DE102006044349A1 - Verfahren zum Vor-Ort-Authentifizieren einer Substanz - Google Patents

Verfahren zum Vor-Ort-Authentifizieren einer Substanz Download PDF

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Martin Dr. Behrens
Christian Wolfrum
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vor-Ort-Authentifizieren einer Substanz ohne Durchführung einer Elektrophorese, wobei die Substanz mit einer in der Substanz ansonsten nicht vorhandenen ersten Nukleinsäure bekannter Sequenz gleichmäßig vermischt wird, wobei die erste Nukleinsäure bei der Authentifizierung der Substanz nach einer Herausgabe der Substanz aus der unmittelbaren Kontrolle eines Herstellers oder Händlers der Substanz mit folgenden Schritten nachgewiesen wird: a) Entnahme einer Probe aus der Substanz, b) Mischen der Probe mit einer ersten Flüssigkeit, welche eine zweite Nukleinsäure und zur Durchführung einer Nukleinsäurevervielfältigungsreaktion (NSV) erforderliche Stoffe enthält, wobei die zweite Nukleinsäure so ausgebildet ist, dass sie an die erste Nukleinsäure binden kann, und wobei die Stoffe durch das Binden der zweiten Nukleinsäure an die erste Nukleinsäure in der NSV eine Vervielfältigung einer Nukleotidsequenz der ersten oder zweiten Nukleinsäure oder einer zu der Nukleotidsequenz komplementären weiteren Nukleotidsequenz bewirken können, c) Durchführen der NSV in der ersten Flüssigkeit, d) In-Kontakt-Bringen der durch die NSV vervielfältigten Nukleotidsequenz oder weiteren Nukleotidsequenz mit einer dazu zumindest teilweise komplementären dritten Nukleinsäure, so dass die dritte Nukleinsäure mit der Nukleotidsequenz oder weiteren Nukleotidsequenz spezifisch hybridisiert, wobei die dritte Nukleinsäure mindestens eine optisch erfassbare ...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vor-Ort-Authentifizieren einer Substanz ohne Durchführen einer Elektrophorese. Die Substanz wird dazu mit einer in der Substanz ansonsten nicht vorhandenen ersten Nukleinsäure bekannter Sequenz gleichmäßig vermischt und dadurch markiert. Bei der späteren Authentifizierung der Substanz wird das Vorhandensein der ersten Nukleinsäure nachgewiesen.
  • Die Authentifizierung einer Substanz ist in allen Bereichen bedeutsam, in welchen Substanzen ohne Autorisierung durch den Hersteller verändert oder gefälschte Substanzen als vom Hersteller produziert deklariert werden und dem Hersteller dadurch ein wirtschaftlicher Schaden entsteht. Durch die Möglichkeit der Authentifizierung der vom Hersteller produzierten Substanz kann der Distributionsweg der Substanz überwacht und die Echtheit der Substanz überprüft werden. Der wirtschaftliche Schaden kann dadurch vermindert werden, weil gefälschte und unautorisiert veränderte Substanzen von Originalsubstanzen unterschieden werden können. Eine Markierung der Substanz selbst anstatt der Verpackung der Substanz bietet dabei eine höhere Sicherheit.
  • Aus der DE 690 28 402 T2 ist ein Verfahren zur Markierung von Stoffen mit Nukleinsäuren bekannt. Der Nachweis der Nukleinsäure erfolgt durch deren Amplifikation und einem anschließenden Standard-Nukleinsäurehybridisierungstest oder einer Nukleinsäuresequenzierung. Nachteilig bei der Nukleinsäuresequenzierung ist, dass diese verhältnismäßig aufwendig ist und eine Nukleinsäuresequenzierung nicht mit einem mobilen Gerät vor Ort durchgeführt werden kann. Die üblichen Standard-Nukleinsäurehybridisierungstests sind zeitaufwendig und erfordern Laborgeräte, welche nicht ohne Weiteres portabel sind. Diese Tests erlauben keine schnelle Authentifizierung vor Ort.
  • Nach dem Stand der Technik ist es auch bekannt, eine Nukleinsäure nach deren Amplifikation einer Gel-Elektrophorese zu unterziehen, auf eine Membran zu übertragen und die amplifizierte Nukleinsäure auf der Membran durch Hybridisierung spezifisch nachzuweisen. Auch dieses Verfahren ist zeitaufwendig, erfordert Laborgeräte und erlaubt keine schnelle Authentifizierung vor Ort.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, welches von wenig geschultem Personal vor Ort, d. h. zum Beispiel beim Zoll, in Geschäften oder bei Kontrollen auf der Straße, angewandt werden kann. Das Verfahren soll in verhältnismäßig kurzer Zeit eine Authentifizierung einer markierten Substanz ermöglichen.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 32.
  • Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Vor-Ort-Authentifizieren einer Substanz ohne Durchführung einer Elektrophorese vorgesehen, wobei die Substanz mit einer in der Substanz ansonsten nicht vorhandenen ersten Nukleinsäure bekannter Sequenz gleichmäßig vermischt wird, wobei die erste Nukleinsäure bei der Authentifizierung der Substanz nach einer Herausgabe der Substanz aus der unmittelbaren Kontrolle eines Herstellers oder Händlers der Substanz mit folgenden Schritten nachgewiesen wird:
    • a) Entnahme einer Probe aus der Substanz,
    • b) Mischen der Probe mit einer ersten Flüssigkeit, welche eine zweite Nukleinsäure und zur Durchführung einer Nukleinsäurevervielfältigungsreaktion (NSV) erforderliche Stoffe enthält, wobei die zweite Nukleinsäure so ausgebildet ist, dass sie an die erste Nukleinsäure binden kann, und wobei die Stoffe durch das Binden der zweiten Nukleinsäure an die erste Nukleinsäure in der NSV eine Vervielfältigung einer Nukleotidsequenz der ersten oder zweiten Nukleinsäure oder einer zu der Nukleotidsequenz komplementären weiteren Nukleotidsequenz bewirken können,
    • c) Durchführen der NSV in der ersten Flüssigkeit,
    • d) In-Kontakt-Bringen der durch die NSV vervielfältigten Nukleotidsequenz oder weiteren Nukleotidsequenz mit einer dazu zumindest teilweise komplementären dritten Nukleinsäure, so dass die dritte Nukleinsäure mit der Nukleotidsequenz oder weiteren Nukleotidsequenz spezifisch hybridisiert, wobei die dritte Nukleinsäure mindestens eine optisch erfassbare Markierungssubstanz enthält, welche ein optisches Erfassen der erfolgten Hybridisierung erlaubt und
    • e) Authentifizierung der Substanz durch optisches Erfassen der erfolgten Hybridisierung,
    wobei die erste Flüssigkeit zwischen den Schritten c) und d) auf eine Oberfläche eines Feststoffs aufgebracht wird und die Schritte d) und e) auf dieser Oberfläche durchgeführt werden oder, wobei die erste Flüssigkeit zwischen den Schritten d) und e) auf eine Oberfläche eines Feststoffs aufgebracht wird und Schritt e) auf dieser Oberfläche durchgeführt wird, wobei zumindest die Oberfläche des Feststoffs saugfähig ist, wobei die dritte Nukleinsäure nicht an der Oberfläche immobilisiert ist und zwischen dem Aufbringen der ersten Flüssigkeit auf die Oberfläche und der Authentifizierung kein Waschschritt erfolgt.
  • Bei den genannten Nukleinsäuren kann es sich um DNA oder RNA handeln. Die Nukleinsäuren können auch künstliche, in der Natur nicht vorkommende Nukleotide enthalten. Bei der Nukleinsäurevervielfältigungsreaktion kann es sich beispielsweise um eine PCR handeln. Bei den erforderlichen Stoffen kann es sich dann um die Bestandteile eines Puffersystems, Magnesiumionen, Desoxynukleotide, eine Polymerase und ggf. einen oder zwei Primer handeln. Bei der ersten oder zweiten Nukleinsäure kann es sich ebenfalls um einen Primer handeln. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die erste Nukleinsäure als Primer zur Vervielfältigung der Nukleotidsequenz der zweiten Nukleinsäure oder der zu der Nukleotidsequenz komplementären weiteren Nukleotidsequenz oder die zweite Nukleinsäure als Primer zur Vervielfältigung der Nukleotidsequenz der ersten Nukleinsäure oder der zu der Nukleotidsequenz komplementären weiteren Nukleotidsequenz dienen. Bei der NSV kann es sich auch um eine isothermal, d.h. bei gleichbleibender Temperatur, durchzuführende NSV handeln. Eine solche NSV ist z. B. die so genannte "Rolling Circle-Amplifikation". Die Nukleinsäurevervielfältigungsreaktion kann beispielsweise durch, insbesondere zyklisches, Erwärmen in einem tragbaren Gerät erfolgen. Das Gerät kann netzunabhängig mit Strom versorgt werden.
  • Im Sinne der Erfindung gilt die dritte Nukleinsäure dann als nicht immobilisiert, wenn sie mit Wasser, insbesondere bei Raumtemperatur, von der Oberfläche mit einem einzigen Waschschritt abgewaschen werden kann. Insbesondere ist die dritte Nukleinsäure nicht kovalent an die Oberfläche gebunden. Eine solche Nukleinsäure kann besser und schneller mit der Nukleotidsequenz oder weiteren Nukleotidsequenz hybridisieren als eine immobilisierte dritte Nukleinsäure. Nicht hybridisierte dritte Nukleinsäure wird vor Schritt e) nicht entfernt. Durch das Entfallen eines Waschschritts, dessen Durchführung ein Herauswaschen der dritte Nukleinsäure und der Nukleotidsequenz oder weiteren Nukleotidsequenz aus der Oberfläche be wirken würde, ist das erfindungsgemäße Verfahren sehr schnell durchführbar.
