DE102006045098A1 - Möbelbeschlag - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Möbelbeschlag mit einem Aufnahmeteil, in dem ein Sperrelement mit einem Riegel verstellbar gelagert ist, wobei der Riegel mittels eines Griffes zwischen einer Schließ- und einer Öffnungsstellung verstellbar ist, wobei der Griff ein Betätigungsteil aufweist, das mit einem Betätigungsansatz mit einem Stellelement des Sperrelementes zusammenarbeitet. Eine eindeutige Montage auch bei toleranzbehafteter Zuordnung von Riegel und Sperrstück ist dann ermöglicht, wenn vorhergesehen ist, dass der Betätigungsansatz in der Schließstellung im Abstand zu dem Stellelement angeordnet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Möbelbeschlag mit einem Aufnahmeteil in dem ein Sperrelement mit einem Riegel verstellbar gelagert ist, wobei der Riegel mittels eines Griffes zwischen einer Schließ- und einer Öffnungsstellung verstellbar ist, wobei der Griff ein Betätigungsteil aufweist, das mit einem Betätigungsansatz mit einem Stellelement des Sperrelementes zusammenarbeitet.
  • Derartige Möbelbeschläge werden als Hakenschnäpper-Verschlüsse zur Verriegelung von Klappen, Türen, Schubladen oder dergleichen an einem Möbelkorpus eingesetzt. Beispielsweise ist der Möbelbeschlag an einer Klappe befestigt. Im Schließzustand der Klappe hintergreift ein Riegel des Möbelbeschlages ein am Möbelkorpus angebrachtes Sperrstück, so dass die Klappe in der Schließstellung gesichert ist.
  • Über einen Griff des Möbelbeschlages kann der Haken verstellt und freigegeben werden, so dass sich die Klappe öffnen lässt. Die Montage sowohl des Möbelbeschlages als auch des Sperrstückes ist toleranzbehaftet. Damit ist die Lage der Berührstelle zwischen dem Sperrstück und dem Sperrelement nicht eindeutig vorbestimmbar. Dabei muss jedoch sichergestellt werden, dass der Riegel des Sperrelementes das korpusseitige Sperrstück in der Schließstellung stets spielfrei hintergreift, um sicher zu stellen, dass die Klappe in der Schließstellung spielfrei gehalten ist. Aufgrund der vorbeschriebenen Maßtoleranzen ist somit die Lage des Riegels (bzw. des Sperrelementes) in der Schließstellung nicht exakt vorbestimmbar, so dass bei den bekannten Möbelbeschlägen auch die Position des Griffes variiert. Die wird als optisch nachteilig empfunden. In Extermfällen ist auch die Funktionalität beeinträchtigt.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Möbelbeschlag der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der eine eindeutige Montage auch bei toleranzbehafteter Zuordnung von Riegel und Sperrstück ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Betätigungsansatz in der Schließstellung im Abstand zu dem Stellelement angeordnet ist. Die mechanische Entkopplung des Betätigungsansatzes von dem Stellelement ermöglicht es, das Sperrelement in der Schließstellung begrenzt zu verstellen, ohne dass dabei die Griffstellung verändert wird. Damit kann das Sperrelement die Montagetoleranzen auf einfache Weise ausgleichen.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Sperrelement mittels einer Spannfeder vorgespannt in der Sperrstellung gehalten ist, und dass das Sperrelement einen Anschlag aufweist, der die Stellbewegung des Riegels in der Schließstellung begrenzt.
  • Die Vorspannung des Sperrelementes in der Schließstellung ermöglicht stets eine eindeutige Anlage an dem Sperrstück des Korpusses.
  • Wenn es vorgesehen ist, dass das Sperrelement einen Riegel-Hebelarm aufweist, der den Riegel trägt, und dass der Riegel eine im Winkel zur Riegelschwenkrichtung geneigte Auflaufschräge aufweist, die in eine steile Rastflanke übergeht, dann kann der Riegel am Sperrstück beim Schließen der Klappe, Tür etc. am Sperrstück ausgelenkt werden, ohne dass dabei eine Griffbetätigung erfolgen muss. Die Entkopplung von Betätigungsansatz und Stellelement ermöglicht, dass dabei die Griffstellung unverändert bleibt.
