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Die
Erfindung betrifft eine leiterähnliche
Vorrichtung mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
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Die
im Stand der Technik bekannten Leitern lassen sich in einfache Anstellleitern,
klappbare Steigleitern bzw. Gerüstleitern
und Seilleitern unterteilen.
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Einfache
Anstellleitern, sowie Steig- und Gerüstleitern haben sich in der
Praxis gleichermaßen bewährt und
sind überwiegend
aus Aluminiumhohlprofil gefertigt. Dennoch sind diese Leitern nicht überall einsetzbar.
Speziell an schwer zugänglichen
Orten, etwa durch niedrige Eingänge
behindert, ist es kaum möglich,
die notwendigen Leitern einzusetzen.
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Einzig
Seilleitern [
DE 33
17 835 A1 ,
DE
296 01 555 U1 ] sind besonders platzsparend und kompakt
in der Handhabung. Sie können
jedoch ausschließlich
nur benutzt werden, wenn für
sie eine hinreichend stabile Vorrichtung zum Einhängen vorhanden
ist. Hinzu kommt, dass das Auf- und Absteigen von Seilleitern überaus schwierig
und nur unter großer
Kraftanstrengung möglich
ist. Aus diesem Grunde sind Seilleitern eher selten vorzufinden
und dienen in der Praxis überwiegend
als Rettungsleitern, um sich in Gefahr von oben herab nach unten
zu begeben.
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Eine
Leiter des Typs „Telestep-Teleskopleiter" nimmt sich bereits
des Problems an. In diesem Leitertyp stecken die Holme teleskopartig
ineinander und bilden im zusammengelegtem Zustand eine kompakte
handliche Form.
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Diese
teleskopartige Ausführung
hat jedoch den Nachteil, dass die teleskopartigen Teile ineinander
stecken und gegebenenfalls nur schwer wieder auseinander gezogen
werden können.
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Einen
anderen Ansatz bietet die Scharniertechnik mittels der ebenfalls
veränderliche
Leitern hergestellt werden können.
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Ausgangspunkt
für die Überlegungen
ist die
DE 20
2004 019 927 U1 , die ebenfalls von Vielzweckleitern mit
Gelenken ausgeht, welche mindestens zwei Leiterteile aufweist, wobei
die Leiterteile mittels einem Schwenkgelenk schwenkbar miteinander
verbunden sind und die Leiterteile zwei parallel zueinander verlaufende
Holmen aufweisen, welche mittels parallel zueinander, beabstandete
und horizontal angeordnete Sprossen miteinander verbunden sind.
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Der
Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik eine die Aufgabe
zugrunde eine platzsparende und in ihrer Handhabung vielseitige
leiterähnliche
Vorrichtung zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Patentanspruchs 1, dadurch gelöst,
dass zur Ausbildung einer Vielzweckleiter mindestens zwei Leiterteile über zwischen
ihnen je Holm angeordnete Schwenkgelenke derart miteinander verbunden
sind, dass ausgehend von der Nichtgebrauchsposition durch bloßes Festhalten eines
ersten Leiterteiles und Umklappen der weiteren Leiterteile eine
Gebrauchsposition der Vielzweckleiter einleitbar ist, wonach eine
selbsttätige
Ausbildung der Gebrauchsposition und eine nachfolgende automatische
Verriegelung der Schwenkgelenke der Vielzweckleiter erfolgt.
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Durch
Hochheben der Vielzweckleiter an einem ersten Leiterteil klappen
die folgenden Leiterteile durch ihr Eigengewicht um jeweils 180° herum und es
bildet sich die ausgestreckte Vielzweckleiter selbsttätig in der
Gebrauchsposition aus, wonach eine automatische Verriegelung der
Schwenkgelenke der Vielzweckleiter erfolgt.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung sind die mindestens zwei
Leiterteile im Wesentlichen aus zwei, den jeweiligen Holm bildenden
Gliedern und einer die zwei Glieder verbindenden Sprosse ausgebildet,
wobei die Glieder und/oder die Sprossen Hohlprofile, vorzugsweise
zylindrische Hohlprofile, sind. Jede andere Art von Hohlprofilen
ist einsetzbar.