  • Schritt d) kann nach Schritt c) durchgeführt werden. Die dritte Nukleinsäure kann aber auch während der Durchführung der NSV in der ersten Flüssigkeit enthalten sein. Die Schritte c) und d) erfolgen dann zeitgleich nach dem ersten Entstehen der Nukleotidsequenz oder der weiteren Nukleotidsequenz. Das erfindungsgemäß vorgesehene Aufbringen der ersten Flüssigkeit zwischen den Schritten c) und d) oder d) und e) auf eine Oberfläche ermöglicht ein einfaches und schnelles optisches Erfassen des Hybridisierens der dritten Nukleinsäure mit der Nukleotidsequenz oder der weiteren Nukleotidsequenz. Unter der Durchführung des Schritts e) auf der Oberfläche ist zu verstehen, dass eine auf der Oberfläche durch die Hybridisierung stattfindende Veränderung optisch erfasst wird. Die dritte Nukleinsäure kann zur Durchführung des Schritts d) gelöst in einer weiteren Flüssigkeit vorliegen. Bei der dritten Nukleinsäure kann es sich beispielsweise um einen mit einem Fluorophor markierten Molecular Beacon handeln. Die Floureszenz des Fluorophors wird im nicht mit der Nukleotidsequenz oder weiteren Nukleotidsequenz hybridisierten Molecular Beacon durch einen darin enthaltenen Quencher gelöscht. Durch die Hybridisierung verändert sich der räumliche Abstand zwischen dem Fluorophor und dem Quencher, so dass die Floureszenz des Fluorophors gemessen werden kann. Das optische Erfassen der Hybridisierung kann auch indirekt erfolgen, z.B. indem der hybridisierte Molecular Beacon mittels eines Restriktionsenzyms gespalten wird. Dadurch kann die Empfindlichkeit des Verfahrens gesteigert werden, weil keine Rückfaltung des gespaltenen Molecular Beacons und dadurch keine erneute Löschung der Fluoreszenz stattfinden kann. Der hybridisierte Molecular Beacon kann durch Anregung mit Licht einer für den Fluorophor spezifischen Wellenlänge aus einem Handlesegerät angeregt und mit dem Handlesegerät sogar bei Tageslicht detektiert werden. Ein dazu geeignetes Handlesegerät ist das von der Anmelderin vertriebene Gerät "Mobi Scanner B". Als optisch erfassbare Markierungssubstanz können beispielsweise auch Goldpartikel verwendet werden, welche in der nicht hybridisierten dritten Nukleinsäure einen anderen Abstand zueinander aufweisen als in der hybridisierten Nukleinsäure. Eine solche Nukleinsäure ist aus US 6,361,944 bekannt. Die Hybridisierung führt dann zu einer Farbänderung, die mit dem bloßen Auge erfasst werden kann. Auch wenn die dritte Nukleinsäure jeweils nur mit einem Goldpartikel als Markierungssubstanz versehen ist, kann deren Anreicherung an einem Ort der Oberfläche aufgrund einer spezifischen Hybridisierung mit der Nukleotidsequenz oder weiteren Nukleotidsequenz mit dem bloßen Auge optisch erfasst werden.
  • Durch die Saugfähigkeit des Feststoffs oder zumindest der Oberfläche des Feststoffs bleibt die Oberfläche des Feststoffs nach einem Aufbringen der dritten Nukleinsäure länger feucht. Die Feuchtigkeit kann dabei von der ersten Flüssigkeit oder von einer Lösung der dritten Nukleinsäure stammen. Liegt die dritte Nukleinsäure als Molecular Beacon vor, ist das vorteilhaft, weil sich die Haarnadelstruktur eines Molecular Beacons beim Eintrocknen leicht öffnen kann. Durch das längere Feuchtbleiben verlängert sich auch die dann zur Verfügung stehende Zeit für das optische Erfassen der erfolgten Hybridisierung. Das optische Erfassen kann innerhalb von 15 Minuten, bevorzugt innerhalb von 5 Minuten, nach Schritt d) erfolgen. Der Feststoff kann z.B. ein Filz oder ein Filterpapier sein.
  • Die Durchführung einer Nukleinsäurevervielfältigungsreaktion bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erlaubt es, die erste Nukleinsäure der Substanz in geringer Konzentration beizumischen. Die Markierung ist dadurch preiswert. Bei der Nukleinsäurevervielfältigungsreaktion ist es lediglich erforderlich, eine für einen Nachweis durch Hybridisierung ausreichende Menge der Nukleotidsequenz oder der weiteren Nukleotidsequenz bereitzustellen. Dazu kann beispielsweise bei einer PCR das Durchlaufen von nur 25, insbesondere nur 20, Temperaturzyklen ausreichend sein. Das Verfahren ist dadurch schnell und mit einem geringen Energieaufwand durchzuführen. Es kann vor Ort, beispielsweise bei einer Lebensmittelkontrolle, durchgeführt werden. Insbesondere bei Lebensmitteln kann es sich bei der ersten Nukleinsäure um eine mit einer natürlicherweise in anderen Lebensmitteln vorkommenden Nukleinsäure identische Nukleinsäure oder ein Fragment einer solchen Nukleinsäure handeln, so dass deren Vermischen mit einem zu markierenden Lebensmittel auf keine gesundheitlichen Bedenken stoßen sollte. Bei den anderen Lebensmitteln handelt es sich im allgemeinen um Lebensmittel auf Basis von Pflanzen, Pilzen oder Tieren.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert darüber hinaus im Gegensatz zu den bekannten Laborverfahren nur gering geschultes Personal, so dass es von jedermann vor Ort durchgeführt werden kann. Die erste Flüssigkeit und die dritte Nukleinsäure kann dazu in einem Kit bereitgestellt werden. Weiterhin kann dazu ein einfach zu bedienendes Gerät zur Durchführung der NSV und gegebenenfalls ein weiteres oder darin integriertes Gerät zum optischen Erfassen des Hybridisierens bereitgestellt werden.