  • Um den Griff in der Schließstellung spielfrei festlegen zu können, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Griff mittels einer Rückholfeder in der Schließstellung federvorgespannt gehalten ist.
  • Es kann mitunter gefordert sein, dass der Möbelbeschlag an gegenüberliegenden Seiten einer Klappe, Tür etc. montiert werden soll. Um dabei eine einheitliche Griffbedienrichtung aufrecht zu erhalten, sieht eine Erfindungsvariante vor, dass das Aufnahmeteil zwei Lageraufnahmen aufweist an denen das Spannelement in zwei um 180° verdrehten Einbaupositionen schwenkbar befestigbar ist. Abhängig von der gewünschten Anbauart kann das Sperrelement an einer der beiden Lageraufnahmen angebaut werden.
  • Eine bevorzugte Erfindungsausgestaltung kann derart sein, dass mit dem Betätigungsteil des Griffes ein Griffteil lösbar verbindbar ist. Dies ermöglicht es, das Griffteil in seinem Design und der Funktionalität unabhängig von dem Betätigungsteil auszulegen.
  • Eine einfache Auswechslung des Griffes lässt sich dabei derart ermöglichen, dass das Betätigungsteil mittels einer Schwenklagerung schwenkbar an dem Aufnahmeteil befestigt ist, dass das Betätigungsteil einen Steckansatz aufweist, der in eine Steckaufnahme des Griffteils eingesetzt ist, und dass das Griffteil im Bereich der Schwenklagerung mit dem Betätigungsteil verrastet ist. Die Anordnung der Rastverbindung im Bereich der Schwenklagerung und im Abstand vom eigentlichen Griffbereich stellt sicher, dass ein unbeabsichtigtes Lösen des Griffteils im normalen Betriebseinsatz ausgeschlossen ist.
  • Eine materialmäßig optimierte Beschlagauslegung ergibt sich dadurch, dass das Betätigungselement aus einem verschleißfesteren Material als das Griffteil besteht.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 einen Möbelbeschlag in perspektivischer Schnittdarstellung,
  • 2 den Möbelbeschlag gemäß 1 in einer geänderten Betriebsstellung,
  • 3 den Möbelbeschlag gemäß 1 in Seitenansicht und im Vollschnitt und in Einbaustellung in einem Möbel,
  • 4 den Möbelbeschlag gemäß 2 in Seitenansicht und im Vollschnitt und in Einbaustellung in einem Möbel,
  • 5 den in den 1 bis 4 gezeigten Möbelbeschlag in Seitenansicht entlang eines seitliche angeordneten Schnittverlaufes.
  • Die 1 bis 4 zeigen einen Möbelbeschlag, der ein gehäuseförmiges Aufnahmeteil 10 aufweist. Das Aufnahmeteil 10 besitzt eine umlaufende Wandung 11. Das Aufnahmeteil 10 ist vorderseitig mit einer Öffnung 15 versehen, die von einem umlaufenden Anschlagrand 12 begrenzt ist. In seinem oberen Bereich bildet der Anschlagrand 12 einen Lageransatz 13. Dieser ist von einem Scharnierauge 14 mit horizontaler Scharnierachse durchdrungen. Fluchtend zu diesem Scharnierauge 14 sind Scharnierteile eines Griffes 30 angeordnet. Mittels eines Scharnierbolzens kann der Griff damit schwenkbar mit dem Aufnahmeteil 10 verbunden werden.