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Die
mindestens zwei Leiterteile sind über die zwischen ihnen entlang
der Holme angeordneten Schwenkgelenke zusammenlegbar miteinander
verbunden sind, wobei die Schwenkgelenke je zwei Gelenkglieder aufweisen,
die jeweils eine mit der jeweiligen Innenkontur des Hohlprofiles
der Glieder korrespondierende Außenkontur aufweisen, so dass durch
Einstecken und Fixierung der Gelenkglieder in das korrespondierende
Hohlprofil der Glieder, holmbildenden Leiterteile mit den dazwischen
angeordneten Sprossen ausbildbar sind.
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Die
klappbaren Gelenkglieder eines Gelenkes sind durch jeweils ein Verbindungsgelenkglied miteinander
verbunden, wobei jedes klappbare Gelenkglied jeweils eine Nut aufweist,
in dem das jeweilige Verbindungsgelenkglied des Schwenkgelenkes zumindest
teilweise aufgenommen ist.
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Bevorzugt
ist die Ausführung
zwischen den Gliedern folgendermaßen ausgebildet.
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In
der Gebrauchsposition verbleibt zwischen mindestens zwei Leiterteilen,
die über
je ein Schwenkgelenk zusammenlegbar miteinander verbunden sind,
im Bereich des Gelenkes ein Freiraum, der durch die stirnseitigen
Enden der hohlprofilartigen Glieder der mindestens zwei Leiterteile
begrenzt ist.
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In
diesem Freiraum stützt
sich einerseits mindestens eine, sich auf der Stirnseite eines Gliedes
angeordnete, das mindestens eine Gelenk verriegelnde Hülse ab,
während
andererseits im verbleibenden Freiraum mindestens ein, sich auf
der Stirnseite der mindestens einen Hülse und der Stirnseite des
mindestens einen gegenüberliegenden
Gliedes abstützendes,
eine Vorspannung ausübendes
Federelement angeordnet ist.
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Die
Vielzweckleiter ist aus der Nichtgebrauchsposition durch Einhandbedienung
in die Gebrauchsposition bringbar.
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In
einer bevorzugter Variante der Erfindung erfolgt die Entriegelung
der Vielzweckleiter in der Gebrauchsposition zur Einnahme der Nichtgebrauchsposition
nicht durch eine Einhandbedienung, aber durch beidhändige manuelle
Handhabe, nämlich
unter Festhalten des jeweils zugeordneten Gliedes und einem Verschieben
der jeweiligen Hülsen
gegen die Vorspannung des mindestens einen Federelementes. Es bietet
sich an, den jeweiligen Sprossen des jeweiligen Leiterteiles gegen
die Kraft der Federelemente zu ziehen, wodurch eine Entriegelung
der Vielzweckleiter bewirkbar ist.
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In
einer anderen bevorzugten Variante der Erfindung erfolgt die Entriegelung
der Vielzweckleiter aus der Gebrauchsposition zur Einnahme der Nichtgebrauchsposition
ebenfalls durch eine manuelle Handhabe, einem Verschieben der Hülse gegen
die Vorspannung des mindestens einen Federelementes, jedoch mit
Hilfe einer Seilzugmechanik am oberen Ende der Holme, wodurch die
Entriegelung durch eine Einhandbedienung vornehmbar ist. Die zugehörige Entriegelungs-
und Seilzugmechanik wird im Ausführungsbeispiel
noch näher
erläutert.
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Die
Erfindung ist nicht nur als Leiter ausbildbar, sondern es können ferner
Gerüstbauteile,
Messestände,
Absperrungen im Straßenbau,
Untertische für
Projektoren/Beamer oder dergleichen hergestellt werden. Die Vielzweckleiter
kann überall
dort bevorzugt eingesetzt werden, wo vorübergehende Standzeiten eine
Rolle spielen und geringe Aufbauzeiten gewünscht werden, da die als Ausführungsbeispiel der
Erfindungsidee beschriebene Vielzweckleiter leicht von einer Nichtgebrauchsposition
in die Gebrauchsposition und zurück überführt werden
kann. Selbstverständlich
ist auch ein dauerhafter Einsatz möglich Betrachtet man nur einen
Holm mit den zwischen den Gliedern angeordneten Schwenkgelenken ohne
Sprossen, so sind Gerüstbaustangen,
Zeltgestänge,
drehbare Wellen, Achsen in Anwendung in den verschiedensten Bereich
denkbar. Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den übrigen,
in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der
zugehörigen
Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Vielzweckleiter in Gebrauchsposition mit einer verriegelten Entriegelungsmechanik;
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2 die
Vielzweckleiter mit einer entriegelten Entriegelungsmechanik in
einer Nichtgebrauchsposition;
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3 die
Vielzweckleiter beim Übergang von
der Gebrauchsposition in die Nichtgebrauchsposition;
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4 die
Vielzweckleiter in der Nichtgebrauchsposition;
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5 die
Gelenkanordnung in Gebrauchsposition in einer detaillierten Darstellung;
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6 die
Gelenkanordnung in Gebrauchsposition in einer detaillierten Darstellung,
jedoch nach einer Entriegelung;
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7 die
Gelenkanordnung in einer Darstellung beim Übergang aus der Gebrauchsposition
in die Nichtgebrauchsposition;
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8 eine
vergrößerte Detaildarstellung
der Gelenkanordnung in Nichtgebrauchsposition;
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9 eine
vergrößerte Detaildarstellung
der Entriegelungs- und Seilzugmechanik in entriegelter [linke Darstellung]
und verriegelter Position [rechte Darstellung];
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10 eine
vergrößerte Schnittdarstellung eines
ersten Gelenkes der Gelenkanordnung und
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11 eine
vergrößerte Schnittdarstellung eines
zweiten Gelenkes der Gelenkanordnung.