  • Vorzugsweise handelt es sich bei der optisch erfassbaren Markierungssubstanz um ein Fluorophor und die dritte Nukleinsäure ist so ausgebildet, dass sich eine Fluoreszenz des Fluorophors durch das Hybridisieren der dritten Nukleinsäure mit der Nukleotidsequenz oder der weiteren Nukleotidsequenz verändert. Das optische Erfassen der erfolgten Hybridisierung gemäß Schritt e) des erfindungsgemäßen Verfahrens kann durch Messen einer für die hybridisierte dritte Nukleinsäure spezifischen Fluoreszenz des Fluorophors erfolgen. Bei der dritten Nukleinsäure handelt es sich vorzugsweise um einen Molecular Beacon.
  • Bei einer Ausgestaltung des Verfahrens ist die dritte Nukleinsäure vor dem Aufbringen der ersten Flüssigkeit auf die Oberfläche im Feststoff oder auf der Oberfläche vorgelegt.
  • Die Durchführung des Verfahrens wird dadurch erheblich vereinfacht. Beispielsweise kann der Feststoff mit darin in getrockneter Form vorliegender dritter Nukleinsäure bereitgestellt und in dieser Form vertrieben werden. Nach Schritt c) ist es dann nur erforderlich die erste Flüssigkeit auf die Oberfläche aufzubringen und die erfolgte Hybridisierung optisch zu erfassen.
  • Bei der Substanz kann es sich um eine zweite Flüssigkeit, Creme, Salbe oder Paste oder einen pulverförmigen weitern Feststoff handeln. Die Substanz kann ein Lebensmittel, ein Medikament, ein Kosmetikum oder ein Parfüm sein. Insbesondere kann die Substanz ein alkoholisches Getränk, insbesondere ein alkoholisches Getränk mit einem Alkoholgehalt von über 30 %vol., bevorzugt ein alkoholisches Getränk mit einem Alkoholgehalt von mindestens 38 %vol., sein. Bei einem solchen alkoholischen Getränk kann das erfindungsgemäße Verfahren, z.B. beim Zoll, auch zur Authentifizierung eines regulär versteuerten gegenüber einem nicht versteuerten Alkohol verwendet werden.
  • Bevorzugt wird eine solche Menge der ersten Nukleinsäure eingesetzt, dass die Konzentration der ersten Nukleinsäure in der Substanz weniger als 1 nmol/kg der Substanz beträgt. Die Konzentration der ersten Nukleinsäure in der Substanz beträgt vorzugsweise mindesten 1 fmol/kg der Substanz. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Substanz mit einer vorgegebenen Menge der ersten Nukleinsäure vermischt wird, so dass die erste Nukleinsäure in einer definierten Konzentration in der Substanz vorliegt. Die Kenntnis der genauen Konzentration der ersten Nukleinsäure in der Substanz erhöht die Fälschungssicherheit des erfindungsgemäßen Verfahrens, weil aus der Konzentration bei der Durchführung einer PCR eine genaue Anzahl von Zyklen ermittelt werden kann, welche zur Bereitstellung einer Nukleinsäuremenge ausreicht, die für das optische Erfassen der erfolgten Hybridisierung ausreichend ist. Dadurch kann eine Substanz, welcher lediglich die authentische Sub stanz beigemischt worden ist, von der authentischen Substanz unterschieden werden, weil in einer solchen Substanz die erste Nukleinsäure in einer so niedrigen Konzentration enthalten ist, dass die Anzahl der ermittelten Zyklen bei der PCR nicht dazu ausreicht, eine Nukleinsäuremenge bereitzustellen, welche ein optisches Erfassen der erfolgten Hybridisierung ermöglicht.
  • Die Schritte c) und/oder e) können mittels mindestens eines Geräts durchgeführt werden, welches ausschließlich über mindestens eine Batterie oder mindestens einen Akkumulator mit Strom versorgt wird. Dadurch ist eine vom Stromnetz unabhängige Vor-Ort-Authentifizierung möglich. Dazu kann die Konzentration in der Substanz so gewählt werden, dass nur wenige Amplifikationsschritte bei Durchführung des Schritts c) erforderlich sind, so dass zur dazu gegebenenfalls erforderlichen Erwärmung nur eine geringe Energiemenge aufgewandt werden muss.
  • Die Vor-Ort-Authentifizierung kann weiterhin dadurch erleichtert werden, dass ein Gerät zur Durchführung der Schritte c) und/oder e) so ausgestaltet ist, dass es mit einer Hand tragbar ist. Dazu kann das Gerät ein Gewicht von höchstens 15 kg, vorzugsweise höchstens 10 kg, insbesondere höchstens 5 kg, aufweisen. Schritt e) kann mittels eines mobilen Handlesegeräts durchgeführt werden. Das Handlesegerät kann zur Anregung der Fluoreszenz des Fluorophors eine Laserdiode und zum erfassen des vom Fluorophor emittierten Lichts einen Detektor aufweisen. Das Verfahren ist vorzugsweise so ausgestaltet, dass es eine Authentifizierung in weniger als drei Stunden, vorzugsweise weniger als zwei Stunden, insbesondere weniger als einer Stunde erlaubt. Das kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Konzentration der ersten Nukleinsäure in der Substanz so gewählt wird, dass nur eine geringe Zahl von Vervielfältigungsschritten bei Schritt c) erforderlich ist und die Sequenz der dritten Nukleinsäure und die optisch erfassbare Markierungssubstanz so gewählt werden, dass be reits eine geringe Anzahl hybridisierter dritter Nukleinsäuren nachgewiesen werden kann.