  • Der Griff 30 ist zweiteilig aus einem Griffteil 31 und einem Betätigungsteil 20 zusammengesetzt. Das Betätigungsteil 20 weist eine Stützplatte 22 auf, die die vorenwähnten Scharnierteile zur Verbindung mit dem Scharnierauge 14 trägt. An die Stützplatte 22 ist ein Bügel 23 angeformt, der über der Rückseite der Stützplatte 22 einen Steckansatz 21 auf. Dieser ist spielfrei und senkrecht zur Stützplattenflächen-Erstreckung formschlüssig in eine taschenförmige Steckaufnahme des Griffteils 31 eingesetzt. Wie die 5 erkennen lässt, besitzt das Griffteil 31 zwei Rastansätze 34, die im Bereich seines oberen horizontalen Randes 33 angeordnet sind. Die Rastansätze 34 hintergreifen das Betätigungselement 20 im Bereich der Scharnierteile, die somit als Rastgegenstücke 25 dienen. Um ein einfaches Aufrasten des Griffteiles 31 zu ermöglichen sind die Rastgegenstücke gerundet ausgebildet. An diesen Rundungen können die Rastelemente 34 beim Aufsetzen des Griffteils 31 ausgelenkt werden.
  • Wie die 3 und 4 zeigen, durchfasst der Bügel 23 die formseitige Öffnung 15 des Aufnahmeteils 10.
  • An dem Bügel 23 greift eine Rückholfeder 51 an, die an dem Aufnahmegehäuse 10 angreift und den Griff 30 federvorgespannt in der in 4 gezeigten Schließstellung hält.
  • Der Bügel 23 arbeitet mit einem Sperrelement 40 zusammen, das schwenkbar in dem Aufnahmegehäuse 10 gehalten ist. Hierzu weist das Aufnahmegehäuse 10 Lageraufnahmen 16 auf, an denen das Sperrelement 40 mittels eines Schwenklagers 46 gehalten ist. Das Aufnahmegehäuse 10 weist an gegenüberliegenden Gehäuseseiten Lageraufnahmen 16 auf. Das Sperrelement 40 kann um 180° verdreht an wahlweise eine der Lageraufnahmen 16 angebaut werden, so dass der Möbelbeschlag an gegenüberliegenden Kanten, beispielsweise einer Klappe, Tür 60 oder dergleichen angebaut, oder die Schwenkrichtung des Griffes 30 in Bezug auf die Schließrichtung des Sperrelementes 40 geändert werden kann.
  • Das Sperrelement 40 weist im Anschluss an die Schwenklagerung einen Riegel-Hebelarm 45 und ein ebenfalls als Hebelarm ausgebildetes Stellelement 44 auf. Stellelement 44 und Riegel-Hebelarm 45 stehen zueinander im Winkel. Der Riegel-Hebelarm 45 trägt einen hakenförmigen Riegel 41, der zur Unterseite des Möbelbeschlages hin vorstehen. Gegenüberliegend dem Riegel 41 ist eine Federhalterung 42 angeformt. Diese hält eine Spannfeder 50. An dem den Riegel 41 abgewandten Ende stützt sich die Spannfeder 50 an der Innenseite der Wandung 11 des Aufnahmeteils 10 ab. Die Spannfeder 50 hält das Spannelement 40 vorgespannt in seiner Verriegelungsstellung (siehe 4).
  • Das Stellelement 44 ist in dem von den Bügel 23 umgebenen Bereich angeordnet, wobei er in der Schließstellung mit dem Betätigungseinsatz 24 des Bügels 23 nicht in Kontakt steht. Auf diese Weise können toleranzbedingte Lageabweichungen des Sperrelementes 40 ausgeglichen werden, ohne dass dadurch die Positionierung des Griffes 30 beeinflusst wird.
  • Wie die 3 und 4 zeigen, kann der komplett vormontierte Möbelbeschlag mit seinem Aufnahmeteil 10 in einen Durchbruch einer Tür, Klappe 60 oder dergleichen von der Vorderseite her eingesetzt werden, bis die Einsetzbewegung mit dem Anschlagrand 12 begrenzt ist.
  • Anschließend kann das Aufnahmegehäuse mittels Schraubverbindungen von der Rückseite der Klappe, Tür 60 oder dergleichen befestigt werden.
  • An den Möbelkorpus ist eine Sperrstück 62 befestigt, das Teil einer Anschlagleiste 61 sein kann.