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In
allen Figuren wurden für
gleiche Bauteile gleiche Bezugszeichen verwendet. Die mit ' gekennzeichneten
Bezugszeichen beziehen sich auf den zweiten Holm 102' der Vielzweckleiter 100.
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1 zeigt
eine Vielzweckleiter 100 in ihrer Gebrauchsposition. Eine
solche Vielzweckleiter 100 weist mehrere Leiterteile 104 auf,
wobei beispielhaft ein erstes Leiterteil 104, ein zweites
Leiterteil 104B und ein drittes Leiterteil 104C gekennzeichnet
worden sind. Ein erstes Leiterteil 104A zeichnet sich im Wesentlichen
durch ein erstes beidseitig angeordnetes Glied 204A, 204A' aus, welche über eine
erste Sprosse 106A miteinander verbunden sind.
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Das
zweite Leiterteil 104B wird also durch die zweiten beidseitig
angeordneten Glieder 204B, 204B' und die zweite Sprosse 106B ausgebildet,
wobei das dritte Leiterteil 104C durch dritten beidseitig angeordneten
Glieder 204C, 204C' und
die nächste dritte
Sprosse 106C usw. ausgebildet ist.
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Die
jeweils gegenüberliegenden
ersten, zweiten und dritten Glieder 204A, 204A', 204B, 204B', 204C, 204C' bilden im Wesentlichen
die Holme 102, 102' mit
den dazwischen liegenden Schwenkgelenken 202 der Vielzweckleiter 100 aus.
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Mindestens
zwei Leiterteile 104A, 104B mit zwei dazwischen
liegenden Schwenkgelenken 202 bilden somit bereits eine
Vielzweckleiter 100.
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1 zeigt
ferner, dass am oberen Ende der Vielzweckleiter 100 ein
erstes Verbindungsglied 214, 214' beziehungsweise ein zweites Verbindungsglied 216, 216' am unteren
Ende der Vielzweckleiter 100 angeordnet ist.
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Das
erste obere Verbindungsglied 214, 214' dient zur Anbindung
einer Entriegelungsmechanik 206, 206', wobei das
zweite untere Verbindungsglied 216 zur Anbindung von Fußelementen
oder dergleichen dient.
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2 zeigt
die Vielzweckleiter 100 analog zur 1, jedoch
ist hier die Entriegelungsmechanik 206, 206' gegenüber der 1 um
ca. 270° geschwenkt
dargestellt. Dieses Verschwenken eines Entriegelungsgliedes 206B, 206B', welches auf
einem Entriegelungskopf 206A, 206A' angeordnet ist, aktiviert eine
Seilzugmechanik 208, die in den 5 ff. noch
näher erläutert wird.
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Diese
noch näher
zu erläuternde
Seilzugmechanik 208, aktivierbar durch die Entriegelungsmechanik 206, 206', ermöglicht mittels
Einhandbedienung die Klappbarkeit der Vielzweckleiter 100 aus der
Gebrauchsposition I in die Nichtgebrauchsposition 11.
