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Die
Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung für eine Weiche eines zur einlinearen
Schienenführung
eines Straßenfahrzeugs
entlang einer Führungsschiene
ausgebildeten Schienensystems, wobei die Führungsschiene im Bereich der
Weiche unterbrochen ist und ein Endstück aufweist, wobei das Endstück zur Ausbildung
einer ersten Fahrwegkontur an ein nachfolgendes Zungenstück der Führungsschiene
oder zur Ausbildung wenigstens einer weiteren Fahrwegkontur an ein
weiteres Zungenstück
wenigstens einer weiteren Führungsschiene
anschließbar
ist und wobei wenigstens eine Verstelleinheit zur gekoppelten Verschiebung
der Zungenstücke
zumindest im Bereich der Zungenspitzen quer zur Längsrichtung
der Zungenstücke
vorgesehen ist. Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung eine Weiche mit einer Verstellvorrichtung
der vorgenannten Art.
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Aus
der
FR 2 850 983 A1 ist
eine Verstellvorrichtung für
eine Weiche eines zur einlinearen Schienenführung eines Straßenfahrzeugs
entlang einer Führungsschiene
ausgebildeten Schienensystems bekannt. Die bekannte Verstellvorrichtung
weist eine Verstelleinheit zur gekoppelten Verschiebung der Zungenstücke zumindest
im Bereich der Zungenspitzen quer zur Längsrichtung der Zungenstücke auf. Bei
der aus der
FR 2 850
983 A1 bekannten Verstellvorrichtung werden Abschnitte
der Führungsschiene quer
zur Längsrichtung
der Führungsschiene
insgesamt verschoben, wobei die Führungsschiene am Anfang und
am Ende eines verschiebbaren Schienenabschnitts unterbrochen ist.
Die bei der bekannten Verstellvorrichtung vorgesehene doppelte Unterbrechung
der Führungsschiene
kann sich nachteilig auf den Fahrbetrieb auswirken. Darüber hinaus
ist die bekannte Verstellvorrichtung konstruktiv aufwendig, teuer
und wartungsintensiv.
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Aus
der
WO 2004/071838
A2 ist ebenfalls eine Verstellvorrichtung bekannt, bei
der Führungsschienen
verschoben werden. Darüber
hinaus ist aus der
DE
30 11 348 C2 bekannt, Führungsschienen
um eine senkrechte Achse zu verschwenken.
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Aus
der
EP 0 699 150 B1 ist
eine Vorrichtung zur Selbstführung
von Straßenfahrzeugen
entlang einer Führungsschiene
bekannt. Das Straßenfahrzeug weist
eine Führungseinheit
auf, die aus einem Paar von (Führungs-)Rollen
gebildet ist, welche geneigt oder horizontal in Roll-Führungskontakt
mit der Führungsschiene
stehen. Weitere Schienensysteme zur einlinearen Führung von
Straßenfahrzeu gen
entlang einer Führungsschiene
sind aus der
EP 1 100
994 B1 und der
EP
0 960 045 B1 bekannt.
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Bei
Schienensystemen der in Rede stehenden Art wird eine Zwangsführung des
Straßenfahrzeugs
entlang der Führungsschiene
durch den Roll-Führungs-Kontakt
zwischen der Führungsschiene
und dem Rollenpaar des Straßenfahrzeugs
bewirkt. Beispielsweise können
die Rollen einander zugekehrt V-förmig mit einer zur Führungsschiene
weisenden Spitze geneigt angeordnet sein und eine an das Profil
der Flanken der Führungsschiene
angepaßte
Rille bilden, so daß das
Rollenpaar den Kopf der Führungsschiene
um- bzw. hintergreift, was dazu führt, daß das Straßenfahrzeug über die
Führungsschiene
am Boden gehalten ist.