  • Die erste und die zweite Nukleinsäure können, zumindest teilweise, zueinander komplementär sein. Dadurch kann eine spezifische Bindung der zweiten Nukleinsäure an die erste Nukleinsäure gewährleistet und dadurch die Fälschungssicherheit des erfindungsgemäßen Verfahrens erhöht werden. Vorzugsweise bindet die zweite Nukleinsäure bei Schritt c) spezifisch an die erste Nukleinsäure.
  • Die NSV ist vorzugsweise eine, insbesondere asymmetrische, PCR. Dazu kann die erste Flüssigkeit eine vierte Nukleinsäure enthalten, die zusammen mit der ersten oder zweiten Nukleinsäure ein Primerpaar für die Durchführung der PCR bildet. Bei der asymmetrischen PCR wird einer der beiden Primer in erheblichem Überschuss eingesetzt, so dass ein Strang häufiger als der andere amplifiziert wird. Dadurch kann die mit der dritten Nukleinsäure hybridisierende Nukleotidsequenz oder weitere Nukleotidsequenz in hoher Konzentration bereitgestellt und die Hybridisierung dadurch begünstigt werden.
  • Vorzugsweise werden bei der PCR höchstens 25, bevorzugt höchstens 20, Temperaturzyklen durchlaufen.
  • Bevorzugt wird die Probe vor Durchführung des Schritts b) verdünnt. Das ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Substanz ein hochprozentiges alkoholisches Getränk ist, weil dadurch die Alkoholkonzentration so reduziert werden kann, dass der Alkohol die NSV nicht stört. Beim Verdünnen können der Probe auch Chemikalien zugesetzt werden, die beispielsweise den pH stabilisieren oder, z.B. durch Fällen oder Komplexieren, Faktoren unschädlich machen, welche die NSV ansonsten stören würden.
  • In einer Ausführungsform der Erfindung wird die erste Nukleinsäure vor Durchführung des Schritts b) aus der Probe ex trahiert und bei Schritt b) statt der Probe die extrahierte erste Nukleinsäure mit der ersten Flüssigkeit gemischt. Eine Extraktion ist insbesondere dann sinnvoll, wenn es sich bei der Substanz um eine Creme oder ein Öl handelt.
  • Besonders bevorzugt ist es, wenn die erste Flüssigkeit nach dem Aufbringen auf die Oberfläche eingetrocknet wird. Nach dem Eintrocknen kann die erste Flüssigkeit mindestens ein weiteres Mal auf die Oberfläche aufgetragen und dort eingetrocknet werden. Dadurch kann eine Konzentrierung der Nukleotidsequenz oder der weiteren Nukleotidsequenz erreicht und die nachfolgende Hybridisierung mit der dritten Nukleinsäure erleichtert werden. In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist die Oberfläche und/oder der Feststoff vor dem Aufbringen der ersten Flüssigkeit trocken. Dadurch kann eine größere Menge der ersten Flüssigkeit von der Oberfläche bzw. dem Feststoff aufgenommen werden.
  • Vorzugsweise ist die Oberfläche eben ausgebildet. Dadurch kann das optische Erfassen der erfolgten Hybridisierung erleichtert werden.
  • Beim Aufbringen der ersten Flüssigkeit zwischen den Schritten c) und d) auf die Oberfläche und anschließendem Eintrocknen kann zur Durchführung von Schritt d) die dritte Nukleinsäure nach dem Eintrocknen auf die Oberfläche aufgebracht werden.
  • Die dritte Nukleinsäure kann mittels einer Pipette oder eines Fläschchens mit einer Tropfvorrichtung auf die Oberfläche aufgebracht werden. Besonders bevorzugt ist es aber, wenn die dritte Nukleinsäure mittels eines Stifts in der Art eines Schreibgeräts, insbesondere mittels eines Faserstifts, auf die Oberfläche aufgebracht wird. Ein solcher Faserstift kann beispielsweise Bestandteil eines Authentifizierungskits sein. Er vereinfacht erheblich die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Eine schnelle Vor-Ort-Authentifizierung kann dadurch begünstigt werden, dass zwischen den Schritten d) und e) kein Waschschritt durchgeführt wird. Das bedeutet, dass nicht hybridisierte dritte Nukleinsäure vor Durchführung des Schritts e) nicht entfernt wird und das optische Erfassen der erfolgten Hybridisierung in Gegenwart nicht hybridisierter dritter Nukleinsäure stattfindet.