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An
den Schwenkgelenken 202A, 202A' beziehungsweise 202B, 202B' kann nach Entriegelung der
Entriegelungsmechanik 206, 206' ein Zusammenklappen, Zusammenlegen
der Leiterteile 104A, 104B, 104C usw.
vorgenommen werden. Diesen Vorgang zeigt andeutungsweise ohne nähere Details hinsichtlich
der Schwenkgelenke 202 die 3.
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Eine
vollständig
zusammengeklappte Vielzweckleiter 100 zeigt 4.
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Die
Vielzweckleiter 100 umfasst also mindestens die Anordnung
von mehreren Schwenkgelenken 200, wobei beispielhaft in 4 ein
erstes Gelenk 202A und das entsprechende gegenüberliegende
erste Gelenk 202A' beziehungsweise
das zweite Gelenk 202B und das entsprechend gegenüberliegende
zweite Gelenk 202B' kennzeichnet
ist.
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Die
Holme 102, 102' sind
in Nichtgebrauchsposition II nun zu einer Art „Package" zusammengeklappt, wobei das obere erste
Leiterteil 104A auf dem zweiten darunter liegende Leiterteil 104B usw.
zur Auflage kommt.
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Analog
dazu kommen die Sprossen 106A, 106B, 106C usw.
wechselseitig übereinander
in die entsprechend dargestellte, bei gleicher Baulänge der Leiterteile 104A, 104B, 104C ebenfalls
in die übereinanderliegende
Position.
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Am
Beispiel des ersten Gelenkes 202A des Holmes 102 erklärt ist sichtbar,
dass das erste Schwenkgelenk 202A aus einem ersten Gelenkglied 202A-1 und
einem zweiten Gelenkglied 202A-1 aufgebaut ist, welche
mittels eines dritten Gelenkgliedes 202A-3 miteinander
verbunden sind. Die Gelenkglieder 202A-1, 202A-2 sind
jeweilige in die angrenzenden Glieder 204A, 204B eingesteckt
und befestigt. Die jeweiligen Außen- und Innenkonturen der
Gelenkglieder 202A-1, 202A-2 und
der angrenzenden Glieder 204A, 204B korrespondierenden
entsprechend.
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Das
erste beziehungsweise zweite Gelenkglied 202A-1, 202A-2 weisen
dazu Nuten 218 auf, auf welche in den nachfolgenden Figuren
noch näher eingegangen
wird.
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Ferner
ist sichtbar, dass das erste Gelenkglied 202A-1 in Nichtgebrauchsposition
II von einer ersten Hülse 212A und
einem ersten Federelement 210A umgriffen wird. Das Federelement 210A ist
dabei durch die bewirkte Nichtgebrauchsposition II in komprimierter
Form dargestellt.
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Die
Sprossen 106A, 106B, 106C usw. sind jeweils
an den, auf den Schwenkgelenken 202A, 202A', 202B, 202B' verlagerbaren
Hülsen 212A, 212A', 212B, 212B' befestigt.
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Die
Beschreibung zu dem ersten Gelenk 202A ist analog auf das
gegenüberliegende
Gelenk 202A' beziehungsweise
auf das Gelenk 202B, 202B' übertragbar.
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Die
Schwenkgelenkanordnung 200 ist dabei im Detail so ausgeführt, dass
durch bloßes
Festhalten des obersten Leiterteiles 104A in seinem oberen Bereich
eine selbstständige
Ausbildung der Vielzweckleiter 100, die sich anschließend automatisch
in Gebrauchsposition I verriegelt. Diese selbsttätige Ausbildung ist unabhängig von
der in zwei Varianten möglichen
Entriegelung.
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Die 5 bis 11 stellen
jeweils die Entriegelung, die sich in Gebrauchsposition I befindende Vielzweckleiter 100 und
die Entriegelungsmechanik 206 [206A, 206B, 206C]
dar, die mit einer Seilzugmechanik 208[208A, 208B]
zusammen wirkt.
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Die
weitere Erläuterung
erfolgt dabei beispielhaft an einem Holm, dem Holm 102.
Die Erläuterungen
sind analog auf den zweiten Holm 102' übertragbar.
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In
der ersten Ausführungsvariante
des Ausführungsbeispieles
ist die Vielzweckleiter 100 je Holm 102, 102' mit der Entriegelungsmechanik 206 und
der Seilzugmechanik 208 ausgerüstet.
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Im
Anschluss erfolgt auch die Beschreibung der zweiten Ausführungsvariante
der Entriegelung der Vielzweckleiter 100 ohne die Entriegelungs-
und die Seilzugmechanik 206, 208.