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Aufgrund
der Halterung des Straßenfahrzeugs über die
Führungsschiene
am Boden treten zum einen Kräfte
auf, die quer zur Längsrichtung
der Führungsschiene
wirken. Darüber
hinaus treten vom Boden weg gerichtete Kräfte auf, die das Abheben der
Führungsschiene
vom Boden bewirken können und
zu einer erhöhten
Belastung der Führungsschiene
und zu einer Gefährdung
des Straßenfahrzeugs führen können. Insbesondere
im Bereich einer Weiche, die dem Straßenfahrzeug den Übergang
von einer Führungsschiene
auf eine andere Führungsschiene
ohne Fahrtunterbrechung ermöglichen
soll, können
insbesondere die aufwärts
gerichteten Kräfte beim
Fahrbetrieb dazu führen,
daß das
Straßenfahrzeug
beim Passieren der Weiche nicht zu jedem Zeitpunkt sicher über die
Führungsschiene
am Boden gehalten ist. Um eine sichere Fixierung des Straßenfahrzeugs
am Boden beim Überfahren
der Weiche dennoch sicherstellen zu können, werden im Stand der Technik
Verstellvorrichtungen für
Weichen vorgeschlagen, bei denen die im Bereich der Weiche vorgesehenen
Zungenstücke
der Führungsschienen
um eine senkrechte oder eine waagerechte Achse gedreht werden müssen, um
eine bestimmte Fahrwegkontur herzustellen. Beispielsweise kommen
sogenannte Revolverweichen zum Einsatz. Revolverweichen können beispielsweise
in Fußgängerzonen
ein Sicherheitsrisiko für
Passanten darstellen.
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Ausgehend
von der
FR 2 850 983
A1 ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verstellvorrichtung
für eine
Weiche zur Verfügung
zu stellen, die einen einfachen konstruktiven Aufbau aufweist und
eine sichere Führung
des Straßenfahrzeugs
entlang der Führungsschiene
im Bereich der Weiche gewährleistet.
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Die
vorgenannte Aufgabe ist bei einer Verstellvorrichtung der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß beim
Verstellvorgang der Verstelleinheit die Führungsschienen im Bereich der
Zungenstücke
zumindest bereichsweise biegbar sind, um die erste Fahrwegkontur
oder die weitere Fahrwegkontur auszubilden. Bei den Zungenstücken handelt
es sich um die Anschlußstücke der
Führungsschienen
im Weichenbereich, die zusammen mit einem Endstück einer Führungsschiene eine Fahrwegkontur
ausbilden.
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Bei
der gekoppelten Verschiebung der beiden Zungenstücke werden die sich an das
Endstück anschließenden Anschluß-Führungsschienen
in die eine oder die andere Richtung quer zur Längsrichtung der Zungenstücke (ab)gebogen,
wobei nach dem Verstellvorgang entweder die Zungenspitze der einen
oder der anderen Anschluß-Führungsschiene mit
dem Endstück
ausgefluchtet ist und eine Fahrwegkontur ausbildet. Im Weichenbereich
ist lediglich eine einzige Unterbrechung der Schienenführung vorgesehen,
nämlich
im Übergangsbereich
zwischen dem Endstück
und dem Zungenstück
einer nachfolgenden Anschluß-Führungsschiene.
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Bei
elastischer Biegung der Zungenstücke ist
eine preiswerte, zuverlässige
und leichte Steuerung des Verstellvorgangs möglich. Die Elastizität der Zungenstücke führt zu einer
gegen die zum Biegen der Zungenstücke erforderliche Verstellkraft
der Verstelleinheit gerichteten Rückstellkraft, die ausreichend
sein kann, um eine Rückstellung
der Zungenstücke
nach dem Entlasten zu bewirken. Vorzugsweise ist die Verstelleinheit
jedoch ausgebildet, um die Führungsschienen
im Bereich der Zungenstücke
in beiden Richtungen quer zur Längsrichtung
zu biegen.