  • Die erste Flüssigkeit und/oder die Substanz können weitere Nukleinsäuren enthalten. Dadurch wird ein unautorisiertes Identifizieren und Sequenzieren der ersten und/oder zweiten Nukleinsäure und damit ein Fälschen der Markierung durch Bereitstellen der ersten Nukleinsäure erschwert. Das erfindungsgemäße Verfahren wird dadurch noch sicherer. Die weiteren Nukleinsäuren können zumindest teilweise weitere Markierungssubstanzen, wie Fluorophore, aufweisen, damit die dritte Nukleinsäure nicht auf Grund ihrer Markierungssubstanz identifiziert werden kann. Sofern die dritte Nukleinsäure als Molecular Beacon ausgestaltet ist, kann es sich bei den weiteren Nukleinsäuren zumindest teilweise auch um Molecular Beacons handeln. Dadurch ist eine Identifizierung der dritten Nukleinsäure erheblich erschwert. Weiterhin kann die Identifizierung der ersten, zweiten, dritten und vierten Nukleinsäure dadurch erschwert werden, dass die weiteren Nukleinsäuren dieselbe oder eine maximal um fünf Nukleotide abweichende Anzahl an Nukleotiden gegenüber der Anzahl der Nukleotide der ersten, zweiten, dritten oder vierten Nukleinsäure aufweisen.
  • Zur Kontrolle des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorteilhaft, wenn das Verfahren parallel mit einer Probe der Substanz durchgeführt wird, welche die erste Nukleinsäure nicht enthält. Es handelt sich dabei also um eine Probe der Substanz, wobei die Substanz nicht mit der ersten Nukleinsäure vermischt worden ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert.
  • Soweit nicht anders angegeben, stammen alle Chemikalien von der Fa. Sigma-Aldrich Chemie GmbH, Eschenstrasse 5, 82024 Taufkirchen, Deutschland.
  • 1. Markierung von Kornbranntwein mit einer ersten Nukleinsäure (Markierungsnukleinsäure)
  • Als erste Nukleinsäure wurde eine synthetisch hergestellte, der Sequenz Nr. 1 gemäß dem anliegenden Sequenzprotokoll entsprechende, 62 Nukleotide lange, einzelsträngige DNA (Markierungsnukleinsäure (M-NS)) eingesetzt. Die M-NS wurde in einer Konzentration von 10 μmol/l in entionisiertem Wasser gelöst. Je 100 μl, 10 μl und 1 μl dieser Lösung wurden zu einem Liter Kornbranntwein mit einem Alkoholgehalt von 38% vol. (Supermarkt) zugefügt und gemischt. Die Endkonzentration der M-NS im Kornbranntwein betrug 1 nmol/l, 100 pmol/l und 10 pmol/l.
  • 2. Amplifikation der Markierungsnukleinsäure
  • Es wurde je eine Probe von 10 μl aus jedem der markierten Kornbranntweine entnommen und jeweils mit 90 μl entionisiertem Wasser verdünnt. Je 2,5 μl der so entstandenen wässrigen Lösungen der M-NS wurden zur Durchführung einer Polymerasekettenreaktion (PCR) mit jeweils 22,5 μl einer ersten Flüssigkeit gemischt. Die erste Flüssigkeit bestand aus der PCR-MasterMix-Flüssigkeit (PCR-Master-Mix S) aus dem Kit "peqGOLD" der Firma Peqlab (Carl-Thiersch-Str. 2b, 91052 Erlangen, Deutschland), der synthetisch hergestellten zweiten Nukleinsäure der Sequenz Nr. 2 gemäß dem anliegenden Sequenzprotokoll und der synthetisch hergestellten vierten Nukleinsäure der Sequenz Nr. 3 gemäß dem anliegenden Sequenzprotokoll. Die zweite und vierte Nukleinsäure bildeten dabei ein Primerpaar zur Amplifikation einer Nukleotidsequenz der ersten Nukleinsäure und der dazu komplementären weiteren Nukleotidsequenz. Die zweite Nukleinsäure lag dabei in einer Konzentration von 500 nmol/l und die vierte Nukleinsäure in einer Konzentration von 2 μmol/l vor. Es wurden 30 Zyklen jeweils mit einer Annealing-Temperatur von 55°C für 10 Sekunden, einer Elongationstemperatur von 72°C für 15 Sekunden und einer Denaturierungstemperatur von 90°C für 5 Sekunden durchgeführt. Nach 20, 25 und 30 Zyklen wurden jeweils 5 μl aus den PCR-Ansätzen entnommen. Als Negativ-Kontrollen wurden PCRs durchgeführt in denen statt einer Probe des markierten Kornbranntweins je eine Probe eines unmarkierten Kornbranntweins (Negativkontrolle 1) und eine Probe eines entionisierten Wassers (Negativkontrolle 2) mit der ersten Flüssigkeit gemischt worden ist.
  • 3. Authentifizierung des Kornbranntweins durch Nachweis der Markierungsnukleinsäure
  • Je 2 μl der aus den PCR-Ansätzen entnommenen Proben wurden bei Raumtemperatur auf ein saugfähiges Filterpapier (Filterpapier 597, Schleicher und Schüll, 37582 Dassel, Deutschland) der Abmessungen 0,2 mm × 3 mm × 3 mm aufgetragen und für ca. 1 Minute bei Raumtemperatur trocknen gelassen.