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Erfindungsgemäß ist festzustellen,
dass die Vielzweckleiter 100 mit oder ohne Entriegelungsmechanik 206 beziehungsweise
Seilzugmechanik 208[erste und zweite Ausführungsvariante]
aus der Nichtgebrauchsposition II in die Gebrauchsposition I durch
Einhandbedienung ausklappbar ist.
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Umgekehrt
ist eine Einhandbedienung nur durch Betätigung der Entriegelungsmechanik 206 und
der angeordneten Seilzugmechanik 208 aus der Gebrauchsposition
I in die Nichtgebrauchsposition II möglich. Ohne Entriegelungsmechanik 206 und
der angeordneten Seilzugmechanik 208 ist das zusammenklappen
der Vielzweckleiter 100 nicht durch Einhandbedienung initiierbar.
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5 zeigt
beispielhaft den Holm 102 der Vielzweckleiter 100 mit
den hier ebenfalls beispielhaft zylindrisch ausgeführten Gliedern 204A, 204B, 204C.
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Die
zylindrischen Glieder 204A, 204B, 204C sind
Hohlprofile, in denen jeweils die Glieder verbindende Gelenke 202A, 202B,
angeordnet sind. Die Gelenke 202A, 202B bilden
zwischen den Stirnseiten, der als Hohlprofil ausgebildeten Glieder 204A, 204B und 204B, 204C einen
Freiraum, in welchem jeweils eine erste Hülse 212A beziehungsweise
eine zweite Hülse 212B und
ein erstes Federelement 210A beziehungsweise ein zweites
Federelement 210B angeordnet ist.
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Am
Beispiel des ersten Gliedes 204A und des zweiten Gliedes 204B wird
deutlich, dass sich das erste Federelement 210A an der
Stirnseite des ersten Gliedes 204A und an der Stirnseite
der ersten Hülse 212A abstützt, wobei
sich die Hülse 212A an der
Stirnseite des zweiten Gliedes 204B abstützt.
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In
dieser in 5 dargestellten Gebrauchposition
I sind die Hülsen 212A, 212B genau über der gliedrigen,
scharnierartigen Verbindung der Gelenke 202A, 202B angeordnet.
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Innerhalb
der Glieder 204A, 204B verläuft der Seilzug 208,
der ausgehend von der Entriegelungsmechanik 206 durch ein
erstes Zugseil 208A zur ersten Hülse 212A und durch
ein zweites Zugseil 208B von dieser ersten Hülse 212A ausgehend, über das
zweite Zugseil 208B zur zweiten Hülse 212B verläuft. Die
Zugseile 208A, 208B sind entsprechend mit den
Hülsen 212A, 212B fest
verbunden. Es besteht auch die Möglichkeit
nur ein Zugseil anzuordnen, welches an allen Hülsen gleichermaßen angreift.
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5 und 9 [rechte
Darstellung] zeigt die Entriegelungsmechanik 206 in einer
griffartigen Position mit einer Umlenkrolle 206C und einem
Entriegelungsglied 206B, das gleichzeitig als Griff dient. Das
erste Zugseil 208A ist um die Umlenkrolle 206C gelegt,
wobei die Zugseile 208A, 208B ausgehend vom dem
Entriegelungsglied 206B so angeordnet sind, dass sie in
dieser Gebrauchsposition I straff gespannt sind.
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6, 7 und 8 zeigt,
dass eine Betätigung
des Entriegelungsgliedes 206B im Ausführungsbeispiel um ca. 270° eine Verkürzung der
Zugseile 208A, 208B unter Führung des ersten Zugseiles 208A über die
Umlenkrolle 206C bewirkt, so dass gemäß den dargestellten Pfeilen
die Hülsen 212A, 212B gegen
die Kraft der Federelemente 210A, 210B verlagert
werden und die Gelenke 202A, 202B freigeben. Durch
diese Freigabe können
die Holme 102, 102' der
Vielzweckleiter 100, gemäß 6 und 7 beziehungsweise 8 aus
der Gebrauchsposition I in die Nichtgebrauchsposition II überführt werden.
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Die 5 bis 9 zeigen
zudem in einer vergrößerten Darstellung
ein erstes Verbindungsglied 214, welches dazu dient, die
Entriegelungsmechanik 206, insbesondere den Entriegelungskopf 206A im
oberen Bereich des ersten Gliedes 204A zu befestigen. In
dem Entriegelungskopf 206A sind die Bauteile 206b, 206C untergebracht
beziehungsweise angeordnet.