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Vorzugsweise
ist die Verstelleinheit mit dem Boden verbunden bzw. fest am Boden
geführt,
wobei die Zungenstücke
zumindest im Bereich der Zungenspitzen mit der Verstelleinheit verbunden
und über die
Verstelleinheit am Boden gehalten sind. Dadurch können die
beim Fahrbetrieb aufgrund der Fixierung des Straßenfahrzeugs über die
Führungsschiene
am Boden auftretenden und vom Boden weg gerichteten Kräfte nicht
zu einem Abheben des Zungenstücks
im Bereich der Weiche führen.
Das Straßenfahrzeug
ist zu jeder Zeit sicher an der Führungsschiene gehalten.
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Zum
Verschieben der Zungenstücke
weist die Verstelleinheit wenigstens ein vorzugsweise quer zur Längsrichtung
der Zungenstücke
bewegbar geführtes
Verstellmittel auf. Das Verstellmittel wird beim Verstellvorgang
vorzugsweise in einer linearen Bewegung geführt, wobei die Zungenstücke an dem Verstellmittel
befestigt sind. Über
das Verstellmittel wird die zum Biegen der Führungsschienen im Bereich der
Zungenstücke
erforderliche Verstellkraft auf die Führungsschienen übertragen.
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Um
die Belastung der Führungsschienen beim
Biegen möglichst
gering zu halten und eine gleichmäßige Abbiegung der Führungsschienen
im Zungenbereich zu bewirken, kann vorgesehen sein, daß eine Mehrzahl
von jeweils mit beiden Zungenstücken
verbundenen Verstelleinheiten zur gekoppelten Verschiebung der Zungenstücke vorgesehen
ist, wobei die Verstelleinheiten in Längsrichtung der Zungenstücke voneinander
beabstandet angeordnet sind. Im Ergebnis sind über die Länge der Zungenstücke verteilt
eine Mehrzahl von Verstelleinheiten mit einer entsprechenden Anzahl
von Verstellmitteln vorgesehen, wobei die Zungenstücke mit
den voneinander beabstandeten Verstelleinheiten fest verbunden sind.
Hierbei sollte das Verstellmittel eine ausreichende Breite in Längsrichtung
der Zungenstücke
aufweisen, um eine sichere Fixierung der Zungenstücke an den
Verstellmitteln zu ermöglichen.
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Um
eine gleichzeitige, d. h. gemeinsame Verstellung der Verstellmittel
zu bewirken, kann wenigstens ein Kopplungsmittel zur Kopplung der
Verstellbewegung der Verstellmittel vorgesehen sein. Beispielsweise
kann eine mechanische Kopplung in Form einer Zahnstangenkopplung
oder auch eine nicht-mechanische
Steuereinrichtung, die eine gekoppelte Verstellbewegung der Verstellmittel
ermöglicht,
vorgesehen sein. Grundsätzlich
ist es natürlich auch
möglich,
daß die
Verstellmittel unabhängig
voneinander verstellt werden können,
wobei die Kopplung der Verstellbewegung jedoch zu einem geringen konstruktiven
Aufwand der erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung
beiträgt.
Durch das Kopplungsmittel wird eine Zwangssteuerung der Verstellbewegung
aller Verstellmittel bewirkt. Es versteht sich, daß auch andere
Kopplungsmittel für
eine mechanische Kopplung der Verstellmittel vorgesehen sein können, beispielsweise
gelenkige Hebelverbindungen.
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Um
die notwendige Verstellkraft zum Verstellen des Verstellmittels
bereitzustellen, ist wenigstens eine einen Antrieb aufweisende Antriebseinheit
vorgesehen, wobei zur Übertragung
der Verstellkraft von der Antriebseinheit an das Verstellmittel
wenigstens ein Übertragungsmittel
vorgesehen ist. Vorzugsweise ist eine formschlüssige Verbindung in der Übertragungskette
vorgesehen, beispielsweise kann die Verstellkraft über ein
Zahnstangengetriebe übertragen werden.