  • Zur Bereitstellung eines Molecular Beacons wurde die Sequenz gemäß Sequenz Nr. 4 des Sequenzprotokolls an ihrem 5'-Ende mit einer Cy5-Markierung und an ihrem 3'-Ende mit einer Markierung bestehend aus BHQ II (Black Hole Quencher II, Biosearch Technologies, Inc., Novato, CA.) synthetisiert. Das Molecular Beacon wurde in Dig EasysHyb (Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Deutschland) in einer Konzentration von 1 μmol/l gelöst. Je 2 μl dieser Lösung wurden mit einer Pipette auf je eines der Filterpapiere aufgetragen. Die Fluoreszenz der Filterpapiere wurde mit einem Batterie-betriebenen Fluoreszenz-Handscanner (identif GmbH, Erlangen, Deutschland) bestimmt. Zur Bestimmung der Fluoreszenz wurde der Fluoreszenz-Handscanner über das jeweilige Filterpapier bewegt. Die Intensität der Fluoreszenzsignale von Filterpapieren, auf die Proben aus den PCR-Ansätzen des markierten Kornbranntweins aufgetragen worden sind, war um ca. 20% bis 90% erhöht gegen über der Intensität des Fluoreszenzsignals eines Filterpapiers, auf welches eine Probe aus der Negativkontrolle 1 aufgetragen worden ist. Die Intensität des Fluoreszenzsignals eines Filterpapiers, auf welches eine Probe aus der Negativkontrolle 2 aufgetragen worden ist war nahezu identisch mit der Intensität des Fluoreszenzsignals des Filterpapiers, auf welches die Probe aus der Negativkontrolle 1 aufgetragen worden ist.
  • Die Authentifizierung des markierten Kornbranntweins erfolgte anhand des Verhältnisses der Intensität der Fluoreszenzsignale von Filterpapieren, auf die Proben aus den PCR-Ansätzen des markierten Kornbranntweins aufgetragen worden sind, zu der Intensität des Fluoreszenzsignals eines Filterpapiers, auf welches eine Proben aus der Negativkontrolle 1 aufgetragen worden ist. Markierter und unmarkierter Kornbranntwein konnten eindeutig identifiziert und damit authentifiziert werden.
  • Eine Authentifizierung des markierten Kornbrantweins wäre auch allein auf Grund des überschreitens eines Erwartungswertes der Intensität eines Fluoreszenzsignals eines Filterpapiers, auf welches eine Probe aus einem PCR-Ansatz des markierten Kornbranntweins aufgetragen worden ist, möglich gewesen. Der Erwartungswert kann bei zuvor durchgeführten Kontrollexperimenten ermittelt werden.
  • Es folgt ein Sequenzprotokoll nach WIPO St. 25. Dieses kann von der amtlichen Veröffentlichungsplattform des DPMA heruntergeladen werden.

Claims (32)

  1. Verfahren zum Vor-Ort-Authentifizieren einer Substanz ohne Durchführung einer Elektrophorese, wobei die Substanz mit einer in der Substanz ansonsten nicht vorhandenen ersten Nukleinsäure bekannter Sequenz gleichmäßig vermischt wird, wobei die erste Nukleinsäure bei der Authentifizierung der Substanz nach einer Herausgabe der Substanz aus der unmittelbaren Kontrolle eines Herstellers oder Händlers der Substanz mit folgenden Schritten nachgewiesen wird: a) Entnahme einer Probe aus der Substanz, b) Mischen der Probe mit einer ersten Flüssigkeit, welche eine zweite Nukleinsäure und zur Durchführung einer Nukleinsäurevervielfältigungsreaktion (NSV) erforderliche Stoffe enthält, wobei die zweite Nukleinsäure so ausgebildet ist, dass sie an die erste Nukleinsäure binden kann, und wobei die Stoffe durch das Binden der zweiten Nukleinsäure an die erste Nukleinsäure in der NSV eine Vervielfältigung einer Nukleotidsequenz der ersten oder zweiten Nukleinsäure oder einer zu der Nukleotidsequenz komplementären weiteren Nukleotidsequenz bewirken können, c) Durchführen der NSV in der ersten Flüssigkeit, d) In-Kontakt-Bringen der durch die NSV vervielfältigten Nukleotidsequenz oder weiteren Nukleotidsequenz mit einer dazu zumindest teilweise komplementären dritten Nukleinsäure, so dass die dritte Nukleinsäure mit der Nukleotidsequenz oder weiteren Nukleotidsequenz spezifisch hybridisiert, wobei die dritte Nukleinsäure mindestens eine optisch erfassbare Markierungssubstanz enthält, welche ein optisches Erfassen der erfolgten Hybridisierung erlaubt und e) Authentifizierung der Substanz durch optisches Erfassen der erfolgten Hybridisierung, wobei die erste Flüssigkeit zwischen den Schritten c) und d) auf eine Oberfläche eines Feststoffs aufgebracht wird und die Schritte d) und e) auf dieser Oberfläche durchgeführt werden oder, wobei die erste Flüssigkeit zwischen den Schritten d) und e) auf eine Oberfläche eines Feststoffs aufgebracht wird und Schritt e) auf dieser Oberfläche durchgeführt wird, wobei zumindest die Oberfläche des Feststoffs saugfähig ist, wobei die dritte Nukleinsäure nicht an der Oberfläche immobilisiert ist und zwischen dem Aufbringen der ersten Flüssigkeit auf die Oberfläche und der Authentifizierung kein Waschschritt erfolgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die optisch erfassbare Markierungssubstanz ein Fluorophor ist und wobei die dritte Nukleinsäure so ausgebildet ist, dass sich eine Fluoreszenz des Fluorophors durch das Hybridisieren verändert.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das optische Erfassen der erfolgten Hybridisierung gemäß Schritt e) durch Messen einer für die hybridisierte dritte Nukleinsäure spezifischen Fluoreszenz des Fluorophors erfolgt.