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Im
unteren Bereich der Vielzweckleiter 100 ist, wie ebenfalls
die 5 bis 9 vergrößert zeigen, ein zweites Verbindungsglied 216 angeordnet, welches
dazu dient ein Leiterfußteil
oder dergleichen aufzunehmen.
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8 zeigt
den Holm 102 der Vielzweckleiter 100 in Nichtgebrauchsposition
II in einer vergrößerten Darstellung,
wobei dargestellt ist, dass jedes der Gelenke 202A, 202B aus
jeweils einem ersten Gelenkglied 202A-1, 202B-1 und
einem zweiten Gelenkglied 202A-2, 202B-2 ausgeführt ist.
Das jeweils erste Gelenkglied 202A-1, 202B-1 ist
dabei insgesamt länger
ausgeführt,
da auf dieser Seite jeweils das erste Federelement 210A beziehungsweise
die erste Hülse 212A und
am zweiten Gelenk 202B die zweite Hülse 212B beziehungsweise
das zweite Federelement 210B angeordnet ist.
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Das
zweite Gelenkglied 202A-2, 202B-2 der Gelenkglieder 202A, 202B ist
kürzer
ausführbar,
da hier die Federelemente 210A, 210B beziehungsweise
Hülsen 212A, 212B nicht
angeordnet sind.
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Die
jeweiligen ersten und zweiten Gelenkglieder 202A-1, 202A-2 beziehungsweise 202B-1, 202B-2 sind
mit dritten Gelenkgliedern 202A-3 beziehungsweise 202B-3 miteinander
gelenkig verbunden.
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Zur
Aufnahme der dritten Gelenkglieder 202A-3 beziehungsweise 202B-3 sind
in den ersten beziehungsweise zweiten Gelenkglieder 202A-1, 202A-2 beziehungsweise 202B-1, 202B-2 Nuten 218 angeordnet,
die in den jeweiligen Darstellungen der 8 und 9 beziehungsweise 10 und 111 in der Blattebene verlaufend angeordnet
sind.
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Durch
diese Nuten 218, die in der Ausführung mit Seilzugmechanik 208 die
Gelenke 202 vollständig
durchlaufen können
die Zugseile 208A, 208B zu den Hülsen 212A, 212B geführt werden.
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10 zeigt
den Übergang
zwischen dem ersten Glied 204A und dem zweiten Glied 204B von der
Gebrauchsposition I in die Nichtgebrauchsposition II.
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Analog
dazu zeigt 11 den Übergang des zweiten Gliedes 204B gegenüber dem
dritten Glied 204C beim Übergang von der Gebrauchsposition
I in die Nichtgebrauchsposition II.
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Die
dritten Gelenkglieder 202A-3 bzw. 202B-3 liegen
hier entsprechend frei und ermöglichen
die Klappbewegung der Glieder 204.
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Wie
die 10 und 11 ferner
zeigen, weisen die Gelenkglieder 202A-1, 202A-2 beziehungsweise 202B-1, 202B-2 Materialreduzierungen in
Form von abgerundete Enden auf, die sicherstellen, dass es keine
Verklemmungen im Moment der Klappbewegung gibt.
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Im
in Gebrauchsposition befindlichen Zustand weisen die Gelenkglieder 202A-1, 202A-2 beziehungsweise 202B-1, 202B-2 Anlageflächen 222 auf,
die in Gebrauchsposition I genau aufeinander liegen und sich berühren, so
dass die in Gebrauchsposition I auf das jeweilige Gelenk 202A, 202B wirkenden
vertikalen Kräfte,
nicht allein über
das Verbindungsglied 202A-3 beziehungsweise 202B-3 aufgenommen
werden müssen.
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Ferner
sollten die Hülsen 212A, 212B so ausgeführt sein,
dass sie möglichst
eng über
das jeweilige Gelenk 202A, 202B gleiten, also
insgesamt wenig Spiel aufweisen, so dass die Hülse 212A, 212B die
Gelenke 202A, 202B formschlüssig verriegelt und die Gelenke 202A, 202B in
Gebrauchsposition I den horizontal wirkenden Krafteinwirkungen standhält.