Neben Verzahnungen können
Gewindespindeln/Gewindemuttern, Triebstangen/gelenkige Hebelverbindungen,
Exzenter oder Seilzüge
vorgesehen sein, um die Verstellkraft auf das Verstellmittel zu übertragen.
Auch eine kraftschlüssige
Verbindung ist möglich,
um eine Verstellkraft auf das Verstellmittel zu übertragen.
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Ist
eine Mehrzahl von Verstellmitteln vorgesehen, die in Längsrichtung
der Zungenstücke
hintereinander angeordnet sind, ist es aufgrund der abschnittsweisen
Befestigung der Zungenstücke
mit den Verstellmitteln erforderlich, daß die Verstellmittel über unterschiedlich
lange Verstellwege bewegbar geführt
sind. Zur Steuerung des Verstellweges kann eine mechanische Kopplung
der Verstellmittel mit der Antriebseinheit oder auch eine Steuereinrichtung vorgesehen
sein, wobei eine Steuereinrichtung insbesondere dann von Vorteil
ist, wenn jedes Verstellmittel einen eigenen Antrieb aufweist. Ein
Beispiel für eine
mechanische Kopplung ist ein Zahnstangengetriebe mit Exzentersteuerung,
wobei eine Transversalbewegung einer Zahnstange in eine Rotationsbewegung
eines Exzenters umgesetzt wird und die Verstellmittel Exzenter mit
unterschiedlicher Exzentrizität
aufweisen. Dadurch können
in einfacher Weise unterschiedliche Verstellwege der Verstellmittel
realisiert werden.
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Um
die bei Biegung der Zungenstücke
auftretenden Belastungen in den Führungsschienen gering zu halten,
kann die Verstelleinheit einen um die senkrechte Achse drehbar mit
dem Verstellmittel verbundenen Träger für die Zungenstücke aufweisen, wobei
die Zungenstücke
zumindest bereichsweise mit dem Träger ortsfest verbunden sind,
insbesondere über
die gesamte Breite des Trägers.
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Bei
einer einfachen Ausführungsform
der Erfindung kann die Verstelleinheit eine Kulissenführung mit
einem Kulissenkörper
als Verstellmittel aufweisen. Beim Verstellvorgang kann der Kulissenkörper auf
einer Grundplatte der Verstelleinheit aufliegen, die eine entsprechend
ausgebildete Gleitoberfläche aufweisen
kann, um die Verstellbewegung des Kulissenkörpers zu erleichtern.
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Es
kann wenigstens ein Feststellmittel zum Feststellen des Verstellmittels
bei Erreichen eines vorgegebenen Verstellweges vorgesehen sein.
Nach dem Feststellen ist dann die Anordnung der Zungenspitzen zum
Endstück
festgelegt. Ist beispielsweise eine Kopplung einer Mehrzahl von
Verstellmitteln über
eine Zahnstange vorgesehen, kann die erfindungsgemäße Verstellvorrichtung
Verriegelungsmittel für
die Zahnstange aufweisen, die dazu führen, daß nach dem Verriegeln der Zahnstange
eine weitere Verstellung der Verstellmittel und damit eine Lageänderung
der Zungenstücke
relativ zu dem Endstück nicht
mehr möglich
ist.
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Um
im Fehlerfall die Sicherheit des Straßenfahrzeugs beim Überfahren
der Weiche gewährleisten
zu können,
kann eine Schalteinrichtung zur Zwangsfreigabe des Verstellmittels
vorgesehen sein. Vorzugsweise kann eine mechanische Sicherheitsschalteinrichtung
vorgesehen sein, die im Fehlerfall zu einer Zwangsumstellung der
Zungenstücke
und zur Ausbildung einer jeweils anderen Fahrwegkontur führt. Dabei
kann der Kontakt eines Rades des Straßenfahrzeuges mit einer Kontaktfläche der
Schalteinrichtung eine Zwangsumstellung auslösen, was eine entsprechende
mechanische Kopplung der Schalteinrichtung mit den Feststellmitteln
und der Antriebseinheit erfordert. In diesem Zusammenhang kann ein Verzögerungsglied,
beispielsweise ein Federelement geeigneter Steifigkeit, und/oder
eine ausreichend große
Dimensionierung der Kontaktfläche
der Schalteinrichtung vorgesehen sein, um die Belastung der Schalteinrichtung
beim Inkontakttreten mit einer auf der Führungsschiene geführten Führungsrolle
des Straßenfahrzeugs
zu verringern. Beispielsweise kann eine geneigte Kontaktoberfläche oder
eine geeignete Kulisse vorgesehen sein, um die Krafteinwirkung zu
verringern.