  4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei die dritte Nukleinsäure als Molecular Beacon ausgebildet ist.
  5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die dritte Nukleinsäure vor dem Aufbringen der ersten Flüssigkeit auf die Oberfläche im Feststoff oder auf der Oberfläche vorgelegt ist.
  6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Substanz eine zweite Flüssigkeit, Creme, Salbe oder Paste oder ein pulverförmiger weiterer Feststoff ist.
  7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Substanz ein Lebensmittel, ein Medikament, ein Kosmetikum oder ein Parfüm ist.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Substanz ein alkoholisches Getränk, insbesondere ein alkoholisches Getränk mit einem Alkoholgehalt von über 30% vol., bevorzugt ein alkoholisches Getränk mit einem Alkoholgehalt von mindestens 38% vol., ist.
  9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei eine solche Menge der ersten Nukleinsäure eingesetzt wird, dass die Konzentration der ersten Nukleinsäure in der Substanz weniger als 1 nmol/kg der Substanz beträgt.
  10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Konzentration der ersten Nukleinsäure in der Substanz mindestens 1 fmol/kg der Substanz beträgt.
  11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Substanz mit einer vorgegebenen Menge der ersten Nukleinsäure vermischt wird, so dass die erste Nukleinsäure in einer definierten Konzentration in der Substanz vorliegt.
  12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Schritte c) und/oder e) mittels mindestens eines Geräts durchgeführt werden, welches ausschließlich über mindestens eine Batterie oder mindestens einen Akkumulator mit Strom versorgt wird.
  13. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei ein Gerät zur Durchführung der Schritte c) und/oder e) so ausgestaltet ist, dass es mit einer Hand tragbar ist.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei Schritt e) mittels eines mobilen Handlesegeräts durchgeführt wird.
  15. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das gesamte Verfahren in weniger als drei Stunden, vorzugsweise weniger als zwei Stunden, insbesondere weniger als einer Stunde, durchgeführt wird.
  16. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die erste und die zweite Nukleinsäure, zumindest teilweise, zueinander komplementär sind.
  17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei die zweite Nukleinsäure bei Schritt c) spezifisch an die erste Nukleinsäure bindet.
  18. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die NSV eine, insbesondere asymmetrische, PCR ist.
  19. Verfahren nach Anspruch 18, wobei die erste Flüssigkeit eine vierte Nukleinsäure enthält, die zusammen mit der ersten oder zweiten Nukleinsäure ein Primerpaar für die Durchführung der PCR bildet.
  20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, wobei bei der PCR höchstens 25, bevorzugt höchstens 20, Temperaturzyklen durchlaufen werden.
  21. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die erste Nukleinsäure als Primer zur Vervielfältigung der Nukleotidsequenz der zweiten Nukleinsäure oder der zu der Nukleotidsequenz komplementären weiteren Nukleotidsequenz oder die zweite Nukleinsäure als Primer zur Vervielfältigung der Nukleotidsequenz der ersten Nukleinsäure oder der zu der Nukleotidsequenz komplementären weiteren Nukleotidsequenz dient.
  22. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Probe vor Durchführung des Schritts b) verdünnt wird.
  23. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die erste Nukleinsäure vor Durchführung des Schritts b) aus der Probe extrahiert wird und bei Schritt b) statt der Probe die extrahierte erste Nukleinsäure mit der ersten Flüssigkeit gemischt wird.
  24. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die erste Flüssigkeit nach dem Aufbringen auf die Oberfläche eingetrocknet wird.
  25. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Oberfläche und/oder der Feststoff vor dem Aufbringen der ersten Flüssigkeit trocken ist.
  26. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Oberfläche eben ist.
  27. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die erste Flüssigkeit zwischen den Schritten c) und d) auf die Oberfläche aufgebracht und nach dem Aufbringen auf die Oberfläche eingetrocknet wird, wobei zur Durchführung von Schritt d) die dritte Nukleinsäure nach dem Eintrocknen auf die Oberfläche aufgebracht wird.
  28. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die dritte Nukleinsäure mittels eines Stifts in der Art eines Schreibgeräts, insbesondere mittels eines Faserstifts, auf die Oberfläche aufgebracht wird.
  29. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die erste Flüssigkeit und/oder die Substanz weitere Nukleinsäuren enthalten.
  30. Verfahren nach Anspruch 29, wobei die weiteren Nukleinsäuren zumindest teilweise weitere Markierungssubstanzen, insbesondere Fluorophore, aufweisen.
  31. Verfahren nach Anspruch 29 oder 30, wobei die weiteren Nukleinsäuren dieselbe oder eine maximal um fünf Nukleotide abweichende Anzahl an Nukleotiden gegenüber der Anzahl der Nukleotide der ersten, zweiten, dritten oder vierten Nukleinsäure aufweisen.
  32. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Verfahren zur Kontrolle parallel mit einer Probe der Substanz durchgeführt wird, welche die erste Nukleinsäure nicht enthält.
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