen auch Sicherungsmittel,
die vorzugsweise in Abstand zu entsprechenden Schwenkscharnieren zur
Verriegelung und Halterung der Rückenlehnenanordnung
in der aufrechten Sitzposition an dem Profilrahmen dienen. Die Sicherungs-
oder Verriegelungsmittel sind lösbar
gestaltet, so dass die Rückenlehnenanordnung
bei Bedarf umgeklappt werden kann.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der Profilrahmen eine
rechteckige Form auf. Dies ist eine besonders bevorzugte Gestaltung
für den
umlaufenden Profilrahmen, da hierdurch ein besonders großer Durchtritt
zwischen Kofferraum und Fahrzeuginnenraum geschaffen wird. Zudem
ermöglichen
die jeweiligen Profilschenkel eine besonders einfache Verbindung
mit den jeweils anschließenden Rohbauteilen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Profilrahmen mit einem
unteren Trägerschenkel über die
gesamte Länge
des Fondsitzquerträgers
mit dem Fondsitzquerträger
verbunden. Dadurch wird zum einen eine innige Verbindung mit der
Bodenstruktur geschaffen, zum anderen wird die Bodenstruktur durch
den entsprechenden Trägerschenkel des
Profilrahmens im Bereich des Fondsitzquerträgers noch weiter verstärkt, wodurch
je nach Bedarf auch der Fondsitzquerträger selbst etwas schwächer ausgelegt
werden kann.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Profilrahmen aus einem
einstückigen,
offenen oder geschlossenen Hohlprofil hergestellt. Durch die Herstellung
des Profilrahmens aus einem Hohlprofil wird eine besonders hohe
Steifigkeit für
den Profilrahmen erzielt. Falls der Profilrahmen aus einem Hohlprofilstrang
hergestellt ist, so wird dieser vorzugsweise in geeigneter Weise
gebogen und die entsprechenden Stirnenden auf Stoß aneinandergefügt und miteinander
verschweißt.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Profilrahmen als Innenhochdruckumformteil
ausgeführt.
Dies ist eine besonders vorteilhafte und stabile Ausgestaltung,
die insbesondere in hohen Stückzahlen
kostengünstig
herstellbar ist.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung, das anhand der Zeichnungen dargestellt ist.
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Die
einzige Zeichnung offenbart in perspektivischer Darstellung einen
Rohbauabschnitt einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Rohbaukarosserie
für einen
Personenkraftwagen auf Höhe eines
Fondsitzquerträgers
in einer Schrägansicht aus
dem Bereich des Fahrzeuginnenraumes nach hinten zu einem Kofferraumbereich.
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Der
Rohbaukarosserieabschnitt gemäß der Zeichnung
ist Teil einer Rohbaukarosserie für einen Personenkraftwagen
in Form einer viertürigen
Stufenhecklimousine, deren Aufbau allgemein bekannt ist und daher
an dieser Stelle nicht mehr näher
ausgeführt
werden muss. Die Rohbaukarosserie weist im Bereich einer Fahrgastzelle
einen Fahrzeuginnenraum auf, der in grundsätzlich bekannter Weise in einem
Fondraum bei fertiggestelltem Fahrzeug eine Fondsitzbank aufweist.
Die Fondsitzbank ist mit einer Rückenlehnenanordnung
versehen, die gemäß dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
in zwei Teilabschnitte unterteilt ist. Ein in Fahrtrichtung gesehen rechter
Teilabschnitt weist etwa die halbe Breite auf wie ein in Fahrtrichtung
gesehen linker Teilabschnitt, so dass die Rückenlehnenanordnung im Verhältnis 1/3
zu 2/3 geteilt ist. Die Fondsitzbank ist unmittelbar vor einem Rückwandabschnitt
der Fahrgastzelle angeordnet.
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Auf
Höhe des
Rückwandabschnittes
ist auf einem Bodenstrukturabschnitt 1, der sich von dem Fondraumbereich
aus bis in den Kofferraumbereich hin erstreckt, ein Querträger 2 aufgebracht,
der hier als Fondsitzquerträger 2 bezeichnet
wird. Der Fondsitzquerträger 2 erstreckt
sich über
die gesamte Breite des Bodenstrukturteiles 1 in Fahrzeugquerrichtung und
weist ein U-förmiges
Hohlprofil auf, das nach unten offen ist und somit mit seinen U-Schenkeln
und entsprechenden Schweißflanschen
auf dem Bodenstrukturteil 1 aufliegt und mit diesem verschweißt ist. Die
Rückwand
wird beim dargestellten Ausführungsbeispiel
durch einen Profilrahmen 6 gebildet, der eine etwa rechteckige
Form aufweist, umlaufend geschlossen ist und sich schräg nach oben
und nach hinten – auf
die normale Fahrtrichtung bezogen – erstreckt. Der Profilrahmen 6 ist
beim dargestellten Ausführungsbeispiel
aus einem geschlossenen Vierkanthohlprofil hergestellt. Die Längsseiten
der rechteckigen Form des Profilrahmens werden durch einen oberen
Trägerschenkel 6a und
einen unteren Trägerschenkel 6b gebildet,
die sich beide über
etwas mehr als die Breite des Bodenstrukturteiles 1 und
damit über
mehr als die gesamte Länge
des Fondsitzquerträgers 2 erstrecken.