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Im
einzelnen gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Verstellvorrichtung auszugestalten
und weiterzubilden, wobei einerseits auf die abhängigen Patentansprüche und
andererseits auf die nachfolgende Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels
der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung verwiesen wird.
In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Verstellvorrichtung für eine Weiche
eines Schienensystems mit zwei Führungsschienen
zur einlinearen Schienenführung
eines Straßenfahrzeugs
und
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2 eine
Explosionsdarstellung einer Verstelleinheit zur gekoppelten Verschiebung
der Zungenstücke
des in 1 dargestellten Schienensystems.
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In 1 ist
eine Verstellvorrichtung 1 für eine Weiche 2 eines
zur einlinearen Schienenführung
eines nicht dargestellten Straßenfahrzeugs
entlang einer Führungsschiene 3 ausgebildeten
Schienensystems dargestellt, wobei die Führungsschiene 3 im Bereich
der Weiche 2 an einer Unterbrechungsstelle 4 unterbrochen
ist und ein Endstück 5 aufweist
und wobei das Endstück 5 zur
Ausbildung einer ersten Fahrwegkontur I an ein nachfolgendes
Zungenstück 6 der
Führungsschiene 3 oder
zur Ausbildung wenigstens einer weiteren Fahrwegkontur II an
ein weiteres Zungenstück 7 wenigstens
einer weiteren Führungsschiene 8 anschließbar ist.
Um eine einfache Ausbildung der ersten Fahrwegkontur I oder
der weiteren Fahrwegkontur II durch Verstellen der Weiche 2 zu
ermöglichen,
weist die Verstellvorrichtung 1 bei der dargestellten Ausführungsform
drei Verstelleinheiten 9 auf zur gleichzeitigen und gekoppelten
Verschiebung der Zungenstücke 6, 7 quer
zum Endstück 5 und
quer zur Längsrichtung
der Zungenstücke 6, 7, wobei
beim Verstellvorgang der Verstelleinheiten 9 die Führungsschienen 3, 8 im
Bereich der Zungenstücke 6, 7 zumindest
bereichsweise elastisch gebogen werden.
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Die
Verstelleinheiten 9 sind mit dem Boden verbunden, wobei
die Zungenstücke 6, 7 mit
den Verstelleinheiten 9 verbunden und über die Verstelleinheiten 9 am
Boden gehalten sind.
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Bei
der in 1 dargestellten Ausführungsform weist die Verstellvorrichtung 1 drei
jeweils mit beiden Zungenstücken 6, 7 verbundene
Verstelleinheiten 9 zur gekoppelten Verschiebung der Zungenstücke 6, 7 quer
zur Längsrichtung
auf, wobei die Verstelleinheiten 9 in Längsrichtung der Zungenstücke 6, 7 voneinander
beabstandet angeordnet sind. Dadurch wird ein gleichmäßiges Biegen
der Führungsschienen 3, 8 im
Bereich der Zungenstücke 6, 7 und
ggf. darüber
hinaus über
die gesamte Länge der
Zungenstücke 6, 7 gewährleistet,
um die erste Fahrwegkontur I oder die weitere Fahrwegkontur II auszubilden.