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Das
dritte Gelenkglied 202A-3, 202B-3 ist in der jeweiligen
Nut 218 so angeordnet, dass sich das dritte Gelenkglied 202A-3, 202B-3 an
seinen beiden Befestigungspunkten im Wesentlichen um ca. 90° drehen kann
und dann an der Oberkante der jeweiligen Nut 218 stoppt,
so dass ein weiteren Überdrehen über die
im Wesentlichen 90° hinaus
nicht möglich ist,
wodurch sich die Hülsen 212A, 212B nicht
verklemmen können.
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Kurz
bemerkt sei, dass selbstverständlich statt
einer Seilzugmechanik 208A auch andere Verbindungselemente
wie Rollen, Ketten, Bänder
etc. verwendet werden können,
wobei diese Verbindungselemente selbstverständlich im Wesentlichen nicht
elastisch sein dürfen.
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Nach
dieser Erläuterung
der 1 bis 11 wird klar, dass ausgehend
von 4 eine Einhandbedienung die Überführung der Vielzweckleiter 100 von
der Nichtgebrauchsposition II in die Gebrauchsposition I ermöglicht.
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Diese
Einhandbedienung von der Nichtgebrauchsposition II in die Gebrauchsposition
I ist mit oder ohne die Anordnung der Entriegelungsmechanik 206/Seilzugmechanik 208 möglich.
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Durch
Ergreifen des Entriegelungskopfes 206A und/oder des Entriegelungsgliedes 206B klappt
die Vielzweckleiter 100 durch ihr Eigengewicht von der
Nichtgebrauchsposition II in die Gebrauchsposition I auf. Die Federelemente 210A, 210B drücken dann
bei Erreichen der Geradposition der Gelenke 202A, 202B die
Hülsen 212A, 212B genau über das
jeweilige Gelenk 202A, 202B. Die Gebrauchsposition
I ist somit selbsttätig
unter automatischer Verriegelung erreicht.
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Umgekehrt
gibt es nun die zwei Varianten zur Entriegelung, wobei die Einhand-
Entriegelung mittels Seilzugmechanik 208 und Entriegelungsmechanik 206 [erste
Variante] bereits beschrieben worden ist.
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Ist
eine solche Mechanik 206, 208 nicht vorhanden,
muss der Bediener durch einfache manuelle Handhabe die Hülsen 212A, 212B gegen
die Federkraft der Federelemente 210A, 210B verlagern
[zweite Variante], um die Nichtgebrauchsposition II erreichen zu
können.
Eine Einhandbedienung ist hier nicht möglich.
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- 100
- Vielzweckleiter
- 102,
102'
- Holme
- 104
- Leiterteile
- 104A
- erstes
Leiterteil
- 104B
- zweites
Leiterteil
- 104C
- drittes
Leiterteil
- 106A
- erste
Sprosse
- 106B
- zweite
Sprosse
- 106C
- dritte
Sprosse
- 200
- Schwenkgelenkanordnung
- 202
- Schwenkgelenke
- 202A,
202A'
- erstes
Gelenk
- 202A-1,
202A-1'
- erstes
Gelenkglied
- 202A-2,
202A-2'
- zweites
Gelenkglied
- 202A-3,
202A-3'
- drittes
Gelenkglied
- 202B,
202B'
- zweites
Gelenk
- 202B-1,
202B-1'
- erstes
Gelenkglied
- 202B-2,
202B-2'
- zweites
Gelenkglied
- 202B-3,
202A-3
- drittes
Gelenkglied
- 204
- Glieder
- 204A,
204A'
- erstes
Glied
- 204B,
204B'
- zweites
Glied
- 204C,
204C'
- drittes
Glied
- 206,
206'
- Entriegelungsmechanik
- 206A,
206A'
- Entriegelungskopf
- 206B;
206B'
- Entriegelungsglied
- 206C
- Umlenkrolle
- 208
- Seilzugmechanik
- 208A
- erstes
Zugseil
- 208B
- zweites
Zugseil
- 210
- Federelemente
- 210A,
210A'
- erstes
Federelement
- 210B,
210B'
- zweites
Federelement
- 212
- Hülsen
- 212A,
212A'
- erste
Hülse
- 212B,
212B'
- zweite
Hülse
- 214,
214'
- erstes
Verbindungsglied
- 216,
216'
- zweites
Verbindungsglied
- 218
- Nuten
- 220
- Seilzuganbindung
- 222
- Anlageflächen
- I
- Gebrauchsposition
- II
- Nichtgebrauchsposition