Der obere und der untere Trägerschenkel 6a, 6b sind
an den Seiten durch jeweils einen seitlichen Trägerschenkel 6c, 6d miteinander verbunden,
wobei die jeweiligen Ecken der rechteckigen Form als bogenförmige Krümmungen
gestaltet sind. Mit dem unteren Trägerschenkel 6b ist
der Profilrahmen 6 über
seine gesamte Länge
mit dem Fondsitzquerträger 2 verbunden,
indem er mittels entsprechender Flansche vorzugsweise mit diesen
verschweißt
ist. An den Seiten ist der Profilrahmen 6 mittels seiner
seitlichen Trägerschenkel 6c, 6d kraftübertragend
mit Rohbaukarosserieteilen 4, 5 verbunden, wobei
das Rohbaukarosserieteil 4 als Verbindungsblech zu einem
Radhaus 3 dient, das ein weiteres Rohbauteil darstellt.
Die oben an die Verbindungsbleche 4 anschließenden Rohbauteile 5 sind Seiten abschnitte
an der Hutablage. Alle Rohbaublechteile 4, 5 überlappen
mittels entsprechender Schweißflansche
die beiden seitlichen Trägerschenkel 6, 6c, 6d abschnittsweise
und sind mit diesen verschweißt.
Ein die beiden Seitenabschnitte 5 der Hutablage verbindender,
im wesentlichen flächig
gestalteter Mittelabschnitt ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel
nicht gezeigt. Auch dieser Mittelabschnitt ist in den gesamten Rohbaukarosserieabschnitt
kraftübertragend
eingebunden, indem er zum einen mit dem oberen Trägerschenkel 6a und
zum anderen mit den beiden Seitenabschnitten 5 verschweißt ist.
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Zur
Lagerung und Befestigung der Rückenlehnenanordnung
sind am unteren Trägerschenkel des
Profilrahmens 6 insgesamt drei Scharnierflansche 7, 8 vorgesehen,
die in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Lagerbolzen aufweisen, die
gemeinsam eine Scharnierachse S für die beiden Teilabschnitte der
Rückenlehnenanordnung
bilden. Wie aus der Zeichnung erkennbar ist, sind die drei Scharnierflansche 7, 8 im
Verhältnis
1/3 zu 2/3 zueinander beabstandet, so dass zwischen dem – in Fahrtrichtung
gesehen – rechten
Scharnierflansch 8 und dem mittleren Scharnierflansch 7 der
kleinere Teilabschnitt der Rückenlehnenanordnung
und zwischen dem mittleren Scharnierflansch 7 und dem in
Fahrtrichtung gesehen linken Scharnierflansch 8 der größere Teilabschnitt
der Rückenlehnenanordnung
schwenkbeweglich gelagert sind. Um die Rückenlehnenanordnung, d.h. beide
Teilabschnitte der Rückenlehnenanordnung,
in der aufrechten Sitzposition an dem Profilrahmen 6 lösbar sichern
zu können,
sind am oberen Trägerschenkel 6a zwei
lösbare
Verriegelungsvorrichtungen 9 befestigt, denen an den Rückseiten
der Teilabschnitte der Rückenlehnenanordnung
korrespondierende Bügel,
Haken oder Ösen,
d.h. korrespondierende Verriegelungselemente, zugeordnet sind. Zudem
sind an der Rückenlehnenanordnung oder
auch an den Verriegelungsvorrichtungen 9 im fertiggestellten
Zustand des Personenkraftwagens Entriegelungshandhaben vorgesehen,
die ein Lösen und
Umklappen der Teilabschnitte der Rückenlehnenanordnung aus der
aufrechten Sitzposition gewährleisten.
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Der
Profilrahmen 6 ist einstückig gestaltet und weist einen
Hohlprofilquerschnitt auf, wie oben ausgeführt wurde. Vorzugsweise ist
der Profilrahmen 6 als Innenhochdruckumformteil ausgeführt, wobei der
Profilrahmen 6 einschließlich der Scharnierflansche 7 und 8 wie
auch der Verriegelungsvorrichtungen 9 als komplett vormontiertes
Modulteil in den entsprechenden Rohbauabschnitt der Rohbaukarosserie
bei der Fertigung der Rohbaukarosserie eingesteuert werden kann.
Dadurch ist eine wesentlich vereinfachte automatisierte Fertigung
der Rohbaukarosserie möglich.
Es sind auch keine zusätzlichen Flansche
vorgesehen, wie sie bei einer üblichen Rückwand vorhanden
sein müssen,
um die Verbindung mit den anschließenden Rohbaukarosserieteilen
zu ermöglichen.
Zudem schafft die umlaufende, rechteckige Form des Profilrahmens 6 die
Möglichkeit,
diesen Rohbauabschnitt der Rohbaukarosserie mit besonderer Steifigkeit
zu versehen, wodurch auch die gesamte Rohbaukarosserie eine höhere Steifigkeit
aufweisen kann. Insbesondere kann durch diesen Profilrahmen 6 die
Torsionssteifigkeit der gesamten Rohbaukarosserie erhöht werden.