  • Beim Schließen der Tür, Klappe 60 oder dergleichen läuft eine Auflaufschräge 47 des Riegels 41 auf dem Sperrstück 62 auf, bis dieser das Sperrstück 62 in der Schließstellung mit einer Rastflanke 48 hintergreift.
  • Zum Öffnen der Verriegelung muss der Griff 30 gezogen werden (siehe 3). Der Betätigungsansatz 24 lenkt das Stellelement 44 aus, bis der Riegel 41 das Sperrstück 62 und damit die Tür, Klappe 60 oder dergleichen freigibt.
  • Wie die 4 veranschaulicht, liegt der Riegel 41 an dem Sperrstück 62 an einer Berührfläche an. (Der besseren Übersichtlichkeit ist der in der Zeichnung der Riegel 41 ein Stück von dem Sperrstück 62 abgerückt gezeichnet.) In der Berührfläche wirkt eine Normalkraft. Diese verläuft längs einer Kraftlinie „L", die senkrecht zur Längserstreckung des Sperrstückes 62 verläuft. Die Kraftlinie „L" verläuft oberhalb des Drehpunktes des Sperrstückes 40. Damit ergibt sich im Schließzustand eine Selbsthemmung, die verhindert, dass im Schließzustand die Tür, Klappe 60 oder dergleichen unbeabsichtigt aufgedrückt werden kann.

Claims (9)

  1. Möbelbeschlag mit einem Aufnahmeteil (10) in dem ein Sperrelement (40) mit einem Riegel (41) verstellbar gelagert ist, wobei der Riegel (41) mittels eines Griffes (30) zwischen einer Schließ- und einer Öffnungsstellung verstellbar ist, wobei der Griff (30) ein Betätigungsteil (20) aufweist, das mit einem Betätigungsansatz (24) mit einem Stellelement (44) des Sperrelementes (40) zusammenarbeitet, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsansatz (24) in der Schließstellung im Abstand zu dem Stellelement (44) angeordnet ist.
  2. Möbelbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (40) mittels einer Spannfeder (50) vorgespannt in der Sperrstellung gehalten ist, und dass das Sperrelement (40) einen Anschlag aufweist, der die Stellbewegung des Riegels (41) in der Schließstellung begrenzt.
  3. Möbelbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (40) einen Riegel-Hebelarm (45) aufweist, der den Riegel (41) trägt, und dass der Riegel (41) eine im Winkel zur Riegelschwenkrichtung geneigte Auflaufschräge (47) aufweist, die in eine steile Rastflanke (48) übergeht.
  4. Möbelbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Griff (30) mittels einer Rückholfeder (51) in der Schließstellung federvorgespannt gehalten ist.
  5. Möbelbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeteil (10) zwei Lageraufnahmen (16) aufweist an denen das Spannelement (40) in zwei um 180° verdrehten Einbaupositionen schwenkbar befestigbar ist.
  6. Möbelbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Betätigungsteil (20) des Griffes (30) ein Griffteil (31) lösbar verbindbar ist.
  7. Möbelbeschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsteil (20) mittels einer Schwenklagerung schwenkbar an dem Aufnahmeteil (10) befestigt ist, dass das Betätigungsteil (20) einen Steckansatz (21) aufweist, der in eine Steckaufnahme des Griffteils (31) eingesetzt ist, und dass das Griffteil (31) im Bereich der Schwenklagerung mit dem Betätigungsteil (20) verrastet ist.
  8. Möbelbeschlag nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement aus einem verschleißfesteren Material als das Griffteil (31) besteht.
  9. Möbelbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Riegel (41) im Schließzustand an einem Sperrstück (62) des Möbelkorpusses abstützt, dass die in der Berührfläche zwischen dem Riegel (41) und dem Sperrstück (62) wirkende Normalkraft längs einer Kraftlinie „L" verläuft, wobei die Kraftlinien „L" derart zum Schwenkpunkt des Sperrelementes (40) angeordnet ist, dass eine Selbsthemmung erzeugt ist.
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