Bei Ausbildung der ersten Fahrwegkontur I ist die Zungenspitze 10 des
Zungenstücks 6 und bei
Ausbildung der weiteren Fahrwegkontur II ist die Zungenspitze 11 des
weiteren Zungenstücks 7 mit dem
Endstück 5 der
Führungsschiene 3 im
wesentlichen ausgefluchtet. Der Längenabschnitt, in dem die Zungenstücke 6, 7 gebogen
wer den, kann zwischen 1 bis 5 m, insbesondere ca. 2 m betragen.
Vorzugsweise werden die Führungsschienen 3, 8 im
Bereich außerhalb
der Weiche 2 nicht gebogen und sind fest mit dem Boden
verankert.
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Zum
Biegen der Zungenstücke 6, 7 weist jede
Verstelleinheit 9 ein in 1 nur schematisch dargestelltes
plattenförmiges
Verstellmittel 12 auf, wobei das Verstellmittel 12 quer
zur Längsrichtung der
Zungenstücke 6, 7 bewegbar
geführt
ist. Die Verstellmittel 12 sind in Führungen 12a linear
geführt. Beide
Zungenstücke 6, 7 sind
vorzugsweise über
die gesamte Breite des Verstellmittels 12 an dem Verstellmittel 12 befestigt.
Dadurch kann die zum Biegen der Führungsschienen 3, 8 im
Bereich der Zungenstücke 6, 7 erforderliche
Verstellkraft sicher von dem Verstellmittel 12 an die Zungenstücke 6, 7 übertragen werden,
und zwar in beiden Richtungen quer zur Längsrichtung der Zungenstücke 6, 7.
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Wie
sich aus 1 weiter ergibt, weist die Verstellvorrichtung 1 eine
Zahnstangenkopplung mit einer Zahnstange 13 auf, wobei
die Zahnstange 13 mit jeder Verstelleinheit 9 über ein
Ritzel 14 der Verstelleinheit 9 zusammenwirkt.
Dies ist am Beispiel einer Verstelleinheit 9 in 2 dargestellt.
Die Zahnstange 13 ist in Führungen 13a linear
beweglich geführt.
Die Zahnstange 13 dient zur Übertragung einer Verstellkraft
von einem Antrieb einer Antriebseinheit 15 auf das Verstellmittel 12,
wobei eine translatorische Bewegung der Zahnstange 13 in
einer Rotationsbewegung des Ritzels 14 umgesetzt wird.
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Wie
sich insbesondere aus 1 ergibt, sind die Verstellmittel 12 bei
unterschiedlich langen Verstellwegen x1,
x2, x3 quer zur
Längsrichtung
der Zungenstücke 6, 7 bewegbar
geführt.
Zur Steuerung des Verstellweges x1, x2, x3 ist eine Exzentersteuerung vorgesehen.
Jedes Verstellmittel 12 weist einen Exzenter 16 als
Teil einer Exzentersteuerung auf, wobei der Exzenter 16 und
das Ritzel 14 auf einem gemeinsamen Bolzen 17 angeordnet
sind und die Exzenter 16 der Verstellmittel 12 unterschiedliche
Exzentrizitäten
aufweisen. Wie sich insbesondere aus 2 ergibt,
ist der Exzenter 16 in einer Aussparung 18 des Verstellmittels 12 eingesetzt,
so daß eine
Verstellung der Zahnstange 13 in Richtung X in eine Rotationsbewegung
des Ritzels 14 und damit des Exzenters 16 umgesetzt
wird, die zu einer Verstellung des Verstellmittels 12 quer
zur Längsrichtung
der Zungenstücke 6, 7 in
Richtung Y führt.
Der das Ritzel 14 und den Exzenter 16 tragende
Bolzen 17 ist durch einen Ausschnitt 19 des Verstellmittels 12 hindurchgeführt und in
einer Bohrung 20 einer Grundplatte 21 der Verstelleinheit 9 gela gert.
Das Verstellmittel 12 liegt beim Verstellvorgang auf der
Grundplatte 21 auf, wobei die Grundplatte 21 auf
der Oberseite eine Gleitfläche aufweist,
die das Verschieben des Verstellmittels 12 in Richtung
Y erleichtert.
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Der
Bolzen 17 ist an seinem oberen Ende 22 in einer Öffnung 23 eines
Querstegs 24 eines Rahmenteils 25 gelagert, wobei
das Rahmenteil 25 als Kulissenführung für das Verstellmittel 12 vorgesehen ist.
Die Zahnstange 13 ist in seitliche Ausnehmungen am oberen
Rand des Rahmenteils 25 eingesetzt und in Richtung X relativ
zum Rahmenteil 25 verschiebbar angeordnet. Daraus ergibt
sich bei einer Längsverstellung
der Zahnstange 13 in X-Richtung ein unterschiedlicher Verstellweg
x1, x2, x3 der gekoppelten Verstellmittel 12 in
Y-Richtung.
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Das
Verstellmittel 12 weist darüber hinaus ein Gelenkteil 26 auf,
das zur drehbaren Lagerung eines Trägers 27 für die Zungenstücke 6, 7 vorgesehen ist.
Dabei sind die Zungenstücke 6, 7 mit
der Unterseite über
nicht dargestellte Distanzstücke
mit dem Träger 27 verbunden.
Zur Abdeckung der Verstelleinheit 9 ist ein Deckel 28 vorgesehen,
der eine Ausnehmung 29 für die nicht dargestellten Distanzstücke des Trägers 27 aufweist.
Es versteht sich, daß an
der Stelle von Distanzstücken
auch eine Verdickung des Trägers 27 vorgesehen
sein kann, um eine Befestigung der Zungenstücke 6, 7 durch
die Ausnehmung 29 hindurch an dem Träger 27 zu ermöglichen.
Der Träger 27 ist
unter dem Niveau des Deckels 28 angeordnet und verhindert
das Eindringen von Schmutz in den Innenbereich der Verstelleinheit 9.
Wenngleich der Träger 27 drehbar
in dem Gelenkteil 26 gelagert ist, ist der Träger 27 in
senkrechter Richtung jedoch fest mit dem Gelenkteil 26 verbunden,
so daß die Zungenstücke 6, 7 über jedes
Verstellmittel 12 bzw. über
die Verstelleinheiten 9 fest am Boden gehalten sind, und
zwar im wesentlichen über
die gesamte Länge
der Zungenstücke 6, 7.
Nicht dargestellt ist, daß die
Grundplatte 21 dementsprechend ebenfalls mit dem Boden
verankert ist.
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In 1 ist
nicht im einzelnen dargestellt, daß Feststellmittel vorgesehen
sein können,
um die Verstellmittel 12 bei Erreichen eines vorgegebenen Verstellweges
x1 x2, x3 festzustellen, was beispielsweise über eine
Arretierung der Zahnstange 13 erfolgen kann. Gemäß 1 ist
eine Schalteinrichtung 30 zur Zwangsfreigabe der Verstellmittel 12 im
Fehlerfall vorgesehen, wobei bei Inkontakttreten zumindest einer
Führungsrolle
des Straßenfahrzeugs
mit einer geneigten Kontaktfläche 31 der
Schalteinrichtung 30 ein Hebel 32 verschoben und
umgelegt wird, was zu einer mechanischen Entriegelung der Zahnstange 13 und damit
zu einer Zwangsfreigabe der Verstellmittel 12 führen kann.
Beispielsweise für
den Fall, daß ein auf
der Führungsschiene 8 geführtes Straßenfahrzeug
auf die Unterbrechungsstelle 4 zufährt, wird durch die Schalteinrichtung 30 sichergestellt,
daß durch
Verschieben der Zungenstücke 6, 7 rechtzeitig die
Fahrwegkontur II ausgebildet wird, so daß das Straßenfahrzeug
ohne Gefährdung
die Unterbrechungsstelle 4 im Weichenbereich passieren
kann.